Archive for Juli 2012

Höhere Mathematik & das 100-Millionen-Ding
16. Juli 2012

Liebe Leute, es freut uns vom Team Gmundl sehr, dass ihr schon in den frühen Morgenstunden unseren Blog gestürmt habt. Ist echt nett. Aber mir waren noch ned so weit, dass wir online gehen hätterten können und wollen. Weil nämlich schreiben müssen wir den Blog auch. Ned nur ausdenka. Nach der grossen Hitze war durchatmen angesagt, gell! Tief Luft holen, aber auch weil nämlich die Rechenkünste von unserem Herrn Gmunden-Bürgermeister atemberaubend sind. Der Mann hat sich für viel, viel Höheres qualifiziert als nur BM einer kleinen Stadt an einem glücklichen See zu sein. Vielleicht hat er aber nur einen grossen, verkannten Mathematiker, ein echtes Zahlengenie in seinen Beraterreihen. Wissma net. Weil so richtig vorstellen könn ma uns das nicht, dass der Herr BM nächtens mit dem Bleistift hinterm Ohr über Zahlenkolonnen brütet und tüftelt, rätselt, rechnet, radiert, dazukritzelt, potzblitz erkennt und so am End ganz Gmunden rettet.

Daher einmal hier diese wunderbare Aufstellung zu den Kosten des Strandbades, also genau gesagt: den verschiedenen Kosten, je nachdem, was man mit dem Bad so machen will. Ist aus der letzten ÖVP-Zeitung, die den Gmundnerinnen und Gmundnern vorige Woche ins traute Heim geflattert ist, folglich auch ins traute, punkig renovierte Heim vom Herrn Gmundl.

Rechenkünste

Erinnert den Herrn Gmundl daran, wie einst der schwächste Rechenknecht der Klasse nach vielen Jahren den Matheprofessor wieder trifft. Der Prof voll abgesandelt, neben die Schucherln, unsere Mathe-Niete im Nadelstreif aus dem Aston Martin aussteigend. Der Prof entsetzt: „Wie geht das? Du warst in Rechnen das und der Letzte.“ Unser Nadelstreif-Antimathe-Kollege locker: „Rechnen muass ma können. Ich kauf um 100 Euro ein, schlag 20 Prozent drauf, macht 200. Und von die zehn Euro Differenz leb ich.“ Gerüchten zufolge ist unser ehemaliger Matheprof daraufhin mit unbekanntem Ziel emigriert und wurde nie wieder gesichtet. Der Herr sei Köppls Mathelehrer gnädiger. Weil nämlich jeder, der net angsoffen ist, schnallt, dass die Rechnung, die der Köppl in seiner Parteizeitung veröffentlich hat, irgendwie einen neuen mathematischen Kosmos erschließt, aus dem Nichts neu schafft. Wahrscheinlich habens im Brandl tschechert, und die Berechnung ist auf einer Servietten gmacht worden. So wie angeblich schon bald die Steuererklärungen, wenn wir erst einmal die Flachsteuer haben, an die aber nur ein paar Flachköpfe glauben.

Aber guat. Wir wollen uns jetzt net weiter über das Köppelsche KO-Axiom (siehe Blog von voriger Woche) den Mund fusslig plappern. Zahlen, Zahlen, Zahlen – ist das Motto, zumindest für uns arme, gepeinigte Steuerzahler. Ziffern, Ziffern, Ziffern also, die für uns einen leeren Geldbeutel bedeuten. Ausgsackelt. Aber wurscht. Der Köppl rechnet uns allen Ernstes vor, dass die Therme die billigste Plantschbeckenvariante ist. Rechnen muass ma eben können, und das kann er, der Herr BM. Noch nie war Mathe so einfach. Aufsteigen auch mit Fleck. Die Tabelle da oben wird zur Pflichtfrage für alle Matura-Prüflinge in Gmundner Gymnasien, HAKs etc.

Es is nämlich so: die rechnen einfach den Investitionskostenanteil der Stadt nicht in den Gesamtabgang hinein. Motto: die Guten ins Kröpfchen, die Schlechten ins Töpfchen. Nur der jährliche Abgang, der sich aus dem Betrieb des Bades ergibt, wird in den Gesamtabgang über 25 Jahre reingerechnet. Die Investitionskosten nicht. Schwuppdiwupp, schon kostet die Therme die Stadt Gmunden exakt null Euro. Das nennte man eine echte Nullnummer.

Dabei weiss natürlich jeder auch nur viertelbegabte HAK-Matura-Aspirant, dass da viel mehr Kosten anfallen: weil es muss nämlich auch den Investitionsanteil wer brandeln, nämlich ned, auf den Tisch des Hauses legen, hinblatteln. Auch sollte man nicht vergessen: die Gemeinde schenkt das gesamte Strandbad samt Grundstück der Thermen-Holding. Kostet zwar kein Bargeld, aber Volksvermögen und macht die Gmundner Einwohner ärmer. Würde man das nämlich verkaufen, würde eine Menge Geld in der Kasse klingeln. Ist also auch als Abgang anzusetzen. Wenn man dann noch die Renovierungskosten fürs alte Strandbad und die Errichtungskosten für ein „normales“ Hallenbad a weng z’hoch ansetzt, dann kostet alles viel, viel Geld, nur die Therme kostet nullnix. Totalnull. Siehe ÖVP-Zeitungsausschnitt oben. Wie gesagt: a echte Nullnummer.

Weil wir haben nämlich mit ein paar Professoren der Mathematik und einigen Kaufleuten der HAK gesprochen, die nicht im Köppelschen Expertenteam für höhere Kommunalmathematik und angrenzende Grenzwissenschaften sind. Die rechnen ganz anders (und a paar verweigern die Aussage, die welche was ein einschlägiges Parteibiachl haben, die wollen sis net verscherzen, weil der BM kann schon ganz gwaltig grantig werden, rotes Kopferl, laute Stimme, ungsund!). Dabei hat uns der Oberprofessor Zeilinger, jawoll, der mit der Quantenverschränkung, versichert, dass die mathematischen Grundrechenarten im ganzen Universum gültig sind. Wo auch immer ein Lichtquanterl oder ein Bürgermeisterl (welches manchmal auch nur ein ganz kleines Lichterl, folglich Quanterl ist) herumschwirrt im weiten Universum. Möglicherweise aber geltens in Gmunden vielleicht doch nicht, die Wissenschaft hat das noch nicht geklärt, aber darum meidet der Zeilinger, welcher ein ordentlicher Professor ist, die Stadt und ist lieber nebenan in Traunkirchen mit seinen Tagungen und Vorträgen. Er traut der Neuen Gmundner Mathematik scheinbar nicht und will hier vermutlich auch gar nicht forschen. Weil unheimlich ist das schon, wenn hier im Dorf die Mathematik nicht mehr gilt. Die Quantenmechanik auch net. Nämlich. Weil hier in Gmunden eben alles ganz anders läuft. Obwohl so einen schönen Tunnel wie den in Genf, den CERN, hättma da auch bauen können. Unterm See, unterm Traunstein. Weil was ein echter Gmundner Politiker ist, der liebt den Tunnelbau. Blöd nur, dass im Tunnel vom CERN kane Autos reinlassen. Die sind angeblich zu gross. Weil dort dürfen nur kleine Teilchen rein, die Higgs-Teilchen, welche was in Gmunden Hicks-Teilchen heissen, nach dem Geräusch, was ma alle paar Sekunden macht, wenn ma sein Brandl-Quantum intus hat.

Na guat. Hier also die Tabelle, wie sie das Team Gmundl bei einigen kühlen Drinks und unter Zuhilfenahme riesiger Rechenzentren und unzähliger einheimischer Experten und Rechenkünstler, die keiner Parteizentrale, sondern nur der Zahl Pi und dem Café Brandl verpflichtet sind, erstellt hat:

Strandbad Hallenbad Therme
Gesamtinvestition 250.000 10,0 Mio. 30 Mio.
Anteil Stadt 250.000  6,5 Mio. 10 Mio.
jährlicher Abgang
ungedeckte
Betriebskosten
150.000 400.000 0
Abgang 25 Jahre ohne
Investition
3,75 Mio. 10,0 Mio. 0
zuzüglich
Investitionen
0,25 Mio. 6,5 Mio. 10,0 Mio.
Wert des verschenkten
Strandbades+Grund
0 0 20,0 Mio.

GESAMTKOSTEN

4,0 Mio. 16,5 Mio. 30,0 Mio.

Jo, jetzt schauma mit die Augerln. So ist es nämlich, dass die uns ganz schön verarschen mit der Neuen Gmundner Mathematik, nämlich net. Wird nix werden mit UNI-Stadt, wenn sich die KO-Mathematik durchsetzt. Weil nämlich die keiner ernst nimmt. Ausserdem wurde bei den Zahlen schon recht freimütig geschätzt. Die Renovierungskosten vom Strandbad sind total überdreht. Aus erster Hand, nämlich aus den Fingern gesogen. Jeder, der nämlich net voll deppert ist, braucht sich nur im Strandbad umschauen. Der wird nix finden, was vier Mille Renovierungskosten verursacht. Die Investitionskosten für ein neues Hallenbad sind genauso übertrieben und viel zu hoch angesetzt als wie was der jährliche Verlust ist. Nämlich net. Rechnen muass ma können, wie unserer Aston-Martin-fahrender Exkollege und Mathe-Genie (ist der eigentlich im Köppelschen Mathe-Erneuerungs-Team mit von der Partie?) zu sagen pflegt.

Liebe Leut! Wie haltet ihr es mit der Neuen Mathematik? Sollte Gmunden nicht beizeiten dran denken, einen Köppl-Mathe-Gedächtnis-Lehrstuhl zu sponsern? Vielleicht am Parkplatz vom Strandbad. Mathematiker aus aller Welt werden einfallen wie sonst nur Heuschrecken und Investmentfonds. Guat, die letzteren haben es im Moment ned eilig, die machen einen grossen Bogen um Gmunden, weil der Asamer sie dauernd um Geld für das glückliche Hotel anschnorrt, wofür sie aber so überhaupt ka Lust haben, was Bares auf den Tisch zu legen. Weil Hotels in Gmunden gehn net, sagen die. Die Gmundner Hotels gehn net, die stehn nur herum und verwandeln sich dann auf einmal, schwuppdiwupp, in Wohnungen und Appartments. Das dritte Gmunder Immobilien-Unschärfegesetz, ein Nebenzweig der Quantenmechanik und ein Sonderfall der Heisenbergschen Unschärferelation: wenn man nicht hinschaut, isses a Hotel, kaum guckt ma drauf, isses womöglich ein Appartmenthaus. Aber man kann nie vorhersagen, was es bei der Endabnahme wirklich sein wird.

Klaro. Ein paar nichtmathematische Fragen sind noch offen. Etwa die, was denn eigentlich ein Thermenbad in Gmunden von einem hundsordinären Hallenbad unterscheidet, oder wie das so ist mit dem Grundstück vom Strandbad, das die Stadt herschenken will. Damit wollen wir uns im nächsten Blog beschäftigen. Leider muss auch die Enthüllung des 100-Millionendings noch einmal aufgeschoben werden, weil nämlich der Platz nicht reicht wegen der vielen Mathematik. Aber keine Sorge: das Geheimnis wird bald gelüftet und folgt einem wesentlich einfacheren Mathe-Modell, einem von der alten Schule. Weil, rechnen muass ma können, gell!, und ein herzliches nämlich net bis demnächst.

Ankündigung für Montag – 100 Mille & die Köppl-Mathematik
14. Juli 2012

Liebe Gmundl-Freunde und -Feinde! Am Montag gehts los. Das 100-Millionen-Ding ist ausrecherchiert und ready to serve, wie man unter uns Gastronomen so sagt. Denn der Herr Gmundl ist irgendwie nämlich auch ein Gastronom, gell, weil er immer was Leckeres anrichtet. Auch wenns manchen dann im Magen liegt. Ausserdem nehmen wir Mathematikunterricht bei Bürgermeister Köppl. Also Schulränzchen schnappen, Schiefertaferl und weisse Kreide einpacken. Dann sofort ab zum Rechnenlernen mit Köppl. Denn jetzt, wo wir nämlich Universätsstadt werden, werden wir auch alle Mathematiker. Unser lieber Bürgermeister aber wird der erste Dekan der Gmundner Adam-Riese-Schule für angewandte Kommunal-Mathematik. Das hat er sich verdient, nämlich ned! Weil er eine neue Theorie entwickelt hat: das Köppelsche Kostensenkungs-Ausgabensteigerungs-Axiom, kurz KO-Axiom. Noch ein schönes Wochenende und am Montag ab neun dann staunend mit Köppl dem Nobelpreis entgegeneilen.

Es lebe der Salzkammergutregen! Diesmal nicht im Weissenbachtal, weil nämlich kalter Regen auf nackerter Haut ist so kalt, dass es es uncool ist.

Entschuldigung wg. Verspätung
11. Juli 2012

Liebe Leutln!

Der neue Herr Gmundl ist überfällig. Wir haben ihn nämlich zu vollmundig angesagt und vorangekündigt. Aber uns kam was dazwischen, dieser Herr:

Es war nämlich so: sauhaaasss, wir alle, das Team Gmundl, pudelnackert im Weissenbachtal, wie angekündigt. Weil die Sonne so heiss und stark herunterbrennt hat, haben wir jeweils ein Handerl aufs nackerte Pobackerl unseres Badenachbarn bzw. unserer Badenachbarin gelegt. Denn heuer ist das Motto: man erkennt die Mitglieder des Teams Gmundl an der weissen Hand auf gebräunter Pobacke. Mal was anderes als das ewige Arschgeweih! Also haben wir jetzt alle eine weisse Hand am knackigen Pöpschlein. Da muss man mit Neidern rechnen. Allermindestens. Ned wahr ned!

In der Tat: dem Auge des Gesetzes erschien unser Tun als wenig tugendhaft. Die Schendarmen wuchern dort nämlich ärger als die Schwammerln. Schwammerln findst keine. Aber wachende, äugende Gesetzeshüteräuglein lugen aus jedem Busch, hocken hinter jedem Baum. Jeder Strauch ein Beobachtungsorgan. Da kommt kein Nackerter unerwischt davon. Man wollte unsere Gesetzesbrecher-Personalien aufnehmen. Zwecks Verwaltungsstrafe, weil wir nämlich ein paar Meter ausserhalb der behördlich erlaubten Nackertheit dieser alten Arbeiterkultur gefrönt haben. Ausserdem ist Handerl auf Popscherl unsittlich, irgendwie.  Nämlich ned! Aber wie nimmt man ein paar Nackerten einen Ausweis ab? Wenn man nicht weiss, wo die nämlich ihna Gewand hingelegt haben.

Also haben die tapferen Schendarmen, die seit einiger Zeit nurmehr Polizisten sind, und tapfer verhindern, dass die Nackerten im Weissenbachtal die Kriminalstatistik verschlechtern, uns eingepackt in ihr Polizei-Töfftöff und wollten uns mitnehmen. Aber wie wir da so szammpfercht im Polizeitöfftöff gehockt sind, das ganze Team Gmundl nackert auf der Hinterbank, schön eng zsamdruckt, Unaussprechliches auf Unaussprechlichem, das war denen dann doch auch wieder unheimlich, irgendwie. Nämlich ned. Wir könnterten ja da hinten, und womöglich täterten wir auch, weil solchen mit einer weissen Hand am Popscherl kann man schliesslichendlich allerweilallerhand zutrauen, gell. Also habens uns wieder rauslassen. Wow, in dem Polizeitöfftöff wars sauhaaassssss, bist du deppppertttt. Da brauchst die nächsten vier Wochen ka Gwand, so dampfst aus allen Poren.

Ja, von diesem Schock haben wir, das Team Gmundl, uns erst erholen müssen. Zum Glück könnma sagen: nix is gschehn, guat is gangan. Gwand wiedergefunden, Verwaltungsstrafe war nix, weisse Hand auf jedem Hinterteil.

Noch was: auch wenn Sie noch so neugierig sind, wer wir sind, bitte, ziehens jetzt net willkürlich irgendwelchen Leutln die Hoserln oder die Rockerln runter. Das ghört sich ned, gell! Da könnt der Schendarm, der was jetzt nurmehr Polizist ist, doch noch einschreiten wegen Erregung öffentlicher Lustbarkeit. Ausserdem garantiert niemand, dass nicht auch ein braver ÖVPler, SPler oder Grüner ein weisses Handerl am braungebrannten Arschbackerl hat. Nur bei den Flern sieht man angeblich nix, weil braun auf braun is ka Konstrast, wie Herrn Gmundls roter Grossvater immer zu sagen pflegte. Sommers und winters. Weil ein Arsch, bleibt ein Arsch, egal ob braun, weiss oder sonnenbrand-gaggerlrot. Das is keine Farbfrage, das is a Karakterfrage.

Demnächst kommt jetzt wirklich das 100-Millionen-Ding. Wie ien Hammer wird es auf Gmunden runtersausen. Versprochen, gell! Weil wir nämlich halten, was wir versprechen, nämlich ned! Da kann uns auf Dauer ka Schendarm aufhalten. Nämlich ned!

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