Archive for März 2013

Vorankündigung!
27. März 2013

Liebe Leute!

Am Ostermontag unbedingt Gmundl lesen tun, gell! Weil wir bringen eine Sensation aus dem Gmundner Rathaus. Ein Ostergeschenk – von wem und für wen werma am Montag aufdecken tun machen.

Tschüss!

Ein Kommentar aus dem Jahr ????
24. März 2013

Heute tunma mal raten tun. Von wann dieser Kommentar sein tun tut. Da werden sich ein paar Leute freuen tun, dass es diesmal so leicht zum Lesen werden sein tun wird tun. Weil wir tun nämlich was nachdrucken, was schon einmal wo erschienen sein tun tut. Wir haben es auf der Homepage des Gmundner Schriftstellers Michael Amon finden haben tun, der was viele Kommentare für österreichische Zeitungen schreiben tun tut und die auch oft auf seine Homepage stellen tut, wo wir sie dann finden tun können tun. Und darum, weil er sie eh schon dorthin gestellt haben tun tut, tunma uns erlauben, einen speziellen Kommentar hier nochmals reinstellen zu tun in diesen Blog. Weil mir tun uns schon fragen tun, wo der das alles erlebt haben tun tut. Aber vielleicht tut den Gmundner Bürgerleins einfallen tun, ob ihnen da irgendwas bekannt vorkommen tun tut. Gell. Und tunma nicht wieder glauben tun tun, dass der Amon zum Team Gmundl gehören tun tut. Tut er nicht tun. Aber mir haben ned soviele Autoren in Gmunden, die was man kennen tut und die was auch was Politisches schreiben tun wollen tun können. Darum tunma ihn zitieren tun tun.

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Small is ugly

GASTKOMMENTAR VON MICHAEL AMON (Die Presse)

Alles, nur keine zusätzliche Macht für Ortskaiser, das käme nämlich ziemlich teuer!

Franz Schellhorn stellte letzten Sonntag die vielen Verwaltungsebenen in Österreich zu Recht infrage. Bloß das Heilmittel, das er vorschlägt, ist von zweifelhafter Qualität: „die Landesregierungen samt angegliederter Verwaltungsapparate auflösen und deren Aufgaben den Gemeinden übertragen“. Da wird der Bock zum Gärtner gemacht! Ich lebe seit ein paar Jahren abwechselnd in Wien und in einer Bezirkshauptstadt und staune immer wieder, was in manchen Gemeinden „am Land“ wie abläuft. Ja, auch in Wien oder auf Bundesebene gibt es zweifelhafte Vorgänge, sind Korruption und Durchstechereien von Seilschaften nicht auszuschließen. Aber grosso modo funktioniert die Kontrolle durch die überregionalen Medien (dass die Justiz nicht immer agiert, ist ein anderes, trauriges Kapitel). Ein dauerhaft korrupter Minister ist undenkbar. Wenn Ungereimtheiten auftauchen (BUWOG, KHG), wird das öffentlich – und auch die Beschuldigten können sich zur Wehr setzen, wenn die Fakten auf dem Tisch liegen. Auf dem Land dagegen wuchern die Gerüchte, mal zu Recht, mal zu Unrecht. Es bleibt ein schaler Geschmack, aber offen auf den Tisch kommen die Dinge nicht.

Berlusconismus in Österreich

Auf Gemeindeebene läuft eben vieles anders. Von der Grundidee, dass Gemeinden besonders nahe am Bürger agieren, ist nicht viel übrig geblieben. Welcher Bundespolitiker würde sich trauen, so über Bürgerinitiativen „drüberzufahren“, wie es in vielen Gemeinden bis heute üblich ist? Würde ein Minister so ausrasten wie vor ein paar Jahren der Bürgermeister der OÖ Gemeinde Pasching, dann müsste er sogar in Österreich seinen Hut nehmen. Es dauerte Jahre, den Paschinger Bürgermeister anzubringen. In manchen Bundesländern wird das Problem durch Direktwahl und demokratiefeindliche Amtsperioden von fünf oder sechs Jahren (OÖ) zusätzlich verschärft. Da schießen Ortskaiser geradezu zwangsläufig ins Kraut.

Bürgernähe heißt in vielen Gemeinden: Eine kleine Clique von wirtschaftlich einflussreichen lokalen Unternehmern kapert die Politik, um ihre persönlichen Interessen durchzusetzen. Der Berlusconismus ist auf lokaler Ebene längst in Österreich angelangt. Mächtige Unternehmer haben ihre Leute im Gemeinderat sitzen und halten sich den Bürgermeister, der dafür die Kassen im nächsten Wahlkampf gefüllt bekommt. Die Grundstücksspekulation blüht begleitet von freundlichen Umwidmungen, die zu wundersamen Wertzuwächsen für die Spekulanten führen. Wo es nicht ums große Geld geht, in den ganz kleinen Gemeinden, da ist man so bürgernah, dass man nicht mehr Nein sagen kann, wenn man mit den Spezln am Stammtisch sitzt – da werden fröhlich Lawinenhänge verhüttelt und Hochwasserzonen zu Bauland gemacht. Ganz ohne Korruption, weil man halt unter sich ist und es sich mit den Freunden nicht verscherzen will.

Die lokalen Medien lassen als Kontrollinstanz aus. Entweder sind sie fest in den Händen lokaler Machthaber, oder die Verquickung zwischen Lokalpolitik und Lokalzeitung ist so groß, dass nur Redakteure mit Hang zum Selbstmord sich einem lokalen Aufdeckungsjournalismus verschreiben würden. Da wirken sogar die Landesstudios des ORF wie Vorposten des kritischen Journalismus, die Interventionen im ORF auf Bundesebene sind lächerlich verglichen mit der affirmativen Haltung lokaler Medien. Auf Landesebene üben die großen Regionalzeitungen ein Mindestmaß an Kontrolle aus, auf Gemeindeebene ist ihnen das aus Platzgründen und Mitarbeitermangel verwehrt.

In den ganz kleinen Gemeinden geschieht vieles deshalb, weil die Nähe zu groß ist. Da geht es um die erwähnten Freundschaftsdienste. In den größeren Gemeinden stellt sich das Problem krasser dar: Sie sind so klein, dass Geschäftemacher und Politiker einander nicht nur persönlich noch gut kennen, sondern auch auf vielfältige Art miteinander verwandt und verbandelt sind. Gleichzeitig aber sind sie bereits so groß, dass der Normalbürger die Verquickungen nicht mehr mitbekommt. In diesem Biotop gedeihen „Gefälligkeiten“ und Korrumpierung. Immer bekommt der örtliche Architekt, längst berüchtigt für seine hässlichen Kisten, die Aufträge. Sein Bruder hockt im Gemeinderat, sein Schwager im Gestaltungsbeirat. En passant wird der Forstweg zur Jagdhütte des Bürgermeisters gratis asphaltiert. Der denkt dafür seit Jahren nicht daran, gegen ein als Schafstall deklariertes Wohnhaus eines ortsbekannten Grundstücksspekulanten rechtlich vorzugehen.

Lokale Oligarchen

So weit eine zufällige Auswahl von Beispielen aus verschiedenen Gemeinden. Meine persönliche Erfahrung sagt mir inzwischen: Small is ugly. Man muss oft froh sein, wenn man auf dem Rechtsweg aus dem Entscheidungsbereich von Gemeinde oder Bezirkshauptmannschaft heraus und auf die Landesebene kommt, auf der endlich rechtskonform und nicht nach den Interessen der lokalen Oligarchien entschieden wird. Wenn schon abschaffen, dann Ebenen unterhalb der Landesverwaltung. Für die rein lokalen Angelegenheiten könnte man Einrichtungen wie die Magistratischen Bezirksämter schaffen und die Bezirkshauptmannschaften auflösen. Die Mitsprache der Bürger bei lokalen Angelegenheiten könnte nach dem Muster der Wiener Bezirksvertretungen geregelt werden. Die daraus resultierende größere Machtzentrierung auf Landesebene kann durch Ausbau der Bürgerrechte und Verkürzung der Legislaturperioden auf vier Jahre beschränkt werden. Gleichzeitig wird durch diese Zentralisierung die Kontrollmacht der Regionalmedien gestärkt. Alles, nur keine zusätzliche Macht für Ortskaiser, das käme nämlich ziemlich teuer!

Michael Amon lebt als freier Schriftsteller in Wien und Gmunden. Zuletzt erschien von ihm „Und sie lügen doch“ bei Molden.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 12.06.2010)

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Gell! Da tunma mit den Ohren wackeln und mit den Knien schnackeln. Aus dem Jahr 2010 tut dieser Artikel sein tun. Tut sich ned viel geändert haben tun. Eher im Gegenteil. Ein bisserl profetisch der Kommentar, wennma uns dieser Tage so in Gmunden umschauen tun tun.Mir tunmir nämlich nicht mehr aus dem Staunen herauskommen tun tun.

Darum werma demnächst weiter über den Asamer berichten tun tun. Und was sich da so abspielt und was echt ein Wahnsinn sein tut hier in der Gemeinde. Aber wenigstens die Seilbahn tut jetzt kommen tun tun. Da haben auch schon viele Angst haben tun, dass die lieber eine Strasse hinauf bauen tun lassen tun, als eine Gondelbahn. Auch wenn viele der alten Seilbahn nachweinen tun werden tun. Weil die viel gemütlicher gewesen haben ist. Aber lassma uns überraschen. Vielleicht tuts eine schöne Seilbahn werden tun. Und dann werma ausprobieren, ob der Gestank, der was aus manchen Ecken in Gmunden herauskommen tun tut, auch oben bei der neuen Seilbahn-Bergstation noch zum Riechen sein tun werden wird. Da samma jetzt schon gspannt sein tun.

Tschüß!

Wenn er’s nur aushält, der Zgonc …
12. März 2013

Jaja, auch uns, denen vom Team Gmundl, tut manchmal ein Prospekterl ins Haus flattern tun. So wie dieser Tage, da hamma die frohe Kunde von der Wiedereröffnung des Freisitz bekommen ham tun. Und was tunma sehen tun? Alles tut anders sein tun. Und neu. Irgendwie halt. Soweit der Herr Gmundl sich halt erinnern tun können tut. Ein „Wirtshaus“ tuts jetzt geben tun. Und eine Weinkapelle (ob sie dort jetzt nur Messwein ausschenken tun werden, das müssma noch herausfinden tun). Und beim Schiff „Hochlecken“ hamma uns fast verlesen haben tun, aber das tunma jetzt nicht sagen tun, wie mir uns verlesen ham tun, weil das nämlich ordinär sein tuert, und das tunma nicht sein, mir vom Gmundl. Gell! Und a Schlosserei tuts auch geben tun. Hamma schon glauben getan, dass da wer Nägel mit Köpfen machen tun tut oder so. Aber nein. Das soll die „Sommer-Lounge im Freisitz“ sein tun, was immer das bedeuten tun tut. Vielleicht kann man sich dort neue Hufe auf die Schuhe nageln lassen tun. Mir werden sehen tun. Und das was der hässliche Zubau ist, das tut jetzt „Orangerie“ heissen tun. Weil das tut nämlich irre modern sein tun, eine Orangerie, das tut jeder haben tun. Zumindest damals, als wie der Prinz Eugen noch am Leben sein hat tun. Da haben das alle Adeligen haben tun. Jetzt tunmas im vornehmen Gmunden auch haben tun. Mir tun das Gefühl haben tun, da tut wieder einmal einer, der was zuviel Marketing studiert haben tut, Amok laufen tun. Soll demnächst eh eine olympsiche Sportart werden tun. Aber da werma trotzdem ka Chance haben tun werden, weil beim Amoklaufen werden uns die Amis noch lange weit voraus sein tun, weil die tun jetzt ja auch die Lehrer bewaffnen tun. Tolle Idee übrigens. Man muss es sich nur vorstellen tun: da tut man an der HAK oider am BORG vorbeigehen tun, und aufeinmal tun einem die Kugeln um die Ohren pfeifen tun, weil nämlich die Schülerleins und die Lehrerleins und die Elterleins und die Landesschulrätleins aufeinander einballern tun.

Aber was die ganz grosse Überraschung sein tut: der Asamer tuts nicht mehr selber tun. Ooops, he didn’t do it again. Es haben alle schreiben getan, dass der alte Herr Kommerzialrat Asamer das wieder persönlich übernehmen tun tut. Was natürlich ein Unsinn sein tut, weil er es verpachtet haben tut. Da ist jetzt eine WIFF Mairhofer & Co.KG am gastronomischen Werken. Die was bisher nur in Salzburg weltberühmt sein hat tun, weil sie die Kantine im Salzburger WiFi betreiben haben tun. Und haben dort die Welt mit so unvergesslichen und kaum mehr erhältlichen Genüssen wie „Toast Hawai“ oder „Berner Würsteln“ verwöhnten haben tun. Was wieder voll auf dem Niveau der Gmundner Gastronomie sein tut, das welches ein beschissenes ist. Was wiederum vielleicht nicht so wahnsinnig wiff sein tun tut, auf dem Gmunder-Ess-Niveau zu sein. Aber tunma uns überraschen lassen tun. Auch dass uns versprochen werden tut, dass das „Hochlecken“ ein „Genussschiff“ werden sollen tut, hat uns irritieren tun getan. Weil nämlich net, mir uns schon fragen tun, wie man ein Schiff essen soll, das was aus Stahl und Holz und so gebaut sein tut. Tunma doch keine Holzwürmer und auch kein Rost sein tun. Tut wahrscheinlich auch unter Amoklauf fallen tun.
Und „Ostereiersuchen“ wirds auch geben tun, „mit tollen Preisen“, was uns natürlich richtig fürchten tun tut, gell, weil das werma uns ned leisten können, etwas „mit tollen Preisen“, das tun ja hohe Preise sein, wenn mir nix missverstehen tun. Weil mir sind net der Kommerzialrat und haben net soviel Kohle, dass mir uns tolle pPreise leisten tun könnterten. Und wenn dann die Leute etwa den dritten Preis gewinnen tun, einen Kochkurs im Grünberg mit der unglaublichen Ingrid Pernkopf hinter dem Herd, da tut uns dann Angst und Bang werden tun. Weil wenn die Leute im Grünberg sind, da könnte sich dann schon einer fragen tun, warum er nicht beim Schmied bleiben tun solltert, anstatt zum Schmiedl im Freisitz zurückgehen zu tun.

Mir Gmundlinger tun nur froh sein tun, dass es ned unser Geld sein tut, was dort reinfliessen tun tut. Jedenfalls tut das kein grosser Sprung nach vorn sein tun für die trostlose Gastronomie in Gmunden. Weil wer das nicht glauben tut, der soll mal seine Zunge aus Gmunden rausstrecken tun, und ein bisserl in der Welt herumkosten fahren tun. Der wird sich dann auch nimmer wundern tun, dass in Gmunden keinen Kwalitätsturismus geben tun tut. Weil anständig tun hier nur die Preise sein tun. Das Essen ned. Das tut jeder wissen tun, der was in einer beliebigen Trattoria in Italien oder in einem Pariser Bistro essen tun war. Weil dort tut sogar die normale Gastronomie um Grössenordnungen besser sein tun, als wie das, was uns in Gmunden und Umgebung geboten werden tut. (Wie da manche, eh ned viele, zu ihneren Hauberln gekommen sein tun haben, tätert einen schon interessieren tun. Weil die Gastrokritik tut ja total unbestechlich sein tun. So wie die Autotester!) Aber Preise wie in Paris oder London und ein Frass wie in Gmunden, das tut halt nicht zsammgehen tun. Gell! Da darf man sich dann ned wundern tun, wenn die Kwalitätsgäste net zu uns kommen tun wollen. Da könnma hundert Hotels rund um den See bauen tun, das wird nix werden tun.

Mir tun natürlich trotzdem hoffen, dass denen im Freisitz was gelingen tut. Weil mir nämlich Hoffer sein tun und keine typisch kleinkarierten Landsleute, die was niemandem anderen einen Erfolg gönnen tun. Neinnein, mir tun viel Erfolg gönnen tun, wenn er verdient sein tut. Kleiner Tipp: es tut schon a riesige Verbesserung sein tun, wenn man den Toast Hawai ned mit Pressschinken und Dosen-Ananasscheiben zsammbasteln tut, sondern wenn man sich trauen tut, einen Beinschinken zu nehmen zu tun und frische Hawai-Ananas. Man tätert nicht glauben tun, dass dann sogar der Hawai-Toast aus den 1950er-Jahren aufeinmal fast modern wirken tun tut.

Und damit tun wir uns vertschüssen tun bis zum nächsten Mal, das was nicht allzulang sein werden wird. Weil wir tun da ein paar interessante Sachen in der Röhre haben tun, die was mir den Gmundnerinnen und Gmundern, die was uns so fleissig lesen tun tun, nicht vorenthalten möchten tun. Also dann wieder die übliche „Gmundner Mischung“: Hotel, Seilbahn & warum die Bezirkshauptmannschaft total bürgerfeindlich sein tut und endlich abgeschafft gehören tätert, weil mir eh zuviele Verwaltungsebenen haben tun, seit mir bei der EU sein tun.

Tschüss!

PS.: Heute tut sich zum 75. Mal der Tag des Anschlusses an Deutschland wiederholen. Und das hat ein Tag sein tun, wo viele Gmundnerinnen und Gmundner (und viele Österreicherinnen und Österreicher) sich als echte Schweine bewiesen tun haben. Als niederträchtige Schweine. Als Nazis, die was ihre jüdischen Landsleute gepeinigt haben bis aufs Blut. Bevor sie umgebracht worden sind. Dankenswerterweise hat die Bad Ischler Bezirksrundschau sehr ausführlich berichten getan, während die Tipps in tiefes Schweigen versunken tun gewesen sind.

Hier ein kurzer Auszug aus der Bad Ischler Rundschau und fünf Minuten Nachdenken darüber, ob das heute wirklich nicht mehr möglich wäre, ob die Saat wirklich schon unfruchtbar sein tut:

Aber auch Gmundner Juden wurden in den ersten Tagen Opfer von Übergriffen. Der Journalist Rudolf Leitner bescheibt die Situation folgendermaßen: „Auf dem Stadtplatz wurden Sessel aufgestellt, auf denen die Juden von Gmunden Platz nehmen mussten. Jedem von ihnen wurde sodann eine Tafel umgehängt, auf der sein angebliches Verbrechen zu lesen war. Unter den gemeinsten Beschimpfungen und Verhöhnungen mussten sie, von SA-Leuten bewacht, der nordischen Edelrasse mehrere Stunden ein Schauobjekt abgeben“.

 

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