Offener Brief in Sachen Regio-Tram / Stadtgestaltung

125.000

Liebe Leserleins!

Wir waren die letzten Tage ein wenig still, weil wir einige Dinge in der Pipeline haben, die aber noch genau recherchiert werden müssen. Trotzdem ein grosses DANKE SCHÖN für die Treue: wir haben am vergangenen Wochenende das 125.000 Besucherlein unseres Blogs verzeichnen dürfen. Für einen kleinen, unabhängien Blog, der nur vom Wohlwollen, dem Vertrauen und dem Informationsbedürfnis der Leserleins lebt, ist das eine gewaltige Zahl. Wir haben keinen Massenvertrieb, keine Finanzmittel, arbeiten gratis – was wir haben ist die Mundpropaganda unseres Publikums. Wir wissen, dass wir von vielen Menschen quer durch die Parteienlandschaft gelesen werden, weil wir einerseits Infos bieten, andererseits aber auch fundierte Meinungen, an denen die Menschen ihre eigene Meinung prüfen und schärfen können. Diese Vielfalt der Meinungen ist uns wichtig, nur aus dieser Vielfalt kann etwas Gemeinsames entspringen, das von allen als sinnvoll und lebendig empfunden wird.

Heute bringen wir einen offenen Brief des unabhängigen Gemeindemandatars (vormals: SPÖ) Karl Kammerhofer. Wir denken, hier geht es um ein wichtiges Thema, um den eigentlichen Knackpunkt rund um die Fragen der Regio-Tram und ihrer Rolle in Gmunden.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


 

Offener Brief

an die Verkehrssprecher im Gmundner Gemeinderat:  Sigi John (ÖVP), Wolfgang Sageder (SPÖ), Peter Trieb (FPÖ), Otto Kienesberger (GRÜNE) und Herbert Löcker (Stadtliste)

 

Halbherziges 30 Millionen-Projekt ?

( Stadt Regiotram, neue Brücke, 700 Meter Begegnungszone und drei Platzgestaltungen in unserer historischen Stadt)

Wird aus der halbherzigen Planung dieses Jahrhundert-Projektes und der bisher halbherzigen Gestaltung der Begegnungszone am Klosterplatz doch noch ein Zukunftsprojekt aus ganzem Herzen für Gmunden?

Liebe Freunde, liebe Kollegen,

  • Die Stadt Regiotram ist für unsere Stadt ein Projekt, das dieses Jahrhundert prägen wird.
  • Derzeit ist die Bahn in zweidimensionaler Denkweise überwiegend ingenieurmäßig geplant. Das war bisher gut so.
  • Nach dem Willen der Mehrheit im Gmundner Gemeinderat gehört die Gmundner Innenstadt in Zukunft den Fußgängern, dem Öffentlichen Verkehr, den Radfahrern und dem motorisierten Individualverkehr – und zwar in dieser Reihenfolge.
  • Um dieses Ziel zu erreichen – nämlich dies der Verkehrsberuhigung – wird es nötig sein, Nägel mit Köpfen zu machen. Wenn der Klosterplatz ein Teil der Begegnungszone sein soll, bedarf es baulicher Einschleifmaßnahmen noch deutlich vor dem Klosterplatz und keine antiquierten Ampeln und Fußgängerübergänge zur Disziplinierung der Fußgänger. Das wäre ein völliger Widerspruch zur Durchsetzung einer Begegnungszone.
  • Wenn wir die Begegnungszone Klosterplatz verlassen und uns gedanklich der neuen Brücke zuwenden, so ist die Gestaltung der Brücke – in allen drei Dimensionen – eine Aufgabe, die das Erscheinungsbild Gmundens über Jahrzehnte prägen wird. Dazu kommt noch die Gestaltung der Straßenführung und die Gestaltung von drei Plätzen in der Gmundner Innenstadt. Alleine das Bauvolumen in zweistelliger Euro Millionenhöhe verlangt einen Gestaltungswettbewerb.
  • Wir Mandatare im Gmundner Gemeinderat und die Wohnbevölkerung sollten die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen Gestaltungsvorschlägen zu wählen. Eine Wahl von Scheinalternativen, wie die Farbwahl von Verkleidungsplatten ist mir zu wenig. Ich bin durchaus für einen Koordinator eines Planungsteams, von Planern, die sich einen Namen bei der Gestaltung von Brücken und Plätzen in historischen Städten gemacht haben. Terminknappheit kann kein Argument sein, die Gestaltung unserer Stadt übers Knie zu brechen.
  • Es ist daher inakzeptabel, dass es bisher nur einen Gestaltungsvorschlag für die Haltestelle und für die Platzgestaltung des Klosterplatzes  gibt. Es gilt auch hier: Terminknappheit kann kein Argument für eine fehlende Wahlmöglichkeit sein.
  • Eine halbherzige Vorgangsweise der Umsetzung schafft nur Unsicherheit und bietet nur Munition für die Gegner dieses Jahrhundertprojektes.

Ich ersuche Euch, alles zu unternehmen, dass aus einem halbherzigen Start am Klosterpatz ein ausgereiftes Herzstück Gmundens wird.

Herzliche Grüße

Karl Kammerhofer

(Gemeinderat in Gmunden)

Kammerhofer
(Bild/Bildrechte: Karl Kammerhofer)


 

Soweit die Überlegungen von Karl Kammerhofer, die wir hier im Team für grundvernünftig halten. Genau dieser Weg ist in Zukunft bei allen grösseren Projekten zu beschreiten. Dann wird es auch wieder möglich werden, umfangreichere Projekte durchzuführen, ohne gleich immer und überall auf den manssiven Widerstand grosser Teile der Bürgerschaft zu stossen. Andernfalls entsteht ein Situation des Stillstands, der Dauerblockade. Es gilt, endlich die Seilschaften, die unglückselige Verknüpfung von Kommunalpolitik und wirtschaftlichen Einzelinteressen aufzudröseln, zu zerschlagen. Es kann nicht sein, dass Gmunden sich dauerhaft in der Geiselhaft einer kleinen Clique in Wirtschaft und ÖVP befindet – einer Clique, die bewiesen hat, dass sie in der Stadt nicht nur nichts weiterbringt, sondern ausschliesslich auf die eigenen Interessen und nicht auf die Interessen einer möglichst grossen Zahl von Menschen schaut.

Schön wäre es, wenn möglichst viele interessierte Leserleins sich in dieser Sache engagieren. Wer den Ausführungen Kammershofers zustimmen oder sie ergänzen will, wendet sich am besten direkt an die Verkehrssprecher der Ortsparteien. Auch Einwände gegen die Vorschläge sind dort natürlich gut aufgehoben. Hier die Email-Adressen der verantwortlichen Mandatare aller Parteien:

Sigi John(ÖVP):                           Hacklwirt@gmx.at

Wolfgang Sageder (SPÖ)            wolfgang.sageder@aon.at

Peter Trieb (FPÖ)                          triep@ktvgm.net

Otto Kienesberger (GRÜNE)     O.Kienesberger@gmx.at

Herbert Löcker (Stadtliste)           herbert.loecker@utanet.at

Karl Kammerhofer (freier Mandatar) k.kammerhofer@arte77.at

In den nächsten Tagen bringen wir die dritte Folge unserer beliebten und sehr erfolgreichen Sommerserie „Von Pleitiers und anderen Gmundner Helden“.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl

 

 

5 Antworten

  1. Ich bin ein großer Fan von Herrn Kammerhofer, aber eine Woche vor Baubeginn eine Beteiligung der Bevölkerung zu fordern, finde ich ziemlich lächerlich. Sorry…..


    Sie tun dem armen Kammerhofer hier wirklich unrecht. So wie wir ihn verstanden haben, geht es um die Gestaltung des Umfelds. Und da ist noch vieles offen – die Besprechung zu dieser Frage war erst vor ein paar Tagen. Und aufgrund dieser Besprechung hat Kammerhofer jetzt Alarm geschlagen – die RegioTram selbst ist natürlich im tiefen Wortsinn auf Schienen. Aber die Gestaltung des Umfelds bis hin zur Gestaltung der Brücke kann noch beeinflusst bzw. geändert werden. Was da nämlich derzeit herumgeistert, ist von nicht zu unterbietender Hässlichkeit. Leider haben von den Anrainern nur Bäcker Hinterwirth und der Pfarrer sich damit ernsthaft auseinandergesetzt und auf einige schwerwiegende architektonische Probleme hingewiesen (Einbindung Kapuzinerkloster, Kirche etc.). Herr Hinterwirth etwa verwies darauf, dass man sich zuerst über die Gestaltung des Zentrums (=Rathausplatz) klar werden müsse, dann erst könne man sinnvollerweise die Peripherie (also etwa den Klosterplatz) gestalten. Nur so käme man zu einem in sich schlüssigen Gesamtkonzept der Gestaltung des Umfelds der RegioPlan. Derzeit jedoch wird nach rein technischen Gesichtspunkten irgendwas hingestellt, was halt irgendwie funktionell ist. Um das Aussehen der Stadt, gescheit formuliert: um die Ästhetik, hat man sich bisher nicht gekümmert. Zurecht wurde auch von ÖVPlern eingewandt, man wolle nicht noch einmal so eine architektonische Katastrophe wie bei den neuen Seilbahnstationen erleben. Schon gar nicht, wenn man von einer Tourismusstadt Gmunden träumt. Auch wir sind daher der Meinung, man kane und MUSS jetzt noch was in Fragen Gestaltung unternehmen.
    Die Bürgerinitiative gegen die RegioTram ist natürlich eine andere Sache. Die ist klarerweise zu spät dran. Man kann nur noch versuchen, das Schlimmste zu verhindern: miese Gestaltung und Kostenexplosion bzw. dass in diesem Projekt Kosten versteckt werden, die eigentlich nicht von der Öffentlichkeit zu tragen wären (etwa die Sanierung des versauten Seebahnhofsgeländes).
    Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

    • Das sich nun ausgerechnet einer der „Kaufleute für das Lacus Felix“ Sorgen um die Gestaltung macht, entbehrt nicht einer gewissen Komik.

      Jaja, der Mensch ist und bleibt halt ein recht rätselhaftes Wesen 😉
      Babsy B. f. d. Team Gmundl

  2. Stadt-Regio-Tram Gmunden ist reines Wahnprojekt auf Kosten des österreichischen Steuerzahlers! Nur Kosten – kein Nutzen in dem ländlichen Raum!
    Derzeit gibt es 2 Megacities mit 10 Millionen Einwohnern in Europa – London und Paris – 2030 sollen es 41 weltweit sein. Realitätsfern, wie die Gmundner nun einmal sind, glauben sie wahrscheinlich, sie spielen dann in der Liga, derzeit knapp 13000 Einwohnern – Tendenz sinkend – mit.

    • Wieso wiederholen Sie immer das gleiche wirre Zeug? Und was soll dieses „Megacity“ Geschwätz? Was ist so toll an „Megacities“?

      Ich möchte jedenfalls in keiner „Megacity“ leben!

      In Leipzig wird Frauen schon geraten, abends und nachts nicht mehr alleine auf die Straße zu gehen. Wie soll das dann in „Megacities“ sein?

      Und bleiben die Bewohner von „Megacities“ das ganze Jahr dort, weil es Ihnen da so super gefällt und fahren Sie nicht mehr in Urlaub?

      Man kann nur Gott danken, dass Sie kein Bürgermeister geworden sind ….

      Wir sehen das sehr, sehr ähnlich. Nur eine Bitte: die Attacke ist insofern zu heftig, als „wirr“ in diesem Fall aus unserer Sicht nicht ganz angemessen ist. Es darf hier schon auch einmal deftig zugehen, aber bitte, liebe Diskutanten und Diskutantinnen, bleibt höflich zueinander. Wir wollen uns hier doch nicht die Stimmung versauen. Es reicht schon, wenn WIR vom Blog dank einer völlig entgleisten Gmundner Politik manchmal zu kräftigen Formulierungen greifen. Aber Politiker müssen sich – auch laut gängiger Rechtssprechung – ein höheres Mass an Deftigkeit gefallen lassen als Normalos.
      Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

      • Die „Schelte“ kann ich nicht nachvollziehen. Das Wort „wirr“ ist keinesfalls eine Beleidigung!
        wirr = unklar, verworren und nicht leicht zu durchschauen, zu verstehen, chaotisch, kompliziert, seltsam, unbegreiflich, unerklärlich, ungereimt, unklar, unverständlich.

        Der Begriff ist im Zusammenhang mit den „Megacities“, die überhaupt nichts mit dem Thema zu tun haben und auch mit dem letzten Thema nichts zu tun hatten, durchaus angebracht.

        War überhaupt nicht als Schelte gemeint. Es ist nur so: manche leiten aus der Verwendung von Begriffen wie „wirr“ dann gleich ab, dass sie so richtig in die vollen gehen dürfen. Da kommen dann wirklich gleich Injurien. Insofern bemühen wir uns, durch solche Hinweise einem tatsächliches „Auszucken“ des Diskussionstons vorzubeugen. Hätten wir den Beitrag als „scheltenswert“ befunden, wäre er ja gar nicht freigeschaltet worden. Hat schon gepasst, so wie er war!
        Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

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