Wir fahren mit Bimbambim …

Liebe Leserleins!

Es freut uns, dass der Gastkommentar unseres Gastkommentators Michael Amon ein enormes Echo gefunden hat. Er wurde in den letzten Tagen insgesamt knapp über 3.000mal (!!!) aufgerufen. Da wir ohnedies in einer grossen Diskussion darüber sind, wie es mit diesem Blog weitergehen soll, wir wollen ja nicht stehenbleiben und nicht eine Single-Issue-Thing durchziehen, werden wir – den Leserlein-Mails folgend – ein paar Überlegungen anstellen, wie wir in diesem Blog sowohl über den Tag hinaus denken als auch ein wenig den Horizont Gmundens überschreiten könnten.

Dazu gehört auch, dass wir den kleineren Initiativen von Bürgerleins hier in Gmunden, aber auch im Salzkammergut allgemein, mehr Gehör verschaffen wollen. Also bitte: wenn es wo Bröseln gibt, einfach uns anmailen: gmunl1@yahoo.com – ein paar Fakten, Stellungnahmen etc. Wir können dann hier berichten und ein breites Forum bieten. Aber bitte keine Nachbarschaftsstreitereien oder so. Wir sind nicht das heitere Bezirksgericht. Aber die Deponie-Sache in Altmünster, nur beispielsweise, da würden wir gern berichten. Oder wenn Leuten hohe, hässliche Hütten ins Blickfeld gestellt werden. Auch Bilder über architektonische Scheusslihchkeiten hier in Gmunden (aber wie geschrieben: auch im ganzen Salzkammergut) werden wir hier gern veröffentlichen.
Ein Forum für die Bürgerleins. Für ihre Sorgen und berechtigten Anliegen.

Heute bringen wir wie versprochen zwei Stellungnahmen zur RegioTram. Einerseits die Antwort von Stadträtin Enzmann (FP) auf die Darstellung in den Tips. Andererseits die Antwort von Gemeinderat Colli (FP) auf die Antwort, die er von Landesrat Entholzer (SP) erhalten hat. Beide Schreiben bieten Information und Grund zur Nachdenklichkeit. Auch wir in der Redaktion kommen langsam zu einem deutlicheren Bild und hoffen, bald unsere Sicht der Dinge darstellen zu können. Aber jetzt mal die Stellungnahmen. Und keine Sorge: wir sind keinesfalls eine Plattform der FPÖ. Wie unsere Leserleins wissen, bringen wir jederzeit und gern die Stellungnahmen von Politikern in voller Länge – wenn sie etwas zu sagen haben. Regelmässige Leserleins wissen, dass wir hier von allen Gmundner Parteien Stellungnahmen veröffentlichen. Nur von der ÖVP nicht – die sind so dumm, dieses Forum nicht zu nutzen. Auch das ist eine politische Ansage: nicht dort zu sein, wo die Bürgerleins und ihre Diskussionen und Sorgen sind.
Liebe ÖVP! Wer sich lang genug tot stellt, ist es eines Tages wirklich.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Potenzialanalyse Straßenbahn – den Bock zum Gärtner gemacht?

In den Tips der 39. Kalenderwoche erklärt Herr Markus Pichler vom Planungsbüro Snizek & Partner, welche „Potenziale für die Straßenbahn in Gmunden“ er sieht.

Das Büro Snizek & Partner ist jenes Planungsbüro, das im Auftrag von Stern & Hafferl die sogenannte Potenzialanalyse für die Gmundner StadtRegio-Tram erstellt hat.

Basierend einzig und allein auf dieser Analyse im Auftrag des Projektbetreibers Stern & Hafferl wurde die Finanzierung des teuren Projekts StadtRegio-Tram mit Steuergeld beschlossen, nicht etwa aufgrund einer unabhängigen Studie.
So sorgfältig wirtschaftet die öffentliche Hand mit dem Geld der Steuerzahler.

Und nun zu den von Herrn Pichler gesehenen Potenzialen für die StadtRegio-Tram:
Herr Pichler prognostiziert, „dass Menschen von den Bussen in die Bahn umsteigen“ werden und dass einige jener Personen, die heute zu Fuß über die Traunbrücke nach Gmunden gehen, in Zukunft dafür die StadtRegio-Tram nutzen werden.
Das ist ja ein Fortschritt!! Bis jetzt wurde mir immer erzählt, dass man sich durch die StadtRegio-Tram eine Reduzierung des Autoverkehrs erhofft.

Ein weiterer großer Vorteil sind laut Herrn Pichler die „Reiseketten im öffentlichen Verkehr“, die durch die Straßenbahn-Durchbindung möglich würden. Als Beispiel nennt er allen Ernstes die Möglichkeit, in Zukunft mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Bahnhof Altmünster bis nach Gschwandt zu fahren.
Das ist natürlich ein unschlagbares Argument! Das haben wir Gmundner uns schon immer gewünscht!

Zum Schluss des Interviews muss jedoch auch Herr Pichler eingestehen, was jeder Gmundner weiß, nämlich dass sich die derzeitigen Fahrgastzahlen – „sowohl der Traunseebahn als auch der Straßenbahn –„auf eher bescheidenem Niveau bewegen“. Er meint: „Die Zeitreihen zeigen, dass ein Großteil der Kurse unter 10 Fahrgäste aufweist.“
Gmundner Bürger haben ebenfalls ausführliche Listen über die Fahrgastzahlen erstellt. Sie weisen einen Durchschnitt von nicht einmal 5 Personen pro Fahrt auf.

Dass sich aufgrund solch überzeugender „Potenziale“ so mancher Steuerzahler fragt, ob sein Geld nicht mit beiden Händen zum Fenster hinausgeworfen wird, ist nur verständlich.

StR Beate Enzmann
FPÖ-Gmunden


 

Sehr geehrter Hr. LH-Stv. Ing. Entholzer!
In mehreren Schreiben hab ich versucht, Ihnen meine Meinung näher zu bringen und versucht Sie zu überzeugen damit Sie sich Ihre eigne Meinung bilden und Sie sich nicht nur auf die Aussagen der „Fachleute“ und einiger Straßenbahnverliebten Experten zu verlassen. Die Freunde der Straßenbahn, die gemeinsam mit dem Büro Snizek die Potentialanalyse erstellt haben, genauso wie die Herrn von Stern & Hafferl und die Mitarbeiter ihres Hauses haben am 21. Juli 2010 jubelnd verkündet „Die Potentialanalyse des Büros Snizek ist politikertauglich aufbereitet und damit fertig“
 
Hat ihnen diese Aussage nicht zu denken gegeben? Wollen Sie wirklich nicht die Meinung des Landesrechnungshofes zumindest überlegen, der 2011 meinte:“ Zuerst kommt der Generalverkehrsplan, dann sind die wirtschaftlichen Grundlagen und mögliche Alternativen zu prüfen.
Oder die Überlegungen des Rechnungshofes 2011 in seinem Vergleich der Systemvorteile /– nachteile der Bahn gegenüber dem Bus im Personenverkehr wo es auf Seite 286 heißt.
„Für die Erschließung von schwach besiedelten Räumen d. h. bei geringen Fahrgastpotential ist der Bus der Bahn sowohl aus Kostengesichtspunkten aber auch bei umweltbezogener Betrachtung vor zu ziehen“.
Auf Seite 285 können sie nachlesen, dass die Anschaffung einer Zugsgarnitur rund das 6-10fache eines Busses kostet und dass ein Bahnkilometer bei Nebenbahnen ab
6.– €/km kostet. Hingegen kostet ein Buskilometer bei der ÖBB nur rund 3.— €/km.
Bei der Anschaffung von Bussen, fallen alle Baumaßnahmen und deren Kosten weg. Die langen Straßensperren auch. Der Neubau der Brücke wird auch erst in 20 oder 25 Jahren fällig. Auch alle Behinderungen der Geschäfte in der Innenstadt würden wegfallen. Von den 6 Millionen die wir jetzt zur Regio – Tram dazuzahlen können  wir uns auch in 20 Jahren die Brücke leisten.
Wie Sie auf die Idee kommen bei uns hier von einem regionalen Ballungsraum mit 30.000 EW. zu sprechen ist nicht nachvollziehbar. Ballungsraum definiert sich als ein städtisches Gebiet mit hoher Bevölkerungsdichte. Als Ballungsräume werden in den europäischen Richtlinien Räume definiert die 100.000- 250.000 EW zählen.
Ein Faktencheck: Wenn im Wortprotokoll 862/2013 des OÖ Landtages auf die Studie von 2002 hingewiesen wird in der als Endziel die Durchbindung definiert wird genauso wie  in der Potentialanalyse, dann sind alle Kosten die zur Erreichung des Zieles aufgewendet werden diesem Gesamtprojekt zuzurechnen. Daher ist der Vorwurf in Ihrem Brief, es sei hochgradig unseriös alle Kosten in einer Summe auszuweisen, einfach falsch.
Bitte legen Sie daher die wahrscheinlichen und bisher nur geschätzten Gesamtkosten auf den Tisch. Das dürfen sich die Steuerzahler von Ihnen wohl erwarten.
Dass die Fahrgastzahlen falsch sind und auch nicht richtig interpretiert wurden ist eine Tatsache. Daher können auch die daraus gezogenen Schlüsse nicht richtig sein. Meinen Vorschlag, das gemeinsam zu überprüfen, haben Sie ignoriert. Dabei wäre das eine Möglichkeit gewesen ohne Gesichtsverlust sich selbst ein objektives Bild zu machen. So werden Sie es sich gefallen lassen müssen, dass Ihnen einmal sowohl die Frage nach der wirtschaftlichen als auch der politischen Verantwortung gestellt werden wird.
Nach meinem Urlaub ist meine Mailbox voll mit Fragen im Zusammenhang mit der Regio-Tram. Nur ein paar Beispiele:
Ist es eine seriöse Planung, wenn es stimmen sollte, dass man einen Tag vor dem Spatenstich noch schnell ein paar Quadratmeter Grund kaufen musste um einen Mast aufstellen zu können?
Oder ist es verantwortungsbewusst mit dem Bau zu beginnen ohne die Risiken überprüft zu haben die bei den Grabungsarbeiten in der Innenstadt auftreten könnten?
Oder Die Frage wie die Fassaden der Häuser zwischen Stadtplatz und Trauntor je wieder renoviert werden können wenn die Oberleitung einmal montiert ist?
Das ist nur ein kleiner Auszug aus den vielen offenen Fragen und den Sorgen der Bürger.
Es ist schon zu verstehen, dass es schwer ist immer so ein „ Zwentendorf-Problem“ vor Augen zu haben. Es wurde  schon so viel Geld investiert  ohne dass man genau weiß wie das Endziel aussehen wird, weder verkehrstechnisch noch baulich. Zum Beispiel ,wer weiß schon wie unsere neue Brücke aussehen wird?
In der Hoffnung dass man mit gutem Willen und gesunden Hausverstand doch noch alternative Überlegungen zulässt und Sie demnächst wenigstens der Bevölkerung die wahrscheinlichen Gesamtkosten nennen werden verbleibe ich mit besten Grüßen
Günther Colli
freiheitlicher Gemeinderat in Gmunden

Eine Antwort

  1. Am 2. September 2014 war Demo gegen Wahnidee „Stadt-Regio-Tram“ angesagt, nur keiner traute sich hin. Gmunden ist ein kleines Dörferl!
    An Zeit kann es im Geriatriedorf Österreichs – Gmunden – den Verantwortichen nicht gemangelt haben. Die Gmundner Pensionisten hatten doch viel Zeit für ihre Meinung- nur leider kein Rückgrat!
    Seit 2009 ist in Gmunden täglicher Totentanz angesagt. Abgeramscht, wie nun Gmunden ist, haben es die sogenannten Gmundner Eliten nicht begriffen, dass Gmunden tot ist & sie Hauptverursacher für diesen Zustand sind. Sie verkrochen sich nur in ihre Wohnungen – Horizont mittlerweile begrenzt mit den Zimmerecken!!
    Da hilft in „Totgmunden“ kein Hotel zur Belebung mehr. Das wäre das Pferd von hinten aufzäumen das geht nicht.
    Was tot ist, kann NIE mehr zum Leben erweckt werden

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