Sondersitzung des Gemeinderats wg. Hotel

Liebe Leserleins!

Die Hotelsache ist nicht ausgestanden. Alles schreit nach einer Lösung. Gleichzeitig muss der Gemeinderat endlich wieder die Hoheit über das Verfahren erringen. Es scheint zwar ziemlich klar zu sein, dass die Behauptung, sobald ein Grundstück in der Vereins-KG ist, sei nurmehr eine einfache Mehrheit für alle Transaktionen nötig, verfassungsrechtlich falsch ist. Genau gesagt: der mit einfacher Mehrheit gefasste Bschluss ist mit hoher Sicherheit verfassungswidrig. Das Problem: da das Land hier der Stadt-ÖVP mit einer unseres Erachtens falschen Rechtsauskunft „die Mauer macht“, müsste das ausjudiziert werden, und das dauert verdammt lang. In der Zwischenzeit könnte die einfache ÖVP-Mehrheit mit dem Grundstück machen, was sie will, ohne sich um eine 2/3-Mehrheit zu bemühen. Daher ist die Forderung, die fraglichen Grundstücke von der Vereins-KG wieder zurück ins direkte Eigentum der Gemeinde zu überführen, grundvernünftig, genau genommen eine Grundvoraussetzung für weitere Überlegungen.

Daher haben die SP und Grüne eine Sondersitzung des Gemeinderats beantragt. Dazu die Aussendung von Vizebürgermeister Dickinger (SP). Inzwischen hat sich nach Bemühungen von VzBgm. Dickinger auch die Stadtliste diesem Antrag angeschlossen.

Danach bringen wir zwei Postings aus den Kommentaren hier im Blog. Meine sehr ironisch gemeinte Korrektur von Rechtsschreibfehlern in einem Posting, in dem ich als „blitzdumm“ bezeichnet worden bin, hat eine heftige Debatte sowohl über meine Reaktion als auch über Fragen der RS ausgelöst. Ich finde es recht spassig, darum stelle ich es mitsamt meinen Kommentaren dazu hier vorn auch noch ein, damit es alle lesen können. Also wieder mal viel Lesestoff für heute.

Noch was: keine Sorge. Nicht jeder Kritiker wird hier „abgebürstelt“. Diskussionen und offen ausgesprochene kontroverse Meinungen sind der Sinn dieses Blogs. Aber wenn man so ganz falsch und ohne Argumente mit Handgranaten herumwirft, darf man sich nicht wundern, wenn man vom Echo getroffen wird. Alles andere, was aus meiner Sicht sonst noch zu diesem Thema zu sagen ist, steht in meinen diesbezüglichen Kommentaren zu den zwei Postings.

Was extrem erfreulich ist: die Anzahl jener, die unseren Blog „abonniert“ haben, ist enorm angewachsen. Unsere treue tägliche Leserschaft ebenso. Da weiss man dann wenigstens, wofür und warum man sich die Hacke antut, gell!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Nach dem Rückkauf der „Seebahnhof-

Grundstücke“

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SPÖ-Vzbgm. Dickinger fordert „rasches Handeln“

Sozialdemokraten und Grüne erzwingen „Sondergemeinderat“

Gmunden. Die „Nachwehen“ der Hotel-Causa „Lacus Felix“ beginnen jetzt erst so richtig. Wie bekannt, gelang es der Asamer-Gruppe über einen sehr langen Zeitraum nicht, das versprochene Hotel-Projekt umzusetzen bzw. potente Investoren zu finden. Dass ÖVP-Bgm. Köppl den Umstand der Liquidation der Asamer-Hotel-Firmen, über die er seit August Bescheid gewusst hatte, verschwiegen hatte, brachte das Fass „zum Überlaufen“. Nach dem  – durch ÖVP und FPÖ allzu lange verzögerten – Rückkauf der Grundstücke durch den Gemeinderat stellen sich nun einige überaus wichtige Fragen, Probleme und Herausforderungen:

·         Was geschieht mit den Seebahnhof-Grundstücken? Die SPÖ will sie (ebenso wie die Grünen) dauerhaft „in den Schoss der Bevölkerung zurückführen“, als Bade- und Naherholungsfläche. Die ÖVP will die Grundstücke erneut verkaufen.

·         Was geschieht mit den so genannten Holzinger- (vormals Parkhotel), -Baschata, und -Putz-Gründen, auf welchen Wohnbebauung bzw. Chalets für „Reiche“ geplant waren? Dickinger: „Hier werden rasch Gespräche mit den Rechtsvertretern der Eigentümer stattfinden (müssen)!“

Die wertvollen Seebahnhofgrundstücke wurden seitens der Stadtgemeinde Gmunden von der  „Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde Gmunden und Co KG“, einer 100 %-igen Tochter der Stadt, verkauft und nun wieder zurückgekauft. SP-Chef Christian Dickinger: „Wir fordern diesen Sondergemeinderat, um die Seebahnhof-Grundstücke vom Verein direkt in den Besitz der Stadt zu überführen. Dies würde garantieren, dass eine 2/3-Mehrheit der 37 Gemeinderatsmitglieder dem erneuten Verkauf der Seebahnhof-Grundstücke zustimmen müsste, während es in der gegenwärtigen rechtlichen Situation einer einfachen Mehrheit (Köppl-ÖVP u. a.) möglich wäre, wieder zu verkaufen.“

Nach den Bestimmungen der Oö Gemeindeordnung ist ein Viertel der Gemeinderatsmitglieder berechtigt, einen solchen „Sondergemeinderat“ einzuberufen. Dazu reichen die Mandate von SPÖ und Grünen aus, Dickinger konnte aber auch die Stadtliste von dieser Initiative überzeugen. VP-Bgm. Köppl muss demzufolge binnen eines Monats einen Sitzungstermin anberaumen.

DER ANTRAG

Die Fraktionen der SPÖ und der Grünen im Gemeinderat der Stadt Gmunden
Gmunden, am 20. Oktober 2014

Betreff: Einberufung einer Sitzung des Gemeinderates

An Herrn Bgm. Heinz Joseph Köppl

Gemäß § 45 Abs. 2 Oö Gemeindeordnung verlangen die Fraktionen von SPÖ und Grünen die Einberufung einer Sitzung des Gemeinderats zu folgendem

Gegenstand
Rücküberführung der „Seebahnhof-Gründe“ (227/1, 227/2, 227/3 alle KG Traundorf) aus dem Besitz des  „Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde Gmunden und Co KG“ in den Besitz der Stadtgemeinde Gmunden und gibt für ihr Verlangen folgende

Begründung

Das Amt der Oö Landesregierung, Direktion Inneres und Kommunales, teilte der Stadtgemeinde Gmunden entgegen früherer Rechtsauffassungen vor dem Hintergrund der Veräußerung der „Seebahnhof-Gründe“ u. a. folgendes mit:

„Dem Umstand, dass der eine uns nur im Entwurf vorgelegene (undatierte) Kaufvertrag zwischen der Verein zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde Gmunden und Co KG und der Lacus Felix Hotelerrichtungs- und Verwaltungs GmbH abgeschlossen wurde und es sich daher nicht um einen Grundstücksverkauf der Stadtgemeinde Gmunden handelte, wurde in Verbindung mit einer unklar gestellten Anfrage bedauerlicherweise zu wenig Beachtung geschenkt. Auf Grund der Rechtslage ist klar, dass es sich für die Stadtgemeinde nur um ein nach dem KG-Vertrag zustimmungspflichtiges Rechtsgeschäft handelt, wofür eine einfache Mehrheit im Gemeinderat ausreicht …“

Dies heißt, dass die besagten Gründe, die sich nunmehr wieder im Eigentum des Vereins zur Förderung der Infrastruktur der Stadtgemeinde Gmunden und Co KG befinden, mit einer einfachen Mehrheit des Gemeinderates verkauft werden könnten. „Im Normalfall“ sieht die Oö Gemeindeordnung für den Verkauf von Gemeindegrundstücken eine „Zwei-Drittel-Mehrheit“ vor.

Angesichts der Sensibilität der Causa und der höchst unterschiedlichen Interessenslagen wollen wir der Gefahr einer nur mit einfacher Mehrheit legitimierten Veräußerung der besagten Grundstücke entgegenwirken.


Die Postings

der Aushilfspedant
Gesendet am 21.10.2014 um 1:54 nachmittags

Liebe Babsy,
auch wenn ich Deine Artikel oft gerne lese (manchmal zustimmend, manchmal irritiert), glaube ich, dass Du Dich hier auf gefährliches Terrain begeben und Dich wohl auch selbst des schlechten Stils schuldig gemacht hast.

Zum schlechten Stil:
In diesem Blog hast Du nach meinem Wissen über den Inhalt ebenso die Entscheidungsgewalt wie über die Freigabe von Kommentaren, was doch ein gewaltiges Kräfteungleichgewicht zwischen Dir und dem einfachen Kommentarschreiber entstehen lässt. Dir da einen Kommentar herauszupicken und den Verfasser wegen Rechtschreibfehlern niederzumachen, ist meiner Meinung nach allzu billig. Keiner von uns ist seit der Rechtschreibreform vor dem einschlägigen Fehlerteufel hundertprozentig sicher. Et tu, Babsy, und ich sowieso.

Es soll doch hier auch eine offene Diskussion ermöglicht werden, wie sie in anderen Regionalmedien nicht (mehr) stattfindet, oder verstehe ich das falsch?

Dann sollte man sich als Leser und fallweiser Kommentarschreiber nicht davor fürchten müssen, vor die virtuelle Tafel geholt und vor versammelter Klasse lächerlich gemacht zu werden. Gerade für Meinungen, die sich nicht mit der des Blogschreibers decken, sollte dies umso mehr gelten.
Oder siehst Du das anders?

Zum gefährlichen Terrain:
Hmtja, meine Schulzeit war auch noch vor der sog. Rechtschreibreform. Aber auch damals war es – wenn ich mich nicht völlig falsch erinnere – nicht immer angebracht, vor einer Infinitivkonstruktion mit “zu” einen Beistrich zu setzen (über Details können wir uns gerne unterhalten).
Seit der RSR dürfte die Notwendigkeit von Beistrichen in den meisten Fällen überhaupt entfallen sein bzw. scheint weitgehende diesbezügliche Entscheidungsfreiheit zu herrschen.
Den Beistrich vor “mich zu deklarieren” hätte ich jedenfalls schon zu meiner Schulzeit nicht gesetzt, und den vor “alle anderen für dumm zu erklären” kann man zumindest heute nicht mehr verlangen.

Schlimmer noch: in Deiner Antwort auf den Höchtl’schen Kommentar kann ich nach erstem Überflugslesen auch einige rechtschreibtechnische Fragwürdigkeiten erkennen, sogar – wenn ich richtig gezählt habe – mehr als in dem inkriminierten Posting. Näheres gerne per mail.

Aber nochmal: soll es hier um Rechtschreibung gehen oder um den freien Meinungsaustausch? Soll man nicht auch im Affekt schreiben dürfen, ohne sich um die letzten Details der Formulierung Gedanken machen zu müssen? Lebt nicht gerade auch dieser Blog davon, dass die Verfasser auch mal in heiligem Zorn das herausblasen, was in ihrem Kopf Überdruck verursacht?

In diesem Sinne hoffe ich auf jede Menge vergnüglichen Lesestoff und abweichende Gedanken aller Art

Dein Aushilfspedant

Ehrlich: ich finds ganz lustig, wenn hier mal Rechtsschreibfragen diskutieren. Zeigt nämlich, dass staatliche Bevormundung, nichts anderes (R66 alte RS, daher klein geschrieben) war die RS-Reform, mitunter wirklich höchst fragwürdige Resultate hervorbringt. Grundsätzlich gilt – das habe ich auch geschrieben – dass es mit der Einführung der neuen RS keine verbindliche RS mehr gibt. Vorher war der Duden allgemein verbindlich. Jetzt muss die neue RS zwar in Schulen unterrichtet und im Amtsverkehr und Gesetzen verwendet werden, ist aber im Grundsatz völlig freigestellt. Dazu kommt, dass sich selbst die beiden wichtigsten Nachschlagewerke (Duden und Bertelsmann-Lexikon) bei rund 7.000 Fällen (ich hab es nicht nachgezählt, entnehme ich den Zeitungen) unterscheiden. Klaro, da kennt sich niemand mehr aus.
Jawohl, die Beistrichregeln sind selbst im Regelwerk eigentlich völlig freigegeben. Aber in den Zeitungen und Buchverlagen werden fast ausschliesslich die Beistrichregeln der alten RS weiter verwendet, weil sie Texte recht gut strukturieren. Wir hier machen uns halt den Scherz, beim “ß” die Schweizer Regelung zu verwenden, also immer “ss”. Dazu kommt noch, weil es wirklich blöd aussieht (und weil wir die neue RS auch ein wenig verulken), dass wir die Extremregel dieser neuen RS für Fremdworte anwenden: Filosofie.
Die fragwürdigen Stellen in meiner Antwort, die würden mich schon interessieren. Ich habe mir nämlich in diesem Fall erlaubt, den Text von einer Profi-Lektorin gegenlesen zu lassen, damit alles ok ist. Frau will ja nicht selbst auf die Schnauze fallen, wenn sie einen Poster schuriegelt. Natürlich gibt es immer Randbereiche, die nicht ganz eindeutig zu klären sind. Sprache ist nämlich nicht immer streng logisch, das ist doch klar. Aber im von mir etwas harsch behandelten Posting war schon klar erkennbar, dass hier jemand echte Fehler begangen hat. Ob aus Flüchtigkeit oder Unwissenheit kann ich nicht beurteilen. Aber eigentlich habe ich meine Reaktion wegen der Logikfehler in der Argumentation so harsch abgefasst: man kann Dinge durchaus anders sehen als wir/ich. Ich werde nicht müde, das zu betonen und einzufordern. Aber wenn die Gegenargumentation unlogisch ist und Argumente widerlegen will, die hier so gar nicht geschrieben wurden (jedenfalls nicht von mir), dann sollte man sich nicht dazu verleiten lassen, mich gleichzeitig als “blitzdumm” zu bezeichnen, während man sich selbst inhaltliche und formale Blössen gibt. Darum meine saftige Antwort. Nichts geht mir mehr auf die Nerven, als Leute, die sich in der Übereinstimmung mit den Machthaberern sonnen. Das ist so billig. So einfach. Und so wirklich feig.
Heiliger Zorn ist schon ok, denn habe ich hier aber nicht erkennen können, dafür war zum Ausgleich die Argumentation intellektuell unehrlich, denn jeder hier in der Stadt weiss, dass öffentliche Kritik an bestimmten Leuten zu existenzieller Gefährdung führen kann. Dann mit dem Wort “Feigheit” herumzuwerfen, das ist schon ziemlich daneben. Denn die offene Diskussion hier im Blog ist letztlich nur deshalb möglich, weil viele Leute hier frei und offen ihre Meinung sagen können, ohne dass man sie rauschmeissen oder dumme Briefe schreiben kann, man möge diesen Leuten keine Aufträge mehr erteilen. So läuft nämlich der Hase angesichts der Jagdgesellschaft.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

harald&karl salfinger
Gesendet am 21.10.2014 um 10:35 vormittags

Liebe Schriftstellerleins und Kritikerleins,
es tut einem schon Wohl dem Geiste eurer Rubriken zu folgen. Es ist aber nicht nachvollziehbar warum ihr eure Leser als Leserleins und Bürgerleins bezeichnet, wo ihr diese als mündige Bürger betrachten solltet.

Mit Erstaunen nehmen wir nun zur Kenntnis, mit welch lehrerhaften Akribie man einer kritischen Stimme zu Leibe rückt. Schlechte Grammatik war doch ursprünglich eure Domäne.

Dies wird sich natürlich in der Zahl der Zusendungen auswirken, da jeder Beitrag zuerst von einem Germanisten geprüft werden muss, um nicht derartig bloßgestellt zu werden.
Da ich annehme, dass sehr viele Zusendungen nicht grammatikalisch richtig formuliert sind, sehe ich eine gewisse Animosität eurerseits gegenüber den kritischen Verfassern.

Wir möchten euch aber darauf hinweisen, dass der Tourismus in Gmunden bereits in den 70er und 80er Jahren durch die Politik zu Grabe getragen wurde, was man damals durch die Umwandlung von der Kurstadt zur Keramikstatt gekennzeichnet hat. Damals wurde eher auf die Industrialisierung gesetzt, da man in Gmunden nicht mehr an die Schönheit der Landschaft und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten geglaubt hat.

Niemand hat die neuen Touristenströme analysiert und es gab und gibt bis heute keinerlei Strategien für die zukünftige touristische Entwicklung der Stadt Gmunden.
Der Tourismusobmann der Ferienregion Traunsee hat die politische Verantwortung kurz-, mittel- und langfristige Konzepte einzufordern. Die Zeiten, daß Gmunden alleine von seiner schönen Aussicht leben konnte, sind leider schon lange Vergangenheit. Das Hotelsterben in Gmunden war eine Auswirkung dieser eklatanten Fehlpolitik.
Konzeptlosigkeit, Eigenbrötlerei, Unwissenheit und Verantwortungslosigkeit kennzeichnen den politischen Weg des Tourismus in Gmunden.
Es liegt an der Politik und nicht an den Mitarbeitern der Traunsee Touristik die Themen vorzugeben und Konzepte einzufordern. Da es jedoch in der Politik scheinbar keinerlei Fachleute für Tourismus gibt, werden hier immer wieder Einzelprojekte unkoordiniert und nicht in einer Gesamtkonzeption umgesetzt.
Wenn Sie, liebe Schreiberleins, sich schon diesem Thema widmen, sollten auch Sie Ihre Hausaufgaben machen und die touristischen Gegebenheiten in Gmunden analysieren und die Kompetenz der politischen Verantwortlichen – denn nur diese bestimmen den Weg – aufzeigen.
Insbesondere gehört auch die Bevölkerung von Gmunden über die Bedeutung eines florierenden Tourismus , der darin enthaltenen Umwegrentabilität und Möglichkeit der Schaffung von Arbeitsplätzen, aufgeklärt und in die Umsetzung der Konzepte mit eingebunden.

Wir leben an einem der schönsten Plätze der Welt, fielen über Jahrzehnte in einen Dornröschenschlaf, nur daß bei uns kein Prinz kommen wird.
Wir müssen die für den Tourismus verantwortlichen Politiker vehement darauf hinweisen endlich ihre Arbeit zu tun und nachhaltige Projekte nicht nur zu planen sondern sie auch zu kommunizieren und umzusetzen.

Kritik ist durchaus ein probates Mittel um Politikern den Weg in eine bessere Zukunft Gmundens zu zeigen, jedoch muss sie nicht immer destruktiv sondern kann durchaus positiv und konstruktiv erfolgen bzw. entgegengenommen werden.

Karl und Harald Salfinger

Liebe Leutln! Hausaufgaben habe ich schon in der Schule geschwänzt. Ehrlich: die Phrase mit den Hausaufgaben geht mir schwer auf den Zeiger. Ist nicht persönlich gemeint. Aber diesen Begriff haben unsere Politicker schon bis zum Exzess strapaziert. Ich verweigere jede Art von Hausaufgaben daher, gell! 😉

Aber wir und ich stimmen mit dem, was Ihr hier über den Tourismus und seine Entwicklung schreibt, total überein. Das im Detail mal auszuarbeiten, wäre ein Teil der Grundsatzüberlegungen für ein neues Stadtkonzept. Dazu gehört ja auch, sich klarzumachen, was gescheitert ist und was nicht – und warum!
Was nun die „Leserleins“, also die Verwendung des Diminuitivs betrifft, das hat zwei ziemlich gute Gründe.

Die Idee als solche ist, wir geben es offen zu, gestohlen. Martin Blumenau (FM4) hat den Begriff der “Hörerleins” erfunden. Wir haben das übernommen, weil erstens mit “Leserleins”, “Bürgerleins” etc. die Problematik der geschlechtsspezifischen Ansprache wegfällt, das berühmt-berüchtigte Binnen-I. Die Verkleinerungsform ist immer sächlich, damit geschlechtsneutral. Aber (und das ist der eigentlich Gag, hat vielleicht nur noch niemand gemerkt) die Verkleinerung dieser Begriffe ist eine Art Schwejkscher Insubordination (wow, schon wieder so geschwollen formuliert, muss ich mir wieder abgewöhnen). Indem wir uns selbst bewusst klein machen, scheinbar ducken, verhöhnen wir die herrschenden Mächte. In Antwort auf Ihre Verhöhnung der Machtlosen. Ok, jetzt werde ich schon wieder geschwollen, weil ich auf Adorno hinweise. Uff. Adorno.
Ja, habe ich während des Studiums lesen müssen. Ist an sich ein echter Öd-Bär, aber ein schlauer. Ich verweise also auf Adornos Besprechung des Rolling Stones-Songs “Salt of the Earth”. Wobei, diesen Artikel kannte ich nicht, auf den hat mich einer unserer Mentoren hingewiesen, der was welcher Stones-Fan ist (hehe, schlechteste Grammatik, gell!). Der Adorno schreibt: wenn die Stones singen “Let’s drink to the hard working people, letÄs drink to the salt of the earth!”, dass sie dabei zwecks Kenntlichmachung die höhnisch-zynische Attitüde, ja, sehr gescheit, der Erniedrigung der arbeitenden Menschen nachahmen, welche die Herrschenden gern einnehmen. Indem wir uns selbst als Bürgerleins, Leserleins etc. bezeichnen unterlaufen wir das und drehen den Spiess um. Folgt logisch aus dem Adorno-Essay.
Uff, hoffe, ich habe das halbwegs verständlich rübergebracht.

Daher: durch den Selbst-Diminuitiv erheben sich die Bürgerleins über die Machthaberer und zeigen, dass sie sich nicht mehr alles gefallen lassen. Aber jetzt genug vom Seminarton, gell.

Natürlich lassen wir auch in Hinkunft die Beiträge nicht erst von Germanisten mit Gütesiegel versehen. Warum wir bzw. ich auf dieses spezielle Posting so heftig reagiert haben, kann man hier ohnedies nachlesen. Im übrigen will ich noch darauf hinweisen, dass die Korrekturen schon ein wenig ironisch gemeint waren, gell. Mir tun sogar kurz überlegen tun getan haben, ob mirs nicht in der alten gmundl-Sprache tun machen sollterten. Dann tätert die Ironie vielleicht klarer herauskommen machen tun. Aber ich tus nicht so gut tun können tun wie der Bruno, also tu ichs lieber lassen machen tun.
Babsy Blitzschnell f. d. TG

 

2 Antworten

  1. Liebe Gmundl Redaktion !
    Ich bin sehr froh daß es Euch gibt und glaube daß Ihr für Gmunden die ‚Rettung in letzter Minute ‚ wart .
    Ich bin hier geboren und lebe nun bald 70 Jahre hier .
    Was an bewußter und mutwilliger Zerstörung unter der Ägide Köppls jedoch passiert ist ,wird für diese einstmals schöne Stadt und deren Umgebung noch dramatische Konsequenzen haben .
    Bevor Ihr im Netz aufgetaucht seid ,war es ja leider für kaum jemanden in Gmunden möglich , kritische Worte dazu zu äußern.
    Ich habe dies manchmal Ansatzweise versucht und damit meine beruflichen und privaten Nachteile zu spüren bekommen . Und der Geist dieser korrupten ‚Verbandelung ‚ der Politik mit gewissen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kreisen herrscht hier leider immer noch .
    Man hört im kleinen Kreis offene und kritische Meinungen . Wenn dieselben Personen dann in der Öffentlichkeit ihre Meinung vertreten möchten sind die drohenden Nachteile meist ein gravierendes Hindernis .
    Einem großen Teil der Gmundner Bürger muss man jedoch den Vorwurf
    machen , daß sie sich die offizielle Meinung der Köppl,ÖVP unkritisch einreden ließen und weiterhin lassen .
    Genau wie Ihr von Gmundl völlig richtig feststellt ,daß Asamer von allem Anfang an gar nie an den Bau eines Hotels gedacht hat ,sondern das Hotelprojekt nur als Aufhänger für den rein spekulativen Vertrieb von Luxuswohnungen vorgeschoben hat geschieht dies nun mit der Verlängerung der Vorchdorferbahn durch Gmunden . Neben so gravierenden Irreführungen wie der geradezu absurden Bedarfserhebung ist die Bezeichnung “ TRAM “ eine Frechheit .
    Es keine Straßenbahn geplant ,sondern ein ZUG!!!!!

    Die Bedarfserhebung kann jeder für sich mit ziemlicher Genauigkeit selber
    machen .Er braucht nur die derzeitigen Fahrgastzahlen an Ort und Stelle
    beobachten .
    Traurig ist ,daß sich die Landespolitiker , die dafür zuständig sind , von derartig kleinkarierten Argumenten der Betreiber überzeugen lassen und generös unser sauer verdientes Volksvermögen mit solchen Sinnlosigkeiten vergeuden .
    Der Gipfelpunkt für mich ist ja die Werbung mit der “ Baustellenbesichtigung „.
    Vielleicht hat diese Blödheit auch ihr Gutes und die Gmunden Besucher kriegen ihren Schreck ,wenn sie nach Fertigstellung des Klosterplatzes feststellen können wie man das Ambiente dieses einstmals schönen Platzes zerstört hat.

    Eine. Chance dieses „Jahrhundertprojekts“ zumindest ab dem Klosterplatz doch noch zu verhindern wäre vielleicht eine Information an den neuen Finanzminister Schelling . Dieser scheint mir einer wenigen in der Politik zu sein der nicht auf Parteienzuruf hört und ohnedies die Beendigung des Förderunwesens auf seine Fahnen geheftet hat .
    Könntet ihr nicht eine ganz offizielle Information mit entsprechenden
    Unterlagen an das Finanzministerium schicken ?

    Jedenfalls vielen Dank für Eure intensive und hervorragende Arbeit !

    Meinen Vorschlag euren Blog Nichtinternetnutzern nahe zu bringen , versuche ich umzusetzen indem ich immer mehrere Ausdrucke mit habe und zur Verteilung bringe . Habe großes Interesse festgestellt .

  2. Liebes Gmundl Team,

    es ist ja nicht so, dass es nicht von den engagierten Bürgerleins schon beim Grünberg Ideen gegeben hätte für einen „Tourismus“ am und um den Grünberg. Welcher aber von Hrn. Murray abgelehnt wurde soviel ich weiss – gerne kann ich das Konzept zur Verfügung stellen falls interessant. Hier bitte ich aber um die Anonymität gell, weil von irgendwas müssen wir auch leben tun.

    Ansonsten – nur weiter so. Ich tu euch lieben tun für diesen Blog !

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