Die Slapstick-ÖVP

Lieber Leserleins!

Gestern war ein ziemlich wilder Tag. Der Kommentar des Gmundner Autors Michael Amon hat ziemlich viel Staub (oder sonst etwas …) aufgewirbelt. War in der österreichweiten Tageszeitung die PRESSE der an diesem Tage am zweithäufigsten online aufgerufene Kommentar. Es bewegt sich was, und sei es die der Finger auf der Maus beim Klicken auf den Kommentar.

Danke an den edlen Spender des edelen Weins aus seinem Weinkeller. Die Flasche wurde inzwischen an das Team weitergeleitet. Wir werden diese Flasche mit einem lauten Toast (neudeutsch für Trinkspruch) auf den grosszügigen Spender leeren. Sobald der Bruno gesund ist. Dann trinkt das Gmundl-Team auf Brunos Gesundheit und auf die des Spenders, dessen Namen wir hier nicht sagen, weil es sonst heisst, wir sind gegen die RegioTram. (Übersetzung für unseren lieben Freund Gottfried „The Internet“ Schrabacher: breites Grinsen).
Die Botschaft des Spenders ist angekommen. Keine Sorge: wir werden uns nicht bessern und machen weiter wie bisher.

Jetzt sind wir so frei und bringen zwei Postings, die zu diesem Kommentar im Online-Forum der Presse erschienen sind. Josef Aigner postet, Michael Amon postet zurück. Mache jedes Leserlein sich sein eigenes Bild.

Hier nochmals der Link zum Kommentar:

diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/4194637/Die-Spatenschwinger-von-Gmunden

Und hier die Postings von diepresse.com:

Josef Aigner
23.10.2014 17:22
Lokalbahnausbau ist klug und zukunftsweisend
Kräftig in den öffentlichen Verkehr zu investieren, hier eine moderne Verkehrsader ins künftige Siedlungsgebiet im nördöstlichen Vorfeld der Stadt zu legen und dabei die Stadt zu modernisieren, das halte ich für klug und zukunftsweisend.
Einige wie Michael Amon mögen das verschandeln oder vergeuden nennen, für mich ist es das Gegenteil, weil ich keinen bloß touristischen, musealen Blick auf die Stadt habe, sondern ständig hier lebe und möchte, dass sich weiterhin Menschen hier ansiedeln.
Gegen eine Veränderung zu argumentieren, indem man sagt die Bahn sei bislang weitgehend leer gefahren, ist doch mit Verlaub widersinnig. Wenn kaum einer Bahn fährt, schreit das doch nach einer Veränderung, oder?
Ich kann mir gut vorstellen, dass Michael Amon mit der selben intellektuellen Verve gegen eine verantwortungslose Politik angeschrieben hätte, wenn die Traunsee-Lokalbahn und Straßenbahn eingestellt worden wären.

michaelamon
23.10.2014 20:54
Info
Was Josef Aigner nicht sagt: er ist Ex-Redakteur der Salzkammergut-Zeitung und wurde nach deren Einstellung von der Gemeinde „aufgefangen“. Mittels Sondervertrag als teuerster Gemeindemitarbeiter nach dem Stadtamtsdirektor – als „Jugendbeauftragter“ und Macher eines als „Amtsblatt“ getarnten, von den Steuerzahlern finanzierten Jubelorgans für den Bürgermeister, eines Blatts, dessen Einstellung von den anderen Ortsparteien bereits gefordert worden ist.
Ich habe bewußt zur Frage der Straßenbahn keine Stellung bezogen, sondern nur das System beschrieben, nach dem hier vorgegangen wird. Dieser Logik folgend müßten jetzt die Ischler, die Goiserer etc. damit beginnen, Straßenbahnnetze zu planen, um ebenfalls andere Infrastrukturkosten „eh vom Land“ finanziert zu bekommen. Ob es die richtige Veränderung ist, eine – wie Aigner zugibt – leere Bahn dadurch besser zu füllen, daß man die Kapazitäten vervielfacht, wage ich nicht zu beurteilen. Dazu fehlt mir der objektive Blick von Aigner. Daß er sich aber vorstellen kann, was ich schreiben würde, wenn – da kann ich ihn beruhigen: meine Verve überschreitet mit Sicherheit sein Vorstellungsvermögen. Interessant auch, auf welche Punkte er gar nicht einzugehen versucht. Ironie am Rande: Aigner selbst ist längst in einen Nachbarort gezogen, der von der Straßenbahn nicht erreicht wird. Wohnraum in Gmunden ist nämlich teuer und wird wegen einer Bim nicht billiger. Da brauchts andere Maßnahmen, um wieder junge Menschen anzusiedeln.


 

Inzwischen ist ein heftiger Politstreit zwischen der Gmundner FPÖ einerseits und der hiesigen SP, den Grünen, Kammerhofer und Stadtliste ausgebrochen. Es geht um die Einberufung der Sondersitzung in Sachen Lacus Infelix. Hotel, Hotel, du kehrst stets wieder! Das Thema ist im Grund todernst.
Wir denken noch einen Tag darüber nach, wie wir das hier unseren Leserleins am besten zugänglich machen. Wir wollen keine parteipolitischen Raufereien hier im Blog. Wenn wir jedoch die Aussendungen beider Seiten so veröffentlichen, wie sie sind, läuft es genau darauf hinaus. Wir überlegen also noch, ob wir die Originaltexte kommentarlos veröffentlichen, oder eine Gegenüberstellung der Argumente veröffentlichen. In der Sache selbst glauben wir, dass die Gmundner FPÖ falsch liegt mit ihrer Kritik am Antrag für diese Sondersitzung.
Gleichzeitig ist diese Auseinandersetzung sehr symptomatisch für den Zustand, der durch die sture Vorgangsweise der ÖVP in vielen strittigen Fragen entstanden ist. Die Fronten laufen quer durch die Bevölkerung, und das auf vielfache Weise, je nach Thema. Die Hauptthemen Hotel und RegioTram zeigen das deutlich. Hotelgegner für die RegioTram, Hotelgegner auch gegen die RegioTram, RegioTramgegner für das Hotel, Hotelbefürworter gegen die RegioTram. Bund durcheinander. Die Politik der ÖVP, angeblich eine „Volks“partei hat dazu geführt, dass es keine Ansätze mehr für eine Politik gibt, die von möglichst vielen Wählerleins mitgetragen wird.

Ausserdem bringen wir einige wichtige Fragen in Richtung RegioTram, die bisher noch nicht die nötige Aufmerksamkeit gefunden haben.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

 

 

5 Antworten

  1. Zum Abschluss nach ein Zitat aus meine Chat-Zitate-Sammlung :
    „mich intresiren deine Agumete nich ich mache eh was ich will“

  2. Ich habe mir die Postings der letzten Tage mal „durch den Kopf gehen lassen“ …
    jaja, ich habe auch einen Kopf …

    Sollten sich Personen aus anderen Ländern in diesen Blog verirren, dann werden sie sicherlich schockiert sein, und ich kann es nachvollziehen.

    Wir leben hier in einer Demokratie, und jeder hat das Recht auf freie Meinungsäußerung …… sollte man denken. Der ortsunkundige Leser wird aber den Eindruck haben : „naja, die leben ja eigentlich in einer Diktatur, wo man aus Angst vor Repressalien seine Meinung nicht schreiben darf.“

    Ich wiederhole: Ich meine damit keinesfalls, wir würden in einer Diktatur leben.

    Einige Schreiber posten, sie würden hier anonym (dass es anonym im Internet nicht gibt, habe ich ja schon ausführlich beschrieben) schreiben, aus Angst ihren Job zu verlieren oder andere gesellschaftliche Nachteile befürchten zu müssen etc.

    Schreiber aus anderen Städten, Privilegierte oder Befürworter hingegen kritisieren diese „Anonymen“ oder bezeichnen sie als feige etc. Die Konsequenzen, die es für die Betroffenen hätte, sehen sie nicht, oder wollen sie nicht sehen.

    Das müsste einem schon arg zu denken geben.

    In einer großen Stadt kann man seine Meinung frei äußern und auch den „Bürgermeister“ und die Regierenden öffentlich kritisieren, selbst wenn man bei der Stadtverwaltung arbeitet. Evtl. bekommt man sogar eine Antwort von der Pressestelle oder vom Bürgermeister selbst. Hier prallt grundsätzliche jede Kritik ab und an eine Stellungnahme hier oder an anderer Stelle …. *laut lache* …. daran ist nicht mal im Traum zu denken.

    Bei manchen „Zuständen“ (Vetternwirtschaft/Ausschreibungen (???), erpressbar durch Unternehmen etc.) in dieser Stadt, hätte man den Bürgermeister – in anderen Ländern – schon lange aus der Amt gejagt, und in einigen Ländern wäre gar Schlimmeres passiert.

    Da sollten sich einige Leser mal Gedanken machen und ihre Meinung mal überprüfen.

    Kurz noch was zum Artikel :

    Aigner ist eine Lachnummer und disqualifiziert sich schon selber durch seine lächerlichen Kommentare.

    „Indem man sagt, die Bahn sei bislang weitgehend leer gefahren§, ist doch mit Verlaub widersinnig. Wenn kaum einer Bahn fährt, schreit das doch nach einer Veränderung, oder?“

    sicher …. sicher … Herr Aigner … lol

    Das würde bedeuten: würde ich ein Museum in Gmunden betreiben, das schlecht besucht ist, dann müsste ich noch ein zweites bauen. Oder wenn ich eine Gaststätte besitze, die schlecht läuft, dann müsste ich sie vergrößern oder gar eine zweite eröffnen …..

    Hoffentlich bringe ich Aigner jetzt nicht auf den Gedanken, wir müssten 2 Bahnen bauen, und die würden dann so richtig bummvoll.

    Seine Empörung über die „unzumutbaren“ 700 m Fußweg für Schüler und andere Reisende ist schon als „putzig“ zu bezeichnen.

    Zitat Aigner: „Ich kenne eigentlich kein Beispiel dafür, dass man bei gut funktionierenden Lokalbahnen wie in der Schweiz oder den Salzburger Nebenbahen Passagiere zwischendurch 700 m zu Fuß gehen lässt, um sie vor Verfettung zu bewahren.“

    Lassen wir die „Verfettung“ mal außen vor, aber da ist der Herr Aigner aber nicht weit herum gekommen ……
    Ich kenne eine Menge Städte, in denen man 700 m und mehr bis zum nächsten Verkehrsmittel gehen muss.

    Ich nenne da mal als Beispiele: Düsseldorf und andere Städte im Ruhrgebiet, London (!!) (da gibt es zwar die U-Bahn, aber wenn man in eine andere Richtung muss …… waaaaah …. diese U-Bahn war jetzt keine neue Idee für Gmunden …. *schwitz*), Londoner Flughäfen (oft weit mehr als 700 m und dann noch mit Gepäck).

    Ohjeeee, meine Mutter droht mir schon mit dem Nudelholz : „Geh jetzt endlich mal von dem Ding weg und mach Deine Hausaufgaben und iss deinen Teller leer!!!“ …. „Aber Mutter, ich bin doch schon über 40 Jahre alt und bin Würgermeister *hilflos guck* …. „Mir doch egal, so lange du die Füße unter meinem Tisch …..“ ….. „jaja, ich mach das Ding ja schon aus ….“

  3. wenn wir schon dabei sind.

    das architekturbüro des in diesem artikel

    http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/Bauprojekt-in-Gmundner-Innenstadt-stoesst-auf-Widerstand;art71,1511293

    erwähnten hauses auf stelzen, welches -wenn man nach der aussage eines verantwortlichen geht- nicht so gebaut werde hätte sollen (wer’s glaubt)

    ZITAT
    “ „Wir ahnten nicht, dass das so aussehen würde“, sagt ein zerknirschter Gemeinderat. „Da wurden wir ausgetrickst, und das passiert uns kein zweites Mal.“ “
    ZITAT ENDE

    hat rein zufällig in dem ÖVP „magazin“ „wir für gmunden“ vom April 2014 eine werbung auf seite 14 geschaltet.

    das magazin kann man auf

    Klicke, um auf Wir_f%C3%BCr_Gmunden_April_2014.pdf zuzugreifen

    herunterladen.

    schon komisch. wird ja nicht ein kleines dankeschön gewesen sein.

  4. Jetzt habe ich mich über das Posting von Herrn Aigner so geärgert, dass ich glatt den 2. Teil seiner Suada übersehen habe, in der er ja wirklich die Lösung des Problems bereits anspricht und die richtigen Massnahmen empfiehlt: Einstellung der unrentablen und durch Millionen geförderten Vorchdorferbahn und Einstellung der unrentablen und durch Millionen geförderten Strassenbahn. Also genau die Vorgangsweise zu wählen, die die Stadtgemeinde bei nicht ausreichend frequentierten Citybuslinien bereits angewandt hat.
    Die Strassenbahn verbleibt als Touristenattraktion – zB. wie die „Gisela“ – der notwendige Verkehr zwischen den Stadtteilen wird mit einem gut durchdachten, kostengünstigen E-Busnetz abgewickelt.
    Die Zerstörung der historischen Innenstadt unterbleibt!

    Und:
    Ceterum censeo, „RegionalZug durch Gmunden“ esse delendam!

  5. Wenn die bisherigen Fahrgastzahlen zB.der Strassenbahn so nebensächlich sind, dann frage ich mich schon, wieso von den Betreibern – Stadtgemeinde, Land OÖ und Stern & Hafferl – wissentlich falsche und manipulierte Fahrgastzahlen in der Potenzialanalyse und in den Jubelbroschüren verwendet werden.
    Noch immer wird von momentanen Fahrgastzahlen von ca. 890 täglich gesprochen, die tatsächlich gezählte und jederzeit beweisbare Zahl liegt aber bei ca. 300. Warum wird hier wohl gelogen und die Notwendigkeit für einen Stadt-/Regionalzug bewußt falsch dargestellt?
    Interessant in diesem Zusammenhang ist die Frage, wie wohl das Land OÖ in Kenntnis der falschen Zahlen gehandelt hätte.Es gilt hier sicher die „Unschuldsvermutung“, im normalen Geschäftsleben würde man so eine Vorgangsweise zumindest „sehr bedenklich“ und vielleicht auch sogar – vorsichtig formuliert – betrügerisch(?) nennen. Oder wie kann man sonst eine Vorgangsweise bezeichnen, mit der durch wissentlich falsche Fakten Subventionen und Aufträge lukriert werden?

    Und::
    Ceterum censeo, „RegionalZUG durch Gmunden“ esse delendam!

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