Liebe Leserleins!
Wir wollen uns natürlich nicht versündigen, und der Herr Pfarrer möge entschuldigen, dass wir den Heiligen Geist bemühen, von dem einige hierzustadt offenbar verlassen sind. Aber es drängt sich so auf, gell!
Die Hotel-Sache, gut, da werden wir bald sehen, was läuft. Denke, wir haben einen Denkanstoss für den kommenden Sondergemeinderat gegeben.
Vielleicht sollte man ein altes, inzwischen inkorrektes Spiel („Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann“) ein wenig modernisiert im Gemeinderat spielen lassen: „Wer fürchtet sich vorm Asamer?“ Antwort: „Niemand.“ Gut, man wird ja wohl noch träumen dürfen, gell!
Das Wasser. Auch nicht mehr das, was es einmal war. Ist zwar nicht direkt in Gmunden, hat aber doch mit Gmunden zu tun. Mit den Suburbs von Gmunden, gell. Gut, da gibt es jetzt klare Hinweise. Angeblich ist auch die den Gmundner Abfall abholende Firma Vorwagner ein Zulieferer von Müll auf der Asamer-Deponie. Im Auftrag eines Auftragnehmers einer Chemie-Firma, die solches Zeug herstellt, das man jetzt dort gefunden hat. Jetzt wird einmal geprüft, ob man anhand der Papiere feststellen kann, wer da was geliefert hat. Die Frage wird sein: gibt es überhaupt Papier, wurde wiederrechtlich deponiert? Hat wer etwas übersehen oder „übersehen“, kann man den Weg auf die Deponie nachvollziehen? Eine Menge Fragen, deren Beantwortung, das lässt sich jetzt schon sagen, eine Menge kriminalistischen Spürsinn erfordern wird. Nicht auszuschliessen, dass daraus ein richtiger Kriminalfall wird. Irgend wer muss das Zeug ja dort hingetan haben. Die Frage ist nur: heimlich oder mit Wissen von wem? Oder mit falschen Unterlagen? Die Antwort auf die Frage, wer hier wirklich schuldig ist, verspricht eine interessante zu werden.
Die Tram-Bim-Zug-Etc-Diskussion geht muntet weiter. Wir bringen also heute wieder die Postings von der Kommentarseite hier vor im Blog.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
AndyB
Als Antwort auf toob .
Sorry, aber da muss ich meine selbst verordnete Schreibpause mal unterbrechen.
Ihre Argumente sind mehr als haarsträubend.
Die Wahrscheinlichkeit die Straßenbahn zu sehen verringert sich also ….. *laut lache*. Der Stau, der jetzt schon vorhanden ist, wird sich mit Sicherheit verlängern und die Chance, die Regio Bahn zu sehen, erhöht sich um ein Vielfaches.
Schienen, Oberleitung und architektonische Haltestellenverbrechen bleiben allerdings immer präsent.
Die Sperrung der Innenstadt wäre also eine Schikane …. komisch, Bewohner andere Städte sehen das nicht als Schikane, und dass noch “weniger los ist”, ist mehr als lächerlich. (Hat man bei allen Fussgängerzonen vorher gehauptet, und hat bei keiner gestimmt! Anm. d. Red.)
Welche Belebung für den Handel bringen denn endlose Durchfahrer? a) keine b) überhaupt keine c) gar keine?
Wählen Sie jetzt ….
Ooooh, ich hatte jetzt ganz die Autofahrer vergessen, die die Schaufenster der Geschäfte betrachten, während sie durch die Stadt fahren und den nächsten Parkplatz ansteuern, um die gesehenen Artikel zu erwerben …..
Ansonsten lese ich nur ich, ich, ich, ich zahle, ich benutze, ich sehe, ich muss, ich, ich, ich.
Ich fand es schon immer sehr merkwürdig, wenn Leute meinen, sie würden mit ihren Steuern alles zahlen.
Zufällig weiß ich genau was Sie zahlen! Durch geheime Quellen und langen Recherchen habe ich in Erfahrung bringen können, wo Ihre Steuergelder landen : im Bundeskanzleramt und Sie zahlen damit die Klofrau. Sie können sich also beruhigt zurücklehnen ……
Sie sind also kein Bewohner der Stadt oder der Innenstadt, sondern wollen nur einfach schnell zum Bahnhof. Ob nun die Stadt verschandelt wird und wie Anwohner, Geschäftsleute oder Touristen die Sache sehen ….. mir doch egal. ICH muss ja eh nur zum Bahnhof! Gruselige architektonische Verunstaltungen durch die Haltestellen …. mir doch egal, ICH muss ja nur zum Bahnhof.
Gmunden wird immer unattraktiver und man wundert sich über ausbleibende Touristen …. mir doch egal, ICH habe eh nichts von den Touristen, die verstopfen nur zusätzlich die Straßen und Parkplätze, die ICH zahle.
Ich sehe von der Straßenbahn überhaupt nichts, weil ich im “Grünen” wohne und ich fahre auch durch die Innenstadt.
Mein Arzt ist zufällig auf der anderen Seite der Brücke und ja, es würde mich schon nerven, wenn ich einen 15 Minuten Umweg nehmen müsste, um dort hin zu gelangen. Nur ….. ich würde die Pille schlucken, dann mir liegt die Stadt am Herzen und nicht mein ich, ich, ich Gefühl, obwohl ICH höhere Fahrtkosten hätte, ICH meine Zeit vergeuden würde.
Würde ich mein ICH-Gefühl noch verstärken, dann würde ICH schreiben : ICH muss doch nicht zum Bahnhof, mir doch egal wie Sie zum Bahnhof kommen. ICH zahle doch nicht für Bahnstrecken, die ICH selber nie nutze ……
find-out2
Gesendet am 06.11.2014 um 9:41 nachmittags
Dem “alteingesessenen Gmundner” kann man nur gratulieren.
Endlich hat es jemand geschafft, die Praktiken von S&H und die komplexen Verflechtungen der von öffentlichen Hand subventionierten Firma mit ALLEN Parteien und Politiker für die “einfach gestrickten” Bürger darzustellen.
Erschütternd, wie die von uns gewählten Mandatare wissentlich oder unwissentlich (kann ich mir eigentlich nicht vorstellen), hier in Geiselhaft eines Unternehmens genommen werden, zum Schaden der Bevölkerung arbeiten und Gemeindevermögen verschleudern.
Ein besonders funkelnder Diamant aus dem Schatzkästchen der Kooperation zwischen Gmundner Stadtpolitiker und S&H ist die Causa “Kuferzeile”
Hier feiern, so hört man, die Bewohner und Anrainer heuer ein besonderes Jubiläum:
– 10 JAHRE fehlgeplante Straßen- und Gleiskörpersanierung!
– 10 JAHRE höhere Lärm- und Umweltbelastung als vor der “Sanierung”!
– 10 JAHRE vergebliche Bemühungen bei Stadtgemeinde und S&H eine Lösung der Problematik zu erreichen.
– 10 JAHRE unzählige Vorsprachen bei S&H und Politik ohne konkretes Ergebnis.
– 10 JAHRE leere Versprechungen, Vertröstungen und keine Lärmminderung!
Als Beweis, wie die “Zusammenarbeit” S&H und Gmundner Politik in diesem Fall “funktioniert” folgender Auszug aus dem Protokoll der Generalversammlung des VEREINS “PRO GMUNDNER STRASSENBAHN” vom 7.10.2005(!!):
KLAUS HÖLZL (Amt der OÖ.Landesregierung, Verkehrskoordinierung):
“Alle Untersuchungsergebnisse bestätigen das Potenzial der Straßenbahn und empfehlen, das Gesamtsystem zu attraktivieren. Gratulation der Stadt zum einhelligen Beschluss für den Ausbau der Straßenbahn und die Beteiligung mit einem Viertel der Kosten. Einvernehmlich wurde mit der Sanierung der Gleise in der Kuferzeile begonnen.
Der Autoverkehr ist bedeutend leiser geworden, DIE STRASSENBAHN HÖRT MAN NUN ABER LÄNGER UND IN EINER ANDEREN TONFREQUENZ. Dies weckte Unmut in der Bevölkerung.
Solange die Lärmproblematik in der Kuferzeile nicht zufriedenstellend gelöst ist, wird lt. LH-Stv. Haider KEIN WEITERBAU MÖGLICH SEIN.
Die Maßnahmen zur Lärmreduzierung sind daher IM INTERESSE ALLER RASCHESTMÖGLICH DURCHZUFÜHREN.
Diesbezüglich erfolgt ein Appell an Stern & Hafferl, HIER ZÜGIG VORSCHLÄGE ZU MACHEN!”
Nochmals für die, die das Datum überlesen haben: Das Zitat stammt vom 7.10.2005!
Passiert ist bis heute nichts – außer dass die restlichen Baulose in einer anderen Bauweise ausgeführt wurden.
Ein weiteres Paradebeispiel, wie sich Gmundner Politiker für das Wohl ihrer Bürger und für ein lebenswertes Gmunden einsetzen.
Aber man soll nicht undankbar sein: Die 12m lange Straßenbahn, mit der jetzt bei täglich 76 Fahrten durchschnittlich 3,5 Personen pro Fahrt fahren, soll durch einen 32m langen, 60t schweren Zug mit 76 Sitzplätzen ersetzt werden….Sicher eine Steigerung der Lebensqualität in der durchschnittlich 5,6m breiten Kuferzeile…
Dietlinde Walcher
Gesendet am 06.11.2014 um 6:44 nachmittags
Bereits in den 80er Jahren, ich war damals Lehrerin in Vorchdorf, klärte mich ein Busunternehmer, mit dem unsere Schüler bei diversen Schulveranstaltungen unterwegs waren, folgendermaßen über die Firma S&H auf: “Mit den Subventionen, die diese Firma bekommt, gibt es bei mir nicht nur Schülerfreifahrten sondern auch Arbeiter- und Pendlerfreifahrten. Außerdem könnte ich meine Wochenenden zu Haue genießen statt diverse Ein- und Zweitagesfahrten zu unternehmen”.
toob
Gesendet am 06.11.2014 um 11:56 vormittags
Na wenigstens bin ich nicht der einzige Gmundl Leser, der sich auf die Straßenbahn freut. Auch gut, dass hier noch einmal der Straßenverkehr angesprochen wird.
Mittlerweile schneidet der Durchzugsverkehr und vorallem, die absurd langen Ampelintervalle an den Übergängen eine regelrechte Schneise durch die Stadt.
Gleichzeitig muß man sich bewußt machen, wie wenig präsent die Tram im Vergleich dazu im Stadtbild wäre. Wenn die Bahn alle 30 Minuten fährt und ich für die Überquerung der Straße eine Minute kalkuliere, so bekomme ich mit einer Wahrscheinlichkeit von 30:1 die Regiotram gar nicht zu Gesicht.
Ich bin übrigens kein Anhänger einer Totalsperre für Autos in der Innenstadt, weil dies einerseits für manche zur Schikane werden kann und andererseits auch die Gefahr besteht, dass noch weniger los ist. Aber wenn die Durchfahrt wegen Begegnungszone und Bim unattraktiver wird und gleichzeitig die Umfahrung öffnet, so kann es sicher zur Beruhigung kommen.
Nutzerverhalten und Wege der Bewohner unterscheiden sich natürlich stark. Manche nützen den Bus und brauchen die Straßenbahnlinie nicht. Ich nutze wiederum keinen Bus und muss öffentlich nur zum Bahnhof. Es ist auch Grundsätzliche so, dass ich immer Infrastruktur mitfinanziere, die ich nie nutzen werde.
Die Kosten finde ich persönlich noch vertretbar. Wieviele km Autobahn und wieviele Meter Tunnel, kann man für 30 Mille bauen? Wie oft werde ich durch den Koralmtunnel fahren. Alles eine Frage der Perspektive. Natürlich ist die Einwohnerzahl von Gmunden für das Projekt um unteren Limit, das ist eh klar…
gerade beim E-bus gibt es eine alternative. tatsächlich wurden seit den 50ern sogenannte gyrobusse eingesetzt, die an den haltestellen mit strom versorgt wurden um das schwungrad wieder in drehung zu versetzen. keine oberleitung, flexibel einsetzbare busse. natürlich gibt es auch nachteile, dennoch: dieses konzept angepasst an die 2010er … voila.
Antwort an Babsy Blitzschnell auf „Batteriebetrieb“
Ich stimme Ihrer Argumentation vollkommen zu. Allerdings müßte man dabei die Verhaltensweise der Menschen allgemein ändern. Jeder denkt doch egoistisch, ich auch. Wie es ihm in den Kram passt. Der Mensch hat in seiner ganzen Geschichte wenig gelernt, nämlich dass er eigentlich ein soziales Wesen ist. Egoismus, unendliche Gier, das treibt die meisten Menschen voran, daher auch die Ausbeutung, die Kriege für Gott Kaiser und Vaterland, etc. Das als allgemeine Bemerkung zu Ihrem ausführlichen Kommentar, danke.
So lange die E-Busse verläßlich fahren, habe ich ja nichts dagegen. Aber in meiner Straße wurde der Bus eingestellt (wahrscheinlich wegen zu wenig Fahrgästen). Wie soll ich da zum Bahnhof kommen?. Die Straßenbahn fährt immer u. pünktlich, so dass ich auch meine Zuganschlüsse erreichen kann.
Im übrigen möchte ich mich an der Debatte Straßenbahn nicht mehr allzu sehr beteiligen. Die Kommentare in den lokalen Medien sind zum Teil sehr primitiv u. voller Hass. Es kommt wie es kommt, ist mir auch wurscht, ich kann es eh nicht ändern, … wenn die E-Busse pünktlich sind u. verlässlich, fahre ich eben mit dem E-Bus. Allerdings, die großen Sprecher gegen die Straßenbahn, sind sie imstande, ein öffentliches E-Bus Netz auf die Beine zu stellen? Oder brauchen sie wieder eine Firma wie Stern u. Hafferl, die imstande ist, internationale Kontakte auf Uni-Niveau herzustellen, Feedback einzuholen, etc., das Know-how von namhaften Firmen einzubringen. Ich sehe weit und breit niemanden von den Gegnern der Straßenbahn, die in den 20 Jahren, die ich hier wohne, jemals etwas auf die Beine gestellt hätten, außer zu kritisieren. Nicht einmal den Durchzugsverkehr inklusive Schwerlastverkehr durch die Innenstadt waren sie imstande zu unterbinden.
Was den Menschen im allgemeinen betrifft: ja, es wird wohl noch – wie einer unserer Mentoren zu sagen pflegt – ein paar Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende brauchen bis zur Menschheit …
Aber zur Frage der E-Busse. Auch die Strassenbahn wollte S&H bereits mehrmals einstellen und hat dann halt entsprechende Subventionen bekommen. Siehe die Äusserungen einer/eines alteingessenen/r Gmunders/in. Diese Gmundner Persönlichkeit hat zum Thema Bus, Busführung und Linienführungen noch einiges zu sagen. Wir bringen es morgen im Blog. Da werden einige Fakten geoffenbart, die bis jetzt nicht nur der breiten Öffentlichkeit, sondern auch vielen politisch sehr interessierten Menschen hier in Gmunden bisher nicht bekannt waren. Diese Fakten werfen auch interessante Fragen im Hinblick auf die RegioTram auf. wir im Team Gmundl sind übrigens ziemlich sicher, dass weder der Viertelstundentakt und schon gar nicht die Weiterfahrt vom Klostplatz Richtung Innnenstadt von Dauer sein werden. Aber da wir keine Kristallkugel haben, können wir für Aussagen über die Zukunft keine Haftung übernehmen. Da nehmen wir uns ein Beispiel an S&H: die übernehmen auch keine Garantien oder irgendein Risiko für die Investitionen, die sie sich von uns Steuerzahlerleins finanzhieren lassen.
Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass alle Bewohner der Stadt die Möglichkeit haben, mit einem ordentlichen Öffi-Netz preiswert und bequem so gut wie überall hin kommen zu können. Wir haben aber die Befürchtung, dass genau das durch die RegioTram und die enormen Folgekosten gefährdet ist – auch angesichts der schlechten Budgetlage!
Babsy Blitzschnell f. d. TG
Andy B. Antwort auf toob .
Kann Ihnen nur zustimmen!
Manche glauben, ihre eigene Situation sei die wichtigste!
Das Argument „es wird ohnedies soviel verschwendet und Steuergelder unnütz verwendet“, daher ist es bei den restlichen sinnlosen Projekten auch egal, wieviel da den Bach runter geht, ist schon ziemlich dümmlich!
Da muss man dann immer wieder feststellen, dass diese Menschen sich mit den eigentlichen Problemen gar nicht genauer beschäftigen und kritisch nachprüfen!
Unerträglich ist für mich vor allem das Argument: „wartet erst einmal ab, ihr werdet dann schon sehen ob die Sache funtioniert“ (oder nicht!).
Ich habe dies schon von einigen Gmundner Geschäftsleuten gehört. Dabei sind diese in einer Situtation, in der es für sie existentiell sein wird, ob die Verschandelung Gmundens zu einem kollateralen Schaden für die Stadt und ihre Bürger und Geschhäftsleute führen wird oder nicht. Ich befürchte, dass diese Gefahr für Gmunden bereits sehr groß ist!
Ich selbst bin davon persönlich und wirtschaftlich gar nicht betroffen.
Es ist daher dann immer wieder verwunderlich, dass Gmundner mich zumindest unterschwellig als Querulanten bezeichnen und sich über ihre vielleicht schon dramatische Situation gar nicht im klaren sind!
von Zivilcourage (209) · 07.11.2014 08:57 Uhr
Batteriebetrieb sehr teuer
Habe soeben von einem Autohändler erfahren, dass bei einem normalen PKW der neu 45.000 Euro kostet, ein Batterieaustausch, der wegen der Kurzlebigkeit einer Batterie bald notwendig ist,35.000 Euro koset. Wohlgemerkt bei einem PKW!.
Jetzt kann man sich vorstellen, wie hoch die Kosten für Elektrobusse sind u. auch für die Straßenbahn. Haben die Straßenbahngegner schon einmal die Kosten für Batterie-Austausch bei E-Bussen durchgerechnet.? Bei allen statistischen akrobatischen bevölkerungs-basierenden Berechnungen von gmundl, wäre auch interessant, wenn er einmal die technischen Erhaltungskosten von diesen quirligen E-Bussen real berechnen würde. Ich warte darauf.
Das stimmt derzeit noch. Die grossen Autobauer wissen ganz genau, dass hier noch einiges zu tun ist. Wenn es aber gelingt, aus E-Fahrzeugen ein Massenprodukt zu machen, sieht das ganz anders aus. Schon jetzt sind die automobilen Ersatzakkus deutlich billiger als noch vor ein paar Jahren. Wie so oft bei neuen Techniken sinken die Kosten rapid, sobald eine Technologie sich durchzusetzen beginnt.
Die ersten grossen Flachbildschirme kosteten bis zu 20.000 Euro. Heute bekommt man die Dinger für unter 1.000 Euro. Als die ersten Laserprinter auf den Markt gekommen sind, waren sie für normale Leute unerschwinglich (15.000 Euro). Heute kosten viele Laserdrucker weniger als die Druckerkartuschen. Laptops kosteten ebenfalls um die 20.000 Euro, kleiner Bildschirm, kaum Speicher, wenig Rechenkraft. Heute bekommt man um 1.500 Euro totale Powermaschinen für Games, Unmengen Speicherplatz sowie mit grossen Bildschirmen.
Das Problem des Verkehrs ist ein gravierendes, aber nicht wegen der Batterien, sondern ganz allgemein wegen des Energieverbrauchs. Eine Bahn mit 70 Sitzplätzen, von denen nur drei oder vier belegt sind, ist im Transport mindestens so teuer wie ein PKW. Kleinbusse kommen auf solchen Strecken auf jeden Fall günstiger. Insgesamt verbraucht der Verkehr zu viel Energie, das ist das Problem. Da braucht es aber sowohl Änderungen im Lebensstil als auch in der Organisation unserer Gesellschaft. Ich sage nur: Erdäpfeln quer durch Europa karren, Tiertransporte (dazu noch die Tierquälerei dabei, aber das ist eine andere Baustelle), Einkaufszentren vor den Städten/Orten etc. Wir fahren zu viel und zu weit herum.
Die Fortschritte in der Fortbewegungstechnologie haben nicht dazu geführt, dass wir schneller wo ankommen, sondern dazu, dass die Leute in der selben Zeit weiter fahren. Das wird bei 10 Milliarden Menschleins in absehbarer Zeit nicht mehr funktionieren. Die Debatte in 20 Jahren wird eine völlig andere sein: nämlich die um die Frage, wie weit sollen Menschen eigentlich fahren? Wie lokal leben wir? Wie kommt man aus den negativen ökonomischen und ökologischen Folgen der Globalisierung wieder heraus? Unter diesem Aspekt ist die Debatte RegioTram oder E-Bus lächerlich und retro. Die Zukunft liegt in geänderten Lebensstilen mit weniger Verkehrsaufkommen.
Das grösste Verkehrsproblem ist längst der Flugverkehr. Einmal Starten entspricht dem Anwerfen von 35.000 PKWs. Zerstörung der Schutzhülle unseres Planeten mittels Düsentriebwerken inklusive. Viele Dinge müssen wieder kleinräumig erledigt werden. Heute ist es billiger, mit dem Flugzeug nach London zu fliegen als mit dem Zug von Gmunden nach Wien. Das ist der Irrsinn.
Wenn wir unseren Lebensstil nicht ändern, laufen wir in eine Energiekrise ungeahnten Ausmasses. Egal ob RegioTram oder E-Busse, zu deren Gunsten und als Ausgleich zu derzeit hohen Akkupreisen man aber auch einrechnen sollte, dass keine zusätzliche Infrastruktur und deren Erhaltung notwendig ist, sprich Geleise und Bahnhöfe. Die vorhandenen Strassen können von Privaten und Öffis gleicherweise genutzt werden. Sie sehen, die Berechnung ist ziemlich schwierig. Die Gefahr, sich jeweils das eigene Denkmodell schön zu rechnen (und das andere schlechtzurechnen) also auch einigermassen hoch.
Babsy Blitzschnell f. d. TG