Heute mit
Gastkommentar von Margareta Enser-de Groot
Erklärung von Christian Dickinger
beide über den Politik-Abschied von Karl Kammerhofer
Liebe Mitmenschen!
Kleine Programmänderung aus Aktualitätsgründen. Heute zwei „Nachrufe“ natürlich politischer Art auf GR Karl Kammerhofer. Das sind nicht einfach nur „Verabschiedungen“. Das sind Statements zur politischen Lage in Gmunden. Zu den Problemen politischer Arbeit ganz allgemein. Daher auch von hohem Interesse. Finden wir im Team zumindest. Daher wird die Regio erst morgen wieder durch unseren Blog rattern.
Wie wir von politischen Akteuren erzählt bekommen, ändert sich wenigstens einmal das Gesprächsklima zum Besseren. Ob diesem besseren Klima auch politische Änderungen folgen, wird man sehen. Es liegen ja eine Menge sehr vernünftiger Vorschläge und Forderungen von SPÖ und Grünen am Tisch. Vielleicht gibt es nun eine Chance, dass die eine oder andere vernünftige Sache umgesetzt wird. Und schön ist es auch, wenn Grün und Rot diskutieren, wem den nun was eingefallen ist. Hauptsache, die Ideen werden mit Nachdruck und konsequent vertreten und umgesetzt. Die Erfinderorden kann man dann noch immer vergeben. Politische Ideen haben keine Patentnummer. Es ist kein Wunder, dass die SPÖ mit ihrem VizeBM Dickinger die Lücke nützt, die von den Grünen so politisch leichtfertig produziert worden ist. Es mag überraschend gekommen sein, aber momentan sieht es eher nach einem politischen Match zwischen SP-Dickinger und dem neuen VP-Krapf aus. Es wird Zeit, dass auch die Grünen Tritt fassen, sonst sind all die Verdienste der letzten Jahre schnell wertlos. Die FP ist derzeit ein ganz eigener Fall. Nur mit dem Thema RegioTram wird man keinen sehr erfolgreichen Wahlkampf führen können. Das zeichnet sich ab. Was immer man von der RegioTram halten mag, für eine Wahlbewegung wird das nicht reichen.
Morgen also dann hoffentlich wirklich RegioTram und andere Neuigkeiten aus der Gmundner Politik.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
Politischer Nachruf auf Karl Kammerhofer
Gastkommentar von Margareta Enser-de Groot
Einer der schillerndsten und fleissigsten Gemeinderäte hat das Handtuch geworfen. Leider! Er hat sich mit grossem Engagement in die politische Arbeit geworfen, hat dabei Intelligenz und Eigeninitiative gezeigt. Einmal die Bürger zu befragen, und das noch dazu auf eigene Kosten, einen solchen Politiker muss man erst einmal finden. Aber seine Arbeit wurde von den anderen Politikern nicht genügend erkannt und geschätzt.
K. Kammerhofer ist ein Jahrhunderte-Politiker, der seine eigenen finanziellen und humanen Ressourcen eingesetzt hat. Ich kenne keinen einzigen Gemeindepolitiker, der das je getan hat. Die meisten gehen in die Politik, um sich wichtig zu machen, eigene Vorteile zu haben, manche um sich selbst zu inszenieren mit Zitaten aus Opern und anderen Weisheiten etc.
Kammerhofer war vielleicht kein Teamspieler, aber gerade deshalb war er in der politischen Landschaft so wichtig; er hat die schlafenden und angepassten Typen manchmal ganz ordentlich durchgemischt. Das haben manche eben nicht goutiert, wenn sie aus ihrem politischen Winterschlaf geweckt wurden. Er war auch ein intellektueller Politiker, hat vieles hinterfragt, war eben nicht immer bequem.
Ich fürchte, dass mit seinem Ausscheiden weiter Stammtisch-Politik gemacht werden wird. Wer am Stammtisch beim “Schwan” sitzt, der wird gehört. Wenn sich die alteingesessenen Gemeindepolitiker am Stadtplatz treffen, hört man oft: “Servas, grüas Di…. … Die meisten Gemeinderäte sind eben Freunderl in Gmunden und tun sich – auch wenn sie einer anderen Partei angehören – eben nicht weh, weil sie ein schönes bequemes Leben im Rathaus haben möchten und für wenig Arbeit auch noch ganz gut bezahlt bekommen. Und vielleicht könnte einer vom anderen einmal etwas brauchen. Man will eben dazugehören.
K. Kammerhofer hat meiner Meinung nach auch bei den Grünen keine wirkliche politische Heimat im GR gefunden, denn nach langem Liebesentzug der ÖVP wegen Lacus Felix sind die Grünen mürbe geworden und sind bei der Bürgermeisterkür in vorauseilenden Gehorsam verfallen. Das war sicherlich nicht die Linie von K. Kammerhofer. Diese Umarmung des neuen BGM ohne von ihm Informationen VORHER!!! bekommen zu haben, war eine der dilettantischsten und ungeschicktesten Aktionen der Grünen und hat sie in der Beurteilung durch die Bevölkerung weit zurückgeworfen.
Dass die besten Gemeindepolitiker in diesem Biotop (sehr freundlich ausgedrückt!) der derzeitigen Gemeindepolitik die Geduld und Motivation verloren haben, zeigte sich am Abgang von Frau Dr. Feichtinger von den Grünen, die sich viel Mühe gegeben hat, die ins Detail gegangen ist, die sich besonders in Budgetfragen vertieft und ausgekannt hat, aber von den anderen Gemeinderäten immer niedergeschrien oder lächerlich gemacht wurde.
So halten sich in der Politik leider hartnäckig immer Personen der 2. Garnitur. Die Besten verabschieden sich.
Schliesslich möchte ich betonen, dass es sich hier um einen POLITISCHEN Nachruf handelt. Ich wünsche daher Herrn Kammerhofer noch viel Glück und Freude in seinem Privatleben. Es gibt ausserhalb der Politik (die aber grösstenteils unsere Lebensumstände bestimmt) auch noch viel Schönes!!!
„Ein guter Abgang ziert die Übung!“
(Friedrich Schiller)
SP-Vizebürgermeister Christian Dickinger zum Rücktritt von
Karl Kammerhofer als Gemeinderat
Der deutsche Journalist Ekkehard Kohrs meinte einmal: „Es ist immer so: Hat ein Politiker aus eigener Einsicht oder nach sanftem Druck sein Amt niedergelegt, dann hört er jene Freundlichkeiten, die er in seiner aktiven Zeit nicht zu Ohren bekam.“ Gestern hat mich Karl Kammerhofer telefonisch von seinem Rücktritt unterrichtet. „Sanften Druck“ freilich gab es keinen, konnte es keinen geben. Er war unabhängig, als Mandatar, in seinem Denken, in seinem politischen Handeln. Nach so manchem Zwist in und mit meiner Fraktion, es hat kräftig „gemenschelt“, hat er in reifen Jahren seine politische Selbständigkeit erklärt, erst vor kurzem ist er zu den Grünen gewechselt, vermutlich schien auch über diesem Biotop von Individualisten nicht stets die Sonne.
Karl ist ein kritischer Mensch, der gerne und oft kritisiert, gegenüber Kritik an seiner Person freilich leidlich resistent ist. Soll sein. Wichtiger ist: Karl war ein hoch fleißiger, von hohem Arbeitsethos befeuerter, Ideen speiender Kommunalpolitiker, verliebt in Zahlen und vertraut mit Details, stets unter Strom, in Wesen und Wirken wesentlich jünger als wesentlich Jüngere. Ich erliege nicht der Gefahr, Kohrs oben zitierte „Warnung“ in den Wind zu schlagen, Kammerhofer hört und liest von mir keine Freundlichkeiten, die ich ihm in seiner aktiven Zeit nicht zu Gehör gebracht hätte. Gemeinsam, er, ich und unser leider viel zu früh verstorbene Freund Hermann Zemlicka, hatten viel vor, in unserer Stadt und für unsere Stadt. Es wollte nicht sein, dennoch erinnere ich mich gerne an die gemeinsamen Diskussionen zurück, die nicht immer, aber doch recht oft, in eine gemeinsame Richtung wiesen. Es waren gute Diskussionen. Die beiden sind stets hoch geflogen, ich bin vielleicht einmal zu oft am Boden geblieben. Kammerhofer wird in Erinnerung bleiben, vor allem ob seiner Ideen für die Revitalisierung der Innenstadt, die allzu oft seitens der Mehrheitsfraktion ignoriert oder abgeschmettert wurden. Kammerhofer war und ist ein „Unbequemer“, gegenüber dem politischen Mitbewerber und ebenso gegenüber seiner Partei, welche so lange die SPÖ war. Er ist mir „auf die Nerven gegangen“ und ich ihm. Soll sein. Wichtiger ist: Wir haben einander geschätzt, vor dem „Bruch“ und auch danach. Ein respektvolles Gesprächsverhältnis blieb aufrecht und lebendig. So soll es sein, so wird es bleiben. Ich wünsche ihm aufrichtig alles Gute und danke ihm für die engagierte und freundschaftliche Zusammenarbeit in besseren Tagen …
Elisabeth Rumpf
Gesendet am 02.12.2014 um 1:53 nachmittags
Ich bin ganz angetan und sehr erfreut, dass Vizebürgermeister Christian Dickinger immer und sofort meine grün-politischen Strategien, die ich in Leserinnenbriefen gepostet habe, aufgreift und daraus eine politische Aktion startet. Danke für die Unterstützung.
Ich bin neugierig, wie es ihm am runden Tisch mit dem Anwalt der Raiffeisenbank und “eventuell neuen Investoren” gehen wird. Ich wünsche ihm weiterhin Standhaftigkeit und gemeinsamen Erfolg in Anliegen der Bevölkerung
Elisabeth Rumpf
Den Wünschen von GRin Rumpf schliessen wir vom Team uns voll an!
Bruno Beinhart f. d. TG
Klaus Kastner
Gesendet am 02.12.2014 um 9:11 nachmittags
Wahrscheinlich wiederhole ich nur, was oben schon mehrfach gesagt wurde, nur dass ich die Kommentare nicht gelesen habe.
Ich verfolge Ihre Artikel nunmehr seit ca. 2 Jahren. Man kann mit Ihnen einer Meinung sein oder auch nicht. Ich bin nicht immer Ihrer Meinung. Aber ich muss Ihnen schon meine Hochachtung aussprechen für Ihrer Geradlinigkeit und – vor allem – für Ihre Hartnäckigkeit. Das erfordert Nervenstärke und Durchhaltungsvermögen und beides haben Sie bewiesen.
Hut ab!
Das Team dankt! Es ist gut, dass wir nicht immer alle einer Meinung sind. Das wäre ein Unding. Es ist eines der wichtigen Ziele dieses Blogs, ein breites Abbild der Meinungen zu bringen, auch wenn wir natürlich einen eigenen Standpunkt haben und den auch äussern.
Bruno Beinhart f. d. TG
DEN TEXT DIESES POSTINGS HABEN WIR NACHTRÄGLICH GELÖSCHT.
WIEDER EIN FAKE EINES NOTORISCHEN UND HIERAMTS BEKANNTEN FAKE-POSTERS. Wir lassen nur unsere Antwort stehen.
Genau das haben wir gemeint: es gibt scheinbar Leute, die Bildung mit Titeln verwechseln. Wir kennen jede Mange hochgebildeter Leute, die keinen Titel haben. Wir kennen geistige Flachwurzler mit jeder Menge Titeln. Dann sollte man Ausbildung nicht mit Bildung verwechseln. Es ging darum, dass in Gmunden den Titeln noch immer eine überbordende Bedeutung beigemessen wird. Genau darauf hat auch AndyB angespielt. Wir halten das für einen Teil des Problems, diese Titelsucht. Die allerdings nicht ganz unösterreichisch ist. Wo sonst auf der Welt gibt es Titel wie „Wirklicher Hofrat“ und „Hofrat“ (der sog. unwirkliche Hofrat)? Als der nunmehr als Bürgermeister zurückgetretene Köppl einst antrat, verbreiteten viele seiner Parteifreunde(!), er sei ungeeignet, da titellos. Köppl mag an allem Möglichen gescheitert sein. Mit dem Titel oder einer akademischen Ausbildung hatte das wenig zu tun. Nur weil jemand Akademiker ist, heisst das noch lange nicht, er oder sie sei für „höhere“ Aufgaben geeignet. Oder sei automatisch „gebildet“. Gerade jetzt im Rahmen der Ergebnisse des Bologna-Prozesses kann man eine steigende Unbildung der Akademikerschaft feststellen. Dank Verschulung, Massen-UNI mit zuwenig Mitteln etc. Immer mehr fragwürdige Ausbildung anstatt Bildung.
Und was das alles mit der Mann-Frau-Problematik zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Und wir haben auch kein Kind „hereingezogen“. Schon gar nicht in „politische Wahlwerbung“. Kann es sein, dass Sie die Blogs verwechseln? Hier gibt es keine „politische Wahlwerbung“. Wir haben für diese Karikatur sogar das Gesicht des Kindes unkenntlich gemacht. Das Bild selbst ist übrigens ein Agenturfoto zur freien Verwendung ohne Angabe eines Fotografen.
Einen „tiefen Fall“ kann ich nicht erkennen. Es gibt weder einen Fall im Sinne von Vorfall, noch einen Fall im Sinne von Hinunterplumpsen.
Es sei in der Frage der Titelsucht auf diesen Artikel im Standard verwiesen, ist der jetzt auch „beschämend“???? Also ehrlich, Sie liegen mit Ihren Vorwürfen voll daneben.
Seien Sie uns bitte nicht bös & ebenfalls alles Liebe
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
Mit dem Rücktritt hat der GR Mag. Karl Kammerhofer der Bevölkerung einen schlechten Dienst erwiesen. Hätte ja noch ein paar Monate kleine Beiträge für Recht und Ordnung leisten können. Man ist enttäuscht von ihm, dass er die Gmundner nicht mehr vertritt. Ganz anders ist es beim Altbürgermeister beso….Heinz. Da ist ganz Gmunden froh eine friedliche Adventzeit ohne ihn zu haben. Wo doch die Roten in Gmunden untauglich sind. Wenigsten wäre er ein Exroter mit Format gewesen.
Freundschaftliche Grüße vom Hugo von Wald und See
Das mit „einen schlechten Dienst erwiesen“ ist schon recht hart. Finde ich als einer, der „Beinhart“ im Namen trägt. Natürlich ist es enttäuschend, dass er sich zurückzieht. Aber man muss jemandem, der mit so viel Verve und Esprit an der Arbeit war, auch zugestehen, die Reissleine zu ziehen. Insbesondere wenn er glaubt, nicht mehr sinnreich und wirkungsvoll agieren zu können. So interpretieren wir seinen Rücktritt. Aber wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass uns der politische Mensch Kammerhofer noch eine Weile begleiten und den „traditionellen“ Politikern auf die Nerven gehen wird.
Bruno Beinhart f. d. TG