Heute mit
Antrittsrede des neuen Bürgermeisters
SP-Dickinger zu denKosten des Bauhofs
Liebe Mitmenschen!
Man soll nichts ankündigen. Das Leben hält sich nämlich meist nicht dran. Daher noch einmal ein Programmwechsel. Heute hier und jetzt bringen wir den vollen Wortlaut der Rede des neuen Gmundner Bürgermeisters Krapf. So wie die Ansprache im Protokoll der Sitzung zu finden ist. Wir haben uns gedacht, dass die Leute das kennen sollen. Damit sie sich selbst ein Bild über die Antrittsrede machen können. Die Worte von SP-VizeBM Dickinger haben wir hier schon veröffentlicht. Wir werden die Rede von Krapf ebensowenig kommentieren, wie wir die von Dickinger kommentiert haben. Unsere Leserschaft ist mündig genug, um sich selbst einen Reim zu machen.
Neben vielen anderen Problemen rückt jetzt auch die Kostenfrage rund um den Neubau des Bauhofs wieder in den Blickpunkt. Dazu eine Erklärung von SP-Dickinger. Einmal mehr kann man sehen, dass hier in Gmunden eine ziemlich ziellose Hand des leichten Geldes am Werken war.
Und keine Sorge. Das hier wird und ist nicht dickinger.com, wie ein Posting befürchtet. So ein Unsinn. Wer glaubt denn das? Wir haben Dickinger hier immer kritisiert, sogar recht heftig, wenn es etwas zu kritisieren gab. Wir loben ihn, wenn er zu loben ist. Wir geben ihm Platz, wenn der was zu sagen hat. Derzeit schweigen die Grünen. Mit Ausnahme von GRin Rumpf, die wir hier auch sofort gebracht haben. Von der FP hören momentan wir nicht viel. Von der VP auch nicht. Nur jetzt die Rede des neuen Bürgermeisters, die wir sofort hier eingestellt haben, als sie verfügbar war. Es liegt an den Parteien und der Politik, mit interessanten Themen auf sich aufmerksam zu machen. Sowas bringen wir immer gerne. Egal von wem. Was wir nicht machen wollen? Kleinliches Hickhack zwischen den Parteien zu apportieren wie ein Hunderl. Und demnächst Neuerungen im Blog. Wir werden berichten. Morgen oder Samstag. Die Zukunft ist ungewiss. Dafür können wir ja nichts!
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
Erklärung des Bürgermeisters im GR
Bürgermeister Stefan Krapf
Hoher Gemeinderat, werte Ehrengäste, geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtge-meinde Gmunden, liebe Freunde, liebe Familie!
Dieser Tag heute ist ein ganz einschneidender und besonderer in meinem Leben. Zum Bürgermeister meiner geliebten Heimatstadt Gmunden gewählt worden zu sein, ist eine unermessliche Ehre und diese Tatsache erfüllt mich mit großer Freude.
Ich möchte mich aufrichtig und herzlich für das mir geschenkte Vertrauen bedanken. Es ist mir Kraft, Motivation und positive Energie für die bevorstehende Aufgabe, die mit Verantwortung, Demut und höchstem Respekt verbunden ist.
Ich möchte mich auf diesem Wege bei meinem geschätzten Vorgänger Heinz Köppl für über 35 Jahre aufopferungsvolle Arbeit im Dienste der Stadt Gmunden bedanken, 17 Jahre davon als Bürgermeister. Höchsten Respekt zolle ich ihm für die Art der Amtsübergabe, die von Wertschätzung und Wohlwollen geprägt war, was mir diesen Schritt in einen neuen Lebensabschnitt erheblich erleichtert hat.
Doch Bürgermeister in dieser Zeit zu werden heißt auch, in Zukunft einen anderen Weg einzuschla-gen. Jeder Mensch geht an politische Herausforderungen und Aufgaben anders heran, jeder hat sei-nen eignen persönlichen Stil, seinen eigenen Arbeitsstil.
Ich habe in letzter Zeit den Eindruck gewonnen, dass in der Gmundner Stadtpolitik persönliche Befind-lichkeiten und Ressentiments bei vielen den Blick auf das Wesentliche massiv trübten: das wunder-schöne Gmunden zu gestalten, weiterzuentwickeln und zum Wohle der hier lebenden Menschen zu arbeiten. Streit und Missgunst sind keine Basis für eine förderliche und gedeihliche Zusammenarbeit.
Alle 37 Gemeinderäte sollten sich zugunsten Gmundens wieder auf die ureigensten idealistischen Werte berufen, nämlich überfraktionell und mit einer breiten Basis für die Stadt und deren Bevölkerung zu arbeiten. Die Energien sollen für das gemeinsame Suchen nach den besten Lösungen, das ge-meinsame Ziehen an einem Strang, nicht für das gegenseitige Ausspielen aufgewendet werden.
Daher will ich einen Neustart und dafür reiche in ehrlich und aufrichtig allen Fraktionen die Hand. Ge-hen wir gemeinsam in die Zukunft.
Die Herausforderungen sind enorm, Themen wie die Schulsanierungen, das Hotelprojekt, die stadt.regio.tram. und die Belebung der Innenstadt werden auch in Zukunft unseren politischen Alltag bestimmen.
Ich will und brauche keine Schonzeit. So wird es bereits am 10. Dezember den von allen Parteien geforderten und meines Erachtens auch unbedingt notwendigen runden Tisch zu Causa „Lacus felix“ geben, an welchem alle beteiligten und handelnden Personen teilnehmen werden. Es gilt, gemeinsam und sachlich abzuwägen, welche Lösung für Gmunden die beste ist.
Auch bezüglich der unumgänglichen Sanierung von 3 Gmundner Pflichtschulen, welche mir als Lehrer besonders am Herzen liegen, gilt es gemeinsam und konstruktiv zu einer raschen und für alle Parteien vertretbaren Entscheidung zum Wohle der Kinder und Jugendlichen zu kommen. Systematisch möch-te ich dieses gemeinsame, konsensorientierte Agieren auch auf andere Projekte übertragen.
Zudem möchte ich am Samstag, 13.12., gemeinsam mit Ihnen allen als Zeichen des Aufbruchs in eine neue politische Zeit, am Weihnachtsmarkt in der Innenstadt an einem Stand Punsch und Glühwein verkaufen, wobei der Reinerlös einer vom Sozialamt bereits auserwählten bedürftigen Familie zugute kommen wird.
Doch, liebe Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, trotz des rasanten politischen Tempos und des Verzichts auf eine selbst auferlegte Schonfrist, gestatten Sie mir in den ersten Arbeitswochen doch, aus Höflichkeit der Belegschaft gegenüber, alle Ämter zu besuchen, mir ausführlich Zeit für Gesprä-che mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu nehmen und mich gegebenenfalls auch vorzustellen. Diese Zeit ist für mich wertvoll und wichtig.
Ich gebe auch offen und ehrlich zu, mich in manche Projekte noch intensiv einarbeiten zu müssen und wünsche mir dabei eine faire und gerechte Behandlung.
Besonders am Herzen liegen mir die Menschen. Deren Wünsche, Bitten, Vorschläge, Ideen, Ängste und Sorgen sind das Fundament für unsre politische Tätigkeit, auf dem wir dann aufbauen können, um das tragfähige Gebäude, ein schönes und lebenswertes Gmunden, weiterzuentwickeln. 1056
Ich will nichts leichtfertig versprechen, aber ich kann Ihnen allen ernsthaft versichern: Ich werde mit voller Kraft und mit ganzem Herzen für Gmunden da sein.
Daher habe ich nach reiflicher Überlegung und in Abstimmungen mit meinem Direktor an der HAK Gmunden, Mag. Franz Gebesmair, und den verantwortlichen Kräften des Landesschulrates für ÖO entschlossen, mich ab 1. Dezember karenzieren zu lassen, um meine Konzentration, mein Engage-ment und meine Leidenschaft ganz in dieses ehren- und verantwortungsvolle Amt zu legen.
Mein besonderer Dank gilt meiner Frau Julia und meinen Kindern sowie meinen Eltern.
Baukostenüberschreitungen
„in exorbitanter Höhe“
Neuer Bauhof hat € 5, 2 Millionen gekostet
Kritik von SP-Vizebgm. Dickinger
Ursprünglich hätte der neue Gmundner Bauhof (auch „Dienstleistungszentrum“ genannt) € 4, 2 Millionen kosten sollen. Die SPÖ hatte sich bereits damals (2008) für eine wesentlich kostengünstigere Renovierung und Adaptierung des alten Bauhofes ausgesprochen, damit, so Vizebürgermeister Dickinger, „unsere fleißigen Bauhofmitarbeiter endlich ordentliche Arbeitsverhältnisse haben, ein Neubau übersteigt aber unsere finanziellen Möglichkeiten, außerdem glaube ich nicht, dass es bei den € 4, 2 Millionen bleiben wird, es wird noch viel auf uns zukommen, von der Baupreissteigerung einmal ganz abgesehen“. Diese Prognose sollte sich als richtig erweisen.
Bereits 2009 wurde der Kostenrahmen mit über € 5 Millionen festgesetzt, nach einer Reduzierung war von € 4, 7 Millionen die Rede. Dickinger merkte in den Gremien einmal mehr mit Nachdruck an, dass dies „noch nicht das Ende der Decke“ sei, während die ÖVP von „Synergieeffekten“ sprach, ohne diese begründen zu können.
Nun ist es nach drei weiteren – von ÖVP und Grünen befürworteten – Kostenüberschreitungen so, dass der neue Bauhof mit beinahe € 5, 2 Millionen zu Buche schlägt, da jüngst der Kostenrahmen erneut um ca. € 300.000,– erhöht wurde. SP-Chef Dickinger: „Die ÖVP-Finanzpolitik muss von der ‚Glaskugel‘ weg und zum Sparstift hingeführt werden. ‚Kernaufgaben“ der Gemeinde haben Vorrang, ich denke insbesondere an die Sanierung der Gemeindestraßen“!
(Presseaussendung der SP-Gmunden)
Die Postings von gestern.
Hugo von Wald und See
Gesendet am 03.12.2014 um 10:01 nachmittags
Mit dem Rücktritt hat der GR Mag. Karl Kammerhofer der Bevölkerung einen schlechten Dienst erwiesen. Hätte ja noch ein paar Monate kleine Beiträge für Recht und Ordnung leisten können. Man ist enttäuscht von ihm, dass er die Gmundner nicht mehr vertritt. Ganz anders ist es beim Altbürgermeister beso….Heinz. Da ist ganz Gmunden froh eine friedliche Adventzeit ohne ihn zu haben. Wo doch die Roten in Gmunden untauglich sind. Wenigsten wäre er ein Exroter mit Format gewesen.
Freundschaftliche Grüße vom Hugo von Wald und See
Das mit “einen schlechten Dienst erwiesen” ist schon recht hart. Finde ich als einer, der “Beinhart” im Namen trägt. Natürlich ist es enttäuschend, dass er sich zurückzieht. Aber man muss jemandem, der mit so viel Verve und Esprit an der Arbeit war, auch zugestehen, die Reissleine zu ziehen. Insbesondere wenn er glaubt, nicht mehr sinnreich und wirkungsvoll agieren zu können. So interpretieren wir seinen Rücktritt. Aber wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass uns der politische Mensch Kammerhofer noch eine Weile begleiten und den “traditionellen” Politikern auf die Nerven gehen wird.
Bruno Beinhart f. d. TG
Kommentar verfassen