Zwei Millionen Miese an einem Tag – Eine neuerliche Gmundner Polit-Katastrofe

Heute:
Babsy Blitzschnell über Gemeinde und Casino
Gastkommentar von AndyB zur Spitalsmisere

Liebe Leserleins!

Heute ist Gmunden um zwei Millionen ärmer geworden.
Die Schweizer Notenbank hat die seit fast zwei Jahren erfolgte Kursstützung des Schweizer Frankens eingestellt und den Aufkauf von Euros beendet. Die Folge: der Eurokurs ist abgestürzt (übrigens auch gegenüber dem Dollar und dem britischen Pfund!). Wir müssen für einen Franken rund 20 % mehr in Euro bezahlen als bisher.

Da die Gemeinde sich am internationalen Glücksspiel namens „Finanzwelt“ beteiligt hat, indem sie Frankenkredite aufgenommen hat, müsste Gmunden mit gestrigem Tag um zwei Millionen Euro mehr zurückzahlen als bisher. Als der inzwischen leider zurückgetretene unabhängige Gemeinderat Karl Kammerhofer im Dezember 2012 im Gemeinderat gefordert hat, man möge einen Teil der Franken-Schulden (ein Drittel) in Euro umtauschen, wurde das damals abgelehnt. Der Vorschlag Kammerhofers hätte der Gemeinde immerhin rund 660.000 Euro an Schuldentilgung sparen können. Soviel zur Finanzkompetenz der ÖVP.

Der derzeitige Schuldenstand an Frankenkrediten beträgt rund 9,2 Millionen Franken. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass sogar das Land OÖ den Gemeinden einst empfohlen hat, Frankenkredite aufzunehmen. Dass bei solchen Geschäften vor allem die Banken verdienen, hat man zu diesem Zeitpunkt längst gewusst. Somit bleiben drei Fragen: warum hat das Land diesen Unfug empfohlen? Und welche Banken haben davon profitiert? Und zu schlechter Letzt: warum ist die Gemeinde unter Führung der ÖVP blind diesem dummen Vorschlag gefolgt? (Dass auch tausende kleine Häuslbauer auf diesen Bankenschmäh hereingefallen sind, ist keine Entschuldigung!)

Nun hat die Gemeinde nur noch eine Möglichkeit: hoffen, dass erstens die Kursentwicklung des Frankens nicht völlig ausser Kontrolle gerät, und zweitens dass zum Zeitpunkt der Rückzahlung der derzeit noch rein rechnerische Verlust nicht wirklich voll schlagend wird, weil der Franken-Kurs sich wieder jenem Kurs annähert, der zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme vorlag und bzw. für die Rückzahlung kalkuliert wurde. Fachleute halten eine solche Entwicklung angesichts der Probleme der Euro-Zone allerdings für unwahrscheinlich.

Und jetzt gebe ich das Wort weiter an AndyB für einige Infos und Anmerkungen zur Spitals-/Ärztebezahlungs-Frage.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Wer ist hier der Patient?

Ein Gastkommentar von AndyB

Ich habe zum Thema Spitalsmisere folgendes gefunden :

“Pflege-Profis von der Hochschule

Die Ausbildung von Krankenschwestern soll in Österreich künftig universitär laufen.

Die klassische Ausbildung zur Krankenschwester hat in Österreich bald ausgedient. Die Bundesländer wollen die Schulung der Pflege-Profis auf ganz neue Beine stellen. Die wichtigste Änderung: Die Ausbildung bekommt universitären Charakter.

Bis jetzt lief die Ausbildung über die Krankenpflegeschulen („Schwesternschulen“), die Absolventen nach dreijähriger Ausbildung als „Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger“ verließen. Künftig werden all jene, die im so genannten „gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege“ arbeiten wollen, eine Fachhochschule besuchen müssen, was Maturaniveau voraussetzt. Darauf haben sich Wien und Niederösterreich verständigt; die anderen Bundesländer haben bei der jüngsten Gesundheitsreferenten-Tagung im Kärntner Egg, an der auch Gesundheitsminister Alois Stöger teilnahm, ihre Zustimmung signalisiert.

„Diese Änderung ist ein Meilenstein“, sagt Niederösterreichs Landesvize Wolfgang Sobotka. „Die Forderung nach einer akademischen Ausbildung für den gehobenen Krankenpflegedienst besteht schließlich schon sehr lange.“ Der neue Weg bringe eine Qualitätssteigerung mit sich, ist Sobotka überzeugt. Die sechs Semester dauernde FH-Ausbildung würde sich – neben der Pflege – verstärkt auf Managementaufgaben konzentrieren. „Und auf Tätigkeiten, die früher im ärztlichen Bereich angesiedelt waren, wie Blutabnahme oder subkutane Impfungen“, sagt Sobotka. Dies würde dazu beitragen, die Ärzte zu entlasten.

Assistenten

In den Krankenpflegeschulen wird diese höchststufige Ausbildung, die Kenntnisse der komplexen Wundversorgung oder der Intensivpflege vermittelt, künftig nicht mehr angeboten. Dennoch bleiben die Schulen bestehen. Dort werden künftig „Gesundheits- und Krankenpflegehelfer“ (zwei Semester) und die – neu geschaffenen – „Pflegeassistenten“ (vier Semester) ausgebildet. So könne jeder Spitalsbetreiber künftig zwischen drei Pflege-Berufsgruppen auswählen. Derzeit sind etwa in Niederösterreich 70 Prozent der Pfleger diplomierte Kräfte, 30 Prozent sind Helfer. Künftig könnte sich Sobotka eine Aufteilung vorstellen, in der es 20 Prozent Diplomierte, 50 Prozent Assistenten und 30 Prozent Helfer gibt. „Für die Finanzierung bedeutet die Umverteilung ein Nullsummenspiel.“

Die Absolventen der FH-Lehrgänge haben außerdem die Möglichkeit fachspezifische Master-Studien , wie etwa jenen der „Paramedics“ (Notfall-Rettungsexperte), der neu geschaffen werden soll, zu absolvieren.

Jetzt geht es darum, die Absichten der Länder in einen Gesetzesentwurf zu gießen. Der Gesundheitsminister muss diesen als Regierungsvorlage einbringen. Läuft alles plangemäß, könnte der neue Ausbildungsweg bereits ab 1. Jänner 2015 gelten.”

Quelle : (Kurier) Erstellt am 17.05.2014, 06:00

Im Grunde bedeutet das nichts anderes wie : Krankenschwestern übernehmen Tätigkeiten der Ärzte, haben mehr Verantwortung und können somit auch zur Rechenschaft gezogen werden.

Es waren sogar noch andere Dinge im Gespräch : Diplomierte Krankenschwestern sollen sogar kleine OPs übernehmen!!! Was daraus geworden ist, kann ich leider nicht sagen.

Da die Rede von “Für die Finanzierung bedeutet die Umverteilung ein Nullsummenspiel“ ist, wird es nichts anderes bedeuten : mehr Arbeit, mehr Verantwortung, aber nicht mehr Geld!

Pflegeberufe sind schon lange unterbezahlt und nun kommen noch neue Aufgaben, wahrscheinlich für das gleiche Gehalt.

Das ist ungeheuerlich! Man versucht den Ärztemangel auf den Rücken der Pflegekräfte zu verteilen und zusätzlich sind Pflegekräfte natürlich viel günstiger als ein Arzt.

Der Ärztemangel ist wahrscheinlich nicht so groß, denn es ist im Grunde eine “gewollte” Situation. Statt teure Ärzte einzustellen, nimmt man gerne Assistenzärzte, übernimmt sie dann am Ende nicht und sucht sich lieber neue Assistenzärzte.

Dazu noch folgendes :

“Österreich

Etwas anders sieht es in Österreich aus. Im europäischen Vergleich liegt das Land eher im unteren Teil der Gehaltsliste. So ist das Nettoeinkommen österreichischer und französischer Ärzte zu Beginn ihrer Tätigkeit im Vergleich am kleinsten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Lebenshaltungskosen laut Bundesagentur für Arbeit in Österreich trotz der tieferen Löhne etwas höher als in Deutschland sind.”

“Der Durchschnittslohn eines Assistenzarztes in der Schweiz monatlich 8.416Fr.-. Das entspricht 7.008€.”

“Ein Turnusarzt in Vorarlberg (Arzt in Ausbildung zum Allgemeinmediziner/ Facharzt) verdient z.B. ohne Nachtdienste 3.130€ monatlich.”

Quelle : Georg Thieme Verlagsgruppe

Da der Verdienst für Ärzte und Pflegekräfte im Ausland weitaus höher ist, muss man sich nicht wundern, wenn in unseren Gefilden ein Mangel vorhanden ist. Der Mangel wird noch größer werden, denn Ärzte und Pflegekräfte sind weltweit Mangelware.

Jeder normal denkende Arzt oder Krankenschwester sollte in seiner Ausbildung besser noch eine Fremdsprache lernen …..^^

Österreich war in der Rangliste der Länder mit höchster Lebensqualität ganz weit vorne. Die ärztliche Versorgung spielte da mit eine große Rolle.

Das wird sich in Zukunft wahrscheinlich ändern, denn die medizinische Versorgung ist ein Bestandteil der Rangliste.

Ich fühle mich selber ja inzwischen ziemlich unwohl. Was passiert bei einem Notfall? In welches Krankenhaus werde ich gebracht? Geht nicht zu viel Zeit verloren, die bei vielen Notfällen ein wichtiger Faktor ist?

Dazu kommt noch : welche Angehörigen, die selber arbeiten, haben dann noch Zeit mich überhaupt noch zu besuchen, wenn das Krankenhaus 50 km entfernt ist?

Der Dumme ist im Endeffekt der Patient und die Pflegekräfte, die unter dem Deckmäntelchen “angeblich” qualitativ besserer Versorgung zu leiden haben.

Der eigentliche Grund für die Ergreifung dieses Berufes, nämlich den Menschen zu helfen und auch ihnen zuzuhören, ihnen ihre Ängste und Sorgen zu nehmen ist praktisch nicht mehr vorhanden. Es ist ganz einfach keine Zeit mehr dafür vorhanden, da die Pflegekräfte immer mehr Papierkram und zusätzliche Aufgaben aufgebürdet bekommen. Und am Ende ist die Pflegekraft immer der Depp, denn sie bekommt “Druck” von unzufriedenen Patienten und “Druck” von den Ärzten.

Die psychische Belastung ist ungeheuer groß – der Lohn dafür … ääääh … lächerlich.


 

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