Heute
Gastkommentar Elisabeth Rumpf
Gastkommentar Vilosofio
Liebe Leserleins!
Ballzeit ist. Die Regio walzt alles nieder. Thematisch betrachtet. Die Wogen gehen ziemlich hoch. Auch emotional. Alle anderen Themen werden derzeit „niedergewalzt“. Da erweist sich unsere These als richtig: die Regio bewegt zwar keine Fahrgäste, aber immerhin die Gemüter.
Heute bringen wir zwei weitere Gastkommentare. Einen von der grünen Urgesteinin, wenn ich mal ganz respektvoll so sagen darf, Elisabeth Rumpf. Und einen von unserem Leserlein Vilosofio.
Danke für die vielen zustimmenden Mails zu meinen Ausführungen über die Schwarm-Intelligenz. Und ja, wir wissen, dass die Beiträge manchmal recht lang sind. Aber auch das unterscheidet uns von anderen Medien: hier gibt es Platz zum ausbreiten einer Argumentation. Nicht nur ein paar Häppchen, die man der Leserschaft zuschupft. Die meisten Leserleins mögen das aber eh, wie wir den Reaktionen entnehmen. Auch die Besucherzahlen sprechen dafür, dass wir nicht gänzlich falsch liegen. Ausserdem wissen wir: man kann es nicht allen recht machen. Je mehr Leserleins wir haben, um so höher wird zwangsläufig auch die Zahl der divergierenden Meinungen. Ist auch gut so. Es ist diese Vielfalt, die uns am Herzen liegt. Darum versuchen wir auch, Kontroversen nicht all zu deftig ausufern zu lassen. Dabei nehmen wir uns das Recht heraus, selbst mal deftig zu werden. Es hat sich gezeigt, dass das die wirksamste Methode ist, den Ton insgesamt nicht allzu heftig werden zu lassen. Aber bitte, das ist unser Vorrecht als Redaktion, gell! Wir ersuchen, alle direkten persönlichen Attacken zu unterlassen, sprich: keine Attacken, die ausschliesslich auf die Person zielen. Wir hatten das schon mal erläutert, gell!
Erlaubt ist: das ist ein dummes Argument – nicht erlaubt ist: Sie sind ein dummer Mensch
(das waren jetzt die harmlosen Versionen, gell!)
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Regiotram – wieder ein politischer Skandal!
Ein Gastkommentar von Elisabeth Rumpf
Vielleicht erinnern sich manche noch daran:
Citybus, Erhalt und Verlängerung der Straßenbahn, ein umfassendes Gesamtverkehrskonzept für Gmunden – seit Jahrzehnten initiiert, forciert und immer wieder eingefordert von den Grünen..
Und jetzt liegt da ein, in einem Teilabschnitt bereits fertiges, vom Land O.Ö. unterstütztes, sprich subventioniertes Projekt eines privaten Betreibers für den öffentlichen Verkehr, nämlich die Durchbindung vom Bahnhof Gmunden zum Klosterplatz/“Seebahnhof“ bis nach Vorchdorf, vor. Keine lokale Straßenbahn mehr, keine Wiederherstellung einer Verlängerung bis zum Stadtplatz (das waren mal Ziele des Straßenbahnvereines), sondern eine m.M.n. „überdimensionierte“ Regiotram.
Der eigentliche Skandal ist, wie auch schon beim Seehotel, wie bei der Umwidmung von Grundstücken, Grundverkäufen u.dgl.m. ein politischer – Ich spreche von „Subventionitis“, von der Förderung privater Unternehmen mit öffentlichen Steuergeldern. Ich nenne es, „parteipolitische Freunderl- und Jagdgenossenwirtschaft“.
Das Land O.Ö. hat am 13.06.2013 die Förderung dieses Stern&Hafferl-Projektes mit öffentlichen Mitteln beschlossen ( zur Bedeckung der Investitionskosten max.24 Mio.€ zuzüglich max.19 Mio € für Fremdfinanzierungskosten, 5 Mio € fällig am 30.06.2014, der restliche Zuschuss via 100%iger Tochtergesellschaft Lokalbahn Gmunden-Vorchdorf AG jeweils am 30.06. 2016 bis 2030 in 15 gleich hohen Jahresraten.) Die Umsetzung des Vorhabens ist m.M.n. dadurch erst ermöglicht worden! Und Gmunden spielt auch mit. Im Gemeinderat am 14.02.2013 wurde mehrheitlich die Zustimmung zur Mitfinanzierung dieses Projektes in der Höhe von max.€ 6 Millionen, in der Hoffung auf eine kostengünstige Infrastruktur-Erneuerung (neue Bücke, Verlegung Kanal, Wasser, Strom vor Übernahme der Straße) durch die Stadtgemeinde Gmunden erteilt. In der Gemeinderatssitzung am 20.01.2014 wurde einer Finanzierungsvereinbarung der Vertragspartner Land O.Ö. und Gmunden, sowie S/H Verkehrs GmbH und Lokalbahn Gmunden-Vorchdorf. AG zugestimmt (nachzulesen im GR-Protokoll).
Und das alles ohne Gesamtverkehrskonzept, ohne Befragung der Bevölkerung, der SteuerzahlerInnen, ohne“ ehrliche“ Information und ohne Diskussion über die Regiotram Planung und Projektierung vor Beschlussfassung, und ohne Einbindung anderer öffentlicher Verkehrsträger, wie der ÖBB! Im Gegenteil. Die Gemeinde Gmunden stimmte am 31.03.2014 einem vollautomatischen ÖBB-Bahnhofsneubau, für den sie auch mitzahlen wird, der Schließung der Eisenbahnkreuzung Pinsdorf (trotz Protestes ), dem Abriss des bestehenden Bahnhofes mehrheitlich zu.
Wo sind die Pläne für ein regionales Gesamtkonzept? Für eine „echte“ Regiotram in die umliegenden Gemeinden, nach Laakirchen, Lambach, Pinsdorf, Altmünster?
Wo die Zusagen, Landtagsbeschlüsse für einen Brückenbau oder eine Unterführung für die von der Ostumfahrung bedrohte ÖBB-Strecke Engelhof-Oberweis?
Wo die Beschwerden beim Land, bei den Subventionsgebern, bei LR Strugl und LR Entholzer?
Ich habe mich von Anfang an für den Erhalt und die Verlängerung der Straßenbahn, als es den Seebahnhof noch gab auch für eine Durchbindung, eingesetzt. Das war für mich sinnvoll!
Die Art und Weise, wie dieses Regiotram-Projekt nun zustande kam. wie es der Bevölkerung ohne offensive Information und Diskussion „verkauft“ wurde und wird, finde ich äußerst skandalös, ebenso wenig gefällt mir die Form der laufenden Diskussion.
Wo und wann wird endlich vor Beschlussfassung, vor Bewilligungserteilung offen und ehrlich regional und überregional informiert und diskutiert?
Und was wird sein nach der Wahl?
Gedanken zur Regio
Ein Gastkommentar von Vilosofio
Zum denk- und merk-würdig falsch liegenden Kommentar von GR Kammerhofer
und der mehr als treffenden Antwort von Babsy Blitzschnell darauf
noch ein paar Gedanken auf die Schiene gebracht 🙂
Ist ja tatsächlich interessant.
Die sogenannte „unabhängige“ Seite des Gemeinderates im Gmundner Ratloshaus auch mal zu lesen:
Einerseits polemisiert Herr Kammerhofer (in alter, klassenkämpferischer SPÖ-Tradition) gegen BMW / PORSCHE Fahrer und nimmt vorbauend auch noch den Autoteileproduzenten Magna, stellvertretend für sozusagen alle PKW´s mit in seine „Argumentationskette pro ZUG durch Gmunden” … (und vergisst dabei zu erwähnen, dass es die Bundes SPÖ war, die Magna in Österreich groß gemacht hat ….), …
… und andererseits mokiert er sich über die durchschnittliche Auslastung dieser PKW´s von 1,5 Personen pro Fahrzeug.
Herr Kammerhofer verschweigt dabei auch tunlichst, dass die 32 Meter Zugmonster künftig mit durchschnittlich – und jetzt verdoppeln wir mal in alter Zugbetreiber-Tradition alle Annahmen von Fahrgastzahlen – im Viertelstundentakt maximalstens 4,7 Personen quer durch Gmunden karren werden.
Und das zu Kosten, die den Steuerzahler nachhaltig mit dutzenden Millionen Euro belasten – und der Zugbetreiberfirma ebenso nachhaltig als „Goldesel streck dich Perpetuum Mobile“, im wahrsten Sinn der Wörter dienen werden.
Was definitiv leer ist – nämlich die Vorchdorfer Zugsgarnituren, die täglich am Klosterplatz anstranden wird nicht voller, wenn man die wegen der kläglichen, politischen Ideenlosigkeit in Sachen vernünftiger Verkehrskonzepte auf Individualverkehrsmittel angewiesenen Menschen, in der täglich überlebensnotwendigen Benützung ihrer Autos als Ressourcenverschwender und Umweltmonster anprangert.
Weiters stimmen die 1,5 Tonnen pro Fahrzeug nicht.
Herr Kammerhofer übersieht tunlichst das Faktum, dass die überwiegende Mehrzahl der PKW´s kleiner sind, als die Nobelkarossen betuchter Mitbürger (die es natürlich auch in Gmunden gibt).
Beispiel:
Die alleinerziehenden Mütter, die mit ihren 10 Jahre alten Kleinwagen ihre Kinder zur Schule oder in den Kindergarten bringen müssen, weil der Politik definitiv die täglichen Transportnotwendigkeiten der „normalen” Bürger wurscht sind und daher seit Jahrzehnten kein weitsichtiges, kluges öffentliches Verkehrskonzept, das sich nach den Bedürfnissen der Menschen richtet, realisiert wurde, ja diese alleinerziehenden Mütter danken Herrn Kammerhofer, dass sie mit den Ostufer-Hausbesitzern und ihren 1,5 Tonnen aufwärts SUV´s in einen Topf geworfen werden.
Ja! Auch Herr Kammerhofer ist – wie seine Kollegen im Gmundner Ratloshaus und im Linzer Landtag soweit weg von den realen Lebensumständen der überwiegenden Mehrzahl der Menschen, wie es hierzulande nur die gewählten „Volksvertreter” sein können…
Eine Medaille für bürgerorientierte Politik könnten sich Herr Kammerhofer & Kollegen verdienen, wenn sie in Gmunden mal die tatsächlichen Verkehrsströme und ihre Ursachen erheben und analysieren würden.
Wenn auf Basis tatsächlicher Bedürfnisse (und nicht sternenorientierter, schienenvorgegebener Streckenführungen) ein Verkehrskonzept mit deutlich billigeren und effizienteren Alternativen zur TEUERSTEN ALLER MÖGLICHKEITEN – nämlich dem ZUG QUER DURCH GMUNDEN – überlegt werden würde.
Aber das ist Wunschdenken … und wird an der schwarmgesteuerten Ignoranz unserer noch im Amt befindlichen Politiker – gepaart mit deren Überforderung gegenüber strategisch organisierten Privatunternehmen – schlicht und einfach scheitern.
2015 sind Wahlen. Da haben alle Bürger Gmundens und Oberösterreichs die Möglichkeit, diese Politik abzuwählen.
Wird das nicht passieren, dann liebe Gmundner – wird Euch der ZUG auf Eure Kosten die nächsten Jahrzehnte um die Ohren fahren.
Wenn´s so sein sollte, dann aber bitte künftig keine Jammereien mehr wegen unserer Politiker. Die habt ihr Euch dann auch redlich verdient!
heavy haul trucking companies
Die Regio walzt alles nieder | gmundl
Lieber Vilosofio,
Wen sollen wir denn wählen???
Gute Frage!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Leider geht aus dem Beitrag von Frau Dr. Rumpf nicht hervor, wer Verfasserin der Headline ist: sie selbst oder sogar Babsy Blitzschnell!
Auf jeden Fall fehlt die Subheadline:
UND DIESMAL SIND DIE „GRÜNEN“ VOLL DABEI UND MITTENDRIN!
Irgendwie ist der Kommentar von Frau Dr. Rumpf schwer einzuschätzen:
– Will sie sich von den „Grünen“ distanzieren?
– Keimt das zarte Pflänzchen Hoffnung, dass die „Grünen“ endlich einsehen, welchen (B)Wahnsinn sie mit ihrer Zustimmung zu dem Mörderprojekt geleistet haben?
– Haben die „Grünen“ endlich eingesehen, dass sie von „Mastenotto“ und „Infoerich“ auf den falschen Weg geschickt wurden?
– Oder haben die „Grünen“ endlich „Fracksausen“ bekommen, ob ihrer sklavischen Treue zu den manipulierten und falsch interpretierten „Potenzzahlen“?
– Haben sie endlich genug von geschönten, manipulierten, realitätsfernen Abbildungen und Fotos in Infoveranstaltungen und Prospekten?
– Sind sie endlich in der Realität angekommen, wo wirklich der Kernpunkt ihrer politischen Arbeit liegt: Den Bürgern die Stadt Gmunden lebens- und liebenswert zu erhalten ( wie sie es eindrucksvoll beim Lacus Infelix bewiesen haben oder ob sie – nach Frau Dr. Rumpf – die „parteipolitische Freunderl – und Jagdgenossenschaft“ unterstützen sollen?
– Haben sie endlich eingesehen, dass NIEMAND einen 32m langen Zug mit 76 Sitzplätzen benötigt, der einige Fahrgäste vom Klosterplatz bis zum Stadtplatz befördert, wobei gesundheitspolitisch ein Fußmarsch auch nicht abzulehnen wäre.
– Haben sie endlich kapiert, dass aus Gschwandt, Kirchham etc. KEINE Fahrgäste kommen , die die Stadt durchqueren und so zum Bahnhof gelangen wollen, wo doch die neue Umfahrung und die neue Park&Ride Anlage, mit mehr als 3X sovielen Parkplätz wie bisher, keinen halbstündigen Umweg mit Zug durch Gmunden bedeuten wird?
– Haben sie endlich erkannt, dass sie sich unter dem Titel „Öffentlicher Verkehr“ naiv vor den Karren der Bauwütigen, Stadtbildzerstörer und Steuergeldverschleuderer spannen haben lassen?
Was mich beim Beitrag von Frau Dr. Rumpf etwas stört ist, dass sie erst jetzt eine „ehrliche regionale und überregionale Diskussion und Information vor Beschlußfassung und Bewilligungserteilungen“ fordert. Das heißt eigentlich nicht mehr oder weniger, dass die „Grünen“ OHNE genaue Information, Diskussion und Abwägung aller Vorteile und Nachteile, diesem B(W)ahnsinn zugestimmt haben.
Jetzt ein „Gesamtverkehrskonzept“ zu fordern, vor zwei Jahren aber dem Schwachsinn „32m Zug durch die Gmundner Innenstadt“ zuzustimmen, wirft kein gutes Licht auf die – sagen wir´s mal so – professionelle politische Handlungsweise.
Und zur Frage, was nach der Wahl sein wird?
Läßt sich relativ einfach beantworten: Nehmen wir die von der Bürgerinitiative gesammelten 5000 Unterschriften, reduzieren wir die Zahl um die in Gmunden nicht wahlberechtigten Unterzeichner, schauen wir, wer gegen den B(W)ahnsinn ist und…. dann haben wir die Antwort!
Für Überschriften ist grundsätzlich die Redaktion verantwortlich – wie bei den meisten Medien üblich. Was nicht ausschliesst, dass von Fall zu Fall auch Titelvorschläge der Autorinnen oder Autoren übernommen werden. Es ist aber nicht üblich, bekannt zu geben, von wem die Betitelung letzten Endes stammt oder angeregt worden ist.
Der Kommentar wurde von Frau Drin. Rumpf persönlich mit ihrem Namen gezeichnet, ohne Hinweis auf die Grünen oder ihre eigene Funktion bei den Grünen. Wir haben das – branchenüblich – so interpretiert, dass sie hier nicht für die Grünen schreibt, sondern ihre persönliche Meinung äussert. In welchem Ausmass diese Meinung von den Gmundner Grünen mitgetragen wird (oder nicht), können wir nicht beurteilen.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Also, wenn ich das jetzt richtig verstehe, hat Frau Dr. Rumpf wahrscheinlich eine andere Meinung als die „Grünen“, stimmt aber, obwohl sie sich – nach ihren Worten – nicht genügend informiert fühlt und die Sache nicht genügend ausdiskutiert ist, aus Parteiräson dem B(W)ahnsinn zu. Das nenne ich verantwortungsvolle Politik zum Wohle der Bevölkerung!