Ein endloser Zug …

Heute:
Offener Brief von FP-Gemeinderat Colli
Aniadaamoi bricht eine Lanze für die Regio

 

Liebe Leserleins!

Hier bin ich wieder, Ihre Babsy. Wir haben einen Tag Pause im Blog eingeschoben, damit wir mal die Berge von Mails so richtig durchwühlen und durchlesen und durcharbeiten können. Aufgrund der diese Woche stattfindenden „Klausur“ zur Bim-Bahn-Zug-Problematik (selten war etwas so geschlossen, wie diese Klausur – sie findet unter Ausschluss der betroffenen Öffentlichkeit statt), geben wir hier also wieder Platz frei für die Diskussion und diverse öffentliche Äusserungen.

Auf eines legen wir Wert: wir führen hier keine Kampagne gegen die Regio, wir zeigen nur die Widersprüchlichkeiten und Widersinnigkeiten auf. Wir wollen eine umfassende Information der Bevölkerung – im Gegensatz zur Propaganda der wirtschaftlich interessierten Betreiberfirma (und der im Schlepptau mitfahrenden Politik). Alle sollen sich ihr eigenes Bild machen können.

Was uns aufgefallen ist: viele Befürworter des Projekts argumentieren fast ausschliesslich mit zwei Argumenten. Diese sind erstens, dass der öffentliche Verkehr Vorrang haben muss. Und zweitens, dass dadurch eine Fussgängerzone ermöglicht wird. Auch wir sind für den Vorrang des öffentlichen Verkehrs, aber das heisst nicht automatisch, dass wir für die RegioTram sind. Angesichts der fehlenden Bevölkerungsdichte in Gmunden sind E-Busse eindeutig vorzuziehen. Heute noch in teure Infrastruktur  für eine leer fahrende Strassenbahn zu investieren, ist kurzsichtig. Der Trend ausserhalb der Ballungsräume geht  längst in Richtung E-Mobilität ohne Schienenbindung. Gmunden ist eindeutig kein Ballungsraum.
Und das mit Begegnungszone bzw. Fußgängerzone ist wirklich Unsinn. Eine Begegnungszone, durch die ein solcher Zug fährt, verdient diesen Namen nicht. Und sollte es zu Begegnungen kommen: die werden schmerzhaft! Und warum man soviel Geld für eine Durchbindung ausgeben muss, wenn man eine Fussgängerzone sehr einfach durch Beschluss einrichten könnte, ist nur mit der Feigheit der Politiker zu erklären: sie haben Angst, die Verantwortung für eine solche Entscheidung übernehmen zu müssen und hoffen, dass dank der Regio dann keine Autos mehr durch die Stadt fahren. So wird es nicht kommen, darauf halte ich jede Wette. Und wenn doch: das hätte man um 60 Mille billiger haben können.

Hier noch zwei Hinweise:
Bim-Gegner finden Möglichkeiten gegen die Bim zu unterschreiben unter

http://www.zugfreiesgmunden.at/
und auf Facebook: http://www.facebook.com/stopdurchbindungstrassenbahningmunden

Des weiteren gibt es jetzt auch eine Plattform der Befürworter auf Facebook:

https://www.facebook.com/pages/Ja-zur-Stra%C3%9Fenbahn-in-Gmunden

Dort können Befürworter ihr „Gefällt mir“ anklicken.

Damit die Diskussion weitergeht bringen wir heute einen offenen Brief des FP-Gemeinderats Colli an den Bürgermeister von Gmunden und einen Gastkommentar eines alten Gmundl-Freundes, der aber in der RegioFrage ganz anderer Meinung ist, als wir vom Team. Leute, so ist das Leben. Man nennt das Demokratie.

Was mich irritiert: Argumente, die in der Hotelfrage galten, gelten jetzt für viele Strassenbahn-Freunde nicht mehr. Da sollte man vielleicht mal ein wenig innehalten und nachdenken. Wie gesagt: Öffi heisst keineswegs RegioTram und eine Fussgängerzone kann man beschliessen, wenn man sie tatsächlich haben will.
Noch etwas fällt mir ein: viele Befürworter sind für die Regio, weil die FP dagegen ist, weil sie nicht gemeinsam mit der FP gegen die Regio sein wollen. Leute, denkt nach: ist das Thema „Regio“ eine ideologische Frage oder eine Frage der Sinnhaftigkeit? Ist die Infragestellung der Durchbindung politisch unanständig? Drückt man mit der jeweiligen Haltung zur Regio die Zugehörigkeit zu irgendeiner Partei oder politischen Gesinnung aus? Sicher nicht. Inzwischen sind so viele Leute gegen die Regio, dass das wohl kaum als eine Aktion der FP zu sehen ist.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Offener Brief an Bürgermeister Mag. Stefan Krapf

 von FP-Gemeinderat Colli
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Nach unserem ausführlichen Gespräch am 28.01 über Ihr Interview in der Zeitschrift „Tramtastisch“ und meinen Brief als Antwort darauf, hatte ich den Eindruck, dass auch Sie an einer offenen und Aussprache zwischen Befürwortern und Kritikern der SRT interessiert sind. Aber die angekündigte Klausur mit dem Thema „ Erarbeitung gemeinsamer Lösungsvorschläge um zur Zufriedenheit der Gmundner Bevölkerung die Bauphase  II zu optimieren“ kann wohl die von Ihnen angebotene Aussprache nicht sein.
Wenn Sie die Zufriedenheit der Gmundner Bevölkerung erfragen möchten, können Sie das jederzeit in Form einer Befragung der Gmundner machen oder Sie nehmen die  rund 5000 Unterschriften, die gegen die SRT gesammelt wurden, um die Stimmung in der Bevölkerung zu beurteilen.
Tatsache ist, dass die SRT die absolut teuerste aller denkbaren Varianten ist, um den Individualverkehr zu reduzieren. Die teuerste Variante in der Anschaffung, die teuerste bei den notwendigen Bauarbeiten ( Erschütterung –  und Lärmreduzierung) und die teuerste im Betrieb. Sie ist aber auch die Variante mit den dem höchsten Risiko für das Überleben der Innenstadtgeschäfte während der Bauzeit, mit dem höchsten Risiko für die Häuser der Innenstadt und die Variante mit der geringsten Flexibilität, weil eine Straßenbahn halt schienengebunden ist. Sie ist auch die Variante bei der Volksvermögen völlig unnötig verschleudert wird, denn viele Rohrleitungen die im Zuge der Bauarbeiten erneuert werden, haben noch Lebenszeiten von 20-30 Jahren. Dasselbe gilt auch für die Brücke, die ebenfalls noch 20-25 Jahre halten würde.
Und dann die Fahrgastzahlen. Jeder Gmundner weiß, dass die in der Potenzialanalyse angegebenen Zahlen falsch sind, die meiste Zeit ein Geisterzug durch die Gegend fährt, nur der Betreiber S&H, der die beiden Bahnen seit 100 Jahren betreibt, soll die tatsächlichen  Zahlen nicht kennen. Das glaubt außer S&H ja wirklich niemand mehr.
Was wäre aber die Alternative?
In ganz Europa, eigentlich auf der ganzen Welt werden derzeit E – Busse eingeführt und laufend erprobt, zur Zeit gerade welche in Zell am See, in Hamburg Volvo usw. nur in Gmunden ist das einfach kein Thema. Obwohl eine Diskussion immer wieder gefordert wurde und auch der Rechnungshof 2011 ganz klare Forderungen in seinem Einschaubericht  aufgestellt hat.
E – Busse können sofort und ohne jedes Risiko eingeführt werden, kosten einen Bruchteil in der Anschaffung, benötigen keine größeren Infrastrukturmaßnahmen mit jahrelanger Behinderung des Verkehrs in der Innenstadt, gefährden nicht die Existenz der Innenstadtkaufleute, verursachen die halben Kosten  im Betrieb im Vergleich zur Bahn, gefährden nicht die historischen Häuser, sie sind absolut leise und abgasfrei und sie sind flexibel,  Sie können die Menschen aus den Wohnsiedlungen abholen und auch überall hinbringen, wo es gerade sinnvoll ist.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, nur wenn Sie mir schriftlich zusichern, dass ich ( in Vertretung der Frau Stadtrat Beate Enzmann ) zu diesen Thema in dieser aufgezeigten Form sprechen und auf Gegenargumente auch antworten kann, werde ich an dieser Klausur teilnehmen. Wenn es aber nur darum geht die „ Zufriedenheit der Bevölkerung zu optimieren“ bin ich bei dieser Klausur fehl am Platz.
Dann werde ich mir allerdings ernsthaft überlegen, wie die politische, wirtschaftliche und rechtliche Verantwortung eingefordert werden kann.
Die politische, weil jeder Gemeinderat und jeder Landtagsabgeordnete bei seiner Einführung verspricht „ das Wohl der Gemeinde und des Landes nach besten Wissen und Gewissen zu fördern“.
Die wirtschaftliche, weil meiner Meinung nach ohne zwingenden Grund die teuerste und unwirtschaftlichste Lösung gewählt wurde und
rechtlich, weil ich nicht glaube, dass bei der Vergabe und dem Förderansuchen alle Rechtsvorschriften eingehalten wurden.
Erwarte gerne Ihre Antwort und verbleibe mit besten Grüßen Ihr
G. Colli

Pro Kammerhofer – Pro Regio

Gastkommentar von Aniadaamoi

ls jahrelanger, treuer und aufmerksamer Leser eures Blogs melde ich mich erstmals mit meiner (bescheidenen) Meinung.

Den Widerstand gegen Lacus Infelix, Therme, Seetunnel und sonstige spezielle Gmundner Blödheiten konnte ich immer voll unterschreiben.
In Eurem Kreuzzug gegen die RegioTram kann ich Euch leider nicht folgen.

Ich schliesse mich dem Statement von Mag. Kammerhofer (den ich aus Jugendzeiten an der Uni Linz bestens kenne), vollinhaltlich an.
Als gestandener Demokrat anerkenne ich natürlich die Beweggründe kontra RegioTram, kann sie aber für mich nicht nachvollziehen.
Der eklatante Fahrgastrückgang bei der Gmundner Strassenbahn passierte, als man die Endstation Rathausplatz zugunsten des Individualverkehrs auf den Franz-Josefs-Platz verlegte.
Es gab historisch gesehen bereits eine Durchbindung des Schienenstranges zur Zeit der Pferdeeisenbahn über die (hölzerne) Traunbrücke bis in die Theatergasse.
Dass die Vorchdorferbahn auf weiten Strecken auf dieser alten Trasse geführt wird, dürfte auch wenigen bekannt sein.
Dass der alte, historisch wertvolle Seebahnhof geschliffen wurde, fällt für mich unter die typische österreichische Mentalität („weg mit dem alten G´raffel“). Ich hab das Schleifen der Wollzeugfabrik in Linz (einziger damals noch existierender Renaissance-Industriebau der Welt) mit dem Argument „Ratzenburg“ noch live mitbekommen, auch den Abriss der gotischen Schlosskapelle von Schloss Auhof zugunsten der Beton-Mensa der JHK-Uni.
Hat aber nix mit der RegioTram zu tun.
Ich glaube, dass der Schiene gegenüber dem Individualverkehr die Zukunft gehört (wenn ich mir anschaue, was allein in Linz nach der rückgebauten Strassenbahn an neuen, schon einmal vorhandenen Strassenbahnen wiedererrichtet wurde, krieg ich einen dicken Hals).
Dass Bewohner der Kuferzeile die Schienen am liebsten weg hätten, kann ich nachvollziehen, nur laufen dort die Schienen schon mehr als 100 Jahre, und die früheren Fahrzeuge waren durchaus nicht leiser.

Riesen-Autobusse und die unsägliche, Dieselgestank verbreitende „Bimmelbahn“ auf der Traunsee-Esplanade regen mich da sicher mehr auf.
Ich bin in den letzten Jahren meiner Erwerbstätigkeit täglich mit Bim-Bundesbahn-Linzer Bim an meinen Arbeitsplatz gefahren, und ned nur, weil´s umweltfreundlich war, sondern auch bequem. Das Auto hab ich in Gmunden stehen gelassen…
Ich glaube, dass sich der Verkehr auf der fertiggestellten, durchgebundenen Bahn von selbst regulieren wird:
1.) Durchfahrt der Gelenkgarnituren von Vorchdorf zum Bahnhof Gmunden nach Verkehrsaufkommen (morgends, abends), ansonsten
2.) Strassenbahnfahrten vom Bahnhof zum Hauptplatz bzw. Klosterplatz (nach Fahrgastfrequenz).

So, das war´s auch schon.

Aniadaamoi

PS: Dass das Thomas-Bernhard-Archiv aus Gmunden abgesiedelt ist, habt Ihr aber schon registriert, oder?


 

Auf den Gastkommentar von Aniadaamoi möchte Ihre Babsy spontan und sofort antworten.
Auch wenn ich mich wiederhole: das Gegensatzpaar ist nicht Strassenbahn versus Individualverkehr, sondern öffentlicher Verkehr versus Individualverkehr. Für einen Nichtballungsraum wie Gmunden ist eine Strassenbahn ungeeignet. Das zeigen übrigens auch alle Beispiele von Städten, die Strassenbahnen haben. Diese werden nur entlang und durch Ballungsgebiete geführt. Sobald die Siedlungsdichte absinkt/ausdünnt werden Busse (und hier immer mehr E-Busse) eingesetzt. In Montepellier, dem beliebten Beispiel mancher Grüner, werden die 3 bzw. 4 Bim-Linien durch 38 (!) reguläre Buslinien ergänzt. Dazu gibt es noch neun Linien, die nur auf Anfrage mit Kleinbussen befahren werden (Buchung höchstens drei Monate im vorraus, spätestens eine Stunde vor der gewünschten Fahrzeit, können für jede Tageszeit in Anspruch genommen werden). Dazu noch ein Nacht-Minibus, der zwischen den Vororten und dem Zentrum fährt. Hier kann man beim Einsteigen dem Fahrer mitteilen, wo man aussteigen will. Es gibt keine Haltestellen, sondern nur Abfahrts- und Ankunftsstellen mit fixer Linienführen. Allein die Hauptlinie 1 der Bim befördert derzeit täglich über 150.000 Menschen, im Jahr also rund 54 Millionen Passagiere. In Gmunden ist von nicht einmal 2 Millionen die Rede, und das nur auf Basis einer gewagten Schätzung der Betreiberfirma.

Auch in Wien werden derzeit ausserhalb des unmittelbaren Ballungsraumes 107 Buslinien geführt, weil dort Strassenbahnen unökonomisch und unflexibel sind. Ergänzend zu Bim und U-Bahn werden im engeren Stadtgebiet ebenfalls Busse eingesetzt – derzeit auf 141 Linien.
All das zeigt: nur auf den Hauptverkehrsrouten von Ballungszentren ist eine schienengebundene Verkehrslösung sinnvoll.

Ob der Verkehr sich selbst regulieren wird, das wird die Zukunft zeigen. Ich glaube nicht daran und sehe ein ganz anderes Szenario: die Regio ist schwer defizitär, das Passagieraufkommen wird so mies bleiben, wie bisher. Denn der Rückgang der Fahrgäste auf der alten BIM hat meiner Ansicht nach wenig mit dem Kappen der Strecke zum Rathausplatz zu tun, sondern verläuft parallel zum Absacken des Gmundner Fremdenverkehrs. Man wird also in ein paar Jahren, die öffentlichen Kassen sind leer, draufkommen, dass die Subventionierung der Regio in Gmunden blanker Wahnsinn ist. S&H wird sie sicher nicht ohne Verlustabdeckung weiter betreiben wollen. Aufgrund mangelnder Auslastung wird die Förderung wegen der knappen Mittel eingestellt. Detto die Durchbindung. Ende am Klosterplatz, Einstellung der Strecke Bahnhof-Klosterplatz. Stern & Hafferl ist es egal: die haben jetzt von uns Steuerzahlern neue Garnituren und eine neue Remise/Werkstätte bezahlt bekommen, die ausserhalb von Gmunden situiert ist. Die Durchfahrt durch Gmunden braucht S&H nicht mehr. Ende der grossen Story von der tollen RegioTram.

Was die Kuferzeile betrifft, sagen die Anrainer etwas anderes: die Erschütterungen sind wesentlich stärker als früher. Was auch kein Wunder ist, denn die ganz alten Garnituren waren deutlich leichter als die jetzigen Bims. Die alten GM5 brachten 11 Tonnen auf die Waage, die relativ neuen (1983) GM10 wiegen bereits 17 Tonnen. Das Sie das weniger aufregt als der Gestank auf der Promenade, ist nachvollziehbar. Ich nehme an, Sie wohnen nicht in der Kuferzeile, sondern promenieren auf der Promenade. Dass die in der Kuferzeile seit 100 Jahren einen Wirbel haben, macht die Sache nicht unbedingt besser, oder?

Was das Bernhard-Archiv betrifft: ist uns keineswegs entgangen. Was uns wundert, ist die Verwunderung der Politik. Man wusste seit etwa einem Jahr, dass da was im Busch ist. Jetzt tun alle auf erstaunt. Die Gmundner Politik hat sich nicht darum gekümmert, weil ihr solche Fragen – mit Verlaub – in Wahrheit am Arsch vorbeigehen. Schon die depperte und falsche Bezugnahme auf Bernhard bei der Diskussion um die Regio zeigt ja, wie sehr dieser Autor in dieser Stadt gelesen und verstanden wird.
Wir haben uns bei diesem Thema mit Absicht nicht zu Wort gemeldet. Weder vor einem Jahr, als wir das erste Mal etwas davon hörten, noch jetzt, weil die ganze Sache schwer durchschaubar ist. Die Person des Nachlassverwalters Fabian ist mindestens zu schwierig wie die seines verstorbenen Halbbruders. Man schaue sich nur den Eiertanz rund um die testamentarischen Verfügungen an. Im Dreieck desinteressierte Gemeinde, Hauptgeldgeber Bund und Fabian ist schwer auszumachen, wer „schuld“ ist. Ob das Bernhard-Archiv für die Stadt wirklich wichtig war, wollen wir nicht beurteilen. Wir sehen das Problem eher für die germanistische Forschung, die jetzt nicht recht weiß, wo sich das Archiv wirklich befindet, und ob es ordentlich untergebracht ist.

Babsy Blitzschnell


 

 

 

6 Antworten

  1. ich hab auf Grund des Titels gedacht, Babsy nimmt Bezug auf die endlose Autoschlange, die sich durch Gmunden wälzt. Gibts eigentlich eine Befragung/Untersuchung, wohin die Leute alle fahren (meist allein im Auto sitzend) ?
    Und wieviele davon haben überhaupt IN ERWÄGUNG gezogen, zu Fuß, per Fahrrad oder (oh Schreck) gar per Öffi sich fortzubewegen?
    Als in der Großstadt geborener und aufgewachsener empfinde ich die Entfernungen in Gmunden wirklich nicht so wild. Da kann man, selbst wenn man in der Innenstadt wohnt, ruhig mal zu Fuss ins SEP gehn (wenns sein muss).
    Bis man beim Auto ist, raufgefahren, Parkplatz gefunden, ist auch schon 1/4 stunde vergangen. Genausolang dauerts zu Fuß.

    Stimmt schon, aber: wenn man dann im Merkur einkaufen war und mit den Wocheneinkauf, abgefüllt in drei oder vier Tragsackerln, heimhatschen muss, schaut es schon ein wenig anders aus. Da ist nichts mit zu Fuss oder Fahrrad (gut, Fahrradanhänger, aber da muss man schon ein Fahrradanhänger(=fan) sein.
    Wieviele sinnlose Fahrten mit dem Auto getätigt werden, ist eine gute Frage. Warum ist das eine gute Frage? Wenn ein grosser Teil der Fahrten tatsächlich sinnlos sein sollte, dann würden diese Fahrer auch nicht auf die Regio umsteigen. Die Annahme vieler sinnloser Fahrten wäre ein Grund mehr, anzunehmen, dass sich die Regio nicht dichter füllen wird als auch schon jetzt, also lockerer Besatz.
    Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

  2. Zum Kommentar von Babsy zum Kommentar von Aniadaamoi:
    Die 2 Millionen Fahrgäste, die Babsi erwähnt hat, sind auch bei der illusorischen Berechnung der Betreiber viel zu hoch.
    Die von S+H in Auftrag gegebene, irgendwie hochgerechnete, Potenzialanalyse spricht von 3330 Fahrgästen je Tag; an einem Wochentag und Schultag! Mittlerweile ist ja gemeinhin bekannt, dass die Basiszahl (Zählung und S+H Angaben) in unabhängigen Zählungen bei weitem nicht erreicht und die Verdoppelung irgendwie errechnet wurde. Falls man die (falsche) Tageszahl der Potentialanalyse hochrechnet, ergeben sich etwa 800.000 Benutzer pro Jahr.

    Der Landtag hat im Juni 2014 beschlossen, dass das Land, der Bund und die Stadt Gmunden jährlich an S+H für den Betrieb der StadtRegionalBahn durch Gmunden 5.000.000,- Euro geben; wertgesichert bis zum Jahr 2030. Da werden zwar die Einnahmen der gelösten Fahrkarten abgezogen (geschätzt 700.000,-); wenn’s diese nicht gibt, dann eben nicht. Es kann also ohne einen einzigen Fahrgast gefahren werden; Land, Bund, Stadt zahlen immer und für S+H ist es immer risikolos. Also warum soll dann S+H das ganze einstellen?

  3. Da das Bernhard Archiv bzw sein plötzliches Verschwinden angesprochen worden ist , hier ein paar Infos dazu : http://derstandard.at/2000011681903/Markenschutzrechte-Wem-gehoert-Th-B?ref=article

  4. Antwort auf Aniadaamoi:

    Dass der Schienenstrang der Strassenbahn schon 100 Jahre durch die Kuferzeile führt ist unbestritten. Damals, als die Strassenbahn gebaut wurde, war eine Verbindung zwischen Rudolfsbahnhof und dem Stadtzentrum der damaligen Kurstadt Gmunden notwendig. Der Autoverkehr steckte auch noch in den Anfängen.
    Heute führt die Strassenbahn auf einer anachronistischen Routenführung am Bedarf vorbei. Die tatsächlichen Benutzerzahlen (und nicht die fälschlicherweise von den Durchbindungsbefürwortern behaupteten) sprechen Bände: 250 Benützer bei täglich 76 Fahrten durch die Kuferzeile! Früher, als noch alle 4 Stunden vielleicht ein Zug vom Rudolfsbahnhof abgefahren ist, war die Frequenz sicher eine andere.
    Liebe(r) aniadaamoi: Ein Besuch in der Kuferzeile macht sicher! Spenden Sie eine wertvolle Stunde Ihres Lebens, und checken Sie die Verkehrssituation in der Kuferzeile. Besonders empfehlenswert – das Wartehäuschen in der Mitte. Hier haben Sie wunderbare Quietschgeräusche, Schlagen der Räder, zu schnell fahrende Strassenbahngarnituren, deren Erschütterungen ungedämmt (auf die richtige und zeitgemäße Ausführung des Gleiskörpers wurde leider von den „Profis“ von Stadtgemeinde, Stern&Hafferl und Land OÖ bei der „Sanierung“ der Kuferzeile im Jahre 2004 vergessen) in die Häuser eindringen.
    Dass die Lärmbelastung in der Kuferzeile früher auch schon vorhanden war, ist unbestritten. Könnte es aber nicht zu den Aufgaben der Gemeindevertreter gehören, die Lebensumstände und die Lebensqualität ihrer Bürger zu verbessern? Oder ist alles in Stein gemeißelt?
    Wieso „bekommen“ die Bürger einen Badeplatz am Seebahnhofgelände?
    Wieso „bekommen“ die Bürger verkehrsberuhigte Zonen zB. im Gebiet des Rennwegs?
    Wieso werden Geschwindigkeitsbegrenzungen im innerstädtischen Bereich eingerichtet?
    Alles doch wohl nur zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürger!
    Eine Ausnahme: die Kuferzeile! Hier schicken wir in Zukunft einen 32m langen Zug mit 76 Sitzplätzen mit durchschnittlich 3,4 Fahrgästen durch die 5,6m breite Strasse, um dem Schwachsinn Schienenverkehr in einer Kleinstadt Genüge zu tun!
    Ein E-Bus mit 20 Sitzen würde das ganze Problem billig, leise, Umwelt und Bewohner schonend, lösen.
    Diese, von der Bevölkerung mehrheitlich gewünschte Lösung, geht leider nicht, weil ein paar Berufsjugendliche in Gmunden „Zug spielen“ uwollen nd so nebenbei auch die Innenstadt zerstören wollen.

  5. im grunde wäre alles so einfach, der kaiser muss wieder her: der diskutiert nicht …

    zum einen empfinde ich den beitrag des herrrn gemeindrat colli als im anliegen legitim und in seiner form bemerkenswert. bemerkenswert deshalb, weil ich als deklarierter (wenn auch aus gutem grund nicht mehr organisierter) sozialdemokrat ebensowenig frei von vorurteilen gegenüber dem mitbewerb bin wie viele andere auch. das soll aber niemanden daran hindern, selektiv mit in groben zügen andersdenkenden übereinzustimmen. daran erinnert zu werden erfüllt mich immer wieder mit dankbarkeit.

    was die vermutete vereinnahmung für parteipolitische zwecke angeht, nun, man hat gesehen wie plötzlich der „rettet die eisenbahnbrücke-verein“ sozusagen über nacht zur angeblich fp-parteinahen plattform mutierte. was vielleicht auch nur das ergreifen eines strohhalmes seitens der anderen parteien war, hier namenlich die christ- und anderssozialen, willkommen, um sich rechtzeitig wieder aus der überaus lästigen diskussion zurückzuziehen. wer weiss das schon, es ist halt, wie uns orthofers universalparteibuch österreich erklärt, die antwort auf alles- sei es der strassenverkehr oder die politik- lässt sich auf ein wort reduzieren: strudel. und ich fürchte sogar, hier handelt sich um einen mit topfen.

    originell ist der ansatz eines flexiblen einsatzes der strassenbahn (grosse und kleine? oder doch lieber mal vier, mal sechs und, wenns ganz dicke kommt acht zugpaare von denen die meiste zeit vier garnituren herumstehen?), hier beträte man, beträte man es denn, neuland. im schlimmsten (also dem mit hoher wahrscheinlichkeit eintretenden) fall findet sich gmunden dann auf anderen websites wieder, als beispiel dafür, wie es danebengehen wird.

    auf ein erstarken der kundenfrequenz zu hoffen ist natürlich jedem ausdrücklich erlaubt, der daran glauben möchte. die frage (als nichtgmundner kann ich das nicht aus eigener anschauung verifizieren) ist nun, hat sie bisher stattgefunden? wenn ja: in welchem ausmass und bitte in absoluten zahlen, wenn nein: warum sollte sich das ändern da schon die bisherigen prognosen unzutreffend und offensichtlich nur als manipulatives argument in auftrag gegeben wurden?

    es gibt ohne jeden zweifel bessere und preiswertere lösungen. diese ohne parteischeuklappen ernsthaft zu diskuttieren muss der politische auftrag lauten. das sture festhalten an getroffenen entscheidungen an den bürgern und deren fragen vorbei, sollte mit dem langsamen ausscheiden einer so agierenden politikergeneration in den ruhestand überwunden werden können.

    und auch das, selbstverständlich, parteiübergreifend.

  6. Man stelle sich vor , diese „Partner“ bei einem Hotelprojekt.

    Übrigens das selbe Theater spielt sich in 4801 ab.

    MFG

    Höller

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