Gähnende Leere

Heute:
Gastkommentar zur Regio-Lobby von Susanne Walcher

Liebe Leserleins!

Heute ein Gastkommentar über die Facebook-Befürworter der Regio, in dem am Schluss eine interessante Frage gestellt wird.

Und ein Posting, das ich mir erlaubt habe zu kommentieren, gell!

Ausserdem hier ein Link zu einem Gastkommentar in der PRESSE – geschrieben von Michael Amon, der manchmal ja auch bei uns hier kommentiert (aus Zeitmangel leider zu selten). Es geht um die Steuerreform:
http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/4690376/Denke-global-aber-schropfe-die-Leute-lokal

Viel Vergnügen beim Lesen, ich habe jedenfalls sehr gelacht, obwohl das Thema nicht besonders lustig ist.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Tümmler. Facebook. Leere Bahn.

Ein Gastkommentar von Susanne Walcher

Auf der Facebook-Seite für ein zugfreies Gmunden tummeln sich jede Menge Straßenbahnfreunde. Wahrscheinlich, um gezielt Stärke zu vermitteln, die Kritiker der Durchbindung als Häufchen Ewiggestriger aussehen zu lassen und sie lächerlich zu machen oder mit Totschlagargumenten zum Schweigen zu bringen.
Kritisiert man die Verschandelung der Gmundner Altstadt und die Verbunkerung unserer Landschaft, wird einem sofort ein Faible für den “Tiroler Stil” – was immer das heißen mag – unterstellt.
Ist man gegen die sinnlose Verschleuderung von Steuergeld, heißt es sofort, man wolle der Region schaden, frei nach einem gewissen LokalpLokalpolitiker, der da sagte “besser, das Geld in Gmunden sinnlos verbraten, als dass es ins Mühlviertel geht”…

Ich finde eine derartige Haltung, besonders angesichts der Tatsache, dass wir heute jeden Steuercent am besten dreimal umdrehen, bevor wir ihn ausgeben, einfach skandalös. Diese “mir san mir-Haltung” stinkt gewaltig zum Himmel und zeigt, wes Geistes Kind diese Schreiberlinge sind. Als Steuerzahler ist es mir eben nicht wurscht, was mit meinem Geld gefördert wird.

Nur zum Nachdenken: wie lange hätte man wohl mit diesen 60 Millionen Euro die Unfallabteilung im LKh Gmunden weiterführen können? Wie lange die Geburtshilfe?
Anstatt die Straßenbahn nach Vorchdorf zu verlängern, wäre es gescheiter, sie gleich bis Vöcklabruck zu bauen! So kommen Patienten, deren Angehörige, Ärzte und Pflegepersonal bequemer an ihr Ziel, denn das Gmundner Krankenhaus wird ohnehin sukzessive totgespart.
Den paar Kirchhamer Pensionisten, die sich mittels Leserbriefkampagne für das Sinnlosprojekt auf die Schienen schmeißen, könnte man ohne weiteres bis ans Lebensende ein Taxi vom Seebahnhof zum Hauptbahnhof spendieren. Ich verstehe auch nicht, warum ein romantischer Fußmarsch über Schiffslände und Traunbrücke, oder gar eine Busverbindung zwischen Pemperlbahn und Straßenbahn nicht zumutbar sein soll. Die Leute wollen nicht umsteigen? Sowas nenne ich Faulheit, man werfe einen Blick nach Wien, wo es bekanntlich ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln gibt. Schon mal versucht, am Westbahnhof von der U3 in die U6 umzusteigen? Oder am Karlsplatz von der U4 in die U1? Das sind andere Distanzen als die paar Meter von der Pemperlbahn bis zum Bus und von der Bushaltestelle bis zur Straßenbahn!

Und noch ein Wort zu der Straßenbahnlobby: Bei so vielen Freunden und Befürwortern wundert mich es gewaltig, dass die Züge immer leer sind. Verstecken sich die Massen unter den Sitzen, damit sie keiner sieht?


Posting & Babsy-Kommentar dazu.

mart
Gesendet am 20.03.2015 um 11:36 vormittags

dass auf einem anonymen blog ein anonymer “gastkommentar” gepostet wird, der sich auf einen gastkommentar in einer konservativen zeitung beruft, is schon lächerlich. ist wahrscheinlich eh ein-und -der/dieselbe schreiber/in.

die orte wo junge familien wohnen, werden sehr wohl angesteuert: gschwandt, baumgarten etc. dort wird bereits eine sinnvolle bebauungspolitik betrieben, weil junge menschen sich das wohnen in gmunden nicht leisten können. den grund brauchma hier nicht nochmal ausbreiten.

komisch nur, dass ausgerechnet die personen sich besonders lautstark gegen die bahn aussprechen, die
1. so gut wie nie mit öffis fahren
2. angst um ihren rathausplatz haben, wo sie sich und ihr auto nicht mehr zeigen können (kein schmäh. das sagen sogar die unternehmer in der innenstadt von ihren kunden)
3. gerade proponenten aus dieser gruppe sichs besonders “steuerschonend” richten und dann noch STEUERVERSCHWENDUNG schreien.

eigentlich von vorn bis hinten unglaubwürdig.

Sie versuchen einen ziemlich simplen (um nicht zu sagen: primitiven), aber leicht durchschaubaren Trick, um andere Meinungen zu desavouieren: anonym ist böse, noch dazu jemand der auf einem anonymen Blog einen anonymen Gastkommentar abgibt. Und weil es bös anonym ist, muss jemand anderer, der Ähnliches schreibt, auch gleich der anonyme Kommentator sein. Gehts noch?

Was da dran unglaubwürdig sein soll, wenn man auf einen namentlich gezeichneten Artikel in der PRESSE verweist, kapiere ich echt nicht. Welche Logik ist das? Der Schreiber des Kommentars in der PRESSE ist einer ihrer Wirtschaftsredakteure. Könnte es sein, dass auch Konservative (Ihre Babsy rechnet sich diesem Lager nicht zu, das nur so nebenbei geschrieben!) manchmal Recht haben?
Die Idee, dass ein Mitglied der Wirtschaftsredaktion der PRESSE, Josef Urschitz, hier anonym schreibt, ist schon recht gewagt, gell!
Es ist halt so: wir hier im Team lesen lieber die PRESSE oder den STANDARD als die lokalen, äh, Zeitungen. Ein kleiner Tip für alle Leserleins: man muss die politische Linie der PRESSE nicht mögen, aber sie ist noch immer die best geschriebene Tageszeitung Österreichs mit den besten Schreibern. Die Diskussionsseite ist um Grössenordnungen besser als die im Standard. Also Leute: lest die PRESSE, das erweitert wirklich den Horizont. Die Ansichten mancher Redakteure, Kommentatoren oder Gastkommentatoren muss man ja nicht teilen. Interessant sind sie jederzeit!

Unter den uns bekannten Regio-Gegnern, die hier posten, sind 90 % ausdrückliche Befürworter des öffentlichen Verkehrs, die auch viel mit Öffis fahren. So weit wir das überblicken, ist übrigens die grosse Mehrzahl der Unternehmer in der Innenstadt gegen die Regio und für ein E-Bussystem.
Und woher wissen Sie, dass gerade “die Proponenten” der Gegner es sich “steuerschonend” richten? Haben Sie Einblick in die dem Steuergeheimnis unterliegenden Steuerakten? Oder dreschen Sie nur dumme Phrasen? Unsere Steuerfachleute sagen mir unisono: für kleine und mittlere Unternehmen sind die Möglichkeiten der “steuerschonenden” Versteuerung praktisch ebenso wenig gegeben wie für Lohnsteuerpflichtige. Diese Möglichkeiten haben nur Grossunternehmen und Konzerne (im Weg der Gewinnverschiebung, Gruppenbesteuerung etc. – im Detail kenne ich mich da leider auch nicht aus, muss mich auf die Auskünfte der Fachleute verlassen!).
Dass wir deutlich günstigere Wohnungen brauchen (nicht nur für junge Familien, gell, sondern grundsätzlich) wurde hier im Blog oft genug gepredigt. Eine Stadtausweitung und weitere Versiegelung der Landschaft ist aber nicht das geeignete Mittel, sondern Raubbau an nicht vermehrbaren Ressourcen.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Eine Antwort

  1. Wieso will die FPÖ eine Tiefgarage am Stadtplatz errichten, wenn ein romantischer Fußmarsch über Schiffslände und Traunbrücke in die „Altstadt“ von Gmunden nicht zumutbar sein soll? Sperren wir die Innenstadt für den gesamten Verkehr oder grenzen wir Mmtmenschen aus, welche auf Öffis angewiesen sind?
    Wieso fährt die FPÖ wie im Kommentar von Frau Walcher gepostet und auf deren HP nachlesen zweigleisig? 🙂 eigenartig

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