Heute:
Bruno Beinhart über Wahlkampfzeiten und Badsanierungen
Liebe Leserschaft!
Unübersehbar nahen Wahlen, wenn wir mit Umfragen und Politikerauftritten zugedröhnt werden. Es ist wahrscheinlich auch kein Zufall, dass die ÖVP, Entschuldigung, das Land OÖ gerade jetzt ankündigt, das Konzept für die landesweite Sanierung der Hallenbäder endlich vorzulegen. Insider behaupten, das sei schon seit zwei Jahren fertig in der Schublade, werde aber erst jetzt vor den Wahlen präsentiert. Als Wahlzuckerl. Als ob die Leute wirklich noch auf solche Tricks hereinfallen würden. Ein paar vielleicht. Aber wahlrelevant? Da habe ich meine Zweifel.
Interessant wird es trotzdem. Denn man darf davon ausgehen, dass die Reihenfolge der Sanierung, mithin die Finanzierungshilfe durch das Land, nicht nach ökonomischer Logik oder regionalen Erfordernissen erfolgen wird, sondern nach den Wahlkampfnotwendigkeiten der ÖVP. Dort, wo die Sanierung schon bald erfolgen soll, sind die „Battlegrounds“ der ÖVP, die Orte bzw. Gegenden, in denen die ÖVP besonders viel Terrain gut machen will. Also entweder Städte, in denen sie besonders schwächelt oder in denen sie eine gute Chance sieht, den roten Bürgermeister zu kippen. So finanzieren wir Steuerzahler den Wahlkampf mehrfach: über die Parteienförderung und über mal sinnvolle, mal sinnlose öffentliche Ausgaben.
So wird es höchst interessant sein, ob das wichtige Hallenbad in Ebensee endlich und in absehbarer Zeit saniert werden kann. Die acht Millionen kann die Gemeinde natürlich nicht aufbringen. Sie hängt da vollkommen vom Land ab. Man wird also sehen, wie die ÖVP es anlegt. Es könnte sein, dass man die Ebenseer verhungern lässt, weil man sich keine Chance ausrechnet, den beliebten und „neuen“ Ebenseer Bürgermeister aus dem Amt zu heben. Oder man verspricht sich eine Schützenhilfe für die Orts-ÖVP und öffnet die Steuerschatulle. Dritte Möglichkeit: man tut so, als ob man die Sanierung bald angehen würde, aber nach der Wahl ist halt doch alles wieder anders. Soll schon vorgekommen sein. Auch hier im Salzkammergut. Unsere Experten sind noch dabei, einen Werbespot aus dem letzten Wahlkampf aufzubereiten. Der ist nämlich zum Wiehern. Wäre man ein Pferd. Manchmal wünscht man sich das nämlich, ein Pferd zu sein. Angesichts der Politik, die hier betrieben wird.
Wir Bürgerleins müssen stark sein in den nächsten Monaten. Man wird uns zudeckeln, überschwemmen, traktieren mit allen Arten von Wahlkampf-Slogans, Aussendungen, Plakaten, unbeschreibbaren Auftritten im noch unbeschreibbareren Lokal-TV. Rette sich wer kann! Die Restpapierverwertung bekommt auf jeden Fall jede Menge Material.
Natürlich ist eine Wahlauseinandersetzung wichtig. Aber was man bisher gesehen hat und was sich in manchen Politikeräusserungen andeutet, lässt Schlimmes befürchten. Der Wiener Bügermeister Häupl hat nicht umsonst von „Wahlkampf ist Zeit fokussierter Unintelligenz“ gesprochen. Die Beweise für die Stimmigkeit dieser Aussage werden wir bundesweit in den nächsten Monaten und bei den kommenden Wahlkämpfen eindrucksvoll bestätigt bekommen.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
Postings. Umgekehrte Chronologie.
ramona
Gesendet am 12.04.2015 um 10:18 vormittags
Nachtrag: Super-coole links!!!!! Danke!!!!
Ramona
ramona
Gesendet am 12.04.2015 um 10:14 vormittags
Kommentar zum Herrn Höchtl: der ist einfach nur peinlich
Ramona
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