Heute:
Bruno Beinhart über ein zerbröckelndes Imperium
Liebe Leserschaft!
Wiederum ist nicht nur ein Ziegelstein, sondern ein grosser Brocken aus dem Gemäuer des ehemaligen Asamer-Imperiums herausgebrochen. Immer deutlicher wird, dass dieses vermeintliche Imperium nicht auf Beton, auch nicht auf Schotter, sondern vor allem auf Sand gebaut war. Insbesondere auf dem Kies (norddeutsch für Geld) anderer Leute.
Es gilt eine neuerliche, unerquickliche Pleite eines in Ohlsdorf beheimateten Asamer-Unternehmens zu vermelden: die HA Schlossverwaltungs GmbH ist fulminant pleite. Das HA dürfte für „Hans Asamer“ stehen, und es handelt sich um die ehemalige Schloss Mondsee-Firma. Die Muttergesellschaft ist die RVG Revitalisierungs GesmbH, die wiederum der Asamerschen “Traunstein Privatstiftung” gehört.
Verbindlichkeiten von 5,8 Millionen Euro steht die ansehnliche Summe von 0,12 Millionen Forderungen gegenüber. Das nennt man Geschäftspolitik der leeren Taschen. Auf den Betrieb des Mondsee-Hotels hat das keinen Einfluss mehr, da dieses im Vorjahr verkauft worden ist. Offensichtlich mit schwerem Verlust.
Immer deutlicher wird also, warum die Asamers gar nicht in der Lage waren oder sind, das Lacus Infelix selbst zu finanzieren. Dafür sind sie der Stadt und den Stadtpolitikern viele Jahre hindurch auf der Nase herumgetanzt.
Angesichts des unglaublichen Scheiterns der Asamer-Gruppe muss man einiges feststellen und manches einfordern.
Erstens ist der Verlust, der nun über die Pleite „realisiert“ wird, keineswegs die Privatsache der Asamers, auch wenn ein Grossteil der Verbindlichkeiten innerhalb des Konzerns angefallen ist. Aber von irgendwo muss das Geld hergekommen sein. Man darf annehmen überwiegend von der Raiffeisen OÖ. Und wer zahlt die Rechnung? Die kleinen Sparer, die keine Zinsen bekommen. Die kleinen Nutzer von Girokonten, die das über hohe Spesen abstottern dürfen. Statt das Sandimperium mit einem grossen Knall untergehen zu lassen, hat man im Rahmen eines Sanierungsverfahrens (wer immer da saniert wird, wer immer sich da saniert) dem Anschein nach in der RLB beschlossen, den Zusammenbruch in „kleinen“ Raten zu vollziehen. Das wirbelt etwas weniger Staub auf.
Zweitens haben die Herrschaften von und zu Asamer ewig lang die grosse Lippe geführt, aber wie man jetzt sieht, da war nicht viel dahinter. Kein Wunder, dass man jetzt mit allen Mitteln versucht, das lukrative Seebahnhofgrundstück, das zu einem Pappenstiel erworben wurde, mittels Klage von der Gemeinde zurückzubekommen. Hätten sie ein Mindestmass an Interesse am Wohlergehen der Stadt, würden sie nicht länger alles mit ihren Klagen blockieren. Sonst jammert die ÖVP immer lauthals, wenn wer seine Rechte einklagt. Egal ob die Grünen eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft abgeben oder ob Anrainer gegen das Verfahren bei der Regio-Tram klagen, die ÖVP ist schnell damit, dann das Blockierertum anzuprangern. Wo ist die ÖVP mit ihrer Kritik, wenn die Asamers auf Teufel komm raus gegen die Interessen und das Gedeihen der Stadt agieren?
Das führt zu drittens: die Gemeinde möge sich endlich von den Träumen rund ums Lacus Infelix lösen. Das war und ist ein Trugbild, nicht einmal eine Fata Morgana, sondern einfach nur ein Rauschzustand. Der Kater ist inzwischen beträchtlich. Fast alle haben das bereits kapiert. Bloss die Gmundner ÖVP nicht. Man kann nur vermuten, warum die ÖVP das nicht kapieren will oder darf. Dass ihr neuer Azubi-Bürgermeister das nicht schnallt, wundert uns nicht. Der Mann ist so ahnungslos wie Parsival. Wenn er aber das Spiel der alteingesessenen ÖVP-Machthaberer brav mitspielt, und danach sieht es aus, wird er im Gegensatz zu Parsival seine in diesem Fall politische Unschuld schnell verloren haben. Keine Rede kann dann mehr sein vom „reinen Tor“. Da nützt auch kein Dauergrinser mitsamt Burberry-Schal. Ebensowenig die im Vergleich zum Vorgänger besseren Umgangsformen. In der Sache gilt: was es wiegt, das hats.
Viertens nicht zu vergessen: die Stadtpolitik muss sich endlich aus der Umklammerung durch Familienclans, die auf diese Art ihre einträglichen Geschäfte befördern, endlich lösen. Klarerweise. Auch die politischen Parteien. In Richtung Asamer dürfte dieses Umdenken bei allen Parteien ausser der ÖVP bereits stattgefunden haben oder gerade stattfinden.
Das letzt Wort wird die Wählerschaft haben. Es wird an der Bürgerschaft liegen, jene abzuwählen, die diese Stadt den Interessen einiger weniger ausgeliefert haben. Das war in letzter Konsequenz die ÖVP, auch wenn die anderen Parteien viel zu lange zugeschaut oder teilweise auch mitgespielt haben.
So aber harren wir weiterer Pleiten im Reiche Asamers und ihres inzwischen auf Minimundus-Grösse geschrumpften Möchtegern-Reichs und warten wahrscheinlich ergebnislos auf einen Erkenntnisprozess in der ÖVP. Die wähnt sich momentan in Sicherheit und lässt ihren Bürgermeister-Azubi ahnungslos durch die Welt stolpern, bis er sich so viele blaue Flecken geschlagen hat, dass auch der längste Schal der Welt sie nicht mehr verhüllen kann.
Gute Nacht Gmunden – Wählerschaft bitte aufwachen!
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
„Gute Nacht“ als Variantenfahren.
Das Original:
Ein paar Worte zu den Musik-Links!
I´m impressed!
So viele wunderbare Variationen von einem Traditional, einem Volkslied.
Schade, dass in Österreich die öffentlich-rechtlichen-Sender keinen Platz für Musik abseits des Mainstream haben (Ausnahme: Klassik). Nicht einmal in „Nischenprogrammen“ (Ausnahme: Ö1 – sehr sehr selten, aber doch). Wieviel Kultur und wieviel Freiheit (auch im Kopf) geht verloren, einfach weil man etwas nicht weiß, nicht hört, nicht informiert wird? „Man“ will es offenbar so. Ahnungslose Bürgerleins, machen keine Scherereien! Also liebes Team Gmundl, bitte unbedingt weitermachen !!!
Möchte bei dieser Gelegenheit auch mal dem Freien Radio Salzkammergut danken. Habe schon viele schöne Stunden mit eurem(n) musikalischen Nischenprogramm(en) erlebt.
Ramona