Nerv getroffen …

Heute:
Gastkommentar Tarantella
zwei Einserkasterln
Babsy über ein epochales Jubiläum und über Verbandszeug

Liebe Leserleins!

Unser guter Bruno hat gestern wieder ordentlich in die Tasten geklopft. Da blieb kein Auge trocken. Das Echo war enorm, die Zustimmung kolossal. Er hat den Nerv getroffen. Denn die Nerven der Bürgerleins liegen blank, wenn man bedenkt, was hier und nebenan und rundherum so alles abgeht. Zu Lasten und zum Schaden der Menschen. Während die Politik sich mit dümmlichen Ritualen um die Menschheit wenig verdient macht. Dann wundert man sich über die Politikverdrossenheit.

Den Vogel schoss diese Woche wieder einmal der rote (???) Parteioberquassler vom Dienst, Entholzer ab. Raten Sie mal, liebe Leserleins, was so alles unter „Jubiläum“ fällt? Ihre Babsy würde sagen: fünf Jahre sollten es schon sein, obwohl das recht mager ist. Ein echtes Jubiläum beginnt in unserer vom Dezimalsystem geprägten Zeit nach meinem Dafürhalten und Gefühl mit 10 Jahren (auch wenn heute alles digital mit 0 und 1 funktioniert). Dann 20 Jahre (15 ist etwas verhatscht), 25 Jahre (weil ein Viertel von 100), alle Dezennien und natürlich 75 und 100.

Aber Herr Entholzer feier auch Jubiläum. Mit Handschlag und Bild vom Bundeskanzler. Man höre und staune: drei Jahre schon verblüfft uns der Mann mit der nordkoreanischen Frisur mit Spontanität, Ideenreichtum, Kreativität, tollen politischen Einfällen (äh, fällt Ihnen, liebe Leserleins, einer ein?) und neuen Zugängen zur Politik (ja, die Türen im Büro wurden ausgetauscht, kleiner Scherz, haha! Gingin!). Ein Drei-Jahres-Jubiläum – damit werden dann die Bürgerleins belästigt, ein Festakt (!!!) findet statt, zu dem der Herr Bundeskanzler anreist (hat der eigentlich nichts Wichtigeres zu tun? Etwa Rosen züchten, auf die Enkerln aufpassen, nach Brüssel zur EU fahren und so tun, als ob er gegen TTIP wäre etc.?). Ja, der HBK reist an, um zum extrem grossen Jubiläum zu gratulieren. Wäre er ein Jahr länger im Amt, der Entholzer, und heuer Wahljahr, dann würde er wahrscheinlich auch ein 4-Jahres-Jubiläum feiern, damit er wenigstens mit irgendwas in die Zeitung kommt. So feiern also auch wir kleinen Bürgerleins dieses epochale, geschichtsträchtige Ereignis: seit drei Jahren ist Entholzer Landeshauptmann-Stellvertreter und murkst als Verkehrsreferent unter anderem auch an der RegioTram herum. Danke, wir sind gerührt! Ad multos dies – annos wäre ein bisserl zu viel des Schlechten, das kann man sich wirkllch nicht wünschen. Und in 100 Tagen feiern wir dann mit Entholzer, dass er seit 100 Tagen drei Jahre im Amt ist. Da muss dann aber schon die ganze Bundesregierung anreisen, also zumindest der rote Teil mitsamt Parteivorstand. Dass Entholzer bei diesem unglaublich fantastischen Jubiläum auch gleich eine Drohung ausstiess, liess allerdings die Laune der ausgelassen feiernden Bürgerleins gleich wieder sinken: Er will auch nach der Wahl Verkehrsreferent bleiben. Jetzt kennen wir wenigstens das politische Ziel dieses jubiläumsträchtigen Politikers. Der Anschober hat sein Sesserl, der Entholzer seine Eisenbahn. That’s politics, wie die alten Römer schon sagten.

Die SPÖ will übrigens dafür sorgen, dass Kinder und Beruf besser miteinander vereinbar sind. Dazu ist irgend einem Sprachgenie der geniale Wahlkampfspruch „Kinder Beruf verbinden“ eingefallen:

sp_beruf_kiind_verbinden

Wir enthüllen jetzt exklusiv, die wie SPÖ das nach den Wahlen umsetzen will – Gratis-Verbandszeug für alle!

sp_familie_verband

Angesichts der allgemeinen Polit-Malaise soll niemand sich wundern, wenn Ihre Babsy hin und wieder ein beruhigendes Schluckerl aus einem Longdrink-Glaserl braucht!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Entlasst die armen Bürgermeisterleins

Einserkasterl von borgare

Liebes Argusauge, entlasst doch endlich diese armen Bürgermeisterleins aus ihrer Verantwortung für das Bauwesen und die Raumplanungen.
Weil die Bürgermeisterleins fast immer hilflos den Wünschen der Bauwirtschaft ausgeliefert sind, zieht sich die Verhüttelung und Verbauung wie eine eitrige Krätze über das Land.
Die Krux aber ist, dass die Wirtschaft viel Geld mit ihrer fast hemmungslosen Bauwut macht.

Warum soll man also viel forschen und sich gewaltig anstrengen intelligente Produkte herzustellen, wenn es anders auch geht.
“Mir beim Bau caschen eh super!”
Deshalb danke liebe Bürgermeister, für uns von der Bauwirtschaft ist es gut wie es ist.


Nix haltlos!

Etwas längeres Einserkasterl von Tarantella

Sehr geehrter Grübl!
Erstens darf ich Ihnen versichern, dass ich im Grunde ein völlig unpolitischer Mensch bin und noch niemals in meinem Leben einer Partei angehört habe, Ich beteilige mich auch nicht an Wahlkämpfen.
Zweitens sind meine Behauptungen nicht haltlos, sondern beziehen sich auf meinen Kommentar vom 7.5. über den Wohnbau in Altmünster, konkret auf das geplante Monsterprojekt auf der Tirolerwiese. Hier sollen – wie bereits erwähnt – drei nahezu 5-stöckige Wohnblöcke samt Tiefgarage mitten in die Landschaft geklotzt werden, genauer gesagt auf eine Sumpfwiese, die mit geologischen und hydrologischen Risiken behaftet ist. Trotz fehlender Infrastruktur, massiver Widersprüche in den geologischen Gutachten sowie zahlreicher Einwendungen und Unterschriften gegen das Projekt möchte die Gemeinde (die VP) das Vorhaben umsetzen, immerhin gibt es bereits eine vom Bürgermeister unterschriebene Bauplatzgenehmigung für Gebäudeklasse 4.
Dabei ging es im Vorfeld – von der Umwidmung bis zum jetzigen Stand der Dinge – jedenfalls sehr undurchsichtig zu. Ich möchte jetzt nicht den Begriff “mauscheln” verwenden, vielleicht gibt es ja einen “politisch korrekten “Ausdruck dafür, wenn sich ein kleiner Kreis von Eingeschworenen unter Ausnützung von Freundschaften und Verwandtschaftsverhältnissen etwas ausmacht, was die anderen, von denen sie vermuten, dass sie dagegen sein werden, möglichst nicht oder wenigstens recht spät erfahren sollen.
Beispielsweise wurden die betroffenen Anrainer erst bei der Bauverhandlung von dem geplanten Bauprojekt in Kenntnis gesetzt, die anderen Parteien waren ebenfalls nicht darüber informiert.
Ich will der ÖVP nichts “Böses” unterstellen, aber Transparenz scheint nicht ihre große Stärke zu sein, den Vorwurf müssen sie sich schon gefallen lassen.


Politiker und ihre Eigeninteressen

Ein Gastkommentar von Argusauge

Politiker, die nur ihre eigenen Interessen u. Vorteile im Auge haben.

Wir Wutbürger, was sollen wir tun, wen sollen wir zwischen Pest und Cholera wählen? Wenn die Politiker wieder 6 Jahre von den schafsgeduldigen Wählern mit Vertrauen und Macht beschert wurden, haben sie im nächsten Moment sofort vergessen, von wem und wofür sie gewählt wurden. Sie werfen sich stolz in die Brust und lachen das dumme Wählervolk aus.

Bruno Beinhart, Sie erwähnten sehr richtig, die Politikereinnahmen sind ein schönes Zubrot für manche Lokalpolitiker, für wenig Arbeit und null Verantwortung. Haben sich die Lokalpolitiker schon einmal interessiert, wie lange eine Supermarktangestelle arbeiten muss für das Politikerhonorar eines Stadtrates oder Fraktionsobmannes oder eines Vizebürgermeisters? Ich würde den Gemeindepolitikern ihre ehrlichen Absichten noch ein einigermassen abnehmen, wenn sie auf ihre Politikerhonorare zur Gänze verzichten würden und diese wohltätigen Zwecken spenden würden.

Die Blauen tun dies schon und das finde ich sehr positiv, obwohl diese Honorare auch der Partei zugute kommen.

Den Roten kann man dies nicht zumuten, schliesslich hat der Vizebürgermeister Familienzuwachs bekommen, da braucht man schon jeden Euro. Der Fraktionsobmann braucht das Zubrot auch, denn man will ja auch zu den wichtigen Leuten gehören und sich gerne bei der politischen Elite sehen lassen. Wie die kleine Supermarktangestellte, die noch dazu ständig um ihren Job bangen muss, mit ihrem Mini-Einkommen überleben kann, interessiert diese Politiker der Arbeiter-Partei wenig, Hauptsache sie haben es sich gerichtet. Der Herr Vizebürgermeister der SPÖ sollte sich lieber für die Anliegen der kleinen Leute interessieren, als den großen Kultur- und Geschichts-Wunderwuzzi herauskehren. Er ist politisch so gut wie nicht präsent (keine 1. Mai Feier, keine Parteizeitung, nichts …). Antworten bekommt man auch keine von ihm.

Die Schwarzen, ach die so christiliche Partei, sollten Vorbild sein und ihre Politikerhonorare erst recht für einen guten Zweck spenden. Aber diese Leute verlangen von den anderen Mildtätigkeit und Barmherzigkeit, und selbst füllen sie sich die Taschen. Und können den Kragen nicht mehr voll kriegen.

Die Grünen sind schon besser, sie spenden wenigstens die Hälfte ihres Honorars. Tut dies auch die Umwelt-Stadträtin? Noch mehr Sympathie würden sie gewinnen, wenn sie ihre Honorare zur Gänze spenden würden. Dann wären sie so unglaublich glaubwürdig (toll formuliert), dass man sie schon allein deswegen wählen müßte. Natürlich sind sie in Gmunden die einzigen, die gegen die Total-Verschandelung von GM ankämpfen. Herr Dr. Löcker bemüht sich auch, aber als Einzelkämpfer hat er es schwer.

So, liebe Politiker, spendet Eure Honorare, Einkommen, Sitzungsgelder, damit Euch die Leute glauben können, dass Ihr nicht nur um des eigenen Vorteils willen in der Gemeindepolitik sitzt.

Zu Ihrer Aufforderung Tutbürger zu sein:
Diese alteingesessenen Parteipolitiker haben es sich so gerichtet, dass sie niemand anderen an den Futtertrog lassen. Es ist eine österreichische Eigenschaft, sich sehr viel gefallen zu lassen und lieber zu leiden als was zu verändern. Wenn sich aber doch wider Erwarten etwas tun sollte, nämlich daß sich jemand die Knochenarbeit antut, um eine Gegenkraft zu schaffen, bin ich sofort dabei. Aber wie gesagt, es bedarf vieler Ressourcen, Zeit, Geld u. Energie … Da läßt sich der gelernte Österreicher lieber vieles gefallen, als sich zu exponieren oder gar etwas mitzugestalten. Der Leidensdruck der Bürger muss noch grösser werden, dass sich in unserer Region politisch was verändert… Aber wie gesagt, die nächsten Wahlen kommen im Herbst, und da ich in erster Linie die Verschandelung von Gmunden hintanhalten will, weiss ich wen ich wähle……..


Gleich und gleicher

Gastkommentar von Tarantella

Alle Menschen sind gleich. Alle haben die gleichen Rechte.
Theoretisch ja. In der Praxis schaut es bisweilen aber völlig anders aus.
Neben den Gleichen gibt es nämlich auch noch die Gleicheren. Und die Interessen der Gleicheren stehen den Interessen der Gleichen häufig diametral entgegen, das schafft Konfliktpotential.
Die Gleicheren haben zwar grundsätzlich die gleichen Rechte wie die Gleichen, jedoch einen anderen Zugang zum Rechtssystem und andere Voraussetzungen, um zu ihrem Recht zu kommen.
Wie bei einem GrandPrix steht der Gleichere meist an erster Position, der Gleiche bestenfalls in der zweiten Startreihe, hinkt also in seinem Bemühen, seine Rechte einzufordern dem Gleicheren von Anfang an hinterher. Auch konditionsmäßig ist der Gleichere dem Gleichen meist durchwegs überlegen. Er hat den längeren Atem und die längere Ausdauer. Der Gleiche ist in der Regel ein einfacher Mensch wie du und ich, der wacker und unerschrocken für seine Bürgerrechte kämpft wenn ihm Unrecht widerfährt. Der Gleichere steht häufig im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Er sitzt an den Schalthebeln der Macht und verfügt über ein dichtes Netzwerk an Informanten und Helfern sowie über die budgetären Mittel, um seinen Rechtsanspruch durchzusetzen. Dies verschafft ihm einen wesentlichen Vorteil gegenüber dem Gleichen, der oftmals keine Lobby hat und dessen finanzielle Möglichkeiten meist begrenzt sind. Der Gleiche kann daher nur so lange durchhalten, bis ihm physisch oder finanziell die Luft ausgeht. Der Gleichere weiß um diesen Umstand und freut sich, dass er auf der Gewinnerseite sein wird.
Zahlreiche Gleiche getrauen sich erst gar nicht, ihre Bürgerrechte einzufordern, vor allem wenn sie in einem Abhängigkeitsverhältnis zu einem Gleicheren stehen. Viele Gleichere fühlen sich nämlich auf den Schlips getreten oder empfinden es mitunter sogar als Majestätsbeleidigung, wenn ein Gleicher auf seine Rechte pocht. Und der Gleiche befürchtet Benachteiligungen und Repressalien für den Fall, dass er sich mit dem Gleicheren anlegt, deshalb verzichtet er lieber auf sein gutes Recht als sich Ungemach einzuhandeln.
Liebe Gleiche! Auch wenn es ein Kampf David gegen Goliath sein sollte, lasst euch nicht unterkriegen! „Gleiches Recht für alle“ sollte keine leere Phrase sein, sondern sowohl für Gleiche als auch für Gleichere gelten!


Posting.

ramona
Gesendet am 13.05.2015 um 7:20 nachmittags

Hallo Bruno!
Du sprichst mir aus der Seele. Wie immer !!! Danke!!!
Humus für Neues. Für unsere Seelen, unsere Lieben, unser Leben. Für unsere Zukunft. Auch für die nächsten Generationen.
Ramona


Und auch heute wieder: unser „Ich-freu-mich-deppert“-Plakat aus dem wunderbaren Wettbewerb „RegioTram verarscht Bürger“.

 ich_freu_mich_pinsdorf

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