Heute:
Wir werden 300.000!
Einserkasterl Werbelügen
Einserkasterl Arroganz
Erschütterter Gastkommentar von AndyB
Gast-Attacke von Christian Dickinger
Lieber Leserleins!
Reden wir zuerst über das Erfreuliche.
Heute erwarten wir unser 300.000stes Besucherlein.
Wir werden jetzt nicht in lautes Jubelgeschrei ausbrechen ob dieses fulminanten Erfolgs eines kleinen Blogs, der nur vom Herzblut seiner Macher sowie dem der Leserleins und Bürgerleins lebt.
Aber wir geben ein, nein, zwei Versprechen ab.
Unseren Gegnern, die uns hassen, verachten oder verleumden, versprechen wir, uns niemals zu bessern. Wir bleiben die Bösewichte und Spassverderber, die den Machthaberern in die von Haus aus schon recht trübe Suppe spucken.
Unseren Freundinnen und Freunden, unseren Fans und jenen, die uns einfach lesen, weil sie was erfahren, all denen versprechen wir ebenfalls: wir werden uns nicht bessern! Wir bleiben die machtpolitischen Taugenichtse, die mit niemandem verhabert sind als mit den Leserleins und Bürgerleins. Aber wir versuchen, täglich besser zu werden, was diesen Blog betrifft. Ehrenwort unter uns aufrechten Bürgerleins! Und wir bleiben kontrovers, versteht sich von selbst, gell!
Aber nun zu den Ängsten.
Ja, die Angst geht um. Schleicht entlang der Politkorridore, streicht den Politikern beiderlei Geschlechts um die Beine wie eine Katze und markiert die Hosenröhrln und Strümpfe. Aus heutiger Sicht wird es in OÖ ein Erdbeben geben, bei dem kein Stein auf dem anderen bleiben wird. Die SPÖ verliert Rang zwei, das ist ohnehin längst bekannt.
Von wegen SPÖ – kennen Sie den schon?
Sitzen zwei FPler beim Stammtisch. Fragt der eine den anderen: „Was hältst du von rot-blau?“
Der andere FPler: „Ich weiss nicht recht – kann man mit einer so rechten Partei, wie der SP, überhaupt eine Koalition machen?“
Auch in der ÖVP werden derzeit für die Landesebene Verluste in der Grössenordnug von 10 % befürchtet. Das ist kein Wunder. Langsam dämmert den Bürgerleins, dass die Probleme sich aufstauen und das Geld knapp wird, bereits ausgegeben oder auf Jahrzehnte für unsinnige Projekte beim Fenster hinausgeschmissen worden ist.
Hand aufs Herz: wo ist das Geld besser angelegt? In der Regio oder im von SP-Dickinger zurecht verlangten Kauf von Cumberland und Landschloss durch das Land? Ein Vergleich macht ziemlich sicher. Aber es ist zu befürchten, dass dafür die Mittel fehlen, auch wenn Pühringer das gebrochene Wahlversprechen von vor sechs Jahren jetzt wieder in den Wahlkampf bringen will: die „Therme“ für Gmunden. Ein für allemal: es wird nie eine „Therme“ in Gmunden geben, weil es hier kein Thermalwasser gibt. Sprechen wir, wenn schon, von einem ordentlichen Hallenbad. Nur: im Bäderkonzept des Landes ist das nicht vorgesehen. Und vor allem kann es keinen Abtausch geben: Sperren des Strandbads und zehn Millionen von der verschuldeten Gemeinde gegen ein Hallenbad im Eigentum der Thermenholding. Aber im Wahlkampf ist scheinbar alles erlaubt. Vor allem wenn 10 % Verlust drohen. Da bekommen die Machthaberern dann doch weiche Knie.
SP-Dickinger attackiert jetzt die FPÖ sehr heftig und ungewöhnlich hart. Er wirft ihr in der Regio-Frage „totale Ahnungslosigkeit“ vor, weil die FP eine Volksabstimmung fordert. Den vollen Text der Attacke finden Sie nur hier bei uns! Wir wollten das nicht filtern. Jedes Leserlein soll sich ein vollständiges Bild der Lage machen und die Argumente abwägen können. Für eine weitere Diskussion rund um die Regio ist also gesorgt. So soll es auch sein!
Wir werden uns in den nächsten Wochen in der eigenen Themenwahl auf zwei Dinge konzentrieren: Beobachtung des OÖ-Wahlkampfes und dessen Kommentierung. Und ein wenig Blick über den Tellerrand – wir werden EU-Fragen thematisieren. Denn rund um Griechenland zeigt sich einmal mehr, dass in Fragen Europa gelogen wird, dass sich die Balken biegen. Hinter dem Expertengeschwätz (vor allem aus Deutschland) verbirgt sich eine beinharte ideologische Haltung, ein EU-interner Wirtschaftskrieg (Deutschland gegen den Rest Europas) und der Versuch, unliebsame Regierungen mittels Diktat aus Brüssel zu knebeln und bei der jeweiligen Bevölkerung in Misskredit zu bringen. Dass diese Strategie das gesamte Projekt Europa gegen die Wand fahren kann, nimmt man offenbar in Kauf. Wenn wir ehrlich sind: die Europa-Frage bestimmt unser aller Schicksal in weit höherem Masse als die Wahlen in OÖ. Und darum versuchen wir, Ihnen, liebe Leserleins, möglichst viele Informationen zukommen zu lassen. Denn zu Europa-Fragen sind die Parteien ja sehr, sehr schweigsam. Die Herrschaften wissen, warum!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Werbelügen
Ein Einserkasterl von Hurra
Hurra, mit der verlängerten Bim zum Wochenmarkt…
Laut auflachen musste ich, als ich das Plakat mit der “Wochenmarktbesucherin” sah, die sich auf die Verlängerung der Straßenbahn/ Regiotram freut.
„Dann kann ich direkt zum Wochenmarkt fahren” meint die Dame.
Zu blöd nur, dass auch eine verlängerte Bahn nicht zu ihr in die Bergstrasse (Bahnhofstrasse Höhe AMS) fahren wird, wo sie zu Hause ist. Auch hat die Verlängerung keine Auswirkung für sie, weil sie ja theoretisch auch jetzt schon zum Wochenmarkt fahren könnte, wenn Sie zuerst zur Haltestelle Tennisplatz ginge (Luftlinie 607 Meter).
Viel schneller wäre sie, wenn sie den direkten Weg über den Graben ginge (637 Meter Luftlinie) …..und Verlängerung nach Vorchdorf braucht sie dazu auch keine.
Egotrip
Einserkasterl von Altbauer
Neumannscher Egotrip oder: was kümmern mich die anderen?
Salci Info Day, im Foyer wurde noch eifrig mit Herrn Neumann von Stern & Hafferl diskutiert.
Die Gelegenheit nahm ich wahr und sprach ihn auf die katastrophalen Missstände in der Kuferzeile an (für Nichtanrainer: es ist unmöglich straßenseitig ein Fenster zu kippen, selbst wenn die geschlossen bleiben hebt es einen jedesmal einen halben Meter aus dem Bett, wenn eine Straßenbahn vorbeiquietscht und -rumpelt).
Ich habe also Herrn Neumann eindringlich darauf hingewiesen endlich in der Sache etwas zu unternehmen – trotz mehrmaliger Intervention ist bis jetzt noch nichts geschehen – und bekomme als lapidare Antwort: “Dann ziehen Sie halt weg!”.
Ich war kurz sprachlos ob dieser Antwort. Gehts noch?
In diesem Haus wohne ich seit fast 40 Jahren. Und das gibt es im Übrigen schon so lange wie die Gmundner Straßenbahn!
Ich glaube es bedarf keiner weiteren Worte um zu sehen, dass Hr. Neumann für “sein” Projekt auch zumindest sprichwörtlich „über Leichen gehen“ würde! Die Leichen, das sind in diesem Fall die Interessen der Bürger!
(Anm. d. Red.: Dieser Beitrag wurde geringfügig redaktionell bearbeitet, so dass er presserechtlich unbedenklich ist. Am Tatsachensubstrat wurde nichts geändert.)
Wahlkrampf ist!
Ein Gastkommentar von AndyB
Ich musste erst einmal ein paar Tage den Schock über das Gerichtsurteil verdauen …..
Da sagt doch tatsächlich der Entholzer: “Aber ich habe kein Verständnis dafür, dass dem Land Oberösterreich, der Stadt Gmunden und dem Projektanten Stern & Hafferl unrechtmäßiges Verhalten unterstellt wird. Mit dem heutigen Tag ist klar, dass alles korrekt abgewickelt wurde.”
Sicher, sicher …. wenn man selbst vor Gericht noch seine “geschönten” Fahrgastzahlen vorlegt.
Lieber Herr Entholzer, vor Gericht bekommt man ein Urteil, aber kein Recht. Das hat mir mein Anwalt als erstes beigebracht.
Weitere “Verschandlungen” soll es nun lt. BGM Krapf nicht mehr geben. Naja, da ist ja auch nicht viel mehr zum Verschandeln da. Ob jetzt im Schatten der Regio.Bahn noch ein Senioren-Schiff gebaut wird, das macht den Braten nun auch nicht fett.
Ich frage mich nur, ob diese ganzen Versprechen und neuen Ideen und Pläne, die plötzlich auf den Tisch kommen, nichts weiter als Wahlkrampf …. ups …… Wahlkrapf ….. ääääh …. Wahlkampf …. jetzt hab ichs ….. Wahlkampf sind? Und nach der Wahl will da niemand was von wissen.
“Traue niemals einem Politiker weiter, als Du ihn werfen kannst”, hat damals schon mein seliger Großvater gesagt.
Wir brauchen ein Hotel!
Was muss ich da lesen? Lauter Hotelpleiten in Österreich und das auch noch bei Top Hotels in Top-Lagen.
Ein 5-Sterne-Hotel in der Olympiaregion Seefeld ist nach einem Jahr pleite. 57 Zimmer und 5 Restaurants (!!!). (Für was braucht man 5 Restaurants bei 57 Zimmern??)
Erst bei der Fertigstellung des Hotels hat man plötzlich gemerkt: die Baukosten sind um 7 Millionen Euro überschritten worden. Na sowas. Kann passieren. Kenne ich selber von mir. Hier mal ein Big Mac, da mal ein Eis, mal ein paar Autos, ein paar Häuser und plötzlich, am Jahresende, da hat man sieben Millionen zu viel ausgegeben. Normal halt.
Ein anderes Hotel (mit Thermalwasser *hüstel*): auch dahin gerafft.
In Bad Gastein bleiben halt die Gäste und zahlenden Touristen aus.
In Gmunden will man ein Hotel und eine Therme (ohne Thermalwasser), weil man mehr Touristen will.
Hotel = keine Gäste/Touristen = Pleite
Gmunden kein Hotel – weniger Gäste/Touristen = Hotels bauen!
So ist das halt im Leben, mal will man etwas und bekommt es nicht – mal bekommt man etwas, und das geht dann auch nach hinten los.
Die Welt ist ungerecht …….
Totale Ahnungslosigkeit
Eine Gast-Attacke von Christian Dickinger
FPÖ-Obfrau Beate Enzmann fordert auf Plakaten eine „Volksabstimmung“ über das Projekt Stadt-Regio-Tram und verortet ein „Millionengrab“. Da kann ich der FPÖ nur eine Totalabwesenheit von Hausverstand, Kenntnisreichtum und wirtschaftlichem Denken attestieren. Es wundert mich nicht, dass der langjährige FP-Stadtrat Gerald Grampelhuber, mit dem ich hervorragend zusammen gearbeitet habe, zurückgetreten und aus der FPÖ ausgetreten ist.
Die FPÖ ist immer ein bisserl zu spät dran. In der Hotel-Frage Lacus felix hat sie bis zuletzt an Asamer geglaubt, in der Schlösser-Frage hat sie meine Initiative verschlafen, in der Straßenbahn-Frage kommt sie jetzt auf die Idee, die Bevölkerung zu befragen, wo es schon lange zu spät ist. Da ist nur mehr Populismus, Ahnungslosigkeit, Wahlkampfrhetorik, schade, dass Grampelhuber die FPÖ verlassen hat.
Wenn die FPÖ nun eine ‚Volksabstimmung‘ fordert, empfehle ich zunächst die Lektüre der Oö Gemeindeordnung, eine ‚Volksabstimmung‘ ist nur im Zusammenhang mit der Abberufung eines direkt gewählten Bürgermeisters möglich (§ 31 a), in Frage käme eine ‚Volksbefragung‘ (§ 38) unter folgenden Rahmenbedingungen: „Der Gemeinderat kann beschließen, die Behandlung einer bestimmten in seinen Aufgabenbereich fallenden Angelegenheit vom Vorliegen des Ergebnisses einer Volksbefragung … abhängig zu machen. Eine Volksbefragung … ist anzuberaumen, wenn dies von mehr als einem Viertel der wahlberechtigten Gemeindemitglieder … verlangt wird“.
Ich habe mich seit Jahren für einen Ausbau der direkten Demokratie und für mehr Bürgerbeteiligung ausgesprochen. Wäre das Ansinnen, die Bevölkerung zu befragen, rechtzeitig gekommen, wäre ich mit dabei gewesen, jetzt macht dies einfach keinen Sinn mehr. Ein Ausstieg aus dem Projekt wäre nämlich jenes „Millionengrab“, von dem Enzmann spricht.
Folgende Forderungen würden aus meiner Sicht gegenüber der Stadt entstehen: Rückforderung Kosten Bauetappe Klosterplatz; € 5 Mio. Rückforderung Kosten Einbindung Bahnhof: € 1,2 Mio; erste Rate Fahrzeuge: € 11 Mio; Kosten Planung: € 2-3 Mio. Das sind nur die bisher bezahlten Gelder im Projekt.
Tatsache ist, dass € 20 Mio, etwa zwei Drittel des Gesamtvolumens, in die städtische Infrastruktur fließen, Brückenneubau, Straße, Kanal, Pflasterung, Begegnungszonen etc. Irgendwann hätten wir dies alles selbst bezahlen müssen, ich denke an unsere Kinder und Enkelkinder, nicht an die nächste Wahl. Dieses Projekt, wie immer man dazu stehen mag, ist nicht zu stoppen, wir sollten gemeinsam daran arbeiten, das Beste daraus zu machen. Und übrigens: Ein ‚Ausstieg‘ würde, neben dem finanziellen Desaster, das Ende der Gmundner Straßenbahn auf der bestehenden Strecke bedeuten.
Auch wenn die Innenstadt von der Regio mit ziemlich Sicherheit nicht belebt werden wird, so gilt das natürlich nicht für alle Stadtteile von Gmunden. Die Bewohnerschaft der Kuferzeile kann schon seit Jahren die Geräuschkulisse und die Erschütterungen der derzeitigen Strassenbahn geniessen. Aber die Regio verspricht, noch mehr von diesem Vergnügen zu bieten. Juhuuu!
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