Zielgerade

Heute:
Bruno Beinharts Montagspredigt
Dank von Thomas Kaindl
Offener Brief der BIG an den Gmundner BM
Hinweis der Reformpartnerschaft Gmunden
GK von Selbstdenker zu GK von M. Amon
GK Wilhelm Krausshar zum Kleinsein
GK Wilhelm Krausshar zu immer nur Regio
GK de Groot versus Babsy Blitzschnell

Liebe Leserschaft!

Keine Angst. Es wird eine kurze Predigt. Gar keine richtige Predigt. Nur ein paar Beobachtungen, die ich gemacht habe. Die Ihnen vielleicht entgangen sind. Ob es dann wirklich eine Predigt ist, sehe ich, wenn ich fertig bin.

Der Strassenbaureferent des Landes, VP-Hiesl, legt nach der Wahl den Spaten ab. Kein Witz. Er liess sich in der Krone sogar mit ein paar Spaten abbilden. Jetzt wissen wir steuergeplagten Bürger endlich, wohin unser Geld kommt. Auch im Kleinen. Der Mann hat sich zwanzig Jahre lang als Spatenschwinger betätigt. Was der gemeine Bürger (civis ordinarius) bisher nicht wusste, wahrscheinlich nicht einmal ahnte: die geschwungen wordenen Spaten werden den Schwingern als Geschenk überreicht. Zahlt ohnehin der Bürger. Ein paar hundert Mal hat Hiesl sich spatenschwingend in Szene gesetzt. Und den Spaten dann mit genommen. Aber er hat nicht alle behalten. Weil da würde er – Originalzitat – „eine eigene Gartenhütte brauchen nur für die Schaufeln“. Liebe Leserschaft! Jetzt wissen wir, warum der Baumax pleite gegangen ist! Weil der Hiesl seine Spaten verschenkt hat, die wir Steuerzahler im Schweisse unseres Angesichts erarbeiten haben müssen. Aber, jetzt wird es besonders spannend, er hat nicht alle Spaten verschenkt. 30 bis 40, so genau weiss der Spaten-Reiche das natürlich nicht, hat er behalten. Warum? Weil „man bekommt sie eben geschenkt, teilweise mit Gravur am Spaten“. Das nennt man Huldigung der Majestäten! Spaten mit Gravur! Auf die Idee muss man einmal kommen! Jetzt frage ich mich: wieviele Sageder-Spaten mit Gravur gibt es dank Regio? Und die drängendste aller Fragen: ist schon ein Karpf-Spaten im Umlauf? Gräbt Karpf die Gmundner Gärten mit seinem Karpf-Spezialgravur-Spaten um?
Da würden wir gern Genaueres wissen. Und die Bundeshymne umdichten: Land der Spaten …

Anlässlich des Regio-Themas, das leider wirklich alle anderen Themen überlagert (siehe auch heutigen Gastkommentar von Neos-Listenführer Krausshar), stellt sich die Frage: wie hält man es wirklich mit dem Vorrang des öffentlichen Verkehrs?
Soeben hat das Land OÖ eine zusätzliche Abend-Verbindung von Linz (!) nach Kirchdorf auf Kostengründen endgültig abgelehnt. Eine Verbindung, die immerhin von einer Bezirkshauptstadt zum Ballungsraum Linz führt, wo viele Kirchdorfer auch arbeiten. Ein Schlag gegen die Öffis, während man die arbeitenden Menschen zwingt, vermehrt ihr Auto zu verwenden, da es „dank“ Arbeitszeitflexibilisierung immer schwieriger wird, ausserhalb der „normalen“ Tageszeiten mit einem Öffi von und zur Arbeit zu kommen. Aber hier in Gmunden werden rund 60 Millionen (mit allen Nebenkosten) in einen Regio-Zug „investiert“, der ins Nichts führt. Wenn man noch die Subventionen für den Betriebsabgang hinzu rechnet, könnte man um dieses Geld, die paar Fahrgäste einzeln mit dem Taxi transportieren. So sieht also der Vorrang der Öffis aus! Wahrscheinlich verdient in Kirchdorf der Stern & Hafferl nichts an einer zusätzlichen Verbindung.

Weil wir gerade bei Öffi sind. Warum hat man beim Bau der neuen Umfahrung von Gmunden den Schienenstrang über die Klinge springen lassen? Wegen einer (!) Brücke bzw. Unterführung, die man für die Nebenbahn errichten hätte müssen. In Gmunden wird dafür eine Brücke um 25 Jahre vor der Zeit „saniert“ (wer sich da saniert, ist die Frage!). Wegen der zu hohen Kosten für eine Brücke hat man gleich die ganze Zugstrecke beseitigt. Das auch noch mit viel Feingefühl. Rund um den Bahnhof Engelhof ist jetzt eine Gstättn (siehe Bild). Ein Beweis für zweierlei: das Bekenntnis zu den Öffis ist eine Heuchelei und dient nur der Geschäftemacherei und das Talent der Gmundner Politik zur Stadtverschandelung. Jetzt fahren anstatt der umweltfreundlichen Bahn schwere Laster zur ÖSPAG. Wo sind da die Grünen? Ist das der Vorrang für den öffentlichen Verkehr?

Bhf_EngelhofAm 1. Mai 2016 wären 180 Jahre Pferdebahn zu feiern. Auf Grund der herausragenden Verkehrspolitik von Hiesl und Entholzer ist inzwischen die Strecke nach Linz (Lambach) durch die Ostumfahrung unterbrochen. Jetzt ist auch der Bahnhof Engelhof – für den sich Gmunden stolz mit den Titel „ältester Bahnhof“ (fälschlich – weil der liegt in Böhmen) schmückt – seiner Gleise nach Linz beraubt. Die Fläche des vormaligen Pferdebahn- und ÖBB Bahnhof wird jetzt mit Schmalspurschienen nach Vorchdorf „geschmückt“. Angeblich wird auch eine Remise dort errichtet. Was soll man aus den 10 Mio des aktuellen MIP sonst machen? Eine Remise also am Bahnhof in Gmunden, eine in Engelhof und eine steht bereits in Vorchdorf. Alles unter der verfassungsgesetzlichen Auflage von Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.
Wir verdanken Bild und Text zum Bild Herrn/Frau Leonardo

Der öffentliche Verkehr geht auf jeden Fall merkwürdige Wege. Und fährt auf sonderbaren Geleisen. Aber ein kleiner, dummer und steuerzahlender Bürger muss nicht alles verstehen. Soll wahrscheinlich nicht alles verstehen.

Noch ein paar Worte zur Wahl. Wir werden in den kommenden Tagen einige Fragen stellen, auf die nicht nur wir, sondern auch die Wählerschaft gerne eine Antwort hätte. Manche dieser Fragen sind keine Fragen, sondern Forderungen. Die Bürger warten auf Stellungnahmen. Immerhin steht eine Wahlentscheidung an, die dann sechs undemokratisch lange Jahre „pickt“. Denn seien wir ehrlich, die meisten Politrucks werden am 28. 9., dem Montag nach dem Wahlsonntag, nicht mehr wissen, wie man das Wort „Bürgerschaft“ überhaupt buchstabiert.

Hier die ersten Fragen bzw. Forderungen:
Endlich Offenlegung aller Verträge rund um die Regio
Baustopp bei der Regio bis zur Entscheidung des Höchstgerichts

Frage an Herrn Dickinger: wie kommen Sie auf 20 Millionen „Pönale“ bei Baustopp? Bitte Details, nicht Pauschal-Behauptungen!

Wir wünschen einen an angenehmen Erlebnissen reichen Montag und eine ebensolche Woche!

Weil eine gute Predigt natürlich auch ein erhebendes Ende braucht, rufe ich, Bruno Beinhart, all den Regio-Fans zu:
Gehet in euch, ihr fehlplanenden Öffi-Fans,
verlasst die alten und die neuen Geleise,
erkennt eure Sünden und tut Busse!
In Ewigkeit, Regio!

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl

Busse: OK, ein Wortspiel soll man nicht erklären müssen. Ich mache es trotzdem, weil ich so stolz darauf bin. Man weiss nämlich nicht, ob hier die Buße oder die Busse gemeint sind, wenn man das scharfe-s nicht verwendet. Es kann beides gemeint sein. Die Baby würde jetzt noch hinzufügen: Kicher!


Danke!

Liebe/r AndyB,
lieben, lieben Dank für den Nachruf auf meinen Vater.
Ist mit Herz geschrieben. So war er.
Kaindl Thomas


Verbindung nach Pinsdorf

Offener Brief an BM Mag. Stefan Krapf

Sehr geehrter Herr Mag. Krapf,

Sie schreiben in Ihrem Facebook- Account am 11.September:
SENSATION IN GMUNDEN!!! VERBINDUNG VON GMUNDEN NACH PINSDORF GESICHERT!
Die Errichtung der Spange Theresientalstr./Auberstr. wurde nach vielen konstruktiven Gesprächen mit den Grundeigentümern nun fixiert! Die Autofahrer müssen nicht mehr den Umweg über die Bundesstraße B 145 nehmen, sondern können wieder auf direktem Weg nach Pinsdorf gelangen! Eine große Errungenschaft für Gmunden! Ein Beweis, dass man nur GEMEINSAM in unserer Stadt etwas bewirken kann! Wir haben nun einen modernen Bahnhof, eine sichere Unterführung für Fußgänger, Radfahrer und Mopedfahrer sowie die Spange für die Autofahrer (kein Schwerverkehr!)!! Eine meines Erachtens perfekte Lösung! Ein herzliches Dankeschön allen Beteiligten für ihre Kooperation im Sinne Gmundens!

Nach unseren Recherchen sind die Grundeigentümer, die Grundstücke für dieses Vorhaben zur Verfügung stellen müssen: Stern & Hafferl, 2 Eigner der Liegenschaft “Farben Thalhammer”, Österreichische Bundesbahnen und Österreichische Post.

Dazu bitten wir folgendes zu beantworten:
Wurden mit ALLEN Grundeigentümern konstruktive Gespräche geführt?
Wurden Preise für die notwendigen Grundstücke vereinbart?
Wie hoch werden die Kosten für den Neubau dieser Verbindungsstraße sein?
Gibt es einen Termin für die Fertigstellung?

Jetzt schon ein herzliches Dankeschön für die Kooperation bei der Fragebeantwortung!

Viele Grüße,
Dipl.-Ing. Reinhold Kassmannhuber, Spitzenkandidat der BIG


Hinweis

Von Reformpartnerschaft Gmunden

Reformpartnerschaft zur Zerstörung der Innenstadt hat jetzt eine eigene Facebook-Seite:
https://www.facebook.com/reformpartnerschaft.gmunden

Gmunden ist nicht allein!


Liab is a Goaßerl a!

Gastkommentar von Selbstdenker

Vielen Dank an Herrn Amon für seine Analyse der derzeitigen Situation im Wahlkampf. Über weite Strecken kann ich dieser vollkommen zustimmen, und sie zeigt, dass objektiver und kritischer Journalismus auch auf regionaler Ebene möglich ist (allerdings eben nur durch unabhängige und mutige Vertreter dieser Zunft). Dennoch möchte ich gerne noch einige Gedanken in diesem Forum äußern.
Was die Darstellung der Spitzenkandidaten betrifft, bin ich allerdings bezüglich BM Krapf etwas anderer Meinung. Auch wenn er zugegebenermaßen wirklich als sympathisch und konsenssuchend „rüberkommt“ (liab´is a Goaßerl aber auch), war er bei der Diskussion der Spitzenkandidaten meiner Meinung nach weitgehend in der Defensive. Wie auch anders? Der Austausch der kompletten Mannschaft bedeutet schließlich, dass er erkannt hat, dass die bis dato politisch handelnden Personen in der ÖVP nicht mehr tragbar und nicht mehr wählbar wären. Dies munter als personelle Auffrischung und Erneuerung verkaufen zu wollen, ist genauso eine Chuzpe wie alle Entscheidungen (z.B. bzgl. Hotel und Therme) der Vergangenheit über Bord zu werfen – wiewohl er als Einziger der nun an wählbarer Stelle stehenden ÖVP Kandidaten diese mitgetragen hat – und dies lapidar und verklausuliert mit „der Neubewertung von veränderten Situationen“ zu begründen, anstatt die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Frau Enzmann hat der B.I.G. mit ihrem angriffigen Inserat, in dem sie der FPÖ die alleinige Kompetenz in der SRT-Ablehnung zuspricht und die BIG als „Schmied’l“ und überhaupt als unfähig abwertet, letztendlich einen großen Gefallen getan. Waren doch in der überparteilichen „Initiative für ein zugfreies Gmunden“ und auch noch in der BIG durchaus auch FPÖ Sympathisanten konstruktiv am Mitarbeiten, sorgt Enzmann nun selbst für die notwendige Distanz einer lokalen Bürgerinitiative zu dieser ideologisch eindimensionalen Partei.
Schon blöd, wenn man sich einfach nur zurücklehnen müsste und glauben könnte, aufgrund der chaotischen Stadtpolitik der letzten Jahre alle Stimmen der Unzufriedenen plus die der SRT-Skeptiker einsacken zu können, und dann kandidiert diese blöde BIG und bietet all jenen eine Alternative, die dieser „ Heimat, echt und treu“-Rhetorik mit Kopfschütteln gegenüber stehen. Abgesehen davon weiß jeder halbwegs informierte SRT-Gegner, dass es die jetzige BIG war, die z. B. Unterschriften gesammelt hat, die Hausbesitzer unterstützt hat (Statiker, Verfahren) und vor allem als einzige mit dem E-Citybus-Netz eine echte Alternative ausgearbeitet und präsentiert hat (und das auf eigene Kosten).
Sageders „Sager“, dass nach Fertigstellung der SRT das Kind viele Väter haben wird, stimme ich zu. Bei der Taufe des Kindes – der feierlichen Eröffnung – werden sich die Politiker vom LH abwärts um die besten Plätze und die Vaterschaft streiten. Ob das Kind dann in weiterer Folge ein geliebtes sein wird, wage ich allerstärkstens zu bezweifeln. Auch die Amme, der Steuerzahler, wird, wenn das Kind nach Jahrzehnten immer noch an ihrer Brust säugt wie ein Elefantenkälbchen, den Tag der Geburt verfluchen und vielleicht auch sagen, was für ein unnützes Kind diese SRT doch sei, wenn niemand damit fährt. Allein die Kindesweglegung wird dann sehr schwierig und teuer sein.
Die Causa „Put the fun between your legs“ verfolge ich mit großem Amüsement. Dass ausgerechnet den Grünen so was passiert, herrlich (bzw. dämlich; korrekt gegendert?)! Ich glaube der Sexismus- Vorwurf, der bei Vorsätzlichkeit hier durchaus zu stellen wäre, ist hier gar nicht der Aufreger. Genüsslich wird nun ausgeschlachtet, dass diese gendermäßig spaßbefreite Partei hier naiv die Doppeldeutigkeit ihrer Einschaltung einfach übersehen hat. Kann mir eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen, und ich hoffe, dass der Spitznamen „Masten-Otto“ künftig nicht auch noch als phallisch beeinflusst interpretiert wird!

Übrigens, schon gesehen? Im Lokalfernsehen von Valencia berichtet der spanische Verkaufsmanager Gustavo Caliente von seinem Deal mit einem österreichischen Verkehrsunternehmen!

Lieber Selbstdenker!
Danke für das Lob, geht hinunter wie Honig 😉
Was Herrn Krapf betrifft, stimme ich Ihnen zu. Ich habe ja nur geschrieben, er war rhetorisch gut. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, meine Ausführungen zu Krapf waren die Reaktion auf eine Diskussion mit Christian Dickinger, der mich kritisierte, weil ich geschrieben habe, er sei bei der „Wahlfahrt“ nicht so richtig gut gewesen. Dickinger ist der festen Überzeugung, er habe bei dieser Veranstaltung „gewonnen“, das sei ihm sogar von FPlern bestätigt worden. Nun, das muß jeder selbst beurteilen. Ich habe es so im ORF-Stream gehört. Dickinger meinte, das gäbe nicht die Realität wieder, da es gekürzt sei. Vielleicht kann mir jemand von hier sagen, ob die fast zwei Stunden, die der ORF online gestellt hat, tatsächlich eine gekürzte Version waren. Wenn nicht, bin ich froh, nicht hingegangen zu sein. Streckenweise reine Tierquälerei, denn was von den etablierten Parteien kam, war keine Offenbarung, wenn ich es freundlich formuliere. Klare Worte kamen nur von der BIG und den Grünen.

In Sachfragen ist Krapf „geschwommen“, schreibe ich ohnehin. Ist nach der kurzen Amtszeit nicht anders zu erwarten. Und daß ein solch extremer Kurswechsel nur schwer argumentierbar ist, liegt auch auf der Hand. Klüger wäre es gewesen, eine klare Abrechnung mit den Fehlern der Vergangenheit vorzunehmen. Ein lautes und eindeutiges „mea culpa“ der gesamten ÖVP und ihres Spitzenkandidaten für die Arroganz, mit der man all die Jahre alles hinwegstimmte, hätte den Kurswechsel glaubhafter gemacht. Trotzdem nehme ich Krapf den Willen zur Änderung der Politik ab. Ob er sich gegen die alten Seilschaften durchsetzen kann, bleibt die große Frage. Dazu wird es aber völlig geänderte Mehrheitsverhältnisse brauchen. Ich fürchte, daß die FPÖ der ÖVP die Mauer macht. Und die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, daß es auch die SPÖ zu meinem ganz persönlichen Leidwesen meist ziemlich billig gab. Die SPÖ war einfach bei zu vielen Dummheiten mit an Bord.

Was den „Between your legs“-Lapsus betrifft, geht es mir wie Ihnen. Schadenfreude ist ja, wie man weiß, die reinste Freude. Die Grünen haben einen Hang zur Bevormundung der Menschen, zu einer fragwürdigen politischen Korrektheit, die gerade mir als Schriftsteller schwer auf die Nerven geht. Das ist eine neue Form der Zensur, und dahinter versteckt sich oft jene Heuchelei, die ich viele Jahre in einem katholischen Internat genießen durfte. Das die Grünen jetzt ziemlich schmähstad sind, ist recht erstaunlich. Hätte das ein männlicher Proponent einer anderen Partei gesagt, wäre die Hölle los gewesen. Zweierlei Maß halt, und sowas nenne ich Heuchelei. Da müßten endlich ein paar klare Worte fallen.
Michael Amon


Vom Kleinsein

Einserkasterl von Wilhelm Krausshar

ZU: Weil wir so klein sind!
Leute, die Grünen haben vier Wahlperioden gebraucht, um in Landtag und Gemeinderäte zu kommen.
Da sind wir NEOS schon ein bisserl größer, gell.
Und wir reden halt nicht nur von der Regio, sondern von den anderen brennenden Themen, die in Gmunden gelöst gehören!

Lieber Herr Krausshar,
es war eine Karikatur. Eine sehr freundliche und liebevolle noch dazu. Wir als Wachstumsskeptiker haben nichts gegen die Kleinen. Manches Wachstum sehen wir sogar besonders skeptisch, gell! Wir sehen auch den Grossen mit grosser Freude beim Schrumpfen zu. Da kann nämlich die Demokratie nur wachsen. Ein Wachstum wiederum, das uns erfreut.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Immer nur Regio!

Gastkommentar von Wilhelm Krausshar

Regio, Regio, Regio! Ich glaube, Gmunden hat viel wesentlichere, verborgene Probleme. Auch in der Podiumsdiskussion im Stadttheater war immer nur von der Regio die Rede. Die wirklich wesentlichen Themen wurden permanent ausgespart:
1. Wieviel Schulden hat Gmunden wirklich? Vor allem außerhalb des offiziellen Haushalts?
2. Wie soll die Asamer-Misere gelöst werden? Die ÖVP propagiert einen Badestrand vorm Hotel Austria und akzeptiert die Gstätten in Weyer als gottgegeben?
3. Wie soll der Tourismus in Gmunden in Zukunft aussehen? Wirkliche Konzepte für eine passende Marketingstrategie sind nicht zu erkennen. Glaubt jemand, dass man mit Schwanenbussi Gäste aus Wuppertal anziehen kann. Oder mit einem unbekannten Musical aus dem Anfang der 90er Jahre?
4. Wer bietet der Jugend hochwertige Arbeitsplätze, damit sie nach dem Studium nach Gmunden zurückkehren und wer hat für sie leistbaren Wohnraum?
5. Wer hat ein wirklich durchdachtes Verkehrskonzept, nicht nur für Cumberland, sondern für die ganze Region? Versuchen Sie einmal, mit öffentlichen Verkehrsmitteln am Abend zur Besuchszeit ins LKH Vöcklabruck zu kommen und vor allem wieder zurück!
Und so könnte ich das jetzt beliebig fortsetzen.
Vor allem: Das Schild “Lautes Sprechen ist verboten” am Marktplatz sagt viel über die Einsiedlermentalität mancher Gmundner aus, auch wenn es den Zusatz “Nach der Sperrstunde” enthält. Entweder man hängt das Schild groß auf den Rathausplatz vors Brandl oder man entfernt es. Entweder ruhige Pensionistenstadt oder lebendiges, südliches Flair, was sich immerhin in Gmunden anbieten würde.
Das sind ein paar Punkte,die mit Kreativität und Elan angegangen werden müssen! Dafür stehe ich!

Wilhelm Krausshar ist Spitzenkandidat der NEOS bei der Gmundner Gemeinderatswahl


de Groot versus Babsy Blitzschnell und retour

Gastkommentar von Margareta Enser-de Groot

Liebe Babsy Blitzschnell,
ich habe mit meinem Kommentar über die RegioTram niemand persönlich beleidigt, sondern nur auf die Slogans der RegioTram-Gegner reagiert, die da u.a. lauten :”da fahren keine Leute”, “ein Zug von nirgendwo nach nirgendwo..”. Sind 15 Personen ab Klosterplatz keine Menschen, die komfortabel fahren möchten, ohne bei jeder Kurve und Bremsung von einer Ecke in die andere gebeutelt zu werden? Genau diese arrogante Äußerung erachte ich als “menschenverachtend”, diese Meinung zu haben steht mir doch zu.
Sie dagegen beleidigen mich mit …”Ihre leicht in Richtung paranoid tendierende Weltsicht’”, Warum sagen Sie nicht gleich ich bin “deppert”?
Ich hätte noch Verständnis, wenn ein Kommentator Ihrer Leserschaft mich aufs Schärfste kritisiert hätte. Aber Sie als Redakteurin hätten mich nicht so attackieren müssen. Ich hätte das von Gmundl, nach den oft sehr interessanten Kommentaren von Herrn Amon oder Bruno Beinhart nicht erwartet. Ich hoffe, liebe Babsy Blitzschnell, Sie haben nicht zu sehr dem Alkohol zugesprochen, dass sie so aggressiv wurden. (Alkohol macht bekanntlich aggressiv, gell).

Dass sie mich nach einem Kommentar allein nur die Stadt-Regio Tram zum Thema hatte, auch noch wegen Herrn Kienesberger attackieren, finde ich schon einen Hammer. Solch einen Botschaft richten Sie ihm besser persönlich aus.

Ich bin nur sehr überrascht, dass Babsy Blitzschnell plötzlich so prüde ist, wo sie doch fleissig dem Alkohol zuspricht und ihre Laufmaschen-Beine herzeigt.
Solche Bilder mit einem knackigen Po locken doch heute keinen Jugendlichen mehr hinter der Ofenbank hervor. Gehen Sie einmal auf der Strasse zu Fuß, dann können Sie solche Bilder live erleben, die regen niemanden mehr auf. Aber auch dies ist meine persönliche Meinung und lasten Sie sie gefälligst niemanden anderen an.

Aufgrund Ihrer sehr persönlichen Attacke gegen mich erkläre ich mein Interesse, im Gmundl zu kommentieren mit sofortiger Wirkung als beendet . Weiterer Kommentar überflüssig!

Liebe Frau Enser-de Groot,
werden wir jetzt im ganzen Land die Busse abschaffen müssen, damit niemand mehr „gebeutelt“ wird, sondern „komfortabel“ fahren kann, weil alles andere ist ja „menschenverachtend“? Wenn ich nur die Kosten der Gmundner Durchbindung hochrechne, würde uns dieser „Komfort“ zig Milliarden Euro kosten. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, einigen wenigen, die zufällig entlang der Bim (und im Villenviertel) wohnen, diesen angeblichen Komfort zu bieten, während die Prolos aus der Schörihub, Pech gehabt, sich unkomfortabel im Bus durchbeuteln lassen müssen! Nur weil Sie ganz persönlich einen Vorteil von der Durchbindung haben (und Ihnen das Stadtbild scheinbar egal ist), verteidigen Sie die Regio bis zum Umfallen. Das sei Ihnen unbenommen, aber es ist wenig solidarisch, sondern vielmehr ziemlich ego.
Natürlich steht es Ihnen zu, es für „menschenverachtend“ zu halten, wenn man dagegen ist, für eine kleine Minderheit um dutzende Millionen einen angeblichen „Komfort“ zu schaffen, während man die grosse Mehrheit weiter durchbeuteln lässt. Wenn Sie das als „menschenverachtend“ einstufen, sollten Sie sich mal bei Amnesty melden, vielleicht kümmern die sich dann drum. Oder Sie werden dort etwas verwundert angeguckt, weil Sie da eine neuartige Form der „Menschenverachtung“ definieren, die niemand nachvollziehen kann. Treten Sie als Grün-Kandidatin jetzt etwa vehement dafür ein, Gmunden mit einem Netz von Strassenbahnlinien zu überziehen, damit alle Gmundnerninnen und Gmundner „komfortabel“ und „ungebeutelt“ mit der Bim quer durch die Stadt zu allen denkbaren Destinationen kurven können? Damit Schluß ist mit der „menschenverachtenden“ und wenig „komfortablen“ Durchbeutelei in den Gmundner Bussen?

Wenn ich mich richtig erinnere, sind Sie Kandidatin auf der Liste der Grünen. Wenn Sie also das Wort „menschenverachtend“ strapazieren, darf ich Ihnen sehr wohl die Gegenfrage stellen, wie Sie zum Fehltritt Ihres Listenkollegen stehen – noch dazu Sie als Frau. Es geht nicht um das Bild, das ist für sich genommen harmlos. Es geht um den Kontext, mit dem es versehen wurde, um den Konnex Bild und „Put the fun between your legs“ sowie Werbung für die Regio. Ich erkläre es Ihnen gerne nocheinmal – in Übereinstimmung mit den sonst bei den Grünen geltenden Regeln der politischen Korrektheit. Eine Werbung, die einen Frauenkörper einsetzt, bei der es aber um alles Mögliche geht, nur nicht um die Frau, gilt als sexistisch. Was hat ein Frauenhintern mit der Regio zu tun? Dazu die  sabbernde Aussage „Put the fun between your legs“ mitsamt als Penis-Ersatz dienendem Fahrradsattel, der in Richtung der Vagina zeigt – diese Symbolik erfüllt ebenfalls alle Kriterien des Sexismus. Das hat überhaupt nichts mit prüde zu tun. Ich halte die Art, wie man das in der Brenn-Nessel abgebildet hat sogar für ziemlich verklemmt. So wie Dirty Old Man-Jokes eben sind: verdruckst und verklemmt. Wenn die FP in Bekämfpung der Regio dieses Po-Sujet gewählt hätte, statt dem Fahrradsattel eine Regio-Garnitur zwischen den Schenkeln der Dame platziert und „No fun between your legs“ dazu geschrieben hätte, den Aufschrei der Grünen hätte man bis zum Nordpol gehört. Detto die Rücktrittsforderungen.

Was meinen Alkoholkonsum betrifft, geht die Fantasie mit Ihnen durch. Das ist ein literarischer Topos. Falls Sie es nicht wissen: Schreibende sind nie ident mit dem, was sie schreiben, so hat es mich mein Mentor gelehrt. Wir bedienen uns bestimmter Muster, sich wiederholender Gags, frau nennt das running gag, und so ist das bei mir mit dem Alkohol und den Laufmaschen auf den Strümpfen. Die satirische Übertreibung einer realen Situation, die jede Frau kennt und schon erlebt hat.
Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich meine „Laufmaschen-Beine“ herzeige? Ich schreibe über Laufmaschen. Und selbst wenn – Sie unterliegen da einem eigentlich typisch männlichen Irrtum. Dass ich meine Fusserln gern schön bestrumpfe und in HiHeels zwänge, ist doch kein Freibrief dafür, dass depperte Männer depperte und sexistische Sprüche absondern. Sie machen hier das, was über viele Jahrzehnte gelebte Spruchpraxis von männlichen Richtern war: selbst schuld die Frau, wenn sie freizügig ist, sie wollte es nicht anders. Oder noch drastischer: wenn eine Frau Vergewaltigungsfantasien hat und diese mit ihrem Partner spielerisch auslebt, heisst das noch lange nicht, dass sie im richtigen Leben vergewaltigt werden möchte.Ist doch einleuchtend und leicht zu verstehen. Sogar die meisten Männer haben das inzwischen kapiert.

Als Kandidatin der Grünen und Listenkollegin können Sie sich nicht so einfach aus der Mitverantwortung für das stehlen, was in einer Wahlausgabe der Zeitung der Grünen steht. Nur zu sagen, man möge es dem Kienesberger persönlich ausrichten, ist eine schwache Ansage. Und unsolidarisch gegenüber Ihren Geschlechtsgenossinnen. Aber mit der Solidarität haben Sie es halt nicht so, gell! (Siehe weiter oben.)

Wenn Sie sich über eine persönliche Attacke beschweren, ist das nicht unkomisch. SIE haben das Gmundl-Team attackiert und uns unterstellt, dass wir nicht die demokratische Fairness haben könnten, Ihren Pro-Regio-Beitrag zu bringen. Sie haben mit der Attacke begonnen, ich habe geantwortet. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. Seien Sie also bitte nicht wehleidig. Wer austeilt, muss auch einstecken können. If you can’t stand the heat stay out of the kitchen.
Sie sind natürlich trotz allem herzlich eingeladen, weiterhin Ihre Beiträge zu posten. Und wir werden Sie alle – so wie schon bisher immer – ungekürzt bringen.

Babsy Blitzschnell und das ganze Team Gmundl


Unsere Serie der „Wahlplakate, die wir gerne sehen würden“ geht flott und munter weiter!

Liebe Leute, vergesst bitte nie: das ist Satire und Parodie, gell! Nicht, dass wir jetzt ein Posting der Grünen bekommen, dass Rindviecher nicht wahlberechtigt sind. Irrtum! Es sind mehr, als wir glauben wollen!
Babsy


gruen_plakat_02


 

 

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