Heute:
Bruno Beinharts Blick auf die Welt
Einserkasterl von Checker zum Wohnen
GK von find-out2 zur Reformpartnerschaft
Einserkasterl von Soistes zum „Heliwahnsinn“
GK von Marge Lila über Busse und Vergebung
Liebe Leserschaft!
Die Spannung steigt. Die Erregung auch. Die Nerven scheuern sich wund. Der Ton wird härter. Ein echtes Gerangel um Stimmen. Und das Gerangel wird täglich gerangeliger. Da hagelt es Vorwürfe und Anschuldigungen. Rempelei oder normales Gedrängel am Wochenmarkt? Die Wahrnehmungen sind unterschiedliche. Wahlkampf ist, man merkt es.
Mitten im Gerangel unterlief auch uns ein Fehler. Beim gestrigen Gastkommentar von Augenzeuge haben wir bei der Headline einen Fehler gemacht. Grundsätzlich ist es so, dass wir von der Redaktion die Headlines machen. So ist das auch in Zeitungen und Zeitschriften üblich. Manchmal übernehmen wir die Vorschläge der Gastkommentatoren, manchmal ändern wir sie ab, manchmal erfinden wir sie neu. Je nachdem. Gestern haben wir in Sachen Kammerhofer den Original-Text „Kammerhofers NDP-Vergleich“ in „Kammerhofers NS-Vergleich“ abgeändert. Was falsch war, als Kammerhofer in der Tat ausdrücklich auf ein persönliches Erlebnis mit der NDP verwies. Darauf wurde repliziert. Bei uns wurde daraus NS, was zwar was Ähnliches aber eben nicht das Selbe ist. Wir ersuchen, diesen Fehler zu entschuldigen. Wir haben den gestrigen Blog entsprechend korrigiert.
Im Tagesrhythmus flattern neue Zahlen über den möglichen Wahlausgang herein. Neue Zahlen also auch gestern. Die ÖVP entfernt sich immer mehr von der 40 %-Marke in Richtung 37 %. Die FPÖ ist wieder im Aufwind hin zu 28 %. Nach kurzem Aufzucken geht es mit der SPÖ wieder bergab hin auf 18 %. Die Grünen legen leicht zu, die Neos schaffen es gerade noch und stehen konstant auf der Kippe.
Für die Landesregierung deutet sich an, dass die ÖVP trotz grosser Verluste nur einen Landesrat verliert, also auf deren vier fällt. Kurz sah es so aus, als könnte die SPÖ bei schweren Verlusten sich knapp unter 20 % und damit ihre zwei Landesräte halten. Der dritte Platz wird immer gewisser, ein Landesrat geht verloren, einer bleibt. Die Grünen haben derzeit ihren Landesrat sicher. Wir packen den Uhu weg.
Die von Grünen und Schwarzen vor einiger Zeit beschwörte blau-rote Koalition bleibt das, was sie immer war: ein unrealistisches Schreckgespenst. Es geht sich nicht aus. Allerdings ist nicht klar, ob sich schwarz.-grün ausgehen wird. Da kann es um ein paar hundert Stimmen gehen. Hängt davon ab, ob die Neos es wirklich schaffen. Dann steht es nämlich 28:28 im Landtag zwischen schwarz-grün und den anderen. Wird Pühringer eine Koalition der Verlierer bilden, und die SPÖ trotz starker Verluste der Koalitionspartner werden? Oder sucht Pühringer sich jeweils die Mehrheiten von Fall zu Fall? Wir halten es nach wie vor für wenig wahrscheinlich, dass Pühringer auf schwarz-blau setzt. Aber wer kann schon sagen, welche Dynamik bei einem solchen Ergebnis frei wird? Wir tippen auf schwarz-rot – die Roten wird es im Ausverkauf zu Sonderpreisen geben.
Morgen bekommen wir neue Zahlen für Gmunden. Studium derselben übers Wochenende ist angesagt. Am Montag gibt es dann unsere Interpretation. Wir sind selbst schon gespannt.
H. C. Strache hat sich als Bundespräsident darstellen lassen. Ein verzweifelter Versuch, Reputation zu gewinnen. Wie so oft bei der FPÖ stellt er zwar die richtigen Fragen, aber die wenigen Antworten, die er gibt, sind ungschaut falsch. Manches einfach nur Demagogie. Z. B. wenn er sagt, man müsse abgelehnte Asylwerber abschieben. Liebe Leser, das ist längst Gesetz! Seine Forderung, die Flüchtlingslager in der Nähe der Krisengebiete einzurichten, wurde längst von der Regierung erhoben. Sein Verlangen, Sammelunterkünfte für die Asylwerber einzuführen, ist Quatsch. Er bleibt erstens die Auskunft schuldig, wo man diese Massenlager einrichten soll, und er sagt auch nicht, dass damit zusätzliche Lager à la Traiskirchen geschaffen würden, mit all den Problemen, die man bereits kennt. Die von ihm geforderte Begrenzung der Zahl der Asylanten ist ein Unding in sich selbst, wenn man das Asylrecht nicht abschaffen will. Asyl ist ein Menschenrecht. Man kann ein Menschenrecht nicht von der Anzahl jener abhängig machen, die es bereits in Anspruch nehmen.
Bei der FPÖ also nicht viel Neues: Strache als HBP-Imitator mit einigen richtigen Fragen und vielen falschen Antworten. Wo sind die Leute in der FPÖ, die vernünftige Antworten geben? Wo sind die Leute in der FPÖ, die das Regierungshandwerk besser beherrschen als die ohnehin brustschwache Koalitionsregierung? Die Vergangenheit zeigt, dass die FPÖ es diesbezüglich schafft, das ohnehin niedrige Niveau locker zu unterbieten. Ministernamen wie Sickl oder Gorbach seien da nur pars pro toto genannt. Von KHG ganz zu schweigen. Und vom anrüchigen Umfeld aus Korruption und Freunderlwirtschaft – da könnte man sogar in Gmunden noch was lernen. Und war da nicht noch die Hypo-Alpe-Adria?
Zum Glück gibt es in Gmunden einige Alternativen, wenn man mit der bisherigen Politik unzufrieden ist. Es muss nicht immer die FP sein. Auch wenn die Gmundner FP sich in einigen Facetten von der Landes- bzw. Bundes-FP unterscheidet (und schon immer unterschieden hat).
Noch eine Woche Kopfzerbrechen. Dann gibt es die Noten für Landes- und Bundespolitik. Wie das mit Noten so ist: ob sie die tatsächlichen Qualitäten der Beurteilten wirklich wiedergeben, darf bezweifelt werden. Da dürften manche nämlich gar keine Stimme mehr erhalten.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
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Wohnen im Zelt?
Einserkasterl von Checker
Alle tröten vor sich hin von leistbarem Wohnen und so. Aber die sind alle Allround-Laien. Die wanzen uns Jungen an, aber checken nichts, trollen uns nur jeden Tag. Darum bin ich froh, wenn jemand was macht. Kampieren im Zelt ist gut. Das zeigt, es muss was geschehen. Galaktische Aktion der JG. Stark, wenn eine Partei ein paar helle Köpfe hat, die noch nicht in Rente sind. Ich wähl die Roten, ist zwar nicht angesagt. Aber FP wählen ist noch uncooler.
Die Mietpreise in Gmunden flashen mich. Kaufen ist erst recht nicht. Darum steht die Innenstadt leer. Dunkel in jedem Fenster, weil alle Leute weg sind. Im Brandl wohnen ist auf Dauer auch zu teuer.
Aktion der Jungen Generation in der SPÖ
Die Gmundner Gemeinderatskandidaten Stefan Gärber (2. v. l.) und Markus Medl (4. v. l.)
Die Reform geht weiter!
Ein satirischer Gastkommentar von find-out2
DIE REFORMPARTNERSCHAFT HÄLT WORT:
INFORMATIONSOFFENSIVE WIRD GESTARTET!
NEUER BILDBAND ERSCHIENEN!
Wie immer bei Bildern: anklicken für Originalgrösse!
Die ominöse „Potentialanalyse“ (= das Machwerk – im Auftrag des Betreibers der Straßenbahn Gmunden und der Vorchdorfer Bahn sowie des Landes OÖ erstellt – in dem zu lesen ist, dass täglich 890 Fahrgäste die Straßenbahn und 770 Fahrgäste die Vorchdorfer-Bahn benützen und nach erfolgtem Zusammenschluss dieser Bahnen, eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen auf 1780 bzw. 1540 zu erwarten ist) stellt quasi die Bibel der REFORMPARTNERSCHAFT ZUR ZERSTÖRUNG DER INNENSTADT dar.
Dass es zur Erreichung diese hochgesteckten Zieles einer gehörigen Menge an „Potenz“ bedarf, ist klar, stammen diese Zahlen ja aus dem Jahre 2009!
„Trotz vieler Zweifel an der Aktualität der Zahlen ziehen wir dieses Jahrhundertprojekt durch, wir haben schließlich wirklich die Potenz“, so „Bagger-Stefan“, als er das erste Mal in seinem kurzen Bürgermeister-Leben mit Realitäten konfrontiert wurde.
„Nachdem wir jetzt ABC gesagt haben, müssen wir jetzt auch SRT sagen und neu denken, es bleibt uns nichts anderes über, wir wollen schließlich die Wahl wirklich verlieren! Hier müssen wir konsequent bleiben“, kommt aus dem Hintergrund die unverkennbar historische Stimme von „Bla-Bla-Christian“!
Ein Teil der „Potentialanalyse“ beschäftigt sich natürlich auch mit der bestehenden Vorchdorfer-Bahn – ihrer Routenführung, dem Zustand ihrer Infrastruktur, der Lage und Ausstattung ihrer Bahnhöfe, die ja den zusätzlichen Fahrgastansturm in den nächsten Jahren bewältigen müssen.
In Erfüllung ihrer Absichtserklärung, die Öffentlichkeit ab sofort lückenlos und offensiv über wichtige Fakten zum Projekt SRT-W(B)ahnsinn zu informieren, hat sich die REFORMPARTNERSCHAFT ZUR ZERSTÖRUNG DER INNENSTADT kurzfristig entschlossen, einen Bildband zur Vorchdorfer-Bahn herauszugeben.
„Nach unseren Verfehlungen in der Vergangenheit sind wir es unseren Wählern einfach schuldig, Aufklärung in dieser Art und Weise anzubieten“, tönt mit schwerem Bass „Wrecking-Ball“-Erich“! (Weiß eigentlich wer, warum er sich auch noch „rosenkavalier e.j.l.“ – noch dazu klein geschrieben – nennt?)
Der Bildband liegt in den Parteisekretariaten auf – rasche Besorgung ist angesagt – es ist damit zu rechnen, dass die verfügbaren Exemplare bald vergriffen sind.
Einen kleinen Auszug aus dem Werk hat die REFORMPARTNERSCHAFT aus Werbezwecken schon frei gegeben:
„Wichtig ist, dass wir die Öffentlichkeit rasch und unbürokratisch über die Bahnhöfe entlang des Schienenstrangs bis Vorchdorf informieren. Die verkehrstechnisch günstige Lage, die ausgefeilte Infrastruktur und vor allem, die architektonisch gelungenen Baulösungen der einzelnen Stationen sind es wert, dass man sich verstärkt damit auseinandersetzt“, bringt es der architektonische Sprecher der REFORMPARTNERSCHAFT, der in vielen Farben schillernde „Ampel-Karl“, auf den Punkt.
„Wir zeigen in unserer Vorschau nur Bahnhöfe, die sich im Einzugsgebiet von 8,5 Bahnkilometern ab Seebahnhof Gmunden befinden“, doziert „Schienen-Sigi“, „denn dass jemand aus Falkenohren (13,0 Bahnkilometer ab Seebahnhof) mit dem Zug zum Einkaufen in den SEP fährt, glauben inzwischen nicht einmal mehr wir von der REFORMPARTNERSCHAFT.“
Die erste Bahnstation „Lembergweg“ hat eine wichtige Funktion im Gesamtkonzept, liegt sie doch direkt unter dem Siedlungsgebiet „Schörihub“, welches voll an das Busnetz angeschlossen ist. Nur wer Sport betreiben will, rafft sich auf, um den Bahnhof zu erreichen.
„Man beachte die tolle Infrastruktur des Bahnhofs; übliche Einrichtungen wie P&R Plätze, Fahrradständer gehen eigentlich nicht ab, es braucht sie ja auch keiner“, kommt „Masten-Otto“ eventuell auftretenden Fragen zuvor.
„Wo kommen wir denn hin, wenn man Bahnstationen auch noch mit dem bösen, bösen Auto erreichen kann“, meldet sich „Hidden-Josef“, versteckt hinter einer Kartonwand, aber mit grünem Besen in der Hand.
Ist die Station auch vom Personenverkehr nicht gerade überschwemmt, so hat sie doch eine wichtige Funktion für die Landwirtschaft und die Konsumenten in der Innenstadt: Der abgeerntete Mais kann nach der Durchbindung direkt mit dem Zug zu den Verkaufsständen am Wochenmarkt und zum Hauptbahnhof Gmunden zwecks Weitertransport gebracht werden.
Nicht vorstellbar ist eigentlich, dass in Nordkorea, Sibirien, Syrien, Kosovo oder einem ähnlich vorbelasteten Land – die Aussage ist sicher politisch nicht korrekt, mir fällt aber im Moment keine andere ein – ein Bahnhof mit gleichem Ausstattungsstandard und Ambiente existiert, wie es die Station „Englhof“ darstellt.
„In unmittelbarer Nähe des größten Siedlungsgebietes außerhalb der Innenstadt gelegen, kommt dieser Station im Rahmen der Potentialanalyse exorbitante Bedeutung zu. Hier werden die größten Zuwachsraten an Fahrgästen erwartet, schließlich muß ja die versprochene Verdoppelung der Fahrgastzahlen nach der Durchbindung schnellstens erreicht werden“, melden quasi unisono die größten Verkehrsexperten der REFORMPARTNERSCHAFT, der „Zug-Wolferl“, der „Masten-Otto“ und sogar der „Schienen-Sigi.
„Besonders bestechen die komfortable Ausstattung des Wartebereichs und die Sicherheitsvorkehrungen für Eis und Schnee. Ein künstlerisch interessant gestaltetes „Phallusdenkmal“ (der „Masten-Otto“ freut sich sicher darüber) rundet homogen das Gesamtensemble ab“, geben die „Künstler“ unter den REFORMPARTNER, der „Ampel-Karl“ und der „Wrecking-Ball“- Erich zum Besten.
Ebenfalls etwas einsam liegt der Bahnhof Baumgarten/Waldbach, ist aber doch von den zig in Frage kommenden Fahrgästen leicht in einem erholsamen Fußmarsch zu erreichen. Man beachte den voll ausgelasteten Fahrradständer.
Auch die Station Unterm Wald macht ihrem Namen alle Ehre. Hier wird besonders drastisch das Parkplatzproblem bei den Stationen angesprochen: Weit und breit kein freier Parkplatz!
Aus dieser Situation heraus entstand die glorreiche und bahnbrechende Idee vom „Zug-Wolferl“: „Wollen die Leute nicht zum Zug kommen, dann müssen wir sie zum Zug bringen! Wir führen einfach Zubringer-/Sammeltaxis ein; weitgereisten Mitbürgern auch als Dolmus bekannt“, hat er natürlich wieder eine seiner lösungsorientierten Antworten parat!
Ein ästhetisches Highlight unter den Bahnstationen ist auch der Hauptbahnhof Gschwandt/Rabesberg, Gott sei Dank abgelegen vom Publikumsverkehr! Man beachte den Fahrradständer, rechts vom Unterstand, die fehlenden(!) Parkplätze und den geschmackvoll ausgeführten Bahnsteig.
Gschwandt/Schule liegt zwar verkehrstechnisch etwas besser, aber immer noch 500m vom Zentrum und dem Hauptsiedlungsgebiet entfernt. Stört nicht weiter, es gibt ja auch einen Bus…..!
Richtig heimelig gelegen im prosperierenden Siedlungsgebiet präsentiert sich auch der Bahnhof Eisengattern. Einladende Architektur, weltmännisches Ambiente – genauso wie man es sich vom touristischen Zentrum an der Bahnstrecke Gmunden-Vorchdorf vorstellt! Hier sind wohl alte Baupläne der „Bagdad-Bahn“ verwendet worden.
Der abenteuerliche „Bratlzug“ hat hier seinen Endpunkt, das atemberaubende Highlight, die „Tausendjährige Linde“, seinen Platz, das (wirklich!) köstliche „Bratl“ sein Zuhause!
Kurdirektor A. Murray hat auch schon in vorauseilendem Gehorsam eine Package-Lösung für Urlauber, z. B. aus Altmünster vorbereitet, um die Fahrgastzahlen der SRT in schwindelnde Höhen zu treiben:
„MIT DER SRT ZUM SCHWEINSBRATL!“
Programmablauf:
Gemeinsamer Fußmarsch vom Treffpunkt „Katharinenhof“ zum Bahnhof Altmünster. Aufregende Fahrt mit den ÖBB bis zum neuen Bahnhof Gmunden. Transfer in die SRT. Umständliche und unnötige Fahrt durch die zerstörte Innenstadt. Ab Seebahnhof Weiterfahrt mit dem „Dschungelexpreß“, wie die Vorchdorfer-Bahn seit ewig heißt. (Warum wohl?) Keine winkenden Menschen entlang der Bahnstrecke, nur dumm schauende Kühe! Im Zug gepflegte Getränke aus der Kühlbox …
Und es bleibt weiter spannend …
Welcher ‘Heliwahnsinn’?
Ein Einserkasterl von soistes
Ständig gibt es Aufschreie und Beschwerden man müsse die Stadt Gmunden wieder ein wenig beleben..
Es kommt ja eh bei den meisten Vorhaben zu nichts, entweder am Keim erstickt oder es endet in einer politischen Farce.
Dann hängt sich ein junger Mann ins Zeug, erreicht unerwartet viel Anerkennung. Die Veranstaltung entwickelt sich, zieht Menschen aus ganz Europa an. Tausende strömen heran und lassen Ihr Geld bei uns. Weiteres verbreiten sie ihre positive Mundpropaganda über Gmunden.
So. Nun gibt es also wieder etwas zu verhindern in Gmunden. Super!
Lärmbelästigung? Vietnamkriegsfeeling? Luftverschmutzung? etc.
Bitte bitte.
Ich sehe solche lärmbelästigten Menschen dann auch beim Feuerwerk des Lichterfestes, den Konzerten am Stadtplatz und dem Schiffsländenfest mit Ohrenstöpseln und verzwicktem Gesicht zuhause auf der Couch liegen, ein Jakob’sches Entspannungstraining dahin summend. Jeder Startschuss einer Regatta im Sommer ist wie ein Nadelstich.
Na Gott sei Dank ist dieser Event nur einmal im Jahr …
Anm. d. Red.: Das Geld, das die Leute bei uns lassen, würden wir gern mal sehen und zählen. Dann die Einnahmen den Kosten der Umwelt- und Gesundheitsschäden gegenüber stellen. Wie nennt man das? UmwegUNrentabilität. Es kann nicht sein, dass ein ganzer Landstrich nur um des lieben Mammons wegen terrorisiert wird. Lärm zählt längst zu den wichtigsten Krankheitsfaktoren der angeblich „zivilisierten“ Menschheit.
Die Unterhaltungsgelüste von Leuten, die von sich selbst aus keinen Millimeter über ihren beschränkten Horizont hinaus sehen, weil sie dafür einen Hubschrauber-Rundflug brauchen, können kein Grund sein, ein derartiges Retro-Spektakel aufzuführen. Einige wenige kassieren ein paar Euro, und der überwiegenden Mehrheit der Menschen wird ihre Erholungsmöglichkeit geraubt. Man wird eines Tages abwägen müssen: Dauerlärm-Spektakel oder lebenswerte Stadt. Was die Mehrheit der Einwohner wünscht, liegt auf der Hand. Vielleicht sollte der tolle Organisator sich lieber für eine vernünftige und lebenswerte Stadtbelebung „ins Zeug hängen“. Die Spassgesellschaft kommt rasant an ihre Grenzen und versucht jetzt, den alten Grundsatz „Die Freiheit des Einen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“ auszuhebeln. Das Lärmrecht des Einen hört nämlich dort auf, wo das Recht auf Ruhe des Anderen beginnt. Wobei Ruhe und Erholung das höhere Gut sind! Wer es gern lärmig hat, kann entsprechende Diskotheken aufsuchen. Deren Besitzer werden im übrigen zu extrem teuren Lärmschutzmassnahmen gezwungen. Nur im öffentlichen Raum darf jeder lärmen, Hauptsache er verdient was dran.
Busze und Vergebung
Ein Gastkommentar von Marge Lila mit katholischen Anklängen
Am Katholizismus gefällt mir persönlich die Sache mit der „Vergebung“ am besten. Die funktioniert nämlich so: Fehler eingestehen, ehrlich bereuen, um Vergebung bitten, Besserung geloben und Buße tun. Dann gibt’s eine neue Chance. So hab ich das gelernt. Das hat bis jetzt in allen Lebenslagen auch gut funktioniert. Da ich nicht kurz vor der Seligsprechung stehe, benötige ich diesen Mechanismus leider relativ oft. „Fehler gemacht, eingestanden, „tut mir leid“ gesagt, mir Besserung vorgenommen, Konsequenzen getragen. So läuft’s im Leben.
Wenn ich mir die Jubelpostille der Gmundner ÖVP (die ja bekanntlich dem Katholizismus auch nicht gänzlich abgeneigt ist) heute so anschaue, dann dürfte das mit dem „Bereuen“ und der „Vergebung“ bei den Schwarzen noch nicht so ganz angekommen sein. Wir blättern uns durch stattliche 32 Hochglanzseiten (mein Gott, woher nehmen die das Geld dafür?) und sehen nur eine unablässige Reihenfolge von Selbstlob. Die schaffen es sogar, sich für den monströsen Zubau zur Musikschule zu loben und zu preisen! Da wird hemmungslos in Programmen der politischen Mitbewerber gewildert, da wird von tramtastischen Budgetzahlen geträumt (der Schuldenberg dahinter interessiert ja niemand), das einzige, was ich in diesem gelben Parteiwälzer nicht finde, ist das Eingestehen von Fehlern. Da hat die ÖVP offensichtlich den Sparstift dann doch noch schnell angesetzt. Wen wundert’s, eine dreimal so dicke Ausgabe der „Chance für Gmunden“ kann sich selbst die ÖVP von unserem Geld nicht leisten.
Zubau zur Musikschule: so zeigt ihn die ÖVP in ihrer Wahlbroschüre:
Und das ist die Realität (man sieht die Villa Klusemann nicht mehr!)
Offensichtlich konnte nicht einmal ein kleines Platzerl für den Parteinamen „ÖVP“ gefunden werden. Vor lauter Bürgermeisterlächeln war da echt kein Eckerl mehr frei. Auf 32 Seiten finde ich nicht den Funken einer Selbstkritik. Ganz im Gegenteil, gleich auf Seite 2 ruft uns der Strahle-Bürgermeister dazu auf, doch nicht auf Verhinderer und Jammerer zu hören. Ganz ehrlich, bei dieser Aussage hat es mir glatt die Luft zum Atmen genommen. Wenn ich vor lauter Ärger noch genug Luft hätte, wurde ich jetzt laut in Richtung Bürgermeister rufen: „ Hätten SIE doch nur rechtzeitig gejammert und Fehler verhindert!!!“ Hat er aber nicht und tut er auch jetzt nicht. Da jubelt er doch lieber und will so sich und seine ÖVP der politischen Verantwortung für deren langjährige Unfähigkeit entziehen. Da wird die Schuld an Fehlentscheidungen lächelnd an irgendwas oder irgendwen abgeschoben. Na gut, die ÖVP hat nach Meinung ihres Spitzenkandidaten in den letzten Jahren halt ein bißl zu viele Konzepte gehabt, und die Stimmung war nicht so optimal – aber das ist ja nicht entscheidend. Na, am überbordenden Ideenreichtum der ÖVP und an negativen Schwingungen wird es nicht allein gelegen sein, dass Gmunden heute auf einen Schuldenberg sitzt und nichts weitergegangen ist. Das dürfte dem Spitzenmann der ÖVP auch nach 6 Jahren im Gemeinderat, und das als große Zukunftshoffnung seiner Partei, nicht klar geworden sein. Er hat, außer ein paar Zwangsrückziehern kurz vor der Wahl und einem Dauerlächeln auch nicht viel am politischen Stil seiner Vorgänger geändert.
Intransparenz und Tricksereien sind nach wie vor an der Tagesordnung der ÖVP Gmunden. Oder wissen Sie vielleicht, wie die Sache mit den Citybuslinien weitergehen wird? Haben Sie eine Ahnung, warum aus dem Budget der Stadt Gmunden ein sogenannter „Wirtschaftsförderungsfonds“ für die Innenstadtkaufleute finanziert wird? Wissen Sie vielleicht warum wir plötzlich eine sündteure Werbebrochüre für e alles und alle aufs Auge gedrückt bekommen? Wer bezahlt den Schmarrn eigentlich? Wir? Stern & Hafferl? – Naja, wohl eher nicht. Also ich nenne das ganz einfach Intransparenz und Trickserei.
Was erwarte ich mir vom Bürgermeister und seiner ÖVP jetzt? Wie schon gesagt: Fehler zugeben, bereuen, entschuldigen, Besserung geloben und die Konsequenzen ziehen. Das nennt man auf gut Deutsch „Politische Verantwortung“. WIR müssen ja schließlich auch noch lange genug für deren schlechte Politik zahlen. Wer’s nicht so mit dem Katholischen hat, kennt das vielleicht vom Fußball: Wer die Saison verpatzt hat, steigt ab! Platz für eine wirklich neue Mannschaft machen!
Zum Schluss aber doch noch was Positives zu Seite 25 – die bunten Sitzmöbel in der Innenstadt sind toll und die jungen Leute die darauf sitzen, sind fesch!
Ein weiteres Sujet aus unserer Reihe „Wahlplakate, die wir gerne sehen würden“. Dieses ist ganz besonders Herrn Otto „Put the fun between your legs“ Kienesberger gewidmet.
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