Heute:
Babsy fasst sich kurz
Einserkasterl von Wilhelm Krausshar über Gmundner Kultur
Gastkommentar von Karlheinz König über Sesselspiele
Liebe Leserleins!
Die Sache mit der frauenlosen Landeseregierung (oder wie das heisst) hat ziemlich viel Staub aufgewirbelt. Selbst die Krone, nicht gerade das Zentralorgan des Feminismus, höhnte über den „Männerbund“. Es geht natürlich nicht um den Job von Frau Hummer, wenn wir das heftig kritisieren. Es geht um das, was man allgemein die „Gläsernen Decke“ nennt, unsichtbare Grenzen, an denen mann die Frauen anrennen lässt. Wie ich dieser Tage schon formuliert habe: in Oberösterreich sind die nicht aus Glas, sondern aus Eichenholz.
Und ja, was die Koalition, die keine sein will oder keine zu sein vorgibt, in Integrationsfragen treibt, ist schändlich und ungustiös. Kleingeister von schwarz und blau vereinigt euch! Hoamatland …
So, das war es , was ich heute noch schnell los werden wollte, bevor ich mich aus dem Staub mache und versuche, das verlängerte Wochenende zu geniessen. Besser den Fernseher nicht einschalten, was man da sieht, dreht einem den Magen um. Von der korrupten FIFA mitsamt dem entthronten Kaiser Beckenbauer über Flüchtlingsströme zu stammelnden Politikern und einer taumelnden EU – Leute, die Zeiten sind mies. Wir müssen achten, davon unsere Herzen nicht überschatten zu lassen.
Morgen gibt es einen nationaltäglichen Kommentar von Michael Amon. Wir können erwarten, dass der Beitrag mit Sicherheit nicht in den salbungsvollen Ton von HBP-Reden an diesen Tagen verfasst sein wird. Also nicht HBP schauen, sondern morgen bei uns Amon lesen. Denn was der HBP sagen wird, wissen wir eh alle: das Gleiche wie in all den Jahren davor.
Die Sommerzeit finde ich total bescheuert. Warum lässt man der Natur nicht einfach ihren Gang, so wie ihn die Sonne vorgibt?
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Kultur?
Ein Einserkasterl von Wilhelm Krausshar
Ich habe mir gerade die Liste der Stadträte von Gmunden zu Gemüt geführt.
ES GIBT KEINEN KULTURSTADTRAT MEHR!
Das passt genau zu Floro und Musical und zur moldawischen Ästhetik des 19. Jahrhunderts bei den Theaterabos. Und wir veranstalten rund ums Jahr Lesungen, weil die Buchhandlungen alle zu sind, und in der Schule eh keiner mehr lesen lernt.
Chromosome und Sesselchens
Ein Gastkommentar von Karlheinz König
männer habens schwer, nehmens leicht …
nunja, frauenquoten sind ein thema. bisweilen ein lähmend aufbereitet leidiges, wo doch die selbstverständlichkeit ausser frage stehen sollte. oder gilt der proporz hier nicht? … aber ich schweife ab …
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denn was wirklich überraschen sollte, ist nicht die bevorzugung der y-chromosomen-träger innerhalb der altherren- oder früher-war-alles-besser-fraktion, sondern die tatsache, dass es immer wieder frauen genau dorthin zieht. mit welcher intention? ich, frau XYZ, bin so kompetent/ charmant/ durchsetzungsfähig/ vernetzt, dass ich mich gegen jeden mann behaupten kann? mehr noch: die verinnerlichte grundeinstellung der konservativen seele, das altertümliche “frau und mutter an den herd” vielleicht sogar aufbrechen kann? kann sich eine frau von solchen werten angesprochen, und schlimmer noch: vertreten fühlen? zumal bei einer längst sich abgezeichnet habenden annäherung zu einer partie … pardon: partei, die seinerzeit eine frauenministerin mit dem schönen vornamen herbert in das kabinett schüssel I schickte.
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wenn also frau hummer den tatbestand der vermännlichung der landesregierung (ein schönes, entlarvendes wort, bei dem lediglich das “landesre” und die endung “ung” ein bisschen im weg sind) im zentralorgan der reaktion beklagt, stellt sich die frage, an welcher form der selbstüberschätzung sie gelitten haben muss, überhaupt in die politik zu gehen.
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interessant wird es allerdings erst wieder, wenn unser geliebter landesvater seine wohlverdiente rente antreten wird, und somit ein sesselchen in der landesregierung frei wird. denn hier hält sich die offenbar in allen sesseln gerechte und kompetente dame weiterhin alle optionen offen. multitasking, universelle kompetenz und zu allem überfluss auch noch quotenfrau? das wird sich wohl ausgehen. von rückgrat und konsequenz hat ja keiner gesprochen.
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dass anschober nun beklagt, er als integrations-landesrat müsse durchführen, was schwarz/blau beschlössen, ist nicht weniger schlimm. dass er seine persönlichen befindlichkeiten über die seiner partei stellt, darf man angesichts seiner leistungen durchaus unterstellen, denn dieses ressort bedeutet – auch wenn ich mich gerne irren würde – einen weiteren vertrauensverlust und wird bei den nächsten wahlen konsequenzen haben. hier hätte er ablehnen müssen, sowohl blau als auch schwarz haben dieses ressort taktisch richtig abgegeben, da sich hier kein blumentopf gewinnen wird lassen, sondern im gegenteil beide daran gemessen würden, wie es weitergeht. so wie bisher nämlich, und das kann man dann – gemeinsam mit den daraus resultierenden stimmenverlusten – bequem auf die grünen abladen. nun gut, rudi wird dann halt einen neuen burnout bekommen und ein weiteres multinationales kochbuch (“veganes grillen, world-edition”) veröffentlichen. vielleicht gemeinsam mit pühringer, der sich dann schon jahrelang in der pension langweilen wird …
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