Wir blättern

Heute:
Babsy Blitzschnell blättert

Liebe Leserleins!

Eine Woche nach Allerseelen/Allerheiligen haben wir es mit den Toten. Nachrufe in besonderer Zahl in den Zeitungen. Man verstummt ein wenig und hält inne. Schön nach dem Zitat von Thomas Bernhard: „Angesichts des Todes ist alles lächerlich.“ Wir werden uns bemühen, für Sonntag entsprechende Beiträge zu bekommen. Beiträge, die sich vielleicht ein wenig abseits dessen bewegen, was in den Zeitungen bereits zu lesen war.

Ihre Babsy blättert gern in den Zeitungen und Zeitschriften, lässt sich durch die Seiten treiben, bleibt da und dort hängen. Liest an, liest weiter und liest manchen Artikel zur Gänze. Frau bleibt da und dort hängen, System hat das keines.

So las ich gestern, und war ganz beglückt: Facebook-Verzicht macht glücklich, sagt eine neue Studie. Die hätten nur mich fragen müssen. Hätte ich ihnen ganz ohne Studie und um deutlich weniger Geld auch sagen können. Ich bin absolut glücklich, nicht dauernd am Handy mit Meldungen gequält zu werden. Ohnehin meist belangloser Stuss. Wir als Team nutzen unseren Facebook-Account auch nur, um den täglichen Blog anzukündigen. Alles andere ist Verschwendung von Lebenszeit. Und da man – siehe oben – nicht ewig lebt, sollte man sein Leben halbwegs sinnvollen Angelegenheiten widmen.

Soll ich jetzt Angst haben oder mich freuen? Das Ur-Kilo in Paris wird weniger, sprich: leichter. Da stellt sich jetzt eine dringende Frage: was heisst das für Übergewichtige? Werden die dadurch leichter, oder sind sie schwerer als die geeichten Waagen anzeigen? Wie auch immer: ein Kilo ist auch nicht mehr das, was es einmal war, gell!

Es gibt ja bescheuerte Abgeordnete, die den Klimawandel leugnen. In der FPÖ ist das sogar sowas wie Parteilinie. Dümmer sind nur noch die Tea-Party-Leute: die sagen, wenn es ihn gibt, den Klimawandel, dann ist er gottgewollt. Der liebe Gott wird schon wissen, zu was es gut ist. (Frage einer religionsskeptischen Babsy: Sind die sich wirklich sicher, dass der liebe Gott, so es ihn geben sollte, weiss, was er tut?)
Auf jeden Fall deutet sich für heuer an, dass die weltweite Durchschnittstemperatur um mehr als 1° C über jener liegen wird, die vor dem Anbruch des Industriezeitalters herrschte. Heuer kam noch dazu, dass ein El Niño-Jahr ist. Also besonders warm. Wer noch immer glaubt, es gäbe keine Erwärmung, mag ruhig weiter träumen. Er oder sie wird mit Flüchtlingsströmen aufwachen, da sind die jetzigen vergleichsweise ein kleines Bacherl. Dafür glauben diese Leute an jede noch so obskure Weltverschwörungstheorie.

Unser liebes Bundesheer. Es hat etwas sehr Beruhigendes und gleichzeitig auch etwas sehr Beunruhigendes, dass unser BH nicht einmal eine grössere Hütte wegsprengen kann. Das Kraftwerk in Voitsberg steht noch immer, obwohl man 666 Kilo Sprengstoff eingesetzt hat. (Welcher Spassvogel ist eigentlich ausgerechnet auf 666 Kilo gekommen?) Ein wahrlich furchterregendes Heer. Der Feind traut sich jetzt jedenfalls nicht mehr nach Voitsberg. Man weiss ja nie, wann die Hütte um- und einem auf den Kopf fällt.

Weniger lustig, sondern nur bedrohlich: die OÖ Landesregierung evaluiert die Massnahmen des Sozialressorts. Eh klar, ist in den Händen der Roten. Da evaluiert man doppelt gern. Merkwürdig: immer wird im Sozialbereich untersucht, geprüft, verifiziert. Wo ist eigentlich endlich eine ordentliche Evaluierung von Projekten à la Regio-Tram in Gmunden? Merkwürdige Prioritäten setzt das Land, denn man sucht rund 70 Millionen Euro, die durch die Steuerreform weniger nach OÖ fliessen. Das ist in etwa jene Summe, die allein bei der Regio vergeudet wird. Sagen wir evaluationsgestimmt mal so: wenn man zwanzig sinnlose Projekte in dieser Art und Grössenordnung findet, woran eher kein Zweifel besteht, hätte man die OÖ-Kosten der Steuerreform für zwanzig Jahre finanziert. So schau ma aus, Nudlaug! – um den echten Mundl zu zitieren.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

Kleine Berichtigung: unserem allseits geschätzten Bruno Beinhart ist am 6. 11. in seinem Kommentar ein Rechenfehler unterlaufen. Er hat im Gmundner Gemeinderat dadurch nur 36 Mandate verteilt. Es gibt natürlich 37 Mandate. Es herrscht also nach seiner Rechnung bei gerechter Mandatsverteilung nach Stimmenanteilen (anstatt d’Hondtscher Verteilung) nicht Gleichstand, sondern eine Mehrheit von einem Mandat der Nicht-ÖVP-Parteien. ÖVP: 18, alle anderen 19. Da stellt sich wirklich die Frage, ob ein Wahlrecht dieser Art, das nur die Macht der ÖVP zementiert, noch zeitgerecht ist. Wir haben im Beitrag vom Bruno die Zahlen entsprechend korrigiert.
Dank an jenes aufmerksame Leserlein, das diesen Fehler gestern entdeckt hat. Vorher hats niemand bemerkt. Wir auch nicht.


 

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