Heute:
Babsy Blitzschnell über Quälereien
Gastkommentar von Peipino über die FPÖ und den Mut
Liebe Leserleins!
Es gibt alle möglichen Arten des Gequältwerdens. Manche sind einfach nur noch ärgerlich. Etwa wenn uns Herr Brandner, Postillion d’amour und Adorant der ÖVP, in Fortsetzungsstorys das Hohe Lied der tollen Regio singt. Jeder Schaahhhss (mit Verlaub) wird reportiert und bejubelt. So etwa jetzt, dass man vor dem ersten Advent das Umbauchaos in der Innenstadt beseitigt hat. Da setzt es pflichtschuldigst Lob: „Damit wurde das Versprechen gegenüber den Gmundner Geschäftsleuten, das Adventgeschäft nicht zu behindern, erfüllt.“ Wenn das keine beeindruckende schurnalistische Schleimspur ist …
Aber das genügt einem, der sich den Machthaberern fast schon verzweifelt an die Brust wirft, natürlich nicht. Da wird dann auch noch stolz berichtet: „Insider gehen davon aus, dass das Projekt von den Straßenbahngegnern nicht mehr verhindert werden kann – aber um bis zu ein Jahr verzögert.“ Da tätert man halt gern wissen, wer diese „Insider“ sind, die jetzt schon wissen, wie die Gerichte entscheiden werden. Das ist wahrhaft sauberer Enthüllungsschurnalismus. Ja, wirklich. Er enthüllt, wes Geistes Kind der Brandner-Mundl (nie mit Gmundl verwechseln, gell!) ist. Das Motto der OÖN-Lokalredaktion ist offensichtlich: „Wir schaffens auch ohne Recherche. Liebdienern vor den Machthaberern genügt.“ Eine Qual, diesen lokalschurnalistischen Schmarrn zu lesen.
Ganz schlimme Quälereien anderer Art wurden jetzt in oberösterreichischen Schlachthäusern aufgedeckt. Welche Menschen sind das, die so mit Lebenwesen umgehen? Und wieder einmal hat niemand etwas bemerkt. Und warum nicht? Weil es eine negative Auslese gibt. Alle jene Tierärzte, die sich gegen diesen Wahnsinn auflehnen, Verbesserungen erreichen wollen, verlieren Aufträge der Schlachtindustrie und laufen am Amtsweg gegen Mauern (Arbeitsplätze sind gefährdet, wenn man mit Tieren human umgeht, gell!), resignieren irgend wann vor der Macht des Faktischen, der Mengelage aus Politik und Schlacht- bzw. Fleischwirtschaft. Die einzigen, die etwas ändern könnten, sind die Konsumenten. Aber solange die Leute sich beim Anblick der Bilder zwar entsetzen, aber beim Einkauf zum billigsten Fleisch greifen, wird sich nichts ändern.
Leute, man kann natürlich überhaupt gleich total zum Vegetarischen oder Veganen wechseln. Aber da geht es vielen Leserleins wahrscheinlich so wie Ihrer Babsy: Ich mag mein Schnitzerl. Aber es muss nicht jeden Tag sein. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Kreatur jedoch gehört zum Fleischessen dazu. Nicht umsonst haben frühere Kulturen, die uns heute unzivilisiert erscheinen, einen zivilisierteren Umgang mit den Schlachttieren gehabt als wir, die Tötung war gegenwärtig und nicht ausgeblendet wie heute: man war sich des Tötens bewusst, brachte entsprechende Opfer und bat um den Schutz der Götter. Nicht, dass Ihre Babsy diese Rituale zurück haben will. Aber, liebe Leute, ein wenig Demut beim Fleischgenuss wäre angebracht. Und das Bewusstsein, das ein Tier für unseren Genuss sterben muss. Dazu zählt auch: From nose to tail! Es gibt nämlich nicht nur die Gusto-Stückerln, gell, sondern auch Anderes: von Innereien bis hin zu Schmor- und Kochfleisch, das halt nicht in fünf Minuten zubereitet ist. Ein Ochs oder Stier hat bis zu 350 kg Fleisch, das Filet drei oder vier Kilo. Kauft auch die Nicht-Gustostückerln. Und, liebe Leute, lernt wieder kochen. Das Selbstzubereitete ist ohnehin besser und gesünder als der Industriemampf.
Vielleicht hilft dieses Videos ein bisserl dabei, den Fleischkonsum zu überdenken. Müssen nicht alle gleich Vegetarier werden, aber kein Fleisch aus Massentierhaltung, kein Fleisch aus industrieller Massenschlachtung essen, das wäre schon was:
https://vgt.at/actionalert/schlachthofskandal/index.php
Rudi Ratlos Anschober quält uns mit einem Interview in den OÖN. Da erklärt er, die neuen Agenden der Flüchtlingsintegration, die man ihm aufs Aug gedrückt hat, hätten seinen „Kampfgeist geweckt“. Na sowas! Kommt ein bisserl spät, der Kampfgeist, gell. Den hätte er besser schon im Wahlkampf wecken sollen, statt auf allen Vieren vor der ÖVP am Bauch zu kriechen. Wir erfahren auch, dass Herr Anschober überrascht davon war, dass Pühringer mit der FPÖ gehen wird. Echt? Also wir waren nicht überrascht. Vielleicht sollte Anschober im nächsten Burn-Out-Urlaub ein paar Bücher über Macht und Machtausübung lesen, zur Not den Macchiavelli, der bringts noch immer. Damit er endlich lernt, wie die ÖVP und ihre jeweiligen Machtträger funktionieren.
Die „Diskussion“ zwischen Frau FP-Gmunden-Enzmann und Frau Grün-Gmunden-Bors in den OÖN über Binnen-I ist nur noch unter „skurril“ zu subsumieren. Ehrlich, liebe Leute, ich frage mich: war das der erste Gmundner Beitrag zu den Faschingssitzungen? Ach ja, der verantwortliche Redaktör ist der Mundi Brandner. Echt, der Mann mausert sich vom Redaktör zum Mitglied der Faschingsgilde. Der Niedergang der OÖN ist nicht mehr zu übersehen. Ob die Lektüre des Salzkammergut-Lokal-Teils der OÖN noch unter artgerechte Haltung von Primaten fällt, wäre mal wissenschaftlich zu untersuchen.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Vom Mut verlassen?
Gastkommentar von peipino
Bei der Angelobung des neu gewählten Gemeinderates der Stadt Gmunden hat GR Colli von der FP gemeint, dass seine Partei das Wahlergebniss akzeptieren müsse, da man es so deute, dass die Mehrheit der Wähler in Gmunden für das Zugsprojekt gestimmt habe, gegen das sich die FP vor Wahl so vehement ausgesprochen habe. Es hätten bei dieser Wahl nämlich 75% der Wähler nicht für seine Partei gestimmt!?
Diese Interpretation der Wahl scheint mir höchst fragwürdig!
Schließlich haben alle Parteien, die dieses “Jahrhundertprojekt” unterstützten, eine richtige Wahlschlappe erlitten. Die SP wurde geradzu “pulverisiert”, die Grünen haben die Antwort für ihre, ihrer politischen und ökologischen Weltanschauung geradzu konträren Haltung in eindrucksvoller Weise erhalten, und die Liste Löcker hat sich mit dieser Einstellung aus dem Stadtparlament hinaus katapultiert.
Das Wahlergebniss der ÖVP beruht bekanntermaßen auf ganz anderen Grundlagen und wäre wahrscheinlich bei einer anderen Haltung zum “Jahrhundertzug” noch besser ausgefallen.
Die FP hat ein vom allgemeinen Wahltrend völlig abweichendes Ergebnis eingefahren und von der Einstellung zum Zug eher noch profitiert. Ob die völlige Umkehr ihrer Ansichten nun die schon vor der Wahl oft vermutete Anbiederung an die ÖVP darstellt, wird sich in den nächsten Jahren weisen. Auszuschließen ist dies sicher nicht. Hat doch die FP-“Frontfrau” Enzmann ihren Aufstieg zur Vizebürgermeisterin ausschließlich dem Wohlwollen der ÖVP zu verdanken. Darauf deutet auch der Wechsel der ihr offenbar wichtigen politischen Themen hin.
Die “staatstragende” Diskussion mit Frau GR Bors über die genderische Wichtigkeit des großen ”I“, der die OÖN fast eine ganze Seite gewidmet haben, erinnert mich an eine ÖVP-Politikerin, die meinte, dass ihre grandiosen Ideen endlich unserer Bundeshymne die wahren Werte verleihen würden! Diese Politikerin wurde Gott sei Dank in die Versenkung geschickt und ist nur mehr in den “Seitenblicken” zu bewundern!
In Gmunden gibt es bekanntermaßen aber mehr als wichtige, wahrscheinlich für die Stadt und seine Bürger existenzielle Entscheidungen zu treffen. Dazu sind die Politiker aufgerufen!
Kommentar verfassen