Heute:
Babsy Blitzschnell über Kurioses aus dem Gmundner GR
Liebe Leserleins!
Eigentlich sollte während der Adventzeit jede Woche jemandem ein Lichtlein aufgehen. Leider tuts das nicht immer, gell. Langsam wird es ja zur Gewohnheit, dem OÖN-Mundl was drüber zu ziehen. Auch die Posterleins auf dem Online-Portal der OÖN sind schon stinksauer. Ist das der Grund, warum Brandner jetzt manchmal seine Artikel erst gar nicht mit Namen versieht? Oder hofft, ein „ebr“ wird nicht ihm zugeordnet? Sei es, wie es sei. Der Mundl hat den Pappenstiel entdeckt.
Was es damit auf sich hat? Nun, der Gemeinderat hat eine Unterstützung von 12.000 Eurönchen für den SV Gmundner Milch beschlossen. Auf Anraten von Sportstadtrat/BM Krapf. Weil der Verein sonst pleite geht. Und das Geld sei nur für die Nachwuchsarbeit gedacht. Da fragt man sich, was nun stimmt: wurde der Verein, so wie Brandner schreibt, vor der Pleite gerettet (ein Hoch dem tapferen Bürgermeister – oder wie sonst soll man diese wie immer bravouröse Brandner-Propaganda kurz zusammen fassen?)? Oder dient das Geld der Jugendarbeit? Beides kann ja wohl nicht der Fall sein. Vor der Pleite retten heisst ja: Schuldenreduzierung. Also was jetzt?
Aber das eigentlich kuriose: Brandner schreibt von einem „Pappenstiel“ angesichts des Gemeindebudgets von 46 Millionen. Ist der Mann noch zu retten? Krapf-Vorgänger Köppl hat es geschafft, mittels vieler solcher Pappenstiele die Stadtfinanzen zu ruinieren. Zehn solche Pappenstiele sind nämlich auch schon 120.0o0 Euronen, gell! Da zwanzigtausend, dort zehntausend, drüben dreissigtausend – so läppert man sich eine marode Finanzsituation zusammen. Wir haben hier in Gmunden offenkundig eine neue Währung: den Pappenstiel. 100 Pappenstiele = ein Budgetdefizit.
Dankenswerterweise hat wenigstens ein Gemeinderat, der Grüne Sperrer, gegen diesen Unfug gestimmt. Hier im Ort wird nämlich die schlechte, alte Giesskannenmethode fröhlich weiter praktiziert.
Man kann nur hoffen, dass in der Stadt nicht noch viele, viele andere Pappenstiele herumstehen. Dass in der OÖN-Salzkammergut eines Tages der kritische Journalismus erwacht, das können wir bis auf weiteres jedenfalls mit Sicherheit ausschliessen.
Noch kurioser eine Abstimmung über einen Baubescheid. (Die Berichterstattung ebenfalls auf EBR-Niveau, also nicht einmal mehr kurios!)
Herr Rechtsanwalt Schneditz erhob angesichts des freien Mandats und seiner Schweigsamkeit in Sachen Asamer-Hotel (da liess er den rechtsunkundigen SP-Dickinger, ex-Vize-BM, gelinde gesagt, ins juristische Fettnäpfchen hatschen), also erhob Schneditz seine Stimme und verkündete wortgewaltig: „Wenn Sie gegen das Projekt stimmen, obwohl Sie wissen, dass der Bescheid formal korrekt zustande kam, begehen sie glatten Amtsmissbrauch.“ Da kommt echte Freude auf, gell! Solche Worte hätte man ganz gern bei der Verschleuderung des Seebahnhof-Areals gehört, oder zu den damit verbundenen Verträgen, die ja von den Asamer-Anwälten erstellt und im GR zum Abnicken vorgelegt worden sind. Jetzt hamma den Scherben auf und die Gerichte viel Arbeit. Aber da schwieg Schneditz lieber. Liebe Leute: bei dieser Abstimmung erhob die alte, stinkige ÖVP machtvoll ihr Haupt und zeigte, wie es mit der Zusammenarbeit wirklich aussieht. FPÖ, BIG und SPÖ verliessen mit gutem Recht den Saal. Die Grünen blieben drin und stimmten tapfer dagegen.
Dass unser Mundl dafür den Bundespräsidenten durch die Klomuschel zog, zeigt einmal mehr, wes Geistes Kind der Herr Schurnalist ist. (Er bezog sich auf Kreiskys Aussage, dass der Heinzi bei wichtigen Abstimmungen oft am Klo sass, um nichts damit zu tun zu haben.) Wobei das Bild eh völlig falsch ist. Denn es ist schwer vorstellbar, dass all die Mitglieder des GR, die den Saal verliessen, gleichzeitig am Topferl gehockt sind. Das wäre nun doch etwas eng geworden, gell! Naja, gelungene Vergleiche sind halt Glückssache.
Das Gemeindebudget wurde mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und Grünen beschlossen. Ein bisserl rätselhaft, denn so toll sieht es nicht aus. Aber man wollte wohl nicht gemeinsam mit der BIG und der FPÖ dagegen stimmen. Auch wenn deren Argument verdammt gut und bestechend klar war: im Budget sind Zusatzkosten für die Regio-Tram enthalten. Wie geht das wieder zusammen? Deckelung der Kosten und gleichzeitig Zusatzkosten? Wann werden endlich die Verträge offen gelegt? Wann dürfen die Bürgerleins endlich erfahren, wieviel Geld dieser ganze Unfug wirklich kostet? Noch dazu, wo im Regio-Budget auch noch Kosten enthalten sind, die eigentlich von der Asamer-Gruppe zu tragen gewesen wären (nämlich die Instandsetzungskosten für die Verwüstung des Seebahnhof-Areals, die zahlt jetzt nicht wie vereinbart der Asamer, sondern die Steuerzahler über die Regio … ein Skandal für sich!).
Einen interessanten Tag ganz ohne Einkaufsstress wünschen wir!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
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