Heute:
Babsy Blitzschnell serviert Mischgemüse
GK von Michael Amon zum Tod von David Bowie
GK von Kulinarikerin über Kulinarische Ödnis Gmunden
Liebe Leserleins!
Ja, Mischgemüse. Man nimmt, was man so im Kühlschrank findet. Und Ihre Babsy nimmt, was sie so in den diversen Medien findet und macht sich Gedanken darüber. Bunt und durcheinander wie die Welt nun mal ist, gell. Die Welt ist ein Mischgemüse!
Der Fortschritt der Menschheit ist fast nicht aufzuhalten. So wurde menschliche Lebenszeit dafür verwendet, eines der ganz grossen Menschheitsprobleme zu lösen: wann ist eine Speise oder das Steak in der Pfanne überhitzt? Um den läppischen Betrag von 180 Eurönchen können wir jetzt die Smartpfanne mit dem Namen Pantelligent erstehen. Sogar das Time Magazin hat dieses Gerät ausgezeichnet. Was natürlich auch viel über den Niedergang der Magazinkultur aussagt. Die Pfanne hat einen Temperatursensor und quasselt, Entschuldigung, kommuniziert mit dem Handy. Die App dazu warnt vor Überhitzung und fordert uns auf, das Steak auf die andere Seite zu werfen, bevor es verbrennt. All das ist eine Bestätigung einer Babsy-These, die ich nicht oft genug wiederholen kann: Das Handy ist tendenziell ein Verblödungsinstrument.
Unsere Sozialversicherungsinstitute (deren wir in Überzahl haben) rühmen sich mit ihren niedrigen Verwaltungskosten. Dem hartnäckigen Nachfragen der Neos verdanken wir die Erkenntnis, dass dem nicht ganz so ist, wie man uns vorgaukelt. Die Gebietskrankenkassen als Inkassant der gesamten SV-Beiträge kassieren nämlich für die Beitragseinhebung nicht unbeträchtliche Summen von den anderen Institutionen wie Unfallversicherung, Pensionsversicherung oder Arbeiterkammer. Rund 250 Millionen nämlich.Diese Einhebungsentgelte werden nicht zu den Verwaltungskosten gerechnet. Simsalabim, schon sehen die Verwaltungskosten viel günstiger aus. Dann kann man mit einer Verwaltungskostenquote von 2,9 % prahlen. In Wahrheit sind es deutlich mehr: 4,9 %, also ein Mehr in Höhe von fast 70 % gegenüber den offiziellen Zahlen. Anmerken muss man aber, dass auch das natürlich noch immer deutlich günstiger ist als die Verwaltungskosten privater Versicherungen oder jene der ohnehin unzulänglichen Sozialversicherung in den USA (dort spricht man von bis zu 20 %).
Liebe Leserleins, wenn wer 200 Millionen Dollar locker hat und sie gerade nicht für den täglichen Lebensunterhalt braucht, der kann jetzt die Hütte von Hugh Hefner erwerben. Jenen Protzbau, in dem der Playboy-Gründer politisch unkorrektem Tun nachging. Die Häschen sind natürlich längst davon gehoppelt. Möglich, dass die nun auch schon nicht mehr ganz junge Behausung generalsaniert werden muss. Ausserdem will der alte Geilspecht ein lebenslanges Wohnrecht. Er ist zwar schon 89, aber wer weiss! Man erinnere sich an jene sehr alte Französin, die ihr Häuschen mit ca. 75 in Leibrente abgab und dann selige 114 wurde. Die Frage ist nur: warum verkauft Hefner sein Häuslein bloss? Will er gar nach Österreich kommen? Denn rein altersmässig wäre er ein toller Präsidentschaftskandidat, gell! Äh, könnte vielleicht die FPÖ … die haben ja noch keinen Kandidaten!
Weil wir gerade bei der HBP-Wahl sind, die uns im ersten Halbjahr über Gebühr beschäftigen und mit wohl recht dummen Slogans belästigen wird. So wie die ÖVP jetzt den Khol lobt, stellt frau sich die Frage, warum die ÖVP den nicht gleich genommen hat, wenn er denn so toll ist. Viel toller als der Pröll Erwin, der was sich nicht getraut hat. Also, liebe ÖVP, warum nicht gleich? Dann müsstet ihr uns jetzt nicht verkholen (lt. Duden: jemandem aus Spaß etwas Falsches erzählen).
Bei den frommen Mönchen von Heiligenkreuz sind zwei Einbrecher eingebrochen. Hinterlistigerweise während die braven Mönche mit dem Virgil-Gebet beschäftigt waren. Wie böse ist das denn!!! Liebe Leute, sowas tut man nicht, gell! Dabei hatten die Kuttenträger die beiden Einbrecher sogar gestellt. Aber „die taten sehr fromm, und wir liessen beide laufen“. Blöd gelaufen, jetzt sind die beiden häretischen Gauner futsch und weg. Aber gut, einem Mönch bleibt da immerhin ein Trost: auch wenn die Kriminalpolizei nix findet, der liebe Gott hats gesehen und kennt die Täter. Wehe, wehe am Tag des Jüngsten Gerichts!
Wer noch glaubt, dass Weihnachten das Fest des Friedens ist, den belehrt das heurige Weihnachtsfest eines Besseren. Zwischen Weihnachten und Hl. Drei Könige wurden in Oberösterreich gleich 43 Betretungsverbote wegen aufgeflammter häuslicher Gewalt ausgesprochen. Eine Rekordzahl wie das OÖ-Gewaltschutzzentrum mitteilte. Da sagt Ihre Babsy: angesichts dessen steht fest, dass wir keine Flüchtlinge brauchen für Gewalttaten, das schaffen wir hier in OÖ (und in ganz Österreich) locker ganz allein mit den Hiesigen. Die Frage ist nur: wohin schieben wir die ab? Wir warten auf konstruktive Vorschläge von der FPÖ! Unser Vorschlag: Kärnten. Dort ist eh schon alles wurscht.
Und diese Woche endlich brav die restlichen Weihnachtskekserln auffuttern, gell. Auch wenn die, von Erbtantchen gebacken, echt sauscheusslich sind, weil Erbtantchen nicht backen kann, das dafür aber in grossen Mengen. Ihre Babsy ist in solchen Fällen ja für couragierten Erbverzicht.
Einen schönen, verregneten Tag noch!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Über Tote nur Gerechtes
Einige Anmerkungen zu David Bowie von Michael Amon
Die gmundl-Redaktion hat mich um einen Nachruf auf David Bowie ersucht. Offengestanden bin ich nicht ganz die richtige Person für diesbezügliche Lobesworte. Mir fällt vor allem Kritisches ein. Aber vielleicht ist das wiederum ganz gut so: inmitten der allgemeinen Betroffenheits-Sentimentalitäten auch auf die nicht so positiven Seiten hinzuweisen. Denn nichts Anderes postuliert ja in Wahrheit das alte, falsch übersetzte Sprichwort, man solle „über Tote nur Gutes“ sagen. Richtig übersetzt heißt es: nur gerecht über Tote reden, ihnen und ihrem Leben also gerecht zu werden. Und das heißt: nichts beschönigen, nichts verschweigen.
Mir haben sich die Qualitäten von Bowie nie erschlossen. Seine postmoderne Pose des Hüpfens von Rolle zu Rolle war nicht meine Sache und schien mir mehr aus inhaltlicher Leere als aus einer guten Idee zu resultieren. Viel Pose und wenig Substanz, das war mein Eindruck und mein Gefühl. Und es hat sich über die Jahre hinweg von Platte zu Platte verfestigt.
Am besten fand ich Bowie noch, wenn er mit anderen Musikern zusammengearbeitet hat, herausragend etwa das epochale Album „Transformer“ von Lou Reed, auf dem David Bowie auch als Chorsänger zu hören war („Walk on the wild side“). Oder „Dancing in the Street“ mit Mick Jagger im Duo (bei dieser Aufnahme war allerdings unüberhörbar, dass Bowie mit Jaggers Stimmgewalt und Ausdrucksvermögen nicht mithalten kann).
Als Bowie dann auch noch gezielt in den totalen und plattesten Kommerz abrutschte („Let’s dance“), war seine Musik für mich kein Thema mehr. Die Tatsache, dass er mit diesem Kommerz viel Geld kassierte und sich gleichzeitig von diesen Hervorbringungen distanzierte, bestätigte mich in meiner Ansicht, es mit einem hemmungslos zynischen Typ zu tun zu haben. Maybe I’m wrong …
Meine Skepsis gegenüber Bowie hatte noch einen anderen, noch immer sehr triftigen Grund. Einen, der in den Nachrufen jetzt geflissentlich verschwiegen wird: 1976 schlüpfte Bowie für das Album „Station to Station“ in die Figur des „Thin White Duke“, einem laut Bowie „emotionless Aryan superman“. In dieser Rolle und in dieser Zeit sonderte Bowie Äußerungen ab, die man nur als pro-faschistisch einstufen konnte. In Interviews lobte er sowohl Nationalismus als auch Adolf Hitler und posierte auf einem berüchtigten Foto im Schwarzhemd mit Hitler-Gruß. Er hat sich davon nie ernsthaft distanziert, sondern beschränkte sich darauf, diese doch recht befremdlichen Aktivitäten mit seiner Volldröhnung dank Drogenkonsums und der Bindung an die Figur des „Thin White Duke“ zu begründen. Das machte ihn mir nicht gerade sympathischer. Denn wieso lobt jemand unter Drogen ausgerechnet Adolf Hitler?
Bowie posiert in der Londoner Victoria Station mit Hitler-Gruß
Über die Bedeutung von David Bowie für die Rockmusik kann man lange streiten. Ich setze sie bei weitem nicht so hoch an wie manche Nachrufe. Gut, der Mann hat rund 130 Millionen Platten verkauft. Aber die einzige Strömung der Rockmusik, die er mit hervorgebracht hat, war der unselige Glam-Rock, der Beginn der völligen Verflachung der zeitgenössischen Rockmusik.
Daß der Tod eines Menschen immer eine traurige Angelegenheit ist, steht außer Zweifel. In diesem Sinne: Rest in peace! Über Bowies Werk wird die Musikgeschichte urteilen.
Kulinarische Ödnis Gmunden
Gastkommentar von Kulinarikerin
Ich möchte auf ein ganz anderes Thema eingehen, das hier noch nicht behandelt worden ist. Nur vor längerer Zeit. Da habt Ihr auf den Versuch, das Wiener Café zu verkaufen, hingewiesen. Jetzt ist es verkauft, und die OÖN-Lokalredaktion ergeht sich wieder in mangelhafter Berichterstattung.
Da wird von einem “Traditionskaffehaus” gesalbadert. So ein Unsinn. Das Café ist knapp zwanzig Jahre alt. Jetzt wird es ein neuer Eigentümer versuchen. Bisher war das Café nicht gerade das große Geschäft, was kein Wunder ist.
Ich möchte da ergänzen und bekräftigen, was schon einige Poster bei den OÖN geschrieben haben.
Die Qualität war/ist fürchterlich. Und die Preise waren vielleicht der Aussicht angepaßt, aber nicht dem, was dort serviert wurde. Aber wegen der Aussicht geh ich nicht in ein “Wiener Café”. Daß einige Poster meinen, dort gut gegessen zu haben, kann ich nur mit dem mangelnden Qualitätsbewußtsein der Gmundner erklären. Es ist kein Wunder, daß es hier kein einziges, wirklich gutes Haubenlokal gibt. Der Grabner hat es einst mit Qualität versucht und ist gescheitert.
Die Gastronomie in Gmunden ist die reine Katastrophe. Es zeugt vom geringen kulinarischen Niveau, der fehlenden gastrosophischen Kenntnisse der Einheimischen und der Wirte, was sich hier auf den Tellern abspielt. Die Küche im Wiener Café war immer unter jeder Kritik. Die Mehlspeisen teilweise eine Parodie. Das würde man sich in keinem Café in Wien leisten dürfen.
Man kann nur hoffen, daß die neuen Eigentümer es besser machen. Sonst geht es wieder schief. Denn zur Touristenabzocke liegt das Lokal halt doch nicht gut genug. Man wird vielleicht den mühsamen Weg gehen müssen, den Eingeborenen ein wenig Qualitätsbewußtsein beizubringen, indem man hohe Qualität bietet. Inzwischen gibt es ja genug gute Köche in Österreich, die zeigen, wie es geht. Vielleicht wacht dann auch der Rest der Gmundner Gastronomie endlich einmal auf.
Hat eigentlich schon jemand die Rezepte aus den Kochbüchern einer Gmunder Kochbuchautorin (die ziemlich viel von diesen Büchern umsetzt) ausprobiert? Offenbar nicht einmal die Leute im Kochbuchverlag. Sonst hätten sie bemerkt, wie schlecht die Rezepte sind. Im dazugehörigen Gasthaus ist das Essen auch vor allem für aus Autobussen strömende Horden geeignet. Auch wenn es vielen Gmundnern schmeckt (siehe meine Anmerkungen zum Gmundnder Essniveau weiter oben). Dafür darf die Köchin regelmäßig im ORF-Fernsehen diesen Pfusch einer breiten Öffentlichkeit darbieten. Aber man weiß ja, daß die meisten Kochbücher nur als Regalfüller dienen.
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