Heute:
Bruno Beinharts Rundumschlag
Liebe Leserschaft!
Wir haben es hier im Blog bereits vorausgesagt: heute wird die FP ihren Kandidaten für die HBP-Wahl bekannt geben. Es wird eine Kandidatin sein. Die von uns prognostizierte Ursula „Huschiuschi“ Stenzel. Wenn die FP schon meint, bei der HBP-Wahl mit mischen zu müssen, dann ist das wahrscheinlich die richtige Frau. Warum? Die FP wird die HBP-Wahl nicht gewinnen können. Aber sie kann Unruhe in die Regierung tragen. Die HBP-Wahl nicht zu gewinnen, wäre weder für SP noch für VP eine Katastrophe. Die tritt nur dann ein, wenn eine von den beiden Parteien ihren Kandidaten nicht in die Stichwahl bringt. Sowohl Mitterlehner als auch Faymann kämen dann in grösste Probleme. Also ist es Ziel der FP, einen der beiden Regierungskandidaten aus dem Rennen zu werfen.
Uschi übt das Biertrinken für ihre zukünftigen
FP-Zeltauftritte, und Strache zeigt ihr vor, wie es geht.
Zugeständnis ans Bürgertum: sie trinkt nicht aus der Flasche
(aber ob das bei Edmund Sackbauer ankommt, ist die Frage).
Hundstorfer ist schwer aus zu hebeln, da er in seinem Wählersegment nur Van der Bellen als Gegner hat. Im „rechten“ Lager ist es deutlich unübersichtlicher. Und die VP hat den Fehler gemacht, Khol zu stark rechts zu positionieren. Rechts kann die FP aber deutlich besser. Khol kann nicht alle Grenzen überschreiten, die FP schon. Die Wahrscheinlichkeit, mit einer Kandidatin Stenzel den VPler Khol zu überholen, ist nicht schlecht. Die FP zielt also darauf, Khol die Wähler ab zu jagen. Dann wackelt Mitterlehner. Und das eigentliche Ziel der FP bei der HBP-Wahl wäre erreicht: die Regierung ins Stolpern zu bringen. Ob das klappt, wissen wir spätestens im Mai.
Viele fühlen sich berufen, nur wenige sind auserwählt. Nämlich was Gescheites zur Flüchtlingsfrage zu sagen. Der Weltall-Hüpfer Baumgartner zählt zu jenen, die sich berufen fühlen, aber trotzdem nur Unsinn und rechts-rechte Vorurteile von sich geben. Vielleicht liegts am Sauerstoffmangel in grosser Höhe. Vielleicht hat er sich auch nur zu viel Red Bull reingezogen (gibts da schon Langzeitstudien über die Wirkungen von Überdosen?). Der Mann ist jedenfalls jederzeit für dumme Sager gut. Jener Mann, der einst besonders frauenfreundlich seine Teller am Rücken seiner als Tischlein fungierenden Partnerin platzierte, hat jetzt entdeckt, dass der Islam die Frauenrechte gefährdet. Echt, der Mann hat es erfasst. Hier zur Erinnerung das Foto, das erst voriges Jahr im August von Baumgartner veröffentlicht wurde und zeigte, wie man die Würde der Frau wahrt, indem man sie als Tisch verwendet. Sollte man vielleicht im Werteunterricht verwenden, oder?
Tischlein-deck-dich/Islam-versteck-dich mit Felix Baumgarnter am Besteck
Ein fotografischer Beitrag zum Werteunterricht in Österreich
Mikl-Leitner hat sich zu Recht politische Verbal-Watschen eingefangen. Die Dame chargiert zwischen inkompetent und impertinent. Die Damen, die von der ÖVP in die Regierung geholt werden, müssen aus einem echten Kompetenzzentrum stammen (oder aus einer der von der ÖVP so gern geförderten Exzellenz- und Hochbegabten-Schulen): Gehrer, Schotter-Mizi, Rauch-Kallat, Bandion-Ortner, Mikl-Leitner oder Karmasin. Ein Kabinett des Grauens, das unsere auf höchstem Niveau agierende Regierungsriege charmant vollendet.
Der deutsche Aussenminister Steinmeier empfahl Mikl-Leitner auf „Scheinlösungen“ zu verzichten.
Der griechische Außenminister Nikos Kotzias: “Wenn wir die Flüchtlinge stoppen wollten, müssten wir Krieg gegen sie führen. Wir müssten sie bombardieren, ihre Boote versenken und die Menschen ertrinken lassen. Anders ist eine Absicherung der Seegrenze nicht möglich. Das jedoch widerspricht sowohl der Menschlichkeit als auch dem EU-Recht und internationalen Konventionen. Es ist ausgeschlossen.”
Sein Stellvertreter, Nikos Xydakis, sagte dazu: „Wir arbeiten 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Wenn die Leute in ihren kleinen Schlauchbooten im Meer treiben, können wir sie nicht zurückweisen und somit töten. Wir können die Frauen und Kinder nicht in der Ägäis ertrinken lassen. Wir müssen ihre Leben retten.“
Ein Offizier der griechischen Küstenwache, der täglich ertrinkende Flüchtlinge aus der eiskalten Ägäis retten muss, erklärte der Deutschen Presse-Agentur: “Wer fordert, die Seegrenzen zu schützen, weiß nicht, wovon er redet. Die Flüchtlinge werden kommen, ob die Rechtspopulisten es wollen oder nicht.”
Mikl-Leitner ist jetzt sehr glücklich: man habe das „schärfste Asylgesetz Europas“ beschlossen. Das ist die Sprache des Unmenschen. Anders kann ichs nicht sagen. Sich mit „Schärfe“ zu brüsten, dient nicht der Lösung des Problems, sondern ausschliesslich dazu, die FP-Propaganda zu konterkarieren und sich für die HBP-Wahl (und andere Wahlgänge, die danach vielleicht drohen) zu positionieren. Es geht nicht um „Schärfe“, es geht um die Lösung des Problems. Die ist aber nicht in Sicht. Auch mit dem jetzt wiederum beschlossenen „Asyl auf Zeit“ wird der Bevölkerung Sand in die Augen gestreut. Die Möglichkeit der Befristung gab es schon jetzt. Sie wurde mit gutem Grund nicht gehandhabt: das ist nämlich ein bürokratisches Monstrum. Nach drei Jahren muss jeder Akt neu bearbeitet werden, danach jährlich. Was das bei geschätzt 120.000 Flüchtlingen per Ende 2016 an Arbeitsaufwand bedeutet, kann man sich leicht ausrechnen. Das war totes Recht, und es bleibt totes Recht. Dient nur dazu, die Leute zu beruhigen.
Der FP werden diese Regelungen ohnehin nicht genügen. Die verlangt längst etwas anderes: die völlige Sperrung der Grenzen für Flüchtlinge. Und bald wird die Forderung folgen, jene, die bereits hier sind, komplett und vollzählig abzuschieben. Merke, liebe Regierung, ihr könnt die FP nicht rechts überholen. Was ihr da versucht, ist das Rennen zwischen Hase und Igel. Die Regierung in der Rolle des Hasen, die FP in der des Igels. 73-mal läuft der Hase das Rennen. Jedesmal macht der Igel nur ein paar Schritte, denn am Ende der vereinbarten Rennstrecke lugt seine Frau beim Nahen des Hasen aus der Ackerfurche hervor und ruft „Ich bin schon da.“ Beim vierundsiebzigsten Versuch des Hasen, den Igel zu schlagen, bricht der Hase vor Erschöpfung zusammen und stirbt. Die Regierung sollte, anstatt uns Märchen zu erzählen, selbst lieber die richtig lehrsamen lesen!
Besonders putzig die Wortmeldung des berüchtigten slowakischen Premiers Fico: die EU begehe in der Flüchtlingsfrage „rituellen Selbstmord“. Da spricht der richtige. Wenn wir uns recht erinnern, ist die slowakische Regierung eine jener Regierungen, die jede sinnvolle Änderung der EU-Verträge (von Dublin bis Schengen) verhindert, nichts zur Linderung der Probleme beitragen, aber selbst jede Menge Geld kassieren will. Sagen wir, wie es ist: Leute wie Fico und seine Regierung begehen rituellen Mord an der EU. Man sollte die Russen nicht mit Sanktionen belegen, sondern ihnen die ehemaligen Ostblock-Staaten schleunigst zurück geben, herschenken. Ein gezieltes Danaergeschenk. Ich denke, schon die Drohung mit diesem Geschenk würde genügen …
Leider wird uns dieses Thema noch einige Zeit beschäftigen. Unsere Probleme vor Ort scheinen da ziemlich mickrig zu sein. Aber keine Sorge: bei entsprechender Aktualität kommen auch die nicht zu kurz.
Darum jetzt auch noch kurz Sport. Nach Kitzbühel und der Skandalabfahrt auf der Streif haben sich (leider auch Ex-Rennläufer) bemüssigt gesehen, die Verunfallten zu kritisieren. Sie hätten eben bremsen müssen, das sei nämlich nicht verboten. Jetzt hat sich Svindal zu wort gemeldet und eine scharfe Antwort gegeben: das Gegenteil sei wahr. Die strittige Passage sei nur mit extrem hohem Tempo unfallfrei zu passieren. Durch die schlechte Sicht, sei ihm dies aber nicht möglich gewesen. Er habe diese Passage langsamer befahren müssen, da er nichts sah. Der Sturz sei durch die von schlechter Sicht erzwungene langsame Fahrt geschehen, nicht durch zu schnelles Fahren. Da stellt sich immer mehr die Frage, ob diese Strecke nicht aus Sensationsgier zu gefährlich ausgestaltet ist. Auch ohne Lebensgefahr wäre die Streif noch immer eine spektakuläre Abfahrt. Das weiss jeder, der einmal im Sommer auf der aperen Wiese gestanden ist und vom Start hinunter geschaut hat.
Bei der hohen Anzahl von Verletzungen, vor allem Bänderrissen und Knieschäden, von denen das österreichische Team besonders betroffen ist, muss man allerdings auch die Frage stellen, ob im Training alles richtig gemacht wird, und ob das Material inzwischen zu extrem ist. Eingebaute Sprünge, Höchsttempo und Sehnen und Knochenbau überforderndes Training – da stellen sich einige ernsthafte Fragen. Denn wenn das Todesrisiko Teil der Unterhaltungsindustrie wird, sind wir nicht mehr weit weg von den Gladiatorenkämpfen des alten Rom. Es lebe die westliche Wertegemeinschaft! Nur so zum Nachdenken halt.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
Unser Video zum Tag: die Körpersprache von Andreas Khol.
Friedrich Gulda, † 27. 1. 2000
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