Aderlass, Aderlass!

Heute:
Babsy Blitzschnell über den Aderlass
EK von Wilhelm Krausshar: Mindestsicherung & Parteienförderung
GK von Elisabeth Rumpf: Sim-sala-BIM

Liebe Leserleins!

In den Online-Foren tobt der Kampf der rechts-rechten Posteranten und Suderanten. Derzeit ist das beliebteste Motto: abschieben, abschieben!

Liebe Leute, Ihre Babsy erinnert das an die Kurpfuscher-Ärzte des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Egal, woran Patientchens litten, sofort ertönte der Ruf der mediokren Mediziner: Aaaderlass! Aaaderlass! Gnutzt haben die Aderlässe nix. Die so Behandelten wurden jedoch immer blässer und blässer, immer kränker und kränker, und viele von ihnen verschieden eines Tages. Selbst beim Begräbnis schrien die famosen Dottores noch: Aaaderlass! Aaaderlass! Ähnlich ist es mit den Dauerblökern, die immer nur „Abschieben! Abschieben!“ grölen. Es schreit sich gut, aber es bringt keine Lösung.

Kleines Beispiel aus der Praxis. Schweden hat jetzt beschlossen, ungefähr 80.000 Menschen, deren Asylansuchen nicht genehmigt worden sind, abzuschieben. Mit Flugzeugen. Diesmal, wegen der vielen Leute, nicht auf Linienflügen, sondern mit Charter-Maschinen. Die schwedische Regierung geht davon aus, dass diese Aktion mehrere (!) Jahre (!!!) dauern würde. Ein wenig rätselhaft, wenn man bedenkt, dass jedes Jahr vier Millionen Deutsche in Fliegern nach Mallorca und zurück verfrachtet werden. Allein während der Mandelblüte in der ersten Februarhälfte werden rund 50.000 Bundesdeutsche ein- und wieder ausgeflogen. Da sollte es doch technisch eine Leichtigkeit sein, 80.000 Flüchtlinge aus Schweden auszufliegen.

Tja, liebe Leute, so stellt sich der kleine Angst-, Hetz- und Verhetzt-Maxi halt die grosse, weite Welt vor. Denn das Problem ist nicht der Transport, das Problem ist die Ablieferung am Bestimmungsort (also dem Ursprungsland der Flüchtlinge). Die werden dort nämlich nicht genommen. Einfach aus dem Flugzeigen abschmeissen funktioniert halt auch nicht so wirklich gut, gell. Aber das ist Maxi Stammtisch-Brüller wurscht. Hauptsache, er hat seinen Hass in die Welt hinaus geschleimt. Ist halt eine unfähige Regierung, die dieses ganze Neger- und Muftigesindel nicht einfach im Mittelmeer ersaufen lässt, weil sie uns umfolken will. Äh, umvolken natürlich, aber ich wollte mich an die Rechtschreibkünste diese geistigen Flachwurzler anpassen.
Ja, liebe Leute, man darf verbal zurück hauen, wenn man selbst angepöbelt wird. Der Mob und der Pöbel verstehen leider keine andere Sprache. Im Gegensatz zum Online-Mob versuchen wir, auch Argumente unters Volk zu bringen. Nicht einfach nur Vorurteile und Dummlösungen. Geschmorte Schweins- oder Kalbsbackerln mit Rotweinssauce sind was Feines. Rohe Dumpfbacken mit Bierdampf dagegen nicht, gell! Die sind voll unlecker.

Wir schreiben dieser Tage so viel zu diesem Thema, weil wir uns dem Strom an Schmutz und Mist entgegen stemmen wollen. Weil wir zum Nachdenken anregen und dafür auch ein paar Hilfsmitteln für etwas differnzierter denkende Menschen liefern wollen. Die Welt ist nicht schwarz-weiss. Wir werden nicht müde es zu wiederholen: es gibt ein Problem, keine Frage, aber die Lösungen sind nicht einfach, nicht schnell und nicht schmerzfrei für uns selbst. Mit Stammtischparolen, so wohlfeil sie sind, ist noch nie ein Problem gelöst worden.

Wenn die schwarz-blaue Koalition, die in der Lüge lebt, angeblich keine Koalition zu sein, nun gezielt und wissend eine verfassungswidrige, menschenrechts-widrige Beschneidung der Mindestsicherung für anerkannte (!) Asylanten beschliessen lässt, wird einfach nur dem Affen Zucker gegeben, anstatt mutig aufzutreten und solch unwürdige Vorhaben abzulehnen. Dass von der FP nichts anderes zu erwarten war, wissen wir eh. Dass die ÖVP jetzt die FP rechts überholen will, weil sie Schiss vor der HBP-Wahl (und einer vielleicht folgenden NR-Wahl) hat, ist beschämend. Haben die dort überhaupt keinen Genierer mehr? Hier wird der Boden des Rechtsstaats verlassen und einer Willkür-Gesetzgebung der Boden bereitet. Man hört ja schon in den Online-Foren, wie der Online-Mob laut „Orbán, Orbán“ schreit. Europäische Werte sehen anders aus, liebe Leute. Ganz anders. Wir zerstören das, was wir zu schützen vorgeben.

Die FPÖ und in deren Schlepptau die ÖVP versuchen, die Meinungsunterschiede in der Bevölkerung zu vergrössern und zu vergröbern. Sie spalten bewusst die Bevölkerung, um an die Macht zu kommen (FP), oder sich an der Macht zu halten (ÖVP). Sie sähen wissentlich Zwietracht, wo eine gemeinsame Anstrengung der östereichischen Menschen notwendig wäre. Es ist eine Schande. So wie es eine Schande ist, dass so viele blind sind für die Art, wie man sie gegen andere Menschen aufhetzt.

Aderlass! Aderlass! Das hatte noch nie eine heilende Wirkung, liebe Leute!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

Wir freuen uns, dass die Stimme einer so engagierten, eigenständigen Frau wie Elisabeth Rumpf, grünes Urgestein (wie man so schön, aber klischeeverbrämt sagt), trotz ihres Ausstiegs bei den Grünen nicht ganz verstummt ist. Heute eine Wortmeldung von ihr.


Parteienfinanzierung & Mindestsicherung

Einserkasterl von Wilhelm Krausshar

Die im oberösterreichischen Landtag vertretenen Parteien stopfen sich täglich 75.000 € an Parteienförderung in den eigenen Rachen und beschließen, dass Menschen mit ca. € 350.- pro Monat leben können. Wer ist hier kriminell, die, die den Hals nicht voll genug bekommen können oder die, die in die Kriminalität gedrängt werden, um überleben zu können?


„Sim-sala-BIM“

Gastkommentar von Elisabeth Rumpf

Dank der Informationsveranstaltung am 28. Jänner 2016 glaube ich nun zu wissen, was eine  „Regiotram“ ist, wie sie zustande kommt, und welche Bedeutung sie hat:
„Regiotram“ ist ein Kunstbegriff. Schienenfahrzeuge dieses Namens gibt es nicht. Es gibt Eisenbahnen, und es gibt Straßenbahnen. Straßenbahnen werden als Eisenbahnen angeführt, unterliegen dem Eisenbahnrecht und unterscheiden sich von Eisenbahnen in freier Flur dadurch, dass sie u.a.  eine schnellere Bremswirkung haben und einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nicht unterzogen werden müssen.
Die Vorchdorfer Bahn ist eine Nebenbahn, eine Regionalbahn, eine Eisenbahn. Wenn sie laut Plan allerdings durch die Stadt zum Bahnhof fahren wird, wird sie zu einer Straßenbahn, einer „Tram“.
Beim Verwaltungsgerichtshof liegt es nun, zu beurteilen, was nun durch Gmunden fahren wird. Eine Bahn oder eine Tram? Wenn der VWGH feststellt, dass die Vorchdorfer Bahn als Eisenbahn durch Gmunden fahren würde, dann könnte der Worst Case, bzw. Best Case, je nach Sichtweise, so aussehen:
Die Vorchdorfer Eisenbahn endet am Klosterplatz, die Straßenbahn fährt wieder, dem ursprünglichen Ziel des Vereines Pro Gmundner Straßenbahn entsprechend,   vom Bahnhof bis zum Rathausplatz, und die Stadt.Regio.Tram wird weiterhin einfach „tramtastisch“ bleiben.


Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer
Francisco de Goya (1746–1828)

goya_vernunft


 

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