Scherzkipferln, die Zweite

Heute:
Babsy Blitzschnell scherzt weiter

Liebe Leserleins!

Hoffe, alle Leserleins haben sich von der gestrigen Kandidaten-Präsentation erholt. Der absolute Liebling unserer Leserleins war das Werbe-Video für Khol/Der böse schwarze Wolf. Ja, da spross das Mitleid mit den armen Wählerlein-Schweinchens.

Heute werden wir auch (aber nicht nur) international. Weil Scherzkipferln gibts überall auf der Welt. Wobei wir schon sagen müssen: unsere gestrige Kanidaten-Show hat gezeigt, dass wir uns vor den Amis nicht verstecken müssen. Was die kandidatenmässig zsammbringen, schaffen wir noch allerweil, gell! Mit Pauken und Trumpeten halten wir locker mit!

Tief erschüttert hat Ihre Babsy jetzt zur Kenntnis nehmen müssen, was der wahre Grund für den Abgang von Frau Desirée „Ich bin nicht affektiert“ Treichl-Stürgkh als Opernballorganisatorin war. Schluchz. Wo ist mein Feh? Ich kanns kaum in die Tastatur klopfen, was da wirklich geschah. Die Stimmung zwischen der Oberdöblingerin und dem Staatsoperndirektor war schon länger „eisig“, so vernimmt man jetzt. Ja, das sollte im Winter keine Überraschung sein, gell. OK, der Klimawandel. Der Herr Dir. Meyer habe ihre Arbeit weitgehend ignoriert, ja, horribile dictu, „der wusste nicht einmal, wo mein Büro ist“. Ja, der Mann hat nicht nur fest intrigiert, sondern war auch noch ortsunkundig. Unglaublich. Der Rest war, laut Boulevard-Presse, „gezieltes Mobbing“. Schluchz.

Ja, so gehts einem, wenn man sich um die wichtigste karitative Veranstaltung des Jahres kümmert, um den Opernball. Was an dem karitativ ist? Na alles! Wo würden die einsamen, vom faulen und daher mittellosen Volk gemobbten Geldsäcke und Politschabraken denn ihre Orden auslüften gehen, wenns das Operngeballere nicht gäbe? Na eben! Nach neun Jahren tröstet sich die arme Frau: „Ich möchte auch einmal zu was Gscheitem gefragt werden, nicht immer nur zu Blumen und Kleidern.“ Tja, einen Versuch wärs ja wert, gell, die Desi mal was Gscheites zu fragen. Etwa: „Warum war es Ihnen dieses herabgekommene und ungscheite Spektakel dann wert, neun Jahre Ihres Lebens damit zu vergeuden?“ Wir warten gespannt auf eine gscheite Antwort. Vielleicht mal in normalem Deutsch, denn nicht einmal im Burgtheater deklamieren sie ihre Sprüche heute noch mit leichter Nasalierung im Maria-Theresia-Deutsch, gell!

Irgend wie ist es auch sehr gspassig, was uns die Scherzkipferln der Firma FACC zu den verschwundenen 5o Millionen Euro so erzählen. Zuerst war es ein Hacker-Angriff, dann der Fehler einiger Mitarbeiter. Dann waren es wieder böse Hacker, die sich das Vertrauen der Angestellten erschlichen haben. Jetzt ist von einer einzigen (!) Mitarbeiterin die Rede, die angeblich auf fingierte Mails hereinfiel. Wir vermuten eines von dieser Art: „Bin ich Prinzesin Watubu-Watabu. Welches Tochter ist von groses Heuptlink Hapihapi. Der was gewesen viel Geld haben von Endwiglungshilfe. Geld jetzt bei Bank-Austria 100 Millionen. Du mir überweisen 50 Millionen, ich dann überweisen hunterd Millionen. Das was gudes Gescheft fir dich. Du machen gescheft mid mir, biddscheen. Du fragen meine Kondonumer. Wir alle paleti! Watubu-Watabu, Prinzin von Gieranda-Gierschlundu.“
Auf sowas kann man schon mal reinfallen, gell! Und man fragt sich: darf dort eine Person ganz allein fünfzig Millionen Eurönchen über den Tisch des Hauses schieben? Und niemandem im Vorstand fällt auf, dass ein paar lächerliche Euros in der Kassa fehlen? Wow, ich bewirb mich dort gleich mal. Vielleicht sind noch ein paar Kröten über, die ich für einen guten Zweck überweisen kann. Denn wenn Ihre Babsy kein guter Zweck ist, dann weiss ich nicht, was ein guter Zweck ist, gell! Trotzdem werd ich das Gefühl nicht los, dass die Scherzkiperln vom FACC-Vorstand sich in ihrem Mitteilungsdrang hart am Rande der Wahrheit bewegen, ohne selbige wirklich zu erreichen.

Die Caymann-Inseln sind nicht nur ein Steuerparadies. Die haben auch Korallenriffe. Die sind jetzt um 1.300 m2 kleiner geworden. Die Kleinjacht des Microsoft-Mitbegründers Paul Allen hat ein bisserl das Riff rasiert. Jetzt soll er 550.000 Euronen Strafe zahlen. Das wird den armen Mann echt hart treffen. Wo war nur schnell mal die Portokassa? Der Mann straft die Annahme von Adam Smith, dem ersten Neoliberalen, Lügen. Der meinte nämlich, die Reichen wären ungemein vernünftig und würden das viele Geld, das sie ohnehin nicht brauchen und verbrauchen können, den Armen geben. Und so würde – haha, die wundersame und bis heute unsichtbare Hand des Marktes – auf wunderbare Weise dafür sorgen, dass die Ungerechtigkeiten sich wieder ausgleichen würden. Der Paul Allen ist der Pudding, dessen Verspeisen die Prüfung ist.

Dieser Mann hat nämlich gleich zwei kleine fast 100-Meter-Jachten. Die zweite erstand er, als ein anderer reicher Blödian eine Jacht bauen liess, die grösser war als die erste von Allen. Dumm gelaufen, denn irgend ein Scheich hat dann nach Allens zweiter Jacht noch mal ein paar Meter in der Länge draufgelegt. Ja, darum gehts auch bei den Reichen, also den wirklich Superreichen: wer hat den längeren … Atem. Der Allen hat ja auf seinem Schinakel auch ein U-Boot, Hubschrauber-Landeplatz und zwei Hubschräuberchen. Und ein paar Dutzend Besatzungsmitglieder. Den mausearmen Mann werden die 550 Tausender echt hart treffen. Direkt ins Mark. Da heissts, ein paar Tage am Schampus und am Kaviar sparen, gell. Entbehrungsreiche Tage, und das vor dem Höhepunkt des Faschings. Ach ja, die menschliche Vernunft, von der Herr Smith träumte, ist ein Scherzkipferl, mehr nicht!

Unter die Rubrik „Scherzkipferl-Schmäh“ fällt auch jene Vernunft, von der gestern die unbeschreibliche Mikl-Leitner geschwallt hat: „Es gibt einen Dominoeffekt der Vernunft.“ Eine grosse Filosofin ist da verloren gegangen, liebe Leute. Auch wenn die Mikl-Leitner nichts von „Vernunft“ kapiert hat. Denn Vernunft ist eine geistige Anstrengung, eine bewusst angestrebte Form des Handelns. Dominosteine fallen einfach um, ohne darüber nach zu denken, ohne zu wissen, warum sie fallen. Also wo ein Dominoeffekt auftritt, hat die Vernunft ausgedient, gell, Frau Ministerin für Küchenfilosofie. Daher gibts in diesem Fasching das „Altbackene Scherzkipferl mit ranziger Butter“ für die zu immer neuen Tiefpunkten aufbrechende Innenministerin und ihre Dominovernunft. Möge Kant nicht im Grab rotieren! Könnte man die Dame vielleicht zur Präsidentin von Sehr-weit-weg machen?

Nicht nur Fasching ist das ganze Jahr, liebe Leute, sondern auch die politischen Schirchperchten verbreiten rund ums Jahr und ohne Unterlass Angst und Schrecken unter uns kleinen Bürgerleins.

Jetzt noch eine gute Nachricht: der Grellinger hat seinen Betriebsurlaub beendet! Ganz ohne Scherz! Rechtzeitig zum Faschingshöhepunkt bekommt Ihre Babsy wieder ihre geliebten Indianerkrapfen (die wohl bald „Nordamerikanische Ureinwohner-Krapfen“ heissen werden müssen). Ob der Grellinger auch Scherzkipferln bäckt? Ist mir noch nicht aufgefallen. Da gibts wohl kein Rezept, Scherzkipferln sind eine Naturgewalt wie Tsunamis, Blizzards oder Erdbeben. Sowas kannst nicht backen, gell!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

 

 

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