Heute:
Bruno Beinhart über gestern
Babsy Blitzschnell löst auf
Liebe Leserschaft!
Der gestrige Ausfall des Blogs war keine Einübung in die Fastenzeit. Ganz sicher nicht. Wir haben seit ein paar Tagen technische Probleme. An deren Lösung wird gearbeitet. Gestern ging es völlig schief. Wir konnten nicht einmal einen Hinweis online stellen. So ist das Leben. Vor allem im Internet.
Wir bringen also heute das, was gestern hätte erscheinen sollen. Ist kein Beinbruch. Dafür gibt es den von uns erhofften Gastkommentar von Michael Amon erst im Laufe der nächsten Woche. Der Beitrag ist noch nicht eingelangt. Wie der Autor uns wissen liess, hat er es ohnehin nicht rechtzeitig geschafft. Er arbeite intensiv am neuen Roman. Dem vierten Krimi. Und er ist gerade in einer wichtigen und schwierigen Schreibphase. Da wünschen wir „Gut Tinte“. Oder wie heisst das bei Autoren heute? „Gut Tastatur“? Egal. Daher: „Petri Heil!“, das passt immer.
Heute geht es um eine sehr spezielle Frage. Unserer Leserschaft ist es aufgefallen. Und wir bekamen fragende Mails. Zuletzt wurde hier die FP häufig und stark kritisiert. Warum das so sei. Ob wir uns jetzt auf die FP „einschiessen“. Vorab gleich: nein. Tun wir nicht. Aber beim derzeit dominierenden Flüchtlingsthema ist die FP klarerweise unter besonderer Beobachtung.
Wir haben die beiden Regierungsparteien seit vielen Monaten intensiv kritisiert. Was ihre Flüchtlingspolitik betrifft. Wir haben auch nicht mit Kritik an der vermeintlichen „Willkommens-Kultur“ gespart. Ebenso aber ist die FP zu kritisieren. Für ihre randständige Propaganda. Von allgemeiner Ausländerfeindlichkeit hat man auf eine spezielle umgestellt. Auf offene Feindseligkeit gegenüber Flüchtlingen. Das aber kann nicht die Lösung sein.
Wir haben hier im Blog auch der FPÖ immer breiten Raum eingeräumt. Für die Darstellung ihrer Positionen. Das war mit der Stadt-FPÖ von Gmunden kein Problem. Sie hat weitgehend auf die dumpfen Töne verzichtet. Unterscheidet sich in Wortwahl und Radikalität doch deutlich von Landes- und vor allem der Bundes-FP. Wahrscheinlich ist das nicht so tolle Abschneiden bei der GR-Wahl hier im Ort mit diesem Verzicht zu erklären. Man blieb im Rahmen und zivilisiert.
Unsere sehr kritische Auseinandersetzung mit Landes- und Bundes-FP hat einen guten Grund. Ein Regierungswechsel in Österreich ist ohne FP schwer vorstellbar. Derzeit. Solange die Bundes-FP nicht bestimmte zivilisatorische Mindeststandards einhält, gibt es ein Problem. Man kann sie sich nicht guten Gewissens in eine Regierung wünschen. Eine Demokratie funktioniert aber nur, wenn von links bis rechts Parteien kandidieren, die man ernst nehmen darf. Die humanistische Standards nicht unterbieten. Da hat die FPÖ insgesamt ein Problem. So wie die Sozialdemokratie erst mehrheitsfähig wurde, als sie Träumen von der Weltrevolution abschwor. So muss die FP sich von verhaltensauffälligen rechten Rändern trennen. Auf Hetze verzichten. Auf das Ausspielen von Bevölkerungsgruppen gegeneinander. Alles heute noch im Repertoire. Wir haben nichts gegen einen massvollen Populismus. Der bedeutet ja, zu wissen, was die Probleme der Menschen sind. Und sie anzusprechen. Auch mal in volkstümlicher Sprache.
Man sollte aber manchmal auch den Mut haben, jenen völlig ausgerasteten Wutbürgern entgegen zu treten. Jenen, die in Foren die Sau raus lassen. Ihnen zu sagen: hier ist eine Grenze. Die überschreitet man nicht. Nicht in einer Demokratie, die auf sich hält. OK, auch die anderen Parteien sündigen da. Und schweigen sich aus. Aber die FP legt immer noch ein paar Scheit Holz oben drauf, giesst Brennspiritus ins Feuer.
Es würde der österreichischen Politik gut tun, wenn die FP sich zivilisieren würde. Und wenn man endlich wüsste, wohin sie das Schiff wirklich steuern würde. Und für OÖ gilt: sie sollte sich den echten Problemen widmen, nicht Ampelpärchen. Oder dummen Plänen für die Kürzung von Sozialleistungen. Was betroffene Asylanten in die Kriminalität zwingen könnte.
Wir hoffen, damit ein wenig verdeutlicht zu haben, warum wir zuletzt die FP stärker im Visier hatten. Unsere Leserschaft weiss wohl, dass wir niemanden schonen. Dass wir den Finger auf die Wunden legen. Pointiert. Bissig. Ironisch. Nachdenklich. Wie es sich ergibt. Eine intakte Demokratie braucht das. Da sind wir sicher.
Offenbar wird unsere realistische, aber niemals humane Werte leugnende Position zur Flüchtlingsfrage geschätzt. Hetze nützt genauso wenig wie naive Verklärung. Komplexen Problemen kann nicht mit einfachen Lösungen entgegen getreten werden. Auch diese Wahrheit sollten die Parteien der Wählerschaft zumuten. Den Bürgerinnen und Bürgern. Mit Vorurteilen und Angstparolen auf Wählerfang zu gehen, ist keine gute Idee. Das wird auf Dauer auch nicht funktionieren. Denn an der Macht wird sichs weisen. Die Asyl-Rezepte der FP funktionieren nicht. Sie bringen eine Zeit lang Stimmen, aber keine Lösungen. Husch, husch, zurück in die Testküche, kann man da nur sagen. Neue Rezepte braucht das Land!
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
Liebe Leserleins!
Heute hier und jetzt die Auflösung unserer Rechenübungen vom Freitag. Klaro, wir wissen, dass unsere Leserleins die mit links gelöst haben, oder mit rechts. Aber wir wollen trotzdem die Lösungen präsentieren. Vielleicht verirren sich ein paar Rechenschwache hierher, und denen hilft es vielleicht. Wir sind immer in Sachen Volks- und Politikeraufklärung unterwegs, gell! Da sind wir bodenlos konsequent bis zum Geht-nicht-mehr.
Also, Vorhang auf, simsalabim. Wir lösen auf.
Was ist grösser: 1 oder 2?
Wie beim Millionen-Quiz: die Einstiegsfrage ist leicht zu lösen. Von allen, nur nicht von den Politikern, gell. Hat es jedenfalls den Anschein. Wir verraten es hiermit: in der euklidischen Mathematik ist 2 eindeutig grösser als eins. Nur in der Politik, liebe Leute, gilt das halt nicht. Da sind zwei oft kleiner als einer. Man nehme nur die zwei Parteien, die gemeinsam unsere Regierung bilden.
Ist 61 Jahre ein niedrigeres Antrittsalter als 59?
Das wirds jetzt schon schwieriger, gell. Weil das ist unklar. Ist 59 überhaupt 59? Oder 61 wirklich 61? Jetzt, wo 60 das neue 50 ist! Ja, liebe Leute, da kann man ganz schön ins Schwitzen kommen beim Lösungsversuch. Unser Lösungvorschlag: 59 ist niedriger als 61. Der politische Kompromiss: egal ob 59 oder 61 – es läuft sich aufs Selbe hinaus.
Wenn eine 58-jährige vor einem Jahr in Pension ging, wie alt war sie da?
Wir sehen, es wird schwieriger. Der Laie tippt auf 58. Die SPÖ vermutet 60, die ÖVP 56. Pensionsgreuel-Experte Marin spricht von 50. Die Pensionsreformkommission der Regierug kommt zu keinem einstimmigen Ergebnis. Die Schätzung schwankt von 45 bis 71.
Wenn ein Finanzminister ein paar Milliarden in der Hypo versenkt, von welchen Beträgen sprechen wir da: 8 Milliarden, 20 Milliarden oder 30 Milliarden?
Äh, ja, wir wissen es nicht so genau, gell. Das wird erst die Zukunft zeigen. Pessimisten sprechen von 20 Milliarden, Realisten von 30. Die Politik schweigt und sucht den Rechenschieber.
Was ist ein Nulldefizit: – 3 Milliarden, 0 Milliarden oder +5 Milliarden?
Ganz, ganz schwierige Frage. Aber -3 Mrd. könnte hinkommen.
Was ist ein maastrichtkonformes Nulldefizit: -5 Milliarden, – 10 Milliarden oder -30 Milliarden?
Selbst Mathematiker werden blass bei dieser praktisch unlösbaren Aufgabe. Die Lösung zählt zu den ungelösten Problemen der Mathematik. Wir tippen auf -30 Mrd. Denn Maastricht ist ein ganz besonderer Ort, gell!
Was kostet ein Wurstsemmerl mit Extra: 0,50 Euro, 1 Euro, 1,50 Euro, 3 Euro, 10 Euro?
Beim Hofer, Diskonter nicht HBP-Kandidat, gibts das nicht. Aber wenn Sie wo ein labbriges Semmerl mit einer dünnen Scheibe Extra erstanden und dafür 10 Euro geblecht haben, sollten Sie das Gefühl, bedackelt worden zu sein, nicht unterdrücken. Aber dieses schöne Gefühl kennen Sie als Steuerzahlerlein ja, oder?
Mit welchem Betrag kann eine alleinstehende Person mit Kind locker ein Monat lang das Auskommen finden (inkl. Miete): 320 Euro, 440 Euro oder 850 Euro?
320 Euronen reichen locker, wenn Sie das aus der Sicht der ÖVP betrachten. Die Ärmsten der Armen müssen eben Opfer bringen. Selbst schuld. Wären sie doch reich auf die Welt gekommen. Die ÖVP gratuliert einmal jährlich und anerkennt damit den Durchhaltewillen der Mindestsicherungsbezieherleins.
Wieviel braucht die obige Person, wenn sie Asylwerber ist: 150 Euro, 220 Euro oder 425?
Das ist wieder sehr einfach. Natürlich nur 150 Euro. Diese Leute sind das Hungern ja von der Flucht schon gewohnt und darauf konditioniert. Und je dünner die Leute werden, umso besser. Dann bekommt man mehr von ihnen in eine Unterkunft. Ausserdem werden sie so wirksam vor modernen Zivilisationskrankheiten geschützt. Nur ein dürrer Flüchtling ist ein guter Flüchtling.
So, liebe Leute. Wer mehr als eine Frage richtig beantwortet hat, kommt auf die Besetzungsvorschlags-Liste der ÖVP für den nächsten Finanzminister. Wenn Sie, liebes Leserlein, keine Frage beantworten konnten, werden sie parteifreier Kanzler der nächsten schwarz-blauen Bundesregierung. Was der KHG konnte, können Sie noch allemal, gell!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
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