Archive for Februar 2016

Der grosse Regio-Schwindel
19. Februar 2016

Heute:
Babsy Blitzschnell über Dichtung und Wahrheit

Liebe Leserleins!

Natürlich gibt es auf der Welt weitaus wichtigere Themen als die Gmundner Regio-Groteske. Aber im Moment ist die Sache hoch aktuell, also beschäftigen wir uns damit. Auch unsere Leserleins scheinen das so zu sehen. Unsere Zugriffszahlen sind dem entsprechend hoch. Aber keine Sorge, wir vergessen die Welt nicht, sie drängt sich ja spürbar in unsere Alltagsdiskussionen. Das Flüchtlingsthema überdeckt alles. Auch wir werden uns in den nächsten Tagen mit den jüngsten Entwicklungen beschäftigen. Aber heute gibt es nochmals die Nabelschau im Gmundner Kuriositäten-Kabinett.

Wir haben hier im Blog zuletzt darüber geschrieben, wie sich die Betreiber des Regio-Projekts die Wahrheit für die Öffentlichkeit zurecht biegen. Mit stets wechselnden Argumentationen wird dieser Öffentlichkeit Sand in die Augen gestreut. Man schafft eine eigene Regio-Wirklichkeit, die zielsicher an den Fakten und Tatsachen vorbei schrammt.

Jetzt aber müssen wir ganz laut von einem echten SKANDAL schreiben. Man hat die Bürgerleinst über die wahren Kosten belogen. Und man ahnt, warum die Verträge mit Stern & Hafferl nicht veröffentlicht werden. Uns liegt nun das Original jenes Vertrags vor, der zwischen Land/Gemeinde und Vorchdorfer Lokalbahn/S&H zwecks Errichtung der Durchbindung der Lokalbahn durch Gmunden und Vereinigung von Lokalbahn und Strassenbahn geschlossen worden ist. Wir sprechen jetzt also von jenem Vertrag, in dem die Finanzierung und Kostenteilung für die Strecke Klosterplatz – Franz Josefs-Platz geregelt wird.

S&H nimmt die benötigten Kredite auf (das gesamte Projekt wird mit Kreditmitteln finanziert). Land und Stadt verpflichten sich, in Jahresraten, die der Kreditrückzahlung entsprechen, für die Rückzahlung der Kredite einzustehen. S&H trägt genau null Prozent der Baukosten. Die einzigen Kosten, die S&H begleichen muss, sind jene für die Vertragserrichtung und die eigene Rechtsberatung.
Diese eigentlich absurde Finanzierungsform wurde aus zwei Gründen gewählt: erstens wird damit S&H Eigentümer der auf Steuerzahlerkosten errichteten Anlagen. Zweitens müssen die so gemachten Schulden nicht als Schulden der öffentlichen Hand ausgewiesen werden, da ja S&H der Schuldner ist.
Kennt jemand einen „normalen“ Unternehmer, dem die gesamten (!!!) Betriebsmittel von der öffentlichen Hand geschenkt werden? Ich nicht! Warum werden hier Vermögenswerte, die von den Steuerzahlerleins geschaffen wurden, einem privaten Unternehmen zugeschoben und bleiben nicht im Eigentum der öffentlichen Hand? Das ist Skandal Nummer eins und war bereits bekannt.

Der noch nicht bekannte Skandal findet sich jedoch in Punkt IV/2 des Vertrags.
Der Öffentlichkeit gegenüber wurde bisher damit argumentiert, dass die Kosten für die Stadt lediglich sechs Millionen betragen würden. Das ist eine glatte Unwahrheit. Denn die sechs Millionen sind nur die reinen Baukosten. Im Vertrag steht jedoch klar und deutlich, dass die Gemeinde sich zu einem „Zuschuss“ in Höhe von „sechs Millionen … zuzüglich der Fremdfinanzierungskosten …“ verpflichtet. Wobei der Vertrag wie gesagt von einer hundertprozentigen Fremdfinanzierung ausgeht. Die Zahlungen durch die Gemeinde erfolgen in fünfzehn Jahresraten von 2016 – 2030. Die Jahresrate errechnet sich aus einem Fünfzehntel von sechs Millionen plus Fremdfinanzierungskosten.

Die Behauptung der Betreiber und ihrer Propagandamedien, die Kosten seien mit sechs Millionen gedeckelt ist daher eine glatte Lüge.
Wenn man unrealistischerweise davon ausgeht, dass das derzeit extrem günstige Zinsniveau bis 2030 anhält, ergeben sich Gesamtkosten der Gemeinde von rund 10,8 Millionen Euro. Diese Annahme ist jedoch total unrealistisch.
Geht man von der wahrscheinlichsten Variante aus, nämlich einer gleitenden Anpassung an jenes Zinsniveau, das vor den Interventionen der EZB (im Rahmen der Bankenrettung & Finanzkrise) herrschte, dann schaut es deutlich schlimmer aus. Die sich dann ergebenden Gesamtkosten der Gemeinde würden dann ungefähr 13,5 Millionen Euro betragen. Die tatsächlichen Kosten werden aber deutlich höher sein, denn es ist angesichts der mauen Finanzlage der Gemeinde höchst unwahrscheinlich, dass die Kreditabdeckung nicht durch die Aufnahme neuer Kredite finanziert wird.

Halten wir fest: die tatsächlichen Kosten der Durchbindung sind mehr als doppelt so hoch, als man in der Propaganda gegenüber den Bürgern behauptet.

Die Gesamtkosten der Durchbindung betragen also für die Gemeinde nicht 6 sondern bis zu 13,5 Millionen Euro.

Die gesamten Baumassnahmen betragen 30 Millionen ohne Finanzierung, mit Finanzierung rund 67,5 Millionen, wenn man den Landesanteil mitrechnet. Darin nicht enthalten sind die Kosten der neuen Garnituren und des Neubaus der Remise – weitere Geschenke an S&H, die diesem den Eigentumserwerb ohne Eigenkosten ermöglichen. Wenn das kein Raubzug bei den Steuerzahlerleins ist, dann weiss Ihre Babsy nicht, was ein Raubzug ist.

Wir halten also noch einmal fest: gegenüber den Bürgerleins und Steuerzahlerleins wird bewusst und wissentlich mit falschen Zahlen operiert. Dafür verantwortlich sind der Projektbetreiber und die Politiker jener Parteien, die diesem jedes vernünftige Mass sprengende Projekt zugestimmt haben und es bis heute wider jede Vernunft mit Zähnen und Klauen verteidigen. Dabei ist offenbar jeder Trick recht.

Bei der Regio wird Geld in einer Art verschleudert, dass jedem, der sich einen Rest von Vernunft bewahrt hat, das pure Grauen befällt. Dass frau als Draufgabe auch noch permanent mit Unwahrheiten und dummen Propagandaschmähs bombardiert wird, ist eine Strafverschärfung für all jene Steuerzahlerleins, die ihre vier Sinne noch beisammen haben. Wenigstens zur Kostenwahrheit könnten sich die Betreiber und Politiker bequemen. Aber dann wäre es halt noch schwerer, der Bevölkerung die Sinnhaftigkeit der Regio vorzugaukeln.
Howgh, Ihre Babsy-Squaw hat gesprochen!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


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Pleitenausreden
18. Februar 2016

Heute:
Babsy Blitzschnell über Ausreden

Liebe Leserleins!

Zuerst mal wieder zur Gmundner Misere. Noch immer werden wir mit neuen Folgen der Asamer-Regentschaft über Gmunden konfrontiert. Die Schliessung des Freisitz-Hotels im November des Vorjahres ist eine dieser Folgen. Jetzt hat der Pächter einen Konkursantrag gestellt. Und zwar über alle seine Firmen, nicht nur über den Freisitz.

In diesen Tagen ist es tatsächlich nicht immer leicht, Unternehmer zu sein. Die Wirtschaftslage ist mies, dem Gesetzgeber fallen tagtäglich neue Dummheiten ein, um aus den österreichischen Klein- und Mittelbetrieben den letzten Cent herauszupressen, während man den Grosskonzernen steuerlich freies Geleit gewährt. Viele kommen mit diesen Lasten halbwegs zurecht, weil sie ihr Geschäftskonzept darauf abstimmen. Andere scheitern, weil sie es halt nicht richtig gemacht haben, die Bedingungen falsch eingeschätzt oder sich schlicht finanziell übernommen haben.

Aber wenn der bisherige Pächter des Freisitzes jetzt ein Rechtfertigungsschreiben an die Medien schickt, in dem er vor allem lauthals jammert und allen die Schuld gibt, nur nicht sich selbst, dann ist das schon ein wenig daneben. Er beteuert zwar, niemandem die Schuld geben zu wollen, aber dann wird seitenlang über Behörenwillkür, Arbeitsinspektorat und BH schwadroniert. Nur von seinen eigenen Fehlern hört man nichts. Das ist jämmerlich.

Die Registrierkassenpflicht, über die man bei manchen Betriebsarten durchaus diskutieren kann, ist natürlich wieder einmal das Krokodil. Ich frag mich nur: wenn der Pächter beteuert, er habe seine Buchhaltung total im Griff, nix mit Schuhschachtel oder so, dann müsste er auch jetzt schon ein ordentliches Bonierungssystem gehabt haben, das auch update-fähig ist. Oder preiswert upgedated werden kann. Wenn er von 50.000 Mehrkosten für Registrierkassen und die erhöhte Umsatzsteuer auf Nächtigungen spricht, stellt frau sich schon die Frage, wie seriös das ist. Die Umsatzsteuer ist eine Durchlaufsteuer und wird von den Gästen bezahlt. Wenn er die paar zusätzlichen Euro pro Nacht nicht in seinen Preisen unterbringen kann, dann läuft was falsch. Der Freisitz ist ja nicht in der Billigheimer-Kategorie angesiedet. Wenn er jetzt über die „Geiz ist Geil“-Filosofie der Kunden herzieht, kann man ihm zwar in Sachen Geiz-ist-Geil zu stimmen, aber wenn er mit einem Vier-Sterne-Haus auf Gäste gesetzt hat, die jeden Cent dreimal umdrehen, war das ein unternehmerischer Fehler. Wenn man die falschen Gäste anwirbt, bekommt man sie eben auch.

Dazu kommt: die Qualität im Freisitz war sowohl im Hotel- als auch im Gastronomiebereich äussert mässig. Von einem Vier-Sterne-Standard konnte keine Rede sein. Sich dann auf böse Konkurrenten heraus zu reden, die für schlechte Bewertungen im Falstaf-Magazin gesorgt hätten, ist echt schäbig. Der Mann hat sich einfach verkalkuliert und sich vom Schein der Asamers blenden lassen. Der Freisitz war nie auch nur im Ansatz ein Geschäft, weil die Asamers davon nichts verstanden haben. Die jetzige Überschuldung der Asamer-Freisitz-Gesellschaft von fast fünf Millionen Euro sagt ohnehin alles. Welche Geschäftsunterlagen und -zahlen der Pächter da einst gelesen hat, die ihn zur Annahme verführten, das sei ein gesunder Betrieb und wäre ein gutes Geschäft, ist mir schleierhaft, ehrlich!

Wie kann ein vernünftiger Unternehmer eigenlich glauben, den Brandschutz ignorieren zu können? Die Hygienevorschriften im Wellness-Bereich nicht wahr zu nehmen? Dann von einer „Auflagenflut“ zu schreiben, ist auch nicht gerade seriös. Die Kundschaft will weder in einem Brandinferno umkommen, noch sich beim Saunieren irgend welche Krankheiten holen. Wer das als Hotelier nicht kapiert, hat in diesem Gewerbe nichts zu suchen. Das Jammern über die Vorschriften zur Barrierefreiheit ist auch völlig daneben. Im Falle des Freisitzes und seiner speziellen Bauart sind laut Gesetz Ausnahmen von der Barrierefreiheit möglich. Man muss sich halt drum kümmern, und nicht jammern.
Auch die Probleme rund ums Rauchen können letzten Endes nicht ausschlaggebend sein. Sonst gäbe es in ganz Europa und den USA keine Lokale und Hotels mehr. Ist aber nicht so. Viele kleinere Betriebe kamen damit klar, auch wenn es kein Spaziergang war und ist.

Die Beteuerung, es sei gemein, ihn so zu schikanieren, weil er habe in den letzten neun Jahren fast 8 Millionen Löhne und Nebenkosten für bis zu 40 Mitarbeiter bezahlt, ist nur noch lächerlich. Denn schauen wir uns die Löhne an. Was hat der Mann im Schnitt bezahlt? Man kommt auf einen durchschnittlichen Bruttolohn von zirka 1.200 Euro. Eine gute Bezahlung sieht anders aus, selbst in der Gastronomie.

Wenn das Gejammer des Pächters über die Behörden-Schikanen berechtigt wäre, würde sich die Frage stellen, wieso so viele andere Hoteliers und Gastronomen damit zurecht kommen und Gewinne erwirtschaften.

Sagen wir so: der Freisitz hat nie funktioniert und wird wahrscheinlich auch nie funktionieren. Preisniveau und Qualität haben nie zusammen gestimmt. Dazu noch der Hotelteil im ehemaligen Hotel-Austria – war auch kein Geschäft (warum wohl wurde das Hotel Austria einst geschlossen? Wegen überbordendem Gästeandrang?). Entweder ist der Mann auf das Blimmelblammel der Asamers hereingefallen (so wie ganz Gmunden und die Gmundner Politik quer durch alle Parteien), oder er hat sich selbst überschätzt. Vielleicht eine Mischung aus beidem. Das Hotelgeschäft ist hart, und man muss Besonderes bieten, um hier Erfolg zu haben. Diesem Anspruch wurde der Freisitz nie gerecht. Wobei wir schon auch darauf hinweisen wollen, dass wir sehr skeptisch waren, als der Pächter einst mit grossen Ankündigungen beim Freisitz eingestiegen ist. Uns schien das Konzept reichlich unausgegoren und wir hatten Zweifel, dass der Betreiber einer Betriebskantine den einigermassen komplexen Hotelbetrieb managen könne.

Aber, und das ist jetzt ein gewichtiges Aber, wieder einmal erweisen sich die Rufe, Gmunden brauche ein Hotel, als Unsinn. Ohne ein umfassendes Konzept, ohne neue Ideen und Anreize wird sich in der kurzen Saison ein hotellastiger Betrieb nur schwer bis gar nicht rechnen. Die Geschichte der Gmundner Hotellerie in den letzten dreissig Jahren ist der schlagende Beweis für diese These. Man kann nur hoffen, dass die Politik sich nicht wiederum auf neue Hotel-Abenteuer einlässt. Derzeit jedenfalls fehlen in Gmunden alle Voraussetzungen für einen funktionierenden gewinnbringenden Ganzjahresbetrieb mit einem Qualitätshotel. Qualität ist in Gmunden ohnehin Mangelware.

Aber wahrscheinlich ist der Freisitz jetzt pleite, weil die Regio dort nicht hinfährt. Aber wenn erst die Vorchdorfer bis zum Rathausplatz fahren können, wird auch die Gmundner Hotellerie wieder blühen und gedeihen – bis hin zum Freisitz, gell!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

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Die Regio-Saga
17. Februar 2016

Heute:
Babsy Blitzschnell & der Regio-Saga wievielter Teil?
Einserkasterl von Tarantella Geschlossen?

Liebe Leserleins!

Zwischen Kloster und Franz Josef foart a liabe, klane Eisenbaun. Noch nicht wirklich, aber irgend wann. Vielleicht aber auch nicht, das hängt von einem Gerichtsentscheid ab. Da kann nur abgewartet werden. Derweil schaffen die Betreiber in der Innenstadt vollendete Tatsachen und haben wieder einmal die Argumentation gewechselt. Wie schon so oft, gell! Weil ihre Propagandaschmähs immer wieder platzen und sich als nicht ganz realitätskonform erweisen. Dann wird halt der nächste Propagandaschmäh nachgeschoben.

Die Sache mit der Brücke zum Beispiel. Ursprünglich hiess es, die wäre in zwanzig Jahren zu erneuern, und das werde jetzt zum Wohle der Gemeindefinanzen vorgezogen. Als das darauf hin als ökologischer und ökonomischer Unfug kritisiert wurde, hiess es, die Brücke sei jetzt schon sanierungsbedürftig. Zur Erinnerung – noch im September 2013 schrieb DI Knoll, einer der heftigsten Befürworter des Projekts, in der Zeitung „Eisenbahn Österreich“ die folgenden Zeilen: „… die Neuerrichtung der Traunbrücke, deren Lebensdauer in rund 20 Jahren ohnehin beendet gewesen wäre …“. Da sich dieses Argument als Bumerang erwies, schwindelt man sich jetzt über die eigenen Argumente hinweg und behauptet, das mit den zwanzig Jahren sei eine Erfindung der Regio-Gegner, die Brücke müsse jetzt schon saniert werden. Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit, gell!

Auch die Tatsache, dass die Brücke der Gemeinde ohnehin saniert übergeben werden muss, ist jetzt keine Thema mehr. Man turnt sich darüber hinweg, dass ohne weiteres vertraglich abgesichert hätte werden können, die in zwanzig Jahren nötige Sanierung oder Neuerrichtung eben erst dann vom bisherigen Eigentümer finanzieren zu lassen.

Auch die Behauptung, es handle sich um eine ganz normale Strassenbahn, wird in diesem Artikel von DI Knoll selbst widerlegt. Er schreibt von einer „strassenbahnähnlichen“ Gestaltung „optimiert für den Überlandeinsatz“. Jetzt will man den Leuten einreden, es handle sich um eine Bim, sonst nichts. Kein Wunder, dass Anrainer sich wehren und die Einhaltung des Eisenbahngesetzes gerichtlich einfordern.
Sogar der schon lange tote Thomas Bernhard muss mit einem uralten Brief an die damalige Salzkammergut-Zeitung als Zeuge herhalten. In diesem Brief sprach er sich für die Führung der Strassenbahn bis zum Rathausplatz aus. Wer den Brief zur Gänze liest, dem ist sofort klar: Bernhard meinte die alte Nostalgie-Bim, nicht eine Eisenbahn, die mit elendslangen und schweren Garnituren mitten durch die Altstadt poltert. Von der Durchbindung eines Zuges durch Gmunden ist bei Bernhard keine Rede. Schade, dass man ihn nicht mehr fragen kann. Was mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Glück für die Betreiber ist. Kenner von Bernhard versichern, er hätte geschimpft wie ein Rohrspatz. Mindestens!

Inzwischen ist auch anderswo bemerkt worden, welcher Wahnsinn hier mit Steuergeldern getrieben wird. So machte die neueste Ausgabe des nunmehr wöchentlich erscheinenden TREND (früher: Format) mit folgender Schlagzeile einen ausführlichen, extrem kritischen Artikel über die Regio in Gmunden auf: „Zug nach nirgendwo …“. Des weiteren schreibt der TREND: „Kosten 110 Millionen Euro. Nutzen: fragwürdig. Aber ein Profiteur steht schon fest: der Betreiber. … Bis 2030 fliessen dem Platzhirsch (S&H, Anm. d. Red.) pro Jahr 3.9 Millionen zu. Dass Stern & Hafferl praktisch risikofrei knappe 50 Millionen aus Steuermitteln zufliessen, will Geschäftsführer Günter Neumann jedoch nicht so stehen lassen. ‚Wenn ich die Kosten seit Christi Geburt addiere, komme ich natürlich auf eine hohe Zahl.‘ Nachsatz: ‚Ausserdem tragen wir das übliche Betriebsrisiko.'“

Erstens beleidigt Herr Neumann mit dieser Aussage die Intelligenz derjenigen, die das ganze Spektakel mit ihren Steuergeldern bezahlen. Denn es ist legitim, zu erfahren, was die Gesamtkosten eines solchen Projekts sind. Da etwas von „seit Christi Geburt“ zu murmeln, ist nicht nur überheblich, sondern ein Affront gegenüber jenen, die den ganzen Zinnober bezahlen müssen.

Zweitens würden wir gern wissen, worin das „übliche Betriebsrisiko“ in diesem Fall eigentlich besteht. Dass Herr Neumann sich bei der Bekanntgabe der Kontonummer irrt, auf welche die Steuergelder gefälligst zu überweisen sind? Dass die offensichtlich hingetrimmten Fahrgastzahlen nicht erreicht werden? Nee, letzteres ist piepegal. S&H bekommt die Marie, egal wieviele Leute dort dereinst wirklich befördert werden. Angesichts der in Frage stehenden Beträge ist es höchste Zeit, dass die Verträge mit S&H endlich öffentlich werden. Und zwar mit Punkt und Beistrich und mitsamt allen eventuellen Nebenabreden. Komme keiner mit Datenschutz oder der Gefahr, Konkurrenten könnten profitieren. Der Datenschutz ist angesichts der Tatsache, dass es um öffentliche Gelder geht, nun wirklich kein Thema. Hier gilt Offenheit und Informationspflicht. Und die Konkurrenten gibt es nicht – hier wird ein Monopolist mit Steuergeldern gefüttert.

Dass die ÖVP bei der Fütterung eines privaten Monopols bereitwilligst mitspielt, ist kein Wunder und keine Überraschung. Sie ist halt so, gell. Aber warum Rote und Grüne bei dieser Veranstaltung mithüpfen, die ihren Grundsätzen (etwa der Kritik an „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“) widerspricht, wundert bis heute. Wie blind muss man sein? Welche Scheuklappen aus einem Bim-Museum (Pferdebahn) wurden da angelegt? Rechtfertigt eine vermeintliche Öffi-Lösung (die es anders billiger und verkehrstechnisch sinnvoller gegeben hätte) wirklich, dass man über all die Mängel des Projekts hinweg sieht? Dass man brav die Schmähs der Betreiber wiederkäut und die Geschäfte eines Monopolisten betreibt?

Dieses Projekt bleibt bis auf weiteres ein fragwürdiges. Ob die Durchbindung letzten Endes wirklich kommt, hängt von den Gerichten ab. Wobei wir da sehr skeptisch sind. Es erweist sich immer wieder, dass die Gerichte bei solchen Grossprojekten einknicken. Vor allem dann, wenn schon jede Menge teurer Tatsachen geschaffen worden sind. Obwohl in diesem Fall die Verhinderung der Durchbindung auf lange Sicht sogar eine Menge Kosten sparen würde. Aber die Stimme der Vernunft ist in Sachen Regio eine ziemlich schwache. Dass zu allem Überdruss Bürgermeister Krapf dem TREND gegenüber eine Stellungnahme ablehnte, ist von zeitloser politischer Schönheit, liebe Leute! Aber man verstehts: was hätte er schon Vernünftiges sagen können! Devise: lieber schweigen, als sich blamieren.

Die Konklusio von TREND?
Bitte sehr: „Sicher ist: Die Karnevalisten werden auch in den nächsten Jahren ihre Freude haben.“
Wir Steuerzahlerleins aber eher nicht, gell!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Geschlossen

Einserkasterl von Tarantella

Apropos “geschlossen”: Heimlich, still und leise wurde auch der Minigolfplatz in Gmunden weggerissen und dem Erdboden gleichgemacht. Wieder eine Attraktion und Freizeitmöglichkeit für unsere Kinder und Jugendlichen weniger! Was geschieht dort??? Wahrscheinlich braucht man wieder Bauland, um Zweitwohnungen für betuchte Großstädter zu errichten?!

Anmerkung der Redaktion:
Die OÖN haben Ende Jänner darüber berichtet. Laut diesem Bericht ist das bisherige Pächter-Ehepaar in Pension gegangen. Nachfolger gab es nicht. Ausserdem wolle – so die OÖN – der Grundeigentümer das Grundstück selbst weiterverwenden. Auf welche Art, gab er nicht bekannt. Teil des Pachtvertrages war es, dass das Grundstück bei Vertragsende im ursprünglichen Zustand zurückgegeben werden muss. Also mussten die bisherigen Betreiber alle Einrichtungen und die gesamte Anlage entfernen. Was aus dem Grund jetzt werden soll, weiss nur der Eigentümer. Auf jeden Fall ist damit wieder eine beliebte Einrichtung den Bach hinunter. Aber vielleicht wird eh ganz Gmunden zu einem richtigen Golfplatz – inklusive golfgerechter Querung der Schienen der Regio-Tram. Andere haben als Hindernis ein Wasserloch am Green, die Gmundner halt Regio-Schienen und 28 cm hohe Bahnsteige mitten in der Stadt. Wär doch was, oder?


 

 

 

Sonderbares, die Zweite
16. Februar 2016

Heute:
Babsy Blitzschnell und das SonderBare
GK von Hans „Geschlossen“

Liebe Leserleins!

Was wir schon vor einiger Zeit ironisch formuliert haben, erwies sich anlässlich unseres gestrigen Blogs mit Bezügen auf die Regio wieder einmal als richtig: Die Regio bewegt zwar keine Fahrgäste, aber die Gemüter. Unser ohnehin beachtlichen Zugriffszahlen schnalzten hinauf, dass a Freud war. Das Thema spaltet noch immer die Bevölkerung. Und alles rund um die Regio wird immer seltsamer. Dabei wollen wir es für heute belassen. Morgen mehr.

Sonderbares kann man ja auch als „Sonder Bares“ schreiben. Dann schaut es nach Geldscheinen aus. Genau, liebe Leute, darüber jetzt ein paar Worte von Ihrer Babsy. Uns geht es nicht um die diskutierte Frage der Abschaffung der 500er-Noten. Ehrlich, Ihre Babsy hat so einen noch nie in den Händen gehabt. Muss mal zur Bank gehen und bitten, dass ich mir einen im Original anschauen darf. Wahrscheinlich geht es vielen Bürgerleins wie mir. Unsere Mindestgesicherten hätten mit dem 500er schon mehr als die Hälfte ihrer monatlichen Apanage in der Hand. Schauder!

Aber die Beschränkung der Barzahlung, die ist ernst gemeint. Klaro. Erstens bekommt man so noch mehr Kontrolle über die Bürgerleins. Zweitens kann man dann den Leuten besser die Negativ-Zinsen aufs Aug drücken. Wenn es kein Bargeld mehr gibt, muss das Gerstel auf der Bank liegen, auf einem Konto. Und dort kann man locker die Negativzinsen abkassieren. Wenn das Pinke unter dem Polster liegt, geht das nicht.

Interessant übrigens der ÖVP-Entwurf für ein Verfassungsgesetz zum Schutz des Bargeldes. Der ist nämlich echt doppelbödig: spiegelt eine Sicherheit vor, die er nicht hat. Im Gegenteil, er weist den Weg, wie man die Barzahlung beseitigen kann. In dem Gesetzestext steht nämlich: „Zum Schutz der Freiheit des Einzelnen wird die Verwendung von in Österreich gesetzlich zugelassenen Zahlungsmitteln (Banknoten und Münzen) keinerlei Einschränkungen unterworfen.“ Es braucht also nur einen Federstrich, nämlich die Abschaffung der gesetzlichen Zahlungsmittel, und schon ist auch die Barzahlung abgeschafft. Dieser Gesetzesentwurf ist eine Augenauswischerei. Anstatt eine Einschränkung der Barzahlung zu beschliessen, muss man nur Banknoten und Münzen abschaffen, schon ist es Essig mit dem Barzahlen.

Was ebenfalls verschwiegen wird: Beschlüsse über Banknoten und Münzen obliegen im Euro-Raum ausschliesslich der EZB. Da kann das österreichische Parlament beschliessen, was immer es will, in Verfassungsrang oder auch nicht – blunzenegal, gell! Wenn die EZB keine Druck- und Prägeerlaubnis mehr gibt, dann war es das.

Ob die Bargeld-Abschaffung wirklich kommt? Einflussreiche Kreise der EZB denken darüber ernsthaft nach. Aus schlichtem Grund: man muss das viele Geld, das man in den Markt gepumpt hat, eines Tages irgend wie wieder zurückholen. Eine Möglichkeit wäre es, das Bargeld abzuschaffen, die Leute damit zu zwingen, ihre liquiden Mitteln nur noch auf Bankkonten zu parken. Dann könnte man umso leichter einen Währungsschnitt durchführen. Wäre eine einzige Buchung pro Konto, und schon wären einige hundert Milliarden vom Markt entfernt. Die normalen Bürgerleins ohne grosse Sachvermögen wären die Angeschmierten – vorwiegend sie trügen die Kosten der Bankenrettung und all der anderen Folgen der sogenannten „Finanz“krise, die in Wahrheit eine Krise der Polit-Eliten war und ist, die all diesen Wahnsinn zugelassen haben und noch immer zulassen.

Natürlich denkt man in der EZB über ein solches Szenario nach. Realistisch ist es nicht. Der Widerstand der Bürgerleins wäre in diesem Fall wahrscheinlich doch zu massiv. Auch wenn sich die EZB-ler keinen Wahlen stellen müssen, die Erschütterungen durch die zu erwartenden Massenproteste wären zu stark, als dass man ein solches Projekt einfach durchziehen könnte. Man wird wenn, dann auf eine Salamitaktik setzen: Abschaffung der 500er. Verknappung der Geldscheine, um Überweisungen anstatt Barzahlungen zu erzwingen. Kann auch sein, dass man in Brüssel eine einheitliche Obergrenze für Bargeschäfte festlegt, durchaus auch mit der Stimme der österreichischen Regierung. Die kann sich dann hinstellen und sich wie üblich auf Brüsseler Beschlüsse ausreden. Auf Beschlüsse, bei denen sie selbst mit gestimmt hat. So kennen wir das ja inzwischen seit dem EU-Beitritt. Brüssel wars, aber unsere Regierung hat immer brav das Handerl gehoben, gell!

Preisfrage: wer hat heuer kein Valentinstag-Geschenk bekommen? Der Neumann vom Stern & Hafferl. Weil der hat ohnehin schon von der Politik die Regio geschenkt bekommen. Mit Schienen, Garnituren, neuer Remise und auf Jahrzehnte den Betriebsabgang plus kalkuliertem Garantiegewinn. Bezahlt haben wir Steuerzahlerleins – und werden noch dafür zahlen in den nächsten Jahrzehnten.
Ich werde meine Rechnungen für die Geschenke von Weihnachten 2015 übrigens beim Finanzminister und beim Land OÖ einreichen. Mit der Bitte um Begleichung unter Hinweis auf die reiche Bescherung für den Neumann. Oder ist Ihre Babsy kein Bürgerlein, das sich ein Geschenk verdient hat? Na eben! Mehr als der Neumann auf jeden Fall, gell! Und meine Geschenke waren echt viel, viel billiger. Aber wenn es der Staat zahlt, werden meine Liebsten nächste Weihnachten mit Geschmeiden und Luxusuhren überschüttet. So wie der Neumann sich eine Luxus-Bim finanzieren hat lassen, die niemand braucht, gell! Aber das kann ich auch, man müsste mich bloss lassen, gell!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Geschlossen!

Gastkommentar von Hans der es gern warm hätte

Da Hans der es gerne warm hätte!
Liebe Leser und Gmundl Team!
Zur Zeit haben fast alle Wirte in Gmunden geschlossen, Grünbergwirt, Steinmaurer, Schwan, Wienercafe, Ramsau, Freisitz Roith u. s. w., auch die dazugehörenden Hotels.

Schaut so aus als ob die Wirte einen Konflkt mit Gästen hätten???
Darum habe ich in der Österreich vom 15.2.2016 nach einen Wirt gesucht. Da war zu lesen:
“Friedlicher Protest gegen Verpflegung. 18 Asylwerber sind am Samstag vor einem Gasthauis im Burgenland in Sitzstreik getreten. Sie protestierten damit gegen zu wenig und nicht ausreichende Verpflegung in ihrer Unterkuft.“
Der Wirt im Burgenland will offensichtlich auch noch beim Essen – das Geld dafür wird von der Öffentlichkeit bezahlt – durch Minderleistung Gewinne erzielen. Das finde ich schon irgendwie gemein von dem Wirt wo er doch von der Öffentlichkeit bezahlt wird.
Also in der Zeitung war nichts zu finden darum bin ich nach Hause gegangen mit einem leeren Magen. Beim Hakl wird konnte ich eine verklebte Auslage erblicken.

Dank den Gmundner Wirten habe ich abgenommen!
Ist ja auch Fastenzeit, das ist gut so!
Freundschaftliche Grüsse vom Hans ders gerne warm hättert.


bankraub


 

 

Sonderbares
15. Februar 2016

Heute:
Babsy Blitzschnell über Sonderbares
Gastkommentar von Hans über Ungerechtigkeit
Gastkommentar von Borgare Wie weiter?

Liebe Leserleins!

Ab heute also dürfen wir den zielsicher geplanten Zusammenbruch der Innenstadt erleben. Wenn nichts funktioniert, das bekommt die Lokalpolitik allemal hin, gell! Und das für das dümmste Kommunalprojekt der letzten zwei Jahrhunderte: die Regio-Wahn-Bahn. Besonders ärgerlich, dass immer deutlicher wird, wie wir Bürgerleins von den Betreibern dieses Unfugs an der Nase herum geführt werden. Mit der Wahrheit steht man seitens der wenigen Profiteure auf Kriegsfuss.

Seit bekannt wurde, dass das nicht eine Verlängerung der alten Nostalgie-Bim wird, sondern die Durchbindung einer Bahn durch die Innenstadt, werden uns die angeblichen Vorzüge dieses Projekts erklärt. Besonders hervorgehoben wurde, dass man die Traun-Brücke in zwanzig Jahren ohnehin erneuern hätte müssen, was man dann kaum finanzieren hätte können. Heute aber bekäme man das dank der Regio vom Land finanziert. Nachdem die Gegner der Regio auf den ökologischen und ökonomischen Wahnsinn hingewiesen haben, ein Bauwerk zwanzig Jahre vor der Zeit weg zu reissen, erklärt man uns jetzt, es sei eine Lüge (!) der Regio-Gegner, dass die Brücke erst in zwanzig Jahren erneuert werden müsse. Die Brücke sei bereits jetzt in jämmerlichem Zustand und müsse sofort erneuert werden. Dumm, wie manche Befürworter sind, weisen sie auch noch darauf hin, dass die Brücke ja saniert übergeben werden müsse. Ja, eh. Genau darum hätte man die Übergabe ja vertraglich so regeln können, dass die erst in zwanzig Jahren nötige Sanierung dann eben nicht von der Gemeinde, sondern von Land/Bund zu finanzieren sei. Zumindest hätte das der kaufmännischen Sorgfaltspflicht entsprochen. Aber der hat sich die Politik ja noch nie verpflichtet gefühlt.

Für wie dumm hält man die Leute? Für sehr dumm offenbar. Ein vermutlich von den Betreibern bezahlter Poster auf oön-online, der/die sich „objektiv“ nennt, wird nicht müde, diesen neuen Unsinn zu behaupten und unter die Leute zu bringen. Dieses Kampfposterlein von ÖVP und Stern & Hafferl müsste natürlich „gekauft unobjektiv“ heissen, aber was solls. Ärgerlich ist, dass Rot und Grün in Sachen Regio völlig vernagelt sind.  Beide Parteien agieren gegen ihre Prinzipien: risikolose Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit für einen privaten Betreiber. Betonung auf risikolos! Gleichzeitig schafft man damit ein lokales Monopol. Denn das ist mit ein Grund, warum S&H diese schwachsinnige Lösung mit viel Lobbying erreicht hat.

Die sauteuere Lösung ist optimal für S&H. Denn bei einem klugen Ausbau des City-Bus-Systems hätte es Konkurrenten gegeben.  Nix mit sicheren, risikolosen und auf Jahrzehnte garantierten Gewinnen mittels Steuergeld-Abcashen. Beim Regio-Projekt kann es keine Konkurrenten geben, denn man ist an den Eigentümer des Schienennetztes angekettet. Der heisst S&H und hat dieses Schienennetz von den Politikern auf Kosten der Allgemeinheit geschenkt bekommen. Geschenkt, liebe Leute, das sollte man mal klar sagen.

Das haben jene „linken“ Gruppierungen mit zu verantworten, die sonst immer zu Recht die ungleiche Verteilung der Vermögen und Einkommen beklagen. Gratulation! Hier haben diese Parteien eifrig daran mit gewirkt, die Verteilung von unten nach oben zu forcieren und gleichzeitig ein schädliches Monopol zu stärken. Da kommt Freude auf, echt!  Dass die ÖVP, angeblich Partei des Mittelstands, diesen Mittelstand zugunsten von Steuergeld-Abzock-Multimillionären abrasiert, das wundert eh niemanden mehr. Nur die Politik wundert sich, wenn jene Wutbürgerleins, die es gneissen, sich in der Wahlzelle abreagieren.

Erstaunlich ist nur, dass grosse Teile des von der ÖVP abrasierten Mittelstandes zumindest hier in Gmunden noch immer nix gneissen und wie die Lemminge hinter der ÖVP nach zuckeln und sie wählen. Das Erwachen wird bitter sein. Auch für jene Innenstadt-Kaufleute, die sich vor die Regio-Züge von S&H spannen haben lassen. Sie werden eines Tages bemerken, dass sie nur nützliche Idioten gewesen sind (so wie der eine oder andere rote bzw. grüne Politiker). Kann sein, dass dieser Tag in gar nicht all zu weiter Ferne liegt, gell!

Wien, Linke Wienzeile. Ein Räuber stürmt die Filiale zwecks Geldbeschaffung. Blöderweise eine kassenlose Filiale. Noch blöder: man konnte den Mann auf dem Fahndungsfoto  halbwegs erkennen, weil die Maske nicht so wirklich gut gemacht war. Und abolut deppert: der Typ versteckte Maske und Pistole in seinem Kellerabteil. Als die Polizei nach einigen Wochen den Mann nun identifiziert hatte, klopfte sie freundlich bei ihm an und fragte, ob er erlaube, dass man seine Wohnung durch suche. (Die Beweislage war trotz des Bildes zu schwach für einen Durchsuchungsbefehl.) Der Mann war, wie dumm kann man sein, kooperationsbereit. Prompt fand man im Keller die Tatwerkzeuge. Jetzt hockt der Mann in U-Haft und leugnet die Tat. Das prädikat „besonders deppert“ ist da wohl echt berechtigt, gell. Der Kerl sollte in die Politik gehen. Dort braucht man solche Leute: Unsinn machen, sich auf frischer Tat ertappen lassen und dann alles abstreiten.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Ungerechte Welt

Gastkommentar von Hans der es gern warm hätte

Da Hans!
I find die Welt so ungerecht. Hab a Pension von 1.100 € netto über 40 Beitragsjahre. Mein Nachbar a gebürtiger Österreicher hat mit 8 Beitragsjahr 850,- €. Der ist seit Ewigkeit daham und weils der Soziversicherung zbled worden ist haben sie ihn schon nach dem 30. Geburtstag frühpensioniert. Im Nebenjob ist er nicht krank, weil er alles schwarz macht.
Ich bekomme keinen Heizungszuschuß weil ich zu viel Pension haben soll.
Heut habe ich die Krone 14. 2. 2016 gelesen.
Da ist mir der Neid gekommen. Flüchtlinge lieben es warm, denen wird in den Containerdörfern die Unterkunft auf 28 Grad plus natürlich, aufgeheizt. Damit sie sich frei bewegen können in der Wohnung. Nächstenliebe steht in der Krone.
Liebes Gmundl Team habt ihr einen Rat wie ich meine Wohnung auf
28 Grad aufheizen kann. Ich möchte das natürlich auch gratis haben.
Gleiches Recht für alle.
Da Hans der es gerne warm hätte!

Lieber Hans,
wir sehen eine solche Raumtemperatur eher als Abschreckungsprogramm zur Flüchtlingsvertreibung. Da heizt irgend ein Bösling den Flüchtlingen kräftig ein. Die sollen zu Tode geschwitzt werden. Oder kennt von den Leserleins wer jemanden, der in einem normalen Wohnraum auf 28 Grad raufheizt und das angenehm findet? Also wir kennen niemanden.
Unabhängig vom Wahrheits-Substrat (wir können das ja nicht überprüfen): Das mit der Pension ist halt das österreichische Modell – Frührente und Schwarzhackeln. Der werfe den ersten Stein, gell! Wenn man das abschafft, gehen die restlichen Baumärkte auch noch ein wie der Baumax. Die leben ja vom Pfusch, äh, der Nachbarschaftshilfe. Wir sind eh schon gespannt, wann das Finanzministerium eine verpflichtende Registrierkassa für Schwarzarbeiter einführt. Die würde es echt bringen, gell!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Wie weiter?

Gastkommentar von Borgare

Zu dem gut geschriebenen Beitrag von Herrn Födinger möchte ich nur ganz kurz Stellung nehmen. Ich bin in der Sache ” REGIOTRAM” Aussenseiter. Trotzdem würde mich interessieren, WARUM die BIG diesen völligen Paradigmenwechsel von der Verhinderung des Schildbürgerstreiches zur Behübschung des Projektes vorgenommen hat. Ich möchte betonen, dass die BIG auch nicht zur artigen Mitarbeit an Projektteilen gewählt wurde.
Es kann darüberhinaus als sicher angenommen werden, dass die herrschende Gemengelage aus Wirtschaft und Politik eine ernsthafte und wirksame Prüfung des Projektes durch eine Bürgerinitiative nicht akzeptieren wird.
Wie soll’s also weitergehen?
Das ist die Frage die man sich als Wähler stellen sollte.

Anmerkung der Redaktion:
Genau mit dieser schwierigen Frage wird sich ein Gastkommentar von Michael Amon im Laufe dieser Woche beschäftigen: wie geht man als Stadtrat, egal welcher Farbe, damit um, wenn man keine eigene Mehrheit hat, sondern im Gegenteil mit einer betonharten Mehrheit konfrontiert ist, gegen die man eigentlich angetreten ist. Wird eine spannende Sache.
Babsy blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

Panne
14. Februar 2016

Heute:
Bruno Beinhart über gestern
Babsy Blitzschnell löst auf

Liebe Leserschaft!

Der gestrige Ausfall des Blogs war keine Einübung in die Fastenzeit. Ganz sicher nicht. Wir haben seit ein paar Tagen technische Probleme. An deren Lösung wird gearbeitet. Gestern ging es völlig schief. Wir konnten nicht einmal einen Hinweis online stellen. So ist das Leben. Vor allem im Internet.

Wir bringen also heute das, was gestern hätte erscheinen sollen. Ist kein Beinbruch. Dafür gibt es den von uns erhofften Gastkommentar von Michael Amon erst im Laufe der nächsten Woche. Der Beitrag ist noch nicht eingelangt. Wie der Autor uns wissen liess, hat er es ohnehin nicht rechtzeitig geschafft. Er arbeite intensiv am neuen Roman. Dem vierten Krimi. Und er ist gerade in einer wichtigen und schwierigen Schreibphase. Da wünschen wir „Gut Tinte“. Oder wie heisst das bei Autoren heute? „Gut Tastatur“? Egal. Daher: „Petri Heil!“, das passt immer.

Heute geht es um eine sehr spezielle Frage. Unserer Leserschaft ist es aufgefallen. Und wir bekamen fragende Mails. Zuletzt wurde hier die FP häufig und stark kritisiert. Warum das so sei. Ob wir uns jetzt auf die FP „einschiessen“. Vorab gleich: nein. Tun wir nicht. Aber beim derzeit dominierenden Flüchtlingsthema ist die FP klarerweise unter besonderer Beobachtung.

Wir haben die beiden Regierungsparteien seit vielen Monaten intensiv kritisiert. Was ihre Flüchtlingspolitik betrifft. Wir haben auch nicht mit Kritik an der vermeintlichen „Willkommens-Kultur“ gespart. Ebenso aber ist die FP zu kritisieren. Für ihre randständige Propaganda. Von allgemeiner Ausländerfeindlichkeit hat man auf eine spezielle umgestellt. Auf offene Feindseligkeit gegenüber Flüchtlingen. Das aber kann nicht die Lösung sein.

Wir haben hier im Blog auch der FPÖ immer breiten Raum eingeräumt. Für die Darstellung ihrer Positionen. Das war mit der Stadt-FPÖ von Gmunden kein Problem. Sie hat weitgehend auf die dumpfen Töne verzichtet. Unterscheidet sich in Wortwahl und Radikalität doch deutlich von Landes- und vor allem der Bundes-FP. Wahrscheinlich ist das nicht so tolle Abschneiden bei der GR-Wahl hier im Ort mit diesem Verzicht zu erklären. Man blieb im Rahmen und zivilisiert.

Unsere sehr kritische Auseinandersetzung mit Landes- und Bundes-FP hat einen guten Grund. Ein Regierungswechsel in Österreich ist ohne FP schwer vorstellbar. Derzeit. Solange die Bundes-FP nicht bestimmte zivilisatorische Mindeststandards einhält, gibt es ein Problem. Man kann sie sich nicht guten Gewissens in eine Regierung wünschen. Eine Demokratie funktioniert aber nur, wenn von links bis rechts Parteien kandidieren, die man ernst nehmen darf. Die humanistische Standards nicht unterbieten. Da hat die FPÖ insgesamt ein Problem. So wie die Sozialdemokratie erst mehrheitsfähig wurde, als sie Träumen von der Weltrevolution abschwor. So muss die FP sich von verhaltensauffälligen rechten Rändern trennen. Auf Hetze verzichten. Auf das Ausspielen von Bevölkerungsgruppen gegeneinander. Alles heute noch im Repertoire. Wir haben nichts gegen einen massvollen Populismus. Der bedeutet ja, zu wissen, was die Probleme der Menschen sind. Und sie anzusprechen. Auch mal in volkstümlicher Sprache.

Man sollte aber manchmal auch den Mut haben, jenen völlig ausgerasteten Wutbürgern entgegen zu treten. Jenen, die in Foren die Sau raus lassen. Ihnen zu sagen: hier ist eine Grenze. Die überschreitet man nicht. Nicht in einer Demokratie, die auf sich hält. OK, auch die anderen Parteien sündigen da. Und schweigen sich aus. Aber die FP legt immer noch ein paar Scheit Holz oben drauf, giesst Brennspiritus ins Feuer.

Es würde der österreichischen Politik gut tun, wenn die FP sich zivilisieren würde. Und wenn man endlich wüsste, wohin sie das Schiff wirklich steuern würde. Und für OÖ gilt: sie sollte sich den echten Problemen widmen, nicht Ampelpärchen. Oder dummen Plänen für die Kürzung von Sozialleistungen. Was betroffene Asylanten in die Kriminalität zwingen könnte.

Wir hoffen, damit ein wenig verdeutlicht zu haben, warum wir zuletzt die FP stärker im Visier hatten. Unsere Leserschaft weiss wohl, dass wir niemanden schonen. Dass wir den Finger auf die Wunden legen. Pointiert. Bissig. Ironisch. Nachdenklich. Wie es sich ergibt. Eine intakte Demokratie braucht das. Da sind wir sicher.

Offenbar wird unsere realistische, aber niemals humane Werte leugnende Position zur Flüchtlingsfrage geschätzt. Hetze nützt genauso wenig wie naive Verklärung. Komplexen Problemen kann nicht mit einfachen Lösungen entgegen getreten werden. Auch diese Wahrheit sollten die Parteien der Wählerschaft zumuten. Den Bürgerinnen und Bürgern. Mit Vorurteilen und Angstparolen auf Wählerfang zu gehen, ist keine gute Idee. Das wird auf Dauer auch nicht funktionieren. Denn an der Macht wird sichs weisen. Die Asyl-Rezepte der FP funktionieren nicht. Sie bringen eine Zeit lang Stimmen, aber keine Lösungen. Husch, husch, zurück in die Testküche, kann man da nur sagen. Neue Rezepte braucht das Land!

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


Liebe Leserleins!

Heute hier und jetzt die Auflösung unserer Rechenübungen vom Freitag. Klaro, wir wissen, dass unsere Leserleins die mit links gelöst haben, oder mit rechts. Aber wir wollen trotzdem die Lösungen präsentieren. Vielleicht verirren sich ein paar Rechenschwache hierher, und denen hilft es vielleicht. Wir sind immer in Sachen Volks- und Politikeraufklärung unterwegs, gell! Da sind wir bodenlos konsequent bis zum Geht-nicht-mehr.

Also, Vorhang auf, simsalabim. Wir lösen auf.

Was ist grösser: 1 oder 2?
Wie beim Millionen-Quiz: die Einstiegsfrage ist leicht zu lösen. Von allen, nur nicht von den Politikern, gell. Hat es jedenfalls den Anschein. Wir verraten es hiermit: in der euklidischen Mathematik ist 2 eindeutig grösser als eins. Nur in der Politik, liebe Leute, gilt das halt nicht. Da sind zwei oft kleiner als einer. Man nehme nur die zwei Parteien, die gemeinsam unsere Regierung bilden.

Ist 61 Jahre ein niedrigeres Antrittsalter als 59?
Das wirds jetzt schon schwieriger, gell. Weil das ist unklar. Ist 59 überhaupt 59? Oder 61 wirklich 61? Jetzt, wo 60 das neue 50 ist! Ja, liebe Leute, da kann man ganz schön ins Schwitzen kommen beim Lösungsversuch. Unser Lösungvorschlag: 59 ist niedriger als 61. Der politische Kompromiss: egal ob 59 oder 61 – es läuft sich aufs Selbe hinaus.

Wenn eine 58-jährige vor einem Jahr in Pension ging, wie alt war sie da?
Wir sehen, es wird schwieriger. Der Laie tippt auf 58. Die SPÖ vermutet 60, die ÖVP 56. Pensionsgreuel-Experte Marin spricht von 50. Die Pensionsreformkommission der Regierug kommt zu keinem einstimmigen Ergebnis. Die Schätzung schwankt von 45 bis 71.

Wenn ein Finanzminister ein paar Milliarden in der Hypo versenkt, von welchen Beträgen sprechen wir da: 8 Milliarden, 20 Milliarden oder 30 Milliarden?
Äh, ja, wir wissen es nicht so genau, gell. Das wird erst die Zukunft zeigen. Pessimisten sprechen von 20 Milliarden, Realisten von 30. Die Politik schweigt und sucht den Rechenschieber.

Was ist ein Nulldefizit: – 3 Milliarden, 0 Milliarden oder +5 Milliarden?
Ganz, ganz schwierige Frage. Aber -3 Mrd. könnte hinkommen.

Was ist ein maastrichtkonformes Nulldefizit: -5 Milliarden, – 10 Milliarden oder -30 Milliarden?
Selbst Mathematiker werden blass bei dieser praktisch unlösbaren Aufgabe. Die Lösung zählt zu den ungelösten Problemen der Mathematik. Wir tippen auf -30 Mrd. Denn Maastricht ist ein ganz besonderer Ort, gell!

Was kostet ein Wurstsemmerl mit Extra: 0,50 Euro, 1 Euro, 1,50 Euro, 3 Euro, 10 Euro?
Beim Hofer, Diskonter nicht HBP-Kandidat, gibts das nicht. Aber wenn Sie wo ein labbriges Semmerl mit einer dünnen Scheibe Extra erstanden und dafür 10 Euro geblecht haben, sollten Sie das Gefühl, bedackelt worden zu sein, nicht unterdrücken. Aber dieses schöne Gefühl kennen Sie als Steuerzahlerlein ja, oder?

Mit welchem Betrag kann eine alleinstehende Person mit Kind locker ein Monat lang das Auskommen finden (inkl. Miete): 320 Euro, 440 Euro oder 850 Euro?
320 Euronen reichen locker, wenn Sie das aus der Sicht der ÖVP betrachten. Die Ärmsten der Armen müssen eben Opfer bringen. Selbst schuld. Wären sie doch reich auf die Welt gekommen. Die ÖVP gratuliert einmal jährlich und anerkennt damit den Durchhaltewillen der Mindestsicherungsbezieherleins.

Wieviel braucht die obige Person, wenn sie Asylwerber ist: 150 Euro, 220 Euro oder 425?
Das ist wieder sehr einfach. Natürlich nur 150 Euro. Diese Leute sind das Hungern ja von der Flucht schon gewohnt und darauf konditioniert. Und je dünner die Leute werden, umso besser. Dann bekommt man mehr von ihnen in eine Unterkunft. Ausserdem werden sie so wirksam vor modernen Zivilisationskrankheiten geschützt. Nur ein dürrer Flüchtling ist ein guter Flüchtling.

So, liebe Leute. Wer mehr als eine Frage richtig beantwortet hat, kommt auf die Besetzungsvorschlags-Liste der ÖVP für den nächsten Finanzminister. Wenn Sie, liebes Leserlein, keine Frage beantworten konnten, werden sie parteifreier Kanzler der nächsten schwarz-blauen Bundesregierung. Was der KHG konnte, können Sie noch allemal, gell!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

Faschingsbeginn
12. Februar 2016

Heute:
Babsy Blitzschnell und ein neuer Fasching
GK von Michael Födinger über Mut und Verstand

Liebe Leserleins!

Jetzt droht uns auch noch ein First Spatzi (das ausserhalb von Lugners Hose). Der Lugner gab bekannt, er werde wieder zur HBP-Wahl antreten. Oder genauer gesagt: er tätert gern antreten. Mit zwei Spatzis (einem in der Hose, dort möge es auch bleiben, und einem – schlimm genug – ausserhalb der Hose). Ein HBP, der das Spatzi stets raushängen liesse. Hat der Mann keinen Schenierer? Hat die österreichische Wählerschaft keinen Schenierer? Der Kerl bekam einst, als es bei ihm noch mauserlte, fast eine halbe Million Stimmen. Gut, es gibt ein Potential an geistig vermutlich verwirrten Wählerleins, die von Stronach zu Lugner zu Blödmann wandern. Die FP bekommt auch immer ein wenig davon ab. Aber irgend wann, liebe Leute, ist Schluss mit lustig. Der everlasting österreichische Politifasching ist ein Horrortrip. Merke: Faschingsende ist Faschingsbeginn. Da bleibt einem der Krapfen im Hals stecken.

Für eine Kandidatur braucht man 6.000 Unterschriften. Die will Lugner jetzt sammeln. Wir wünschen ihm, dass er exakt 5.999 Unterstützungserklärungen bekommt. Wir halten die Daumen – vor allem uns und allen noch halbwegs bei Sinnen seienden Wählerleins.

Dass die FPÖ es liebt, das Niveau zu senken und sprachliche Gewaltorgien ab zu liefern, weiss man inzwischen. Der letzte Aschermittwoch hat es wieder einmal bewiesen, obwohl da eh nichts mehr zu beweisen war. Lustig war an den Formulierungen nichts. Nur schwer Betrunkene können bei solchem Gegröhle freudig johlen. Vielleicht schaffen sie es, eines Tages die Wahlzelle auch wieder nüchtern zu betreten. Die Ernüchterung kommt spätestens an dem Tag, da die FP an der Macht ist. Dann kann es zu spät sein. Denn natürlich ist die FPÖ in der jetzigen Verfassung – entgegen ihren Beteuerungen beim Aschermittwoch Besäufnis – Teil des Problems und nicht dessen Lösung. Dass HC dann auch noch verkündete, ein HBP Hofer würde natürlich im nächsten Jahr beim Aschermittwoch-Vollrausch dabei sein, ist schon ziemlich deutlich. Denn: das ist eine Parteiveranstaltung der FPÖ. Und dort hat ein HBP nichts zu suchen, der überparteilich agieren will. Wie auch immer: es wird eine Wahl werden zwischen Pest (Hofer), Cholera (Khol), Masern (Griess), Röteln (Hundsi), Schluckauf (Van der Bellen) und Grössenwahn (Lugner, so er über 5.999 kommen sollte). Jedes Land hat die Kandidaten, die es verdient hat. Die Frage ist halt: wie kommen die anderen dazu, die noch die Kontrolle über ihre Sinne haben?

HBP. Der Van der Bellen, so hören wir jetzt, kann sich „vage daran erinnern“, mal ein Graserl geraucht zu haben. Im Gegensatz zu Billy Boy Clinton hat er auch inhaliert. Denn ihm wurde sauschlecht, also muss er einen Hacker genommen haben. Liebe Leute, was für ein Zeug haben die dem armen Herrn Professor da einst in Oslo in die Hand gedrückt? Was lernen wir aus dem Bellen-Geständnis? Van der Bellen ist noch nicht dement, denn er erinnert sich. Und die ganz harten Dinger hat er ausgelassen, sonst wärs nichts mehr mit dem Erinnern.
Bei der selben Veranstaltung hat der Hundsi spontan und lapidar mit „Nein“ auf die Frage der Schüler geantwortet, ob er schon mal ein Raundewutscherl mit Marihuana gehabt habe. Was wir ihm sofort und gern glauben. Der Hundsi und ein selbstgedrehtes Graserl, nee, kann man sich echt nicht vorstellen. Die Pflichtdroge der Gewerkschafter ist der Alkohol, nicht das grüne Graserl, gell! Und der Khol? Höchsten Weihrauchtrunken. Die Griess? Predigt Wein und trinkt Wasser, vermutet Ihre Babsy. Der Hofer? Da spekulieren wir lieber nicht, welches Drogerl den in Stimmung bringt. Und was der Lugner neben Viagra noch so einwirft, will frau echt lieber nicht wissen.

Nicht nur Österreichs Schüler haben, wenn man PISA glaubt, ein Problem mit der Mathematik und den Zahlen. Auch die Politik. Jetzt streitet der total überschätzte Finanzminister Schelling mit der Pensionsversicherungsanstalt darüber, ob das Pensionsantrittsalter gestiegen oder gesunken ist. Liebe Leute, können die nicht bis zehn, oder von mir aus bis 68, zählen? Schelling behauptet: das Antrittsalter sei gesunken, wenn man das neue Reha-Geld den Pensionen zuschlage. Konter der PVA: auch wenn man die hineinrechnet, ist das Antrittsalter gestiegen, und ausserdem sei es unredlich, Pension und Reha-Geld zu vermischen. Gehts noch? Sagen wir so: tiefe Politik und hohe Mathematik vertragen sich nicht wirklich, gell!
Hier also ein paar kleine Übungsbeispiele für den unredlichen Finanzminister (man sorgt sich um die Budgetzahlen bei einer derart eklatanten Rechenschwäche):
Was ist grösser: 1 oder 2?
Ist 61 Jahre ein niedrigeres Antrittsalter als 59?
Wenn eine 58-jährige vor einem Jahr in Pension ging, wie alt war sie da?
Wenn ein Finanzminister ein paar Milliarden in der Hypo versenkt, von welchen Beträgen sprechen wir da: 8 Milliarden, 20 Milliarden oder 30 Milliarden?
Was ist ein Nulldefizit: – 3 Milliarden, 0 Milliarden oder +5 Milliarden?
Was ist ein maastrichtkonformes Nulldefizit: -5 Milliarden, – 10 Milliarden oder -30 Milliarden?
Was kostet ein Wurstsemmerl mit Extra: 0,50 Euro, 1 Euro, 1,50 Euro, 3 Euro, 10 Euro?
Mit welchem Betrag kann eine alleinstehende Person mit Kind locker ein Monat lang das Auskommen finden (inkl. Miete): 320 Euro, 440 Euro oder 850 Euro?
Wieviel braucht die obige Person, wenn sie Asylwerber ist: 150 Euro, 220 Euro oder 425?
Die Lösungen bringen wir morgen. Und, ja Schelling, Sie besuchen jetzt sofort den Förderkurs für Rechenschwache und werden in der Leistungsgruppe Mathematik auf Niveau drei zurückgestuft, gell! Jetzt schnallt Ihre Babsy, warum die ÖVP gegen die Gesamtschule ist: ihre Politiker hockerten alle in den schlechtesten Leistungsgruppen. Nicht nur in Mathe. Aber keine Sorge: der Rest des Parlaments wäre auch nicht besser. Die Frage: wer schafft es in eine Leistungsgruppe eins? Das Mithören der Reden bei Übertragungen aus dem Parlament macht Sie sicher, liebe Leserleins!

Wir anderen Österreicherleins üben in der Zwischenzeit die richtige Bedienung der Registrierkassen, damit der rechenstarke Finanzminister uns nicht aufblatteln kann, gell! Und immer schön einen Beleg für die werte Kundschaft ausdrucken, gell, das macht den Finanzminister glücklich.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

In den nächsten Tagen kann es technisch bedingt dazu kommen, dass der Blog erst gegen Mittag online gestellt wird.


Die BIG, der Mut und der Verstand

Gastkommentar von Michel Födinger

Die B.I.G. ist mit dem Versprechen „Mut und Verstand für Gmunden“ zur Gemeinderatswahl angetreten.
Mut und Verstand in der Kommunalpolitik brauchen keinen parteipolitischen Hintergrund und keine vorgesetzten Parteiinstanzen. Unser Fundament bilden Gmundnerinnen und Gmundner, die sich keiner Partei, sondern der Stadt Gmunden verpflichtet fühlen. Diese Freiheit sehen wir als großen Vorteil, und wir nutzen sie auch bestmöglich im Rahmen der demokratischen Möglichkeiten, die uns die Wähler und Wählerinnen gegeben haben. In diesem demokratischen Rahmen haben wir jetzt beim ökonomisch, volkswirtschaftlich und ökologisch völlig unsinnigen Projekt SRTram folgende Möglichkeiten und Ziele:
– Neugestaltung der historischen Innenstadt NICHT für die SRTram, sondern für Gmunden.
– Einhaltung der Gesetze (auch gegenüber den betroffenen Anrainern!) und keine Abänderung der zugrundeliegenden Verträge zugunsten von S & H und zum Nachteil der Stadt.
– Keine weiteren Budgetmittel (auch nicht über Schleichwege) für dieses Projekt.
– Keine Verschlechterung der Qualität des öffentlichen Verkehrsnetzes für die Citybus-Benutzer in Gmunden durch die SRTram.

Wenn Borgare bei der B.I.G. nun einen Zielkonflikt diagnostiziert, dann irrt er/sie. Auch beim Projekt „SRT“ sind unsere Ziele ganz eindeutig und klar. Die B.I.G. hat von den Wählerinnen und Wählern 2015 den Auftrag zur Kontrolle und zur Schadensbegrenzung bekommen. Wir nehmen diesen Auftrag sehr ernst und kämpfen mit allen demokratischen Mitteln dafür. Das wirksamste Mittel, ein Ziel zu erreichen, ist es, sich aktiv einzubringen. Dies nicht zu tun, würde für die B.I.G. bedeuten, sich aus der Verantwortung zu stehlen.

Ja, wir mischen uns aktiv in die Planung ein.
Wir tun dies, damit sich die SRTram-Betreiber und die unterstützenden Parteien, diese NICHT einfach schön reden können.
Wir tun dies, damit Schaden begrenzt wird, Budgetmittel nicht verlagert werden, damit eine Innenstadt für die Bürger und nicht für die Bahn gestaltet wird.
Wir kämpfen für Zufahrts- und Parkmöglichkeiten während der Baustellenzeit, damit der Schaden für die Innenstadtgeschäfte verringert wird.

Die Freiheit der B.I.G. vom Druck vorgesetzter Parteiinstanzen ermöglicht uns pragmatisch, vernünftig und zielorientiert zu handeln. Unsere vorgesetzte Instanz sind die Wählerinnen und Wähler, die sich von uns sehr wohl erwarten, dass wir uns in diese Planung einmischen. Ganz abgesehen davon, ist es die Aufgabe eines Bau- und Planungsstadtrates, die Planung und Bebauung im Stadtgebiet aktiv zu steuern. Wenn er diese Einmischung verweigert, dann müsste er sein Amt zurücklegen, und dies würde im speziellen Fall bedeuten, dass S&H die Gestaltung unserer Innenstadt wieder ganz alleine in der Hand hat. Genau das haben wir den Gmundnern nicht versprochen.


 

 

Geschafft
11. Februar 2016

Heute:
Babsy Blitzschnell nach dem Aschermittwoch

Liebe Leserleins!

Es ist geschafft. Auch den Aschermittwoch hat Ihre Babsy heil überstanden. Mitsamt den merkwürdigen Aschermittwoch-Veranstaltungen der Politik. Sie wissen schon, diese seltsamen Bierzelt-Krawalle, bei denen die Intelligenz auf Minimalstniveau (oder darunter) abgesenkt wird (soweit das bei manchen Protagonisten noch möglich ist), während dumme Sprüche Hochsaison haben. Da wird die Sau rausgelassen und dem Affen ordentlich Zucker gegeben. Man deckt besser den Mantel des Schweigens über diese Auftritte voll besonders wenig fokusierter Intelligenz.

Aber wenden wir uns wieder dem Alltag zu.
Auch in Regau soll jetzt die Post zusperren, weil es sich – wieder einmal – nicht rechnet. Liebe Leute, wenn wir ehrlich sind, das ganze Leben rechnet sich nicht, ist am Ende ein Verlustgeschäft. Weil der Tod das ganze Leben kostet. Schaffen wir deshalb das Leben ab? Seit die neoliberale Simpel-Ökonomie für Einfaltspinsel die Hochschulen und danach die Gehirne erreicht hat, ist unsere Gesellschaft von ökonomischer und sozialer Gehirnerweichung geprägt. Alle jammern immer über das Sterben der Kleinstädte (und der Innenstädte). Es ist kein Wunder, wenn alles zusperren muss: die Wirtshäuser, der Arzt, der letzte Lebensmittelladen, die Kirche, die Post. Ortsbelebung ist das nicht. Die Post zu „privatisieren“ war ausgemachter Schwachsinn. Nichts ist billiger geworden, im Gegenteil. Portokosten erklimmen inzwischen schwindelerregende Höhen. Von preislichem Konkurrenzkampf keine Spur. Dafür kurven jede Menge Zusteller jetzt auf den selben Routen durchs Land – anstatt früher ein einziger (nämlich die Post). Das ist ökonomisch unsinnig und ökologisch ein Verbrechen.

In Altmünster, das im Verkehr erstickt, gibt es wieder eine Tunneldiskussion. Kennt man die nicht schon aus Gmunden? Die Idee einer Untertunnelung (oder Tieferlegung) der Bundesstrasse hat sich als viel zu teuer erwiesen. 300 Millionen, die sind, so scheint es, nicht finanzierbar. Kein Wunder, bei den Vergeudungsorgien auf Landesebene. Auch die milde Variante, die man jetzt plant, kostet noch rund 50 Millionen. Die man lieber hier in Gmunden bei einem völlig unsinnigen Bahnkonzept verbuddelt. Jetzt fehlt das Geld in Altmünster. Ehrlich: was ist wichtiger? Die doofhirnige Eisenbahndurchbindung in Gmunden oder die Befreiung der Bevölkerung Altmünsters von gesundheitsschädlichem Lärm und Dreck? Wer setzt da die Prioritäten? (Das Problem in Altmünster ist ja nicht erst heute und nach den Beschlüssen zur Regio aufgetaucht, gell!)

Sagen wir so: die Altmünstererleins haben halt Pech gehabt. Weil dort gibt es kein Privatunternehmen wie den Stern & Hafferl, dem mittels eines überflüssigen und sinnbefreiten Bauprojekts auf Jahrzehnte risikolose Gewinne ermöglicht werden. Auf Kosten der Steuerzahlerleins. Ja, wenn die Altmünstererleins eine kleine Bim mit hohen Verlusten hätten, dann liesse sich was machen. Eine Eisenbahn quer durch Altmünster, da würde der Neumann sich ins Zeug legen. Aber einfach nur wegen der Gesundheit der Bevölkerung, da macht man doch kein Geld locker, gell! Schon gar nicht Steuergeld. Hauptsache die Gmundner Regio ist leer und die Strassen Altmünsters sind voll. Dann passts schon, gell!

Jetzt haben sie die Frau Rathgeber in Salzburg zu einer Haftstrafe verdonnert. Das ist die Dame, mit deren zu allem entschlossener Hilfe die Salzburger Politik hunderte Millionen bei Spekulationen versenkt hat. Liebe Leute, die gute Frau ist kein Fall für den Richter, sondern einer für die Psychologen. Die Dame braucht Hilfe, nicht Haft. Die gehört behandelt, nicht eingesperrt. Ohne Selbstbereicherung, wohl im Glauben, man werde sie lieben, hat sie tatkräftig und mit viel Eigeninitiative die Wünsche der Politik erfüllt: Geld her, egal wie. Dummerweise wurde daraus dann „Geld weg“. Aber keiner wars, nur die Rathgeber, ganz allein. Angeblich kommen noch weitere zehn Anklagen gegen Beteiligte. Frau darf gespannt sein. Die verantwortlichen Politiker haben sich jedenfalls ungestraft und mit einem Schulterzucken verabschiedet. Es bleiben die Schuldenhaufen. Ob man die vielleicht in einer Sonderausstellung im Rupertinum der Öffentlichkeit zugänglich machen könnte? Der Himalaya ist dagegen ein kleines Dreckshügerl.

Erst jetzt fällt Ihrer Babsy auf, dass nicht nur der Fasching das ganze Jahr dauert, auch die Fastenzeit hält es so. Ja, die existieren gleichzeitig! Rund ums Jahr. Oder wie sonst kann man erklären, dass die Politik zwölf Monate im Jahr sich guter Ideen enthält, auf geistiges Futter verzichtet? Intellektuelles Ganzjahres-Fasten. Die Folgen dieses geistigen Nahrungsmangels sind offensichtlich: der ganzjährige Fasching dummer Ideen. Da wird sogar der Rollmops ganz ohne Essig sauer!

Weil wir gerade vom Rollmops reden. Ich muss diese Aschermittwoch-Gelage mit stark fischelndem Zeug nicht haben. Da bekommt man ja geradezu Schwimmflossen und die Handerln werden zu Krebsscheren. Nee, muss Ihre Babsy nicht haben. Wegen mir, liebe Leute, muss man die Meere nicht leer fischen! Es lebe der Grönlandwal!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

Sack und Asche
10. Februar 2016

Heute:
Babsy Blitzschnell und das Ende
GK Wilhelm Krausshar über Regio-Kosten

Liebe Leserleins!

Das war er also, der Fasching 2016. Ab jetzt heisst es, vierzig Tage in Sack und Asche durchs Land zu ziehen. Heute, mit dem Aschermittwoch, bricht die Fastenzeit über uns herein – begleitet von einem üppigen Gelage namens Heringsschmaus. Wer noch keine Fischallergie hat, kann sich also heute eine anfuttern.

Der normale Wahnsinn hat uns wieder, und niemand kann sich auf Faschingsnarretei heraus reden, gell! Denn auf uns kommt heuer noch einiges zu. Das beginnt in der grossen weiten Welt. Etwa in den USA mit grausigen Vorwahlergebnissen bei den Republikanern. Wenn man den Trump sieht, ist man fast schon froh, dass es bei uns nur den Strache gibt. Und niemand soll sich einer Täuschung hingeben: so angeblich „moderate“ Kanidaten wie der Ted Cruz sind absolute Hardliner in Sachen „christlicher“ Fundamentalismus.

Bei den Demokraten sieht es auch nicht wirklich gut aus. Frau Clinton steht in Wahrheit für die Fortsetzung jenes Wahns, den uns Wallstreet und Banken eingebrockt haben. Dass sie jetzt unter dem Druck des „Sozialisten“ Sanders (der bei uns ein stinknormaler Sozialdemokrat wäre, allerdings mit ein paar Prinzipien im Gegensatz zur Faymann-Partie) jetzt nach „links“ rückt, sagt gar nichts. An der Macht ist das sofort vergessen. Sie wird wahrscheinlich trotzdem die Kandidatin der Demokraten werden. Wie das Rennen um die Präsidentschaft dann wirklich ausgehen wird, weiss heute kein Mensch.

Da ist unsere HBP-Wahl natürlich nur ein Klackserl. In Wahrheit ist es fast piepegal, wer in der Hofburg herum sitzt. Die Frage, ob man diese Funktion nicht abschaffen sollte, ist eine berechtigte. Leider ist die Antwort der FPÖ wie so oft die falsche. Nicht eine Präsidial-Administration (Kanzler und HBP in einer Person) ist die demokratiepolitisch optimale Lösung, sondern die Schweizer Methode: die Minister wechseln sich in der Funktion im Jahrsrhythmus ab. Das ist demokratiepolitisch unbedenklich und schafft keine Machtkonzentration in einer Hand.

Das Flüchtlingsthema wird uns weiter schwer beschäftigen. Wir werden dran bleiben und versuchen, zwischen Gefühligkeit und Verhetzung den Weg der Vernunft ein zu mahnen und zu beschreiben, der einerseits die humanistischen Werte nicht verletzt und andererseits auch die Ängste und Bedenken der Menschen nicht ignoriert. Noch einmal: die einfache, schnelle Lösung gibt es nicht. In einer Welt, die aus den Fugen geraten ist (und weiter geraten wird) ist es eine Illusion, zu glauben, wir kämen da ohne Schrammen durch. Uns werden Opfer abverlangt werden. Das grosse Thema wird sein, diese Opfer halbwegs gerecht zu verteilen. Ein Schritt in diese Richtung wäre es, endlich die grossen Konzerne, die sich aus jeder Verantwortung gestohlen haben, wieder an den Kosten eines geordneten Staatswesens zu beteiligen.

Vielleicht dämmert auch verängstigten, verhetzten und oft hasserfüllten Bürgerleins endlich, jetzt, da der Zaun in Spielfeld steht, und bereits von jeder Menge weiteren Zäune die Rede ist, dass wir vor einer Herkulesaufgabe stehen, die sich nicht mit depperten Hasspostings in diversen noch depperteren Foren bewältigen lässt. Oder dass die Idee, die Türkei würde uns die Probleme abnehmen, nur noch krank ist. Die nehmen uns höchstens Geld ab.

Dass ÖVP und FPÖ gerade jetzt eine Debatte über die Mindestsicherung lostreten, die in Wahrheit das Ziel hat, diese Absicherung auch für Österreicherleins empfindlich einzuschränken, ist fies. Erinnert ein wenig an die Methode, den Regenschirm ausgerechnet dann ein zu sammeln, wenn er dringend gebraucht wird: wenn es regnet. Und wir alle warten noch immer auf die Antwort der hochbezahlten Politzyniker McDonald und Haimbuchner, wie sie sich vorstellen, dass man mit 320, 340 oder 840 Euronen im Monat über die Runden kommt. Die grundlegenden Lebenshaltungkosten haben übrigens keine Staatsbürgersdchaft, sondern treffen jede und jeden ohne Unterschied der Herkunft, der Religion oder des Geschlechts. Wenn heut zu tage schon die Monatsmiete einer Wohnung sich im Bereich von 400 bis 500 Euronen bewegt, schaut die Mindestsicherung ohnehin jetzt schon ziemlich karg aus. Auch die Frage, wie diese Herrschaften drei Kinder gross ziehen würden mit Minigage, ohne Schofför, Kindermädchen und sonstige Privilegien, haben sie letztlich im ORF lieber nicht beantwortet und beredt geschwiegen. Ja, bei sich selbst werden auch die Antiprivilegien-Ritter der FP auf einmal sehr, sehr schmähstad.

Wer nach der Klimakonferenz in Paris gejubelt hat, jubelte – wie von uns schon damals gleich konstatiert – zu früh. Soeben hat der Oberste Gerichtshof der USA die ohnehin nicht wahnsinnig ambitionierten Klima-Pläne Obamas bis auf weiteres gestoppt. Leute, es wird warm auf dem Planeten. Und das ist nicht echt gemütlich, gell. Die Pollenallergiker können jetzt nicht einmal mehr im Winter frei durch atmen, weil der nur noch an einem Dienstag vormittag (oder so ähnlich) statt findet. Wir – oder unsere Nachfahren – werden wahrscheinlich ziemlich heftig gebrutzelt werden. Keine guten Aussichten. Auch der globale Fasching geht zwar weiter, aber seine ernüchternden Konsequenzen werden immer sichtbarer.

In den letzten Tagen ist hier im Blog eine Debatte über Rolle, Funktion und Möglichkeiten einer Bürgerinitiative entstanden. Konkret die Frage, wie die BIG mit ihrem Stadtratsmandat in Sachen Regio agiert, agieren kann und agieren sollte. Ein Thema, das nicht unwichtig ist. Nicht nur in Hinsicht auf die Regio-Problematik, sondern ganz allgemein: welche Möglichkeiten hat ein Stadtrat, der nicht die Mehrheitspartei hinter sich hat? Wir werden diese Debatte weiter führen. So haben wir bei unserem oftmaligen Gastkommentator Michael Amon angefragt, ob er nicht zu diesem Thema für Sonntag einen Beitrag liefern will. Wir harren noch einer Antwort, sind aber zuversichtlich, dass es klappen wird.

Wir wünschen einen sowohl besinnlichen als auch nahrhaften Aschermittwoch. Und, liebe Leute, nie vergessen: beim Rollmops vor dem Verspeisen das Spiesschen entfernen. Damit es sich nicht spiesst im Hals. Auch wenn das Letzte recht sinnbildhaft wäre für den Zustand der Welt, gell!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

Nachbemerkung: Unser Blog-Konzept für die letzten Tage des regulären Faschings wurde, danke, von unseren Leserleins offensichtlich mit grosser Freude akzeptiert. Das zeigen die Zugriffszahlen. Sagen wir so: die Gmundner Intelligenz, ja, die gibts wirklich, liest Gmundl. Die ganze Gmundner Intelligenz? Ja. Auch wenn ein Teil Gmundens in Stumpfsinn versinkt, so gibt es doch ein kleines Widerstandsnest: das Team Gmundl und diesen Blog, seine Gastkommentatoren und seine Leserleins. Klein, aber oho! Und so klein auch wieder nicht, gell. Weil es ist die Qualität, die zählt. Und für die stehen wir unerschütterlich. Auch wenn manche uns dafür nicht so mögen, weil wir ihnen tagtäglich vor Augen führen, dass es auch anders und besser geht.


Regio-Kosten?

Gastkommentar von Wilhelm Krausshar

Lieber Reinhold,
so, wie ich Dich kennengelernt habe, füllst Du Deine Funktion in voller Verantwortung und mit der nötigen Umsicht und Qualität aus. Das bestreite ich in keiner Weise.
Was mir aber wichtig ist, und das richtet sich eher an Frau Lila: Ich kann in einer Wahlbewegung nur soweit aufscheinen, wie meine Kapazitäten reichen. Und wenn wir in Lokalmedien auf Seite 34 aufscheinen, weil die ersten 20 Seiten vom Landeshauptmann und vom kommenden Bürgermeister und die nächsten 10 Seiten von der Bürgerinitiative gefüllt sind, werden wir wohl nicht mehr wahrgenommen.

Nun etwas Sachliches, um das ich Dich bitte:
Wir haben während der Wahlwerbung immer, in jedem Einzelgespräch und in jeder öffentlichen Stellungname betont, dass wir meinen, die Gemeinde könne betreffend die RegioTram in einem Punkt Schaden abwenden: Nämlich eine Zusatzvereinbarung mit dem Projektbetreiber abschließen, der die Haftung für Baukostenüberschreitungen dem Projektbetreiber übergibt.
Derzeit ist es so, dass sich Herr Neumann grinsend vor die Kamera begibt und meint, durch die Verzögerungstaktik der Gegner würden bereits Kostenüberschreitungen entstehen.
Bitte welche Bauverzögerungen? Es wurden bisher doch nur die Baulose gewechselt weil für die Brücke die entsprechenden Genehmigungen noch nicht vorhanden sind. Oder bin ich falsch informiert?
Also bitte, versuche Dein Bestes, das noch zu erreichen.
Mit herzlichen Grüßen und in Freundschaft
Willi Krausshar


Aschermittwoch_02

Heringsschmaus bei Faymann & Mitterlehner
(ok, da ist noch der Spindi drauf, aber es hat sich im Prinzip eh nix geändert)


Politischer Aschermittwoch


 

Scherzkipferln, die Zehnte
9. Februar 2016

Heute:
Babsy Blitzschnells Scherzkipferlhöhepunkt
GK von Borgare über einen Zielkonflikt
GK von Karlheinz König über Humor und so

Liebe Leserleins!

Wir alle nähern uns, ob wir wollen oder nicht, heute dem Faschingshöhepunkt, der meist ein Tiefpunkt ist. Ihre Babsy ist ja nicht wirklich traurig. Denn das bedeutet auch das Ende des Brachialhumors, der sich in Umzügen und Sitzungen alljährlich und unvermeidlich seine Bahn bricht.

Also kommen wir zu den letzten Scherzkipferln der Saison. Da wäre etwa der Herr Haimbuchner, der was eine echte Haimsuchung ist für jeden intelligenten Menschen. Nein, Ihre Babsy übertreibt nicht. Die sonntägliche Diskussionssendung „Im Zentrum“ hat es bewiesen. Auf die mehrmals vorgetragene Frage, wie er, Haimbuchner, sich das vorstelle, dass ein Asylansucher vo 340 Euronen im Monat leben sollte, schwieg er beharrlich. Auch die Frage einer alleinerziehenden Mutter mit drei Kindern, wie viele Tage er, der Gutverdiener mit Schofför, Dienstwagen und Sekretariat, denn von 840,– Euro Mindestsicherung leben könne, blieb er schweigsam. Dafür labberte er etwas von Gerechtigkeit. Von wegen. Da weiss man jetzt, was geschieht, wenn die angeblich soziale Haimatpartei ans Ruder kommen sollte. Wer sie wählt, wird über den Löffel balbiert. Das „soziale“ sollte die FP endlich streichen. Das einzige Glück vom Haimbuchner war, dass der neben ihm sitzende McDonald von der ÖVP ein noch grösseres Sozial-Scherzkipferl ist. Selten einen solchen … (aus presserrechtlichen Gründen gepunktet) gesehen.

Es gibt Leute, denen wünscht man für fünf Jahre die Mindestsicherung an den Hals. Der Herr McDonald ist so ein Fall. Der geht nicht einmal als schlechter Faschingsscherz durch. Man weiss jetzt also, was von blau-schwarz zu erwarten ist: die Beseitigung des Sozialstaates. Wann schnallen die FP-Wählerleins eigentlich, dass sie es sind, die am meisten von diesem Sozialstaat abhängen, den sie mit der Wahl der FP beseitigen helfen? Wobei Ihre Babsy ja die Hoffnung nicht aufgibt, dass aus der FP eines Tages doch noch eine Partei wird, die man guten Gewissens wählen kann. Aber dann ist es halt nicht mehr die FP, gell!

Ungefähr zwanzig Scherzkipferln trafen in Enns aufeinander, und zwar recht handgreiflich. Eine tolle Schlägerei, ein Verletzter. Als die Polizei eintraf, waren die Tradidtionsraufer bereits verschwunden. Oberösterreichische Traditionspflege, gell, wer regt sich da auf?
Die Linzer traten dann den Beweis an, dass es noch traditioneller geht. Sechzig Amateurringer und -boxer, achtzehn Funkstreifen und fünf Verletzte. Da kommt echt Freude auf bei den Traditionsbewahrern. Worüber jetzt noch gerätselt wird: wie wird die FPÖ diese liebenswerte Tradition der OÖ-Wirtshausschlägerei in die Diskussion um den Werteunterricht für Asylanten einbringen? Denn eines ist klar: ein Ausländer, der keine ordentliche, ortsübliche Schlägerei anzetteln und durchkämpfen kann, hat sich die OÖ-Staatsbürgerschaft wahrlich nicht verdient. Ihre Babsy könnte sich auch eine tolle praktische Prüfung vorstellen: achtzig bsoffene Flüchtlinge zerlegen ein Kirtags-Festzelt. Dann kann man sie echt nur noch an der Hautfarbe von den Eingeborenen unterscheiden. Und für die Musliminnen gilt die Parole: Goldhaube statt Kopftuch. Leute, es kommen herrliche Zeiten!

Das grösste Scherzkipferl dieses Faschings, zumindest was die Ausdehnung betrifft, ist aber eine galaktische Gaswolke namens „Smith-Cloud“. Die rast mit einer Million Kilometer pro Stunde auf unsere Milchstrasse zu. Das Arge dabei wurde jetzt erst mitten im Fasching entdeckt: dieses Wolkerl (11.000 Lichtjahre lang, 2.300 Lichtjahre breit) wurde einst in grauer Vorzeit aus unserer Galaxie verstossen wie ein abgeschobener Flüchtling. Jetzt kehrt sie zurück zu uns und wird schon in rund 30 Millionen Jahren wieder in unsere Galaxie eintreten – mit Bombenkaracho! Dabei werden vermutlich zwei Millionen neuer Sonnen entstehen. Ist das nicht echt gemein? Zuerst abgeschoben werden, und jetzt erst recht wieder zu uns zurück kehren! Wen das fatal an die wahrscheinlichen Folgen der momentaten europäischen Flüchtlingspolitik erinnert, die/der liegt nicht ganz falsch. Denn auch bei uns werden die Schüblinge (auch ein nettes Bürokratenwort) wie beim Jo-Jo zurück geschleudert werden. Nur wird die Rückkehr nicht erst in 30 Millionen Jahren erfolgen.

Wir haben es bei diesem Wölkchen mit einem wahrhaft universellen Scherzkipferl zu tun. Wie auf der kleinen Erde so auch im grossen Universum: keiner will die abzuschiebenden Flüchtlinge haben. Vielleicht sollten unsere Politiker öfter mal sorgenvoll durch ein Teleskop hinaus ins dunkle und endlose All blicken. Vielleicht würde ihnen dann manches dämmern. Etwa dass ein Wettlauf um die grauslichsten und inhumansten Ideen zur Flüchtlingsfrage keine Lösung der Probleme bringt, sondern nur die FP immer stärker macht. Menschenverachtendes Scherzkipferln will auch gelernt sein. Und die FP hat darin seit Jahrzehnten grosse Übung, während SP und VP immer nur hinten nach hoppeln, anstatt eine gute und verständliche Politik zu entwickeln, die Probleme löst und Vertrauen schafft. Aber dann wären sie halt nicht mehr die SP und die VP, gell!

Liebe Leute, jetzt heisst es, die letzten Reserven zu mobilisieren, um die letzten Stunden des diesjährigen Faschings zu überstehen. Dann muss frau nur noch ohne grössere Schäden über Aschermittwoch mitsamt Heringsschmäusen kommen. So abgehärtet mögen wir alle dann auch den Alltag des Ganzjahresfaschings ohne Spätfolgen überstehen. Sicher ist nur eines: auch wenn die Narren die Macht wieder abgeben, die Scherzkipferln bleiben uns erhalten. Was eine gefährliche Drohung ist, gell!

Wie sagt man doch in Eberschwang: Hutzi-Hutzi!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Zielkonflikt

Gastkommentar von Borgare

Der Planungsstadtrat von Gmunden begibt sich, wahrscheinlich nicht einmal sehenden Auges, in einen ordentlichen Zielkonflikt. Für die absolute Verhinderung des Schildbürgerstreiches ” Regiotram ” demokratisch gewählt worden zu sein, um dann ganz artig bei einer Planung mitzumachen, die mehr oder weniger mit dem verpönten Projekt in Verbindung steht, kann man sich selbst sicherlich schönreden. Wenn man das Schönreden nicht besonders beherrscht, redet man sich vielleicht sogar ein, dass man bei der Baustellenplanung eh nicht dabei ist, oder noch besser, dass man irgend etwas verhindern kann, was die politische Mehrheit wirklich will.
Vielleicht noch etwas. Eine politische Partei kann eine sachbezogene Parteilinie unter Druck vorgesetzter Instanzen ändern (Stadt FPÖ). Eine Bürgerinitiative darf das, ohne viele Wähler schwer zu enttäuschen, sicherlich nicht.
Eine BI soll, und dies gilt meiner Meinung nach ganz besonders für den Vorsitzenden, ihre Ziele mit allem Nachdruck verfolgen bis sie erfolgreich ist (GMUNDNER ZUKUNFT UND UNTERSTÜTZER) oder sonst ihren Zweck erfüllt hat.
Bitte kein „wer ist stärker, I oder I”, sonst geht’s in Gmunden bei Projekten weiter wie bisher, nur netter.


und dann gibt es noch die anderen …

Gastkommentar von Karlheinz König

während unsere politelite (irgendjemand muss den job machen, willigkeit und soziales umfeld gehen vor eignung) sich leichter hand und frohem herzens vor allem dem wegschieben von verantwortung und den folgen ihres tuns oder lassens widmet, sind andere sich der tatsache bewusst, dass humor ernsthaft betrieben werden muss. das bedeutet auch, sich mit etwas ernsthaft und schweisstreibend zu beschäftigen und äussert sich grade im fasching dann etwa so: man erinnert sich deutscher tugenden und tüchtigkeiten und baue auf einem im ländlichen raum leicht beschaffbaren untersatz ein ambitioniertes modell von U-96 (“das boot”) und platziere einen aus dem mistkübel der fpö geklauten reim darauf. und weils so schön ist, muss man es auch allen zeigen (wobei der kaleu des romans alles andere als ein fanatischer, überzeugter nazi war und so der vergleich recht unpassend gerät. aber differenziertes denken ist ohnehin nur optional, weil offenbar schon normales denken es ist.).

aber nicht nur in der medizinischen versorgung klaffen zwischen den extremen welten, nein, auch die tim-taylors unter den freizeithumoristen sind eine zweiklassengesellschaft. zwar verzichten diese hier auf die schützenswerte kultur deutschen reimes, stattdessen aber zeigen sie sich im nachbau von opa adolfs tiger I ebenso talentiert, wie im nacheifern seines weltbildes.

kinder und narren, so sagt man, sprächen die wahrheit. das ist falsch. zumindest die narren sprechen nur aus, was ihrer beschränkten sichtweise gemäss ihre wahrheit darstellt. allerdings stimmt der grundgedanke: an dem ausgesprochenen erkennt man, womit man es zu tun hat.
den aufschrei übrigens, liefe ein als russischer partisan verkleideter narr mit einer plastik-panzerfaust hinter der panzeratrappe her, könnte man mit grosser wahrscheinlichkeit bis stalingrad hören.
wie sagte jake blues so passend? ich könnte fortwährend kotzen!


 

Kölner Karneval stoppt "Charlie-Hebdo-Wagen".


 

 

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