Heute:
Babsy Bitzschnell über Obskures in Stadt und Land
Gastkommentar von Phönix über superschlaue Kleingeister
Gastkommentar von Stefan Moser über Regio-Tram-Wahn
Liebe Leserleins!
Heute ist Gründonnerstag, liebe Leute, folglich ist Spinat mit Spiegelei angesagt. Aber nicht bei Ihrer Babsy, gell. Die wurde nämlich als Kleinkind mit Spinat vollgestopft, damit sie gross und stark wird Popeye. Aber ich habe den Spinat immer ausgespuckt, was total ok war, weil sonst würde Ihre Babsy heute aussehen wie der Popeye. Damit hätte mein Lover echt keine Freude. Also liebe Buben und Mäderln: wer nicht wie der Popeye aussehen will, sollte rechtzeitig aufhören, zu viel Spinat zu essen! Glaubt euren Eltern nicht und verweigert euch dem Spinat.
Man kann sich ja dem Höhepunkt der Fastenzeit auch anders nähern, gell, mit einer echten Fastenmahlzeit. Ich denke da an schlichte gekochte Erdäpfel, die noch heiss schälen, dann immer ein Scheiberl absäbeln, auf das Erdäpfelradl dann ein Klacks Rahm, darauf ein Löfferl Kaviar, und ab geht die Post. Das ist so ein richtig asketisches Fastenessen, gell. Wir wissen schliesslich schon vom Aschermittwoch-Heringsschmaus, wie unglaublich frugal manche Fastenspeisen sind.
Ihre Babsy hat das Gefühl, dass jetzt die Tage des Obskuren sind. So verkündet der Gmundner Bürgermeister Krapf mit grosser Schlagzeile in der Krone, dass er sich über die „Einigung bei der Nachnutzung“ des Landschlosses Orth freut. Dort soll jetzt nach dem Auszug der Forstschule das berüchtigte Hotel hinkommen, von dem niemand weiss, welcher Investor dort sein Geld vergeuden will. Denn solange es kein umfassendes Konzept für die Neustrukturierung Gmundens gibt, sondern nur die unselige Regio, wird es auch kein Hotel geben.Die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Und das tun sie derzeit nicht.
Wir vom Team Gmundl sagen schon lange: wenn man Gmunden in Sachen Tourismus neu aufstellen will, derzeit ist es eher eine Wüste als ein blühender Garten, dann ist das eine langfristige Infrastruktur-Investition, die sich die nächsten zwanzig Jahre nicht rechnen wird. Ohne Verlustabdeckung durch das Land geht gar nichts. Das ist eine politische Entscheidung mit der grossen Gefahr, zwanzig Jahre lang Steuergelder in einem Projekt zu versenken, das am Ende doch nicht funktioniert. Gut, mit dem Geld, das die Regio kostet, hätte man da schon was machen können.
Aber das eigentlich Obskure an dieser Verkündigung von BM Krapf ist die Tatsache, dass der Eigentümer von dieser Einigung auf die Nachnutzung nichts weiss. Der, nämlich die Bundesimmobilien-Gesellschaft BIG (nicht zu verwechseln mit der örtlichen Bürgerinitiative B.I.G.), denkt über die Nachnutzung noch nach. Mit wem BM Krapf sich geeinigt hat, wenn er sagt „Wir sind uns einig, dass es touristisch genutzt werden soll, nämlich als Hotel“, wissen wir folglich nicht.
Die BIG bestätigt die Hotel-Pläne ausdrücklich nicht. Polit-Neuling Krapf hat da wohl was verwechselt. Mag sein, dass man sich im Gemeinderat einig ist. Aber das ist so relevant, wie wenn Ihre Babsy sich mit Ihrem Lover darauf einigt, das Gmundner Rathaus solle eine Liebeslaube werden, gell! Handwerklich ist eine solche Verkündigung irgendwo zwischen schwach und obskur einzustufen.
Bei Ihrer Babsy wächst die Angst, dass in Gmunden wieder einmal erstens die Rechnung ohne den Wirt (aber auf Kosten der Steuerzahler) gemacht wird, und zweitens schon wieder ein Projekt verfolgt wird, dessen Realisierung mangels seriöser Grundierung scheitert. Denn wäre ein neues Hotel in Gmunden so eine tolle überrannte Sache, dann müssten die Investoren ja vor dem Rathaus Schlange stehen und sich um die Erlaubnis, ein Hotel zu finanzieren, geradezu prügeln. Haben Sie, liebe Leserleins, eine solche Schlange erblickt? Wenn ja: bitte sofort dem Herrn Bürgermeister melden. Und schön leise sein, damit wir die Investoren-Schlange nicht verscheuchen, gell!
Weil zuerst gerade von der Regio die Rede war. Auch hier gibts eine neue Obskurität. Im steten Bemühen, der Regio doch noch ein Häuchlein von Sinnhaftigkeit zu geben, hat sich wieder einmal die WKO ins Zeug gehaut. Jetzt verlangt man, die Strecke vom Klosterplatz bis zur BH müsse gratis sein. Wie die Leute zum Klosterplatz bzw. zur BH kommen, ist ein bisserl unklar, aber was soll’s! Man glaubt, damit mehr Regio-Passagiere generien zu können. Eine Illusion, wie die meisten Regio-Pläne. Diese Gratis-Strecke würde „den fehlenden Windschutz an der Traunbrücke ersetzen“, sagt der Bezirksstellen-Obmann der WKO, Martin Ettinger. Und wir haben gedacht, der Fasching sei schon vorbei.
Dann sagt dieser wahrhaft kompetente Wirtschaftsvertreter auch noch (bitte festhalten, nicht vor Lachen vom Sesserl plumpsen!): „… das Leben würde noch mehr pulsieren.“ Also echt, der Mann hat Humor. Von pulsierendem Leben kann keine Rede sein. Das einzige was dort pulsiert, ist der Durchzugsverkehr. Wie lange noch will man den Leuten einreden, die Regio würde die Käufermassen in hellen Scharen in die Gmundner Innenstadt treiben? Aber keine Sorge: diese Illusions-Blase wird auch platzen. Die Kaufleute könnten einem angesichts eines solchen Interessensvertreters eigentlich echt leid tun. Aber irgend wer muss den ja gewählt haben, gell!
Dass Lugner, der Spatzi-Spezialist, jetzt doch noch die Kandidatur geschafft hat, wirft Fragen auf. Etwa die, wie viele Bescheuerte es in diesem Land gibt, die eine solch groteske Figur ernsthaft als HBP sehen wollen. Es gibt auch eine Verantwortung des Wählerleins für das, was Wählerlein so unterstützt und wählt. Ist ohnehin schlimm genug, was uns die politischen Parteien zumuten. Muss man das noch mit einer in Wahrheit recht unlustigen Witzfigur à la Luger toppen? Einer, der nicht bemerkt haben will, dass ein einschlägiges Etablissement in seinem Shopping-Center als Bordell betrieben wurde? Was kommt da auf die Hofburg zu, wenn der Lugner es wider Erwarten schaffen sollte? Wollen wir das wirklich? Obwohl: für die SPÖ ist es diesmal wohl die einzige Chance, die Hofburg rot ein zu färben.
Obskur auch, dass die Massenmedien, sonst immer auf Randale und Skandale aus, nicht nur Khols Verstrickung in die Groer-Affäre verschweigen, sondern auch nicht Hundstorfers Rolle beim Versenken der einstigen Gewerkschaftsbank BAWAG hinterfragen. Denn auch wenn Hundstorfer jetzt so tut, als sei er damals der grosse Krisenmanager gewesen, so muss man doch sagen: er hat im ÖGB-Vorstand fleissig mitgewerkt am Untergang der BAWAG. Ein HBP-Kandidat, der zwar nicht Pädophile decken wollte, aber beim BAWAG-Desaster Kindesweglegung betreibt.
Noch obskurer scheint der Kandidat der FPÖ, Hofer, zu sein, der bisher eher dadurch auffällt, dass er geradezu verdächtig unauffällig ist. Nach aussen gibt er sich verbindlich, freundlich, harmlos. Im Kern ist er ein beinharter Ideologe, der noch dazu reichlich verschroben (vorsichte Formulierung!) zu sein scheint. Jemand, der „gern schiesst“ und zu diesem Zweck freudig eine Glock-Pistole herumschleppt, ist schon in Richtung „Dr. Seltsam“ angesiedelt. Wenn Herr Kandidat das mit einem etwas eigenartigen Kunstgeschmack kombiniert, wird einem ein wenig schwubbidu. Hier finden ein obskures Weltbild und ein obskures Kunstverständnis zu einander.
Wir bringen unten ein paar Bilder des Lieblingsmalers von Herrn Hofer, einem gewissen Manfred Wiesinger, der sich seinem eigenartigen Weltbild entsprechend „Odin“ nennt und seine Bilder auch mit diesem Namen und einer Rune signiert. Angeblich haben viele FP-Häuptlinge Bilder dieses totalen Retro-Malers in ihren Hütten hängen. Die dargestellten Sujets kann man durchaus „einschlägig“ nennen. Ihre Babsy rätselt, welche Bilder sie lieber in Hofburg hängen sieht: unförmigen Plätschen angeblicher Avandgarde-Kleckser oder abgestandene Bilderln im Stil des Nationalistischen Realismus (oder heisst das: Nichtentartete Kunst?).
Liebe Leute, als ich die Schinken dieses Odin (ob der alte Germanengott mit diesem Namensdiebstahl eine Freude hätte?) sah, dachte ich mir: An ihren Bildern sollt ihr sie erkennen! Einer Sache ist sich Ihre Babsy sicher: der Herr Hofer hat einen etwas irritierenden und ziemlich platten Kunstgeschmack. Oder würden Sie sich solche Bilder (siehe weiter unten) freiwillig ins Zimmer hängen? Ihre Babsy will solches Zeug nicht einmal auf dem Häusl hängen haben, ehrlich!
Auch recht obskur: der ORF ist laut Gesetz verpflichtet, ein anspruchsvolles Programm zu senden. Dass er diesen Auftrag erfüllt, muss er jedes Jahr in einem Bericht darlegen. So dient die „Millionenshow“ als Beweis für die Erfüllung des Bildungsauftrags, weil diese Sendung dazu anrege, „sich zu bilden“. Liebe Leute, da sperren wir jetzt also die Schulen zu und schicken die Leute in die Millionenshow, damits was lernen beim Assinger. Ich sehe es schon kommen, wir werden ein Land der Hochgebildeten, wo alle einen Dr. rer. mill. show tragen werden. Und vorher machens die kleine Assinger-Matura. In den Asylanten-Wwohnheimen und -lagern darf nur noch die Millionenshow geguckt werden. Damits recht schnell und tiefgründig aufs Leben in unserem Land konditioniert werden. Leute, unsere Bildungssystem ist gerettet, es weiß nur noch nix davon, gell!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Die Bildergalerie finden Sie nach dem letzten Beitrag!
Superschlaue Kleingeister
Gastkommentar von PHÖNIX mit FRAGEZEICHEN
Zum Beitrag “Präsidentielles”.
Voll auf’s Aug, was die EU-Situation, den Bundespräsidentenwahlkampf und die Gmundner Regio-Zug-Steuergeldverschwendungs-Groteske betrifft – ja voll auf’s Aug getroffen das Zitat aus Asterix: “Möge der am wenigsten Schwächliche gewinnen” …:
In der Politik, die bitte schön … UNSER ALLER LEBEN LETZTLICH IN DIESES MASSIV EINGREIFEND GESTALTET … (das sollte sich der einfache Bürger mal vor seiner Stimmenabgabe bewusst sein !!!!) – in unserer Politik auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene gilt perfekt der oben zitierte Sager:
„Möge der am wenigsten Schwächliche gewinnen”.
Das Paradoxe an der Gesamtsituation:
Eben genau die Schwächsten sitzen da oben. Nicht die Fähigen, Weitblickenden, ethisch und werteorientierten Menschen.
Es sind superschlaue Kleingeister, die entdeckt haben, dass der einfachste Job der Welt die Politik ist.
Es gibt keine Branche, in der mit so wenig Fachwissen, derartig wenig (juristisch einklagbarer) Haftung so weitreichend und mit so viel Geld der Bürger Schindluder getrieben werden kann.
Der Zug in Gmunden samt seinen jetzt schon absehbaren Kollateralschäden ist da nur ein relativ kleines (wenn auch Gmunden auf Jahrzehnte massiv bis an den Rand der Zahlungsunfähigkeit belastende und schädigende) Beispiel von Entscheidungen, die eben nur die am wenigsten Schwachen = die Menschen, die sich in politische Ämter wählen lassen konnten, treffen konnten.
Jeder einfache Hausverstand hätte anders entschieden.
Auf EU- wie Gmundnerstadt-Ebene!
Regio-Tram-Wahn
Gastkommentar von Stefan Moser
Leider muss man den verantwortlichen Politikern jegliches logische Denken in Bezug auf den Regio-Tram-Wahn absprechen. Auch dem Herrn Bürgermeister. Denn wie das Wort „Bürgermeister“ schon aussagt, sollte er im Sinne der Bürger handeln und nicht unsere Steuergelder einer einzigen Firma in den Rachen werfen. Einer Firma die dazu Null Risiko hat und alles geschenkt bekommt. Das dürfte ziemlich einzigartig in Österreich sein!
Auch wenn der Deal vor seiner Amtszeit eingefädelt wurde, er ist jetzt dafür verantwortlich das Beste für Gmunden und seine Bewohner anzustreben.
Wenn man aktuell die Fahrgastzahlen beobachtet, kann einem schlecht werden. Wofür die Slogans „Wir bewegen Menschen“ auf den Zuggarnituren stehen, ist allen ein Rätsel. Ausser den Schaffnern befindet sich die meiste Zeit niemand in den Zügen, und das wird sich auch nicht ändern.
Wollen wir wirklich unsere wunderschöne Innenstadt für leere Geisterzüge opfern?
Noch kann man diesen Wahnsinn stoppen, noch Gmunden vor dem endgültigen Ruin bewahren.
Wenn jeder, der gegen dieses Unsinns-Jahrtausendprojekt ist, seinen Unmut im Rathaus kundtut , müssen die Gmundner Stadtpolitiker einlenken!
Nationalistischer Realismus
Eine Ausstellung kuratiert vom Team Gmundl
unter Berücktsichtigung der Vorlieben des FP-HPB-Kandidaten Hofer
Die Gemälde/Zeichnungen sind von Hofers Lieblingsmaler „Odin“
(eigentlich: Manfred Wiesinger)
Der heldenhafte Landser wie aus dem Schundheftl
Ja, so ein kleiner Krieg ist echt fein! Hängt man sich gern in die Hütte.
Ist das der Haider als Totenvogerl?
Beim Wotan, auch Rechte haben erotische Fantasien, gell!
Echte Traditionspflege: Helden von gestern
hauen sich heute die Fresse wund!
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