Heute:
Babsy Blitzschnell über ein neues Hotelprojekt
GK von Wütende Stadtbürgerin „Leitsystem umgeleitet?“
Das Hotel-Projekt „Hideaway“
Liebe Leserleins!
Heute mal ein Abstecher zu einem möglichen neuen Hotelprojekt. Es handelt sich hierbei um eine Diplomarbeit im Masterstudiengang Architektur FH Joanneum Graz vom November des Vorjahres. Ob hinter dieser Diplomarbeit ein bereits involvierter Interessent (etwa die Raika OÖ, die grösstes Interesse an einer möglichst gewinnträchtigen Verwertung des Grundstücks hat) steht, ist uns nicht bekannt. Auffällig ist jedenfalls, dass ein wesentlicher Teil des Hotels die Idee der Chalets und der Marina übernimmt, erweitert und ausbaut. Das Ergebnis ist ein Projekt, das einen wesentlichen Teil der Promenade an der Schifflände von der Öffentlichkeit abschliesst und eine Verwertung der als Hotelsuiten ausgelegten Bootshaus-Chalets in Form von Privathäusern ermöglicht, wenn das Hotelprojekt scheitert. Auch bei diesem Projekt ist also von vorherein der Verkauf von Hotelsuiten als private Wohngelegenheit gedanklich eingeplant.
Über wieviele Betten/Zimmer das Hotel verfügen soll, geht aus den Plänen nicht hervor.
Wir bringen im Anschluss den Kommentartext zum Projekt und Schaubilder mitsamt Lageplan.
Siehe auch den folgenden Link:
http://www.gat.st/news/hideaway
Aus unserer Sicht wäre die Umsetzung dieses Projekt ein neuer Versuch, die Grunstücksspekulation einem „erfolgreichen“ Ende zu zu führen. Einziger Fortschritt: der Hotelbau ist dezent und belastet das Stadtbild nicht, zumindest wenn man den vorliegenden Plänen glauben darf.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Leitsystem umgeleitet?
Gastkommentar einer wütenden Stadtbürgerin
Betrifft Beschilderung und Leitsystem wegen gesperrter Brücke.
Wie kann es sein, dass die Brückensperre erst 5m vor der Sperre erstmals “erwähnt” wird?
Folgt man den Unleitungshinweisen landet man im Nirvana. Regelmäßig muss ich mich bei meinen Patienten, Klienten etc. dafür entschuldigen, wieviel Zeit sie verlieren, wieviel Wickel und Ärger sie hatten, um an ihr Ziel zu gelangen (wegen abgesperrter Brücke).
Unfassbar, wie schnell und sicherlich nachhaltig eine Stadt zu ihrer eigenen Verschlechterung beitragen kann. Wir sind SOOO traurig, wie schnell das passiert ist. Die grauenhaften modernistischen Haltestellen tragen wesentlich zur Ortsbildverschandelung bei.
Was lockt Touristen noch an?
HIDEAWAY
Betrachtet man die Stadtentwicklung von Gmunden, einer oberösterreichischen Kleinstadt am Traunsee, über die letzten 150 Jahre, ist der Zusammenhang zwischen der Stadtentwicklung selbst und der Aufstellung im Tourismussektor von großer Bedeutung für die Stadt. Nachdem Gmunden seine Vormachtstellung im Salzhandel im 18. Jahrhundert verlor und dringend neue Einnahmequellen benötigte, waren schnell die Ecksteine eines Sommer-Erholungsortes gelegt. Über die Jahre entwickelte sich die Stadt in ein beliebtes Urlaubsdomizil mit einer beträchtlichen Anzahl an Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Ihren touristischen Höhepunkt erreichte Gmunden Anfang des 20. Jahrhunderts. Dabei ist auffallend, dass nach jeder Investitionsphase im Bereich des Tourismus, wenig später auch die Wirtschaft einen Aufschwung erlebte.
In den vergangenen Jahren verlor der Tourismus in Gmunden allerdings an Bedeutung. Nachdem die Anzahl an Übernachtungsgästen abnahm, reduzierte sich auch die Bettenanzahl stark. Um nun Gmundens damaligen Ruf als Kurort und beliebten Ort der Sommerfrische wieder aufblühen zu lassen, muss der Markt belebt werden. Neue Übernachtungsmöglichkeiten sind dazu zwingend notwendig.
Die Zielsetzung
Gegenüber Gmundens Altstadt befindet sich auf der anderen Seite des Traunausflusses das ehemalige Seebahnhof-Grundstück. Mit einer Fläche von rund 34.600 m2 besitzt es in etwa die Größe des inneren Stadtzentrums. Hier soll nun anhand feingliederiger Planung hochwertiger Erholungs- und Lebensraum entstehen. Dabei sollen die Lage am See und die Umwelt besonders hervorgehoben werden. Ohne physikalische Grenzen zu ziehen soll hier eine zeitgemäße Hotel- und Wohnbebauung samt öffentlichen Sport- und Freiflächen entstehen.
Kurz gesagt, soll sich Gmundens neues Seehotelareal gut in die Umgebung einfinden und auch die Öffentlichkeit nicht abschirmen, sondern vielmehr diese auf das Grundstück ziehen und somit das gesamte Areal neu beleben.
Der Entwurf
Vorgelagert zum eigentlichen Entwurf begann die praktische Arbeit mit Analysen zur Stadt Gmunden und zum Grundstück selbst, um einen Überblick über alle relevanten Informationen für das neue Hotel- und Freizeitareal zu erhalten. Dabei war es auch wichtig, Gmundens Zukunftspläne im Bereich Tourismus und die gewünschten Zielgruppen zu untersuchen. Nach einigen Begehungen des Grundstücks konnten die Funktionen festgelegt werden und die Entwurfsarbeit beginnen.
Von Anfang an war die grundlegende Idee, ein Areal zu kreieren, welches trotz privater Bereiche für die Öffentlichkeit vollständig zugänglich ist. Das Grundstück lässt sich nun in drei verschiedene Bereiche gliedern – den Hotelbereich, den Wohnbereich und den öffentlichen Erholungsraum. Ein Hafen in der Mitte des Grundstücks verbindet diese Bereiche und bildet zugleich das neue Zentrum. Hier können sowohl Hotelgäste als auch andere Gäste mit kleinen Booten anlegen und das angrenzende Restaurant oder die Bar besuchen. Im Winter friert der Hafen zu und wird als Eislaufplatz umfunktioniert. Angrenzend zum Hafen befinden sich Liege- und Badewiese samt Beachvolleyballplatz.
Während sich die Lage der Wohnbebauung an den historischen Gebäuden der Nachbarschaft orientiert und die hufeisenförmige Bebauung fortsetzt, ist der Hotelbereich am See angesiedelt und setzt sich aus 26 kleinen Gebäudekörpern zusammen. Haupthaus des Hotels bildet das Hafenhaus. Es ist der größte Gebäudekörper am Areal und beherbergt unter anderem Konferenzräume, Restaurant, Bar und Lounge. Die Gästezimmer sind im ersten und zweiten Stockwerk untergebracht und in Einzel- und Doppelzimmer unterteilt.
Einen ganz besonderen Zimmertyp des Hotels stellen jedoch die Bootshäuser dar. Diese neue Interpretation historischer Bootshütten beinhaltet die Suiten des Hotels. Die zwei verschiedenen Typen sind locker an der Uferkante verteilt und ermöglichen auch dahinter liegenden Bereichen den Blick auf den See. Die Bootshäuser sind in ein- und zweigeschoßiger Variante ausgebildet und kragen über die Uferkante hinaus. Für jede Einheit ist ein eigener Steg vorgesehen. In der zweigeschoßigen Variante ist ein zusätzliches „Schmankerl“ eingeplant – jedes dieser Bootshäuser besitzt eine eigene innenliegende Anlegestelle für Boote.
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