Heute:
Babsy Blitzschnell lässt sich nicht täuschen
EK von Karl Goiserer „Der Gartenzaun“
Liebe Leserleins!
Dieser Tage ist in der Politik – wie so oft – Täuschen und Tarnen angesagt. Keine Waghalsigkeit wird gescheut, keine Schwindelei vermieden. An ihren Stummelbeinchen sollt Ihr sie erkennen! Wenn es denn stimmen sollte, dass Lügen kurze Beine haben.
Denn was sich die letzten zwei, drei Tage rund um den Abmarsch von Mikl-Leitner abgespielt hat, ist nun wirklich selbst für österreichische Verhältnisse ziemlich jenseitig. Da wird dem ÖVP-Bundesparteichef von einem Landeskaiser eine Ministerin entzogen und gleichzeitig ein neuer Minister aufs Aug gedrückt. Das alles aus der Angst, als NÖ-LH in den Strudel der absehbaren Wahlschlappe von Khol hinein gerissen zu werden.
Jetzt, da das Malheur des unfreiwilligen Wechselns nun mal geschehen ist, wird geflunkert, dass sich nicht nur die Balken biegen. Die ganze ÖVP strahlt wie ein frisch lackiertes Hutschpferd über den Job-Wechsel in NÖ und in der Regierung. Die ganze ÖVP? In Wahrheit natürlich nicht. Da strahlen nur Pröll (weil er einen lästigen Konkurrenten angebracht hat) und Mikl-Leitner (weil sie ein scheiss Ministerium angebracht hat, überfordert bleibt sie sowieso). Also erklärt uns Mitterlehner jetzt, er persönlich habe sich Sobotka fürs Innenministerium gewünscht. Der sei sein Wunschkandidat. Echt? Und Mitterlehner wird nicht schamrot, wenn er uns diesen Schmäh erzählt? Ja, sagt Mitterlehner, sein Wunsch, und er fügt hinzu: „Ich glaube, ich bin der Chef.“ Ja, mit dem Glauben, gell, ist das eben so eine Sache. Man kann was glauben oder auch nicht. Vor allem: der Glauben versetzt nicht nur Berge, sondern ersetzt auch die Wirklichkeit. Oder wie mein Grossvater zu sagen pflegte: Glaubn hassd ned wissn! Wir aber wissen es: Mitterlehner mag der Chef sein, aber anschaffen tut der Pröll.
Der Glaubwürdigkeit der Politik, ohnedies bereits im Dauersiechtum, haben Pröll und die Rest-ÖVP damit keinen guten Dienst erwiesen. Kein Mensch und nicht einmal treue ÖVP-Funktionäre glauben den Mist, der da jetzt in der Öffentlichkeit verstreut wird. Bestätigt wird nur das Vorurteil „Politiker lügen“.
Dass Khol, der klarerweise das Gegenteil beteuert, mit diesen Vorgängen keine Freude hat, kann auch angenommen werden. Da wird es auch nicht viel nutzen, wenn er diese Woche das Wiener Tierschutzhaus besucht. Die Hunderln, Katzerln und Kanaris sind nämlich nicht wahlberechtigt. Daran ändert auch nichts, dass Hundsi und VdB schon auf Visite waren, während Lugner heute dort auftauchen wird. Nur Griss und Hofer konnten bis jetzt kein freies Platzerl fürs Hunderlbesuchen in ihren Terminkalendern finden. Wenn sich da die Tierchen nur nicht grämen, gell! Und wie das halt so ist: Altersheiminsassen und Viecherln können sich gegen solche Besuche nicht wehren, gell!
Dafür ist die Höchstrichterin Griss auf Abenteuerreise gegangen. Sie hat erstmals in ihrem Leben – obwohl sie dreissig Jahre in Wien gearbeitet hat – ihre Füsse auf Favoritner Terrain gesetzt, um dort selbst das eine oder andere Wählerlein zu erlegen. Tja, liebe Leute, Döbling und Favoriten sind weiter von einander entfernt als der Nord- und der Südpol. Die Begeisterung der Favoritner Ureinwohner soll sich in Grenzen gehalten haben. Gefreut hat sich nur die rumänische Bettlerin, der Griss eine Münze zu kommen hat lassen (welche Münze entzieht sich unserer Kenntnis, gutes Spenden ist eben diskret, gell!). Dass sie nach der Erstbetretung Favoritens die Stimme verloren hat und die nächsten Wahlauftritte absagen musste, ist nicht ganz ohne Ironie. Vielleicht hat es ihr aber auch nur die Stimme angesichts der Favoritner Realität verschlagen. Ja, liebe Leute, Favoriten ist nur was für die Härtesten der Harten. Aber wie hat Griss auf die Frage nach ihrem Motto geantwortet: „Was uns nicht umbringt, macht uns nur härter.“ Da halten wir mal unsere Daumen!
Es wird unsere Wahlentscheidung auch enorm erleichtern, dass Kandidat Khol uns seinen Medikamentengebrauch mitgeteilt hat: er nimmt ein Harnsäuremittel, einen „ganz leichten“ Blutdrucksenker und einen Blutverflüssiger. Wir diagnostizieren: der Mann futtert offensichtlich zu viel fetten Tiroler Speck. Ach, liebe Leute, wäre das bloss Khols einziges Laster!
Sehr beruhigend auch, dass ÖVP-Mitterlehner versprochen hat, bei einer Wahlniederlage von Khol „die Nerven zu bewahren“. Ja, liebe Leute, so wünschen wir uns unsere Staatenlenker: mit kräftiger Hand am Steuerruder, den Blick kühn nach vorn gerichtet und das Staatsschinakel entschlossen durch alle Unwetter steuernd. Auch wenn der Kurz schon mit den Hufen scharrt, Mitterlehner hält das Steuerruder fest, bis man ihn wegzerrt. Was nur eine Frage der Zeit ist. Aber das kann einen Seemann nicht erschüttern!
Womit wir eh schon in den Niederungen des HBP-Wahlkampfes sind.
Während Hofer schon den „Notstand“ eingetreten sieht (1,3 Millionen Ausländer, 50 % der Häftlinge und 90.000 Flüchtlinge), hält VdB tapfer dagegen: von Notstand könne derzeit keine Rede sein. Dem können wir uns nur anschliessen. Es mag zwar unterschiedliche Wahrnehmungswelten geben, aber wer jetzt den Notstand ausruft, wird sich wundern, wenn der wirklich einmal eintritt. Was ist eigentlich die Steigerungsform von Paranoia?
Die Regierung versucht jedenfalls, in Sachen Asyl und Flüchtlinge den Rechtsstaat aus zu hebeln. Leider kapieren viele Bürgerleins eines nicht: dieser Rechtsstaat schützt uns alle vor Willkür und Tyrannei. Der Rechtsstaat geht uns also alle an. Was wir heute Flüchtlingen und Asylanten an Rechtsstaatlichkeit verweigern, trifft morgen uns alle. Die Art, wie diese Regierung sich über Fragen der Rechtsstaatlichkeit hinwegsetzt (vom unkontrollierten Zustrom der Flüchtlinge im Vorjahr über die Hypo-Alpe-Abwicklung bis hin zu den Versuchen, das Asylrecht de facto abzuschaffen), ist beängstigend. Möge ja kein Bürgerlein glauben, das könnte eines Tages nicht uns alle treffen. Anfänge sieht man: Willkürgesetzgebung bei den Rauchverboten in der Gastronomie, verantwortungsloser Wirrwarr bei den Verordnungen rund um die Registrierkassenpflicht oder ruinöse Bestimmungen bei der (berechtigten) Bekämpfung des Sozialbetrugs.
Derweil beschäftigt man uns Bürgerleins mit der Frage, ob die HBP-Kandidätchen wissen, wie man richtig über den roten Teppisch latscht.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Der Gartenzaun
Einserkasterl von Karl Goiserer
Gartenzaun ist etwas sehr Gutes sonst würde ja jeder das Privatgundstück benützen. Hundekot Pinkler usw. Grenzzaun ist auch sehr gut, das hat doch nichts mit dem Wahrenverkehr zu tun.
Nach der Kontrolle kann man Bravmenschen reinlassen.
Bösmenschen wie Abdeslam haben es dann schon schwerer in unser Österreich zu gelangen.
Sind ja einige Verbrecher nach Österreich gekommen – Gott sei dank sitzen schon einige. Wie in Salzburg.
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