Heute:
Bruno Beinharts HBP-Rundschau
GK Gen. Werner aus Linz
Ein Leserbrief und Brunos Antwort
Liebe Leserschaft!
Der HBP-Wahlkampf biegt ein. In die Zielgerade. Jetzt wird es brutal. Oder kurios. Je nachdem.
Brutal die gestrige Diskussion in Graz zwischen Vdb und dem Burschenschafter Hofer. Vdb präsentierte das Posting eines FP-Lokalpolitikers (Markus Fetter, VizeBM von Grammatneusiedl). Der forderte, man möge alle „Willkommensklatscher“ ausweisen. Frage von VdB an Hofer: „Alle ausweisen? Vom Kardinal Schönborn abwärts? Das nenne ich das Gegenteil des Heimatbegriffs, der mir vorschwebt.“ Halten wir fest: die FPÖ ist für die Ausweisung aller Österreicher, die die schräge FP-Weltsicht nicht teilen. Die Jagd auf „Volksfeinde“ ist offenbar bereits im Gang. Hofer, ein HBP, der spaltet. Mehr noch. Der mit freundlichem Lächeln auf brutale Art Feindbilder schafft. VdB: „Herr Hofer ist gut darin, alles zu diskreditieren, was ihm im Weg steht.“ So ist es. So sehen auch wir das.
Hofer dagegen spricht allen Nicht-FPlern offenbar die Heimat ab: „Wenn die Grünen mit Heimat Werbung machen ist das, als würde ich sagen: Drogenfreigabe für alle.“ Haben Grüne keine Heimat? Auch wenn sie darunter nicht das selbe verstehen wie Hofer? Zum Glück nicht das selbe darunter verstehen! Endlich wird der Heimat-Begriff nicht den Rechten überlassen. Die damit nur Unfug treiben. Hofer spricht Andersdenkenden offenbar die Heimat ab. Weit ist das nicht zum Volksschädling. Politische Mitte ist das nicht.
Dann erklärt Hofer noch: „… ich bin nicht der Meinung, dass der Islam ein Teil von Österreich ist.“ Lernen Sie Geschichte, Herr Möchtegern-HBP! In der K. u. K.-Monarchie waren Moslems in vielen Teilen Österreichs die Bevölkerungsmehrheit. Es gab moslemische Truppenteile. Moslemische Militär“pfarrer“. Der Islam war bereits im 19. Jahrhundert eine anerkannte Religionsgemeinschaft. Teil der Monarchie. Damit Teil Österreichs. Herr Hofer hat einen engen Heimatbegriff. Und er grenzt Menschen aus. Bestimmt, wer „echter“ Österreicher ist. Wer hier Heimat hat. Das ist nationalistisch. Chauvinistisch. Letzten Endes menschenverachtend. Ein HBP für alle, die hier leben? Der sieht wohl anders aus. Der Mann kann nicht anders.
Kurios dagegen, wie er es mit der Bundeshymne hält. Wir sind ja auch der Ansicht, der neue Text ist bescheuert. Weil er nur mit Krampf in die Melodie eingepasst werden kann. Wir halten die Änderung für grenzwertig. Weil der ganze Hymnentext grenzwertig ist. Er atmet das Gedankengut des Ständestaates. Hat ein Österreichbild, das mit der Gegenwart nichts zu tun hat. Ein gänzlich neuer Text gehört längst her. Stattdessen wird dilettantisch herum gebastelt am Text. Naja, wenn Politiker eine Hymne texten.
Hofer weigert sich, den neuen Text zu singen. Weil das nirgend wo vorgeschrieben ist. Aber ein HBP hat sich an den gesetzlichen Text zu halten. Ob es ihm gefällt oder nicht. Ob der Text gut ist oder nicht. Aber echt kurios ist es, wenn Hofer sagt, er möchte die Hymne so wie seine Grossmutter singen. Echt? Da fragt man sich: will er wirklich „Deutschland, Deutschland über alles“ intonieren? Wie es sich für einen deutschnationalen Burschenschafter gehört. Denn das wird jene Hymne gewesen sein, die Grossmütterchen gesungen hat. So sie gesungen hat.
Immer wenn man bei Hofer ein wenig am reichlich aufgetragenen Strahle-Lack kratzt, lugt ein deutschnationaler Burschenschafter hervor. Einer, der Menschen nach merkwürdigen Kriterien von einander trennt. Statt Menschen zusammen zu führen. Wie es ein HBP sollte.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
Parteigranden
Gastkommentar von Genosse Werner aus Linz
Ja die SPÖ Manager und Sozigranden!!
Ja die haben gute Leute jetzt. Sind gleich nach dem Studium zum Parteijob gewechselt. Dann wurden sie von der Sozi Partei in Managerjobs vermittelt. Dort sollen sie viel gelernt haben. Und jetzt sind sie wieder bei der Partei. Die bringen jetzt alles auf Vorderfrau!!!??
Franz Vr. der Lehrmeister hat ja auch schon nach dem Genossen Bruno alles besser machen wollen. Sein Nachfolger der Viktor auch. Die jetzigen Manager waren bei diesen Grössen Lehrbuben. A guate Pati hot ma freia gsogt. Nur warum hat die SPÖ seit dem Dr. Franz immer % verloren. Die Wähler haben die guten Funktionär nicht begriffen die müssen mehr lernen. Damit sie die Parteigranden vestehen lernen!!
Genosse Werner aus Linz
Jetzt melde ich meinen Zweitwohnsitz ab. lasse den Kanal versiegeln Mühlabfuhr melde ich ab. Strom abzwicken. Dann zahl ich nur mehr die Grundsteuer bis a Depp kommt
und mir des Seegrundstückl mit der alten Hüttn abkauft. Pfiat euch!!
Margareta Enser-de Groot an Bruno Beinhart
Sehr geehrter Herr Bruno Beinhart,
Ich will aus Ihrem Blog „die Freiheit die sie meinen“ lediglich auf Ihre Verteidigung der Raucher im öffentlichen Raum eingehen. Sind Sie wohl selbst ein Raucher?. Die Freiheit des einzelnen endet dort, wo sie die Freiheit des nächsten beeinträchtigt. Als Bahnfahrerin beobachte ich oft, dass z.B. in Warteräumen trotz Rauchverbot weiter geraucht wird. Auf dem Bahnsteig schmeissen die überwiegend Jugendlichen, die noch meist feucht hinter den Ohren sind, die Tschiks auf die Geleise. Die Steuerzahler zahlen eh wieder die Reinigung. In den Erholungsräumen und Parks liegen überall die grauslichen Zigarettenstummel herum. Von den Kosten, die das Gesundheitssystem für die Schäden des Rauchens zu tragen hat, will ich gar nicht reden.
Aber es geht nicht um das Rauchen per se. Wenn sich jemand selbst schaden will, soll er das tun. Aber es geht um die Schädigung und Belästigung der Mitmenschen. Da Sie, in Anspielung auf einen Leserbrief „Zivilcourage“in den OÖN behaupten, „Zivilcourage“ trete für ein generelles Rauchverbot ein , dann verdrehen Sie bewusst den Sinn. dieses Leserbriefes, der nur das rücksichtslose Wegwerfen von Zigarettenstummel in Natur und im öffentlichen Raum kritisiert (was höchstwahrscheinlich zum Brand von Schloss Ebenzweier geführt hat). Wenn Sie das als Einschränkung der persönlichen Freiheit sehen, dann interpretiere ich Sie so, dass Sie für Rücksichtslosigkeit und Chaos eintreten.
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Was Ihre Anspielung auf Singapur betrifft: ich war im Jahre 2008 auf meiner Rückreise von Australien eine Woche in Singapur, ich habe mich in keiner Stadt so sicher gefühlt, auch spät abends, wie in Singapur. . Sich sicher fühlen dürfen, dass ist doch eines der Grundbedürfnisse der Menschen. Noch dazu ist Singapur eine der Städte mit der höchsten Lebensqualität der Welt. Habe keine Slums gesehen, oder hab ich vielleicht etwas übersehen?
Bruno Beinhart an Fr. Enser-de Groot
Sehr geehrte Frau Enser-de Groot,
scheinbar bin ich im Gegensatz zu Ihnen in der Lage, nicht nur nach meinen eigenen Interessen zu denken und zu handeln. Sondern auch den Interessen anderer Rechnung zu tragen. Deren Interessenslage mit zu denken. Man muss kein Raucher sein, um manches an der Anti-Raucher-Hysterie zu kritisieren. Auch ich bin froh, in Lokalen endlich rauchfreie Zonen zu finden. Aber ich bin gegen die geplanten Totalverbote. Die Kosten für das Gesundheitswesen? Das ist so eine typische neoliberale Argumentation. Dann reden wir doch auch über die Kosten durch Extremsportarten, Autoraserei, Alkohol, Arbeitsleid und Arbeitsstress etc. Wenn wir das zu Ende denken, sind wir dort, wo die Neoliberalen uns haben wollen: in der egoistischen Ellbogengesellschaft. Die Jagd macht auf alle, die sich nicht den angeblichen ökonomischen Zwängen unterwerfen. Da wird dann in Volksschädlinge und Volksnützlinge unterschieden. Kein Wunder, dass Neoliberale sich oft nah der FPÖ finden.
Sie sollten ihre Ressentiments überdenken. Etwa Jugendlichen, die rauchen, auch gleich vorzuwerfen, die seien „noch feucht hinter den Ohren“. Was hat das mit dem Wegwerfen von Kippen zu tun? Nix! Es dient nur der Verächtlichmachung dieser Jugendlichen. Zu deren Herabwürdigung.
Dass noch immer manche Raucher rücksichtslos ihre Tschiks anzünden, sie irgendwo in die Landschaft werfen, ist leider wahr. Aber nach meiner Erfahrung ist das eine kleine Minderheit. Herumliegende Tschikstummeln sind ärgerlich. Hundstrümmerln sind noch ägerlicher. Aber die Leute wie in Singapur mit irren und völlig unangemessenen Strafen zu verfolgen? Das ist nicht meine Vorstellung einer freiheitlichen Gesellschaft.
Sie sollten versuchen, meine Äusserungen genauer zu lesen. Ich habe nirgend wo geschrieben, die Posterin „Zivilcourage“ sei für generelle Rauchverbote eingetreten. Ich schrieb: „Da wird auch gleich gefordert, man möge Rauchen ganz verbieten.“ Das Wort „da“ ist eine generelle Feststellung. Nicht ein Bezug auf ein bestimmtes Posting. To whom it may concern. Wie man so sagt. Dann folgt der Hinweis auf Singapur. Ich verdreh da gar nichts. Ich schreibe ganz allgemein darüber, was sich in den Postings so findet. Bitte sinnentnehmend lesen! Statt was hinein zu geheimnissen, was nicht drin steht.
Wenn es Ihnen taugt, dass in Singapur alles so sauber ist, dann blenden Sie aus, dass Singapur eine schlimme Autokratie ist. Wenn nicht eine Diktatur. Erinnert mich, tut mir leid, an einen besonders dummen Sager. Unterm Hitler sei alles so sicher gewesen. Ja, wenn man nicht an der Front war. Wenn man nicht jüdisch war. Wenn man nicht gerade vernadert worden ist. Und wenn man … aber lassen wir das.
Nur ein paar Fakten zu Singapur: hin und wieder fallen Wahlen aus. Einmal gleich für 18 Jahre (1993-2011). Das Land ist praktisch ein Einparteienstaat. Strenge Überwachung der Verhaltensweisen. Alle Medien stehen unter staatlicher Kontrolle. Unterliegen strenger Zensur. Wenn mehr als drei Personen öffentlich über Politik sprechen wollen, müssen sie eine staatliche Linzenz beantragen. Alle öffentlichen Lebensbereiche werden streng überwacht (Total Defense). Der Preis für eine geringe Kriminalitätsrate ist die totale Einschränkung der persönlichen Freiheit.
Ja, Sie haben etwas übersehen! Eine Stadt bzw. ein Staat mit „totaler Sicherheit“ ist ein totalitärer Staat. Der Preis für die vermeintliche Sicherheit ist die totale Einschränkung der Freiheit, die permanente Verletzung von Menschenrechten. Die richtige Balance zu finden zwischen Freiheit und Sicherheit ist nicht immer einfach. Leider sind viele Bürger so unmündig (unaufgeklärt im Sinne Kants), dass sie für vermeintliche Sicherheit die Freiheit aufgeben.
Ein Staat mit totaler Sicherheit, wie das in Singapur angestrebt wird, ist ein Staat mit totaler Unfreiheit. Das mag für manche bequem und attraktiv sein. Freiheit aber inkludiert immer ein gewisses Mass an Unsicherheit. Ein Staat, in dem Verbrechen nicht mehr möglich sind, ist ein totalitärer Staat. Freiheit inkludiert die Möglichkeit, diese Freiheit zu missbrauchen. Wer von der grossen Sicherheit in Singapur schwärmt, der sollte in der Tat sein Weltbild überprüfen. Der schwärmt nämlich, ohne es zu wissen, von der grossen Unfreiheit.
Man muss halt bei der Bewertung einer Gesellschaft über den Tellerrand der eigenen Befindlichkeit hinaus blicken. Nicht immer ist die eigene Interessenslage und die eigene Komfortzone der geeignete Massstab zur Beurteilung.
Mit besten Grüssen
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
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