Heute:
Babsy Blitzschnell fasst sich kurz
GK AndyB über ein Erlebnis
GK Wurl Wupper repliziert auf Kriegsgegner
Liebe Leserleins!
Ich melde mich nur kurz zu Wort und bin gleich wieder weg. Heute bringen wir mal zwei der eingelangten Gastkommentare unserer Leserleins. Der GK von AndyB ist eigentlich eine Geschichte, die erzählt werden musste. Mögen die Gmundnerleins sich ihren Reim auf diese Büchner-Preis-verdächtige Story machen.
Wie schon angekündigt: diese Woche sind noch die Behindertenparkplätze und „Huckepack“ ein Thema. Einen schönen Tag allerseits, gell!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Ohl ju kähn iht oder Erlebnisse in Gmunden
Erzählender Gastkommentar von AndyB
Meine 84jährige Mutter war neulich ein paar Tage nicht da. Sie wollte ihre Mutter besuchen.
Da ich mit der Handhabung von Küchengeräten nicht so vertraut bin, und ich praktisch ohne Nahrung war, fuhr ich durch die Stadt – auf der Suche nach einer Lokalität.
Spontan fiel mir ein chinesisches Restaurant auf: Menue – All you can eat – für 7,50 Euro.
Ich steuerte also dieses Restaurant an und setzte mich an einen Tisch für 2 Personen. Als ich die ersten Löffel meiner Chinasuppe zu mir nahm, kam eine sehr gepflegte ältere Dame an meinen Tisch und fragte: Ob der Platz noch frei wäre? Höflich wie ich nun mal bin, sagte ich natürlich ja.
Statt sich allerdings zu setzen, nahm sie den Stuhl und stellte ihn an einen Vier-Personen-Tisch, als fünften Stuhl. Aaaah, ok, die Dame wartet noch auf andere Personen.
Die anderen Personen waren allerdings lediglich ihr Mann. Für was braucht man nun fünf Stühle für 2 Personen? Wir werden es nie erfahren ….
Die Dame ging ans Buffet und füllte sich sofort alle Delikatessen ab, nur Fleisch, Fisch, keine Beilagen. Nachdem ich meine Suppe gegessen hatte, ging ich nun zum Buffet. Ein wenig Ente und ein paar Beilagen wählte ich aus.
Ich sah mich um: am Tisch schräg gegenüber saßen ein ausländischer Mitbürger, Mitte 20, und seine Mutter. Der junge Mann hatte in der linken Hand ein Handy und in rechten Hand einen Suppenlöffel. Es wurde telefoniert, sich gegenseitig Videos gezeigt und Textnachrichten geschrieben.
Die erste Portion hatte ich aufgegessen, und ich ging wieder ans Buffet. Von weitem sah ich schon … hmm … Scampis, Garnelen. Ich wählte zuerst die Beilagen … In der Zeit stürzte die ältere Dame heran und schaufelte sich sämtliche Scampis und Garnelen in eine kleine Schüssel. Genau, man nahm inzwischen keine Teller mehr, nun war es schon eine Schüssel. Triumphierend sagte sie: das muss ja dann schon ausnutzen …
Allerdings sah das ältere Ehepaar nicht aus, als würde es ihnen an finanziellen Mitteln fehlen, eher das Gegenteil.
Während ich aus Verzweiflung die nächste Suppe zu mir nahm, war ein ziemlich dünner junger Mann gekommen. So ein Büromensch, im Anzug.
Der junge ausländische Mitbürger hat noch immer sein Handy in der linken Hand und den Suppenlöffel in der anderen. Die Suppe war noch immer die gleiche.
Das nun die Jugendlichen in Österreich schon anatomisch mit einem Handy verwachsen sind, daran hat man sich inzwischen gewöhnt. Das man aber ohne Handy nicht mal essen kann, das war mir neu.
Das ältere Ehepaar schaufelte sich weiter ihre Schüsseln voll. Gegen Beilagen waren sie wahrscheinlich allergisch. Allerdings hatten sie nun den Tisch hinter sich ins Visier genommen. Die beiden Damen von diesem Tisch schienen schon leicht genervt : „Jaja, wir gehen jetzt, wir rauchen nur noch auf“ … „Rauchen sie ruhig in Ruhe noch auf“ …
Inzwischen war eine adipöse Dame erschienen und gesellte sich zu dem schmächtigen Mann.
Im Augenwinkel sah ich, wie eine riesige Portion Garnelen aufgetischt wurde. Ich schlenderte also langsam zu Buffet … doch … ich konnte nur noch sehen, wie die adipöse Dame sich den einen Teil der Garnelen auf den Teller schaufelte und die ältere Dame den Rest. … das muss man ja dann schon ausnutzen …
Der ausländische Mitbürger hatte die Suppe inzwischen geschafft und widmete sich einem Teller, allerdings ohne das Handy aus der Hand zu legen. Die Mutter telefonierte schon wieder.
Ich holte mir eine weitere Suppe …
Es betraten zwei weitere Personen den Gastgarten : zwei Bauarbeiter. Nun folgte ein Schauspiel sondergleichen. Die Bauarbeiter hauten sich alles auf den Teller, was nur eben ging. Da wurde Fisch mit Ente, Huhn, Beilagen aller Art auf den Teller geschaufelt, bis der Teller mehr als gefüllt war.
Liebe Leute …. es heißt „All you can eat“ und nicht „All you can schaufel on one Teller“ …
Ich holte mir noch eine Suppe, während die adipöse Dame sich einen riesigen Teller, der eigentlich für Hauptspeisen gedacht war, mit Nachtisch füllte. Das ältere Ehepaar schlürfte weiter an ihren Köstlichkeiten, und am Nachbartisch wurde weiter mit dem Handy hantiert. Der junge Mann holte sich einen weiteren Teller und würde wohl die nächsten zwei Stunden brauchen, um ihn zu leeren.
Ich hatte genug „all you can eat Chinasuppe“ konsumiert. Ich zahlte und verschwand leise weinend im Auto.
Mutter, was hast Du mir angetan?!
Replik
Gastkommentar von Friedenslieber alias Wurl Wupper
Lieber Kriegsgegner,
Sie haben mich durchschaut, ich bin Hasenfuss und Hosenscheisser.
Darum bin ich denen auch so dankbar, die mir (unter persönlichen Opfern) die Freiheit erkämpft haben.
Wenn das Zitat nur schöne Worte, nichts als schöne Wort sind, können wir uns daran einfach nur erfreuen. Für mich ist es Trost, dass der Wunsch nach Freiheit schon so alt ist, um vor über zweitausend Jahren so brillant formuliert worden sein zu zu können.
So freut es mich, dass der Text auch bei Ihnen Emotionen hervorgerufen hat, wenngleich ich gehofft habe, Sie damit ein kleines Stück auf ihren Weg „einfach glücklich sein“ begleiten zu dürfen.
Zum Thema Geld und Macht muss ich gestehen, dass mir nicht bewusst war, dass die beiden von Ihnen angesprochenen Juncker und Merkel aus extrem reichem Haus stammen würden. Meines Wissens können beide ihre „Macht“ von freien, demokratischen Wahlen herleiten. (Daraus sollte folgen, dass ihnen kein Geld auf der Welt hilft, wenn man – im Zuge von Wahlen – beschliesst, sie wieder loswerden zu wollen.)
Ihr
Friedenslieber fna Wurl Wupper
PS: Hoffe, das gewählte Synonym ist Ihnen angemessen genug.
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