Archive for April 2014

Bankrotterklärung
30. April 2014

Ein Zwischenruf von Bruno Beinhart

Diesmal hat die Babsy es schlauer gemacht als ich. Sie ist schon unterwegs und so weit weg, dass sie nicht mehr zurückgeholt werden könnte. Nutzung des Fenstertags nennt man das. Also muss ich nochmal ran diese Woche. Der Babsy sei es vergönnt.

Erstmals haben Einwohnerleins von Gmunden die Möglichkeit, sich den Retter der Stadt, die Hoffnung des Fremdenverkehrs und die Wurzel aller Polittricks der ÖVP anzusehen: den Leibhaftigen. Äh, den leibhaftigen, äh, Investor, korrekt Inwestohr genannt. Auf http://www.salzi.tv – dort beantwortet er zehn Fragen, indem alles offen gelassen wird. Was auch eine Antwort ist!

Es grenzt schon an eine unglaubliche Frotzelei, wie hier all das bestätigt wird, was vom Team Gmundl (und in Spezialbeiträgen von Babsy Blitzschnell und meiner Wenigkeit, Bruno Beinhart) ebenso festgestellt wurde, wie von vielen Hotelbau-Beobachtern, die nicht völlig indoktriniert sind oder eigene Spezialinteressen verfolgen.

Vor einige Zeit noch wurde uns Herr Freunschlag und sein Firmengeflecht als der ultimative Hotel-Investor präsentiert. Jetzt sagt dieser Herr unumwunden, über kein Bargeld zu verfügen, und dass das einzige Eigenkapital, das zum Zeitpunkt der Vertragsverlängerung durch die Gemeinde vorlag, offenbar ein wertloser Wisch der RAIKA war, auf dem bestätigt wurde, man beabsichtige, den Hotelerrichtern einen Kredit zu gewähren. Bemerkenswert war schon damals, dass eine Kreditgewährung den Bürgerleins als Aufbringung von Eigenkapital verkauft worden ist. Motto: je mehr Kredite ich aufnehme, umso mehr Eigenkapital habe ich. Das sollte sogar ein Handelsschüler als kaufmännischen Unsinn erkennen können. Der disbezüglich vorgebildete Bürgermeister und die geballte Wirtschaftskompetenz der ÖVP waren dazu leider nicht imstande, und haben so eine völlig neue Eigenkapital-Definition in Gmunden politisch durchgesetzt. Aber vielleicht haben sie die Bilanzen auch nur verkehrt herum gehalten …

Des weiteren wird in diesem Interview wieder einmal ein neuer Investor angekündigt (zum wievielten Mal eigentlich? Steht da nicht bald ein Jubiläum mit einer runden Zahl ins Haus?). Aber leider, leider, man könne ihn/sie/es erst nächste Woche bekannt geben, weil noch ein paar Papierln fehlen. Auch diesen Schmäh führt man uns nun zum x-ten Male vor. Selbst der originelle Fremdenverkehrsdirektor von Gmunden sollte inzwischen wissen: wenn ein Magier den selben Trick zum zehnten Mal präsentiert, bleibt das Publikum aus.

Ursprünglich war seitens der Errichtungs-Simulanten der Verkauf der Chalets und Wohnungen die Grundvoraussetzung, um mit dem Hotelbau beginnen zu können. Dafür sprach auch der erste diesbezügliche Verkaufs-Katalog für die Chalets. Dort war der Erwerb der Chalets an den Erwerb einer Beteiligung an der Hotelerrichtung gebunden. Hat scheinbar nicht so wirklich gut geklappt. Denn jetzt wird uns auf einmal versichert, man könne auch ohne fixe Käufer mit dem Hotelbau beginnen. Also was jetzt? Man werde demnächst, wenn die Baubewilligungen da sind, mit den vorgemerkten Interessenten zu sprechen beginnen. Klingt das nach vorausschauender Planung und professionellem Handling, oder vielleicht doch eher nach Verarschung der Bürgerleins?

Inzwischen gehen die Visionen des Errichtungs-Simulanten jedoch mit ihm durch: er verspricht für die Chalets blaues Wasser sowie warmes Wasser das ganze Jahr über. Der Rösslwirt lässt grüssen, dort es ist aber nur ein kleines Schwimmbecken mit überschaubaren Kosten im Gegegensatz zur bei uns geplanten Badebucht. Wer die beheizen will, muss entweder über eigene Ölquellen in Saudi-Arabien oder über Gasfelder in Russland (Achtung: mögliche Lieferprobleme!) verfügen. Aber vielleicht ist der grossartige Investor, der uns demnächst wieder einmal präsentiert werden soll ohnehin ein russischer Oligarch. Juhu, Gmundens Energiezukunft wäre gesichert (wenn vorher die NATO die Pipelines erobert, aber das ist ein Nebenproblem, für einen Provinzbürgermeister nur ein Klacks, die Truppen in Bewegung zu setzen). Ach ja, einen weissen Sandstrand soll es auch geben vor den Chalets, damit die erhofft strunzdummen Käufer im Salzkammergut-Schnürlregen so das richtige Bermuda-Feeling bekommen. Für wie deppert hält dieser Herr eigentlich die Bürgerleins? Wo will er denn den Sandstrand aufschütten? Vor den Chalets ist nämlich genau null Platz (siehe rote Linie im Foto unten). Und wie will er – mal abgesehen von den Energiekosten – die Bucht beheizen? Die ist nämlich – ebenfalls auf dem untenstehenden Bild unschwer zu erkennen – zum See hin offen. Macht er die Bucht dagegen „dicht“, können die stolzen Chaletbesitzer mit ihren Schinakln nicht mehr aus der Bucht hinausfahren. Gut, dafür können sie am Boot hocken und die Fusserln ganzjährig ins warme Wasser halten. Wir haben es hier offensichtlich mit den Fieberfantasien eines mental in den 1970er-Jahren hängen gebliebenen Geistes zu tun. Ich empfehle als Therapie das mehrmalige Abspielen dieses Videos (bitte auf den Link klicken): http://youtu.be/1EW2pqscouU

Chalets1_auszug_a

Es besteht die sachlich gut begründbare Vermutung, dass dieser Herr Investor entweder nicht weiss, wovon er spricht, oder uns wissentlich verarscht. Die Preisfrage ist: bildet er eine Bürgerlein-Verarschungsgemeinschaft mit dem Bürgermeister und der ÖVP, oder verarscht hier jeder jeden?

Was den Baubeginn des Hotels betrifft, ist es nun genauso gekommen, wie hier bereits mehrmals prophezeit: durch das vertraglich gesicherte Freilos (der Baubeginn des Hotels ist an die Erteilung der Baubewilligung für die Chalets und Wohnung geknüpft, diese Baubewilligung aber ihrerseits an den Beginn des Hotelbaus, sowas nennt man Quadratur des Kreises) bei der Frist für den Baubeginn, kann man den beliebig verschieben, solange keine Baubewilligung für die Chalets vorliegt. Wir haben vorhergesagt, dass genau das geschehen wird. Nun erklärt der Errichtungs-Simulant, dass noch keine Baubewlligung vorliege, die bis Ende April auch nicht kommen werde, daher im Mai keinesfalls mit dem Bauen des Hotels begonnen werde. Wer hätte das geahnt! Kein Bürgermeister, kein Tourismusdirektor – nur die Bürgerleins und wir vom Team Gmundl. Jetzt wird behauptet, man beginne irgendwann im Juni (so die Bescheide rechtsgültig geworden sind!), müsse aber, leider, leider, im Sommer gleich pausieren (man nennt das: die Bautätigkeit einschränken), weil man den Leuten das Badevergnügen nicht nehmen wolle. Wie rücksichtsvoll, echt, und ich mokier mich hier auch noch! Ich sage daher voraus: Ende Juni, vielleicht auch erst im Juli wird ein Baustellen-Schild aufgestellt mit der Aufschrift „Baustelle“, damit man das Loch, das man dann mit einem Schauferl ausbuddeln wird (L*B*H=1m*1m*1m) auch als Baustelle erkennt. Daneben wird ein rostiger Bagger geparkt. Fertig ist die Bautätigkeit. Dann muss es nur noch im September zu schneien beginnen, und man ist als Errichtungs-Simulant voll aus dem Schneider.

Diese Prophezeiung ist nur halb so kühn, wie sie klingt: denn nachdem der Inwestohr erklärt hat, im Rathaus lägen nun alle Unterlagen für die Baubewilligung der Chalets vor, hat der Bürgermeister sich beeilt, eine Erklärung abzugeben: Ja, man habe kistenweise Unterlagen erhalten. Auf gut Deutsch: da brauchen wir Monate, um das durchzusehen und zu kontrollieren. Wir nehmen an, das wird tatsächlich viele, viele Monate dauern. So hält man die Bevölkerung, kritische Bürgerleins und jene Menschen, die ehrlich an die Notwendigkeit eines Hotels glauben zum Narren: man macht einen Verlängerungsvertrag mit strenger First (31. Mai 2014 als spätester Baubeginn), dazu eine kleine Verschiebugsklausel, wenn die Baubewilligung für ein ganz anderes Objekt (nämlich für die Chalets und Wohnungen) fehlt, und dann kann man Scheiberl spielen und hinauszögern und hinauszögern und hinauszögern …

Herr Bürgermeister: Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten – Sie sind längst rücktrittsreif. Wer solchen Leuten das Schicksal der Stadt anvertraut, hat jedes Vertrauen verspielt. Wer bei deren Spielchen bereitwillig wie Sie mitspielt, den Gemeinderat mittels merkwürdiger Gesetzesinterpretation austrickst (siehe GR-Abstimmung im Jänner), um solchen Bau-Simulanten die Mauer zu machen (die selbige selbst nicht zu errichten imstande sind, siehe Hotelbau) – wer das tut, sollte seinen Hut nehmen und gehen. Man kann nur hoffen, dass Sie bei den nächsten Wahlen zurückgetreten werden. Auch wenn Ihre Überlebenschancen leider besser sind, als wünschenswert wäre – dank einer inferioren Stadt-SPÖ, die als Alternativen nur einen politisch substanzlosen Schmähführer anbieten kann.

Man muss hoffen, dass endlich irgend eine der dank GRin Rumpf (Die Grünen) bestens informierten Behörden endlich etwas unternimmt, um diese Groteske zu beenden und gesetzeskonforme Zustände herzustellen. Dass es ausserdem darum geht, die endgültige Zerstörung des Stadtbildes von Gmunden zu verhindern, die Verschandelung der schönsten Bucht des Traunsees, daran sei der Vollständigkeit halber erinnert.

Bruno Beinhart für das Team Gmundl

 

 

 

Die Gmundner Polit-Pinocchios
28. April 2014

Anmerkungen zur aktuellen Lage

von Bruno Beinhart

Die Gmundner Polit-Pinocchios haben wieder zugeschlagen.

Der erste Schlag: kurz vor Ostern wurde den sehnsüchtig nicht darauf wartenden Haushalten das neue Propagandablatt der ÖVP in die Briefkästen gespült (gut, die ÖVP bringt immerhin regelmässig eine Zeitung zusammen, die SPÖ hat sich diesbezüglich seit der letzten Wahl vor lächerlichen fünf Jahren völlig abgemeldet).

Abgesehen davon, dass man sich nicht entblödet, am Titelbild mit dem Photo einer russischen Gasförderstation aufzumachen, Verzeihung, mit der architektonisch unglaublich gelungen neuen Talstation der Seilbahn, wird hier natürlich der Wahlkampf voll eröffnet. (Nur kurz zur Seilbahnstation: ein Schandfleck in der Stadtlandschaft – aber vielleicht ist das die neue Positionierung Gmundens im Fremdenverkehr: ein Freilichtmuseum als konzentrierte Ansammlung aller städtebaulichen Sünden, die man begehen kann.)

Nun gut, Wahlkampf ist erlaubt. Nicht erlaubt ist es, die Bürgerleins für dümmer zu halten, als man selbst ist. (Es gilt natürlich die Intelligenzvermutung!) Da rühmt der Bürgermeister sich stolz eines ausgeglichenen Budgets, und die örtliche SP-Führung lobt dieses Budget sogar noch in einem Anfall von Irrsinn – ob  aus dauerhafter oder nur vorübergehender politischer Geistesverwirrung ist unklar. Der Bürgermeister also klopft sich auf die Schultern für sein tolles Budget.

Leider beginnt die Lüge schon dort, wo man einen Teil der Wahrheit nicht sagt. Der verschwiegene Teil der Wahrheit: das strukturelle Defizit der Stadt ist seit 1997 von ca. 17,6 Millionen Euro bis 2013 auf 44,3 Millionen Euro gestiegen. In Schilling: von 242 Millionen auf 610 Millionen. Das ist eine Steigerung um 250 Prozent!!!Herr Bürgermeister: ihre Nase ist – lies nach bei Pinocchio – inzwischen so lang, dass man sich die Frage stellt: wie kommt der noch bei der Rathaustür hinein und heraus?

Was, liebe Bürgerleins, ist von diesen vielen Millionen in unserer Stadt zu sehen? Nichts! Die Strassen verfallen, die Stadteinfahrten von Gmunden bieten eine desolate Optik, die Innenstadt verödet. Aber der Bürgermeister lobt sich für sein ausgeglichenes Budget. Was nicht gesagt wird: das sturkturelle Budgetdefizit beträgt Jahr für Jahr im Schnitt 1,7 Millionen Euro (= 24 Mio. öS). Die 7,3 Millionen Euro (=100 Millionen öS) aus dem Verkauf der Gaswerke wurden ohne nachhaltige Wirkung verjuxt. Futsch.

Der Bürgermeister vermeidet es, im Vorwahljahr den Bürgerleins reinen Wein einzuschenken. Der Schuldenstand der Stadtgemeinde ist im Prinzip inzwischen so hoch wie die jährlichen Einnahmen (oder übersteigt sie sogar bereits, je nach Berechnungsmethode!). Diese Vorgangsweise kennt man vom Bund: vor der letzten Nationalratswahl kein Wort über Hypo-Alpe-Adria. Der Herr Bürgermeister betreibt jetzt in Gmunden exakt die deckungsgleiche Beschummelung der Bürgerleins – und die SPÖ lobt sein Budget. Kein Wunder: sie hat diesem Budget in fast allen Jahren zugestimmt.

Was ebenfalls verschwiegen wird: die kommunalen Gebühren wurden in den letzten Jahren ebenso massiv angehoben wie die Zuflüsse vom Bund (durch die stille Progression und andere Effekte). Insgesamt sind die Einnahmen (vorwiegend aus Gebühren und Bundessteuern stammend) um 140 % (!!!) gestiegen – und das in einer Zeit, in der die realen Einkommen der normalen Bürgerleins im besten Fall stagnierten, bei Teilen der Bevölkerung aber auch deutlich gesunken sind.

Wenn wir schon bei der Irreführung der Bürgerleins sind, dann auf zum zweiten Attentat der Gmundner Polit-Pinocchios: die Forderungen der SPÖ, vorgetragen von deren Wize-Bürgermeister Dickinger, nämlich einerseits die Traunbrücke versuchsweise für den Verkehr stundenweise zu sperren und das Parken in der Innenstadt ebenfalls probeweise für ein paar Monate kostenlos zu machen, zeugt nicht gerade von einem durchdachten Konzept, gelinde gesagt. Härter gesagt: Gratisparken in der Innenstadt widerspricht dem Parteiprogramm der SP (Vorrang des öffentlichen Verkehrs) und desavouiert die Arbeit des eigenen Verkehrsstadtrates, einem der wenigen Stadtpolitiker Gmundens, der zu konzeptionellem Denken imstande ist (auch wenn man nicht allen seinen Ideen zustimmen muss). Ich schlage Dickinger vor, seine Forderung zu perfektionieren: Koppelung des Gratisparkens an die Sperrzeiten der Traunbrücke. Dann wäre wenigstens klar, dass hier ein konzeptfreier Populist die Bürgerleins planzt. Er sollte lieber Bäume in den geschlägerten Traunauen (an)pflanzen. Im übrigen ist längst klar und zeigen viele Studien in anderen Städten, dass das Problem der verödenden Innenstädte weder mit der Bereitstellung von Parkplätzen noch mit deren Kostenlosigkeit zu lösen ist.

Es ist traurig, wenn die beiden einst staatstragenden Parteien die Bürgerleins nur noch verarschen, und das bis hinunter auf die kommunale Ebene durchziehen. Man solle sich aber nicht auf die Vergesslichkeit der Bürgerleins verlassen. Ab einem gewissen Quantum an Ärger, pflegt dieser nicht mehr folgenlos zu verfliegen. Die nächsten Wahlen werden es zeigen.

Denn man kann davon ausgehen, dass diese Politiker zu jenen Lernprozessen nicht in der Lage sind, die Pinocchio durchmacht, und durch die er letztlich zu einem Menschen aus Fleisch und Blut wird. Diese Politiker bleiben wohl für immer Holzpuppen mit Holzköpfen und sehr, sehr langen Nasen. Es ist jene lange Nase, die sie uns Bürgerleins drehen – aber nur solange, als wir uns das gefallen lassen.

Bruno Beinhart für das Team Gmundl

PS.: Man wird sehen, mit welchen Lügen/Schwindeleien/Schmähs man sich in den nächsten Tagen darüber hinwegschwindeln wird, dass der für Anfang Mai versprochene Beginn des Hotelbaus nicht stattfinden wird. Auch hier wird man den Bürgerleins eine verdammt lange Nase drehen. Es wird Zeit, diesen Leuten eine ordentliche Zigarre zu verpassen!

 

 

 

Karten auf den Tisch – Stoppt endlich die Schmähtandler
19. April 2014

Karten auf den Tisch – Stoppt die Schmähführer!

Eine österliche Aufforderung von Babsy Blitzschnell

Eure Babsy hat kein Glück. Immer wenn sie gefühlvoll und unter Beachtung aller Tempolimits abrauschen will, wird nichts draus. Ja, das mit den Tempolimits ist wichtig. Strafmandate sind nämlich die neueste Methode der Gemeinden, die Bürgerleins abzucashen. Hier soll nicht den gewissenlosen Rasern die Mauer gemacht werden. Nein, wer rast soll zahlen. Wer gefährliche Fahrweisen pflegt, gehört aus dem Verkehr gezogen. Aber was machen die Gemeinden? Stellen 50 km/h-Schilder so auf, dass man bergab mit erlaubten 70 daherkommend, die Limits erst ganz spät sieht, folglich mit 58 km/h in die Radarfalle „rast“. Und dann brennt ihre Babsy wie ein Luster. Das findet sie unfair. Sie hält sich an alle Beschränkungen, und wegen solcher Lächerlichkeiten wird man ausgenommen wie ein Osterlamperl. So gehts ja vielen, es jammern ja alle! Die messen nicht dort, wo es gefährlich ist. Nein, die messen dort, wo es für die Brieftaschen der Bürgerleins gefährlich ist. Auf der Autobahn kommen die Blinker und Huper und Nicht-Abstands-Halter immer ungeschoren davon. Erwischt wird, wer mit 75 durch eine 70er-Beschränkung düst. Da gehts nicht um Sicherheit im Strassenverkehr, sondern nur darum, uns ohnedies schon abgabengeplagten Bürgerleins Geld abzuknöpfeln.

Das musste ihre Babsy jetzt loswerden. Aber über diese kleine Sauerei wollte sie gar nicht schreiben. Es ist nämlich eine grosse Riesensauerei, die mir das Abschwirren in den Osterurlaub versaut hat.

Der Herr Freunschlag, geldfreier Investor von eigenen Gnaden, hat jetzt bekanntgegeben, er hätte die Investoren beisammen. Es würden bloss noch die Überweisungen fehlen. Da ist Ihre Basy stutzig geworden, und hat den Summer in Italy (Ramazotti, Gin, Tonic) mal tief durchatmend auf die Theke gestellt. Ja, Ihre Babsy wollte eine Runde nach Grado und zurück drehen, ein bisserl Sommer, Sonne, Meer. Wäre zwar nichts geworden, miese Wettervorhersage, Regen und Nebel über der nördlichen Adria. Aber gut. Ist man gewohnt. Über dem Gmundner Rathaus unter Köppl scheint die Sonne nie. Das ist ein Reich, indem die Sonne nie aufgeht. Der Köppl ist halt nicht der Karli der Fünfte. Es sollte also ohnedies nicht sein, dass ich mich in südliche Gefilde begebe und nach einem Latin Lover umsehe (die auch nicht mehr das sind, was sie einmal gewesen sein sollen).

Stellt die Babsy also das Glas ab, schaut kurz, ob die HiHeels noch an den Fussi sind, und – Sie wissen schon – die Laufmaschen kontrollieren, aber heute verzagen sogar die Laufmaschen und verweigern zu laufen. Dabei hätte ich ausnahmsweise sogar eine volle Tube Uhu dabei. Soll auch nicht sein. Kein Wunder, dass die Osterhasen sich heuer nicht auskennen. Fehlt nur noch Rudi, das rotnasige Rentier.

Der Herr Investor also erklärt jetzt, das Geld würde gleich da sein. Und das Land habe gefälligst die mündliche Zusage einzuhalten, und jene vier Millionen auf den Tisch zu blattln, die gleich wieder an wen auch immer weitergehen. Abzocke der Steuerzahler (dafür werden wir dann auch noch geblitzt!). Nun gut, soll also sein, dass angeblich die Investoren da sind, nur das Geld, leider, leider, noch nicht da ist. Man kennt das ja von säumigen Schuldern: vorgestern unterschrieben, gestern überwiesen, übermorgen noch immer nicht am Konto. Die Bank, die EDV, die Atomkraft – alle anderen schuld, wenn das Pinke nicht da ist.

Aber das Beste kommt jetzt: er, Freunschlag, wisse nicht, wann er mit dem Hotelbau zu Asam beginnen könne, denn die Gemeinde sei mit den Baugenehmigungen für die Chalets (derzeitiger Stand: 15 Stück, es waren auch schon mal 13 und 16, es geht nichts über Präzision und klare Ziele) und die Wohnungen in Verzug.

Ehrlich: wenn ich der Köppl wäre, ich wäre geplatzt vor Wut. Da stelle ich mich hin, mache mich zum Idioten für ein Hotel, das es nie geben wird, reiss mir den Arsch auf für Asamer & Co, biege mir die Gemeindeordnung zurecht (with a little help from my friends), mache so beschissene Verträge, dass keine Sau sich mehr darin auskennt – und dann kommt der Typ, wegen dem ich nächstes Jahr abgewählt werde, und gibt mir auch noch die Schuld daran, dass noch nicht gebaut wird. Ich wäre geplatzt wie eine Bombe am Bauch eines Fundi-Islamisten und hätte den Investor ins Paradies mitgenommen, damit ich ihm dort so richtig die Meinung geigen kann.

Dabei haben wir hier im Blog immer schon gesagt: wie soll das funktionieren? Die Errichtung wesentlicher Teile des Hotels, ist die Voraussetzung für die Baugenehmigungen für Chalets und Wohnungen. Gleichzeitig war klar, dass die das Hotel nicht bauen können, wenn sie nicht mit den Chalets und dem Aushub des Klein-Kleintraunsees beginnen. Das waren zwei einander wechselseitig ausschliessende Bedingungen. Dazu kommt: sobald die eine Baugenehmigung für die Chalets/Wohnungen haben, ist ihnen das Hotel piepegal. Zur Not brennen sie die zwei Mille Pönale. Bekommen ohnedhin vom Land vier Mille Steuergelder in den Arsch geschoben. Tschuldige, war jetzt nicht damenhaft. Aber ich seh für das Geld von uns Steuerzahlern wirklich duster.

Lieber Herr Bürgermeister? Wann merken Sie endlich, dass Sie verarscht worden sind und noch immer werden? Und dass in Folge Sie es sind, der die Bürgerleins verarscht? Sie kommen aus der Nummer nicht mehr raus? Wenn man will, kommt man immer raus. Die Bürgerleins würden es wohl eher mit Anerkennung quittieren, wenn Sie endlich Schluss machen würden mit dem bösen Spiel. (Kurzer Blick nach Ebensee! Dort hat auch ein nicht ganz unmerkwürdiges Hotelprojekt eine Bauchlandung hingelegt! Was lernen wird daraus? Nix, weil wir in Gmunden sind.)

Herr Bürgermeister! Stoppen Sie diesen Irrsinn! Werfen Sie diese Art Investoren aus dem Rathaus raus, wenn sie sich wieder zeigen! Folgen Sie endlich den Wünschen der Bürgerleins! Dann spendier ich Ihnen einen Blowjob. Nee, nicht was jetzt manche denken. Doch nicht dem Köppl. Ein Blowjob ist halb Wodka, halb Kaffeelikör, ein Schuss flüssiges Obers. Ist aber ein sogenannter Shooter, heisst: Glas wird nicht mit den Händen angegriffen, sondern in den Mund genommen, mit den Lippen umfasst und aufgehoben, Kopf nach hinten kippen und Longdrink in den Körper schütten. Ab dem dritten Mal sollte es klappen.

shooter

Es ist keine Schande, verarscht worden zu sein (auch wenn Sie ziemlich viel selbst schuld daran sind). Aber es ist mit Sicherheit eine Schande, wenn Sie jetzt noch immer keine Konsequenzen ziehen. Selbst kleine Kinder lernen irgendwann, dass Träume eben nur Schäume sind. Und hier ist der Schaum inzwischen vor den Zähnen der erbosten Bürgerleins, die keine Lust mehr haben, diesen ganzen Unfug mit ihrem Steuergeld zu finanzieren.

So, jetzt hat sich die Laufmasche doch noch auf den Weg gemacht, danke, Herr Freunschlag! Aber bei soviel Chuzpe versagen selbst die teuersten Strümpfe (die ganz eleganten, die mit der Naht hinten, sauteuer extra für Ostern erstanden, und schon kaputt – die Rechnung schick ich den Investoren, aber wahrscheinlich ist das Geld noch lange nicht eingelangt …)

Aber Babsy rappelt sich auf. Ich lass mich nicht unterkriegen. Summer in Italy für mich, kein Blowjob für den Köppl, am Sonntag wird es warm, aber wechselhaft. Nur in Gmunden, da bleibt investorenmässig leider alles beim Alten. Sprich: Schmäh, Beschiss und Grossmannssucht. So, jetzt muss ich noch die Heels einsammeln, Fussi wieder rein in die Hochhackigen und vielleicht schafft ihre Babsy es doch, während der Feiertage in keine Radarfalle zu brettern. Weil dem Köppl seine Investorenfestspiele muss man wirklich nicht noch zusätzlich sponsern.

Frohe Ostern und so!

Babsy Blitzschnell für das Team Gmundl

 

Kulturlos und bildungsfern – Am Beispiel Gmunden
14. April 2014

Die neue Talstation der Grünberg-Seilbahn – ein städtebaulicher & architektonischer Skandal

Babsy Blitzschnell ist von den Socken und berichtet

Ich biege um die Ecke und glaube, meine HiHeels werfen mich ab. Oder sollte Ihre Babsy einen Die happy (2 Teile Absinth, vier Teile Vodka, zwei Teile Waldmeistersirup) zu viel erwischt haben? Kann ja sein, dass das jahrzehntelange Verbot von Absinth doch richtig gewesen ist. Doch dann atme ich erleichtert durch, nur die spontan losgerannte Laufmasche läuft weiter: es ist nicht der Alkohol. Es ist die Gmundner Stadtplanung, oder wie man das nennen soll, was hier verbrochen wird, die meine Heels erschütterte und mich in ihnen wanken liess.

Angeblich gibt es in Gmunden einen Gestaltungsbeirat. Der rät offenbar, was er gestalten soll. Die Verschandelung Gmundens nimmt inzwischen nicht nur peinliche oder ärgerliche Ausmasse an, sondern ist anscheinend zum einzigen Gestaltungsziel geworden. Scheiss aufs Stadtbild, Hauptsache die Kassa stimmt. Und wenn die Kassa nicht stimmt: auch egal. Die Bürgerleins müssen sowieso dafür blechen.

In diesem Klima der Kulturlosigkeit wuchert Bausünde um Bausünde. Da werden wuchtige Baukörper mitten in lockeres Siedlungsgebiet mit niedrigen Häusern aufbetoniert und hingeknallt, meist potthässliche Bauten ohne jedwede architektonische Idee, äussersten Falls mit einer Renditevorgabe (die dann, mangels Qualität, auch nicht erfüllt wird). Das Lacus Infelix, mehr ein Gerücht als ein reales Projekt, entspricht genau dieser Kulturlosigkeit. Es gibt wohl wenige Bezirkshauptstädte in Österreich, die sich in den Krallen eines derart kulturlosen und bildungsfernen Bürgertums befinden. In den Krallen eines abgehausten örtlichen Wirtschaftsclans, der nur noch von der Nachsicht seiner Gläubiger und der Verfilzung mit diesen Gläubigern und der Politik lebt. Blechen tuns immer die Bürgerleins.

Was jenseits von Krachlederner und Blasmusik ist, wird von diesem vermeintlichen Bürgertum nicht verstanden und ignoriert. Andernsorts ist die Architektur ein Motiv, um überhaupt hinzufahren. Kein Hahn würde nach Bilbao krähen, stände dort nicht ein architektonisch herausragendes Guggenheim-Museum – muss einem nicht gefallen, aber der Bau ist ein Statement, und man erkennt, dass die Erbauer sich dabei zumindest etwas gedacht haben.

guggenheim-museum-bilbao

Ein anderes Beispiel ist das Opernhaus in Melbourne:

Sydney-Opera-House-image

In Gmunden dagegen, darf man raten, welches der beiden Objekte auf dem untenstehenden Foto eine Förderanlage aus dem Ruhrgebiet ist und welches die neue Seilbahnstation:

seilbahn_foerderanlage

Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir als

1. Preis einen Rundgang mit dem Fremdenverkehrsdirektor von Gmunden zu allen Bausünden der Stadt (Achtung: festes Schuhwerk und gute Nerven erforderlich, Dauer: mindestens 3 Tage). Anschliessend dürfen Sie ein Jahresbudget des Stadtmarketings sinnlos verpulvern (also das machen, was auch sonst geschieht).

2. Preis: ein Jahr Teilnahme an den Sitzungen des Gmundner Bauausschusses, auch hier sind beste Nerven Grundvoraussetzung

3. Preis: lebenslanges Stimmrecht im Gmundner Gestaltungsbeirat, weil Sie mit der richtigen Antwort bewiesen haben, über mehr Fachwissen und Geschmack als dessen derzeitige Mehrheit der Mitglieder zu verfügen.

Tja, ihre Babsy nimmt einen kräftigen Schluck Die happy, um ihr Unglücksgefühl zu bekämpfen (jaja, die Babsy weiss, dass Alkohol in solch hartnäckigen Fällen von Denkverweigerung durch Politik und Tourismusverantwortliche nichts ändert), und dann denkt sich Ihre Babsy: kann das wirklich wahr sein? Wer baut so lieblos? Noch immer nicht kapiert, dass es nicht um verbaute Kubikmeter geht, sondern um das Aussehen der Stadt, um ein Lebensgefühl? Dass gelungene Architektur nicht nur die Augen erfreut, sondern auch die Seele? Ganz jenseits aller finanzieller Überlegungen? (Wie es in den Seelen von Leuten aussieht, die sowas errichten lassen, will Babsy gar nicht wissen!) Und selbst aus der schnöden Sicht des schnöden Mammons: wie bescheuert muss man sein, um in einem Ort, der angeblich auf Fremdenverkehr setzen will, so eine Scheusslichkeit hinzuknallen? Eine Scheusslichkeit, die nichts mit dem Salzkammergut zu tun hat, nichts über das Salzkammergut aussagt. Allerdings viel aussagt über jene, die soetwas den Bürgerleins vor den Latz knallen.

Ja, dieser Bau ist gedacht für: Hansi-Hinterseer Fans, deren Musikverständnis bei Hrn. Gabalier endet; für besinnunslos betrunkene Tagestouristen (das Zielpublikum unserers örtlichen Fremdenverkehrs!), denen es scheissegal ist, wo sie in ihrem Rausch hinspeiben. Und natürlich für unsere Ortspolitiker und Tourismusmanager, die glauben, dass sie mit solchen Bauten den Tourismus ankurbeln können.

Gmunden hat längst seine Seele verloren und an den Billigstbieter verscherbelt, weil die Geschäftemacher nur darauf aus sind, sich die vorhandenen, natürlichen Reichtümer möglichst billig anzueignen und teurst weiterzuverkaufen. Was sie nicht gecheckt haben: das geht auf Dauer nicht und führt zu einer rasanten Verarmung der Stadt – geistig und materiell. Die geistige Verarmung ist bereits im ganzen Ort zu besichtigen (und bei jeder Gemeinderatssitzung im Rathaus). Die materielle Verarmung ist nicht ganz so offensichtlich, aber allein die Tatsache, dass junge Menschen sich das Wohnen in Gmunden nicht mehr leisten können, ist ein deutlicher Hinweis auf diesen materiellen Verarmungsprozess.

Jetzt ist ihre Babsy Blitzschnell nachdenklich geworden. Aber das ist kein Wunder. Ihrer Babsy wird nämlich speiübel, wenn sie all diese Provinzpolitiker, diese kleinkarierten Geschäftemacher und Zubetonierer, dieses ganze vertrottelte Mischpoche, die sich für Gmundens Haut-Vollé hält, vor ihrem geistigen Auge vorbeimarschieren sieht. Da genügt nicht ein Longdrink, da braucht sie dutzende, und zwar pro Tag. (Anmerkung: Haut-Vollé heisst „Hochhinaus-Wollende“, aber keineswegs bereits dort Angelangte … merks Gmunden!)

Das einzige, was hier Hochsaison hat und geradezu beispielhaft ist, sind die Laufmaschen auf meinen Strümpfen. Die haben aber auch mehr Stilgefühl als die Verschandler Gmundens.

Ihre Babsy Blitzschnell für das Team Gmundl

 

 

Täglich pfeift der Staatsanwalt
7. April 2014

Und er bewegt sich doch – der Rechtsstaat!

Information und Kommentar von Bruno Beinhart

Der Traum von der Universitätsstadt, ein teurer Traum, über den noch zu berichten sein wird, ist ausgeträumt. Aber vielleicht bekommt Gmunden ja eine andere Institution vor Ort angesiedelt: eine Staatsanwaltschaft, eine Art Soko-Gmunden für alles Mögliche, was hier in der Stadt so stinkt.

Es wäre ein Wunder, wenn die Sachverhaltsdarstellungen der Grünen Gemeinderätin Rumpf, die sie entsprechend der Unzahl an merkwürdigen Vorkommnissen an unzählige zuständige Stellen gerichtet hat, völlig folgenlos blieben. Man darf davon ausgehen, dass diesmal nicht achselzuckend mit einer flauen Begründung über all die Ungereimtheiten hinweggegangen wird, die GRin Rumpf in ihren Unterlagen problematisiert. Wir haben darüber ja bereits berichtet. Wer sich nochmals in die Details vertiefen will, kann dies auf der Seite der Gmundner Grünen (http://gmunden.gruene.at/thema/lacusfelix/) ausführlich machen.

Es besteht die Hoffnung, dass der Rechtsstaat doch nicht nur ein schöne Hoffnung ist. Natürlich gehört zu diesem Rechtsstaat auch die Unschuldsvermutung (und die gilt auch für alle Personen, über die in diesem Artikel berichtet wird), mindestens im selben Masse gehört zu diesem Rechtsstaat aber auch, dass begründeten Verdachtsmomenten, was immer sie betreffen, auch ernsthaft nachgegangen wird. Leider gibt es auf kommunaler Ebene das Instrument des Untersuchungsausschusses nicht. Allein die Frage, welche Umstände zum tragischen Tod des Stadtamtsdirektors geführt haben, wäre einen solchen U-Ausschuss wert, der klären müsste, welches Klima im Rathaus herrscht, und ob es hier auch persönliches Verschulden einiger Akteure gibt, was dann zu den tragischen Konsequenzen geführt hat. Je mehr man die Vorgänge rund um Lacus Infelix beobachtet, umso unbefriedigender werden alle Erklärungen, welche die Ursache in rein privaten Gründen suchen. Leider wird die Beantwortung dieser Frage wohl für immer ungeklärt bleiben, zulasten sowohl des Bürgermeisters als auch der betroffenen Familienangehörigen des Stadtamtsdirektors. Fakt ist jedenfalls, dass das Erklärungsmuster der rein privat verursachten Tragödie eine Menge Fragen offen lässt.

Dafür darf man hoffen, dass die teils odios anmutenden Vorgänge rund um den Hotelbau, die Grundstücksverramschung und Gemeinderatsabstimmung im Jänner doch noch Thema eingehender Untersuchungen werden. Nachdem nun endlich der Heiligenschein bei den Asamers nicht nur wackelt, sondern abgefallen ist, gibt es wohl nicht mehr länger die Taktik des Hinhaltens, Verzögerns und Vertuschens. Die Macht der Asamers ist gebrochen, existiert vielleicht noch in den Köpfen einiger Kommunalpolitiker, die sich noch immer nicht aus der Verquickung mit den Asamer-Interessen befreit haben, und die noch immer nicht willens sind, auch die Stadt Gmunden aus dieser unseligen Verbindung zu lösen. Doch die Asamers sind nicht mehr sakrosankt. Sie müssen nun genau wie andere Bürgerinnen und Bürger auch damit rechnen, dass ihre Handlungen einer rechtlichen Bewertung unterzogen werden.

Die Kronenzeitung hat am vergangenen Samstag gemeldet, dass die Staatsanwaltschaft Wien unter der Aktenzahl 39 St 95/14v wegen Betrugsverdachts gegen Manfred Asamer ermittelt. Der Wiener Unternehmer Gerry Voigt hat das Geschäft rund um zwei Kieswerke in Sotschi vermittelt, dafür wurde ihm ein Anteil von 16 % an der Firma „Austromobil Sotschi“ zugesagt. Er bekam die Anteile nie. Begründung: das Unternehmen hätte keinen Gewinn gemacht.  Voigt fand aber heraus, dass es sehr wohl Ausschüttungen von Gewinnen gab. Er besteht darauf, seinen Anteil in Höhe von ca. 2 Millionen Euro zu erhalten und hat die Betrugsanzeige erstett. Es gilt, wie gesagt, die Unschuldsvermutung. Aber schon die Tatsache, dass endlich einmal ernsthaft untersucht wird, stellt eine neue Qualität dar. Ebenso, dass nun auch in Richtung Scharinger (Ex-RAIKA) in Zusammenhang mit Schmiergeldzahlungen ermittelt wird. Auch hier gilt die Unschuldsvermutung. Man darf davon ausgehen, dass nun auch die Staatsanwaltschaft langsam damit beginnen wird, die verschiedenen Geldflüsse zwischen ÖVP, Asamer und RAIKA zu untersuchen. Wir sehen also spannenden Zeiten entgegen.

Wie man aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen hört, ist die RAIKA dabei, auch die Asamer-Stiftungen auf Werthaltigkeit zu untersuchen, um den Schaden, der aus den enormen Kreditausfällen resultiert, zu verringern. Das wirft interessante Fragen im Zusammenhang mit Lacus Infelix auf. Ihr Bruno Beinhart wird sich mit diesen Fragen gegen Ende der kommenden Woche beschäftigen. Derzeit bin ich damit beschäftigt, mir Unterlagen über andere, Gmunden dominierende Geflechte, zu Gemüte zu führen. Sobald ihr BB hier Durchblick gewonnen hat, dürfen Gmundens Bürgerleins mit neuen Enthüllungen rechnen. Die Unterlagen sind umfangreich, es wird also Ende April werden. Derzeit recherchiert unsere Babsy Blitzschnell (sie lässt unsere Leserleins schön grüssen) diverse Details.

Bruno Beinhart für das Team Gmundl

 

Eilmeldung: RegioTram wird verlängert!
1. April 2014

Eilmeldung

Sensation: RegioTram wird noch weiter verlängert als bisher geplant!

Bruno Beinhart diesmal nur kommentarlos berichtend

Nun steht es fest: die umstrittene RegioTram wird nicht einfach am Klosterplatz abbiegen und Gmunden verlassen. Vielmehr wird sie in einem ersten Schritt auf den Grünberg verlängert werden. Die genaue Trassenführung ist noch unklar. Im Raum steht entweder der in Gmunden bewährte und beliebte Tunnelbau, bei dem in den Grünberg ein Tunnel bis genau unter die Bergstation der Seilbahn geführt wird. Von dort geht es dann per Aufzug weiter hinauf auf den Berg. Der Tourismusdirektor steht dieser Variante skeptisch gegenüber, weil dabei doch vieles von Gmunden im Dunkel bliebe (weshalb wiederum andere, insbesondere in der ÖVP, diese Variante bevorzugen).

Variante zwei sieht eine offene Trasse vor, die in langsamen Kurven rund um den Berg hinauf zum Berghotel führt. Von dort gibt es eine Abzweigung zum Laudachsee, der damit auch endlich vollständig touristisch erschlossen werden könnte. Bei dieser Gelegenheit soll der Laudachsee trocken gelegt und durch einen grossen Bio-Schwimmteich ersetzt werden.

In der nächsten Ausbaustufe soll dann die RegioTram bis hoch auf den Traunstein führen. Eine technisch durchaus herausfordernde Aufgabe. Gedacht ist, die neuen Garnituren der RegioTram mit einer Art Griff am Dach zu versehen, und sie an diesem Griff mittels Seilführung auf den Traunstein zu befördern. Ein weltweit einzigartiges Vorhaben. Gmunden würde dann über das einzige Schienenfahrzeug der Welt verfügen, das auch als Hängeseilbahn verwendet werden kann. Ein Wermutstropfen bleibt: Derzeit streiten der Alpenverein und die Naturfreunde darüber, bei welcher der beiden Berghütten die Endstation sein soll.

Wir haben die Meinung einiger Gmundner Persönlichkeiten eingeholt.

Bürgermeister Köppl, ÖVP: Damit bekommen die Gmundner und unsere Gäste eine wirkliche Alternative zur Seilbahn geboten, und wir sind auch für den grössten Touristenansturm gerüstet. Wir überlegen noch, die RegioTram zusätzlich in der Stadt so umzuleiten, dass wir auch das Gmundner Spital anfahren, was die Arbeit der Bergrettung am Traunstein enorm erleichtern würde. Allein durch die eingesparten Kosten der Hubschrauberbergungen, so habe ich errechnet, haben wir die Kosten von Seilbahn und RegioTram noch vor der nächsten Eiszeit eingespielt. Ich kann nur sagen: ein Beispiel dafür, dass die Projekte der ÖVP bürgernah, preiswert und immer realistisch sind. Leere Wahlversprechen sind uns wesensfremd.

VzBgm. Dickinger, SPÖ: Wer wollte nicht hoch hinaus! Schauen Sie mich an! Auch wenn wir die positiven Einflüsse auf die Gmundner Bauwirtschaft keineswegs leugnen wollen, so müssen wir doch darauf bestehen, dass hier die Bevölkerung befragt wird. Wir stehen nämlich für Mitbestimmung, was wir schon oft genug bewiesen haben. Wir haben zwar eine leichte Präferenz für dieses Projekt, weil es den weniger sportlichen Mitbürgern unserer Stadt ermöglichen würde, zumindest eine Teilstrecke des Traunsee-Marathons zu bewältigen, denn auch das ist demokratische Teilnahme. Aber vor allem möchte ich ganz persönlich und in aller Bescheidenheit anmerken, dass der folgende Satz auch für mich gilt: „Apelli fuit alioqui perpetua consuetudo numquam tam occupatum diem agendi, ut non lineam ducendo exerceret artem, …“
(Die von mir beigezogene Gmundner Lateinprofessorin konnte den Text identifizieren: er ist von Plinius dem Älteren über das Sprichwort „nulla dies sine linea“, das angeblich auf den Maler Apelles zurückgeht. Die korrekte Übersetzung lautet: „Apelles hatte im übrigen die ständige Gewohnheit, an keinem Tag so sehr beschäftigt zu sein, dass er nicht mit dem Ziehen einer Linie seine Kunst ausgeübt hätte …“ Anm. B. B.)

VzBgm. Dickinger, Allianz für Gmunden: Auch wenn inzwischen ich allein die Allianz bin, stehe ich nicht an, laut zu rufen: So nicht, Herr Bürgermeister! Wir verlangen Aufklärung, worüber auch immer! Wir sind ein einig Volk von Allianzlern und keineswegs vom Aussterben bedroht.

GR Sperrer, Die Grünen: Ich arbeite bereits an einer Sachverhaltsdarstellung an die Bergwacht und an die Luftraumüberwachung. Weiters haben wir grosse Sorge, dass durch eine Strassenbahn auf den Traunstein die seltene Gmundner Kriechschnecke aussterben könnte, deren Habitat zwar bevorzugtdas Gmundner Rathaus ist, die jedoch jährlich zur Eiablage auf den Traunstein kriecht.

FPÖ-Gemeinderat (will nicht namentlich genannt werden): Natürlich bin ich voll auf Parteilinie dagegen, aber wenn man auf der Tram ein schönes Trittbrett für mich montiert, wäre das eine gänzlich neue Sachlage.

Moser, SEP-Eigentümer: Ich kann die Erschliessung des Traunsteins mittels Tram nur heftig befürworten. Wir werden den Traunstein überdachen und damit zur Ganzjahres-Einkaufsmöglichkeit machen. Ein paar Parkplätze wird man oben aber schon auch brauchen. Kein SEP ohne Traunstein-Tram! Die Impulse für die Kaufleute in der Innenstadt sind enorm, unbeschreiblich. Das ist die Rettung!

Der Pressesprecher von Stern & Hafferl: Das Projekt ist noch nicht ganz zu Ende gedacht. Man sollte den Grünberg gleichzeitig auf Traunstein-Niveau aufbetonieren. Dann haben wir gleich zwei tolle Aussichtsberge. Ich kann versichern, dass auch die Familie Asamer mit ihren Schottergruben gern zu dieser touristischen Aufwertung Gmundens beitragen würde. Wir suchen nur noch einen Investor. Aber das ist sicher kein Problem, Gmunden gilt inzwischen als die investorenfreundlichste Stadt der Welt. Wo sonst, wird man so einfach zum Investor wie hier! Je mehr Schulden, desto Investor.

Amt der OÖ Landesregierung (in einem Schreiben an den Bürgermeister): … so können wir nach gründlicher Prüfung der Rechtslage feststellen, dass ein ÖVP-Bürgermeister überhaupt keine Mehrheiten im Gemeinderat für irgendetwas braucht. Es genügt sein Befehl, sowie die Unterschrift vom Pühringer und eine Absichtserklärung der RAIKA-OÖ.

Bruno Beinhart hat für das Team Gmundl berichtet.

1. April 2014

 

 

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