Archive for April 2015

… und ewig quietscht die Regio …
30. April 2015

Heute:
Diskusssion über Gernot Grübels GastkommentarBruno Beinhart über Steuergeldverschwendung und andere Dinge des Alltags
Einskasterl von Susanne Walcher

Liebe Leserschaft!

In der Tat stauen sich bei uns die Themen und Beiträge. Wir werden versuchen, sie während der Feiertage nach und nach abzuarbeiten. Was heisst: sie zu veröffentlichen.
Nur eine kleine Klarstellung: die Schlagzeilen allgemein und die Überschriften der Gastkommentare und des Einserkastls sind von der Redaktion. Wie das im Pressewesen üblich ist.

Was an Themen so anliegt:
* Der Wahnsinn beim Depoieskandal in Ohlsdorf, der ganz schön klein gehalten wird. Ich bin gerade dabei, mich durch die Unterlagen zu kämpfen, die ich schon vor längerer Zeit erhalten habe, und in denen akribisch beschrieben wird, welcher Skandal dort mit unseren Steuergeldern geschieht. Eine Riesensauerei und eine Riesenvergeudung.
* Neue Umfragen mit dem immer selben Fehler in der Darstellung der Ergebnisse.
* Neues aus dem Reich der Asamers, in diesem Fall aus dem Ex-Reich.
* Ein oberflächlicher Artikel in den OÖN über das Wiener Café (mit der Recherche haben sie es dort wirklich nicht, ist wohl zu mühsam für gut bestallte – JournalistenKV!!! – Schreiberlinge).
Und noch einiges mehr. Wie oben geschrieben: wir arbeiten am Abarbeiten und arbeiten uns dabei ziemlich ab.

Steuergeldverschwendung beim Propagandafeldzug für die Regio
Nicht wenige Steuereinnahmen werden im Marketing für die Regio vergeudet. Hier wird den Steuerzahlerleins um ihr eigenes Geld auch noch die Reklame dafür aufs Aug gedrückt. Man wird verarscht und darfs auch noch bezahlen. Das nennt man Chuzpe! Wenn die Regio so unglaublich wichtig und die eierlegende Wollmilchsau für alle Gmundner Probleme wäre, wie manche behaupten, dann wären die Bürgerleins wohl schlau genug, das auch ohne eine saudumme Werbekampagne zu kapieren. Wenn die Vorteile angeblich auf der Hand liegen. Aber offensichtlich können selbst die fanatischsten Betreiber der Regio nicht mehr begründen, wozu sie gut sein soll. Also macht man ein Preisausschreiben, in dem die Bürgerleins begründen sollen, warum sie sich auf die Regio freuen. Gehts noch? Wir vom Team ersuchen nun und hiermit die Bürgerleins um Beiträge, warum sie sich auf die Regio keineswegs freuen. Also: „Ich pfeif auf die Regio, weil ….“ Leider haben wir keine Steuergelder zur freien Vergeudung und können daher keine Preise aussetzen. Wir werden die Sprüche aber hier als Einserkasterl veröffentlichen.

Das Inserat in den Tips von Woche 18:

tips_nr18_steuergeldverschwendungUm unser Geld ist denen wahrhaft nichts zu teuer.

Natürlich werden wir uns damit wieder dem Vorwurf aussetzen, wir wären ach gar so aggressiv und überhaupt … Wir können nur wiederholen, was auch schon andere hier gesagt und geschrieben haben: hierzulande ist man an Kritik nicht gewöhnt. Die Bürgerleins haben zu nicken und zu schweigen. Wenn man die Machthaberer kritisiert, dann gilt das als ungehörig. Dann ist man aggressiv oder gar gleich hetzerisch. Quatsch. Natürlich Quatsch. Es gibt hier eben eine offene Diskussion. Dafür stehen wir. Und auch dafür, dass eben genau eines nicht stattfindet: Hetze. Vielmehr stehen wir für eine Berichterstattung und Diskussion, die nicht von Macht- oder Geldinteressen geleitet, gelenkt, beeinflusst ist. Jeder und jede kann hier mitdiskutieren. Das gilt auch für die Gmundner politischen Parteien. Wir können nichts dafür, dass die ÖVP (schon allerweil) und die Grünen (seit dem Abgang von Rumpf und dem Rückzug von Kammerhofer) dieses Forum hier nicht nützen. Es ist ihr Problem, wenn die SPÖ und die FPÖ sich da intelligenter verhalten. Die Bürgernähe wird auch daran zu messen sein, ob man in der Lage ist, sich in diesem Forum hier der Diskussion zu stellen. Diskutieren statt manipulieren, Auseinandersetzung statt Niederknüppeln, Wahrnehmen statt Ignorieren.

Wir sind stolz auf unsere Entwicklung und den hohen Standard, den wir inzwischen erreicht haben. Was nicht ausschliesst, dass wir hin und wieder noch immer Fehler machen (und auch in Zukunft Fehler machen werden). Wir haben, das schreibe ich voll Bescheidenheit, für die lokale Diskussion und für die lokale Medienlandschaft eine neue Form und neue Standards geschaffen, qualitativ weit über dem, was bisher hierorts möglich und üblich war. Sage also keiner, in Gmunden könnten keine neuen, kreativen Sachen entstehen. Man muss sich nur von den Fesseln des alten Denkens und der alten Machthaberer befreien. Dann ist vieles möglich. Wir sind der tägliche Beweis dafür.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


 

Für blöd verkauft?

Einskasterl von Susanne Walcher

Man verkauft uns für blöd – oder können die RegioTrams nicht rechnen?
Am Toscanaparkplatz freut sich ein smarter junger Mann, der eine frappierende Ähnlichkeit mit dem ÖVP-Landesgeschäftsführer aufweist, auf die RegioTram, weil er dann “als Pendler schneller und bequemer nach Linz kommt”.
Zum Nachrechnen: gesetzt den Fall, der Herr wohnt in Vorchdorf, aber nicht weiter als 15 Minuten vom Bahnhof, und sein Arbeitsplatz in Linz ist ebenfalls binnen 30 Minuten vom Hauptbahnhof erreichbar, dann müsste der Herr täglich um 05:00 Uhr sein Haus verlassen, um pünktlich um 08:00 Uhr an seinem Arbeitsplatz zu sein. Schnell und bequem in drei Stunden. Am Abend nochmal das gleiche. Das nennt sich Lebensqualität!
Ich würde dem Herrn empfehlen, seine Wohnung zu kündigen, sein Haus zu verkaufen und seine Zelte im Zug aufzuschlagen. Immerhin wohnt er täglich ohnehin schon sechs Stunden drin.
Übrigens, via Autobahn ist Linz von Vorchdorf aus in 45 Minuten erreichbar.


Diskussion um den Kommentar von Gernot Grübel.

Reinhold Kassmannhuber

Lieber Gernot Grübel,

Natürlich findet die Verluderung der Stadt nicht mit dem Bau der SRT- StadtRegionalBahn statt, sondern JETZT, um umso mehr die Vorzüge der SRT für eh alles darstellen zu können.
Eine sogenannte Bürgerbeteiligung fand im Auftrag der Gemeinde im Jahr 2012/2013 mit 117 Personen statt (http://www.gmunden-mobil.at/wp-content/uploads/2014/02/endbericht-140204-web2.pdf). Hier wurden viele Ideen gesammelt, so auch sinnvolle Ideen der Verkehrsberuhigung in der Innenstadt. “Sogenannte Bürgerbeteiligung” aber deshalb, weil die Durchbindung de SRT von vornherein feststand und überhaupt keine Alternative zu dieser teuersten und stadtzerstörenden Bahn in Erwägung gezogen wurde.
Es gibt keinen Generalverdacht betreffend falscher und einseitiger Informationen an Politiker; unsere Aussage beruht auf Dokumenten. Wir haben diese mehrfach auf facebook angeführt. Gerne werden wir ein wichtiges Dokument dazu, wenn uns Platz gegeben wird, an dieser Stelle veröffentlichen.

Viele Grüße,

Dipl.-Ing. Reinhold Kassmannhuber
Sprecher der Bürgerinitiative
„Neustart für Gmunden“
http://www.facebook.com/stopdurchbindungstrassenbahningmunden
http://www.zugfreiesgmunden.at/

Anmerkung der Redaktion: wir stellen hier natürlich gern Platz für ein solches Dokument zur Verfügung.


 

AndyB

Als Antwort auf Gernot Grübel.

Mein Anwalt sagt immer: “Vor Gericht bekommt man nicht ‚Recht‘, sondern ein Urteil.”
Ihr Vertrauen in die demokratisch gewählten Organe und den Rechtsstaat in allen Ehren, aber so optimistisch sehe ich das nicht.
Konkrete sachliche Informationen gab es hier schon etliche Male zu lesen, da müssen Sie halt ein wenig stöbern.
Mir ist keine historische Altstadt bekannt durch die ein Zug fährt. Selbst durch die Düsseldorfer Altstadt fährt kein Zug, Bahn, Straßenbahn etc., und das ist nun eine ganz andere Dimension als Gmunden. Und das auch noch für eine sehr überschaubare Anzahl von Passagieren.

Man baut also eine 32 m lange und 40 Tonnen schwere Bahn für eine Handvoll Passagiere. Zweispurig!!
Solche Bahnen fahren in Städten mit x00.000 Einwohnern im 15-Min-Takt, aber nicht in und zwischen Dörfern oder Kleinstädten.
Schauen Sie sich mal bei Goggle historische Altstädte an, dann reden wir mal weiter.
Probleme der Anrainer mit der bereits bestehenden Bahn, Bausubstanz der historischen Gebäude, Strom-Masten etc. etc.
Das wurde hier schon alles ausführlich behandelt.
“Hohes Zerstörungspotential”, “Verluderung” sind die angemessenen Worte für dieses und andere dubiose Projekte.


 

Anmerkung zum Beitrag von Steinlaus.

AndyB
@Steinlaus

Mit Ihren Ausführungen stimme ich grundsätzlich überein.
In einem muss ich Ihnen jedoch widersprechen.

Dass die Kaufkraft ohne “Diskonter” gestiegen wäre, wage ich stark zu bezweifeln.
Die zahlen ja nun nicht alle “Hungerlöhne”. Einige zahlen sogar ordentliche Gehälter.

Wären die “Diskonter” nicht, dann könnten sich viele Leute noch weniger leisten. Bei den hohen Mieten hier kann nicht jeder auch noch auf dem Markt, im Fachgeschäft oder im Feinkost-Laden einkaufen gehen.
Über die Standorte und Anzahl kann man streiten.
Die Lohnzuwächse sind in Österreich sowieso recht gering, im Gegensatz zu anderen Ländern.


 

Was läuft schief in Gmunden?
29. April 2015

Heute:
Zwei Einserkastln
Ein Gastkommentar von Steinlaus
Postings
Eine Ermahnung

Liebe Leserleins!

Bei uns spielt sichs ab. Mails, Mails, Mails. Postings. Postings. Postings. Wir versuchen, der Fülle Frau und Herr zu werden. Bitte Geduld!

Aus aktuellem Anlass: wir lachen immer recht herzlich über die Beiträge von „Gmundens Totenglöckchen“. Wir interpretieren sie als Mittelding zwischen Satire, Ironie und Eulenspiegelei. Meist sind die Beiträge haarscharf am Rande des Möglichen. Diesmal jedoch war es ein wenig zuviel. Wenn konkrete Personen direkt als „Kretie und Pletie“ (falsches „ie“, „i“ reicht! So ein Schreibfehler macht sich nicht gut, wenn man andere damit einer Unbildungsschicht zurechnen will!) bezeichnet werden, ist das rechtlich eine Beleidigung und keiner Wertung mehr. Das selbe gilt für Ausdrücke wie „charakterlich verkrüppelt“ oder „Bauerntölpel“, wenn damit konkrete Personen inklusive Namensnennung angesprochen werden. Sorry, aber sowas können (und wollen) wir nicht veröffentlichen. Unser Massstab sind hier die entsprechenden Rechtsvorschriften zur Ehrenbeleidigung. Wir veröffnetlichen gern wieder, wenn dabei niemand ad personam verunglimpft wird.

Wir möchten heute besonders auf den Gastkommentar von Steinlaus hinweisen. Wir sehen die Lage der Dinge sehr, sehr ähnlich!

Der Orkan ist ausgeblieben. Nicht, dass Ihre Babsy darob in Trauer verallen würde, aber die Wettervorhersage war diesmal echt mistig. Mal sehen, ob es am 1. Mai wirklich blattelt. Aber ist hier in der Gegend leider ohnedies egal. Oder ist irgend einem Leserlein irgend eine Ankündigung einer Aktivität der örtlichen Sozialdemokratie aufgefallen? Ihrer Babsy jedenfalls nicht. Und den anderen im Team auch nicht. Traurigtraurigtraurig. Überlässt man die Pflege von Traditionen jetzt den Goldhaubenfrauen allein? Noch dazu mitten in einem Wahljahr?

Ihre Babsy wird halt was summen zur Feier des Tags der Arbeit. Vielleicht hörens die Verdammten dieser Erde.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Einserkastl Nummer 1

AndyB über Werbung und so

Kommen wir nun zu etwas völlig Anderem ……

Mich nervt schon seit Jahren etwas ….., aber das hat nun nichts mit Politik oder Regio-Monstern oder der Stadt zu tun.

Werbung im Fernsehen

Mich gruselt es vor der Werbung des …… äääääh …. Dingsda Bettenlagers. Erst einmal haben sie seit Jahren das gleiche Gelumpe, und was noch viel schlimmer ist: was machen diese Gestalten mit Helmen, Ski-Anzügen, Ski-Schuhen und Brettl da im Bett oder auf der Sonnenterrasse?

Geht hier ein Leserlein mit voller Ski-Ausrüstung ins Bett oder legt sich in die Sonne? Habe ich da einen Trend nicht mitbekommen?

Aber vielleicht haben die beiden Männer auch eine schlimme Allergie und müssen deshalb diese Anzüge tragen.

Mir ist der Sinn schon klar …. Werbung und so … aber es sieht doch völlig bescheuert aus!

Ebenfalls die Werbung der Volksbank “V wie Flügel”. Wie soll ich zu einer Bank Vertrauen haben, die nicht mal ihren Namen buchstabieren kann?
Wenn die das Geld so anlegen wie sie buchstabieren, da würde ich nachts ja nicht in den Schlaf kommen, wenn ich mein Geld dort angelegt hätte.


Einserkastl Nummer 2

Leonardo DV über Geschichte und Gegenwart

Schienen durch die Enge der Altstadt von Gmunden – ein Blick in die Geschichte

Am 17. 5. 1862 wurde Gmunden offiziell zur Kurstadt erklärt, wenige Monate später, Mitte Juli, wurde ein neues Badehaus eröffnet. Der Arzt Dr. C. Feuerstein erbaute an der Esplanade ein Cur- und Badehaus, das später unter dem Namen Hotel Bellevue bekannt wurde. Heute befindet sich dort, an einem der schönsten Plätze Gmundens, die Bezirkshauptmannschaft.

Der Stadtplatz von Gmunden war zu dieser Zeit Umschlagplatz des über den See ankommenden Salzes auf die Waggons der (Pferde)Eisenbahn. Zu diesem Sachverhalt formuliert Dr. Feuersteine in seinem 1869 erschienen umfassenden Führer für die Curstadt Gmunden einige fromme Wünsche.
So wendet es sich mit einer Bitte an die “löbliche Direction der Westbahn” – damals Eigentümer der Gmunden–Lambacher Bahn. Er ersucht “die Stadt mit ihrer sehr engen Einfahrt von den ohnehin schon lang und geduldig ertragenen Eisenbanden, sobald es nur die Finanzen ermöglichen werden, zu befreien”. Er glaubt, es hätten die Einsicht und die Intelligenz der Verwaltung die “gefahrdrohenden Schienengeleise” erkannt und schlägt als Lösung die Verlegung der Salzverladung nach Weyer (1871 wurde der Gmundner Seebahnhof Wirklichkeit) vor.

Heute fordern (im Vergleich zu Dr. Feuerstein und seine Verdienste um Gmunden völlig unbedeutende) Politiker diese Schienen – sogar zweigleisig – zurück!
4000 Unterschriften bringt sie nicht zum Nachdenken, diese sind für sie wahrscheinlich nur Recycling-Material für eine Papierfabrik.


Was läuft schief in Gmunden?

Gastkommentar von Steinlaus

Bericht zur Lage der Stadt Gmunden

Was läuft schief in Gmunden ?
Umstrittene Monsterprojekte, Verschuldung, die politische Kultur, die sich nur scheinbar gebessert hat, der Verbrauch an Landschaft bei sinkender Einwohneranzahl, die einst prosperierende Innenstadt bewegt sich in Richtung ökonomischer Sahelzone, und die Medien stellen den derzeitigen Zustand als Erfolg dar. Der Bürger fühlt sich hintergangen. Die Frage drängt sich auf, wo liegt der Grund für diese bedauerliche Entwicklung.

Vor ca. 20 Jahren erstellten engagierte Bürger in Zusammenarbeit mit der Stadtpolitik ein vielversprechendes Leitbild. Doch die weitere Entwicklung verlief geradezu konträr. Warum?
Falls dem Weg Gmundens in den vergangenen 2 Jahrzehnten etwas zugrunde lag, ein Plan war das nicht. Besonders ab dem Jahr 1997 wurde Politik auf Zuruf praktiziert. Plötzlich dominierten Einzelinteressen wesentliche Entscheidungen des Rathauses.

Einer der Hauptgründe des Niedergangs war eine verfehlte Grundstückswidmung entlang der Nordumfahrung. Diese Grundstücksreserven wurden für Supermärkte und Diskonter verschleudert. Gmunden verlor und verliert noch immer produzierende Betriebe. Von Neuansiedlungen gar nicht zu reden. Die Wichtigkeit eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen produzierenden Betrieben und Handelsbetrieben war für die Stadtpolitiker nicht zu erkennen.

Kaufkraftverlust war das Argument. Kaufkraft entsteht aber nur, wenn vorher Wertschöpfung stattfindet. Wertschöpfung ist der Unterschied zwischen Input und Output und sollte im Interesse der Menschen einer Region so groß wie möglich sein.

Das Gegenteil passiert durch den Diskont. Große Mengen an Waren werden durchgeschleust. Der in der Region verbleibende Nutzen ist gering. Die Lohnkosten liegen im extrem niedrigen Bereich. Umsatz und Gewinne fließen in die Zentralen ab.
Das Warenangebot aus lokaler Produktion ist unterrepräsentiert oder dient als Alibi. Supermarktagglomerationen und vor allem die Diskontläden sind Abpumpstationen für lokales Vermögen, zerstören die Landschaft, sind eine Kontraindikation für hohe Wertschöpfung und vernichten das, was entscheidend für die Lebensqualität einer Region ist, die lokalen Arbeitplätze.

Es war   d e r   strategische Fehler der Ära Köppl, hier die falschen Entscheidungen getroffen zu haben. Es ist einfacher, Supermarktmanagern Grundstücke zur Verfügung zu stellen, als sich auf die – zugegeben mühsame – Suche nach produzierenden Betrieben zu machen. Die Abwanderung zu minimieren wäre zumindest ein Teilerfolg gewesen.

Die Auswirkung dieser Fehlentscheidungen ist für alle Bevölkerungsschichten negativ. Die Wertschöpfung, die produzierende Betriebe generieren, wird abgelöst von einem Geldfluss, der im Gully des Diskont vergurgelt. Hier wird das Fehlen des Leitbildes, das das Wohl der gesamten Gemeinde zum Ziel hatte, schmerzhafte Realität.

Noch ein Wort zum Tourismus. Selbstverständlich ist der Tourismus eine strategische Option für Gmunden. Allerdings gibt es neben der touristischen Gesamtausrichtung drei Prämissen, die unabdingbar sind:

1. Erhaltung des Landschaftsbildes / Stopp der Landschaftversiegelung
2. Erhaltung des Stadtbildes
3. Revitalisierung der Innenstadt – hier ist besonders darauf verweisen, dass es nicht genügt, passiv auf die Segnungen des Tourismus zu warten. Im Gegenteil, nur eine vitale Innenstadt ist Grundlage für einen prosperierenden Tourismus.

Die Prognosen sind allerdings düster. So wie es gerade ausschaut, wird an der Demontage dieser Voraussetzungen gearbeitet. Soll von politischer Seite zum Thema Tourismus in Zukunft mehr kommen als das kontaminierte Geschwätz der vergangenen 10 Jahre, ist hier ein fundamental anderer Umgang mit unserer Landschaft geboten.

Derzeit wird Gmunden von einer classe politique beherrscht, die die Ausbeutung der Stadt durch dubiose Projekte zum Ziel hat. Hier das Steuer herumzureißen wäre die große Aufgabe für eine neue Politikergeneration.

NB und zur Diskussion: es mag sicher mehrere Gründe dafür geben, dass die durchschnittliche reale Kaufkraft in den vergangenen 2 Jahrzehnten kaum gestiegen ist. Einer davon ist ganz sicher der Diskont.


Postings.

Gernot Grübel
Gesendet am 28.04.2015 um 11:01 vormittags

Neustart für Gmunden
Wie wäre es mit einer Abrüstung der Worte und konkreter sachlicher Information anstelle pauschaler unbegründeter Behauptungen?
Von “Verluderung” in Gmunden zu schreiben klingt ja recht gut, manch eine und einer wird dem auch zustimmen. Aber: Ist die “Durchbindung” der StadtRegioTram schon eine Verluderung?
“Hohes Zerstörungspotential” meint was? Das Stadtbild (Schienen, Oberleitung, vorbeifahrende bzw. wartende “Trams”), die Gewohnheiten der autofahrenden bzw. zu fuß gehenden Gmundner), die – aufgrund einer Bürgerbeteiligung vergangenes Jahr thematisierten – “Begegnungszone” oder ….???
Wenn man schon den demokratisch gewählten Organen (Landtag, Gemeinderat) unterstellt, aufgrund von falschen oder einseitigen Informationen entschieden zu haben, dann hätte ich als Bürger schon auch eine logische Argumentation und keinen Generalverdacht.
Ob es mit rechten Dingen zugeht, wird das Verwaltungsgericht zu entscheiden haben. Noch leben wir in einem Rechtsstaat.
(Damit ich nicht missverstanden werde: Jede Bürgerin und jeder Bürger hat auch das Recht, seine Meinung zu äußern und sich in Bürgerinitiativen zu engagieren bzw. sich auch an politischen Diskussionen zu beteiligen.)


Wilhelm Krausshar
Gesendet am 28.04.2015 um 9:39 vormittags

Lieber Gernot Grübel,
selbstverständlich haben Sie recht, dass weder das Landschloß Orth noch die Toscana-Parkregion Gmunden und den Gmundnern gehören. Und dass die Entscheidung einer “Verwertung” nicht in den Händen der Bürger liegt.
Aber die Methode: Wir fragen, was geplant ist und die Antwort ist “schmecks, wird scho guat werdn”, ist einer entwickelten Demokratie des 21. Jahrhunderts nicht würdig.
Es kann wirklich nicht sein, dass ein stadtentwicklungswürdiges Gebiet von dieser Größe ohne Mitwirkung der betroffenen Bürger “verwurstet” wird.
Und, by the way, auch alle anderen, die sich bisher zu Wort gemeldet haben, haben dazu das gleiche Recht wie ich, nämlich gar keines.
Ich verlange einzig und allein, dass diesmal ein eventuelles Projekt professionell und auf internationalem Niveau mit entsprechender Bürgerbeteiligung angegangen wird. Pfusch haben wir in Gmunden in der letzten Zeit genug gehabt!


 

Tja, und hier das stark gekürzte Posting von Gmundens Totenglöckchen (Streichungen sind am XXXX erkennbar). Siehe dazu unsere obigen Anmerkungen.

Gmundens Totenglöckchen
Gesendet am 28.04.2015 um 8:23 nachmittags

Falsch! Die echten Gmundner a la mir prangerten schon lange vor Gemeinderatsbeschluss Nonsense SRT an. Wir mussten Online agieren, da von selbsternannter GM-Elite angefeindet. Das Projekt hätte man stoppen können.
Dann kommt einer der XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX, man konnte nicht früher agieren. Da hätten schon die Pioniere Sorge tragen sollen, dass sich nicht Kretie und Pletie XX XXX XXXXXXX XXXXXXXXX – das Schandfleckgebiet seit Jahrzehnten von Gmunden.
Mein Dank als Verwandte(r) des Pioniers von dem Gebiet an die lieben zugezogenen Nachbarn,XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXX Weit brachte es die selbsternannte Elite beim Gmundenimage!

Dank eines Vorfalls wusste ich zwar, dass ich die A…..karte ziehe. Da kommt Freude auf. Du bist völlig ausgebrannt, kämpfst mit einer schweren Erkältung und kannst nicht einmal einen Menschen XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX in die Schlacht werfen, der schaut, ob die 12 Pfoten zumindest in den Garten kommen bzw der Dir ein Medikament oder etwas zu Essen besorgt. Zu dieser XXXXXXXXXXX  XXXXXXXXXXXXX Gruppe gehört auch XXXXXXXXXXXXX XXX XXXXXXXXXXX. XXXXXXX und Co waren entsetzt, als ich von DEM Status Quo erzählte – schlecht für Gmunden, gut für mich!


 

 

 

Stadtverluderung
28. April 2015

Heute:
Einserkastl von Gernot Grübel
Gastkommentar von Reinhold Kassmannhuber

Liebe Leserschaft!

Willkommmen in der Zivilgesellschaft. Die findet hier statt. Was uns freut, weil das unser Ziel war.
Heute also die Antwort der Bürgerinitiative „Neustart für Gmunden“ auf die gestrigen Fragen von Hans Heidinger.

Das unterscheidet unseren Blog von anderen Medien: offene Diskussion aller möglichen Standpunkte statt etwas verengter Weltsicht. Austausch und Argumente statt Indoktrination.

Dafür hassen uns manche. Damit können wir leben. Andere lieben uns, würde Babsy jetzt schreiben. Denke ich. Wird wohl so sein.

Es gibt noch einiges zu diskutieren, aber auch zu tun bis zur Wahl! Leute überzeugen, Wahlversprechen vom letzten Mal überprüfen, die neuen Versprechungen dem „Fakten“check unterziehen. Mit Hilfe unserer Leserschaft wird all das hier stattfinden. Sagen Sie es ruhig weiter! Wer Gmundl liest, kann eine bessere Wahl treffen.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


Wünsch dir was!

Das Einserkastl von Gernot Grübel

Wünsch dir was.
Ich finde es ja toll, wer jetzt da welche Ideen zum Landschloss Orth und zur Halbinsel Toskana “ins Spiel bringt”. Manches ist ja schon alt (Landschloss als Hotel nutzen, Hotel auf der Halbinsel Toskana usw.). Aber: Wird da nicht über das Fell eines Bären diskutiert, das einem nicht gehört? Gehört das Landschloss nicht der Republik Österreich und die Toskanahalbinsel dem Land Oberösterreich (bzw. deren Immobiliengesellschaften), oder irre ich mich da? Die Gmundner können sich da nur was wünschen, aber nichts entscheiden.


Gezielte Verluderung

Ein Gastkommentar von Reinhold Kassmannhuber

Antwort auf den Gastkommentar von Hans Heidinger: Unterschriften her!

Die Bürgerinitiative “Neustart für Gmunden” hat vor etwa einem Jahr begonnen Unterschriften gegen das Projekt SRT- StadtRegionalBahn zu sammeln. Bisher haben über 4000 BürgerInnen unterschrieben; natürlich nicht nur aus Gmunden! Die Kosten werden ja auch auf jeden Steuerzahler übergewälzt. Diese Unterschriften sind jederzeit einsehbar. Damals wurde überlegt, die Mittel der direkten Demokratie zu nutzen. Diese sind jedoch völlig zahnlos und den Aufwand der Organisation nicht wert (schließlich steht ja auch keine geförderte Partei dahinter).

Mit den Unterschriften als moralischem Auftrag wurde bei Behörden und Politikern interveniert, in sozialen Medien Missstände aufgezeigt und Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Es gab viele Gespräche und runde Tische mit den Betreibern! Falsch oder einseitig informierte Politiker haben 2013 und 2014 im OÖ Landtag beschlossen, den Bau und Betrieb der Regio-Bahn in Gmunden mit 135 Millionen Euro zu subventionieren. So auch die Stadt Gmunden. Einzig die FPÖ hat einen konsequenten und intensiven Kurs bei der Aufzeigung der Missstände eingehalten.

Die Bürgerinitiative hat Einsprüche von Anrainern gegen den eisenbahnrechtlichen Bescheid begleitet. Diese werden am 30.April vor dem oberösterreichische Verwaltungsgerichtshof verhandelt. Der Ausgang ist offen; die Einflussnahme der Politik auch.

Die Bürgerinitiative wird Ende Mai ein modernes leistungsfähiges Konzept des Personennahverkehrs in Gmunden präsentieren. Die Kosten betragen etwa 10% der Stadtregionalbahn, der Nutzen ist höher, da der Personennahverkehr dort stattfindet, wo er gebraucht wird und es gibt keine Zerstörung der Stadt und des Geschäftslebens.

Die WählerInnen werden bei der kommenden Wahl auch über dieses Projekt abstimmen. Die Verluderung der Stadt wurde ja von den verschiedenen Betreibern der StadtRegionalBahn bewusst in Kauf genommen, um deren Vorteile ins beste Licht zu rücken. Es wird auch in Kauf genommen, dass sämtliche Budgetmittel mit der StadtRegionalBahn ausgeschöpft sind; mehr Schulden geht nicht. Die StadtRegionalBahn, inklusive dem hohen Zerstörungspotential und sonst nichts – oder das Projekt jetzt stoppen und die vorhandenen Mittel zur Steigerung der Stadtqualität verwenden. Sicherlich kein leichter Weg der Politik aber der bessere: “Der schwierigste Vormarsch ist der zurück zur Vernunft (Bertold Brecht)”.

PS: Warum wurde die Bürgerinitiative erst vor einem Jahr aktiv? Wie alle anderen GmundnerInnen mussten auch wir uns in die umfangreiche Materie einarbeiten – sich rechtzeitig zu informieren (was in der ganzen Projektdimension nicht möglich war) ist leider vorher niemandem gelungen. Aber natürlich sind wir für jedes zusätzliche Engagement dankbar.

Dipl.-Ing. Reinhold Kassmannhuber ist Sprecher der Bürgerinitiative „Neustart für Gmunden“.
http://www.facebook.com/stopdurchbindungstrassenbahningmunden
http://www.zugfreiesgmunden.at/


 

 

Vermurkst
27. April 2015

Heute:
Zwei Einserkasterln
Zwei Gastkommentare
Eine Zeichnung vom Elch

Liebe Leserleins!

Sowas von daneben der Wetterbericht. Aber am Dienstag soll es wirklich huschikalt werden. Mit Schnee bis in Tallagen. Ja, der April verabschiedet sich elegant. Das hat er drauf. Auf jeden Fall ist sein Abschied eleganter als der so manches zurückgetreten wordenen Bürgermeisters.

Aber ich will hier nicht lange herumfilosofieren, denn unsere Leserleins haben – Wetter hin oder her – fleissig Beiträge geschickt. Darum gibt es heute zwei Gastkommentare, aber auch – total innovativ! – zwei Einserkasterln. Für unsere Leserleins, die das übersehen haben, nochmals die Erklärung: Einserkasterln nennt man bei den Print-Zeitungen die eingerahmten Kurzglossen auf Seite 1. Einserkasterl werden sie wegen der Seite eins genannt, aber auch, weil es immer nur ein Kasterl ist. Da werden wir jetzt innovativ: wir haben heute zwei Einserkasterln.

Auf jeden Fall sieht man wieder mal, wo die Diskussionen zuhause sind. Hier bei uns. Da liest man, was wirklich wichtig ist.

Ihre Babsy mag den Föhn ja nicht. Egal ob Nord-, Süd- oder sonst ein Föhn. Aber mich fragt ja keiner vom Wetteramt. Die machen, was sie wollen. Die Bürgerleins und ihr Befinden ist denen wurscht. Kommt uns das bekannt vor?

Babsy Blitzschell f. d. Team Gmundl


Einserkastl Eins von Wilhelm Krausshar
Unwürdiges Gezerre

Da gibt es plötzlich eine Idee, die alle Parteien in Gmunden gut finden, und schon geht das blödsinnige Gezerre los, wer die Themenführerschaft darüber haben will…. Ob Krapf, Dickinger, Meingast, ja sogar Murray, auf einmal wissen es alle am Besten, was aus dem Landschloss und der Umgebung zu machen wäre.
Wie wäre es mit einem Architektenwettbewerb und einer EU-weiten Ausschreibung, wie sich das mit solchen Infrastrukturprojekten eigentlich gehört?
Dann würde das unwürdige Gezerre hinter den Kulissen um die fettesten Brocken aufhören und es gäbe die Möglichkeit, anschließend die Gmundnerinnen und Gmundner zu fragen, ob das, was die Architekten geplant haben, auch ihren wirtschaftlichen und ästhetischen Ansprüchen genügt.
In der ersten Phase müssten halt die Anforderungen genau formuliert werden und zwar auf breiterer Basis als dem Gestaltungsbeirat und dem ÖVP-Stammtisch.


Einserkastl Zwei von Karlheinz König
Disney-Land

disney-land im kaiserpark?

nun, nein: bad ischl ist nicht mehr, was es einst war. spätestens seit dem ablebensbedingten fortbleiben des kaisers und seiner kuk-kumpanei darf man desillusioniert von potemkinscher architektur epischen ausmasses und ebensolchem flair sprechen. aber das eigentliche disneyland findet sich in der nachbarschaft und heisst wie der gleichnamige, nach ihm benannte, see (eine echte überraschung, nicht wahr?).
bei schlechter laune empfiehlt es sich, am dortigen dorfplatz einen kaffeehaustisch zu besetzen und mit grösseren brennweiten seinerseits die dort photographierenden freizeitmigranten vorwiegend asiatischer her- und zukunft zu photographieren.

noch keine hoffnungsvoll aufkeimende depression hat dem bisher standgehalten. aber ich lebe ja auch ganz woanders… :O)


Unterschriften her!

Gastkommentar von Hans Heidinger

Anmerkung zum Gastkommentar von Andy B.

Nicht nur die ÖVP würde bei den Wahlen alt aussehen, wenn die 5000 Unterzeichner dementsprechend reagieren würden: ÖVP und SPÖ hatten zusammen – wie Bruno Beinhart schon vor Monaten ausgerechnet hat – ziemlich so viel Stimmen bei der letzten Wahl. Also würde auch die SPÖ alt aussehen – oder eigentlich älter, weil alt sieht sie jetzt schon aus. Und ein paar Falten würden sicher auch für die Grünen übrigbleiben.
Die Frage, die sich im Zusammenhang mit der Unterschriftensammlung jetzt langsam stellt, ist aber eine andere: Gibt es überhaupt Unterschriften und wenn ja, wie viele?
Seit gut einem Jahr wird – angeblich – fleißig gesammelt; die fiktiven Zahlen steigen von Monat zu Monat.
Wurde aber je eine klare Forderung – mit den Unterschriften im Talon – von den Sammlern erhoben?
Zu Beginn hat man einmal gehört: Volksbefragung in Gmunden zur Durchbindung!
Medienwirksame Übergabe der gesammelten Unterschriften an die Politik: Ist bis heute nicht geschehen!
Wenn das alles ist, was bisher mit den “Meinungsäußerungen” der Unterzeichnern passiert ist, dann ist das – pardon – eine V……….. der Bürger, die sich Sorgen um ihre Stadt machen.


Gmunden an der Murks

Ein Gastkommentar von Mitdenkendes Gmundner Bürgerlein

Ich bin – Gott sei Dank! – in den 70ern, 80ern in Gmunden aufgewachsen. Damals war Gmunden noch eine attraktive, wunderschöne, saubere Stadt. Eine Stadt voll Leben, es gab wunderbare Geschäfte zum Einkaufen und ein gutes Wirtshaus nach dem anderen. Auch das Gmundner Nachtleben war bekannt und begehrt, auch in vielen anderen Umkreisgemeinden.
Bürgermeister Herrmann war Bürgermeister, aber er hat den „Bürgermeister“ nicht „raushängen“ lassen. Doch durch seinen Nachfolger Köppl wurde die einst so wunderschöne, lebhafte Stadt zur „Magna Aura“ – innerhalb von 2 Jahrzehnten! Man hat es in dieser Zeit nicht geschafft, die Stadt auf Schuss zu halten, sukzessive ist die Stadt heruntergekommen und verschandelt worden. ALLES was in Gmunden schön war, wurde verändert. Zwecklos alles aufzuzählen, das würde ein lange Liste werden. Aber die GmundnerInnen, die in der Zeit vor den 90igern aufgewachsen sind, wissen es nur zu gut! Die „Jungen“ kennen ja ihre Stadt Gmunden nicht mehr anders.
Wie schon AndyB geschrieben hat, wir wohnen wirklich an einem der schönsten Plätze (Österreichs) 😉
Ehrlich es ist deprimierend, dass wir GmundnerInnen gewzungen sind, wegzufahren, wenn wir Einkaufsbummel machen wollen, da Gmunden Null Komma Josef bietet!
Das SEP Gelände ist ja auch nicht gerade anziehend, reicht grade aus für Schnelleinkäufe unter der Woche.
Alles ist in den letzten 2 Jahrzehnten hässlich verbaut worden, dann diese sündteuren (unsinnigen) Projekte ….
Der Klosterplatz ist derart verschandelt, überall werden Gründe verkauft und man läßt die Baugesellschaften hässliche, nicht ins Stadtbild passende, Gebäude bauen.
Aber dem Bürger werden beim Häuslbau strenge Vorlagen gemacht!
Der Asamer-Bau dort in der Traunsteinstraße direkt am See scheint mir persönlich auch nicht ganz koscher zu sein ….
Ich glaube auch, dass Besprechungen mit dem ÖVP-Bürgermeister Krapf sinnlos sind. Mag schon sein, dass er Veränderungen anstrebt, aber vllt. nur ein respektvolleres Miteinander bei den Gemeinderatssitzungen, ansonsten wird er wohl am gleichen Strang wie EX-BG Köppl ziehen?!

Naja, was uns GmundnerInnen nie verschandelt werden kann, ist wohl der Blick – das Ambiente Traunsee und Traunstein. Und an die Gmundner Gemeinde richte ich den Apell: Nachdenken!
Vielleicht sollte man das Geld mal sinnvoll in die StadtSANIERUNG reinstecken und nicht in sündteure Verschandelungsprojekte.

PS: Bürgermeister Krapf lädt ja in div. Gmundner Vierteln BürgerInnen zu Besprechungen ein.
Das ist zu spät! Dadurch wir die Stadt auch nicht wieder regeneriert!


Hermann der Elch war wieder aktiv. Mit seinem eigentlich plumpen Geweih hat er eine feine Zeichnung erstellt. Auch das ist in Gmunden möglich: das Unmögliche.

Porträt eines Bürgermeisters mit Schal und Schwimmflügerln
vor dekonstruierter Stadt und unsichtbarem Runden Tisch

Ein Handstreich von Hermann dem Elch

 Krapf_Elch_01


 

 

 

Bürgernähe …???
26. April 2015

Liebe Leserleins!

Die Wettervorhersage fürs Wochenende war falsch. Ja, so ist das mit den Wetterfröschen. Es gibt nur drei Möglichkeiten: es bleibt gleich, es wird besser, oder es wird schlechter. Treffewahrscheinlichkeit 2xfalsch:1xrichtig – und zwar wenn man einfach raten tut, ohne alles wissenschaftliches Klimbim drumherum. Und wie oft geht es wirklich daneben – mit wissenschaftlicher Präzision?

Der Schneefall ist auf Dienstag verschoben. Heute, Sonntag, wird es ein bißerl regnen, aber warm bleiben. So, jetzt haben auch wir vom Wetter gesprochen.

Ihre Babsy macht es kurz: mein gestriges Sinnieren hat unseren schon mehr als nur bewährten  AndyB in die Tasten klopfen lassen. Hier nun seine nicht unbedingt erbaulichen Gedanken.
Dank an ihn! So muss heute ich nicht schreiben, sondern kann mich noch einmal eine Stunde einringeln und weiterschlafen.

Etwas muss ich trotzdem noch loswerden. Wir haben schon berichtet, dass der Tourismusdirektor eine Konzept für die Toskana angedroht hat. Wieso er das erst nach vielen Amtsjahren tut, bleibt natürlich rätselhaft. Aber das Lustigste kommt jetzt. Der Meingast hat sich in den OÖN dazu beäussert. Originaltext:
„Wir sehen die große Gefahr, dass Hotel-, Thermen-, Strandbad- und Parkplatzprojekte zum Spielball der Parteipolitik werden – vor allem in einem Wahljahr“, sagt Gerhard Meingast, Obmann der Tourismusregion Traunsee (und VP-Tourismusstadtrat in Gmunden). „Deshalb bieten wir uns als Koordinator an, der mit Hilfe externer Experten ein Gesamtkonzept entwickelt.“

Also der Meingast hat Angst, dass diese Frage zum „Spielball der Parteipolitik wird“. Finde ich echt trollig. Ist der Meingast nicht Parteipolitiker? Bei der ÖVP (P steht wohl für „Partei“, oder?) …
Und ist er nicht der für den Tourismus zuständige Stadtrat? Was hat er all die Jahre bisher gemacht, ausser dumme Hotelpläne gewälzt mit Investoren, die kein Geld haben? Und vor allem: Wie hält er als Parteipolitiker dieses Thema aus der Parteipolitik heraus? So wie die Hotelsache? Da hat die ÖVP aber ordentlich Partei- und Asamer-Politik gemacht. Sollen wir also aus dieser Äusserung schliessen, dass bei der Toskana keine Parteipolitiker mehr gemacht wird, also keine ÖVP-Politik mehr? Dafür nur noch Asamer-Politik? Weil das ist dann ja keine Parteipolitik mehr, gell. Ja, der Meingast ist wirklich ein ganz ein Schlauer. Wir haben es immer schon vermutet, jetzt wissen wir es!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 Das Schlimmste kommt erst

Ein Gastkommentar von AndyB

Ich hab mit sinniert …… und ich denke : “the worst is yet to come”.

Niemand weiß, was hinter den Kulissen noch alles vor der Türe steht und “gemauschelt” wird. Da wird uns noch einiges erwarten, und ich befürchte nichts Gutes.
Wenn man so verschiedene Dinge aus der Presse und zwischen den Zeilen liest, da ist dann schon die Rede von einem Hotel-Zubau zu dem bestehenden Forstwirtschaftsgebäude und dem daraus (vielleicht) entstehenden Hotels. Zusätzlich ist von einem neuen Kongress Gebäude die Rede.

Da haut man dann einen Betonklotz neben das Schloss Orth, denn bei den bisherigen Bausünden ist da bestimmt kein Objekt geplant, das sich der Umgebung anpasst.

Also will man jetzt doch an den Toscana Park, wenn auch erst einmal durch die Hintertür. Aber ist der erste Schritt gemacht ……

Auch von einer Privatisierung des Forstwirtschaftsgebäudes ist die Rede.

Den Bürgergesprächen mit BGM Krapf stehe ich sehr skeptisch gegenüber.
Er will sich ein Bild von den Sorgen der Gmundner Bürgern machen. Die meisten Sorgen sind ja eh schon Realität oder in der Realisierungsphase. Da wird sich nichts mehr dran ändern. Die Stadt ist schon verschandelt und wird immer weiter verschandelt. Da wird es doch keine komplette Kehrtwende geben.

Nehmen wir mal die Unterschriften gegen das Regio-Monster. 5000 Bürger haben sich dagegen ausgesprochen. Das ist weit mehr als die Hälfte der Bürger.
Nicht jeder, der dagegen ist, der unterschreibt so etwas. Also ist mit weit mehr als 5000 Bürgern zu rechnen.

Würde diese Zahl auch dementsprechend bei den Wahlen reagieren, dann sähe die ÖVP völlig alt aus.

Man baut aber trotzdem, auch wenn die Mehrheit der Bürger dagegen ist. Gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung wird dieses Ding gebaut, und wie Krapf schon gesagt hat, da wird er nicht von diesem Projekt ablassen.

Die Betonklötze sind schon gebaut und werden weiter gebaut. Ja, was soll man denn da mit BGM Krapf bereden? Das Oma gestorben ist?

Das Problem sind halt die Dinge, die man trotzdem realisieren will. Was gibt es groß zu reden?

Wieso lässt man die Bürger außen vor, BEVOR man solche Entscheidungen trifft?

Wir wohnen an einem der schönsten Plätze der Welt, und man hat nichts anderes zu tun, als diesen Platz zu verschandelt.
Der Normalbürger schaut aus dem Fenster und denkt : “was haben wir es doch schön hier”.
S&H, Asamer, Immobilien-Haie etc. schauen aus dem Fenster und denken : “So viel Fläche die man zubetonieren kann, und was man damit verdienen kann.” Und sowas wird dann auch noch durch die Politik unterstützt und gefördert. Hinter dem Rücken der Bürger!

Das ist armselig und traurig.

Gestern habe ich zufällig ein Gespräch mit einem Mann aus Bad Ischl gehört.
Er meinte : “Bad Ischl ist auch nicht mehr das, was es mal war.“
Es würde zum “Disney Land” Österreichs …….


 

 

 

 

Nachdenkliches
25. April 2015

Liebe Leserleins!

Ihre Babsy sinniert heute ein wenig vor sich hin, denn so Manches macht sie nachdenklich.

Wenn zum Beispiel der Touristik-Chef Murray ankündigt, man wolle sich jetzt um eine Konzept für die Toskana kümmern und sich um einen entsprechenden Auftrag bemühen. Leutln, das ist eine gefährliche Drohung! Das bisherige Wirken war nicht besonders erfreulich oder gar erfolgreich. Insgesamt sehr unerspriesslich, gell! Man denke an die Hotelsache. Wahrscheinlich wird bei dem die Toskana zum ganzjährigen Veranstaltungsgelände für Hansi Hinterseer-Konzerte.

Oder ein anderes Thema. Die ÖVP feiert es als tollen, riesigen, umwerfenden Erfolg. Schwallt von einer Win-Win-Situation. Von was die Rede ist? Dass die Gemeinde die Bräugütlgründe jetzt verkaufen muss, die einst unter BM Hermann günstig erworben worden sind, um die Sanierung der Schulen finanzieren zu können. Das wird jetzt – ja, wir lesen richtig – als Win-Win-Situation und Triumpf der „Nachhaltigkeit“ abgefeiert. Das nennt man nun wirklich Verdrehung der Tatsachen. Weil man finanziell in den letzten zwei Jahrzehnten unter BM Köppl mit den Mitteln geurasst hat, ohne dass man davon irgend etwas in Gmunden sieht, fehlt jetzt das Geld für die Sanierungen. Das war also weder nachhaltig oder gar eine Gewinnersituation, sondern ein Zwangsverkauf, damit man endlich die Schulen in Ordnung bringt. Dafür hat man völlig unnötig einen urhässlichen Zubau zur Musikschule eingefädelt. Der Stern & Hafferl will ja nicht nur Bim-Fahren, sondern auch Häuser bauen. Damit Sie Ihre Babsy nicht missverstehen: Musikschulen sind eine gute Sache. Aber es gibt in Gmunden mehr als genug Räumlichkeiten für Konzerte und Vorspielen. Man hatte sich die Bauschande rund um die Villa Klusemann ersparen und mit dem Geld die Schulsanierungen in Angriff nehmen können. Aber da hätte man halt keinen Spatenstich machen können, gell, und dann auch kein Eröffnungs-Banderlabschneiden. Auf jeden Fall wissen wir jetzt, was die ÖVP unter „Nachhaltigkeit“ und „Win-Win“ versteht: alles, was wir „Looser“ nennen.

Dass man jetzt auch noch ein Parkdeck in einer landschaftlich heiklen Lage hinknallen will, ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. SPÖ und FPÖ sind übrigens gegen ein Parkdeck an dieser Stelle (also dort, wo jetzt zu ebener Erde die Gebührenparkplätze sind). Sie schlagen vor, das auf den Michlgründen, die der Stadt gehören, zu errichten. Dort stört es nicht und wäre nicht nur für zwei oder drei Monate im Jahr. Man kann nur hoffen, dass dieser sinnvolle Vorschlag umgesetzt wird. So sich herausstellt, dass überhaupt ein entsprechender Ganzjahresbedarf gegeben ist. Aber so, wie wir die Gmundner ÖVP kennen, wird sie auch da wieder die schlechteste und teuerste Lösug wählen. Die Steuerzahler habens ja!

So sinniert also Ihre Babsy vor sich hin, warum sich in Gmunden immer wieder das Dümmste, das Haarsträubendste und die Verschwendung von Steuergeldern durchsetzt. An der Seeluft kann es nicht liegen, am Traunsteinblick hoffentlich auch nicht (sonst müsste man den See trockelegen und den Traunstein abtragen – uff, bitte sofort vergessen, bevor der Stern & Hafferl sich dafür einen Auftrag von der Gemeinde holt). Ich sinniere und sinniere, aber aus dieser Stadtpolitik will einfach kein Schuh werden, wie man so landläufig sagt.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

Einserkastl von Leonardo DV

Wenn ich das Bild der Villa Klusemann im Kommentar sehe, kommt mir eine Idee. Anstatt am Bahnhof Engelhof eine neue Remise für Stern zu bauen, könnte man doch wie einst die Pferdebahn durch die Annastraße, dann anschließend durch den Luisen-Park die Schienen legen und das neue Gebäude der Musikschule als Remise verwenden! Vom Stil her absolut passend. Der Gestaltungsbeirat würde sicher zustimmen.


Einserkastl von Sabian

Hallo,
ich lese ja ständig den Gmundl, und vermutlich habe ich das doch überlesen…aber was sagt Ihr dazu, dass am Grünberg nun 5 Wohnungen gebaut werden von denen auch 2 schon verkauft sind? Das gibt mir zu denken…viele Wohnungsschlüssel, viele Autos usw…wer hat das genehmigt? Die Straße da rauf hätte eben nie gebaut werden dürfen.


Ehrlich, ist uns neu. Vielleicht wissen andere Leserleins mehr darüber! Meldet euch, ihr Kundigen!

 

Lob und Tadel & Verschandelung
24. April 2015

Heute:
Einserkastl von Steinlaus
Gastkommentar von peipino

Liebe Leserleins!

Da es immer heisst, man soll nicht nur kritisieren, sondern auch das Gute erwähnen, wollen wir es mal versuchen. Blöderweise gibt es das Gute so selten, und das zu Kritisierende gar so alleroft, gell! Aber Ihre Babsy hat tapfer die Meldungslage studiert, und siehe da, sie wurde fündig. Heissasa! Trallala! Nein, wirklich, ganz ohne Ironie.

Also Lob für etwas, das wirklich sinnvoll ist und zumindest den lokalen Tourismus anspornt, oder sagen wir: die lokal Erholungssuchenden erfreuen wird. Es gibt ihn auch heuer wieder den Traunseehütten Wanderpass. Diesmal auch ein bißerl abseits des Traunsees mit Wirten aus dem Almtal. Leute, das ist doch immerhin etwas, oder? Einziger Wermuthstropfen: online ist das alles recht mau. Keine aktuelle Webseite, obwohl die Aktion am 1. Mai beginnt. Da müsste man noch ein wenig nachjustieren. Wir hätten ja gerne einen Link gelegt, aber … Wird hoffentlich noch werden.

Heute haben wir ein Einserkastl von Steinlaus und einen Gastkommentar von Peipino, der unseren Blog „In Gmunden nichts Neues“ zum Anlass nimmt, sich mit ein paar Gmundner Besonderheiten und der Regio (die eine spezielle Gmundner Besonderheit ist) auseinander zu setzen.

Also wieder viel Lese- und Gesprächsstoff!

Ach ja, unser guter Bruno versucht gerade, die Asamer-Deponie-Skandal-Steurgeld-Sache druckreif, also online-reif zu machen.

Schnallt die Ski an, liebe Mitmenschen, angeblich schneits am Sonntag bis auf 600 m. Mal sehen, ob die Wettermacher richtig liegen.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

Das Einserkastl diesmal von Steinlaus

Nur mehr ärgerlich

1,5 Mill Rekordüberschuss meldet die jüngst erschienene Ausgabe der ÖVP Parteizeitung. Verschwiegen wird, dass für die Sanierung von Schulen die letzten Grundstücksreserven der Stadt verkauft werden müssen.

Anzunehmen wäre, dass im Normalfall die Sanierung der Schulen aus dem normalen Gemeindebudget finanziert werden müsste. Dann würde aus dem sogenannten Rekordüberschuss von 1,5 Mill. ein Defizit in gleicher Höhe.

Neuer Bürgermeister hin oder her, an der Irreführung (sprich Verarschung) der Bevölkerung durch die verbliebenen Parteikader hat sich nichts geändert!


 

Regio und andere Verschandelungen

Ein Gastkommentar von peipino

“In Gmunden nichts Neues”

Gmunden hat(te) einen eigenen Flair:
Die Verbindung von mittelalterlicher/biedermeierlicher Stadtgestaltung und einer einzigartigen Landschaft ist etwas ganz Besonderes! Es wird (es konnte) sich kaum ein Besucher diesen Eindrücken entziehen!
Die “Politik” und einflussreiche Gruppierungen in den letzten 20 Jahren offenbar schon! Sonst wäre es nicht möglich gewesen, dass eine derartig brutale Verschandelung der Stadt erfolgte.
Die Bautätigkeit im Allgemeinen und im Besonderen nur einige wenige Beispiele :
-Musikschule

musikschule
-Abriss des Seebahnhofes
-Abholzung des Areals des Franz Josef Bahnhofes und Errichtung einer
einfaltslosen Betonwüste wie in Attnang Puchheim, Linz, Wels ect.
-brutale Verbauung der Bahhofstraße
– und als Krönung dieser fürchterlichen Baupolitik die Durchfahrt eines monströsen Zuges den niemand braucht. Er wird jetzt schon nicht genutzt und wird es in Zukunft auch nicht.
Wie man hört, haben sich bei den ersten Diskussionen des neuen Bürgermeisters überraschend viele Bürger darüber zu Wort gemeldet und ihre Sorge über weitere nicht mehr zu sanierende, geplante Bausünden Ausdruck verliehen.
Die gesamte Stadtvertretung wäre gut beraten, diesem unseligen Treiben endlich Einhalt zu gebieten. Die im Herbst neu zu wählende Stadtvertretung sollte die Baupolitik in Gmunden von Grund auf neu gestalten. Ein Gestaltungsbeirat, der dem bisher gutachterlich zugestimmt hat, ist dafür völlig ungeeignet. Die Stadtverwaltung und die ihr unterstehende Bauabteilung hat es in ihrer Macht,
neue Vorstellungen und Absichten der Baupolitik herzustellen.
Sie trägt auch die Verantwortung dafür.
Und es wäre auch völlig falsch, weitere Projekte dieser Art in der jetzigen Legislaturperiode noch schnell durch zu winken.
Diese Dinge gehören objektiviert und nicht mehr durch Seilschaften aus Politik und spekulativen Interessenten gelenkt.
In diesem Zusammenhang ist auch zu hinterfragen, warum als letztes Argument für den Zug, jenes von drohenden Pönalezahlungen erwähnt wird.
Soweit bekannt ist, wird das Projekt durch Stern/Hafferl durchgeführt (durch die falsch informierte Politik mit enormen, sinnlosen und damit verlorenen Steuergeldern subventioniert).
Die Vertragsbedingungen werden wohl vom Betreiber vereinbart worden sein!?
Dann wird er sich wohl überlegt haben, ob und wie er Pönaleverpflichtungen eingeht?!
Die Haltung der (ich nehme an wenigen) Kauf-/Geschäftsleute, die glauben, der Zug würde Gmunden nützen, verstehe ich ohnedies nicht!
Wenn ein Besucher/Tourist, der bisher am Stadtplatz ein Boot bestiegen hat und die Fahrt über den See und den Blick auf Gmunden genossen hat, nun 2 Jahre lang über Baugruben, Schotterhaufen und durch Baumaschinen gehen muss, um zum Schiff zu kommen, dann wird er sicherlich an andere Salzkammergutseen ausweichen. Ob er dann nach 2 Jahren wieder zurück kommt, ist sehr zu bezweifeln.
Und wenn der Zug dann durch die “Sageders’sche Begegnungszone” rattert, wird dieser Tourist wahrscheinlich wehmütig an die verloren gegangene Atmosphäre Gmundens denken.
Wenn schlussendlich die Prognosezahlen von Stern/Hafferl (falls sie stimmen?) mit einer Verdoppelung oder Verdreifachung des bisherigen Verkehrsanfalles eintreffen, dann sitzen halt anstatt wie heute im Schnitt 1 bis 3, 3 tolle 9 Passagiere in der “Jahrhundertchance” für Gmunden drinnen.

Die Informationspolitik zu diesem Wahnsinnsprojekt ist ja auch ein eigenes Kapitel! Mit Steuergeldern finanziert wird eine Werbekampangne (sehr professionell!) durchgeführt. Eine objektive Information wird perfekt unterbunden und Kritiker dieses “Zustandes” als Querulanten und Miesmacher diffamiert. Gott sei Dank lassen sich dies einige mündige und kritische Bürger nicht gefallen und waren auch wirtschaftlich und logistisch in der Lage, fundierte Rechtsmittel dagegen einzubringen. Beim Zustand der österreichischen Justiz besteht jedoch vermutlich die Gefahr, dass es der Politik und mächtigen Interessentengruppierungen gelingt, auch hier wieder maßgeblich Einfluss für ihre Interessen zu nehmen.
Und schließlich versuchen noch einige Schlaue an diesem Millionenkuchen mit zu naschen und sich einige Happen von dem Millionendebakel abzuschneiden !
Denen und den Hauptproponenten darf man jedoch keinen Vorwurf machen.
Es ist kaum verwerflich (vielleicht moralisch bedenklich?) wenn man für sich das Beste daraus macht.
Der Politik und einigen Verblendeten in ihren Reihen ist jedoch der Vorwurf zu machen! Sie verschwenden nicht nur wertvolles Volksvermögen (das heute nicht mehr im Überfluss vorhanden ist!) sondern führen uns bewusst hinters Licht!!

Die Redakteure der “Gefälligkeitsjournaille” können einem aber auch leid tun!
Es muss schon bitter sein, diesen Schwachsinn schreiben zu müssen, um die eigene Existenz zu sichern! Deren Vorwurf an die Teilnehmer von Blogs wie dem “Gmundl” über die Anonymität, ist aber völlig unangebracht! Wahrscheinlich meinen sie’s persönlich ohnedies anders, und es ist wieder etwas, was sie schreiben müssen.
Was mir in diesem Zusammenhang unverständlich ist, ist die Ignorierung des “Gmundl” durch ÖVP,GRÜNE und FPÖ. Alle drei wären gut beraten, sich am Chat zu beteiligen. Das sich Nichtäußern und Schweigen erweckt eher den Eindruck von Inkompetenz. Das sollte man von im Stadtparlament vertretenen Parteien jedoch erwarten können. Und sie wären es den Bürgern auch schuldig!!

Wie man hört, sollen die Proponenten des Projektes der Alternativlösung für den Zug in Form von Elektrobussen für Mai eine Präsentation geplant haben.
Dies wäre eine gute Gelegenheit für die kritischen Bürger Gmundens ihre Ansichten darzulegen. Vielleicht erkennt die Gmundner Politik endlich, mit welchen unfairen Methoden die öffentliche Meinung vertuscht und desavouiert wurde.

Anmerkung der Redaktion:
Eine kitzekleine Korrektur. Die FPÖ hat sich hier im Blog schon mehrmals zu Wort gemeldet. Sowohl GR Colli als auch Stadträtin Enzmann. Von den Grünen ist seit dem Abgang von Karl Kammerhofer aus der aktiven Politik hier leider tatsächlich nichts mehr zu hören.


In Gmunden nichts Neues
23. April 2015

Liebe Leserleins!

Heute kommen wieder unsere Leserleins hier zu Wort. Schon macht sich Ihre Babsy wieder aus dem Staub.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Blattkritik

Gastkommentar von AndyB

Sensationelle Gerüchte und Gratis-Blättchen und Mittendrin

Ich habe sensationelle Gerüchte gehört, die wirklich das Wort “sensationell” verdienen.

Landeshauptmann Pühringer wird wahrscheinlich nicht mehr für die Wahlen zur Verfügung stehen. Hollywood hat angerufen und es wurde ihm eine Hauptrolle im neuen “Herr der Ringe” Film angeboten.

Eine Idealbesetzung. Ich habe schon oft selbst gedacht (jajaja richtig gelesen, ich denke manchmal noch selbst) …. : “Um Gottes willen, so viel Werbung für den “Herrn der Ringe”. Dabei waren es, bei genauem hinsehen, nur Bilder von Pühringer bei einer Eröffnung.

Natürlich gilt hier wieder einmal die Unschuldsvermutung, denn wie man weiß sind Gerüchte nicht immer zuverlässig. Aber schade wäre es schon, wenn dieses Gerücht wie eine Seifenblase platzen würde.

Ganz abgesehen von den unbestätigten Gerüchten, so ist doch eine gewisse Überpräsenz von gewissen Politikern in den Schundblättchen vorhanden.
Pühringer bei der Eröffnung des Bäderausstellung – Pühringer beim Gewinner des Wettbewerbs X – Pühringer bei Liebstattwochenende – Pühringer hier, Pühringer dort.

Gibt es da vielleicht eine Quote? Gratisblättchen müssen mindestens X Berichte und Bilder vom Landeshauptmann drucken?! Ich kenne mich da nicht so aus.

Mittendrin

Oooohjeee oooohjee, BGM Krapf geht auf “Tournee”.

Jetzt wird es aber tatsächlich langsam Zeit mir ein Berater Honorar zu überweisen. Nach dem ich vor einigen Wochen über die “Tourneen” des BGM aus Bad Ischl und seinen Gespräches mit Bürgern berichtet habe und gefragt habe, wieso so etwas hier nicht möglich ist. Da überschlagen sich hier die Ereignisse. Erst einen Termin – nun eine ganze “Tournee”.

Das Gerücht, Motorhead würde im Vorprogramm von BGM Krapf spielen, hat sich leider als Ente herausgestellt.

Anonyme

Wieder ein Artikel gegen die “Anonymen” im “Mittendrin”. Ok, Beschimpfungen und Bedrohungen per Brief sind nun wirklich nicht in Ordnung.
Das direkt aber wieder ein genereller Rundumschlag auf “anonyme Schreiber” erfolgt …. naja … auch nicht in Ordnung.

Leistbares Wohnen

Hier werden wieder die hier schon besprochenen 200.000 Euro + Wohnungen als Heilsbringer für junge Familien und Familien mit geringen Einkommen gelobt. Aber das haben wir ja hier schon diskutiert.
Allerdings ist im Artikel von 160 weiteren Wohnungen die Rede, die gebaut werden sollen. Dieses Mal allerdings als “Mietkauf”. Ich bin schon gespannt wie dort die Preise liegen.

Konstruktiver Verlauf der Klausur zur Stadt.Regio.Tram

Dort steht doch tatsächlich : “Eine Einstellung der der Bauarbeiten würde auch das Ende der Straßenbahn bedeuten.”

Unglaublich! Wenn man nicht weiter baut, dann gibt es auch keine Straßenbahn?
Darauf wäre ich nie gekommen! Das sind ja sensationelle Erkenntnisse! Warum hat mir das niemand gesagt?^^

Ansonsten folgen die gleichen Argumente die schon mehrfach widerlegt wurden :
– “unbedingt notwendig Brückensanierung”
– “Kanäle und Gasleitungen”
– ökologische Zukunft etc. etc.

Die Argumente, die wir schon 1000x gehört und gelesen haben …….

Zum Abschluss noch die “Androhung” von kommenden Veranstaltungen. Darunter auch das “Country Festival” am Seebahnhof …..

Wie man so eine Veranstaltung ein Country Festival nennen kann, ist mir unerklärlich. Zwei lokale Bands in zwei Tagen. Da verstehe ich unter “Festival” aber etwas anderes.

Wieso macht man da nicht mal Nägel mit Köpfen? Wieso macht man hier nicht mal ein “richtiges” Country Festival, mit Bands aus dem Land der Country Music.

Tatsächlich ein großes Festival mit amerikanischen Bands und Interpreten.

Grade Fans der Country Music nehmen weite Reisen auf sich, wenn die entsprechenden Bands auftreten würden. Ich kenne viele Country Fans, die für Konzerte nach Frankfurt, Holland, England etc. fahren. Da ist denen kein Weg zu weit, grade weil US Country Bands hier kaum live zu sehen sind.

Es gelingt ja sogar in Ebensee internationale Künstler ins Kino zu locken. Wieso sollte dann so etwas nicht funktionieren?

Ein jährliches Festival würde Gmunden einen enormen Imagegewinn bringen, die Stadt international bekannter machen und noch zusätzlich Geld in die maroden Kassen spülen.

Einen Versuch wäre es wert …..


 

Provinzblätter

Das 1er-Kastl diesmal von Argusauge

Tiefste Provinz!
Was wolln ma? In einer Stadt, die der Asamer mit seinen unterwürfiigen Lokalpolitikern, besonders der ÖVP, zwei Jahrzehnte an der Nase herumgeführt hat u. die Lokalberichterstattung in den Kasblattln sich unterwürfig gemacht hat, sollte plötzlich die schurnalistische Erleuchtung eintreten? Da die Schurnalisten auch von etwas leben müssen, müssen sie sich anpassen. Das ist österreichweit so und nichts Neues. Wir schreiben ja auch unter Pseudonym, sonst könnten wir nicht mehr so frei heraus unsere Meinung äussern ohne schon auf der Strasse,,falls man noch Fußgänger ist, beschimpft zu werden.

Man kann eben in Österreich mit kritischer Meinungsäußerung schlecht umgehen, das ist wohl ein Erbe von Jahrhunderte langer autokratischer Herrschaft (Habsburger, Austrofaschismus), und sitzt noch in den den Genen der Bewohner der Alpenrepublik. In Gmunden ist dieses Phänomen besonders ausgeprägt, weil die Leute hier alle picken bleilben möchten u. irgendwie von irgendwem abhängig sind..

P.S.: Grillparzer mußte im Vormärz unter Metternich auch unter Pseudonym schreiben. Kritik muß sich viele Wege suchen.


Und noch ein kurzes Posting zum krönenden Abschluss.

Schurnalismus in Gmunden
Traunseewiener
Gesendet am 22.04.2015 um 7:25 vormittags

“Traue keiner Meinungsumfrage, die Du nicht selbst gefälscht hast” sagte einmal ein berühmter Meinungsforscher.


 

 

Schurnalismus in Gmunden
22. April 2015

Liebe Leserleins!

Eigentlich wollten wir das Thema nicht mehr behandeln. Das triste Thema des tristen Schurnalismus in Gmunden. Weil wenn die Geschichte etwas aus ihren Annalen gestrichen hat, warum sollten Ihre Babsy und überhaupt wir vom Team Gmundl das dann wieder reinkritzeln? Gell!

Aber es geht leider nicht anders. Denn in der neuen ÖVP-ÖVP-Zeitung (die ÖVP-Gemeindezeitung ist auch schon in einigen Haushalten gelandet) wird uns dummen Bürgerleins endlich zu Kund und Wissen gebracht, worum es bei dem rätselhaften Beschluss ging, in dem anonyme Schreiben verurteilt worden sind. Jetzt also endlich der Klartext. Und wie wir richtig informiert waren: ein saudummes Schreiben, das anonym an Gemeindepolitiker geschickt worden ist. Ein Schreiben, das sagen uns die Kenner, das vor allem dumm war, ein Ankleckerschreiben halt.

Aber das wirklich Interessante ist der Text des Beschlusses, und was Herr Brandner in seinem Schwafelschwafel-Mischmasch-Quackquack-„Kommentar“ daraus gemacht hat. Wobei das eigentlich gar kein Beschluss war. Der Bürgermeister hat ein Statement abgegeben, und die Fraktionen haben sich solidarisch erklärt, dass solche Angriffe abzulehen sind. Nona, begrüssen und loben wird man so einen Mist.
Das also erklärte BM Krapf im Gemeinderat: „Angriffe in Form von anonymen Briefen zeugen von enormer Feigheit, Hinterhältigkeit und mangelnder sozialer Kompetenz. Man kann sich dagegen leider nicht wehren und ist solchen unnötigen Aussendungen ausgeliefert. Diese Entwicklung ist sehr bedauerlich, denn ich bin eigentlich ein kritikfähiger Mensch, der anderern auf Augenhöhe begegnet, auch wenn sie eine andere Meinung vertreten. Schade ist zudem auch, dass diese Menschen sicherlich auch gute Ideen und Ansätze liefern könnten, die bei konstruktiven Gesprächen und einer fairen Auseinandersetzung auch der Stadt zugute kommen könnten.“
Wie Herr Brandner daraus dann einen Rundumschlag gegen alle Arten von anonymen Postings machte, zeugt von schurnalistischem Grenzgängertum. Das dann auch noch in die Nähe von Hasspredigern zu rücken oder gar einen Bezug zu kritischen Blogs herzustellen, dazu gehört schon eine ziemlich verquere Fantasie. Wir hier im Gmundl-Blog schalten solche Postings erst gar nicht frei. Das ist zwar mühsam und bedeutet zusätzliche Arbeit, ist aber nötig, um unsere eigenen journalistischen (und menschlichen) Ansprüche zu erfüllen. Da wir aber nicht Klick-Raten erzeugen müssen, müssen wir auch nicht der Doppelmoral frönen, solche Postings wegen der Klick-Raten zu akzeptieren und uns gleichzeitig darüber kommentatorisch aufzuregen.

Dass Herr Brandner inzwischen offenbar alle Regeln des Journalismus ignoriert, im Gegenzug aber gern auf andere einhackt, zeigt eine dieser Tage zu lesende Kontroverse in den OÖN. In der Frage der Brandnerschen Berichterstattung über die Diskussion rund ums Parkdeck für die Grünbergseilbahn schreibt Brandner doch glatt:
„Anders reagiert die SP. Deren Vorsitzender Christian Dickinger spricht sich ebenfalls für ein Parkdeck auf den Michelgründen aus, weil ein Parkhaus bei der Grünbergseilbahn ‚keinesfalls ausgelastet‘ wäre. Zugleich übt er aber heftige Kritik an der OÖN-Berichterstattung. Der Grund: Die OÖN hätten ohne ‚Rückfragen‘ bei den anderen Parteien (bei ihm) über die Initiative der VP berichtet und damit ihre ‚journalistische Sorgfaltspflicht‘ verletzt.

Dazu eine Anmerkung in eigener Sache: Wir berichten auch über Verkehrsprojekte von SP-Stadtrat Wolfgang Sageder, ohne bei anderen Parteien Rückfrage zu halten. Und wir freuen uns schon jetzt, ausführlich über Projekte zu berichten, die Christian Dickinger vorantreibt. Mit Foto, versprochen!“

Brandner gibt also unverhohlen zu, dass er Artikel ohne weitere Recherche ins Blatt hebt. Dass er Dickinger auch noch ein Foto verspricht, grenzt an Verhöhnung. Wenn man sich die Bildstrecken in der Lokal-OÖN ansieht, kann man leicht erkennen: wenn es um Berichte über den ÖVP-Bürgermeister geht, bekommen die Leserleins bei jedem Quastelschas ein grosses, „Ganzkörper“bild des Bürgermeisters aufs Aug gedrückt. Kommt etwas von den anderen Parteien, dann gibt es entweder gar kein Foto, oder ein ziemlich kleines, auf dem man die Leute kaum erkennt. Zum Dickinger traut er sich frech sein, beim Bürgermeister und der ÖVP ist er schmähstad. Überschrift: unabhängiger Schurnalismus.

Auch im Ohlsdorfer-Wasserkrimi beschränkt der Umwelt-Mönch sich auf lapidare Nicht-Berichte. Auch dieser Tage wieder. Die Tatsache, dass man angeblich die Täter schon wisse, aber jetzt noch bis Jahresende (=bis nach den Wahlen) irgendwelche Farbversuche macht, um den Verlauf der Ausbreitung im Wasser beweismässig zu sichern, wird völlig unkritisch wiedergegeben. Diese Farbversuche sind kriminialistisch absolut übeflüssig. Die Frage ist aus Sicht der Strafbarkeit nicht, wohin das Zeug geflossen ist, sondern wo es abgelagert wurde, und wer es abgelagert hat bzw. die Ablagerung erlaubte. Kein Wort über eine Bürokratie, die offensichtlich vor sich hin geschlafen hat, die auf der Ebene der Freunderlwirtschaft Bescheide erlassen hat. Kein Wort über den grünen Koalitionspartner der ÖVP, Herrn Rudi Ratlos Anschober, der nichts unternommen hat, innerhalb der eigenen Abteilung für eine „grüne“ Umweltpolitik zu sorgen. Der sich nichts geschissen hat, mit Verlaub gesagt, als seine Umweltabteilung von einer anderen Abteilung seines Ressorts ausgetrickst worden ist. Oder hat er sie gar zurückgepfiffen? Da würde man gerne mehr wissen.

Wo sind endlich die Namen der Verdächtigen? Jeder kleine Taschldieb steht mit Namen und Bild in der Zeitung. Die grossen Gauner, die Menschen und Umwelt schädigen, werden anonymisiert. Auch wenn ohnedies jeder ahnt, wer die Schuldigen sind. Nein, da wird untersucht und werden angeblich „Beweise gesichert“, und alles schön pomali. Nach den Wahlen wird man weiter sehen, also nicht weitersehen. Es besteht noch immer die Gefahr, dass die ganze Sache zu Tode administriert wird.
Aber wir bleiben dran! Als nächstes decken wir auf, welch skandalöser Umgang mit Steuergeldern rund um die Asamer-Deponie stattfindet. Ein exquisiter Skandal! Eine riesige Schweinerei! Demnächst mehr dazu hier im Blog.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Und unser Song-Beitrag zum Deponie-Contest 2015:

Und hier das Vorbild für die Deponie-Politik à la Anschober:

Die grossen Deponiebrunzer aber …


Wahlkampf-Manipulationen
21. April 2015

Liebe Leserleins!

Woran merkt man, dass Wahlen nahen? Daran, dass vermehrt Politiker mit Spaten durch die Gegend wuseln? Oder mit Klippklapp-Scheren? Erstere fürs Spatenschaufeln, zweitere fürs Bändchendurchschneiden. Beides natürlich völlig überflüssige Tätigkeiten, die nur die Projektkosten erhöhen und uns die immer gleichen Bilder der immer gleichen Politiker bescheren. Aber das meinte Ihre Babsy jetzt nicht.

Nein, ich meine die geradezu wie eine Landplage wuchernden Meinungsumfragen zum Stand des Ankreuzerl-Verhaltens der Bürgerleins. Da wir im Blog hier uns aber auch der Aufklärung der Bürgerleins verpflichtet fühlen, soll ich also heute hier ein paar Zeilen schreiben, damit sich herumspricht, welcher Blödsinn da verbreitet wird.

Man nehme letzte Umfragen, die in diversen Zeitungen aufgetaucht sind. Man wundert sich über die unterschiedlichen Ergebnisse. Ihre Babsy wundert sich nicht. Nehmen wir eine Umfrage der Krone von Anfang April zu den OÖ-Wahlen im Herbst. Da wird mit grossen Balken in einem Diagramm gezeigt: 42 – 44 % ÖVP, 21 – 23 % SPÖ, 17 – 19 % FPÖ, 9 – 11 % Grüne, 4 -5 % Neos, 2 – 3 %Andere.

Und was sagt uns das? Nix! Das Sample von 603 Befragten entspricht einer Umfragegenauigkeit von +/- 4 %. Auf Nichtmathematisch: die Zahlen können in einem Bereich von insgesamt 8 Prozentpunkten schwanken. Konkret ist das Ergebnis also: 39 – 46 % ÖVP, 18 – 25 % SPÖ, 16 – 23 % FPÖ, 6 – 13 % Grüne, 2 – 9 % Neos, 0 -4 % Andere.

Nach dieser Umfrage wäre also auch das folgende Ergebnis möglich: 39 % ÖVP, 18 % SPÖ, 23 % FPÖ, 13 % Grüne, 7 % Neos.
Oder eine andere Variante: ÖVP 46 %, SPÖ 25 %, FPÖ 16 %, Grüne 6 %, Neos 2 %, Andere 5 %.
Das kann man jetzt beliebig durchspielen. Es zeigt sich: die Umfrage hat null Aussagewert. Es ist alles möglich: ein kleine Niederlage der ÖVP. Eine SPÖ, die etwa dort landet, wo sie schon bei der letzten Wahl (disaströs!) gelandet ist, und doch mit einem blauen Auge davon kommt. Eine stagnierende oder stark verlierende FPÖ. Grüne, die völlig abgesandelt sind. Neos bedeutungslos.
Möglich aber auch: eine herbe Niederlage für die ÖVP, ein neuer Tiefpunkt für die SPÖ, ein Triumpf von Blau und Grün, ein Achtungserfolg für die Neos.

Die Zahlen sagen: die FPÖ kann zweitstärkste Partei werden und die SP deutlich hinter sich lassen. Es kann aber auch genau umgekehrt sein. Undsoweiter undsofort!

Die veröffentlichten Umfragezahlen sind schlichterdings wertlos. Aber natürlich kann man solche Zahlen nicht veröffentlichen. Also wird halt im Rahmen der Bandbreite irgendetwas geschätzt, mit dem man in die Öffentlichkeit geht. Hier liegt dann die Manipulation. Man kann der Leserschaft signalisieren: wenn alle schön brav laufen, kann die ÖVP ihre Stimmen halten. Man kann der SPÖ signalisieren: ihr habt keine Chance, ihr werde nur noch dritte, egal, wieviel eure Leute laufen. Man kann auch die Botschaft an die Wählerleins bringen: Neos wählen ist sinnlos, weil die keine Chance haben. Auf Basis der gleichen Zahlen könnte man auch behaupten: wählt die Neos, die schaffen das, wir haben sie bei sicheren 7 oder 8 %.

Also liebe Mitmenschen: wählt das, was euch plausibel und vernünftig vorkommt. Wählt keine Partei(en), die euch seit Ewigkeiten verarschen. Vor allem: wählt nicht taktisch auf der Basis von „objektiven“ Umfragen. Ihr – und wir alle – haben keine Ahnung, was am Wahltag wirklich geschehen wird. Wählt das, was halbwegs eurer Überzeugung entspricht und glaubt keiner Umfrage, die ihr nicht selbst gemacht habt. Und vor allem: nicht nur ihr schwindelt bei Umfragen – das machen fast alle.

Bei Umfragen immer schauen: wer hat sie in Auftrag gegeben? Wer veröffentlicht die Zahlen? Welcher politischen Partei steht das Umfrageinstitut nahe? All das gibt Aufschluss darüber, was von einer Umfrage zu halten ist.

Die Zeitungen haben etwa ein grosses Interesse, in Wahlkämpfen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu publizieren. Das steigert Aufmerksamkeit und Auflage, das gibt die griffigeren Schlagzeilen. Es muss also nicht immer das Interesse ein Partei sein – auch der Journalismus hat Eigeninteressen, eben die Aufmerksamkeit, die Einschaltquoten oder Auflagen steigert.

Interessant ist auch, dass in der Berichterstattung die erhobenen sogenannten „Rohzahlen“ so gut wie nie veröffentlicht werden. Diese „Rohzahlen“ zeigen, wieviele Leute sich tatsächlich auf eine bestimmte zu wählende Partei festgelegt haben. Man sieht auch diejenigen, die sich noch nicht entschieden haben. Man könnte dann auch nachvollziehen, wie die Unentschlossenen oder sich nicht Deklarierenden auf die Parteien aufgeteilt werden. Das würde allerdings die Spielchen mit den Wählerleins erschweren. Nehmen wir nur die obigen Zahlen. Bei oft bis 30 % Unentschlossenen und Nicht-Deklarierten würde das heissen, das von 602 Befragten in der Krone, sich nur 486 deklariert haben. Wenn man nun die Neos mit angeblich 4 – 5 % annimmt, bedeutet das, dass sich zwischen 20 und 24 Personen deklariert haben. Wenn hier nur eine kleine Abweichung beim Sample vom Durchschnitt der Bevölkerung vorliegt, braucht es nur fünf oder sechs Personen, um die Umfrage total zu verfälschen.

Das also zur statistischen Wahrheit von Wahlumfragen. Vergesst die Umfragen, liebe Wählerleins, schaltet lieber das eigene Hirn ein!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

 

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