Heute:
Bruno Beinhart über Flüchtiges
Antworten auf Christian Dickinger
AndyB liest Parteizeitungen und ähnliche
Liebe Leserschaft!
Gestern um ca. 17 Uhr ist es geschehen: unsere 300.000ste Besucherin, vielleicht auch ein Besucher. Zahlen kann man noch nicht gendern. Zum Glück! Wir würden diesem Leser ja gern ein kleines Erinnerungsgeschenk zukommen lassen. Aber wir schnüffeln nicht hinter unserer Leserschaft her, darum wissen wir – wenn ein Klarname fehlt – nicht, um wen es sich handelt.
Unsere heutige Überschrift ist ein Zitat von Kurt Tucholsky. Daraus lernen wir: Zeitungen waren schon früher seltsam. Und manche sollte tatsächlich lieber auf sehr weichem, saugfähigen Papier gedruckt werden, dazu ein Nagel und ein Hämmerchen, damit man sie am stillen Örtchen leicht befestigen kann. AndyB war so lieb und hat uns ungefragt die Arbeit abgenommen, uns durch die schurnalistischen und politischen Gratis-Produkte dieser Woche zu wühlen. Das eine oder andere Gratis-Blatt aus Schurnalistenhand scheint die Absicht zu haben, die Wahrheit eines Spruchs (den wir nicht glauben) beweisen zu wollen, nämlich, dass etwas, das nichts kostet, auch nichts wert sein kann.
Die „Flüchtlings“problematik lässt uns nicht los. Wobei man zur Klarstellung mal deutlich unterscheiden sollte. Innerhalb der Gruppe der Flüchtlinge haben wir es nur zu rund 15 – 20 % mit Asylanten zu tun, also klassisch jenen Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen. Kriegsflüchtlinge sind nicht automatisch asylberechtigt. Es muß eine über die reine Kriegsführung hinausgehende Verfolgungshandlung vorliegen, die auf die Rasse, Religion, soziale Gruppenzugehörigkeit, Nationalität oder die politische Überzeugung zielt. Wenn etwa zwei Staaten einen Krieg um Ölquellen führen, sind Kriegsflüchtlinge aus dieser Region keineswegs asylberechtigt. Wenn dagegen die IS-Irren die Anhänger anderer Glaubensrichtungen massakrieren, besteht für solcherart Bedrohte ein Asylrecht.
Wirtschaftsflüchtlinge dagegen geniessen keinen besonderen Anspruch auf Schutz. Armut allein ist kein Asylgrund.
Die Probleme auf den österreichischen Arbeitsmärkten, vor allem in Ostösterreich, sind von den zunehmenden Flüchtlingszahlen kaum betroffen. Die „Ausländer“, die den Inländern die Arbeit wegnehmen, rekrutieren sich nicht aus den Flüchtlingen. Es ist die Konkurrenz innerhalb Europas, die den Druck auf die Arbeitsplätze ausmacht. Eine falsch konzipierte Osterweiterung, Öffnung der Arbeitsmärkte für Billigstlöhner und die berüchtigte „Entsendungsrichtlinie“ der EU (mitsamt zugehörigen absurden Entscheidungen des EuGH) haben dazu geführt, dass Menschen vor allem aus den Ländern der Osterweiterung die Westeuropäischen Arbeitsplätze stürmen und mit Dumpinglöhnen alteingesessene Arbeitskräfte (sowohl inländische als auch ausländische!!!) verdrängen.
Besonders krass geschieht dies etwa in Berlin (polnische Billigstarbeiter) und Wien (Slowaken, Tschechen, Ungarn). Die offiziellen Zahlen sind wenig aussagekräftig, da diese Arbeitskräfte oft weder bei der Sozialversicherung gemeldet sind, noch ihre Wohnorte ident sind mit den Arbeitsorten (Slowaken pendeln zwischen Wien und Bratislava).
Unser Arbeitsplatzproblem hat nichts mit der Flüchtlingsproblematik zu tun, sondern mit der Öffnung der innereuropäischen Grenzen. Was uns als „Reisefreiheit“ verklickert wird, ist die Freiheit der Konzerne, sich europaweit mit Billigstarbeitskräften einzudecken. Die FPÖ instrumentalisiert das sich in Lagern und Zeltlagern manifestierende Flüchtlingsproblem. (Noch dazu dass die gelernten Österreicher aller Geschlechter wissen, dass gerade Provisorienw wie die Zelte hierzulande besonders langlebig sind. Das Provisorium „Wiener Grossmarkthalle“ brachte es so auf eine Lebenszeit von rund 70 Jahren!) Jetzt werden die „Ausländer“, sprich: die Flüchtlinge, zu den Schuldigen an unseren Arbeitsmarktproblemen gemacht. Das ist simpel gedacht und verspricht eine schnelle, einfache Lösung. Man suggeriert der Bevölkerung, dass durch die schnelle Abschiebung bzw. Nichtaufnahme von Flüchtlingen, der Druck am Arbeitsmarkt sinken würde. Das ist jedoch reiner Nonsense. Die tatsächliche Problematik ist weit komplexer und durch einfache Parolen nicht lösbar.
Denn auch die FPÖ hat keine Antwort darauf, wie man aus den komplexen Bestimmungen der EU heraus und zu Regelungen kommt, um den innereuropäischen Lohndumping-Wettlauf zu beenden. Dieser ist nämlich in Wahrheit eine der Grundideen der „vier Freiheiten“ der EU: Verschärfung des „Wettbewerbs“, Senkung der Sozialstandards und der Masseneinkommen, freier Transfer der explodierenden Konzerngewinne (frei im Sinne von unkontrolliert und unbesteuert). Phrasendreschereien gegen Flüchtlingslager, in denen sich derzeit ÖVP. SPÖ und FPÖ ein ungustiöses Wettrennen liefern, änderen daran gar nichts.
Dass die sogenannten „Dublin“-Bestimmungen ein Holler sind, sollte sich herumgesprochen haben. In ihrer Grundidee sind sie zynisch: Asylanträge dürfen nur in jenem Land gestellt werden, in dem ein Flüchtling das erste Mal seine grosse Zehe auf europäischen Boden gesetzt hat („Erstbetretung“ und „Erstaufnahmeland“ heissen die fantasievollen Bürokratenbezeichnungen). Jedes ÉU-Land hat das Recht, Flüchtlinge in das „Erstaufnahmeland“ zurückzustellen. Die Binnenländer ohne EU-Aussengrenze hatten geglaubt, damit aus dem Schneider zu sein: wie kommt man z. B. nach Österreich, ohne vorher ein anderes EU-Land betreten zu haben? Nur mit dem Flugzeug. Wie wir wissen, landen eher wenige Flüchtlinge mit der AUA in Schwechat.
Österreich und andere Länder glaubten, damit fein heraus zu sein. Irrtum! Denn das zweite Problem: man kann praktisch nicht feststellen, welches EU-Land zuerst betreten worden ist. Einerseits haben Italien und Griechenland längst aufgehört, den Flüchtlingen entsprechende Papiere auszuhändigen. Und andererseits haben die Leute diese Papiere umgehend weggeworfen. Also Nachweis unmöglich. Was Orban sich jetzt zunutze macht und erklärt, Flüchtlinge, die Österreich nach Ungarn abschieben will, seien nie dort gewesen. Beweis des Gegenteils praktisch unmöglich.
So bewegt die EU-Politik sich zwischen Heuchelei und Lüge. Wir haben zwar angeblich ein gemeinsames Europa, aber manche sind gemeinsamer. Etwa die sogenannte „Visegrad-Gruppe“, da sind Ungarn, die Slowakei, Tschechien und Polen dabei. Länder, die mit enormen Zuschüssen der Nettozahler wie Österreich aufgepäppelt werden müssen, und jetzt die Solidarität bei der Flüchtlingsaufnahme verweigern, indem sie eine Verteilungs-Quote ablehnen. Dabei geht es doch in Wahrheit gar nicht um Solidarität mit den Flüchtlingen, die sind ohnedies schon hier. Es geht um die Solidarität zwischen den EU-Partnern bei der Aufteilung der Lasten.
Aber warum sollte etwas, das schon im kleinen Österreich nicht klappt, ausgerechnet auf EU-Ebene klappen? Am Mittwoch liessen die schwarzen Landeshauptleute (die roten werden es wohl stillschweigend geduldet haben) den Vorschlag der Quoten auf Ebene der politischen Bezirke platzen. Weil die Bürgermeister der Orte dagegen sind. Die wiederum haben die Leute vor Ort im „Gnack“. Kein Wunder. Denn jede Lösung ist schlecht.
Die grossen „Zentrallager“ erzeugen Unruhe und Angst in der Bevölkerung, heben die Aggressionen der Flüchtlinge an (dutzende Nationen und viele einander bekämpfende Religionsrichtungen auf engestem Raum zusammengepfercht – so stellt Hollywood sich einen Katastrophenfilm vor!). Werden die Leute kleinweise über das Land verteilt, stellt sich die Frage, wie man die kontrolliert und im Auge behält. Immerhin müssen rund 70 % dieser Flüchtlinge wieder abgeschoben werden. Viel Spass, wenn man dann quer durch Österreich die Leute von der Polizei einsammeln und womöglich davor noch suchen lassen muss. Angesichts der gesperrten Wachzimmer und der under Sparzwängen verringerten Einsatzkräfte ein hoffnungsloses Unterfangen.
Wir büssen heute die politischen Versäumnisse der letzten zwanzig Jahre und die falsche Konstruktion der EU. Und Parteien wie die FPÖ kassieren den Windfall-Profit.
Besonders ärgerlich und geradezu dumm, wie in der neuen Zeitunge der Grünen wieder einmal Agitprop für die Regio gemacht wird. Diesmal muss Augsburg mit seiner die Bevölkerung von 280.000 Menschen herhalten, was ja nur marginal über der Einwohnerzahl von Gmunden liegt. Gehts noch?
Und sollte jemand den etwas verwirrend (um das Wort „wirr“ zu vermeiden) geschriebenen Artikel von Langwiesner auf der letzten Seite der Brennnessel verstanden haben, wir sind gern bereit, einen entsprechenden Erklärungsversuch abzudrucken. Dann wundern sich die Grünen, dass die Hackler sie nicht verstehen, wie diese Woche im Standard nachzulesen war. Es ist ein Jammer mit den Grünen. Man würde sie gern wählen, aber … darum eben sind sie leider immer nur Umfragesieger und die FP fährt allein das Heu ein. Auch aus anderem Grund sollten die Grünen ihre Argumente für die Regio überdenken und etwas nachschärfen: sollten die Befürworter einer intelligenteren Verkehrslösung ihre Ankündigung wahr machen und bei der GR-Wahl mit einer eigenen Liste kandidieren, dann kann das die Grünen eine beträchtliche Zahl an Stimmen kosten. Denn intelligente Grün-Wählerinnen und Wähler können unterscheiden zwischen der Forderung nach einem sinnvollen Öffi und der Unterstützung eines unsinnigen Öffis, das geeignet ist, die Idee des öffentlichen Verkehrs grundsätzlich in Misskredit zu bringen.
Weil wir gerade bei der Regio sind. Wieder einmal hat Pühringer eine „Therme“ für Gmunden versprochen. Wahrscheinlich lässt er ein unterirdisches Heizhaus bauen. Dazu eine interessante Zahl: in ganz Oberösterreich stehen pro Jahr genau zwei Millionen Euro für Bau und Renovierung von Bädern zur Verfügung. Bäder, die für die Gesundheit der Bevölkerung und für den Schulsport von grösster Bedeutung sind. Bedeutender als eine Regio, die niemand braucht und niemandem nützt. Die Regio verschlingt 60 Millionen – oder 30 Jahre Bädersanierung und -bau in Oberösterreich. Soviel zu den Prioritäten, die unsere Politik setzt! Man möcht ins Wasser gehen vor lauter Kummer, würde unsere liebe Babsy sagen! Aber vielleicht mögen die Politiker Bäder nicht so recht, füge ich hinzu, weil ihnen das Wasser schon bis zum Hals steht.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl
Gratulation!
Ein lobendes Einserkaserl von Ramona
Liebes Team Gmundl!
Liebe Gmundlerianer!
Liebe Leserleins!
Alles Gute zum 300.000sten (!!!).
Danke!
Ich kann mich nur wiederholen – schön, dass es euch gibt! Ad multos annos! Und bleibt bitte wirklich die altbekannten Schurken …
Wer ist da ahnungslos?
Gastkommentar von Norbert Hausherr
Wer ist ahnungslos, Herr Dickinger?
Obwohl mir jetzt wieder angedichtet werden wird, dass ich FPÖ Mitglied bin, möchte ich einiges zu der Stellungnahme von Herrn Dickinger schreiben. In allen Besprechungen, zu denen wir als Bürgerinitiative eingeladen haben (mehrmals im Rathaus, Info Day und weitere) glänzte Herr Dickinger durch Abwesenheit, Totalabwesenheit trifft bei Dickinger sogar persönlich zu. Geradezu lächerlich ist sein Vorwurf von fehlendem wirtschaftlichen Denken, denn der trifft vor allem die Verantwortlichen, die diesen Wahnsinn beschlossen haben.
Herr Dickinger, fragen Sie einmal unabhängige ÖPNV Experten aus anderen Regionen/Ländern, was die zu einer Straßenbahn in einer Kleinstadt wie Gmunden sagen. Aber vermutlich wissen Sie das längst, denn selbst Nordhausen, deren Straßenbahnkonzept als Muster für Gmunden dienen sollte, bereut zutiefst, dass sie zig-Millionen in neue Garnituren und Strecken investiert haben. Jetzt haben sie bei 2 Millionen Fahrgästen pro Jahr (weit mehr als in Gmunden) 2 Millionen Euro Verlust pro Jahr.
Eine Bürgerbefragung fordern auch wir, die unabhängige Bürgerinitiative in Gmunden. Natürlich hätten die Verantwortlichen diese schon längst durchführen können, vermutlich aber auf Grund des zu erwarteten Ergebnisses nie gemacht. Das geht übrigens auch ohne Gesetze und Verordnungen, hat dann aber nur Informationscharakter. Aber genau das sollten Politiker eigentlich machen, sich über die Wünsche und Meinungen der Bevölkerung informieren und dann entsprechend handeln.
Einem den Hausverstand abzusprechen, nur weil man sich Sorgen um die vernünftige Verwendung von Steuergeldern macht, ist mies. Wo bleibt die vielgepriesene neue Kultur unter den Parteien seit Amtsantritt von Bürgermeister Krapf?
P.S. Den Hausverstand können Sie Kollegen Entholzer absprechen, weil er bei der dummen Taferlaktion der SPÖ Linz mitgemacht hat.
In einer komischen Zeitung leben
Gastkommentar von AndyB
Heute flatterten schon wieder die (Werbe)Blättchen ins Haus.
Ich kann da leider nur stichwortartig auf die Dinge eingehen, sonst würde ich die nächsten Tage hier noch schreiben ……
Kommen wir zuerst zum Blättchen der Grünen Senioren Gang :
Leute, wenn man viele Menschen in ein Bild kopiert, dann sollte man aber nicht die Regio.Tram vergessen. Dann sähe das Bild schon ganz anders aus!
Von dem asiatischen Mitbürger in Lederhose mal ganz abgesehen.
Sieht man öfter viele Menschen die nicht da sind, da wäre ein Arztbesuch zu empfehlen ……
Augsburg City als Beispiel zu nehmen, das ist natürlich ein Volltreffer. Augsburg hat ca. 270.000 Einwohner, also fast so viel wie Gmunden. Da bietet sich ein Vergleich grade zu an.
“Eine moderne Innenstadt ist viel mehr Wohnzimmer für uns Menschen als eine Garage für Autos. Wir müssen einladen, wieder mehr »in die Stadt« zu gehen. In der Innenstadt kristallisiert sich Heimat. Sie ist Bühne, Laufsteg, Schaufenster und damit ein zentraler Identifikationsort. Unsere Aufgabe war die Rückgewinnung und Aufwertung von Plätzen. Denn das fördert ein urbanes Leben mit hoher Aufenthaltsqualität und Ruhezonen. Die Kombination macht aus unserer einzigartigen Innenstadt einen blühenden, vielfältigen und lebenswerten Shopping- und Erlebnisraum. Ob Händler, Kunden, Augsburger oder Touristen – alle freuen sich täglich darüber.”
Quelle: Projekt Augsburg City
Auch wenn man das Märchen von “keine Regio.Tram = auch keine alte Straßenbahn mehr” laufend wiederholt, so wird das auch nicht wahrer.
Bei der Umfrage “Kostbares Gmunden”: “Was ist Ihnen kostbar in Gmunden?” fehlt eindeutig die Aussage: die Straßenbahn. Das sagt(e) nämlich keiner der Befragten.
Straßenbahnen sind NICHT dem Autoverkehr gewichen, sondern Straßenbahnen sind unflexibel und deshalb hat man sie in vielen Städten eingestellt! Das wollen wir mal nicht vergessen …….
Die letzte Seite füllt ein Herr, der mit “Ihr Rosenkavalier” gezeichnet hat …… um Gottes willen …..
Mittendrin
Gmunden unterzeichnet Manifest für Bodenschutz
Das Bodenbündnis ist ein Zusammenschluss von Städten und Gemeinden in Europa, die sich zum Ziel gesetzt haben, sich aktiv für einen nachhaltigen Umgang mit Böden einzusetzen.
Das bedeutet : Zupflastern und Versiegeln minimieren, offene Bodenflächen erhalten.
Äääääh …. macht man das nicht schon seit Jahren in Gmunden? Da habe ich ja die ganzen Bauaktivitäten falsch interpretiert. Man versucht die Bodenflächen zu erhalten, und ich Trottel habe gedacht da entstehen Neubauten. Daher redet man auch von so vielen “Luftschlössern”: Lacus Wirdnixx, Hotels, Thermen …. weil man die Bodenflächen erhalten will.
Tips
Der Wirtschaftsbund stellte im Backhaus Hinterwirth sein Projekt zur Belebung der Innenstadt vor. Na sowas …..
Da ist es doch sicherlich Zufall, dass ausgerechnet der Hinterwirth auf der Esplanade einen Eisstand eröffnet hat bzw. die Genehmigung dafür bekommen hat.
So belebt man dann die Innenstadt. Da sind ja nur 3 Konditoreien die Eis verkaufen, in einem Umkreis von 200 Metern. Verdrängungswettbewerb statt Innovation …..
Herr BGM Krapf spricht dabei von einem “neuen Eis-Kiosk eines engagierten Gmundner Jungunternehmers” …. aaahjaaa ….
Aufdeckerplakat
Ein bebilderter Gastkommentar von find-out2
Und wieder ist gelungen, im digitalen Datenmüll fündig zu werden. Es war zwar schwierig, aber gegen gute Recherchearbeit ist auch kein digitales “Grünkraut” gewachsen.
Haben doch die Grafiker der Grünen aus Ersparnisgründen – ja, ja, die Druckkosten sind schon ziemlich unangenehm, wenn man sie selbst bezahlen muss – aus einem, ursprünglich zur Veröffentlichung vorgesehen “A1quer Plakat”, ein solches im Format “A2hoch” gestaltet. Dass dabei gleich ein paar wichtige Details und Fakten geändert oder aus Platzgründen weggelassen wurden, ist halt ein Kollateralschaden, wie er ab und zu passieren kann.Dass das den selbst ernannten Hütern der klaren Aussage und ehrlichen Politik passiert, ist natürlich besonders peinlich. Man kann wirklich nur davon ausgehen, dass es sich um ein Versehen oder um Schlamperei handelt! Es würde den Grünen ja im Schlaf nicht einfallen, wichtige Details und Fakten absichtlich wegzulassen oder Aussagen so zu gestalten, dass der Leser falsche Schlüsse ziehen könnte!
Niemals würden sie signalisieren wollen, dass in Zukunft kein PKW und kein LKW mehr durch die Innenstadt fährt, weil ja “künftig 60 Stadtbahnen täglich fahren” und diese Zugsverbindung zwischen Vorchdorf und Gmunden gleich den Verkehr von 14000 PKWs und 400 LKWs durch die Innenstadt mit bewältigen werden.
Die getroffenen Aneinanderreihung der Aussagen ist wahrscheinlich unabsichtlich passiert (böse, böse Grafiker) und einfach ein “blöder Zufall” gewesen, dass niemand Korrektur gelesen hat!
Tatsache ist, dass bei mindestens 76 (und nicht wie angegeben 60) Fahrten täglich, ein Wurm von 2,4km (32m Zuglänge X 76 Fahrten) – entspricht 540 PKWs à 4,5m zusätzlich zu den 14000PKWs dazukommen wird.
Tatsache ist, dass diese 76 Fahrten einem Gesamtgewicht von 4560 to – in Worten: viertausenfünfhundertsechzig Tonnen – (60to pro Zug X 76 Fahrten) , das ist soviel, wie 608 LKWs à 7,5 to wiegen, entsprechen.
Alles wird sicher dazu beitragen, dass der Verkehr in Gmunden flüssiger, der CO2 Ausstoß weniger wird und sich die Fußgänger in der Innenstadt so wohl, wie schon lange nicht, fühlen werden.
Übrigens: Warum 76 Fahrten und nicht 60?
Laut Aussage von Politik und Betreiber – und so stehts sicher auch in der “Potenzialanalyse” – sollen ja die “potentiellen” Fahrgäste/Schüler auf ihrem Weg zu den Zielen in der Stadt nicht mehr umsteigen müssen, um ins bestehende Strassenbahnnetz zu gelangen! Oder vielleicht doch? Die Strassenbahn fährt momentan an Wertagen 76 x; Betreiber und Politik haben schon vor einiger Zeit sogar eine Frequenzerhöhung der Fahrten angekündigt…..
Erklärenden oder/und bestätigenden Worten sehe ich mit Interesse entgegen.
Hier das entdeckte Plakat, das man uns vorenthalten wollte:

Manchmal vergeht sogar unserem tapferen Alfred E. Neumann jun. das Lachen. Vor allem, wenn seine Plakate nur bei uns und verfasst von unserer Leserschaft originell, amüsant und auch noch erfolgreich sind. Merke: man kann nicht alles mit Geld kaufen.

Gefällt mir:
Like Wird geladen …