Archive for Juli 2015

Lobby des Glücks
31. Juli 2015

Heute:
Bruno Beinhart über Aktuelles
Neos in Gmunden

Liebe Leserschaft!

Das Glück ist ein Vogerl. Aber man kann dafür sorgen, dass es sich an den „richtigen“ Plätzen niederlässt. Das nennt man dann Lobbying. Die Glücksspiel-Lobby ist besonders in der ÖVP sehr stark. Und wessen Interessen Finanzminister Schelling vertritt, ist tatsächlich die grosse Frage.

In der Casino-Frage will Schelling sich allem Anschein nach nicht festlegen. Wird er den Einstieg von Novomatic genehmigen? Laut Glücksspielgesetz muss er jeder Änderung der Eigentümerstruktur zustimmen. Die Republik hält zudem über die Staatsholding Öbib 33 Prozent an den Casinos. Als Eigentümbervertreter hätte er daher auch noch die Möglichkeit, den anderen Aktionären ihre Anteile zum von Novomatic gebotenen Preis abzunehmen. Jetzt wird die Ausrede lanciert, der Preis sei zu hoch. Hat dort schon mal jemand nachgerechnet, was die Casinos auf lange Sicht einspielen? Die Verzinsung würde ein kleiner Sparer gern mal haben. Aber Schelling verzichtet gern auf Staatseinnahmen durch eine Tätigkeit, die sinnvollerweise dem Staat überlassen werden sollte. Die entgangenen Gewinne holt man sich halt vom Steuerzahler.

Die Wiener Grünen haben jetzt in der Casino-Frage Alarm geschlagen. Das Glücksspielgesetz hat Lücken, auf die man von Beginn an hingewiesen hat. Zufällige Lücken? Oder lobbybedingte Lücken? Wenn es Novomatic gelingt, sich in der Casino Austria einzukaufen, könnte Novomatic in Wien das Verbot des kleinen Glücksspiels umgehen, da die CA eine Ausnahmestellung haben und ihre Geräte nicht der Landesgesetzgebung unterliegen. Somit könnte Novomatic dann in Wien rund 2.000 Glücksspielautomaten aufstellen, die nach dem Gesetz „Video-Lotterie-Terminals“gelten, weil ihr Zufallsgenerator über einen zentralen Server läuft. Einarmige Banditen sind es trotzdem.

Der Wiener Grüne Ellensohn: „Falls sich die Lotterien im Zuge einer neuen Eigentümerstruktur nicht mehr an das Agreement halten sollten, in Wien keine Automaten aufzustellen, dann bleibt nur der ’norwegische Weg‘: Re-Verstaatlichung des gesamten Glücksspielsektors mit deutlichen Einschränkungen beispielsweise bei der Bewerbung“.
Und Peter Pilz (Grüne) ergänzt: „Das wird die Nagelprobe, auf welcher Seite der Finanzminister steht: Ist er ein Novomatic-Minister oder ein Minister im Interesse der öffentlichen Sicherheit?“
Eine Klarheit in den Aussagen, die man beim blassgrünen Rudi „Ratlos“ Anschober leider immer vermisst. Ausser es geht um seine Landesratsessel und das Kleben an der ÖVP.

Zuletzt ist Anschober sogar auf die dümmliche ÖVP-Propaganda aufgesprungen, Rote und Blaue könnten Pühringer abwählen. Denn das ist offenbar Anschobers grösste Sorge: dass Pühringer den LH verliert. Aber was gedenkt Herr Anschober zu unternehmen, um Müllskandale wie den in Ohlsdorf künftig zu verhindern? Oder was unternimmt er, damit die Kosten der Behebung solcher Schweinereien nicht mehr vom Steuerzahler getragen werden müssen?

Auch die ÖVP ist derzeit nicht ganz geschmackssicher im OÖ-Wahlkampf unterwegs. Welchem Blödian ist die leicht misslungene Werbung für die Wahlkampfreise von Pühringer eingefallen? Der Mann oder die Frau muss zuviele Mafia-Filme gesehen haben. Hier das von uns leicht überarbeitete Werbeplakat (nein, das Bild vom Pühringer ist echt original, wir haben nur den Spruch geändert).

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Kann irgend jemand erklären, warum man um viel Geld (5,7 Millionen Euro) Container für die Flüchtlinge kauft? Während gleichzeit Kasernen leer stehen? In denen Platz für viele tausende Flüchtlinge wäre? Die Welle wird nicht so schnell abreissen. Aber man macht lieber Panik, als in der EU endlich auf den Tisch zu hauen. Scheinbar verspricht sich die Innenministerin von ihrer Panikmache einen politischen Vorteil. Ist aber eine Fehlkalkulation. Der Sieger wird FPÖ heissen. Das zeigen alle Erfahrungen. Und warum schweigt der Bundeskanzler, nachdem sein Quotenplan abgelehnt worden ist? Wenn das keine Chefsache ist, was ist dann eine Chefsache?

Angesichts zunehmender Flüchtlingszahlen ist der Bearbeitungsstopp für Asylanträge der blanke Wahnsinn. Hier wird ein künstlicher Stau erzeugt, anstatt für schnellste Bearbeitung zu sorgen. Dann kann man jene, die kein Asylrecht haben, und das ist die grosse Mehrzahl, auch wieder sehr schnell in ihre Herkunftsländer zurückschicken. Damit sie dort Aufbauarbeit leisten. Wir müssen uns um jene kümmern, die wirklich verfolgt und gefährdet sind. Dass Gmunden bei diesem Scheiberlspiel zwischen Bund, Ländern und Gemeinden nicht mitgespielt hat, ist erfreulich. Hier hat der neue Bürgermeister Mumm bewiesen. Dankenswerterweise haben die anderen Parteien der Versuchung widerstanden, hier politisches Kleingeld zu machen. Im Gegenteil. Leider mit Ausnahme der FPÖ, deren Haltung zumindest undeutlich ist. Zustimmung schaut aber anders aus.
Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist gross und straft jene Lügen, die immer behaupten, im Lande herrsche eine Phobie vor Ausländern. Das ist nur eine kleine Gruppe. Allerdings lautstark. Ob es allerdings klug ist, Hassposter gleich aus ihren Jobs zu entfernen, darf man bezweifeln. Besser wäre es wohl, diese Leute zu Sozialdiensten in der Flüchtlingshilfe zu „verurteilen“ und ihnen eine zweite Chance zu geben. Menschen können denken. Manchmal muss man ihnen dabei helfen. Dann können sie auch umdenken. Aber wenn man ihnen ihre Existenzgrundlage raubt, werden sich ihre Hassgefühle eher verstärken und radikalisieren. Sollte man mal überdenken!

Aus Polizeikreisen kommen deutliche Hinweise, dass das derzeitige Anschwellen der Flüchtlingsströme bei gegebener Personalknappheit immer mehr zu einer Einschränkung der Kernarbeit der Polizei führt. Das schreit nach zwei Massnahmen. Erstens einer Entbürokratisierung der Abläufe. Und zweitens zur Frage des Pesonals. Wir haben fast 500.000 Arbeitslose im Land. Was spricht eigentlich dagegen, geeignete Arbeitslose für die Betreuung von Flüchtlingen und die Übernahme der Verwaltungsarbeiten einzustellen? Es hat keinen Sinn, am falschen Platz zu sparen. Wenn man an die Vergeudungsorgien denkt, bei denen völlig unsinnige Sachen mit enormen Folgekosten den Bürgern aufs Aug gedrückt werden, dann sollte man da vielleicht mal ein paar Millionen in sinnvolle Tätigkeiten umlenken. Würde den Bürgern dienen, den Flüchtlingen helfen und endlich humanere Zustände in den Lagern ermöglichen. Wie es aussieht, fehlt hier aber der politische Wille. Die grosse Koalition und die Landeshauptleute sind die besten Wahlhelfer der FPÖ.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


 

Die Neos sind da. Sie werden in Gmunden kandidieren. Eigentlich müsste Gmunden ein gutes Pflaster sein. Frustrierte VPler gibt es hier en masse. Aber ob die Neos dieses Potenzial erschliessen können? Warten wir ab, was sie im Wahlkampf zeigen. Aber die finanziellen Mittel sind beschränkt. Man wird das sehen, sobald die ÖVP mit dem „echten“ Wahlkampf anfängt. Sie wird versuchen, alles nieder zu walzen. Am Geld scheint es der ÖVP nicht zu mangeln. Im Gegensatz zu den anderen Parteien.

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Hypo-chonder
30. Juli 2015

Heute:
Bruno Beinhart über Hypo-Chonder
Einserkasterln

Liebe Leserschaft!

Wird sind hoch erfreut. Unsere Ausflüge über den Tellerrand von Gmunden hinaus werden gut angenommen. Das zeigen die Zugriffszahlen, die sich trotz hochsommerlicher Bedingungen (Hitze, Urlaub) in erfreulichen Höhen bewegen. Danke! Wir haben gewusst, dass es in Gmunden genug Menschen gibt, die sich auch für jene Vorgänge interessieren, die anderswo stattfinden. Und trotzdem auch unser Leben beeinflussen. Das Team dankt für Ihre Treue und die Bereitschaft, uns auf neuen Pfaden zu folgen.

Heute geht es weiter mit der Schelling-Story. Diesmal in Sachen Hypo Alpe Adria.
Nein, liebe Mitmenschen, wir sind keine Hypo-Chonder, wenn wir schwere Phantomschmerzen spüren, sobald wir Neuigkeiten über die Hypo hören. Darum der neue Begriff Hypo-Chonder im Gegensatz zum gewohnten Hypochonder. Der mit dem Bindestrich hat wirklich Schmerzen, ist kein eingebildeter Kranker, sondern wird vor allem dann krank, wenn er sieht, wie hier Steuergelder im Orkus verschwinden. Spurlos verschwinden. Nicht ganz spurlos allerdings: sie ziehen eine verheerende Spur durch unsere Brieftaschen und über unsere Konten.

Das Hypo-Desaster ist ein echtes Gemeinschaftswerk der österreichischen Parteien. Mutig in Gang gesetzt vom rechtzeitig abgetretenen Haider und seinem Grössenwahn, freudig unterstützt von Kärntner SPÖ und ÖVP. Kongenial zu immer neuer Blüte gebracht von ÖVP-Finanzministern und einer in Summe untätigen Bundesregierung. (Aber wo  ist die nicht untätig! Bildung, Asyl, Arbeitsmarkt etc.) Nun hat der Verfassungsgerichtshof jenes Gesetz aufgehoben, mit dem der schlaue Spindelegger meinte, die Gläubiger aushebeln zu können. Jetzt hat der VfGH das Gesetz und die Regierung ausgehebelt. Ein Gesetz, das gegen die eindringlichen Warnungen von Rechts- und Verfassungsexperten durchgepeitscht worden ist.

Anstatt dass die Regierung und der Finanzminister jetzt endlich einmal alle Karten offen auf den Tisch legen, wurde sofort wieder die Beruhigungsmaschinerie angeworfen. Man sei nicht betroffen, spielt keine Rolle, nichts passiert. Da fragt man sich dann nur noch: warum hat es dann überhaupt das Gesetz gebraucht, wenn seine Aufhebung auch keine Rolle spielt. Egal ist. Die Bürgerverarschung erklimmt immer neue Höhen. Dabei sollte die Unzahl der heurigen Alpinunfälle eine Warnung für die Regierung sein. Wer ungesichert in höchsten Höhen herumturnt, stürzt irgend wann ab.

Besonders dreist die Kärntner Finanzreferentin Schaunig (SPÖ). Die hat Haftungen von zehn Milliarden am Hals und beteuert: macht nichts aus, dass das mit dem gesetzlichen Schuldenschnitt nicht geklappt hat. Auch das Finanzministerium hat sofort erklärt: no problem. Na dann! Wer den Kopf in den Sand steckt, hält das Hinterteil ziemlich hoch in die Luft. Wahrscheinlich, damit die Steuerzahler ihren Tritt in die Politikerärsche besser ausführen können. Entschuldigen Sie, liebe Leserschaft, diesen Ausdruck. Aber er drängt sich dieser Tage einfach auf.

Summieren wir also die Zwischenstände: 800 Millionen werden sofort als zusätzlicher Abschreibungsbedarf bei der Abwicklungsgesellschaft fällig, in der bereits ein Loch von acht Milliarden klafft. Fünfeinhalb Milliarden wurden schon vorher versenkt. Rund 15 Milliarden sind damit bereits sicher den Bach hinunter. Wieviel die zehn Milliarden Haftungen des Landes Kärnten kosten werden, kann heute niemand sagen. Ebenso ist offen, ob die Gesetzgebung rund um die Abbaugesellschaft hält. Sehr fraglich, ob die entsprechende EU-Richtlinie, auf die man sich dabei gestützt hat, überhaupt anwendbar war. Denn die bezieht sich eindeutig auf die Abwicklung von Bankinstituten. Die Heta (die Abwicklungsgesellschaft der Hypo, also die Bad-„Bank“) ist aber keine Bank. Ein Münchner Gericht hat bereits in erster Instanz entschieden, dass die entsprechende EU-Richtlinie hier nicht wirksam ist. Sollte sich das in höheren Instanzen bestätigen, wofür einiges spricht, dann bricht das gesamte Abwicklungsgebäude mit geplanten Einschnitten bei den Gläubigern zusammen. Dann geht es in Richtung jener 23 bis 28 Milliarden, die schon vor längerer Zeit von Experten genannt worden sind. Gleichzeitig weigert sich die Bundesregierung nach wie vor, eine Konkursordnung für Bundesländer zu schaffen. Das ist entweder Realitätsverweigerung oder Dienstfertigkeit gegenüber bestimmten Bankeninteressen.

Zahlen dürfen das alles wir Hypo-Chonder. Der Phantomschmerz fühlt sich immer realer an. Bei der Hypo erleben wir unter weiterer tatkräftiger Mithilfe eines ÖVP-Finanzministers statt work in progress die neue Kunstform pfusch in progress. Ein ziemlich teures Kunstwerk, das bei Versteigerungen von den Bietern wohl niemals in die lichten Höhen der Impressionisten oder eines Picasso gesteigert werden wird. Das bleibt ein Ladenhüter. Steuerrechtlich Liebhaberei, sagen mir Steuerexperten. Und die kann man nicht mal von der Steuer absetzen. Liebe Mitmenschen, wir brennen wie die Luster. Oder heisst es „Lüster“? Egal ob Lust oder Lüste – Genuss ist es keiner, wenn wir für das alles zahlen. Dafür dürfen wir uns tagtäglich von der Politik vergackeiern lassen. Kein Wunder, wenn die Satire von der Realität kaum mehr zu unterscheiden ist.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


 Unser tägliches Brot

Ein bös-satirisches Einserkasterl von Gmundens Totenglöckchen

Was ist mit der Fleischhauerei “Lampl”? Seit Wochen offenbar zu. Nicht einmal Gmundens Trüffelszene weiß, was da los ist. Offenbar die richtige Entscheidung – ein Schrecken mit Ende als ein Schrecken ohne Ende.
Der neue Hacklwirt stieg ebenfalls die soziale Leiter herunter. Zuvor Geschäftsführer von einem Braugasthof mit 3000 Sitzplätzen und dann selbstständig in Totgmunden! Wie lang hält der durch?
Der Niedergang von Gmunden schreitet unaufhaltsam vorwärts. “Blumeneck” weg, die Mädels von “Heaven Eleven” gaben nach ca 5 Monaten w.o, die Geschäftsinhaberin von “Steiger” streicht ab Ende September die Segel. Im “SEP” sind einige Verkäuferinnen identer Shops wie in “Varena” schon froh, dass sie ein Angebot von den Shops in “Varena” haben, um dort arbeiten zu können, um endlich Leben zu spüren!
Warum “Hinterwirth” den schon immer defizitären einstigen “Ringbrotshop” in der Tot- und Verwesungsstrasse Miller von Aichholz übernahm, ist ein Rätsel. Will er “Pan und Co” nacheifern? Dessen unrühmliches Ende ist sattsam bekannt. So kann auch das Hinterwirth-Imperium enden!


Hinweis

Wegweisendes Kurz-Einserkasterl von Ramona

Weil es gerade so gut zum Gastkommentar vom Poli-Ticker passt:
Aber was für’n Ticker ist ein Politiker …
https://www.youtube.com/watch?v=FWI8I-4ifVA


 

 

Schaumschläger
29. Juli 2015

Heute:
Bruno Beinhart spielt Glück
Einserkasterl von Borgare
Poli-Ticker über hohle Luft

Liebe Leserschaft!

Das Spiel mit dem Glück. An dem manche verdienen. Es ist eine problematische Angelegenheit. Verbieten bringt nichts, ausser einen Anstieg der Kriminalität. Wenn sich das vermeintliche Glück in die Hinterzimmer verlagert. Wo die Unkundigen noch mehr abezockt werden als wir alle vom Finanzminister. Wenn schon Glückspiel, dann nicht privat, sondern in öffentlicher Hand. Das hat sogar die EU kapiert und erlaubt, dass es im Glückspiel Monopole und den Staat gibt. In diesem Fall am besten staatliche Monopole ohne Zwang zur Gewinnmaximierung. Glückspiel in privater Hand ist zu gefährlich. Die Zulassung privater Glückspielunternehmen ist ein Fehler. Insofern ist die EU-Politik nicht konsequent.

In Österreich läuft es besonders schräg. Der Staat hat die Hände auf der Casino Austria. Bisher. Dann erklärt Herr Schelling, der sich immer mehr als Handlanger merkwürdiger Interessen entpuppt, er wolle die Mehrheit an den Casinos erwerben. Aber nur dazu, um sie dann zu verscheppern. Das mag verstehen, wer will. Jetzt ist ihm angeblich die Novomatic dazwischen gekommen. Deren Besitzer der viertreichste Mann Österreichs. Das ist Glückspiel: mit dem Unglück anderer reich werden. Die Novomatic hat nicht den besten Ruf. Ihre Admiral-Wettbüros versprühen den Charme einer Brandweinstube für gescheiterte Existenzen. Aber der Eigentümer ist der viertreichste Mann Österreichs. Selfmade-Millionär nennen die Medien es, wenn einer sein Geld mit den Glückshoffnungen und dem Unglück anderer macht.

Der Novomatic geht der Ruf voraus, es mit dem Schutz der Spieler nicht ernst zu nehmen. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung. Sicher aber ist, dass sich die heimische Politik quer durch alle Parteien bei der Novomatic ein Ständchen gab und gibt. Der jetzige EU-Kommissar Hahn, ÖVP, war viele Jahre im Vorstand. Ex-Innenminister Schlögl, SPÖ, war im Aufsichtsrat, der deutsche Ex-Finanzminister Waigel, CSU, Aufsichtsratsvorsitzender der deutschen Tochtergesellschaft. Ex-Bundeskanzler Gusenbauer, SPÖ, war Berater für die Neueröffnung eines Casinos in Chile. Und damit auch die FPÖ nicht zu kurz kommt, gab es immer wieder Inserate in deren Parteizeitung. Das Glück hat eben kein Parteibuch. „Gut vernetzt“ nennt man das heute, wenn sich auch ein Schriftsteller wie Robert Menasse vom Sozialfonds (!!!) der Novomatic finanziell unterstützen lässt. Pecunia non olet?

Nun will man uns glauben machen, dass die Novomatic eine feindliche Übernahme der Casinos Austria plant. Ganz überraschend für Finanzminister Schelling. Wirklich? Einer der Grossaktionäre der Casinos ist die Raiffeisengruppe. Und wer verhandelt namens Raiffeisen über den Verkauf des Aktienpakets? Schellings Vorvorgänger als Finanzminister, Josef Pröll, der Ex-ÖVP-Chef, bei dem auch die staatlichen Unternehmen resortierten, somit auch die Casinos Austria. Die ÖVP einmal mehr als Vertreter von Raifeiseninteressen – wie schon bei der Hypo-Alpe, die man auch wegen Raiffeisen nicht pleite gehen liess. Herr Pröll, der Kleinere, spielte auch da eine prominente, wenngleich unrühmliche Rolle.

Die Medien tun so, als sei der Deal gelaufen. Ausser vielleicht ein paar Einwände von der Kartellbehörte. Stimmt eigentlich aber gar nicht. Die Republik kann zum gebotenen Kaufpreis selbst die Anteile von Raika & Co. übernehmen. Sie muss sie nicht einmal überbieten. Aber mit diesem Trick hat man auf jeden Fall einmal den Kaufpreis hinaufgetrieben, den die Republik auf den Tisch legen müsste. Raiffeisen kann es egal sein, von wem das Geld kommt: von den Steuerzahlern oder von Novomatic.
Denkbar auch, dass Schelling nie die Absicht hatte, ernsthaft eine Mehrheit der Republik zu erlangen. So eine Absicht posaunt man nämlich nicht wochenlang hinaus, sondern setzt sie stillschweigend und flott um.

Angesichts der bisherigen Handlungen von Schelling muss man befürchten, dass er das Novomatic-Angebot als Ausrede nimmt, um auf die Übernahme der Mehrheit an den Casinos zu verzichten. Denkbar, dass das von Beginn an die Absicht war. Nur hätte es da heftige Proteste gegeben. So kann er sagen: wir können nichts machen, Novomatic hat halt mehr Geld. Und schon ist wieder ein beträchtlicher Teil des Familiensilbers in Gefahr. Die Frage ist ja eine zweifache. Erstens ob es sinnvoll ist, laufende Gewinnauszahlungen an die Republik gegen eine Einmalzahlung zu tauschen. Siehe Austria Tabak, die man um einen Pappenstiel verschleuderte. Der Kaufpreis entsprach rund drei Jahresgewinnen. Nunmehr fehlende Gewinnausschüttungen, die heute den geplagten Steuerzahler und das Budget entlasten könnten. Zweitens bleibt die Frage, ob man einen Geschäftszweig wie das Glückspiel wirklich in private Hände legen soll. Daran muss mit gutem Recht gezweifelt werden.

Der Ausverkauf der Republik geht weiter. Die ÖVP betreibt ihre Geschäfte, welche die Geschäfte von Raiffeisen und der grossen Konzerne sind. Die SPÖ schaut gelangweilt zu. Nur in Wien hat die Basis der SP die heftig widerstrebende Führung per Parteitagsbeschluss gezwungen, die übelsten Auswüchse des Glückspiels einzuschränken und vor allem Novomatic ordentlich auf die Zehen zu steigen.

Und morgen reden wir über einen weiteren kleinen politischen „Fehltritt“ des uns als Wunderwuzzi verkauften Herrn Finanzminister Schelling. Stichwort Hypo Alpe Adria, was sonst!

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


Peinlich

Ein Einserkasterl von Borgare

Herr Minister Dr. Schelling hat gewaltige ökonomische Entscheidungen in seiner bisherigen Tätigkeit als Finanzminister getroffen. Ich hoffe sehr, dass er von dieser Materie einiges versteht und nicht nur enorm risikofreudig (natürlich um unser Geld) agiert.
Sozial affine Politik wird er scheinbar noch lernen müssen! Vor allem aber wird er noch lernen müssen, wann ein Minister besser schweigt und vor seinen Wortspenden mehrere Aspekte eines Problems bedenkt und die Folgen seiner Sager abschätzt.
Nachher herum zu plappern ist peinlich.


Luftblasen

Ein Gastkommentar von Poli-Ticker

Neuer Spitzenkandidat als Fixstarter bei der nächsten „Unfähigen-Politiker-Olympiade“ in der Disziplin “560 Sekunden EINER-ZURÜCKRUDERN”:

Was Herr Schelling da am 27. Juli 2015 in der ZiB 2 geboten hat, war eines der unwürdigsten und peinlichsten Schauspiele unserer mit Dramoletten leider zahlreich gesegneten Innenpolitik.

In einem Anflug von „Jetzt muss mal endlich Einer staatsmännisch nachdenken” hat Herr Schelling einige Absonderungen zum Thema Arbeitslosen versus Arbeitslosengeld von sich gegeben.

Völlig dabei übersehen, dass er damit in der Kernkompetenz des SPÖ-Koalitionspartners rumstierlt und daher von dort auch postwendend einen kräftigen Ohrenzieher der Sonderklasse sich abholen durfte.

Das Traurige an dem „Spitzenpolitiker”-Rumgestottere ist jedoch, dass es ein Finanzminister Österreichs war und leider noch immer ist, der sich diese – seine politische, der Temperatur dieser Tage angepasste, nackerbazerlhaftige Blöße coram publico gegenüber dem sommerlochgeplagten Staatsbürger leistete.

Ja – wir Staatsbürger leisten uns tatsächlich was – nämlich die mit Abstand planlosesten und unfähigsten Politiker auf Regierungs-, Landes- und Lokalebene, die wir jemals hatten.

Was da an Lösungsunfähigkeit und politischer Ideenlosigkeit geboten wird, spottet jeder Beschreibung.

Egal ob Hypo Alpe Adria (da wurde der staatsverordnete Schuldenschnitt der Gläubiger vom Gericht kassiert), oder das Flüchtlingsdrama und die einem europäischen Land unwürdigen Unterbringungen hierzulande – oder die Arbeitslosenstatistik: Schellings Überlegungen speziell zu Letzterem, die auch hier am Kernthema vorbei gehen und nur die Schwachen in diesem Land treffen, gipfelten in Stottereien der Sonderklasse.

Egal ob ZUG QUER DURCH GMUNDEN UM JEDEN PREIS (auch wenn die Lebensqualität, die gerade noch halbwegs funktionierende Kaufmannschaft und das verbliebene Flair Gmundens, wie das Amen im Gebet untergehen werden …).
Oder Schloss Orth Neu-Nutzungs-Gebrabbel – oder Musikschul-Super-Gau-Neubau …

Auch hier in Gmunden wird nur an den Menschen und ihren wahren Bedürfnissen vorbei politisch hohle Luft geblasen.

Und parallel zum Niederwirtschaften Gmundens von SPÖ-ÖVP-FPÖ und den GRÜNEN kollektiv verursacht – und an dieser Stadt und der Region vorbei politisiert – ohne auch nur ein einziges klitzekleines Mal, einen politischen Lichtblick in den letzten Jahren produziert zu haben.

So stellt sich der Staatsbürger seine Volks-, Landes- bzw. Stadtbügervertreter vor!!!! ;-(

Wenn es nicht zum Weinen wäre, dann müsste man sich in einem Spitzenkabarett wähnen …

Leider ist es kein Lachtheater, sondern Auswürfe einer planlosen jedoch bei vollen Bezügen agierenden „Realpolitik“, die unfähig ist, auch nur eines der brennenden Themen (z. B. im Bund die seit 25 Jahren „überstandige” VERWALTUNGSREFORM !!! … oder hier in Gmunden die Erarbeitung eines nachhaltigen Entwicklungskonzeptes dieser Stadt und ihres Einzugsgebietes) mit Umsicht und Haus- & Fachverstand endlich an zu gehen.

Gute Nacht Österreich.
Gute Nacht Öberösterreich und Traunseestadt.

Nach dem schönsten (und ebenso unfähigen) Finanzminister der 2. Republik dachte man, es gäbe keine Steigerungsmöglichkeit mehr.
DAS WAR EIN IRRTUM. DIE REALITÄT LEHRT UNS, DASS (im Negativen) IMMER WIEDER ALLES DAGEWESENE GETOPPT WERDEN KANN.
Siehe dazu bei uns vor der Haustüre, das planlose Zug-Herumgewirkse unserer Lokalen Hobby-Politiker zum Kollateralschaden der Traunseestadt.

An Plan- & Konzeptlosigkeit haben sich diese Gmundner Damen und Herrn Hobby-Politiker sowieso neben dem Herrn Schelling einen Fixstartplatz für die nächste „Unfähigen-Politiker-Olympiade“ bereits seit langem gesichert …

Mal schauen, wie lange sich das die Steuerzahler und Bürger (Ober-)Österreichs bzw. Gmundens noch gefallen lassen …


Bilderwelten
28. Juli 2015

Heute:
Bruno Beinhart über Politiklügen und Zeltstädte
Bilder sagen mehr als Worte

Liebe Leserschaft!

Finanzministerschelling verarscht die Bevölkerung. Er hält uns alle für dumm. Verkauft uns für dumm. Anders kann man das nicht erklären, was er gestern in einem Interview in der ZiB2 von sich gegeben hat. Er versuchte sich derart dummdreist rauszureden, dass ab einem bestimmten Punkt sogar Armin Wolf darauf verzichtete, weiter nachzufragen. So behauptete Schelling, das Wort „Arbeitslosengeld“ sei nicht gefallen. Stimmt. Trotzdem lügt er in der ZiB, denn er sprach von „Arbeitsloseneinkommen“ – und was ist das, wenn nicht die Arbeitslose? Oder glaubt er, dass der durchschnittliche österreichische Arbeitslose zu Hause in der Schublade die Aktien hortet und vom Coupon-Abschneiden lebt?

Noch einmal der genaue Wortlaut der Äusserung von Schelling im Standard:
“ Es ist auch deshalb schwer, Arbeitskräfte zu finden, weil das Arbeitsloseneinkommen fast genauso hoch ist wie das Arbeitseinkommen.“
Hier ist kein Wort von Zumutbarkeitsgrenzen die Rede. Schelling sagt klipp und klar, dass ihm die Arbeitslose zu hoch ist. Auf die Idee, dass die Erwerbseinkommen zu niedrig sind, kommt der Herr erst gar nicht. Immerhin stagnieren die Reallöhne seit fast 20 Jahren. Die unteren Einkommen sinken immer mehr in Richtug Existenzminimum. Die Lohnerhöhungen konnten die Inflation nicht übersteigen, da die stille Progression und öffentliche Gebühren die Zuwächse auffrassen. Daran ändert auch Schellings Steuer“reform“ nichts. Die untersten Einkommen erhalten ein paar Euro im Monat mehr. Selbst dieser bescheidene Effekt wird innerhalb eines Jahres weg sein.

Schelling behauptet jetzt, nur über die Zumutbarkeitskriterien gesprochen zu haben. Eine glatte Unwahrheit. Aber abgesehen davon: was nützt das Herumdrehen an den Zumutbarkeitskriterien? Es gibt 350.000 mehr Arbeitslose als Stellen. Der Hinweis auf die Gastronomie in den westlichen Bundesländern, wo deutsche Arbeitskräfte eingesetzt werden statt österreichischer, ist voll daneben. Es gibt innerhalb der EU eben keine Ausländer mehr. Oder will Herr Schelling sich dafür einsetzen, dass eines der dümmsten Maastricht-Kriterien, der freie Strom der Arbeitskräfte, abgeschafft wird? Was ein Ende der innereuropäischen Reservearmeen bedeuten würde. Ein Ende des innereuropäischen Lohnsenkungswettbewerbs. Das hat er wahrscheinlich nicht im Sinn. Ausserdem ändert das nichts daran, dass es mehr Arbeitslose als Arbeitsplätze gibt.

Es wird immer argumentiert, dass eine Arbeitszeitverkürzung nichts bringt. Denn wie soll der arbeitslose Maurer die frei werdenden Stunden in der Gastronomie übernehmen? Das gilt aber auch für die Zumutbarkeit. Oder wie sollen arbeitslose Bauarbeiter die freien Ingenieursstellen ausfüllen? Das Absenken der Zumutbarkeit führt nur dazu, die Leute zu schikanieren. Soll der Familienvater von zwei Kindern, der gerade eine Wohnung in Wien abstottert, nach Tirol als Kellner gehen? Wo er noch dazu ein Auto braucht! Die arbeitslose Mutter als Abwäscherin nach Vorarlberg? Die Familienpartei ÖVP will Familien auseinander reissen! Die Heimatpartei ÖVP will Menschen entwurzeln. Sollen die Leute alle paar Monate hinter Arbeitsplätzen herziehen, von denen man noch dazu mehr schlecht als recht leben kann? Herr Schelling weiß nicht, wovon er redet. Er schwadroniert halt so vor sich hin, wie man das scheinbar unter Millionären so macht. Wenn man keine Ahnung von der Lebensrealität normaler Bürger hat. Da kann man dann leicht, so wie Schelling, abstreiten, dass die Realeinkommen der Österreicher um rund 5 % zurückgegangen sind. Die hohen Beschäftigungszahlen täuschen. Es gibt mehr Teilzeitarbeitsplätze. Von denen kann man aber nicht leben.

Der Vorschlag Schellings, einen Kombilohn einzuführen, ist teurer Schwachsinn. Oder Klientel-Politik. Der Staat, also wir Steuerzahler, legen auf zu niedrige Löhne was drauf. Diese Idee wird in Deutschland unter Hartz-IV seit Jahren umgesetzt. Folge: Plünderung der Sozialkassen durch die Grosskonzerne. Dort wurden aus 600.000 Vollzeitarbeitsplätzen 1,5 Millionen Teilzeitjobs, die der Steuerzahler mittels „Aufstockung“ subventioniert. Simpel gesagt: die Steuerzahler dürfen die Dumpinglöhne der Konzerne finanzieren. Dieses Modell will Herr Schelling auch in Österreich einführen. Wunderbar!

Jedenfalls konnte Herr Schelling in der ZiB nicht erklären, wie seine „Ideen“ das Heer der Arbeitslosen verringern könnten. Er schwurbelte herum. Ein Politiker halt. Der Lack ist endlich ab. Kein Wunder, dass die ÖVÜ auch in Oberösterreich von den Wählern aller Voraussicht nacht abgewatscht werden wird. Die SPÖ mit ihr. Denn die Menschen können nicht erkennen, welche wirkungsvollen Massnahmen die SP vorschlägt. Die Regierung taumelt seit Jahren konzeptlos durch die Gegend. Europa detto. Es gilt, was schon Kreisky wusste: eine Gesellschaft, die das Problem der Arbeitslosigkeit nicht lösen kann, wird sich früher oder später mehrheitlich einem „starken Mann“ zuwenden. Wohin das führt, zeigt die Geschichte. Also Herr Schelling: lernen Sie Geschichte! Und leben Sie mal ein halbes Jahr von den Hartz-IV-Sätzen (ca. 380 Euro im Monat). Wenn Sie dann noch immer das Hohe Lied von Hartz-IV singen, ist Ihnen nicht mehr zu helfen. Und Ihr Regierungskollege Hundsdorfer soll nicht dauernd so tun, als sei alles paletti. Ist es nicht.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


Die Zustände in den sogenannten „Erstaufnahmezentren“ für Asylanten stinken zum Himmel. Wortwörtlich. Was hier getrieben wird, ist kaum durchschaubar. Und gelogen wird auch hier, was das Zeug hält.

Der Verdacht steht im Raum, hier solle aus politischen Gründen eine Hysterie entfacht werden. Zeltstädte und Containerdörfer signalisieren ein unlösbares Problem. Das Problem ist aber nicht unlösbar. Es wurde nur zu lange ignoriert und dann pfuschig damit umgegangen. Frau Mikl-Leitner ist unfähig und nicht willens, für gute Lösungen zu sorgen. Da betreibt sie lieber Panikmache.

Es gäbe mehr als genug Unterkünfte. Bei Privaten, in Klöstern (die schrauben sich bis heute), in Kasernen. Aber scheinbar will man der EU zeigen, dass Österreich überfüllt ist. Was nicht der Fall ist. Es schaut nur so aus. Überfüllt sind wir mit innereuropäischen Billiglöhnern, nicht mit Flüchtlingen. Vor allem in Ostösterreich.

Es stimmt: die EU versagt derzeit auf allen Linien. In Griechenland, Ukraine, Arbeitslosigkeit. Und nicht zuletzt bei der Flüchtlingsfrage. Um der EU dieses Versagen zu zeigen, muss man aber keine Zeltstädte errichten. Auch keine Pseudolösungen wie Unterbringung in Schulen und Internaten, denn der nächste Schulbeginn kommt bestimmt. Was dann? Man muss in Brüssel endlich auf den Tisch hauen. Die Gremien blockieren. Wir sind Nettozahler. Wie wäre es, wenn wir die Zahlungen einstellen, bis das Flüchtlingsproblem halbwegs gerecht gelöst ist? In Griechenland und Italien bahnt sich eine Tragödie an, ist teilweise schon im Gang. Wenn man jede Woche tausende Menschen aus dem Mittelmeer fischen muss. Es ist nicht die Anzahl der Anträge, die entscheidend ist. Italien mag weniger Anträge haben, dafür ist seine Marine im Dauereinsatz im Mittelmeer. Das kostet Unmengen.

Warum schmiedet man keine Allianzen mit Griechenland und Italien? Haut gemeinsam auf den Tisch? Wo ist die Härte der Deutschen, die sie gegenüber den Griechen so gern demonstrieren? Wie wäre es einmal mit Härte gegenüber den Dublin-Bestimmungen, die das Flüchtlingsproblem den unmittelbaren Mittelmeeranrainern aufhalst? Und jenen Ländern, die sich halbwegs an die menschenrechtlichen Standards halten? Wobei Österreich auf dem Weg ist, diese Standards nicht mehr einzuhalten. Standards, auf die auch die Anrainer von Flüchtlingsunterkünften ein Recht haben!

Wann verlangt endlich ein österreichischer Politiker in Brüssel: I want my money back? Frau Thatcher wurde das ohne jede britische Gegenleistung gewährt! Österreich vollbringt aber eine gesamteuropäische Leistung. Die ist zu honorieren. Da ist uns zu helfen von jenen, die keine Flüchtlinge unterbringen. Oder es ist eine gleichmässige Verteilung zu gewährleisten.

Es wird Zeit zum Handeln. Immer mehr Bürger stellen den Sinn einer EU in Frage, die sich zum verlängerten Arm der Nato machen lässt, die Arbeitslosigkeit nicht löst, das Flüchtlingsproblem nicht angeht und immer wieder arrogant über die Bevölkerung drüberfährt. Dafür aber Billionen (=1.000 Milliarden) zwecks Bankenrettung vergeudet. Billionen, die von den europäischen Steuerzahlern, vorwiegend dem Mittelstand, einst bezahlt werden müssen. Billionen, die für sinnvolle Massnahmen fehlen.

Wir bringen heute ein paar Bilder aus Traiskirchen, wo gerade neue „Rekorde“ der Überfüllung aufgestellt werden, weil die Politik konzeptlos herumtaumelt. Bilder, die den Eindruck erwecken, Österreich sei ein Dritte-Welt-Land. Scheinbar glaubt die Frau Minister, mit solchen Zuständen Europa unter Druck setzen zu können. Wir haben hier schon einmal geschrieben, das sei das Motto „Recht geschieht dem Vater, wenn ich frier.“ Den meisten anderen EU-Ländern ist es scheissegal, wenn wir frieren. Von der so gern zitieren europäischen Solidarität ist nichts zu sehen. Die Ungarn bauen Grenzzäune, und die EU schaut weg. Nachdem wir gerade erst das 25-Jahr-Jubiläum des Falls des „Eisernen Vorhangs“ gefeiert haben. Wir werden gerade Zeugen eines Lehrstücks namens „Wie man das Europäische Projekt umbringt“.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl

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Wahlhilfe
27. Juli 2015

Heute:
Bruno Beinhart über einen Wahlhelfer
Zwei Einserkasterln

Liebe Leserschaft!

Fürs Erste haben wir es geschafft. Hinter uns gebracht. Die Hitzewelle. Wers so heiss braucht, kann in entsprechende Weltgegenden abdampfen. Aber die gehört nicht nach Österreich. Schon gar nicht ins Salzkammergut. Da verdampft einem doch die Lederhose! Die wird ohnehin schon genug gequält. Von einem gewissen Herrn Gabalier zum Beispiel. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich frage mich seit dem Wochenende, ob der Herr Schelling noch alle seine Sinne beisammen hat. In einer Zeit, in der immer mehr Leute von ihrer Arbeit nicht mehr leben können, schwafelt er davon, dass die Arbeitslosenzahlungen zu hoch sind, weil zu nah am Arbeitseinkommen. Der Mann weiss nicht, wovon er spricht. Vor allem müssten bei jenen in der ÖVP die Alarmglocken läuten, die Österreich eine der höchsten Familienförderungen der Welt eingebrockt haben. Es stimmt nämlich in bestimmten Fällen wirklich. Alleinverdiener, Partner/Partnerin macht Haushalt, drei Kinder. Wenn man da alle Förderungen addiert, zahlt es sich bei Normalverdienern wirklich nicht aus, wenn der nicht erwerbstätige Partner/in sich einen Job sucht. Aber an diese Leute hat Schelling wohl nicht gedacht. Und daran, dass diese Familiensituation in der Praxis vor allem Frauen betrifft und trifft. Die dann nämlich den Wiedereinstieg in den Beruf mit 40 oder so nicht mehr schaffen. Dann auch keine Rente erhalten. Oder so wenig, dass sie im Alter an oder unter der Armutsgrenze leben.

Bei hoher Altersarbeitslosigkeit auf eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters zu bestehen, ist offenkundig unsinnig. Man verschiebt damit das Problem von der Pensionsversicherung in Richtung Arbeitslose und Mindestsicherung. Genau darum aber geht es. Man senkt Arbeitslosengeld und Mindestsicherung, jagt die Menschen mittels erhöhtem Pensionsalter in die Arbeitslosigkeit und senkt gleichzeitig dort die Bezüge unter das Existenzminimum, damit jener Staat Geld spart, der sinnlose Löcher in Berge bohrt oder verrückte Eisenbahnen quer durch eine Altstadt rattern lässt. Das sind die sozialen Vorstellungen des Herrn Finanzministers.
Man würde gerne wissen, was der christlich-soziale Pühringer zu solchen Plänen zu sagen hat! Der Schelling ist ja mit seinen Aussagen ein geradezu perfekter Helfer im OÖ.-Wahlkampf. Der will der SPÖ helfen, doch noch vor der FPÖ zu landen. Da würde man gerne wissen, was die ÖVP und Pühringer dazu zu sagen haben, denn Schweigen gilt in diesem Fall als Zustimmung. Ihre soziale Kompetenz haben sie im OÖ-Spitalswesen schon eindrücklich unter Beweis gestellt.

Es ist auch wirtschaftspolitischer Wahnsinn, wenn hochentwickelte Länder wie Österreich oder Deutschland ihr Heil in einem Niedrigstlohnsektor suchen. Das kann nur schief gehen. Aber Schelling als angeblicher Wirtschaftsfachmann hat halt andere Sorgen. Von wegen Wirtschaftsfachmann: der Herr kommt aus dem Marketing. Dumme Sprüche ohne Inhalt sind das Markenzeichen von Marketing-Fuzzis. Bisher hat er des Eigenmarketing ganz gut verstanden. Aber der Verputz bröckelt immer schneller ab. Siehe Steuerreform, siehe Gemurkse um die Hypo-Alpe, siehe absurder Griechenland-Kurs, siehe das unhaltbare Versprechen der Aufhebung der kalten Progression (da fehlen nur ca. 6 Milliarden bis 2019, mehr als die jetzige Steuer“reform“ netto bringt). Usw. Usf.
Der Mann ist ein Blender. Scheint eine Art Naturgesetz zu sein in den letzten Jahren, wenn man sich die glorreiche Riege der Finanzminister seit/inklusive dem noch glorreicheren KHG so ansieht. Die Finanzminister seit der Jahrtausendwende waren entweder inkompetent oder inkompetente Blender. So schaut es auch aus mit/um Österreichs Finanzen.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl

Wir haben derzeit ein technisches Problem mit dem Header dieses Blogs. Also bitte nicht über die blauen Wolken oder sonstige Fehler im Header wundern. Die Ursache liegt nicht bei uns. Wissen noch nicht, wie lange die Fehlerbehebung dauern wird. Bitte um Nachsicht.


 Wo das Murmeltier pfeift

Ein Einserkasterl von Christan Fried

Werter Herr Mag Kammerhofer,
Ihr Vergleich mit Whistler Mountain ist wahrhaft tollkühn!
Da ich zweimal die Freude hatte, in diesem grossartigen Schigebiet sein zu dürfen, hier kurz meine Beschreibung des Ortes:
Vor ca 45 Jahren als Schiareal entdeckt,mit Mengen an Lodges und Hotels ausgestattet, und einer beliebten Fussgängerzone, die durch Treppen mit einer riesigen , direkt darunterliegenden Parkgarage für tausende Autos künstlich errichtet wurde.
Ihr Vergleich ist wohl eher humoristisch gedacht, ODER ??
MFG
Dr. Christian Fried


Hartz IV für Schelling

Ein Einsterkasterl von Ramona

Hallo Bruno,
Der Kreisler, sein Klavier und seine Texte! Genuss pur … „Der General“, wie treffend, unheimlich gut beobachtet! Bin ja leider familiär „vorbelastet“ ; )) . Is halt so …
Und der Schelling, den sollte man zu einem Jahr Hartz IV verdonnern. Damit der irgendeine Ahnung bekommt, was so los ist, im echten Leben. Aber das gibt’s wahrscheinlich nur im Märchen. Die Welt ist ungerecht. Manchmal gruselts mich da nur noch!


Verderben und Düsternis
So sieht die Welt dieser Tage wieder einmal aus. Von der Euro-Krise, Flüchtlingselend, Ukraine-Krise, Selbstmordattentätern bis hin zu den schädlichen Wirkungen der Globalisierung und des Klimawandels. Es sieht wieder einmal nach Apokalypse aus. Dabei liegen die Jahrhundert- und die Jahrtausendwende, Animateure von Weltuntergangsfantasien, hinter uns.
Man kann das auch in einem „fröhlichen“ Rocksong ausdrücken:

THE ROLLING STONES
„Doom And Gloom“

I had a dream last night that I was piloting a plane
And all the passengers were drunk and insane
I crash landed in a Louisiana swamp
Shot up a horde of zombies
But I come out on top
What’s it all about?
Guess it just reflects my mood

Sitting in the dirt
Feeling kind of hurt
All I hear is doom and gloom
And all is darkness in my room
Through the light, your face I see
Baby take a chance
Baby won’t you dance with me
Lost all that treasure in an overseas war

It just goes to show you don’t get what you paid for
Bowing to the rich and worrying about the poor
Put my feet up on the couch and lock all the doors
Hear a funky noise
That’s the tightening of the screws
Feeling kind of hurt
Sitting in the dirt

All I hear is doom and gloom
But when those drums go boom boom boom
Through the night, your face I see
Baby take a chance
Baby won’t you dance with me
Yeah!
Baby won’t you dance with me
Ah yeah
Fracking deep for oil but there’s nothing in the sump
There’s kids all picking at the garbage dump
I am running out of water so I better prime the pump
I am trying to stay sober but I end up drunk

We’ll be eating dirt
Living on the side of the road
There’s some food for thought
Kind of makes your head explode
Feeling kind of hurt
Yeah

But all I hear is doom and gloom
And all is darkness in my room
Through the night, your face I see
Baby, come on
Baby won’t you dance with me
Yeah!
Yeah!
Baby won’t you dance with me
I’m feeling kind of hurt
Baby won’t you dance with me
Ah yeah!
Come on
Dance with me
Sitting in the dirt
Baby won’t you dance with me


Gmundner Märchentage
26. Juli 2015

Heute:
Bruno Beinhart zu Generälen und Millionärsträumen

Gastkommentar AndyB zu Märchentagen

Liebe Leserschaft!

Uff! Tief durchatmen, frische Luft inhalieren. Ein paar angenehme Tage geniessen. Bevor die nächste Hitzewelle kommt. Oder auch nicht kommt. Da sind sich die Meteorologen nicht ganz einige. Wir werden sehen, wie es wirklich wird, unser Wetter.

Eine andere Katastrophe. Der Verteidigungsminister will die Zahl der Generäle halbieren. Da herrscht Heulen und Zähneknirschen bei der Generalität. 15.700 Soldaten haben wir und 138 Oberoberhäuptlinge. Die Deutschen bringen es sogar auf 186 Besondersvielbesternte. Dumm gelaufen: die haben aber auch 180.000 Soldaten. Mit einfacher Schlussrechnung auf auf Österreich umgerechnet dürften wir dann so 16 oder 17 solche Typen haben. Habt acht! Stehen Sie locker!

Der österreichische Finanzminister Schelling meint jetzt, die Arbeitslosenunterstützung sei zu hoch. Zu nah an den Löhnen und Gehältern dran. Weiss der Mann wovon er redet? Der sucht die verschwundenen Milliarden der Hypo-Alpe, der Vergeudungsorgien und der Bankenrettung. Da muss man halt woanders sparen. Bei der Arbeitslose und bei den Renten. Auf die Idee, dass die Mindestlöhne in Österreich zu niedrig sind, ist er noch nicht gekommen. Das ist nämlich das Problem. Aber jemand, der Hartz IV für toll hält, dem ist nicht zu helfen. Nicht nur, dass Hartz IV der SPD bis heute wie ein Klotz am Bein hängt. Eingeführt haben das famoserweise einst Rot und Grün, auf der SPD ist es picken geblieben. Die hat sich bis heute nicht von diesem Verrat an sozialdemokratischen Prinzipien erholt. Zweitens war die Einführung von Hartz IV saudumm. Hat in Deutschland einen riesigen Niederlohnsektor geschaffen, wo die Leute zwei oder drei Jobs brauche, um zu überleben. Inzwischen gibt es in Deutschland 1,3 Millionen sogenannte „Aufstocker“. Das sind Leute, die so wenig verdienen, dass sie die Differenz auf das Existenzminimum vom Staat bezahlt bekommen. Im Rahmen von Hartz IV im sogenannten ALG II. In einem aufwendigen und bürokratischen Berechnungsprozess. So undurchschaubar für die betroffenen Bürger, dass derzeit über 200.000 Verfahren vor deutschen Gerichten laufen.
Man kann es auf einen kurzen Nenner bringen: der Staat, also alle Steuerzahler, subventionieren auf diese Art Unternehmen, die ihren Arbeitskräften nicht einmal so viel bezahlen, dass diese „Erwerbs“tätigen von ihrer Arbeit leben können. Ein solches System der öffentlichen Förderung von unterbezahlter Arbeit will der Multimillionär Schelling auch in Österreich schaffen. Umverteilung vom Steuerzahler in Richtung schäbiger Ausbeuter von Menschen. Nur noch zum Anspeiben!

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


Märchentage?

Ein Gastkommentar von AndyB

Wir hatten ja in Gmunden die “23. Gmundner Märchentage”. Märchentage?
Braucht man da extra Tage? Uns werden doch das ganze Jahr Märchen erzählt, und Herr Kammerhofer hat sich zu einem großen Märchenerzähler entwickelt.

Welche der genannten Städte verfügt über nur eine Hauptstraße/Durchgangsstraße? Keine?!

Ja, es gibt tatsächlich nur eine Hauptstraße, die die gegenüberliegende Stadtseite mit dem Rest von Gmunden verbindet (wenn man aus dieser Richtung kommt und durch/nach Gmunden will). Man könnte die Ortumfahrung nutzen, aber das ändert nichts an der Tatsache an sich.

Was für ein “ausgeklügeltes Einbahnsystem” haben Sie sich denn für Gmunden ausgedacht? Wie viele Straßen gibt es denn im Bereich Theatergasse bis zur Bahnhofstraße? Eine? Und die ist schon eine Einbahnstraße! Für ein “ausgeklügeltes Einbahnsystem” in diesem Bereich, da müsste man erst die halbe Innenstadt abreißen und neu gestalten, um ein “ausgeklügeltes Einbahnsystem” zu installieren. Trotzdem ändert es nichts an der Tatsache: es gibt nur eine Straße und eine Brücke in diesem Bereich.

Die geographische Lage von Gmunden kann man mit anderen Städten nicht vergleichen.

Haben die Straßenbahnen – in den genannten Beispielen – auch nur so wenig Fahrgäste?

Dass die Straßenbahn hier einen “Touristenboom” auslösen wird, daran glaubt doch niemand wirklich. Das ist reines Wunschdenken.

Ich habe mal ein kleines Experiment gemacht …. Ich habe einige Zeit auf der Esplanade verbracht und Touristen, die die Bäume am Brunnen bewundert haben, angesprochen und sie über die Pläne informiert (Straßenbahn, Bäume abholzen, Haltestelle). Man hat mich ungläubig angestarrt.

Zum Glück hatte ich einige Bilder dabei und konnte sie präsentieren. Die Leute waren entsetzt! Da gab es keinen, der diese Pläne auch nur ansatzweise nachvollziehen konnte.


Vorige Woche im SEP beim Merkur. Ein einkaufender Gmundner, schwer schwitzend, beteuerte, einen Schneesturm herbeizusehnen. Dem Mann kann geholfen werden. Natürlich auch allen Frauen mit ähnlichen Träumen. Zumindest video-virtuell. In der Tat: das Gmundl-Team gibt Rat und Hilfe. Nicht vergessen: vor dem Betrachten Zipfelmütze aufsetzen, Fäustlinge anziehen. Dann kanns losgehen. Da wird einem richtig warm ums Herz!


Äpfel und Birnen?
25. Juli 2015

Heute:
Betrachtung von AndyB zum Sommer
Gastkommentar von Der Insider über seltsame Begegnungen

Liebe Leserschaft!

Man hat dieser Tag das Gefühl die Innenministerin hat es darauf angelegt, die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen. Anstatt ihre Arbeit zu machen, stellt sie Zelte auf. Schnattert vom „Asylnotstand“ und zeigt sich auf allen Ebenen überfordert. So stellt man sich eine Innenministerin vor. In den Albträumen.

Hat irgend wer verstanden, warum man hunderte, sauteure Container kauft? Wenn Kasernen leer stehen? Wenn es genügend Unterkünfte gibt? Man müsste nur die Menschen klug und gleichmässig verteilen. Dass uns Europa in dieser Frage hängen lässt, ist bekannt. Symptomatisch dafür, wie Europa und die EU heute funktionieren. Als Haufen von Egoisten. Wo jeder nur seinen eigenen Vorteil sucht. Das heisst dann Solidarität.

Jetzt plappert die Innenministerin auch noch vom Duschen. Welch Luxus: nur zehn Leute teilen sich eine Dusche. Viel zu grosszügig gedacht von den Bundesländern. Zwanzig können sich auch eine teilen. Plus ein Häusl. Im Wirtshaus sind auch nur zwei Häusln vorgeschrieben. Ach so? Ehrlich: ich hocke nicht den ganzen Tag im Wirtshaus herum. Ein oder zwei Stunden zum Abendessen. Da brauch ich auch nicht mehr Toiletten. Aber diese Menschen hocken den ganzen Tag auf engem Raum herum. Da sind ein paar Scheisshäuser und Duschen mehr nun wirklich kein Luxus. Und man vergleiche das nicht mit Camping. Oder Internat. Camping ist eine Hetz. Für Leute, die das mögen. Und dort ist es schon lästig genug, wenn die Frühaufsteher das warme Wasser weggeduscht haben. Aber Duschen gibts dort mehr als genug. Und im Internat? Ich habe schnell herumtelefoniert bei Freunden, die in so einem Institut waren. Die haben erzählt, dass das Duschen dort zwar keine Hetz war. Aber davon, dass sich dreissig oder vierzig Leute ein bis zwei Duschen geteilt haben, kannt keine Rede sein. Es gab Duschräume mit zehn bis fünfzehn Duschen. Da wurde gruppenweise geduscht. Nicht immer unter netten Bedingungen. Missbrauch und so, kennt man. Aber an Duschen hat es nicht gemangelt.

Wir schlagen der Innenministerin einen Selbstversuch vor. Vier Wochen Aufenthalt im Erstaufnahmezentrum. Unter den selben Bedingungen wie die Flüchtlinge. Motto: was du nicht willst, dass dir man tu, das füg auch keinem andren zu. Dann wird man sehen, ob die Ministerin lernfähig ist. Und fähig zur echten Anteilnahme. Vielleicht hört sich dann das dumme Gerede über Duschen und Häusln auf. Die sind nämlich nicht das Problem.

Sollte es jemanden geben, der die „Strategie“ der Innenministerin versteht – wir geben gern hier Raum für entsprechende Erklärungen.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl

Wegen des hohen Interesses an den zwei Gastkommentaren von Michael Amon zu Griechenland, hier der Link zu einem Kommentar in der PRESSE vom Freitag:
http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/4783298/Europa-und-die-griechische-Tragikomodie


 Sommerhits aus Gmunden

Ein Betrachtung von AndyB

Soooo geht es ja auch nicht! Endlich haben wir mal wieder einen “richtigen Sommer” und schon wird gejammert.
Ok, ein paar Grad weniger könnten es schon sein, das gebe ich ja zu. So um die 25 oder 26 Grad wären mir auch lieber.
Da muss ich mit einigen weniger bekannten Sommerhits/Songs kontern.

Fangen wir mit einem Song aus der Reihe “Hits aus Gmunden” an :
Charlie Thomas & The Drifters – Midsummer Night In Gmunden

Schon allein der Text spricht für sich, da kann es sich nur um Gmunden handeln.
“so many girls and they’re so good looking”
(so viele Mädels die so gut ausschaun) da kann es nur Gmunden sein *hüstel*
„big sugar daddies sitting in their Caddies”
(dicke Bauunternehmer die in ihren SUVs sitzen) ääääh frei übersetzt.
Leider war der Song kein großer Hit und schaffte es (unverdient) nur bis auf Platz 68 in den Charts.

Und hier noch ein paar “gute Laune” Songs …..
Starbuck – Everybody Be Dancin`

Shooting Star – Summer Sun

Texas – Halo


Seltsame Begegnungen

Ein Gastkommentar von Der Insider

Karl Kammerhofer ist unverzichtbar für Gmunden. Er legt den Finger meist auf die richtigen Wunden. In der Frage der Regio ist er leider in den falschen Zug eingestiegen. Warum, kann ich nicht erklären. Sicher aus Überzeugung. Aber aus falschen Überlegungen heraus. Die Grünen haben sich da in etwas verrannt und blenden alles andere aus. Alles andere heisst: alles, was sie sonst bekämpfen.

Ein paar Antworten zu seinen Beispielen.

Salzburger Innenstadt.
Ich war schon oft in Salzburg. Mir ist dort in der Innen-/Altstadt bisher weder eine Eisenbahn noch eine Bim begegnet. Auch wenn die Salzburger Politik sehr verrottet ist, würde dort niemand auf die Idee kommen, mit einem 32m-Zug durch die Altstadt und über den Domplatz zu rumpeln. Obwohl die Salzburger Politik ihre Fähigkeit zum Wahnsinn eindrücklich unter Beweis gestellt hat. Ich verweise auf ein paar hundert Millionen im Finanzcasino verplemperte Euros.

Whistler Mountain.
Wie Kammerhofer sagt: die zehnfache Zahl von Touristen. Dieser Ort ist ausschliesslich auf den Tourismus aufgebaut. Die ganze Ortstruktur ist nicht mit Gmunden vergleichbar. Gmunden hat eine historisch gewachsene Altstadt, das Konzept stammt aus dem Mittelalter. Whistler Mountain wurde erst ab ca. 1969 zu einem richtigen Ort ausgebaut – ausschliesslich unter touristischen Aspekten. Man hat damals sogar den dortigen Hausberg  von London Mountain in Whistler Mountain umbenannt. Man dachte, die Assoziation London/Regen sei für einen Tourismusort nicht so günstig. Wir werden aus Gmunden nicht Whistler Mountain machen können. Aber auch dort fährt keine Bim quer durch den Ort. Das mit der Ausschaltung von 90 % des Verkehrs stimmt so nicht. Zwar sind nur E-Autos erlaubt, aber die Amis kommen mit SUVs, Flugzeugen und Hubschraubern angedüst. Die beiden letzten noch deutlich umweltschädlicher als die Benzinrösser. Vor Ort werden dann E-Autos gemietet.

Elsass.
Tatsächlich sind dort die Gassen saumässig eng. Man fährt natürlich nicht mit dem Auto hinein. So wie man schon früher nicht durch Hallstatt fuhr, wenn man bei Sinnen war. Leider kamen immer mehr Leute nach Hallstatt, bei denen es im Oberstübchen gefehlt hat. Das lässt sich bei Massentourismus nicht vermeiden. Darum hat man heute die Stadtdurchfahrt de facto gesperrt. Allerdings ist Hallstatt so klein, dass die Ortsbewohner alles zu Fuss erreichen. Und letztlich gilt auch hier: es fährt kein Zug und keine Bim über den Marktplatz und quetscht sich durchs enge Gasserlwerk runter zur Seestrasse  und dann weiter nach Lahn.
In den elsässischen Kleinstädten ist trotzdem eine hohe Frequenz gegeben, weil das eben explizit Weinorte sind. So wie Hallstatt etwas Eigenes ist. Aber was ist Gmunden? Es fehlt an Frequenz, und ich sehe nicht, wo die herkommen soll. Wir werden Gmunden nicht zu Riquewhir oder Ribeauvillé machen können. Gmunden liegt jedenfalls nicht an der elssässischen Weinstrasse, sondern an der B145. Da hilft auch der Traunsee nicht viel, der zieht nämlich erst recht das Interesse von der Innenstadt ab. Die Leute fahren Seilbahn auf den Grünberg oder Schifferl am See. In die Innenstadt gehen sie nicht. Jetzt nicht wegen des Autoverkehrs. In Zukunft nicht wegen Autoverkehr + Bim + 28 cm hohen Bahnsteigen. Bim und Bahnsteige gibt es in den Kleinstädten des Elsass auch nicht.

Lindau am Bodensee.
Begegnungszone? Mit dem Zug? Wirklich nicht! Dort gibt es einen riesigen Endbahnhof (Kopfbahnhof) mit jeder Menge Verschubgeleisen. Kein Mensch geht dort spazieren. Die „normale“ Bevölkerung wohnt jenseits des Bahnhofs, dessen Zufahrtsgeleise die kleine Insel teilen. Vom Ufer aus gesehen ist der rechte Teil der Insel der deutlich kleinere (ca. 1/4 der Fläche), in dem man praktisch nicht wohnt. Dort sind ein paar Häuser, vorwiegend mit Büros, fast keine Wohnungen sowie eine grosse Klinik. Den grössten Teil, etwas mehr als die Hälfte, dieses abgetrennten Inselteils nehmen Parkplätze ein. Im historischen Stadtkern nimmt man von der Eisenbahn nichts wahr. Keine Rede von „die machen das in den schmalen Gassen auch mit Einbahnen und holpriges Pflaster“. Die würden sich bedanken, wenn man ihnen die Eisenbahn quer durch die Altstadt legen würde und sehr verständnislos dreinschauen. Der öffentliche Verkehr innerhalb der Stadt wird ausschliesslich mit Bussen abgewickelt. Die Insel selbst wird von zwei Stadtbus-Linien angefahren. Auf dem Festland gibt es ebenfalls keine Begegnungszone mit der Eisenbahn. Die sich im Ort mehrfach verzweigende Bahnlinie wird immer auf einer eigenen Trasse, meist sogar mit Bahndamm, geführt und dient nicht dem Verkehr innerhalb von Lindau.

Wieder einmal wurde bewiesen, dass es keine vergleichbaren Beispiele gibt für das, was hier in Gmunden getrieben wird. Ich verstehe nicht, wie intelligente Menschen so vernagelt sein können und alles ausblenden, was ihrer Theorie und ihrem Wunschdenken nicht entspricht. Alle vier Beispiele sind Eigentore der Regio-Fans und beweisen eindrücklich, dass das Gmundner Regio-Projekt zwischen Unsinn und Wahnsinn pendelt.

lindauDas uns von Der Insider gemailte Bild zeigt die Insel von Lindau. Bitte anklicken für Originalgrösse.


Begegnungszone
24. Juli 2015

Heute:
Einserkasterl GR Colli
Gastkommentar Karl Kammerhofer

Liebe Leserschaft!

Vielleicht ist es uns gelungen, mit unserem Kommentar zur geplanten Begegnunszone etwas zu bewirken. Vor allem die Diskussion darüber in Gang zu bringen. Aber endlich einmal auf der Basis eines diskutierbaren Konzepts. Das gibt es bis heute nicht.

Ob es so einfach funktionieren wird, wie Karl Kammerhofer sich das vorstellt? Warten wir es ab. Skepsis ist erlaubt. Die Theatergasse ist nämlich ein wenig sehr eng, dafür sind ein wenig gar viele verschiedene Verkehrsteilnehmer dort unterwegs (Fussgänger, Fahrrad, Zug, Busse, LKW, PKW …). Die Reduzierung auf nur 10 % des bisherigen PKW-Verkehrs wäre wünschenswert. Aber ist das realistisch? Und wie würde sich so eine Reduktion auf die ohnehin schwierige Situation in der Innenstadt auswirken? Bis die Begegnungszone kommt, ist die Gmundner Kaufmannschaft am Oberkiefer. Denn vorher kommt noch der Umbau mit Gleisverlegungen. Das wird zu einem spürbaren Frequenzrückgang führen. Mit entsprechenden Folgen. Wie würde sich dann eine Reduktion des PKW-Verkehrs auf die Innenstadtfrequenz auswirken?

Das sind alles isoliere Massnahmen. Was wir brauchen, ist ein Gesamtkonzept für Gmunden. Zuerst einmal klären, was Gmunden sein will. Keramik-, Sport-, Kur-, Tourismus- oder UNI-Stadt? Oder Mischmasch-Stadt, oder Gar-nix-Stadt. Nicht funktionieren wird das bisherige Konzept: Alles-gleichzeitig-Stadt. Welche Touristen will man? Wo soll Gmunden in zehn oder fünfzehn Jahren stehen? Dann kann man klären: welches Hotel kann sich da rechnen? Wie soll der Verkehr in der Stadt aussehen? Etc., etc.

Aber in Gmunden kauft man zuerst den Sattel. Und zwar zum Preis von zehn Pferden. Dann denkt man nach, welchen Gaul man eigentlich satteln will. Ist das nicht echt zum Wiehern?

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


 Begegnungen

Ein briefliches Einserkasterl von Bünther Colli

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kollegen und Freunde!
Diesen Beitrag von Gmundl, die Begegnungszone betreffend, will ich Euch nicht vorenthalten. Im letzten Gemeinderat haben wir Freiheitlichen argumentiert und nicht mitgestimmt, weil wir zuerst einen konkreten Vorschlag über die Begegnungszone wollen, und weil man nicht über etwas abstimmen kann, von dem man gar nicht weiß, wie es einmal ausschauen kann oder wird. Aber das haben ÖVP, SPÖ, Grüne und die Stadtlist bei den Beschlüsse über die SRT ja auch schon so gemacht.

Viel Vergnügen die Einen und bei der Nase nehmen die Anderen.
Günther Colli


Locker zu schaffen

Ein Gastkommentar von Karl Kammerhofer

… liebe Freunde,
das hat mir Günther Colli betreffend  Gmundner BEGEGNUNGSZONE  geschickt. (Gemeihnt ist das obige Einserkasterl, Anm. d. Red.)
Natürlich sollte man dann den Verkehr – nach meiner Meinung – in der Gundner Innenstadt von täglich 15.000 auf ein Zehntel reduzieren. Wie das locker geht und ohne Stress?

·         wie halt in der Salzburger Altstadt. Das kann man auf bestimmten Wegen tun: zeitliche Begrenzung, Poller, Einsatzfahrzeuge, Anlieger etc. Es geht wann man will.

·         In Whistler Mountain (gleich groß wie Gmunden aber die zehnfache Anzahl an Gästen) geht’s auch. Da dürfen z.B nur Elektromobile fahren. Da schaltet man auch 90% vom Verkehr aus. Dafür boomt dort der Tourismus mit hunderten Restaurants und Hotels und Häuser die nicht mehr als drei Geschoße haben dürfen..

·         In den kleinen Elsässer Städten an der Weinstraße geht’s  auch. Die haben noch schmälere Straßen wie in unserer Theatergasse wo es auch ein Miteinander von  Autofahrer und Fußgänger gibt. Die helfen sich halt mit ausgeklügelten Einbahnsystemen und Kopfsteinpflaster. Da fährt man nur einmal mit dem PKW rein wenn es nicht notwendig ist. Wie der deutsche  SUV Fahrer mit Hut der in einer L- förmigen alten Durchgang steckte und dabei einen furchtbar roten Kopf hatte weil die Passanten ihn auslachten. Der Mann mit Hut wird sicher kein zweites mal tun. Die Elsässer nehmen das ganz locker – ja wenn jemand so deppert ist muss er halt selbst draufkommen, dass er in einer mittelalterlichen Innenstadt ist, die für diesen Verkehr nicht gebaut wurde.

·         In Lindau am Bodensee (doppelt so groß wie Gmunden aber fünf mal mehr Touristen) hat auch eine historischen Innenstadt samt Begegnungszone – die machen das in den schmalen Gassen auch mit Einbahnen und holpriges Pflaster. In die historische  Innenstadt auf der Insel fährt auch der internationale Zugsverkehr seit über 100 Jahren rein. Mit Garnituren die sicher viel länger als 32m sind. Die Lindauer schauen dich verständnislos an wenn man sie fragt ob sie die Bahn weghaben möchten.


winter_01Der Sommer gibt noch immer keine Ruhe. Zehn Grad weniger bei höchster Luftfeuchtigkeit macht keinen Unterschied. Von der Stirne heiss, rinnen muss der Schweiss. Und weil der Sommer also immer noch keine Ruhe gibt, machen wir weiter. Mit unserer die Leserschaft unterstützenden Video-Reihe: kühle Lieder im heissen Sommer. Vor allem nicht vergessen: in exakt fünf Monaten ist Weihnachten. Auf den Tag! Hoffentlich weisse Weihnacht und nicht über drei oder vier Grad. Nur keine Hitzewelle im Dezember. Zu Neujahr. Oder gar zu Hl. Drei Könige. Da braucherten die sich dann nicht warm anziehen. Eher umgekehrt. Die Hl. Drei Könige in der Badehose. Braucht das wer?

Leute, Mitmenschen: macht was gegen den Klimawandel. Aber egal. Den warnenden Stimmen hört ohnehin niemand zu. Weil wir müssen wirtschaftswachsen. Bis wir platzen. Bis die Welt platzt. Wir schaffen das. Das bekommt die Menschheit locker hin. Auch die Saurier sind ausgestorben. Zu viel Panzer und zu wenig Hirn. Wir sind ihre Nachfolger. Aber eigentlich ist alles ganz anders. Denn die meiste Zeit der Erdgeschichte war die Erde eisfrei. Keine Gletscher, keine gefrorenen Pole. Vielleicht ist die Erwärmung somit total normal.

Weil wir uns also von unseren Vorfahren nicht merklich entfernt haben, das heutige Video. Man geht davon aus, dass damals, im Neandertal, eine ziemlich kühle Zeit war. Irgend eine Zwischeneiszeit im Rahmen der grossen Eiszeit, in der wir uns noch immer befinden. So genau weiss man das nicht. War ja keiner dabei von uns.

Für die echten Hitzehasser und Weihnachtsfans:

Jetzt fehlt nur noch der Beweis, dass nicht nur Austro-Pop
unglaublichen Schrott hervorbringen kann:


Demokratie?
23. Juli 2015

Heute:
Bruno Beinhart über Pseudo-Demokratie
Einserkasterl von Borgare

Liebe Leserschaft!

Wir werden heute nicht über die Hitze und das schwüle Wetter jammern. Dazu nur so viel: wer noch immer glaubt, es gibt keine massive Klimaänderung, dem ist nicht mehr zu helfen. Man ist sich in der Wissenschaft einig, dass für die extremen Wetterphänomene zu zwei Dritteln der Mensch verantwortlich ist. Der Mensch mit einem verrückten Wirtschaftssystem, das auf der Fiktion von ewigem Wachstum aufbaut. Die Menschheit sägt an dem Ast, auf dem sie sitzt. Das Krachen des brechenden Holzes ist bereits zu hören. Die Frage ist, ob die Menschheit hören will. Kann sein, dass der Mensch zu dumm ist, die Zeichen zu erkennen. Zu gierig. Die Eliten, ohnehin nur geistig etwas eng geführte Wirtschaftseliten, versagen. Am Gängelband dieser Wirtschaftseliten hängt die Politik. Die Ergebnisse können besichtigt werden.

Nun aber vernehmen wir die frohe Kunde: die Demokratie lebt. Und es gibt gelebte Demokratie. Die Asfinag lässt uns entscheiden, welche Farbe die Autobahn-Maut-Pickerln nächstes Jahr haben sollen. Zwar nur zwei Farben zur mickrigen Auswahl, man will die Bürger nicht verwirren. Die breite Palette des Farbenspektrums der RAL-Farben würde die armen Bürger überfordern. Aber trotzdem: Juhu! Wir sind Demokratie!

Danke liebe ASFINAG, dass wir Demokratie spielen dürfen. Das ist heute modern. Wir dürfen wählen, wer der beliebteste Fussballer ist. Wir dürfen gereihte Listings über jeden Mist erstellen. Wir haben totale Mitsprache über neue Superstars, Dancing-Stars, Dschungelcamps. Das ist es, was man sich unter Durchflutung der Gesellschaft mit Demokratie (die SPÖ unter Kreisky) vorstellt. Mitbestimmen, wo es um nichts geht. Sonst die Leute lieber nichts fragen. Nicht beim Euro, nicht bei wichtigen Entscheidungen der EU, nicht bei Pensionsreformen, nicht bei Bildungsreformen, schon gar nicht bei Budgetfragen. Oder Bankenrettung. Oder Regio. Dort, wo es zählt, fragt man die Bürger nicht so gern. Überhaupt nicht gern. Nachher kann man dann immer sagen: hätten die Bürger sich rechtzeitig eingemischt.

Aber man lässt uns zwischen zwei Farben wählen. Fürs Autobahnpickerl. Die Gefängnisinsassen dürfen über die Farbe der Zellentür abstimmen. Bravo Asfinag! Nie wurde uns deutlicher klar gemacht, wie wenig echte Demokratie zählt. Wie lästig die Bürgermeinung in Wahrheit ist. Wir haben keine Entscheidungsdemokratie. Wir haben eine Beruhigungsdemokratie. Eine Ablenkungsdemokratie. Eine Verschleierungsdemokratie.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


 

Tinnitus

Ein Einserkasterl von Borgare

Ich leide unter einen fürchterlichen Form von Tinnitus. Immer wenn ich von der geplanten Eisenbahn durch Gmunden höre oder lese oder daran denke, raunt es im Innenohr…..san denn di ganz narrisch….san den di ganz…..narrisch….narrisch………narr…..
In meiner Verzweiflung habe ich mit meiner Ärztin gesprochen. Die hat sich das alles angehört. Sie meinte diese Art von Tinnitus sei schlimm, aber für kritisch denkende Wesen ganz normal. Seither leidet sie übrigens selbst darunter.


 

Wir lassen nicht locker. Wir kämpfen für Abkühlung. Wir bringen, was um diese Jahreszeit sonst niemand bringt. Ein echtes Alternativprogramm. Alternativen! Das ist schliesslich eines der Grundthemen unseres Blogs. Unser Abkühlungsvideo zum Tag. Echt cool & on the rocks!


Begegnungen
22. Juli 2015

Heute:
Bruno Beinhart über Begegnungen

Liebe Leserschaft!

Begegnungen. Das ist es, was mich derzeit bewegt.
Zwei Beispiele.

Nach dem Abschluss des Atom-Abkommens mit dem Iran. Wir werden Zeugen merkwürdiger Begegnungen. Die „Wirtschaft“ hat es eilig, nach Teheran zu rasen und sich die Taschen mit dem Geld dieses Ölförderlandes zu füllen. Ein geradezu ungustiöser Wettlauf hat begonnen. Noch bevor man weiss, wie gut dieses Abkommen umgesetzt wird. Kein Zweifel. Es ist gut, dass man dieses Abkommen hat. Bei allen seinen Schwächen. Aber nach Jahren des Boykotts jetzt diese Gier. Geld regiert die Welt. Nicht die Bürger über Wahlen. Wie manche meinen. Die „Goldene Regel“ vom Herrn Fränk. Dass es ausgerechnet ein SPD-Politiker, der deutsche Wirtschaftsminister Gabriel ist, der als erster seinen Koffer gepackt hat, stimmt nachdenklich. Ein wandlungsfähiger Politiker. Milde gesagt. Seine sozialdemokratischen Konturen hat er bis zur Unkenntlichkeit zerfliessen lassen. Aber egal. Jetzt hetzen alle Richtung Iran. Hoffen auf das grosse Geschäft. Das dortige Regime ist mieser als Herr Putin je sein wird. Egal. die Geldschalter sind geöffnet. Bitte viel drängeln. Es ist ja nicht für alle was da.

Gmunden, die Stadt der originellsten Begegnungszone der Welt.
Wie die aussehen soll? Hat noch niemand verraten. Bus, Bahn, Auto, Motorradfahrer, Radfahrer, Fussgänger. Alle schön zusammen auf einer Ebene. Kann man machen. Wenn man Platz hat. Jetzt in Wien wollen die Grünen dort eine neue BeZo. (FuZo trifft es ja nicht wirklich.) Nach der MaHü (Mariahilfer Strasse) ist jetzt die Landstrasse im dritten Wiener Gemeindebezirk dran. Zwischen Rochusplatz und Bahnhof Wien-Mitte. Ein Kilometer. Kann man machen. Dort ist nämlich Platz. Wir bringen das Bild, wie der Rochusplatz mit Landstrasse in Zukunft aussehen soll. Man vergleiche wie Weite, die Räumlichkeit, die Grosszügigkeit, die dort herrscht. Und dann stelle man sich die Theatergasse vor. Dann weiss man, welcher Unfug hier in Gmunden getrieben wird.
Die nackten Daten rund um die Wiener Landstrasse sprechen Bände und fällen ein Urteil:
täglich (!) 19.000 Fussgänger, 3.500 m2 neue Flächen, die Gehsteige werden durchgängig deutlich verbreitert, auch in den Nebengassen wird es breitere Gehsteige geben, neue Begrünungen, 25 neue Bäume, 1 km Länge, Breite zwischen 30 und 70 Meter.

begegnungszone_rochusplatzDie geplante Begegnungszone in Wien 3, Rochuslplatz und zum Vergleich …

Begegnungszone_theatergasse… die „Begegnungs“zone Theatergasse.

Man vergleiche! Wer will da ernsthaft erklären, in der Theatergasse sei eine Begegnungszonse möglich, ohne die Stadtdurchfahrt zu sperren? Wer noch immer an eine Begegungszone glaubt, der möge mal erklären, wie er sich das vorstellt. Wir würden gern endlich einmal Pläne sehen. Nicht immer nur Propagandageschwätz hören.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


Unsere Serie kühlender Winterlieder geht weiter. Mögen unsere Videos  allseits erfrischend wirken. Keine Sorge: der nächste Winter kommt bestimmt. Und sei es vom 3. bis 4. Jänner.


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