Atemlos hat sich gestern unser sonst so besonnener Bruno Beinhart in der Redaktion beim Team Gmundl melden haben tun. Hier sein sensationeller Geheimbericht, den was nur wir haben tun! (Der Bericht von Babsy Blitzschnell wurde aus Aktualitätsgründen aufs Wochenende verschoben.)
Bruno Beinhart direkt aus Brüssel – Kein Faschingsscherz
Denn der Fasching ist vorbei. Aber – und hier muss ich mich wundern – wieso ist bisher niemandem aufgefallen, dass der Architekt von Lacus Infelix den Hotelkobel in Brüssel abgekupfert hat? Nämlich vom EU-Parlament – dieses haust in Brüssel in einem fast ident aussehenden Gebäude:
Halten wir fest: der gleiche Rundbau (nur in Gmunden etwas ovaler), eine fast idente Fassadengestaltung. Da habe ich mich sofort gefragt: haben die frech abgekupfert, und wenn ja, was sagt die EU dazu? Lässt sie sich das gefallen? Also bin ich – mitten während der Faschingsendfeiern losgeflogen nach Brüssel. Unter Zurücklassung eines angebissenen Faschingskrapfens, denn wenn es braisiert, dann braisiert es eben, und man muss los, solange die Scheisse noch am Dampfen ist. Also rein in den Billigflieger, dort ist bereits Fastenzeit angesagt, widerlicher Billigstfrass, fast wie in der teuren Gmundner Hoch(komm)gastronomie, labbriges Semmerl, grünliche Wursteinlage, bitte einen doppelten Cognac als Mittel gegen die giftige Wurstsemmel, und dann kommt ein Puschäh (=Bouchet), garantiert nicht aus Cognac; Wein oder Brennspritus, das ist die Frage. Runter damit, vielleicht hilfts. Hätte ich nur zwanzig Euro mehr fürs Flugticket ausgelegt. Geiz ist total ungeil, glaubt mir das, liebe Leserleins.
Dann in Brüssel sofort zum zuständigen Beamten von der Gebäudeverwaltung. Der wackelt bedächtig mit dem Kopf. Er könne da nicht viel sagen, tut sehr geheimnisvoll. Ich bitte, bettle, kniee. Was man halt so tut vor einem wahrscheilich unglaublich mächtigen Beamten im Herzen der europäischen Machtzentrale. Dort sind ja alle Beamten unglaublich mächtig. Siehe Glühbirnen. Oder Wasserdurchflussmengenbegrenzung für Duschköpfe. Das ist eben geballte Macht und ebenso geballte Intelligenz. Also Demut zeigen, auf das Mitleid hoffen. Und er bewegt sich. In der Tat, der kühle Beamte zeigt eine kleine Regung: er legt den Kopf ein wenig zur Seite, und – ich bin sicher, es gesehen zu haben – er wackelt zweimal mit dem rechten Ohr. Solle noch einmal wer sagen, in Brüssel wackelns nicht einmal mit den Ohrwascheln. Stimmt nicht. Sie wackeln doch! Dann schiebt er mir auf einem kleinen Zettel eine Telefonnummer zu. Geheimer als geheim. Ich versichere dem Beamten, dass unser Blog ohnehin nur von mir und der Babsy gelesen wird, wenn der wüsste, Brüssel weiss halt zum Glück doch nicht alles, schnappe schnell den Zettel und entferne mich mit mehreren Kratzfüssen und im Rückwärtsgang aus dem Büro. Nein, nicht aus Ehrerbietung oder Anbiederung, aber der Rückwärtsgang verhindert, dass man hinterrücks von einem Messer getroffen wird, und die Kratzfüsse machen einen zu einem ziemlich beweglichen, also schwer zu treffenden Ziel.
Ich telefoniere. Nächster Termin. Dunkles Lokal in Brüssel, aber erstklassiges Essen. Entschädigung für den Flug und für viele, viele Jahre Gmundner Schlangenfrass (und die wundern sich, wenn die Touristen wegbleiben, aber den Gmundner Einheitsbei-Convenience-Frass überlebt man schwer). Hier in Brüssel sagt man manches lieber leise und im Dunkeln, über den Tisch hinweg mit vollen Backen. Da kann man nachher immer sagen: hatte einen vollen Mund, schlechte Aussprache, bin dahero missverstanden worden. Ja, so läuft das in Brüssel, wenn man ein Geheimnis erfährt.
Nein, die Lacus-Felix-Architekten haben nicht abgekupfert. Äh? Ich staune. Nein, wirklich nicht. Die haben das so von uns bekommen. Das sind Originalpläne. Wir wollten es bis nach der EU-Wahl geheim halten, aber die Deppen in Gmunden, die sind ja zu blöd, so ein angebliches Hotel zeitgerecht, also vor der EU-Wahl, hinzustellen. Angebliches Hotel? Ich zucke zusammen und frage nach. Der Typ vis-à-vis bei Tisch fiezelt Muschelfleisch aus der Schale, moules-frites, schiebt ein Stück Pommes Frites nach, die dicken French Fries, wie man sie in Brüssel macht, nicht die dünnen Stangerln von McDonalds, dann einen Schluck aus dem Glas mit Chablis. Ich frage mich und mein Gegenüber: „Wie wird man EU-Beamter, habe ich noch eine Chance?“ Was sagt der Kerl: „Bedenken Sie die Gefahren! Überernährung, Übergewicht, Diabetes. Ein EU-Beamter lebt gefährlich, wir opfern uns tagtäglich auf für unsere Völker, aber das sieht keiner. Dauernd von irgendwelchen Leuten in die besten Brasserien und Restaurants der Stadt eingeladen werden, dauernd Muscheln mit Frites ist kein Honiglecken. Gestern musste ich eine Riesenportion ‚Carbonnades à la gueuze et frites‘ essen. Ohne Fritten geht in Brüssel gar nichts, nicht einmal die EU. Die Karbonaden waren köstlich, aber ich hatte schon ein Entrée intus, Escargots à l’ail, und der Lobbyist bestand darauf, dass ich auch noch eine Nachspeise nehme, ganz klassisch brüsselerisch: ‚Crêpes flambés avec Mandarine Napoleon liqueur‘. Unglaublich, aber da weiss man nachher: ich habe was gemacht für meine Gage und meine Völker.“ Er rülpste dezent in die vorgehaltene Hand. Und dann kams.
„Wir übersiedeln nach Gmunden. 1:1 Nachbau des Parlaments. Endlich nicht mehr herumreisen zwischen Strasbourg und Bruxelles. Das wird kein Hotel, das wird das EU-Parlament.“ Er schob mir ein paar Fotos und Pläne über den Tisch. „Aber bitte, das bleibt unter uns, bis nach der EU-Wahl!“ Nun war alles klar: darum eiern die Inwestohren so herum. Die brauchen kein Geld. Zahlt alles Brüssel. Scheiss auf Rentabilität, das wird kein Hotel, das ist ein Parlamentsgebäude. Nah am Wasser gebaut, mir kommen die Tränen. So unrecht haben wir denen getan. Schande über uns. Gmundens Innenstadt wird von völlernden EU-Beamten und ihren Geliebten beiderlei Geschlechts gestürmt werden. Der SEP-Moser wird steinreich, weil die sein Einkaufszentrum überschwemmen, mit unserem Steuergeld im übrigen. Aber wer will da jetzt kleinlich sein und kleckern. Wir sind EU. Wir sind EU-Parlament. Der Köppl hats gerichtet. Der Dickinger hats gewußt. Nur die Grünen und die Fler haben es nicht geschnallt. Was für ein Coup! So eine Aufdeckerei gelingt einem nur einmal im Schurnalistenleben, echt! Ich lasse mir ein paar Brüsseler Waffeln einpacken, dazu ein Glaserl Vanillecrème, und mache mich auf den Weg nach Hause. Gut, dass es am Heimflug im Allerbilligstflieger nach dieser Orgie nur Saufrass gibt, den man angeekelt wegschiebt. Die Fastenzeit beginnt. Zu Hause wartet nur der angebissene, inzwischen völlig vertrocknete Krapfen auf mich. Man sollte den Karfreitag gleich nach dem Aschermittwoch machen. Verdammte Fastenzeit. Aber hier im Flieger fasten sie das ganze Jahr. Geiz ist sowas von ungeil.
Gmunden, die Hauptstadt Europas. Jetzt müssen wir nur noch europareife Politiker bekommen, dann ist die Sache geritzt. Aber ich fürchte, die EU bekommt noch vor der Wahl kalte Füsse, spätestens beim Testbaden Ende März im Traunsee, ziemlich kalte Füsse sogar, und dann wird es doch nichts werden mit dem EU-Parlament in Gmunden. Und von den Träumen bleibt nur eine Baugrube und der Aushub. Aber das werden wir im Mai, nach den Wahlen, ganz sicher besser wissen. Aber wundern Sie sich nicht, lieber Leserlein, wenn wir hier in Gmunden vor der Wahl von Karassen und Freunden und allerlei anderen Leuten besucht werden. Die wollen nur ihren zukünftigen Arbeitsplatz genauer in Anschein nehmen! Seid höflich und nett zu ihnen, also anders als sonst zu den Touristen, und hängt alle verfügbaren Tauchsieder in den See. Vielleicht kann man das Hotel-Parlament doch noch retten. Man muss ohnedies befürchten, dass die EU-Kommission Einspruch erhebt. Es ist nämlich so: es gibt 28 Kommissare, aber nur 16 Chalets. Womit also auch das letzte Geheimnis gelüftet wäre: die rätselhaften Chalets dienen als Notunterkunft für vor das Parlament zitierte, anreisende EU-Kommissare. Wo also soll diese Crème de la Crème Europas wohnen? In der Jugendherberge? Im Rathaus? Unter der Traunbrücke? Auf den Gängen des SEP? Ratschläge werden in Brüssel gerne entgegengenommen.
Ihr Bruno Beinhart, hochaktuell und vollgepumpt mit Verdauungstabletten direkt aus Brüssel eingelangt.
Hier das geplante EU-Parlament als Lacus-Felix getarnt, aus der Vogelperspektive
Und noch ein Blick von Gmunden aus:
Soso, da muss der arme Bruno extra nach Brüssel fahren, um festzustellen, dass der Brüsseler Narrenturm dem Gmundner Protzbunker wie ein Ei dem anderen ähnelt…. Ein Blick auf die Facebook-Seite eines gewissen Theobald Gmundl hätte genügt, um feststellen, dass eine gewisse Susanne Walcher diese Erkenntnis schon am 26.12.2013 dort gepostet hat.
Und ich musste dafür nicht extra nach Brüssel.
Was schließt man daraus: Narrentürme folgen einer gewissen Bauform.
Ehrlich: mirtun das selbst nicht bemerkt haben tun, diesen Eintrag auf unserer Facebook-Seite. Das tut wohl daran liegen tun, dassmir Facebook nicht richtig „bespielen“ machen tun, sondern nur die neuen Blogs bekannt machen tun tun, gell. Die meisten gmundl-Leserleins, die allermeisten, tun nicht auf Facebook sein tun. Das tun unsere Statistiken sagen tun. Auf Facebook tun nicht einmal zehn Prozent unserer Userleins herumsörfen.
Aber es tut nicht wichtig sein tun, wer es zuerst entdeckt haben tun tut. Sondern dass es jetzt viele Leute mitbekommen tun, gell! Und das wird jetzt hier der Fall sein tun, weil der Blog von wahnsinnig viel mehr Menschen gelesen werden machen tut.
Aber trotzdem vor dem Vorhang: Der Susanne Walcher ist das schon früher aufgefallen als uns! Und mir tun zerknirscht zugeben tun: ihr Beitrag tut uns auf unserer eigenen Facebook-Seite durch die Lappen gegangen sein tun. Tut uns leid tun, gell! Ein Hoch der Erstentdeckerin! Und ihr Rückschluss, dass Narrentürme einer bestimmten Bauform folgen tun, der tut echt gut sein tun, gell! Team Gmundl
Nachbemerkung: der Bruno tut Wert lagen darauf, dass er die Geschichte zwar so gemacht haben tun tut, als ob er wegen des Baus nach Brüssel düsen getan hätte. In Wahrheit tut er Hunger auf Muscheln mit Frites gehabt haben tun, der Schlingel. Aber die Story tut sich so natürlich besser lesen tun, gell. Mehr tunmir aber nicht verraten tun aus dem Schlüsselkästchen des Schurnalimsus.