Zwischen Heuchelei und Dummheit

Babsy Blitzschnell ist das nicht mehr Wurst – Ein aufgeregter Kommentar

Wer bis jetzt nicht gewusst hat, dass der Gmundner Fremdeverkehrsdirektor eine Fehlbesetzung ist, der sollte es jetzt wissen: da gewinnt jemand den Song-Contest, hat das Pech, in Gmunden geboren zu sein, und wird prompt von Leuten vereinnahmt, die genau solchen Menschen das Leben schwer machen (ich erinnere an die Politik der ÖVP in Fragen Verehelichung von Nicht-Heteros).

Da braucht Ihre Babsy echt eine Wurschtigkeitsspritze, so regt sie sich auf. Da hilft nicht einmal mehr ein Schicksalsschlag ( 1.5 cl Tequila silver, 1.5 cl Rum weisser Bacardi, 1.5 cl Blue Curaçao, 15 cl Orangensaft). Haben doch der Herr Bürgermeister (auch so eine Fehlbesetzung) und der Fremdenverkehrsdirektor eine Bewerbung Gmundens für den Song Contest abgegeben. Jetzt weiss man endgültig, warum der Tourismus in Gmunden am Arsch ist. Das ist nicht einmal mehr eine Lachnummer, diese Stadt derart der Lächerlichkeit preiszugeben. (Die Tatsache, dass auch die Tourismusvereinigung Mühlviertler Kernland sich beworben hat, zeigt nur, dass erstens der Grössenwahn grenzenlos ist, und zweitens der Marketingwahn bereits flächendeckend die Gehirne lahmlegt!) Da kriegt man die Laufmaschen nicht mehr nur auf den Strümpfen … aber gegen die hilft wenigstens Uhu.

Gäbe es einen Verein für touristische Vollkoffer, Herr Murray hätte sich jetzt endgültig für die Ehrenpräsidentschaft qualifiziert. Ein Tourismusdirektor, der nicht einmal schnallt, dass eine Songcontest-Veranstaltung zwei- bis dreitausend Journalistinnen und Journalisten anzieht, die per Flugzeug einschweben wollen, ist mit seinem Job offenkundig überfordert, ist dafür völlig ungeeignet und fehl am Platz. Was den Bürgermeister betrifft, da kann man ohnehin nurmehr in sprachloses Staunen verfallen. Und jetzt möge keiner sagen, wegen des fehlenden Hotels fallen wir um das Grossereignis um … nichteinmal Bad Ischl mit seiner gewachsenen Infrastruktur könnte das bewältigen. Dazu: in welcher Halle will man denn auftreten lassen? In der Hipp-Halle? Oder gleich im Gemeinderats-Saal? Oder ganz hoch hinaus am Hernlersteig in luftigen Höhen? Wir könnten natürlich auch schnell eine Seebühne bauen, im Geldverschwenden mittels grossmannssüchtiger Projekte können wir dem verblichenen Haider noch immer das Wasser reichen. Eh conchitawurscht, dass man eine solche Veranstaltung unmöglich im Freien veranstalten kann. Soweit zur Dummheit. Würde die wehtun, die höchstzulässige Lärmbelastung in Gmunden wäre dank der Schmerzensschreie dauerhaft überschritten.

Als Zuckerguss über alles drüber die Heuchelei: der Gmundner ÖVP-Bürgermeister täte besser daran, sich in seiner Partei für etwas mehr Liberalität in Fragen von Partnerbeziehungen und nicht ÖVP-konformen Lebenformen einzusetzen, als jetzt grossmütig eine Einladung auzusprechen (gilt übrigens auch für den Pühringer). Immerhin gibt es bis heute ungefähr 40 – 50 (!) gesetzlich festgeschriebene Diskriminierungen von Menschen mit anderer sexueller Ausrichtung, und die ÖVP arbeitet bis heute heftig daran, dass es nicht allzu schnell deren weniger werden. Angesichts von soviel Heuchelei, braucht Ihre Babsy nichteinmal einen über den Durst zu trinken, damit ihr das Speiben kommt. Sie steigt erst gar nicht in die HiHeels, weil es sie ohnehin gleich raushauen würde. Ihre Babsy ist sonst ja total cool, aber bei sowas packt sie die kalte Wut. Da brauchts dann auch keine Eiswürferln mehr im Drink.

Aber wenn die Herrschaften etwas für die Weiterentwicklung des Tourismus und die Weltoffenheit von Gmunden machen wollen, bitte sehr, da hätte ich einen tollen Vorschlag. Gratis übrigens, obwohl mir dafür locker die Gage vom Tourismusdirektor zustehen würde. Und lebenslang täglich ein Freidrink nach Wahl. Aber bitte nicht in Gmunden, da könnens nämlich nix ordentliches mixen.

Ihr Babsy fragt ja nicht nach Geschlecht und Ausrichtung, also habe ich eine liebe lesbische Freundin (OK, sie hat mich angebaggert, eh auf die nette Art, und wir haben das unter uns Mädels amikal geklärt, irgendwie müssen ja auch Lesben auf Brautschau gehen, oder sollen die ihr Leben lang einsam bleiben?). Von der weiss ich, dass es noch immer ein spezifisches Problem gibt was die Urlaubsplanung betrifft. Ihre Babsy ist ja eine stinknormale Hetero, aber ich hab es trotzdem kapiert: wenn Pärchen, die nicht der Familienplanungsideologie der ÖVP und auch ihr fernstehender Spiesser entsprechen, wo anreisen und gemeinsam nächtigen wollen, gibt es noch immer Probleme mit Vorurteilen. Wie wäre es also damit: machen wir Gmunden zur Queer-City (Bürgermeister und Tourismus-Direktor können sich am Life-Ball im total versauten Wien informieren, was das ist!). Geben wir der Queer Community eine Heimatstadt! Ganz Gmunden schillert in den Regenbogenfarben! Statt grenzdoofer Angebote im neuesten Werbeprospekt für das Salzkammergut (da soll man um 222,– Euro pro Person ein Drei-Tagespauschale buchen, enthalten ein Besuch im Klomuseum und ein Heferl aus Gmundner Keramik, Hiiiilfeeee! Ich will die Gage vom Fremdenverkehrsdirektor, weil so viel wie dem fällt mir allemal ein!), statt also grenzwertige Angebote auf der Basis Sommerfrische 1950 sollte man der Queer Community gute Angebote machen: keine Probleme mit gemeinsamem Zimmer, ordentliche Trauungsfeiern im Schloss Ort, Schmuserecht auf der Promenade, Kongresse gegen Vorurteile. Das Lichterlfest ummodeln zur Regenbogenparade plus Ganz-Gmunden-ist-schwul-Festivals! Slogan: Gmunden, wo einem warm ums Herz wird. Das wäre mal wirklich eine neue Idee und würde auf eine grosse Marktlücke stossen. Hinterseer kann jeder, aber die Kälte in den Herzen wärmen, das können nur wenige!

Wusch, da hauterts die kleinen Spiesserleins mit ihren Spiesserleinfantasien voll aus den Goiserern, und die Krachledernen würden krachen vor Schreck. Da würde sich sehr schnell zeigen, welcher (Un)geist wirklich herrscht, und was manche Leute, die jetzt jubeln und gratulieren, wirklich denken. Da würde offenbar, wo die kleinen, engstirnigen Spiesserchens überall hocken und sabbern. Da heisst es dann Farbe bekennen, rosa, gell Herr Bürgermeister, gell Herr Murray! Wenn der Wind der Vorurteile über die Promenade weht … und wenn die Babsy sich aus purem Spass bei der Gmundner Loveparade in den Lesben-Block einreiht, davor die Schwulen, dahinter die Dragqueens. Ui, da werden sich aber die Lobhudler aufeinmal schrecken, wenn es mal wirklich richtig warm wird auf der Promenade. Wenn man die Hitze nicht aushält, sollte man sich eben nicht auf Profit hoffend in die Küche schleichen! Da besteht die Gefahr, beim Heucheln ertappt zu werden.

Guter Rat von Babsy an bestimmte Leute: zuerst denken, dann Haltung ändern, dann reden und einladen.

Jetzt kipp ich trotzdem noch einen Schicksalsschlag (und, liebe Leserleins, macht euch keine Sorgen, hat nur 8% Alkohol und danke für die Anteilnahme und Besorgnis!), man kann nie wissen, was das Leben noch bringt ausser diesen verdammten Laufmaschen. Die sind nämlich echt krass. Krasser sind nurmehr Dick & Doof von Gmunden (to whom it may concern, wie die alten Römer zu sagen pflegten).

Babsy Blitzschnell für das Team Gmundl

Am Sonntag oder Montag, je nachdem wann er Lust und Laune hat, liefert der Bruno Beinhart dann den neuesten Irrsinn rund um Lacus Infelix und die fröhlichen Nichtinvestoren. Hallo Bruno! An die Arbeit! Artikel abliefern! OK, muss man verstehen: Burnout angesichts der Gmundner Zustände. Aber die Leserleins richten dich wieder auf. Und wir alle vom Team Gmundl sowieso!

5 Antworten

  1. Scheinheiligkeit
    Ja, Scheinheiligkeit ist die vorherrschende Eigenschaft unter den Gmundner Bürgern, die sich für was Besseres halten, weil sie den schönen Traunsee (Lacus Felix) haben. Der grosse Thomas Bernhard hat diese Gesellschaft durchschaut u. literarisch kritisiert. Wäre er nicht ein weltbekannter Autor geworden, die ewig gestrige Urbevölkerung Gmundens hätte ihn verdammt.
    Habe einige Bemerkungen von Gmundnern gehört, über Conchita Wurst vor dem Song Contest, natürlich diskriminierend u. intolerant bis zu geht nicht mehr. Aber wenn jemand Erfolg hat, dann wollen die Gmundner auf den Zug aufspringen. Der Durchschnitts-Gmundner ist eben engstirnig, provinziell, intolerant u. neigt sich zu Klüngeln zusammenzutun besonders an Stammtischen, wo die selben Personen sich treffen u. immer das gleiche „dischkurieren „..

  2. Nein Babsi, Du irrst Dich. Die zwei Vögel haben das nie gesagt. Nie gesagt, sicher nicht. Oder doch???? Verdammt ich gehe sofort zum offenen Fenster. Mir wird plötzlich so WARM,, bei so viel Dummheit.. .

  3. Jetzt haben Sie den Nagel wieder einmal auf den Kopf getroffen!
    Meine Gratulation!
    Diese Lachparade an Aussagen und Tätigkeiten ist ja nicht einmal mehr für den Schießstand im Wurstelprater tolerierbar.

  4. […] Babsy Blitzschnell ist das nicht mehr Wurst – Ein aufgeregter Kommentar […]

  5. Danke liebe Babsy und lieber Bruno wenn wir euch nicht hätten. Und das Gmundl Team sowieso.
    Uns haben Urlauber gefragt, nach an gewissen Mur a i kennt den wer?
    Dann haben wir gehört, dass ein roter Häuptling, der außer dem Reservoirunterricht auch noch in ein Studium machte sich mehrmals übergeben musste. Warum? Der rote Häuptling musste sich so sehr über seinen eigenen Stamm ärgern, dass ihm mehrmals das Kotzen kam. Im Stamm haben sich durch Einheirat untaugliche Männer eingenistet. Er hätte ja einen Kampf mittels Abstimmung und den Rat des Ältesten gegen die Bleichgesichter, diese sind wegen des Bevorstehenden schwarz bemalt, durchführen wollen. Dieser Sauhaufen von Untauglichen dürft nicht in den Griff zu bringen sein. Die Häuptlinge Silliux und Heidriux standen ihm mit Rat und Tat zur Seite. Doch der Häuptling vom Silbersee hätte das Wissen für eine Verbesserung. Doch der versaute Indianerstamm hinderte ihn bis jetzt an einer Verbesserung der Situation. Den weisen Ältesten können sie nicht mehr fragen , weil ihn der versaute Stamm verjagte. Die Situation soll soweit fortgeschritten sein, daß der weise Häuptling in Wel.west City mit einem Stammesältesten zusammentraf. Vom Stammesältesten wurde ihm die Tochter angeboten. Er nahm dieses Angebot an. Wel.west City soll ein fruchtbares Pflaster sein. Dieser Umstand soll für neues,gesundes Leben von Vorteil sein. Indianer von anderen Stämmen erzählen, dass der Häuptling seinen versauten Stamm verlassen wolle und in Wel.west City sein Zelt aufschlage Weiters wolle er sich in einer Indianerzentrale einem größeren Indianerstamm anschließen. Dort könnte er dann sein Wissen einbringen.
    In Gmunden unterm Volk geht die Meinung um, dass man mindestens 3 mal heiraten muß um Bürgermeister zu werden. Sammelt man beim Heiraten viel Erfahrung kann man auch mit dem Volk umgehen. Da hinken Schwulen und Lesben nach, weil da hört man immer nur von einer Verpartnerung.

    katze katze

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