Liebe Leserleins!
Ein der richtigen Schreibung nicht ganz fähiger Poster hat – er ist kein Feigling – mit Klarnamen gepostet und mich, Ihre liebe Babsy Blitzschnell, als „blitzdumm“ bezeichnet. Nun, aus dem Mund/der Feder/der Tastatur mancher Leute betrachte ich das als Adelung. OK, auch wir haben manchmal Fehler im Text, aber bei unseren erkennt man: Flüchtigkeitsfehler. Die hier haben System: Unkenntnis. Da der liebe Poster auch nicht internett-affin genug war (vielleicht bei Gottfried „The Internet“ Schrabacher einen Internetkurs besucht), hat er an einer Stelle gepostet, die nicht ganz so ideal ist, weil sie kaum gelesen wird. Unter „Über“ nämlich, statt beim Blogbeitrag. Aber gut, wollen wir mal nicht so sein, vielleicht ist er bloss neu hier, also stelle ich die beiden Postings hier vorn im Blog noch einmal ein, damit alle Leserleins sich von der beeindruckenden Argumentationsfülle und der Tiefe der Gedanken überzeugen können.
Da wir schon länger nicht mehr in der früheren „gmundl-Sprache“ schreiben, viele Leserleins meinten, wir würden da einen Beitrag zur Verkümmerung von Rechtschreibung und Grammatik leisten, haben wir hier vorn aus Lehrzwecken natürlich die Fehler im Posting rot angezeichnet. D. h.: rote Farbe und Rufzeichen dahinter kennzeichnet die richtige Schreibung, gell! Die roten Beistriche sind die, die gefehlt haben. Wir tun das, damit junge, ungeübte Leserleins kein falsches Sprachbild bekommen, gell! Frau tut, was sie kann, auch wenn sie blitzdumm ist.
Nur der Ordnug halber: wenn mich jemand als „blitzdumm“ bezeichnet, geht mir das an meinem wohlgeformten Hinterteil vorbei. Aber wer mich so nennt, muss halt damit rechnen, dass das Kompliment postwenden zurückkommt, gell! Da erlaube ich mir dann auch, entsprechende Formulierungen zu finden. Vor allem wenn man im Posting beweist, dass man nichts von dem verstanden hat, was hier geschrieben wird. Man kann durchaus anderer Meinung sein als wir, klaro, davon lebt Demokratie, aber gegen Argumente zu argumentieren, die wir gar nicht verwendet haben, naja, da sollte man vielleicht den ehemaligen Filosofie-Professor zu den Regeln der Logik befragen, vielleicht kann der weiterhelfen, weil man damals im Unterricht dummerweise geschnarcht statt zugehört hat.
Untenstehend bringen wir also die beiden Postings unseren geneigten (und auch den nicht so geneigten) Leserleins zur Kenntnis – mitsamt meinem Kommentar dazu und mit den bereits erwähnten Korrekturen in roter Farbe, damit mans ja recht gut sieht. Hätte ich in wenigen Sätzen so viele Fehler bei einer Deutscharbeit abgeliefert, ich hockerte heute noch in der Schule und müsste Beistrichsetzung und Grossschreibung üben, gell. Wir veröffentlichen die Postings diesmal sogar in der Reihenfolge des Eintreffens, weil sie da lustiger zu lesen sind, die beiden Postings.
Noch etwas fällt mir ein: es gibt eine Homepage der Initiative für ein zugfreies Gmunden. Da kann man sich deren Argumente noch einmal in Ruhe zu Gemüte führen und sich selbst ein Bild machen:
http://www.zugfreiesgmunden.at/
Babsy „blitzgscheit“ Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Anton Höchtl
Gesendet am 19.10.2014 um 7:56 nachmittags
Babsy!i B!blitzschnell erscheint mir mittlerweile eher als blitzdumm. Wenn ich mir die letzten Beiträge ansehe, glaube ich doch, dass sie zwischendurch z!Zuviele!s Cocktails geschlürft hat.
Zu unserem demokratischen Selbstverständnis gehört es, auch blitzdumme Postings zu veröffentlichen. Das jämmerliche Deutsch vom zweiten Satz hamma halt mal so stehen lassen tun getan. Tut bei uns schliesslich eine Tradition haben, gell, weil wir hamma hier früher im gmundl-Sprech schreiben machen tun getan, gell! (Au weia, ich kann die gmundl-Sprache nicht so gut wie der Bruno, auf dass er bald wieder auf den Füssen ist!)
Babsy Blitzschnell f. d. TG
Anton Höchtl
Gesendet am 19.10.2014 um 8:07 nachmittags
Nochmals, da ich mich so geärgert habe:
Babsy!i Blitzschnell erscheint mir eigentlich b!Blitzdumm. Sie ist gegen das Hotel und gleichzeitig gegen den Tagestourismus. Mir muss man erklären, wie Nichttagestourismus ohne Hotel funktionieren soll.
Weiters verstehe ich nicht, was ein Brand vor mehr als 10 Jahren mit aktuell schlechtem Wasser zu tun hat.
Vielleicht hat sie einfach in letzter Zeit zuviele Cocktails getrunken.
Es ist sehr einfach, alle anderen für dumm zu erklären, ohne selbst etwas K!konstruktives zu tun.
Das Problem von Gmunden sind in Wahrheit Leute wie Babsy Blitzschnell. Alle, die etwas unternehmen, für dumm zu erklären, ohne selbst etwas aktiv zu machen.
Anton Höchtl
(Ich bin ja nicht zu feige, mich zu deklarieren!)
Dass man Ihnen das erklären muss, wäre uns auch so aufgefallen, gell!
Und: Mann muss nicht besonders tapfer sein, gell, wenn mann sich als Adorant der Machthaberer geriert. Kritiklos auf Seiten der Machthaberer zu stehen, das ist echte Feigheit! Und wenn Sie zu schneckendumm sind, zu schnallen, dass wir hier nicht gegen ein Hotel sind, bloss gegen DIESES Hotel und gegen Hotelbauten ohne vorheriges Stadtkonzept, dann ist das nicht unser Problem, gell. Daher in ganz einfachen Worten, damit auch Sie es verstehen: Tagestourismus jener Art, wie er in Gmunden derzeit üblich ist, kostet mehr als er bringt. Er ist umwegunrentabel. Was Gmunden braucht sind Überlegungen, ob und wie hier Qualitätstourismus möglich ist. Dann kann man die Hotelfrage sinnvoll diskutieren. Einfach bloss ein Hotel hinknallen, das geht daneben. Die Hotelschliessungen der letzten Jahrzehnte beweisen das mehr als deutlich. Aber wahrscheinlich bin ich zu dumm, und nur Hochintelligenzler wie Sie können aus dem Hotelsterben auf Massenansturm von Touristen schliessen, weshalb wir nicht nur eines, sondern gleich drei oder vier neue Hotels brauchen. Aber Sie haben sicher auch eine total schlaue Erklärung dafür, warum sich die Investoren um das Asamer-Hotelprojekt total gerissen haben. Die Wahrheit ist halt leider anders, gell, kein seriöser Investor wollte da was auf den Tisch legen. Und es ging nie um das Hotel, das war nur ein Hebel, um billig an die Seebahnhofgrundstücke und die Umwidmungen auf den Parkhotelgründen zu kommen. Aber das erkennt halt nur ein Dummerl wie ich, gell! Also erheben Sie Ihr Apfelsaftglas auf die Mächtigen, ich schlappere lieber meine bescheidenen Longdrinks aufs Wohl der kleinen Leute, die es sich nicht richten können.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Ach, fast hätt ichs vergessen: die Brandfrage und Grundwasserverseuchung. Vielleicht hätten Sie im Chemie-Unterricht besser aufpassen sollen (nachdem Sie schon die Filosofie-Stunde verschnarcht haben). Aber ein Umwelttechniker kann Ihnen mögliche Zusammenhänge erklären. Wir sagen ja nicht: es war so. Wir erzählen halt, was sich die Leute so erzählen und betonen die Unschuldsvermutung, gell. Klären müssen das die Fachleute, klaro. Aber dass man erst nach vielen Monaten auf die Idee kommt, sich auch mal im Bereich der Schotterer umzusehen, macht halt auf jeden Fall nachdenklich, gell. Da fragt man sich, wer angesäuselt ist: ich, die ich diese Frage stelle, oder jene, die sie monatelang nicht stellen. Und jetzt ist das Landeskriminalamt in Sachen Grundwasser unterwegs. Konklusio: Sie bestätigen den Pisa-Test – die Fähigkeit sinnentnehmenden Lesens ist diesem Test zufolge in Österreich nur beschränkt verbreitet.
Mit der zunehmenden Leserzahl des Blogs (so schön das auch ist) erhöht sich allerdings auch zwangsläufig die Zahl der Dumpfbacken und Dumpfbacken Postings. Das ist eine allgemeine Feststellung, die sich auf alle möglichen Foren bezieht und keine Anspielung auf Postings in diesem Blog.
Das immer wieder über „anonyme“ Poster diskutiert wird, kann ich nicht nachvollziehen.
Es gibt keine anonymen Poster im Internet. Jeder Poster ist nachvollziehbar, egal welchen Namen er benutzt. Besonders in diesem Blog, wo man sich mit einer „echten“ E-Mail Adresse anmelden muss.
Wenn jemand bei sich selbst angestellt ist oder nicht von anderen abhängig ist, ist es ein leichtes, mit „echten Namen“ zu posten.
Ist man bei sich selber angestellt und/oder vertritt die Meinung der regierenden Partei, dann ist es doch kein Problem seinen Namen zu benutzen und sich über die „anonymen“ Poster abfällig zu äußern.
Bin ich bei der Gemeinde angestellt oder in einem, der Partei zugehörigen, Unternehmen, dann sieht die ganze Sache doch völlig anders aus.
Schreibe ich kritische Kommentare, dann muss ich mit empfindlichen Konsequenzen rechnen. Das müsste eigentlich jedem klar sein.
Ich könnte natürlich auch mit meinem richtigen Namen schreiben und damit kokettieren, bezahlt dann einer der Namenskritiker mein Gehalt, wenn ich dadurch meinen Job verliere?!
Außerdem halte ich es persönlich für sehr fragwürdig, mit „echten Namen“ durch das Internet zu geistern. Ob nun bei Facebook, Google oder wo auch immer, das Internet vergisst nichts!
Schon viele haben ihren Job verloren und einige haben sich sogar umgebracht, weil sie mit ihrem Namen gepostet haben und nicht selten einen Shitstorm ausgelöst haben oder beschimpft/bedroht wurden.
In anderen Ländern ist es übrigens völlig normal, selbst in großen Zeitungen, anonym Leserbriefe zu schreiben. Dort steht dann unter dem Leserbrief : (Name und Anschrift der Redaktion bekannt). Eine völlig normale Sache also.
Wir sollten damit das „Anonym-Posten-Thema“ für alle Zeiten abschließen.
Ich bin kein Rechtschreibfetischist und mache selber Fehler. Ebenfalls überprüfe ich keine Postings auf Rechtschreibfehler.
Obwohl ich mir es manchmal nicht verkneifen kann, wenn es wirklich schlimm wird.
Sätze wie : „dan komst tu zu mir un ich schenke dich ein Kafe“ sind keine Seltenheit.
Ich war lange Jahre Admin in einem großen Chat und da bekommt man wirklich zu spüren, was wirkliche Rechtschreibfehler sind.
Die meisten Fehler in Chats und im Internet sind übrigens völlig banale Fehler. Die (größtenteils) Jugendlichen kennen anscheinend kein denn, wenn, dann, meinen, deinen, seinen mehr.
„Eyyyy alter, wen du große Töne spucken tust, dan kom ich ma vorbei, dan tue mein Bruder mitbringen un sein Hund und dan werden wir sehen tun“ ist ein krasses Beispiel dafür.
Allerdings waren auch äußerst lustige Dinge dabei, die ich leidenschaftlich gesammelt habe. „Ich glaub ich hab ne Vatermogana“ ist ein schönes Beispiel oder „Wieso heißt Du eigentlich Tina18, obwohl Du erst 15 bist, Kevin heißt und ein Kerl bist?“
Ich schweife schon wieder ab …. *seufz* …
Ok, im Falle Babsy kann ich es allerdings nachvollziehen. Wenn mich einer als blöde, dämlich, dumm etc. bezeichnet, dann auch noch ein verworrenes Posting folgt, dann muss man auch das Echo vertragen können.
Ist mir auch vor ein paar Tagen passiert, wo ich auch mit aller Härte zurück geschlagen habe, auch mit Hinweis auf mangelnde Rechtschreibung.
Ich habe fertig ……. eh schon wieder viel zu viel geschrieben …..
fiel Ehrfolg un ein schön Abent^^
Dieser Beitrag wurde von einem unbekannten Indianerstamm im brasilianischen Urwald auf Rechtschreibfehler überprüft und für gut befunden.
Liebe Babsy,
auch wenn ich Deine Artikel oft gerne lese (manchmal zustimmend, manchmal irritiert), glaube ich, dass Du Dich hier auf gefährliches Terrain begeben und Dich wohl auch selbst des schlechten Stils schuldig gemacht hast.
Zum schlechten Stil:
In diesem Blog hast Du nach meinem Wissen über den Inhalt ebenso die Entscheidungsgewalt wie über die Freigabe von Kommentaren, was doch ein gewaltiges Kräfteungleichgewicht zwischen Dir und dem einfachen Kommentarschreiber entstehen lässt. Dir da einen Kommentar herauszupicken und den Verfasser wegen Rechtschreibfehlern niederzumachen, ist meiner Meinung nach allzu billig. Keiner von uns ist seit der Rechtschreibreform vor dem einschlägigen Fehlerteufel hundertprozentig sicher. Et tu, Babsy, und ich sowieso.
Es soll doch hier auch eine offene Diskussion ermöglicht werden, wie sie in anderen Regionalmedien nicht (mehr) stattfindet, oder verstehe ich das falsch?
Dann sollte man sich als Leser und fallweiser Kommentarschreiber nicht davor fürchten müssen, vor die virtuelle Tafel geholt und vor versammelter Klasse lächerlich gemacht zu werden. Gerade für Meinungen, die sich nicht mit der des Blogschreibers decken, sollte dies umso mehr gelten.
Oder siehst Du das anders?
Zum gefährlichen Terrain:
Hmtja, meine Schulzeit war auch noch vor der sog. Rechtschreibreform. Aber auch damals war es – wenn ich mich nicht völlig falsch erinnere – nicht immer angebracht, vor einer Infinitivkonstruktion mit „zu“ einen Beistrich zu setzen (über Details können wir uns gerne unterhalten).
Seit der RSR dürfte die Notwendigkeit von Beistrichen in den meisten Fällen überhaupt entfallen sein bzw. scheint weitgehende diesbezügliche Entscheidungsfreiheit zu herrschen.
Den Beistrich vor „mich zu deklarieren“ hätte ich jedenfalls schon zu meiner Schulzeit nicht gesetzt, und den vor „alle anderen für dumm zu erklären“ kann man zumindest heute nicht mehr verlangen.
Schlimmer noch: in Deiner Antwort auf den Höchtl’schen Kommentar kann ich nach erstem Überflugslesen auch einige rechtschreibtechnische Fragwürdigkeiten erkennen, sogar – wenn ich richtig gezählt habe – mehr als in dem inkriminierten Posting. Näheres gerne per mail.
Aber nochmal: soll es hier um Rechtschreibung gehen oder um den freien Meinungsaustausch? Soll man nicht auch im Affekt schreiben dürfen, ohne sich um die letzten Details der Formulierung Gedanken machen zu müssen? Lebt nicht gerade auch dieser Blog davon, dass die Verfasser auch mal in heiligem Zorn das herausblasen, was in ihrem Kopf Überdruck verursacht?
In diesem Sinne hoffe ich auf jede Menge vergnüglichen Lesestoff und abweichende Gedanken aller Art
Dein Aushilfspedant
Ehrlich: ich finds ganz lustig, wenn hier mal Rechtsschreibfragen diskutieren. Zeigt nämlich, dass staatliche Bevormundung, nichts anderes war die RS-Reform, mitunter wirklich höchst fragwürdige Resultate hervorbringt. Grundsätzlich gilt – das habe ich auch geschrieben – dass es mit der Einführung der neuen RS keine verbindliche RS mehr gibt. Vorher war der Duden allgemein verbindlich. Jetzt muss die neue RS zwar in Schulen unterrichtet und im Amtsverkehr und Gesetzen verwendet werden, ist aber im Grundsatz völlig freigestellt. Dazu kommt, dass sich selbst die beiden wichtigsten Nachschlagwerke (Duden und Bertelsmann-Lexikon) bei rund 7.000 Fällen (ich hab es nicht nachgezählt, entnehme ich den Zeitungen) unterscheiden. Klaro, da kennt sich niemand mehr aus.
Jawohl, die Beistrichregeln sind selbst im Regelwerk defacto völlig freigegeben. Aber in den Zeitungen und Buchverlagen werden fast ausschliesslich die Beistrichregeln der alten RS weiter verwendet, weil sie Texte recht gut strukturieren. Wir hier machen uns halt den Scherz, beim „ß“ die Schweizer Regelung zu verwenden, also immer „ss“. Dazu kommt noch, weil es wirklich blöd aussieht (und weil wir die neue RS auch ein wenig verulken), dass wir die Extremregel dieser neuen RS für Fremdworte anwenden: Filosofie.
Die fragwürdigen Stellen in meiner Antwort, die würden mich schon interessieren. Ich habe mir nämlich in diesem Fall erlaubt, den Text von einer Profi-Lektorin gegenlesen zu lassen, damit alles ok ist. Natürlich gibt es immer Randbereiche, die nicht ganz eindeutig zu klären sind. Sprache ist nämlich nicht immer streng logisch, das ist doch klar. Aber im von mir etwas harsch behandelten Posting war schon klar erkennbar, dass hier jemand echte Fehler begangen hat. Ob aus Flüchtigkeit oder Unwissenheit kann ich nicht beurteilen. Aber eigentlich habe ich meine Reaktion wegen der Logikfehler in der Argumentation so harsch abgefasst: man kann Dinge durchaus anders sehen als wir/ich. Ich werde nicht müde, das zu betonen. Aber wenn die Gegenargumentation unlogisch ist und Argumente widerlegen will, die hier so gar nicht geschrieben wurden (jedenfalls nicht von mir), dann sollte man sich gleichzeitig nicht dazu verleiten lassen, mich als „blitzdumm“ zu bezeichnen, während man sich selbst inhaltliche und formale Blössen gibt. Darum meine saftige Antwort. Nichts geht mir mehr auf die Nerven, als Leute, die sich in der Übereinstimmung mit den Machthaberern sonnen. Das ist so billig. So einfach. Und so wirklich feig.
Heiliger Zorn ist schon ok, denn habe ich hier aber nicht erkennen können, dafür war zum Ausgleich die Argumentation intellektuell(!) unehrlich. Jeder hier in der Stadt weiss, dass öffentliche Kritik an bestimmten Leuten zu existenzieller Gefährdung führen kann. Dann mit dem Wort „Feigheit“ herumzuwerfen, das ist schon ziemlich daneben. Denn die offene Diskussion hier im Blog ist letztlich nur deshalb möglich, weil viele Leute hier frei und offen ihre Meinung sagen können, ohne dass man sie rauschmeissen oder dumme Briefe schreiben kann, man möge diesen Leuten keine Aufträge mehr erteilen. So läuft nämlich der Hase angesichts der Jagdgesellschaft.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Hallo Babsy!
Ganz interessante Diskussion, die da zwischen Dir und dem armen Anton Höchtel abläuft.
Wenn Du Zeit findest, würde mich eine genauere Erklärung Deiner Feststellung “ Tagestourismus jener Art, wie er in Gmunden derzeit üblich ist, kostet mehr als er bringt; er ist umwegunrentabel“, interessieren.
Genau sowenig kann ich mit der Forderung nach mehr „Qualitätstourismus“ für Gmunden anfangen; wie soll der wohl aussehen?
Eine Bitte: „Betoniere“ mich ( ich kenne Deine Affinität zu Beton!)
nicht so zusammen, wie den armen Anton Höchtel!
Und:
Ceterum censeo,“ Regionalzug durch Gmunden“ esse delendam!
Keine Sorge, ich betoniere normalerweise niemanden. Nur wenn man mir blöd kommt. Da werde ich sarkastisch bis böse, gell. Aber wenn jemand so freundlich und nett wie in diesem Posting schreibt – nee, kommt nicht in die Tüte, so jemanden zu betonieren. Da tausche ich gern Argumente aus, so wie es sich gehört.
Ja, das mit dem „umwegunrentabel“ war natürlich eine Paraphrase (im musikalischen, nicht im sprachlichen Sinn, wow, heute schreib ich wieder irre gscheit und hochgestochen), also das war eine Paraphrase auf das wunderbare Wort „Umwegrentabilität“. Beim Tagestourismus liegt genau das Gegenteil vor: es liegt eine UmwegUNrentabilität vor. Beispiel: die Leute werden mit dem Bus zur Grünberg-Seilbahn gekarrt, fahren rauf und runter. Konsumieren oben am Berg bescheiden bis gar nichts, kommen wieder runter und latschen zum Parkplatz beim See. Dort hat der Busfahrer inzwischen ein paar Tischerln aufgestellt, und die Leute kaufen Getränke im Bus und essen ihre eingepackten Mitbringsel von zu Hause. Sie benützen aber Gmundner Infrastruktur: Strassen, Häusl, Abfallentsorgung etc. Unterm Strich bleibt ein Verlust, weil das wenige, das sie hier kaufen, nicht reicht, um die Gesamtkosten zu decken.
Dazu kommen die ökologischen Schäden, die dieser Tagestourismus verursacht. Dem steht kein Nutzen gegenüber, mit dem man diese Schäden rechtfertigen oder gar beseitigen könnte.
Man weiss aus vielen Untersuchungen, dass der Tagestourismus jener Tourismus ist, der mit Abstand die höchsten öffentlichen Kosten generiert und die meisten Resourcen verbraucht, ohne auch nur annähernd die so entstandenen Kosten zu decken. Was nicht heisst, dass der eine oder andere Betrieb davon nicht profitiert (etwa die Seilbahn). Volkswirtschaftlich gesehen ist es aber ein Verlustgeschäft, für das die Allgemeinheit bezahlt.
Was den Qualitätstourismus betrifft, eine schwierige Sache. Ich werde hier nicht auf ein paar Zeilen eine befriedgenede Antwort oder gar eine Lösung anbieten können. Darum sage ich ja: zuerst einmal untersuchen, welche Möglichkeiten es gibt, dann kann man entscheiden. Die Grundidee, die nicht nur hier bei uns jetzt diskutiert wird, sondern auch in Gmundner Parteien jenseits der ÖVP ist die, Gmunden langfristig wieder als Kurstadt zu positionieren. Das ist ein Programm für 20 Jahre, und braucht ein völlig neues Konzept für die Stadt. Man könnte etwa im Klosterplatz-Viertel ein Kurzentrum mit öffentlichen Kurparkanlagen schaffen. Putz- und Hotelgründe, Seebahnhofgründe, Einbeziehung der Klöster – da ergäben sich viele Möglichkeiten. Aber dazu müsste man zuerst einmal ein Konzept für dieses Stadtteil entwickeln. Auch klar: ohne Investitionen durch das Land in die Infrastruktur wird es nicht gehen. Man blattelt offenbar locker zig Millionen für die RegioTram und das Rundherum hin, ohne dass der Nutzen wirklich klar ersichtlich ist. Wenn man dagegen in eine sinnvolle Erneuerung des Viertels um den Klosterplatz investiert, könnte das der Stadt wirklich einen Aufschwung ermöglichen. Aber wie gesagt, das sind nur so ein paar Gedanken. Aber sie werden bereits diskutiert – leider nicht in der ÖVP, die mauert und spielt weiter Hotelbau zu Asam, damit die hohen Herren nach dem wirtschaftlichen Niedergang wenigstens noch ein bisserl eine Alterssicherung verdienen mit ein paar Luxushüttn, die der Stadt wenig bringen.
Babsy Blitzschnell f. d. TG