Archive for November 2014

Wo bleibt das Positive?
30. November 2014

Heute mit Gastkommentar von Michael Amon
sowie einem von AndyB

Liebe Mitmenschen!

Heute gibt es zwei Gastkommentare.

Der erste Gastkommentar ist von Michael Amon. Er ringt noch immer mit der Frage, ob er hier regelmässig schreiben soll. Möge die Stimme in ihm obsiegen, die für Regelmässigkeit ist. Wäre schön. Würde uns alle freuen. Er hat auch diesmal gezögert. Man könnte das jetzt für eine Masche halten. Ist es aber nicht. Er hat gemeint: „Ich lese die OÖN schon lange nicht mehr. Die dortigen Kommentare sind unter meiner Wahrnehmungsschwelle.“ Warum er trotzdem einen Kommentar von Edmund Brandner kommentiert, wird er selbst beantworten.

Der zweite Gastkommentar kommt heute von unserem bewährten AndyB. Er bringt die Diskussion übers Diskutieren sehr gekonnt und witzig wie immer auf den Punkt. Wir verneigen uns vor ihm und danken. Damit und mit der Veröffentlichung der samstäglichen Keilerei zwischen Postern und mir beenden wir dann diesen Themenkreis für diesmal. Kann sein, dass er sich ein andermal wieder öffnet. Hoffentlich haben wir alle etwas daraus gelernt.

Bevor ich es vergesse: wir werden alle Versuche diverser Kampfposter diesen Blog zu obstruieren unterbinden. Es geht hier um die Interessen der Bürgerschaft, nicht um kleingeistiges Gezänk, das man scheinbar mancherorts für Diskussion hält.

Wir haben daher eine Anzahl von Postings jetzt gestrichen, da die IT-Leute in unserem Team herausgefunden haben, dass sie alle vom gleichen Internetanschluss gepostet worden sind. Die angegebenen Namen stammten aus Ebensee. Sie waren möglicherweise getürkt. Auch schon veröffentlichte Postings waren betroffen. Den Verursacher jedoch kennen wir. Wir müssen uns bei der Gmundner ÖVP entschuldigen. Wir hatten sie schon im Verdacht, hier ein paar Kampfposter auf uns loszulassen.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


Tierisches

Ein Gastkommentar von AndyB

ui ui ui …. bei politischen Ansichten kocht aber hier die Volksseele hoch …

Bei Sachthemen ist noch Friede, Freude, Eierkuchen, aber so …. das geht ja überhaupt nicht.

So ganz verstehe ich das allerdings nicht!

Bei Ex-Bürgermeister Köppl wurde auch kräftig über die Person hergezogen und es hat irgendwie niemanden gestört. Aber bei Herrn Krapf wird jetzt sogar die berühmt berüchtigte Magister Keule ausgepackt. (ooooh aaah Herr Magister und Frau Magister, wahrscheinlich auch Kind Magister und Hund Magister).

Auch Herr Köppl mag privat ein netter Mensch sein (es gilt die Unschuldsvermutung), aber das steht doch hier überhaupt nicht zur Debatte.

Zur Debatte stehen Taten, Leistungen, Entscheidungen, Fehlentscheidungen, Führungsstil etc. und nicht die Privatperson.

Die sehe ich bei Herrn Magister Krapf nicht ….. jedenfalls bisher noch nicht. Da sehe ich eher ein großes Nichts …

Nach meiner bescheidenen Einschätzung ist er eher ein Bauernopfer. Man braucht ein neues Gesicht und dazu noch ein möglichst unbescholtenes. Keinen Pleitier oder sonst jemanden mit negativer Vorgeschichte. (…. hmmm … sieht geschrieben recht putzig aus, das Wort …. eine Plei Tier …. ob es sich dabei wohl um eine geschützte Art handelt?)

Ob er auf Dauer das Amt bekleidet, das wird man sehen, allein der Glaube fehlt mir. Rücktritt, ein neues Gesicht und die Debatte darüber lenkt erst einmal von den aktuellen Baustellen (im wahrsten Sinne des Wortes) ab.

Wie ich bereits geschrieben habe : im Hintergrund zieht die alte Garde die Strippen und viele Änderungen oder gar ein Ende der Regio oder Ende der unseligen Hoteldebatte sehe ich da nicht. Ich sehe da keinen, der mit dem “eisernen Besen” kehren wird.

Jedenfalls, was ich schreiben wollte …. (ich werde ja immer so schnell abgelenkt) : Die Privatperson lässt keinerlei Rückschlüsse auf die “Amtsperson” zu.

Ich kenne das aus einer anderen Branche ziemlich gut. Leute, die man allgemein als echte Kotzbrocken bezeichnete, waren privat oft genau das Gegenteil und die “netten Typen von Nebenan” waren privat manchmal die größten …. Dingsgeigen. Aber bejubelt wurden beide Spezies.

Jetzt muss ich aber aufhören …. “The Internet” scheint immer noch im Blog gefangen zu sein, denn es klopfte grade aus dem Monitor und eine Stimme rief verzweifelt : “jetzt holt mich doch endlich mal hier raus”.

Es gibt hier noch eine aussterbende Tierart, fällt mir da noch grade ein ….. die Sa Tiere …


Wo bleibt das Positive?

Gastkommentar von Michael Amon

Zu Edmund Brandner fällt mir nichts ein.

Vorweg ein Eingeständnis: ich lese die OÖN schon lange nicht mehr. Nicht weil sie in der österreichischen Zeitungslandschaft eine besonders schlechte Zeitung wäre. Da legt noch immer Herr Fellner die Meßlatte auf. Die zu unterschreiten ist schwer. Ich brauche sie OÖN bloß nicht, um informiert zu sein. Dort, wo ich von ihr Information erwarten würde, bekomme ich keine. Das kann ich gratis in den Tips und in der Rundschau auch lesen. Das finde ich zwar sehr bedauerlich, denn ich glaube nicht, daß dieses Gratismodell funktionieren kann. Aber ich habe die Gratiszeitungen nicht erfunden. Ob sie auf Dauer den Bezahltzeitungen den Rang ablaufen werden, kann ich nicht sagen. Eine Bedrohung sind sie auf jeden Fall. Auch eine Bedrohung für die Pressefreiheit. Mit der ist es aber in den Lokalmedien ohnedies nicht weit her. Also lese auch ich – eigentlich gegen meine eigene Überzeugung – die Gratisblätter. Die OÖN haben es mir wirklich leicht gemacht. Aber zum Thema.

Man hat mich mehrfach gebeten, mich zum Kommentar von Edmund Brandner über die Stimmung in Gmunden zu äußern. Man schickte mir den Kommentar, den ich – siehe oben – nicht gelesen hatte. Nach Lektüre des Artikels hatte ich dazu sehr wenig Lust. Auch wenn es arrogant klingen mag, aber argumentativ ist der Artikel offen wie ein Scheunentor. Es macht wenig Spaß gegen eine derartige inhaltliche Petitesse anzutreten. Das ist keine Herausforderung, daher läuft man Gefahr, unter den eigenen Ansprüchen zu bleiben. Nachdem ein paar weitere Anfragen kamen, habe ich mir den Artikel noch einmal durchgelesen und mich entschlossen, doch eine Antwort zu schreiben. Aus zwei Gründen: erstens werde ich persönlich attackiert. Würde mich wenig stören. Aber mir geht es auf die Nerven, dass Herr Brandner nicht aufhört, Märchen zu verbreiten.

Der zweite und wichtigere Grund: Brandner offenbart hier ein Verständnis von Journalismus, mit dem man sich auseinandersetzen muß. Ein Verständnis, das zu genau jenem Verlautbarungs- und Affirmationsjournalismus führt, der in lokalen Medien oft betrieben wird. Genau dieser Journalismus ist es, der nichts sieht, nichts hört, nichts schreibt, und es den Machthaberern ermöglicht, ihre Geschäfte unauffällig zu betreiben. Ich sage nicht, daß das die Absicht dieser Art von Journalismus ist. Aber die Unterbindung des Diskurses, die Vermeidung von Kritik an den Mächtigen und ihren Machenschaften ist der Kollateralschaden, den dieser Journalismus verursacht. Dazu offenbart Brandner ein Verständnis von zivilgesellschaftlichem Diskurs, das nicht ganz auf der Höhe der Zeit ist. Letzten Satz habe ich sehr höflich und vornehm formuliert. Es geht mir hier außerdem wie vielen in Gmunden: ich kenne Brandner persönlich, plaudere gern mit ihm über die Weltlage und trinke dazu ein Gläschen. Das hindert mich aber nicht daran, ihn in seiner Funktion als Journalist heftig zu kritisieren. Das nur nebenbei zur derzeit im Gmundl-Blog laufenden Auseinandersetzung in Fragen Diskussionskultur und angeblich persönlicher Beleidigung mittels Kritik. Als Autor muß ich tagtäglich mit der Kritik von Literaturkritikern leben und darf das nie persönlich nehmen. Egal ob ein Buch von mir gelobt oder in der Luft zerrissen wird.

Schon die Prämisse von Brandner »über der Traunseestadt hängt die Mieselsucht so zäh wie der Nebel« ist Polemik ohne Inhalt. Hier wird die gesamte Gmundner Zivilgesellschaft, die sich kritisch äußert, in Bausch und Bogen als »mieselsüchtig« diffamiert. Aber was können die kritischen Menschen dafür, daß Herr Brandner offenbar in der besten aller denkmöglichen Welten lebt? Oder leben muß. War die Kritik an der Art des Hotelbaus nicht berechtigt? Ist alles, was rund um die RegioTram gesagt wird, wirklich grundfalsch? Sind die Sorgen und Bedenken der Bürgerinnen und Bürger nicht Ernst zu nehmen? Das Hotel haben ja nicht die »mieselsüchtigen« Kritiker verhindert. Es waren schon die Asamers selbst, die sich da ein Haxl gestellt haben. Unter freudiger Mithilfe des Ex-Bürgermeisters. Was hat die Kritik an den merkwürdigen Vorgängen rund um Lacus Felix mit »mieselsüchtig« zu tun? Wenigstens einen kleinen Ansatz zur Analyse, einen kitzekleinen Versuch, die Vorgänge zu verstehen, kann man von einem Journalisten, der Kommentare schreibt, schon erwarten. Warum sollen die Leute nicht über die »Dicke von Leitungsmasten« der Regio diskutieren? Die sind nämlich wirklich ausnehmend häßlich. Keine Visitenkarte für eine Stadt, die auch vom Tourismus lebt. Das Gleiche gilt für die Seilbahnstationen.

Nur »Juhu, wir haben eine Seilbahn« zu rufen, ist gar wenig. Auch wenn das den Politikern am liebsten wäre. Warum soll man nicht sagen, daß die Stationen scheußlich sind und keinen Zusatzanreiz für Touristen bilden, daß die Gestaltung der Stationen eine vergebene Chance ist? Dazu kommt, daß gerade diese Beispiele zeigen, daß viele Politiker ziemlich kulturlos sind. Da wünscht man sich selbst als überzeugter Republikaner ein bißerl von dem Geschmack zurück, den früher Herrscherhäuser hatten und damit jene Objekte schufen, von denen unsere Fremdenverkehr in nicht geringem Maße noch heute lebt. Als »Neue Salzkammergut-Architektur« wird nichts von dem in die Geschichte eingehen. In fünfzig oder hundert Jahren werden Leute noch immer wegen des Seeschlosses kommen, wegen alter Villen und Schlößer rund um den Traunsee. Trotz der Seilbahnstationen, nicht wegen. Oder kann Herr Brandner nur ein einziges Gmundner Bauprojekt der letzten zwanzig Jahre nennen, das in ein paar Jahrzehnten ein touristischer Anziehungspunkt sein wird?

Es hat einen guten Grund, warum Politiker kaum mehr in der Lage sind, Projekte durchzusetzen. Die Politik selbst hat das verschuldet. Zu offensichtlich ist die Vermischung von Politik und Wirtschaft geworden, zu oft wurde die Wählerschaft belogen, zu offenkundig dienen viele Projekte nicht der Allgemeinheit, sondern Einzelinteressen von Unternehmerfamilien oder Seilschaften. Die Selbstbedienungsmentalität der Ära Schüssel, die Korruption in Wirtschaft und Politik – beides gepaart mit einem Einkommensrückgang breiter Bevölkerungskreise, Bedrohung des Mittelstandes. Das alles hat dazu geführt, daß die Menschen der Politik grundsätzlich nichts mehr glauben. Es gibt kein Projekt mehr, das nicht umstritten wäre, weil die Politik ihre Glaubwürdigkeit verspielt hat. Dabei bleiben mitunter auch sinnvolle Projekte auf der Strecke. Diese Problematik mit »mieselsüchtig« abzutun, ist eine Ohrfeige ins Gesicht jener Menschen, die sich einen Rest von Kritikfähigkeit bewahrt haben. Journalistisch hat eine solche Äußerung selbstdisqualifizierenden Charakter. So hätten es die Machthaber gern: alles nur »mieselsüchtige Koffer« (© Michael Häupl über die Wiener ÖVP). Brandner besorgt hier willentlich oder unwillentlich die Geschäfte der Mächtigen. Die wollen Ja-Sager und Adoranten.

Zwei Sätze aber schlagen dem Faß wirklich den Boden aus: »Raunzen ist in dieser Stadt erste Bürgerpflicht. Grantige Senioren am Fuß des Grünbergs verfassen zu diesem Zweck sogar einen eigenen Blog.« Die berechtigte Kritik der Bürger als »Raunzen« abzutun, verhöhnt die Prinzipien der Aufklärung, der sich einst auch ein verantwortungsvoller Journalismus verpflichtet sah. Da ist mir das Geschreibsel von Herrn Fellners Österreich noch lieber. Dort wird wenigstens kein journalistisches Mimikry betrieben. Hier wird unter dem Firmenschild »seriöser Journalismus« jede Art von Bürgerkritik desavouiert. Eine Wertung erspare ich mir. Nur so viel: die Mächtigen lesen es gerne. Ein Journalismus, der sich auf diese Art mit den Mächtigen gemein macht, stellt sich selbst in Frage. Kein Wunder, daß er seine Kontrollfunktion in einer demokratischen Gesellschaft nicht ausüben kann. Wenn eh alles paletti ist, Kritik nur »Raunzerei« oder gar »Mieselsüchtigkeit«, dann brauchts auch keinen Journalismus mehr. Wenn jemand berechtigte Kritik unter »grantig« rubriziert, hat er das Prinzip der »citoyennes« in der »res publica« nicht verstanden oder will es ignorieren. Die Machthaberer danken und winken huldvoll Beifall.

Doch damit nicht genug. Brandner ist sich nicht zu gut, zum wiederholten Mal Leute als Verfasser des »Gmundl-Blogs« zu »outen«. Diesmal bin ich offenbar nicht allein gemeint. Aus der Tatsache, daß er die Mehrzahl nimmt und vom »Fuß des Grünbergs« schreibt, schließe ich, daß er diesmal tatsächlich nicht mich allein meint, sondern Gemeinderat Kammerhofer gleich mit. Ich allein kann ja wohl eher keine »Senioren« sein. Ich habe Brandner schon vor langer Zeit sehr deutlich erklärt, daß ich diesen Blog nicht betreibe und daß ich darauf verzichte, ihn damals zu verklagen. Das würde meinem Verständnis von Meinungsfreiheit widersprechen. Daß er diese meine Fairneß erneut »mißbraucht«, trage ich ihm nach.  Ich habe ihm klar gesagt, daß unter den Artikeln, die ich schreibe, immer mein Name steht. Daß ich kein Pseudonym brauche. Daß ich unter meinem Namen ganz andere Leute, wirklich Mächtige, in österreichweit erscheinenden Zeitungen (Standard, Presse) kritisiere.
Er möge mir also nicht dauernd etwas Unwahres unterstellen. Auch wenn es meiner Eitelkeit durchaus zupaß käme. Immerhin ist der Gmundl-Blog heute in weiten Kreisen der aktiven Bürgerschaft Gmundens quer durch die Parteien ziemlich angesehen, soweit ich das wahrnehmen kann und aus vielen Gesprächen weiß. Der Blog ist wahrscheinlich das derzeit wirkungsmächtigste lokale Medium. Weil man dort Klartext schreibt, schreiben kann und schreiben läßt. Dieses Verdienst würde ich mir gern ans Revers heften. Kann ich aber nicht. Ich wüßte gar nicht, wo ich die Zeit hernehmen sollte, täglich einen solchen Blog zu schreiben. Mir reicht die viele Zeit, die ich in den letzten Wochen für ein paar Gastkommentare investiert habe. Er nehme also endlich zur Kenntnis: ich schreibe den Gmundl-Blog nicht. GR Kammerhofer meines Wissens auch nicht.
Aber den kann Herr Brandner ja das nächste Mal vorher fragen, wenn er ihn wieder einmal outen will. Mich hat er jedenfalls auch diesmal nicht gefragt. Wir haben halt nicht das gleiche Verständnis von Fairneß. Meine Engagement jedenfalls gilt jenen, die keine Stimme haben oder sich nur schwer Gehör verschaffen können.

Besonders schlimm finde ich aber den Hinweis Brandners, es handle sich um »Senioren«. Das ist keine Information, das ist eine klare Diskriminierung. Das ist so, als ob ich ein Argument oder eine Tätigkeit mit dem Hinweis garniere: eine »Frau« macht das. Das würde Brandner sich nie trauen, denn da würden in die Gmundner Emanzen verbal teeren und federn. Es ist genau diese diskriminierende, ressentimentgeladene Geisteshaltung, die dazu führt, daß Menschen über 50 in Österreich keinen Job mehr bekommen. Als ob »alt« bzw. »Senior« ein Argument wäre. Das zeigt eine bedenkliche Denkungsart. Es ist völlig unerheblich, ob dieser Blog von Jungen, Alten oder Mittleren, von Dicken, Dünnen, Männern oder Frauen gemacht wird.

Der Hinweis »Senioren« dient ausschließlich dazu, den Blog zu diskreditieren. Im Zusammenhang mit Frauen würde man das »sexistisch« nennen. Das Alters-Argument ist besonders fies. Subtext: alt ist gleich dement, zumindest aber schon ein bißerl gaga. Alt ist nicht mehr ernst zu nehmen. Ich halte also fest: Brandner »outet« zu Unrecht Leute und das mit einem Argument, das altersdiskriminierend ist. Eigentlich ein Fall für die entsprechende Beschwerdekommission beim Bundeskanzleramt. Der guten Ordnung halber möchte ich noch darauf hinweisen, das ich heuer 60 geworden bin und mich keineswegs alt fühle. Im Gegensatz zu anderen habe ich mir meine jugendliche Leidenschaft in Denken und Kritik bewahrt. Vielleicht sollte sich Herr Brandner einen wichtigen Satz notieren, der heute zum Allgemeinwissen zählt: Sechzig ist das neue Fünfzig. Es gibt Leute, die sind deutlich jünger als ich, aber im Kopf schon ziemlich lahm. Ohne Feuer. Was nichts mit ihrer Jugend zu tun hat, eher damit … aber lassen wir das.

Zu schlechter Letzt macht Herr Brandner noch das, was auch kritisierte Politiker so gern machen. Er fordert die Kritiker auf, es selbst besser zu machen. Hier zeigt sich endgültig, daß er das Wesen des Journalismus entweder nicht verstanden oder wieder vergessen hat. Es ist nicht Aufgabe der Kritiker, es besser zu machen. Eine Autotesterin muß nicht selbst bessere Autos bauen können als Mercedes oder VW. Ein Literaturkritiker muß keineswegs bessere Romane schreiben können, als die von ihm Kritisierten. Ein Journalist muß nicht bessere Politik gestalten können als ein Politiker. Kritiker müssen es nicht besser können. Es reicht, auf die Schwachstellen und Unzulänglichkeiten hinzuweisen. Wir leben nämlich in einer arbeitsteiligen Gesellschaft.

Jeder Laie kann erkennen, daß der schiefe Turm von Pisa schief steht. Er darf auch darauf hinweisen. Wie es besser geht, muß nicht er, sondern müssen Architekten und Statiker wissen. Wer so fundamental in Sachen Journalismus irrt, sollte lieber nicht über »mieselsüchtig« und »Raunzen« schreiben. Er soll halt über die Schönheit der neuen Seilbahnstationen und die wunderbare Ästhetik der Strommasten philosophieren. Das wäre sehr angemessen. Situationselastisch, um ein Wort aus dem neuen Politquacksprech zu verwenden, genau das ist er nämlich, unser neuer Journalismus.

Ein kleiner Lesetip für Herrn Brandner: Erich Kästners Gedicht »Wo bleibt das Positive, Herr Kästner?«

Und immer wieder schickt ihr mir Briefe,
in denen ihr, dick unterstrichen, schreibt:
»Herr Kästner, wo bleibt das Positive?«
Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt.

Noch immer räumt ihr dem Guten und Schönen
den leeren Platz überm Sofa ein.
Ihr wollt euch noch immer nicht dran  gewöhnen,
gescheit und trotzdem tapfer zu sein.

Ihr braucht schon wieder mal Vaseline,
mit der ihr das trockene Brot beschmiert.
Ihr sagt schon wieder, mit gläubiger Miene:
»Der siebente Himmel wird frisch tapeziert!«

Ihr streut euch Zucker über die Schmerzen
und denkt, unter Zucker verschwänden sie.
Ihr baut schon wieder Balkons vor die Herzen
und nehmt die strampelnde Seele aufs Knie.

Die Spezies Mensch ging aus dem Leime
und mit ihr Haus und Staat und Welt.
Ihr wünscht, daß ich’s hübsch zusammenreime,
und denkt, daß es dann zusammenhält?

Ich will nicht schwindeln. Ich werde nicht schwindeln.
Die Zeit ist schwarz, ich mach euch nichts weis.
Es gibt genug Lieferanten von Windeln.
Und manche liefern zum Selbstkostenpreis.

Habt Sonne in sämtlichen Körperteilen
und wickelt die Sorgen in Seidenpapier!
Doch tut es rasch. Ihr müßt euch beeilen.
Sonst werden die Sorgen größer als ihr.

Die Zeit liegt im Sterben. Bald wird sie begraben.
Im Osten zimmern sie schon den Sarg.
Ihr möchtet gern euren Spaß dran haben …?
Ein Friedhof ist kein Lunapark.

Debatte um die BM-Wahl und die Kritik daran
29. November 2014

Heute mit einem Gastkommentar von Margareta Enser-de Groot

Liebe Mitmenschen!

Es freut uns, wenn sich viele Leute hier an den Diskussionen beteiligen. Mein gestriger Beitrag hat auch Kritik gefunden. Das war zu erwarten. Er war sehr kontrovers gehalten. So soll es auch sein. Wir müssen da auch selbst die Kritik dann aushalten.

Dass die ÖVP damit nicht glücklich ist, das war zu erwarten. Ich hätte mir aber eine brauchbare Antwort erwartet. Nicht nur ein allgemeines Jammern. Die Kritikfähigkeit ist hierzulande nicht sehr ausgeprägt. Gleich mit „menschenverachtend und beschämend“ herumzuwerfen, das ist ziemlich billig. Die übliche Methode, sich gegen Kritik abzuschotten. Einen Ruf nach „Rache“ kann ich aus meinen Zeilen schon gar nicht herauslesen. IBin doch nicht das Mittelalter. Liegt mir völlig fern. Es geht um Vorsicht und Aufmerksamkeit. Der neue BM hat eine Bringschuld. Es ist an ihm, zu beweisen, dass er sich emanzipieren kann. Bis jetzt war er ein braver Mitläufer und hat bei allen Merkwüdigkeiten mitgetan. Ihnen zugestimmt. Dass „learning by doing“ bei Ärzten funktioniert, stimmt so natürlich nicht. Denn da steht man einmal ein paar Jahre neben der Chefärztin, neben dem Chirurgen etc., bevor man selbst Hand anlegen darf. Ein paar Jahre als Sportreferent der ÖVP zu werken, das ist nicht gerade „learning by doing“ gewesen. Krapf fängt gleich als Primar an. Da darf ich mir Skepsis erlauben.

bgm_schule

Es gibt natürlich auch Missverständnisse. Ich nenne es jedenfalls so. Die Missverständnisse bestehen darin, dass Kritik immer persönlich genommen wird. Persönlich in dem Sinn, man greife als Kritiker den Menschen an. Aber in der politischen Diskussion geht es um die Mandats- bzw. Amtsträger, nicht um die Person dahinter. Es kann jemand ein netter Mensch sein. Trotzdem kann ich ihn in seiner politischen Funktion scharf kritisieren. Man muss das sogar. Denn daran krankt Vieles in der Kommunalpolitik. Oft wird viel zu lang mit Kritik gespart. Man kennt sich ewig und will das Gegenüber nicht „kränken“. Aber das ist keine politische Haltung. Diese Vermischung des Politischen und des Persönlichen wird in der Kommunalpolitik gern dazu verwendet, Kritik abzuweisen. Da wird immer gleich auf die „menschliche Ebene“ verwiesen. Aber auf diese Art kann keine zivilgesellschaftliche Diskussion entstehen. Da wird alles erstickt. Es ist das dann genau die oft zitierte „bleierne Schwere“, die sich über alles legt. Die dann alles verdeckt.

Wenn man mit jemandem Tennis spielt, ihn privat kennt, schätzt, dann tut man sich natürlich schwer. Da wird dann die persönliche Erfahrung mit der politischen Ebene verwechselt. Eine Reihe weiterer Argumente habe ich in meinen Antworten auf weiter unten veröffentlichte Postings gegeben.

Also bitte nochmals: politische Kritik nicht mit Kritik am Menschen selbst verwechseln. Das sind zwei ganz verschiedene Dinge. Es gibt auch keinen Grund, einem neuen BM einen Vertrauens“vorschuss“ zu leisten. Warum? Auf Basis welcher Vorhaben? Auf Basis welcher Absichten? Auf Basis welcher inhaltlicher Aussagen? Auf Basis welcher sichtbarer bisheriger politischen Erfolge? Ich halte meine Skepsis für berechtigt. Man darf das auch laut sagen. Dafür muss man sich nicht genieren. Aber ich bin für alles offen. Das Team Gmundl auch. Wir korrigieren uns gern, wenn wir falsch gelegen sind. Aber es soll im nachhinein auch niemand sagen können, man habe nicht rechtzeitig gewarnt.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


 

Ein paar Gedanken
über
die Berechenbarkeit der grünen Politik

Ein Gastkommentar von Margareta Enser-de Groot

Die Grünen wollen sich anscheinend andienen bei den Schwarzen, wie es scheint; das ist aber der falsche Weg. Sowohl die Grünen als auch H. Löcker werden von den Schwarzen niemals akzeptiert (schon gar nicht geliebt) werden. Löcker weil er dem Asamer den Toskanapark vermasselt hat, die Grünen wegen Toskanapark u. Staatsanwaltschaft. Die Grünen hätten sich konsequenterweise, da J. Bors keine Antwort auf ihre Frage bekommen hat, welches Programm der neue BGM hätte, zumindest sich der Stimme enthalten müssen. Da hat mir B. Enzmann schon eher gefallen. Man kauft nicht die Katze im Sack, und schon gar nicht in der Politik, wenn man Verantwortungsbewusstsein hat.

Dabei will ich betonen, dass ich kein Vorurteil habe gegen Krapf, ausser dass er, wie alle anderen ÖVPler, sich nie etwas getraut hat bzw. aus der Deckung gewagt hat. Schön brav und unauffällig hat er alle schlimmen, manchmal sogar brutalen Entscheidungen der ÖVP-Mehrheit mitgetragen. Bin neugierig, wie er mit den Hardlinern in der ÖVP fertig wird, wahrscheinlich mit der Devise “keep low profile”. Er wird nicht die Border Collie-Qualitäten eines Köppl entwickeln können, indem er seine ÖVP Herde immer schön zusammentreibt. Ich sehe, sie werden ausser Kontrolle geraten, sich gegenseitig in Neid und Eifersucht aufreiben. Wär ja spannend wie ein Krimi, wenn diese unproduktive Politik dem Steuerzahler nicht sehr teuer kommen würde.

Ich war auf weiten Strecken immer bei den Grünen, aber durch diese fahrlässige Entscheidung, indem sie sich zumindest nicht der Stimme enthalten haben, haben sie mich sehr enttäuscht. So macht man nicht Politik, indem man abstimmt auf Basis persönlicher Sympathie (mir ist Krapf persönlich ja auch nicht unsympathisch, besonders wenn er gut Tennis spielt). Aber in der Politik sollte man auf sachlicher Basis entscheiden, und die fehlte als Entscheidungshilfe total. Werden sehen; ich weiss warum ich zu keiner Partei gehe und mich von Fall zu Fall neu orientiere.

Ein Grund, warum die Grünen es nie schaffen, einmal zu einer tragenden Mehrheit bei Wahlen zu kommen, ist meiner Meinung nach, dass sie keine konsequente Linie in der Politik verfolgen. (Siehe Koalition mit der Stronach Partei in Salzburg. Rudi Anschober ist harmoniesüchtig und will es sich nur ja nicht mit der ÖVP/Pühringer verscherzen, zur Basis hat er jeden Kontakt verloren.) Die Grünen stehen angeblich für Umweltschutz, Tierschutz, soziale Gerechtigkeit, Toleranz, Anti-Korruption, etc. Um diese Prinzipien umzusetzen, muss man unbeirrt von Sympathie oder anderen persönlichen Einflüssen, dazu stehen und für die Bevölkerung Verlässlichkeit signalisieren. Bei der Abstimmung für den grossen Unbekannten BGM haben sie ihre Linie verlassen. Lauwarme, farblose, mitlaufende Politiker, die kein Programm haben, haben wir schon genug.

P.S.: Da ich bei vielen Gemeindepolitikern eine politische Grundbildung vermisse, oft geradezu Dilettantismus sich breit macht, wäre es angebracht, dass jeder, der sich in den Gemeinderat meldet, eine politische Grundausbildung absolviert. Welche Institutionen da zur Verfügung stehen, weiss ich nicht, aber es gibt sie sicher.


Die Postings von gestern, wie immer zeitmässig verkehrt herum.

Helmut Bergthaler
Gesendet am 28.11.2014 um 11:36 vormittags

Die Art und Weise wie hier Bruno Beinhart versucht den neuen Bürgermeister herunterzumachen ist menschenverachtend und beschämend. Jeder hat eine faire Chance verdient. Das Versprechen auf die anderen Parteien zuzugehen und im Interesse der Stadt die Zusammenarbeit wiederzuentdecken, ist jedenfalls ein erfreulicher Beginn. Der Vorwurf “learning by notdoing” müsste eigentlich das Lob im Vordergrund haben, dass ein Lehrer seine Maturanten nicht im Stich lässt. “An ihren Taten sollt ihr sie erkennen” und auch beurteilen. Hrn. Beinhart hab ich jetzt kennengelernt, da ist im Stefan Krapf mit seinen Willenserklärungen heute schon überlegen. Man wird sehen, wie seine veränderte Mannschaft aussieht vor der nächsten Wahl. Der Ruf nach Rache und nach Abstrafung der ÖVP und Stefan Krapf kann wohl nur emotional und nicht mit Intelligenz begründet werden. ” Learning on the Job” funktioniert offenbar bei den Ärzten, Stefan Krapf hat den Willen, es zu schaffen .Im Interesse der Stadt und seiner Bewohner ist es ihm zu wünschen.
Hr. Bruno Beinhart soll sich fragen, wenn er sich am Morgen in den Spiegel schaut, ob er wirklich am richtigen Weg ist, wenn man mit derartigen Vorverurteilungen versucht Politik zu machen. Hier wäre eine persönliche Entschuldigung wohl ein richtiger Ausweg – “learning bei doing”!
Glück auf Gmunden.

Das “Glück auf” wird Gmunden brauchen. Ich kann nichts Menschenverachtendes darin erkennen, auf Schwachstellen hinzuweisen. “Jeder verdient eine Chance” – klingt schön, aber ein Bürgermeisterjob ist keine Übungspiste. Tut mir leid. Schon gar nicht angesichts der anstehenden Probleme. Ich teile die Meinung eines Postings von heute: da wird von der alten VP-Seilschaft ein Mensch politisch “verheizt”, vielleicht auch menschlich. Denn unbeschädigt kommt man aus einer solchen Nummer nicht heraus, wenn es schief laufen sollte. Diese Gefahr besteht in hohem Masse. Darauf habe ich hingewiesen. Das hat nichts mit der Person Krapf zu tun, dem niemand etwas Böses will. Der von allen als nett und als guter Lehrer beschrieben wird. Ob das für die Politik reicht, wird sich zeigen. Mich wird es freuen, wenn meine Skepsis sich nicht bestätigt. Ich wünsche niemandem das Scheitern. DAS wäre wirklich menschenverachtend. Ich bin grundsätzlich dafür, dass Dinge gelingen. Nicht nur in der Politik. Auch wenn viele es nicht verstehen wollen: genau dazu dient Kritik. Sie will nämlich nicht recht behalten, sondern verändern. Damit Vorhaben gelingen. Vielleicht kapiert das auch die ÖVP eines Tages, anstatt immer in Freund-Feind-Schemata zu denken. Wenn es um Kritik und Kritiker geht, leider immer in Feind-Kategorien.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


gstoan
Gesendet am 28.11.2014 um 11:11 vormittags

Auch wenn der grüne Gedanke entscheidend für unser aller Zukunft ist, so haben sich die Grünen Gmunden mit ihrem gestrigen Abstimmungsverhalten für lange Zeit ins Out gestellt. Die machen es der ÖVP wirklich zu leicht – SCHADE.

– Dass die Sozialisten nicht für den Neuen gestimmt haben, war klar. Nur mit Dickinger wären sie auch nicht weiter gekommen. Wenn er nun die Zusammenarbeit aller Fraktionen wünscht, so erachte ich dies lediglich als einen wahltechnisch klugen Schachzug, aber nicht als sein tatsächliches Bedürfnis – EIGENTLICH SCHADE.

– Die FPÖ ist nun endgültig unwählbar – EIGENTLICH AUCH SCHADE.

– Und die ÖVP macht so weiter, wie immer. Sollen sie nur machen, sie haben ein leichtes Spiel bei so einer schwachen Opposition! Das eigentliche Drama liegt aber im Zwischenmenschlichen, nämlich darin, daß man ganz bewusst einen jungen Familienvater, einen guten Lehrer, einen anständigen Mitmenschen verheizt und temporär opfert. Keiner von den etablierten ÖVP Granden war so dämlich, derzeit die Nachfolge anzutreten, auch wenn dies hier anders behauptet wurde. Nun soll eine neue Generation dafür herhalten, was die Vorgänger verbockt haben, obwohl diese im Hintergrund noch immer die Fäden ziehen und ziehen werden – DAS IST NICHT SCHADE, SONDERN EINE SCHANDE.

– Das ist bitte auch KEINE Wahlveranstaltung für die neos!

Einmal mehr gilt es darüber nachzudenken und auch öffentlich zu debattieren, ob nicht in unserem Land tatsächlich eine Form der POLITIKERHAFTUNG gesetzlich verankert werden müsste!
Einmal mehr komme ich zu dem Schluss, daß hier anscheinend wirklich nur eine neue Liste für unsere Stadt helfen könnte…. nur wird das leider mangels Persönlichkeiten auch nicht klappen.

Eigentlich ist es zum Verzweifeln – einerseits möchte man in dieser Stadt etwas bewegen, etwas tun und „einen frischen Wind hineinbringen“, andererseits erscheint nun die Lösung der Probleme in unserer Stadt ferner denn je.


Argusauge
Gesendet am 28.11.2014 um 10:17 vormittags

Blicke auf dem Foto in den O.Ö.Nachrichten

Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Sich von der eigenen Partei zu emanzipieren, wird die größte Hürde für den neuen Bürgermeister sein. Wenn er parteilos wäre, wäre er für mich erste Wahl für diese schöne Stadt: Schöne Antrittsrede (es fiel sogar das Wort Demut), perfektes Auftreten, geschliffene Rhetorik, sympathische Erscheinung. Ein Repräsentant für Gmunden, den man herzeigen kann. Es ist nur zu wünschen, dass er seine Persönlichkeit wahren kann unter dem Druck der Hardliner der ÖVP, die sich hinter ihm verstecken.

Ein Regiefehler passierte allerdings, die FPÖ , J. Bors (Grüne). u. K. Kammerhofer verlangten vor der Wahl des BGM ein detailliertes Programm vorzutragen. Das hätte vorher in persönlichen Gesprächen stattfinden sollen, denn in ein paar Minuten die komplizierten anstehenden Themen in ein paar Worten darzulegen, ist natürlich unmöglich. So wurde eben wieder aus dem Bauch entschieden, hoffentlich eine glückliche Entscheidung.

Das war der grosse Fehler am Beginn. Als neuer BM anzutreten und keinerlei konkrete Aussagen über Ziele und Programm vorlegen. Das hat bei uns im Team Gmundl zu unserer sehr skeptischen Haltung geführt. Das war nicht professionell. Aber nur ein Profi kann das Allernotwendigste machen: die Cliquenherrschaft in Gmunden aufbrechen. Krapf hat keine Hausmacht und ist ein Anfänger im Politgeschäft. Dabei bleibe ich. Ich wünsche mir selbstverständlich, dass Krapf die unglückseligen Verbandelungen in Gmunden durchtrennen will. Und sollte er das wollen, wünschen ich und wir vom Team, dass er das schaffen möge. Unsere Zweifel haben wir angemeldet. Wir lassen uns gern vom Gegenteil überzeugen. Dann gibts hier sicher jede Menge Applaus.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


peipino
Gesendet am 28.11.2014 um 9:38 vormittags

Lieber Bruno Beinhart !

Ich schätzte Ihre Kommentare sehr und freue mich auch, dass Sie wieder gesund zurück gekehrt sind.
Ich teile auch ( zumindest sehr oft ) Ihre Einschätzung und Beurteilung der diversen Themen .
Eines dürfte Ihnen jedoch ( vielleicht krankheitsbedingt ?!) entgangen sein :
Im Blog wurde in den letzten Wochen heftig über Stil und Ausdruck der Kommentare diskutiert . Anlass war der Blogger “geotraunkirchen ” . Die Reaktion Ihrer Kollegin Babsy halte ich für völlig richtig und die Sperre des Bloggers für legitim.
Babsy hat dies im Großen und Ganzen damit begründet ,dass Anschuldigungen die dann teilweise in Beschimpfungen abgleiten sich nicht auf Personen persönlich beziehen dürfen sondern auf die Sache !
Sie hat dies auch ausführlich erklärt.
Wenn Sie den ( inzwischen bereits gewählten ) BM Mag. Krapf vorweg als
“Leerbub “,”Viertelzeitbürgermeister “,”Köppls Pudel” bezeichnen dann entspricht dies aber in keinster Weise den Anforderungen an den Stil dieses Bloggs ,den Ihre Kollegin zurecht einfordert !!!
Noch dazu haben Sie schlecht recherchiert !
Da Mag. Krapf sich vom Schuldienst karenzieren ließ , steht er seinem Amt und der Stadt sehr wohl hauptberuflich zur Verfügung .
Außerdem ist es unseriös , wenn Sie jetzt bereits zu wissen glauben , wie die Amtsführung des neue Bürgermeistern ausfallen wird:

“der neue Bürgermeister wird nichts ändern können ”
” er ist unerfahren ”
“der neue Mann hat keine Ahnung ”
“keine Ahnung von Budget, Budgetpolitik ,Organisation , ect ”

Diese Aussagen können von Ihnen mit keinerlei konkreten Tatsachen hinterlegt werden.
Sie sprechen einem 42 jährigen Akademiker ,der seit 5 Jahre Gemeindemandatar ist und sich in verschiedensten Vereinen und kulturellen und sozialen Institutionen engagiert die Fähigkeit und Berechtigung ab die Stadt Gmunden zu führen ?!
Ich halte dies für ein äußerst vorschnelles und damit ungerechtes und unseriöses Urteil !
Ihre Kollegin Babsy wird Ihnen dies sicher erklären können !

Man kann meine Kritik durchaus für zu hart halten. Ich habe mich an das gehalten, was ich bisher gesehen habe. Das überzeugt mich nicht. Niemanden hier im Team.
Ich glaube nicht, dass ich überzogen oder gar gegen die eigenen Regeln verstossen habe. Das “Leerbub” bezog sich auf seine Antrittsrede. Die war formal ok, aber inhaltlich schwach. Eben leer. Ich weiss nicht, was der neue BM jetzt vor hat. So sollte es aber nach einer Antrittsrede sein. Er ist eben (noch?) nicht Profi genug. Ich habe ja nicht vor mich hin geschimpft. Ich habe begründet und argumentiert. Man kann meine Arumente für falsch halten. Aber sie liegen offen am Tisch.
Ich spreche ihm nicht die Befähigung ab. Ich habe nur grosse Skepsis, dass er jetzt schon so weit ist. In unseren Hintergrundgesprächen haben uns Vertreter aller Parteien gesagt, er sei bisher unauffällig gewesen. Habe sich in den Vereinen betätigt, aber kein besonderes Profil gezeigt. Man wisse nicht, wofür er stehe. Er sei politisch ein Leichtgewicht. Sagen alle, quer durch die Parteien. Politisch ist er unerfahren, das kann man doch nicht ernsthaft bezweifeln! Er war nicht einmal im Stadtrat. Erfahrung mit der Leitung grosser Apparate hat er nicht. Wir reden von der Gemeinde Gmunden mit mehr als 250 Bediensteten. Das ist ein ziemlich grosser Betrieb, der Managementfähigkeiten erfordert. Die lernt man nicht beim Unterrichten von Sprachen oder im Gmundner Vereinsleben. Da kann man ein noch so guter Lehrer sein. Ein sympathisches Wesen hilft da auch nicht weiter.
Die schlechte Recherche weise ich zurück. Was “Karenzierung” in diesem Fall bedeuten soll, weiss ich nicht. Ich kenn mich nicht mehr aus. Krapf führt auf jeden Fall Maturaklassen (oder nur eine?) weiter. Das ist viel Arbeit. Sagen alle Lehrer. Die werden doch nicht schwindeln. Der neue Job erfordert aber volle Konzentration und Zeit. Wie geht das zusammen? Auch hier zeigt sich die mangelnde Erfahrung. Warum kommuniziert er nicht, wie er sich das praktisch vorstellt? Die Sorge bei vielen Leuten ist, dass der neue BM von der Fülle der Aufgaben überfordert ist. Die Gemeinde neu aufstellen, den Job lernen, die ÖVP erneuern, die Macht bestimmter Seilschaften brechen, einen Wahlkampf führen – das ist selbst für einen “alten” Hasen kein Spaziergang. Kein Privatbetrieb dieser Grösse würde über Nacht einen guten Sachbearbeiter zum Geschäftsführer machen. Einen Sachbearbeiter, der nie eine Abteilung geführt hat, der nie Führungsverantwortung gehabt hat. In der Politik geschieht das regelmässig. Entsprechend sind die Ergebnisse. Glauben Sie mir, ich wünsch mir wirklich, dass es klappt. Aber meine Skepsis überwiegt. Mit gutem Grund!
“Köppls Pudel” ist nun wirklich nicht so schlimm. Da habe ich nur einen Ausdruck übernommen, den man einst für den englischen Premierminister Blair verwendet hat. Der war “Bush’s puddle”. Mit einem britischen Regierungschef einen ironischen Namen zu teilen, ist doch locker verschmerzbar. Ich nehme diesen ironisch gemeinten Ausdruck gern zurück, wenn sich das Gegenteil erweisen sollte. Was ich übrigens hoffe. Aber sein bisheriges Verhalten im Gemeinderat rechtfertigt diese Bezeichnung.
Keine Sorge was Babsy betrifft. Die sieht das so wie ich. Im übrigen habe ich keine Prognose abgegeben, sondern Befürchtungen geäussert. Dass Krapf nicht in der Lage sein wird, strukturell in der ÖVP etwas zu ändern, das halte ich allerdings für eine ziemlich risikolose Prognose. Für das wahrscheinlichste Szenario. Auch hier gilt, dass ich mich gern eines Besseren belehren lasse.
Mir ist bewusst, dass Krapf sehr beliebt ist, weil er ein umgänglicher, freundlicher Mensch ist. Da tut Kritik manchen besonders weh. Aber das darf nicht blind machen für die Probleme. Im Politgeschäft ist er ein Anfänger, da ändert seine Tätigkeit in Vereinen nichts. Die Politik ist ein hartes Geschäft. Gemessen an dem, was Krapf in der Politik und in der ÖVP erwartet, war meine Kritik bestenfalls ein Mailüfterl. Ich möchte nicht im Intrigantenstadel der Gmundner ÖVP agieren müssen. Schon gar nicht jetzt nach den vielen Jahren der Köpplschen Alleinherrschaft. Dort müssen in Wahrheit die Rangordnungen neu ausgekämpft werden. Nicht vergnüglich für einen politisch ziemlich unerfahrenen Menschen.
Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


Unterstein KARLI
Gesendet am 28.11.2014 um 8:41 vormittags

Warum hat er auf die Wahl zum Bürgermeister als Gegenkandidat verzichtet???
Bei einer geheimen Abstimmung hätte er fast keine Stimmen bekommen weniger als seine Fraktion Stimmen hat.!!
War er nun gut oder schlecht der Gott sei dank gegangene Altbürgermeister?
Heuchlerrede halt! Volksmeinung ´schlechter Bürgermeister. Ein Abkassierer wie die Meisten!
Hoffen wir auf den Neuen und auf demokratische Werte. Wenn er für alle Bürger da ist wird alles besser werden.
Unterstein Karli


besorgter Noch-Gmundner
Gesendet am 28.11.2014 um 7:39 vormittags

Hoffentlich soll das Foto in den OÖN nicht für die Zukunft von Gmunden stehen.
Mit Mizelli und Ortner kommt unser neuer Bürgermeister vom Regen in die Traufe.

krapf_mizelli_co


Habemus – ja was denn eigentlich?
28. November 2014

Heute mit Originalwortlaut der Gemeinderatsrede von SP-VBgm. Dickinger

Liebe Mitmenschen!

Habemus Bürgermeister – wirklich? Formal stimmt das. Aber stimmt es tatsächlich? Ist ein Anfänger dieser Art ein Meister? Die mit Plattitüden bestückte Antrittsrede des neuen Bürgermeisters war nicht von Meisterschaft geprägt. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass er selbst nicht weiss, wohin die Fahrt gehen soll. Die alten Seilschaften bestimmen, wo die Seile hinführen. Als Neuling kann man da nur hoffen.

Bemerkenswert war, dass Krapf nicht bereit war, vor der Wahl etwas über seine Vorhaben zu sagen. Dass er die Stimmen der ÖVP bekam, war zu erwarten. Die vom einzigen Stadtlisten-Vertreter, Löcker, auch. Die Enthaltung der FPÖ kann man zwar argumentieren, war aber nicht wirklich konsequent. Oder verzichtet die FP nächstes Jahr auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten?
Da war das Verhalten der SPÖ schon deutlicher: man stimmte gegen Krapf, weil man der Meinug ist, Dickinger könne es besser. Da Dickinger also nächstes Jahr als Gegenkandidat auftreten will, kann man ein dreiviertel Jahr vorher logischerweise nicht für Krapf stimmen. Man bietet die Zusammenarbeit an, wenn diese auf Augenhöhe erfolgt, aber betont, den besseren Bürgermeister stellen zu können. Gemeinderat Kammerhofer, zuerst SP, eine Weile unabhängig, jetzt Grün, stimmte als einziger Grüner ebenfalls gegen Krapf.

Das Abstimmverhalten der Grünen ist nicht nachvollziehbar. Selbst ein grosser Teil der grünen Anhängerschaft schüttelt den Kopf, wenn man sich so umhört. Die ÖVP hat in den letzten Jahren gegen alles gearbeitet und verstossen, was Grüne Anliegen betrifft. Wie kann man da für jemanden stimmen, der all diese Sache mitgetragen hat? Der auch jetzt kein Profil zeigt? Sich weigerte, vor der Wahl zu sagen, wofür er denn stünde! Das ist kaum nach zu vollziehen. Sollte man dabei auf ÖVP-Stimmen für die nächste Wahl spekuliert haben? Sicher eine Fehlspekulation. Insbesondere da eine Kandidatur der Neos droht. Die holen die wechselwilligen ÖVPler ab.
Auf jeden Fall ist das Abstimmverhalten der Grünen mehr als nur irritierend. Wie kann man jemandem die Zustimmung geben, der brav mitgemacht hat beim Austricksen des 2/3-Mehrheitserfordernisses im Gemeinderat? Wie kann man jemandem zustimmen, der nicht in der Lage sein wird, die alten Machtstrukturen zu beseitigen? Taktisch gesprochen: man hat jetzt der SPÖ das Feld überlassen.

Die SP ist die einzige Partei, die klar Flagge gezeigt hat. Das ist eine starke Ansage für die kommende Wahl. Wenn es der SPÖ gelingt, glaubwürdig zu vermitteln, dass man neue Wege gehen will, dann kann es spannend werden. Wenn es der SP gelingt, den unzufriedenen Bürgern eine Alternative aufzuzeigen. Zusammenarbeit statt Hinterzimmerabmachungen. Interessen der Bürgerschaft statt Interessen einiger Clans. Bürgerbeteiligung. Teilhabe der anderen Fraktionen an der Entscheidungsfindung. Das grosse Problem der SPÖ wird sein, die Schatten der Vergangenheit abzuschüttel. Oft hat man sich zu spät von Projekten distanziert. Ist immer wieder auf die Tricks der ÖVP hereingefallen. Das betrifft natürlich auch Grüne und FP. Der Verkauf der Seebahnhofgrundstücke war von Beginn an ein Fehler. Das hat man erkennen können.

Als Beobachter missfällt einem allerdings auch die Tatsache, dass es keine geheime Abstimmung gegeben hat. Denn eigentlich sollte der Bürgermeister in einer geheimen Volkswahl gewählt werden. Für den Fall, dass der Bürgermeister während der Legislaturperiode ausscheidet hat man das anders geregelt. Schlecht geregelt, wie man sagen muss. Im Sinne der jeweiligen Mehrheitspartei. In OÖ im Normalfall die ÖVP. Wenn die Neuwahl innerhalb des letzten Drittels der Legislatur anfällt, wählt der Gemeinderat. Hier wäre unter demokratiepolitischen Aspekten eine Änderung nötig. Jaja, die Kosten, hört man dann wieder. Aber das kann kein Argument sein.

Dass ÖVP-John (ehemals Grün) nicht Finanzreferent geworden ist, lässt ein wenig Hoffnung. Die Optik wäre verheerend gewesen. Ein Pleitier als Finanzmanager einer Stadt, deren Finanzen bereits zerüttet sind. Wieviel Spielraum der neue Finanzreferent hat, um die bisherige Politik des willkürlichen Geldausgebens zu beenden, wird man sehen.

In den OÖN hat sich Redakteur Brandner in einer Weise geäussert, die eine Antwort erfordert. Ein Musterbeispiel jenes Journalismus, der seine Aufgabe als vierte Macht im Staat nicht mehr wahrnimmt. Der seine Kontrollaufgabe ignoriert. Stattdessen Kritiker in dumpfester Denkunsart verunglimpft. Eine traurige Sache. Da auch unser Gastkommentator Michael Amon angesprochen worden ist, wird er sich erlauben, am Sonntag selbst zu antworten.
Den Vorwurf der Feigheit, den Herr Brandner gegen uns erhebt, geben wir ihm hier postwendend zurück. Anonym=feig. So die schlichte Logik. Wie feig ist es erst, im finanziell gut gepolsterten Lokaljournalisten-Sesselchen zu sitzen. Kollektivvertragsgeschützt. Sich nicht trauen, den eigenen Kommentar online zu stellen. Einen Kommentar, in dem er die ganze Gmundner Zivilgesellschaft als Suderanten denunziert. Wie feig ist das? Defacto eine solche Behauptung aufzustellen, und sich nicht der Diskussion im Netz zu stellen? Von der gemütlichen Redaktionsstube aus zu schimpfen. Aber nicht auf die Verhältnisse in Gmunden. Keineswegs. Sondern auf jene, die das machen, was Herr Brandner erledigen müsste. Zusammenhänge erklären, Hintergründe aufzeigen. Die unglückselige Verquickung von Wirtschaftsclans, Familienclans und Politik aufzuzeigen. Hat man das bei Herrn Brandner schon einmal gelesen?
Ach ja, er muss eine Familie ernähren. Würde seinen Job riskieren. Und wir hier? Wir sollen den Mut haben, den Herr Brandner nicht hat? Hat Herr Brandner je über die vielen Ungereimtheiten rund um das Hotel berichtet? Rund um die RegioTram? Und, und, und … Wir aber sollen Kamikaze spielen? Während er den Journalisten gibt, der mit offenem Visier arbeitet? Selten so gelacht. Das, was der Herr Brandner schreibt, schreibe ich sofort unter meinem Echtnamen. Damit stell ich mich vors Rathaus. Da streicheln mich dann die vorbeikommenden VP-Politiker. Aber das wäre für mich kein Journalismus mehr. Für keinen hier im Team. Das wäre Schurnalismus mit Käfighaltung.

Bei uns haben sich einige Themen angesammelt. Ich werde mich bemühen, sie in den nächsten Tagen hier unter zu bringen.

Heute bringen wir hier noch den Abdruck der Rede, die SP-Vizebürgermeister Dickinger anlässlich der Neuwahl des Bürgermeisters im Gemeinderat gehalten hat. So kann sich unsere Leserschaft ein eigenes Bild machen und ist nicht auf die sehr verkürzte Nicht-Berichterstattung anderer Medien angewiesen. HIer bei uns kann man sich wirklich seine eigene Meinung bilden.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl


 

Rücktritt Köppl, Angelobung Krapf

Erklärung der SPÖ-Fraktion

Rede von SP-VBgm. Christian Dickinger

Sehr geehrte Damen und Herren, Kolleginnen und Kollegen!

Ich habe mir in meiner ersten Reaktion auf den Rücktritt des Kollegen Köppl anzumerken gestattet, was, wenig überraschend, umgehend auch Kritik nach sich zog, dass man als politischer Mitbewerber, dem es auch an der „menschlichen Dimension“ an der Graswurzelebene der Kommunalpolitik gelegen ist, mir ist in der Eile des Tagesgeschäftes keine weniger pathetische Formulierung zugewachsen, im Abendrot bzw. am Ende einer politischen Laufbahn die Meriten, die Leistungen, sehen soll, nicht nur die Versäumnisse, Unzulänglichkeiten und Fehlleistungen. Dabei bleibe ich. Jemand, der drei Mal eine Bürgermeisterdirektwahl gewonnen und absolute Mehrheiten mit seiner Partei und für seine Partei errungen hat, verdient Respekt. Dabei bleibe ich auch.

Es wäre freilich heuchlerisch, unseriös und intellektuell unredlich, am Ende des Tages so zu tun, als hätte der Konsens den Dissens überwogen, dies war, vor allem in den letzten Jahren, nicht der Fall. Der Interessensgegensatz, die unterschiedliche Meinung, grundsätzliche Standpunkte, die in der Sache entzweien, gehören ebenso zum demokratischen Inventar wie eine schwammige, inflationär beschworene „Gemeinsamkeit“, eine Kategorie, die dergestalt interpretiert bzw. missinterpretiert wurde und wird, wonach sich die Minderheit gefälligst der tagespolitischen Befindlichkeit der Mehrheit anzubequemen hätte.

Die Qualität der Wahrnehmung der Verantwortung für das Gemeinwohl definiert sich freilich nicht über die Anzahl der Mandate im Gemeinderat, sondern über das bessere Argument. Man kann trefflich darüber streiten, was nun das bessere Argument sei und wie dieses zu messen sei, nicht streiten sollte man darüber, dass es demokratiepolitisch selbstverständlich ist, in Fairness und auf Augenhöhe die Klingen zu kreuzen, und dass niemand für sich in Anspruch nehmen darf, die letzte Wahrheit und Weisheit für sich gepachtet zu haben. Niemand, keine Fraktion, hat einen Alleinvertretungsanspruch, der allerdings von der ÖVP – zu häufig – apodiktisch erhoben wurde.

Dies war und ist der Humus, auf dem die Animositäten, der Zank und die angeschwollenen Konflikte erwuchsen, die zur Lähmung in den Arenen der kommunalen Politik führten. Wie können wir erwarten, dass die Stimmung in der Bevölkerung positiv und zukunftsschwanger ist, wenn die Stimmung unter uns über Gräben und Distanzen schwebt? Dies müssen wir ändern, umgehend und nachhaltig.

Es ist wichtig, dass wir uns kritisch/selbstkritisch den Spiegel der Vergangenheit vorhalten, wenn wir in die Zukunft denken und marschieren, ich neige nicht zur Beckmesserei, nicht zur pragmatisierten Nabelschau, schon gar nicht zur Unversöhnlichkeit. Im Gegenteil. Wir können und müssen hier und heute ein neues Kapitel aufschlagen, an dessen Beginn ein behutsamerer Umgang miteinander und untereinander am Anfang steht. Heinz Köppl und ich hatten in den Jahren, in welchen wir miteinander und leider zu oft gegeneinander gearbeitet haben, so manchen Strauß auszufechten, wir hatten unterschiedliche Vorstellungen davon, wie sich unsere Stadt entwickeln sollte und wie zu kommunizieren sei, wir pflegten eine gewisse Distanz, mal mehr, mal weniger, und doch einen überwiegend respektvollen Umgang.

Wenn Du mich kritisiert hast, also oft, habe ich dies fast nie persönlich genommen, wenn ich Dich kritisiert habe, mindestens ebenso oft, hast Du dies fast immer persönlich genommen. Du hast verletzt und wurdest verletzt, wir sind Menschen mit Emotionen, glücklicherweise, Ehrgeiz, Triumph, Enttäuschung, Euphorie und ab und zu auch Lethargie, diese Auswurzelungen politischen Engagements atmen Normalität, der Todfeind politischen Engagements, das von Leidenschaft befeuert ist, wäre freilich Gleichgültigkeit.

Eine der widerlichsten politischen Theorien des 20. Jahrhunderts geht auf den Staatsrechtslehrer Carl Schmitt zurück, der schrieb: „Die spezifische Unterscheidung, auf welche sich die politischen Handlungen zurückführen lassen, ist die Unterscheidung von Freund und Feind.“ Ich lehne dies zutiefst ab. „Feindschaft“ hat in der Demokratie keinen Raum und keine Geltung zu haben, wir sind uns gewiss eins darüber, dass wir nicht als „Feinde“ auseinander gehen, sondern als leidenschaftliche Bürger unser Stadt, welche, in politischen Funktionen, vieles getrennt und so manches geeint hat. Ich wünsche Dir persönlich für die Zukunft alles Gute!

Die OÖ. Gemeindeordnung sieht vor, dass alle sechs Jahre von der wahlberechtigten Bevölkerung der Bürgermeister direkt gewählt wird. Sind die ersten vier Jahre der Periode verstrichen, erfolgt dessen Wahl im Gemeinderat. Da die ÖVP in diesem Hause mit einer Stimme Überhang die absolute Mehrheit inne hat und die Wahl von Stefan Krapf zum Bürgermeister klar war, habe ich auf eine Kandidatur verzichtet, die unter diesen Voraussetzungen natürlich ebenso sinn- wie erfolglos gewesen wäre. Ich halte allerdings an dieser Stelle fest, dass ich im Herbst nächsten Jahres – im Zuge der Wahl durch die Bevölkerung – den Bürgermeisteranspruch stellen werde, und sage, was meine Partei anlangt, schon jetzt, dass ich eine faire und inhaltlich gestählte Wahlauseinandersetzung führen werde. Wir dürften kein Porzellan zerschlagen und keine Brücken abbrechen, im Gegenteil, nun gilt es, Brücken wieder neu zu errichten, echten Gemeinsamkeiten nachzuspüren und offenkundigen Meinungsunterschieden respektvoll Tribut zu zollen.

Ich kenne Stefan Krapf seit vielen Jahren, wir sind annähernd gleich alt, und wir hatten bis zum heutigen Tage stets ein sehr gutes Gesprächsverhältnis. Ich lege Wert darauf, dass dies auch so bleibt. Ich lege Wert darauf, dass die ausgestreckte Hand zur Zusammenarbeit seitens der ÖVP ernsthaft ergriffen wird.

Die Stadt Gmunden birgt ein ungeheures Potential in sich, wir können gemeinsam wahre Schätze heben oder wieder neue Gräben aufreißen. Ich plädiere dafür, dass wir der ersteren Option näher treten. Das Potential, die Ressourcen unserer Stadt, ich denke an Menschen und Rahmenbedingungen, würden eine wahre „Goldgräberstimmung“ verheißen, zunächst gilt es, und ich habe dies oben bereits anklingen lassen, das so genannte „politische Klima“ der „Eiszeit“ zu entreißen und neue Ufer anzusteuern.

Dann, und dies rasch, brauchen wir ein gemeinsam entworfenes „Design“ für unsere Stadt. Wohin wollen wir mit welchen Mitteln bis zu welchem Zeitpunkt? Leider hat die ÖVP meinen Vorschlag, den ich vor wenigen Monaten unterbreitet hatte, eine breit angelegte Klausur aller Parteien und der wesentlichen Fachleute im Stadtamt, zu organisieren, abgelehnt. Wir brauchen, abseits von und zusätzlich zu den etablierten Gremien Diskussions- und Arbeitsgruppen, welche sich ressort-übergreifend zukunftsträchtigen Themen und Projekten zuwenden, dies Hand in Hand mit engagierten Bürgern und Bürgerinitiativen, durch ein Mehr an Bürgerbeteiligung ließe sich ferner die „Legitimationsdecke“ verstärken, die Identifikation des Souveräns mit der Kommunalpolitik.

Gmunden hat viele Baustellen, realiter und symbolisch, viele Projekte sind zu Gange, manche bereits zum Abschluss gebracht. Die „großen Würfe“ und die vielen „kleinen Initiativen“ verlangen gebieterisch unter ein gemeinsames Dach geführt zu werden, es bedarf demzufolge einer alle relevanten Kräfte verbindende und somit verbindliche „Vision“, eines „Masterplans“, der uns allen, so wir uns denn einig werden könnten, viel Arbeit und vor allem Kreativität abverlangen wird. Wir erfreuen uns des Privilegs, in der vielleicht schönsten Stadt Österreichs zu leben, unser gemeinsames Ziel sollte es sein, dass die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt in greifbarer Zukunft sagen, und dies mit Überzeugung, „die im Gemeinderat“ haben das Gemeinsame vor das Trennende gestellt und einen Quantensprung in die Zukunft ermöglicht.

Lieber Stefan Krapf, ich wünsche Dir alles Gute für Deine neue Aufgabe im Dienste unserer Heimatstadt.


 

 

Gmunden bleibt Gmunden …
27. November 2014

oder

Eine Schwalbe …

Eine Rundschau von
Bruno Beinhart
anlässlich der Bgm-Wahl

Liebe Mitmenschen!

Ich melde mich wieder zurück. Hoffe in alter Frische und Schärfe. Dank an alle Leute, die sich nach mir erkundigt und Genesungswünsche geschickt haben. Hilft! Danke auch an Babsy, die hier als Frau an der Front die Last getragen hat. Auch wenn hinter ihr das Team sich um die Technik gekümmert hat, um Recherchen, mit ihr die Diskussion geführt hat. Sie war jetzt viele Wochen jeden Tag vorn. Nimmt jetzt daher ein paar Tage Auszeit.
Unser Wochenmotto hier: auch wenn ein Hund kläfft, die Karawane zieht weiter.

Man wundert sich schon verdammt viel, wenn man nach einiger Abwesenheit wieder hier ist. Wenn man dann feststellt, dass alles so ist, wie immer. Die Stadtverhässlichung ist weitergegangen. Der neue Streitpunkt RegioTram, die alte Hotelsache flackert dahin. Wenn die ÖVP nicht dauernd herumwacheln würde, wäre diese Brandstelle längst erloschen. Sie werden jetzt wieder ein paar neue Hotel-Investoren aus der Tasche mit dem doppelten Boden ziehen. Aus dem Sparschwein. Keine Idee woher noch. Damit der neue Bürgermeister so weitermachen kann. Was zwar ein Fehler ist, aber die logische Weiterführung der bisherigen Katastrophe.

Damit bin ich schon beim Thema. Heute wird der neue Bürgermeister gewählt. Ich habe mich sowas von gewundert. Wen hat die ÖVP denn da aus dem Schulranzen geholt? Der ist bestenfalls ein Leerbub, pardon pour l’expression, ein Lehrbub. Lehrbub ist nicht von mir, hat der SP-Dickinger so ähnlich gesagt. Wo er recht hat, hat er recht, der Dickinger. Ich mein, das kann doch von der ÖVP nicht ernst gemeint sein. Learning on the job? In diesem Fall noch viel ärger. Nämlich „learning by not doing“. Der neue Bürgermeister bleibt nämlich noch ein Weilchen im Lehrerjob. Wegen Betreuung seiner Maturaklassen. Ist in Ordnung, wie kommen die Schüler dazu. Aber wie kommt Gmunden dazu? Ich glaube der Lehrergewerkschaft nämlich, was sie immer sagt. Dass die Lehrertätigkeit nicht mit den Unterrichtsstunden erledigt ist. Wir bekommen folglich einen Halbzeitbürgermeister. Wahrscheinlich sogar nur einen Viertelzeitbürgermeister. Das kann echt lustig werden. Kennt sich hinten und vorn in der Kommunalpolitik nicht aus. Hastet nach dem Unterricht ins Rathaus und büffelt Kommunalpolitik. Wie stellt sich das die ÖVP vor?
Der Stadtamtsdirektor: „So Herr Bürgermeister. Heute nachmittag nehmen wir die Gemeindeordnung von OÖ durch. Wir beginnen mit § 1 …“. Die ÖVP hat es eingebrockt, wir alle müssen es auslöffeln.

Ich weiss, die haben nicht anders können. Der Köppl hatte keine Nachfolger aufgebaut. Gehen wollte er auch nicht. Das ist jetzt ziemlich plötzlich unter dem Druck der Landespartei geschehen. Wahltechnisch in letzter Sekunde die Leine gezogen. Die Gmundner ÖVP war nicht darauf eingestellt. Ist unübersehbar. Der Schrabacher wäre es gern geworden. Ach, der heisst hier ja jetzt Internet-Schrabacher. Der Ortner auch. Der John sowieso. Der rennt jetzt schon vor der Wahl mit dem Fuchsschwanz unterm Hemd herum. Er weiss nur noch nicht, wo er mit dem Sägen beginnen soll. Er will nämlich Finanzreferent werden. Da sägt man nicht offen. Da futtert man Kreide und ist brav. Schauen wir mal, ob sie ihn lassen. Beworben hätten sich viele. Da ist jetzt viel Zwist in der ÖVP. Einer beäugt misstrauisch den anderen. Auch wenn sie heute brav abstimmen werden. Alles andere wäre Selbstmord ohne Anlauf. Die Wahl von Herrn Krapf kann sich dafür als Selbstmord mit Anlauf herausstellen.

Denn wer sagt, dass der die Wahl gewinnt? Eines scheint jetzt schon ziemlich sicher. Die ÖVP verliert die abolute Mehrheit im Gemeinderat. Da fährt die RegioBim drüber. Ich kann mich natürlich irren. Aber es sieht nicht so aus. Die Umfragen sollen grausliche Ergebnisse gezeigt haben. Die Europawahlen waren ein deutliches Warnzeichen. Die ÖVP hat genug Platz nach unten. Wenn ich ehrlich bin, ich hoffe wie viele Menschen hier, dass die ÖVP diesen Spielraum nach unten voll ausnützen kann. Dank der Wählerschaft Gmundens. Weil die Misswirtschaft der letzten 18 Jahre zum Himmel stinkt. Die Vetternwirtschaft. Die Verklumpung von Politik und Wirtschaft, über die wir hier immer schreiben. Die ist so offensichtlich. Vielleicht wankt auch das Amt des Bürgermeisters. Vielleicht kann die ÖVP es bei den Wahlen nicht halten. Ganz aus der Welt ist diese Idee nicht. Man sollte die Gmundner Bevölkerung an diese Idee und diesen Gedanken gewöhnen. Davor braucht man sich nicht fürchten. Wenn man nicht zu den Seilschaften und Cliquen zählt. Die meisten Leute hier gehören nicht dazu. Wenn die Idee erst in den Köpfen ist, kann am Wahltag alles geschehen. Wechsel ist möglich. Das muss in die Gehirne. Dann die Erkenntnis: Wechsel ist notwendig. Bringen wir Gmunden zum Tanzen! Beginnen wir heute damit!

Denn der neue Bürgermeister wird nichts Wesentliches ändern. Weder wollen noch können. Er ist zu schwach. Ohne Hausmacht. Im ersten Lehrjahr. Mit leeren Hosen kann man nicht …
Was nützt es, wenn die ÖVPler sich hinter einem neuen Gesicht verschanzen. Hinter einem unverbrauchten Gesicht. Die Altherrenriege der ÖVP. Die alten Mauschler. Die alten, erstarrten Politiker. Sie alle lugen hinter dem Neuen hervor. Ideenlos, farblos.
Der neue Bürgermeister selbst hat in den letzten Jahren als Gemeinderat keinerlei Profil gezeigt. Sportausschuss. Soll sein. Freundlich bei den Vereinen herumgekrebst. Gut. Aber sonst? Im Gemeinderat alles brav mit abgenickt. Ein braver Diener seines bisherigen Herrls. Da sind keine Überraschungen zu erwarten. Wie sollte er eine Wende in der Hotelgeschichte herbeiführen? Er hat bisher selbst den grössten Unfug mitgetragen. Brav das Handerl gehoben. Eine Kehrtwende könnte er kaum argumentieren. Dazu eine ÖVP, in der die beharrenden Kräfte weiter beharren. Verharren. Einbetoniert sind.

Darum wäre es auch unverzeihlich, wenn die Vertreter der anderen Parteien diesem Mann ihre Stimme geben würden. Er hat die Tricksereien rund um die 2/3-Mehrheit mitgemacht. Köppls Pudel. Aus einem Pudel wird nicht über Nacht ein Bürgermeister. Er ist unerfahren,  soll aber stehenden Fusses ganz plötzlich ein ziemlich grosses Unternehmen leiten. Die Gemeinde Gmunden mit einer erklecklichen Anzahl von Mitarbeitern.
Davon hat der neue Mann keine Ahnung.
Nichts vom Budget und von Budgetpolitik.
Nichts von Organisation und Führung einer so grossen Verwaltung.
Nichts von Politik oder gar Kommunalpolitik.

Einem solchen Mann gibt man seine Stimme nicht. Schon gar nicht mitten im bereits angelaufenen Wahlkampf. Wie erklärt man denn dann im Herbst 2015 der Wählerschaft, sie solle nicht den sondern einen selbst wählen? Beim Löcker von der Stadtliste ist es egal. Der kandidiert wahrscheinlich nicht mehr. Trotzdem ist es falsch, der ÖVP hier einen Freibrief zu geben. Damit wird das Bürgermeisteramt entwertet. So getan, als ob es ein Klacks wäre, das zu führen. Der Köppl hat vor seinem Amtsantritt schon viele Jahre trainiert. Trotzdem ist er gescheitert, hat den Karren in den Dreck gefahren. Auch die FPÖ sollte sich gut überlegen, ob eine Stimmenthaltung ausreicht. Sowohl wahltaktisch als auch prinzipiell. Auch die Grünen sollten da genau nachdenken, welche Stimmabgabe hier als Signal sinnvoll ist.

Zustimmung heisst, den Köppl-Stil noch im nachhinein zu legitimieren. Stimmenthaltung ist nicht viel besser. Die heisst, dem Neuen nichts in den Weg zu legen. Es sagt alles über den wahrscheinlich neuen Bürgermeister aus, dass er sich bis Mittwoch nicht politisch geäussert hat. Kein Wort darüber, was er vor hat. Kein Wort, zur künftigen Linie. Auf welcher Basis soll man den wählen? Nur weil die ÖVP ihn kandidiert? Auch eine Stimmenthaltung ist da wirklich nicht angemessen. Stimmenthaltung heisst, er soll mal machen. Aber was? Es ist eine demokratiepolitische Schande, dass die Volksvertretung und die Bevölkerung nicht ein paar Tage vorher informiert werden. Vom Programm, von den Ideen, von den Neuerungen. Wahrscheinlich gibt es nichts dergleichen. Aber auf welcher Basis soll die Gemeindevertretung dann abstimmen? Dass die ÖVP für demokratiepolitische Überlegungen nichts über hat, das hat sie in Gmunden bewiesen.

Es ist ein Akt demokratischer Selbstachtung, einem Bürgermeisterkandidaten keine Stimme zu geben, nicht einmal eine Stimmenthaltung, wenn er nichts vorlegt. Nichts zeitgerecht vorlegt. Das gilt auch dann, wenn er schnell noch eine Rede im Gemeinderat hält. Volksvertreter müssen nämlich die Möglichkeit haben, über Person UND Programm zu diskutieren, mit ihrer Wählerschaft zu sprechen. Wer immer für mehr Einbeziehung der Bevölkerung in die politischen Prozesse der Gemeinde eintritt, müsste schon aus diesem Grund gegen den Kandidaten stimmen.

Für einen Lehrbuben kann es keinen Vertrauensvorschuss geben, wenn er gleich den Meister spielen will. Wenn er nicht zeitgerecht ein Programm vorlegt. Wenn hinter ihm die alten Seilschaften weiter am Werk sind. Das sollte sich jede Mandatarin und jeder Mandatar klar machen. Die ÖVP soll allein die Verantwortung übernehmen. Der neue Bürgermeister ist dann bei jedem einzelnen Vorhaben zu bewerten. Nur daran kann man messen, ob es neue Wege gibt oder ob auf den alten Trampelpfaden weiter dahin gewackelt wird. Von den alten Seilschaften. Den alten Cliquen. Den alten Machthaberern. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer! Wir wissen nicht einmal noch, ob es sich überhaupt um eine Schwalbe handelt. Oder bloss um ein Sumpfhuhn.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl

Gmunden statistisch gesehen
26. November 2014

Liebe Leserleins!

Ihre Babsy Blitzschnell muss heute doch noch einmal schnell einspringen, Bruno ist noch nicht ganz so schnell beim Schreiben des Blogs.
Ausserdem ziehen wir aus aktuellem Anlass jetzt die eben veröffentlichen Ergebnisse der Fragebogenaktion von Gemeinderat Karl Kammerhofer vor. Was uns sehr freut: die Rücklaufquote war bezogen auf die Anzahl der Haushalte ausgezeichnet. Was uns noch mehr freut: die Antwortfreudigkeit war in der Leserschaft des Gmundl-Blogs besonders hoch.
Die Wassersache mitsamt neuerster ÖVP-Chuzpe sollte dann morgen gemeinsam mit Brunos Auferstehung von den Kranken kommen, und Ihre Babsy wird sich zur Erholung ein paar Tage zurückziehen. Am Donnerstag gibt es zeitgerecht zur Wahl des neuen Bürgermeisters, Wahl, hahaha, die ÖVPler haben keine Wahl, einen Gastkommentar zum Thema „Was kann ein neuer Bürgermeister?“.
Was Ihre Babsy auch noch sagen will, in Ergänzung zu meinen gestrigen Ausführungen über Erkennbarkeiten und so, und weil ein paar Leserleins nachgefragt haben, wer oder was mit den kryptischen Äusserungen denn gemeint sei. Kryptisch bleibt es. Wir sind doch nicht deppert und machen Reklame für einen Troll.
Aber nochmals: Wir kennen uns nicht in allen Fachgebieten, die wir hier beackern, gut aus. Kann nicht sein. Aber schlau wie wir sind, befragen wir dann Leute, die sich wirklich gut auskennen. Die sind teils im Team, teils ausserhalb. Unser Job ist es dann, diese Fachmeinungen in verständliches Deutsch zu übersetzen und so aufzubereiten, dass sie auch Laien verstehen. Das geschieht in jeder guten Zeitung auch nicht anders. Das ist das Wesen des Journalismus. Rückschlüsse auf Personen lassen sich da nur ziehen, wenn man ein ausgeprägtes Talent für Verschwörungstheorien hat und ein wenig von Paranoia angehaucht ist.
Dass wir uns hier um einen gemeinsamen Schreibstil bemühen, sollte sich auch schon herumgesprochen haben. Wer wie ein Dieb um das Haus eines Gastkommentators herumschleicht, in dessen privates Refugium hineinspechtelt und sich dann Dummheiten zusammenreimt, darf seine Schlüsse unter „Kurzschluss“ einsortieren und sich selbst unter „Stalker“, gell. Wie feig ist denn eigentlich so eine Herumschleicherei! Vor allem sollte man dann nicht den grossen Kämpfer für Fairness spielen, wenn man diesbezüglich selbst eher in der Abteilung Clown logiert. Gehören tut sich so ein Stalkertum schon gar nicht. Machen nur Leute ohne Kinderstube. Und nur so, damit auch das klar ist: mit Trappistenbier kann man keinen Grog brauen. Mit Moscato d’Asti auch nicht.

Hier jetzt also die ersten Erkenntnisse aus der Umfrage von Gemeinderat Karl Kammerhofer.

Bis bald!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Auswertung
Gmundner Bürgerbefragung
durch Gemeinderat Karl Kammerhofer
im September 2014-11-2014

Teil 1

Verbundenheit mit Gmunden, Wird eine Nutzung der nicht oder gering genutzten Gebäuden zur Belebung in unserer Stadt überhaupt gewünscht? Kennen die Befragten Städte wo diese Belebung geglückt ist? Wenn JA, welche Städte sind dies?

Gemeinderat Karl Kammerhofer hatte am 20. September dieses Jahres den rund 5.000 Gmundner Haushalten mit 16 Fragen um ihre Meinung gebeten. Über 470 übersandten ihm den ausgefüllte Fragebogen retour. 466 Fragebögen (9,3%) wurden ausgewertet. Beachtenswert war, dass die Anzahl der „Trolle“ ( die mit destuktiven Antworten) unter 1% blieben. Rund ein Drittel die geantwortet hatten, unterbreiteten Gemeinderat Kammerhofer auch handschriftliche Anregungen und Vorschläge (Details siehe unten).

Hinweis: Im letzen Jahrzehnt war Herr Kammerhofer für das Land Oberösterreich und für das Technologie- und Innovationsministerium (bmvit) wissenschaftlich als Marktforscher tätig. Er verfügt aber auch über die entsprechende Gewerbeberechtigung als Marktforscher

Nun zu den Antworten selbst. Gemeinderat Kammerhofer meint dazu:

„Im Jahre 2011 richtete die Stadtgemeinde – im Rahmen der Vision Gmunden – an über 10.000 Wohnungs- und Hausbesitzer 19 Fragen wie ein Erneueungsprozess für Gmunden aussehen könnte. Als Mitglied des Innovations- Kultur- und Wirtschaftsausschusses wurde ich als Hauptautor für den Fragebogen eingesetzt. Die Befragung wurde 2011 durchgeführt, vom Steuergeld bezahlt – aber nie veröffentlicht. Um die Ergebnisse auch meiner Befragung überprüfen zu können habe ich vier der sechs ersten Fragen habe ich fast identisch übernommen.“

Herr Kammerhofer hat die Ergebnisse beider Befragungen verglichen, und kommt zu folgenden Ergebnissen:

Frage 1:
Hier geht es um die Verbundenheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu Gmunden.
Die echte Verbundenheit ist bei der Herbst 2014 mit 76% erstaunlich hoch, aber deutlich geringen als bei den Haus- und Wohnungsbesitzern aus dem Jahre 2011,wo fast alle Befragten – mit wenien Ausnahmen- mit Gmunden stark verbunden fühlten.

Frage 2:
Wie bewerten die Befragten die Auswirkung auf Gmunden, wenn in nicht oder kaum genutzen Gebäuden durch Sanierung und wirtschaftliche Nutzung wieder Leben einziehen würde?
Im Gegensatz zu den Hausbesitzern welche dies zu 52% im Jahre 2011 positiv bewerteten, kam die Gesamtbevölkerung heuer zu einen anderen Schluss. Die Gesamtbevölkerung steht solchen Plänen 2014 sogar mit 89% positiv gegenüber

Frage 3:
Bei beiden Befragungen (2011 und 2014) wurde die identische Frage gestellt:
Kennen Sie Erfolge von Städten, die durch Neugestaltung und Wiederbelebung neuen Schwung in eine Stadt gebracht haben?
Hier ist sind die Ergebnisse aus beiden Befragungen nahzu identisch: 53% (2011) und 51% (2014) sagen JA..

Frage 4:
Zweimal mit einem sensationellen Ergebnis:
Die spannende Frage lautete hier:
Wenn JA, welche Stätte sind das ?

Die große Siegerin in beiden Befragungen war

Bad Ischl

 

Weit abgeschlagen aber an zweiter Stelle landete in beiden Befragungen

Linz

Erst dann folgten in beiden Befragungen : Vöcklabruck, Wien, St. Wolfgang(!), Wels, Krems und Graz um einige Städte zu nennen die als Vorbild für Gmunden dienen könnten.

Gmunden wurde in diesem Zusammenhang 2014 nur einmal genannt. Von 2011 liegen mir betreffend Gmunden keine Daten vor. Gmunden scheint zumindest in den ersten 20 Nennungen nicht auf.

Sehr geehrte Damen und Herren : nun verstehen wir alle warum die Verantwortlichen der Stadtgemeinde dieses grottenschlechte Ergebnis von 2011 nicht veröffentlichen wollten. Jetzt 2014 wurde dieses Ergebnis fast identisch bestätigt.

Es zeigt sich Folgendes:

  • Die Gmundner Bevolkerung liebt im großen Ausmaß unsere Stadt die Stadt Gmunden
  • Den Erfolg für Neugestaltung und Wiederbelebung einer Stadt sehen die Gmundnerinnen und Gmundner eindeutig in anderen Städten unseres Bundeslandes realisiert.

Schlussfolgerung: Es hat sich hinsichtlich Neugestaltung und Wiederbelebung vor 2011 nichts getan aber auch nicht in den letzten 3 Jahren nachdem dieses Ergebnis 2011 bekannt war. Andere Städte in Oberösterreich – kleine und große – ohne ÖVP Mehrheit , wurden von den Gmundnerinnen und Gmundnern als Vorbild genannt.

Es wäre natürlich interessant zu wissen, wie sich der designierte Bürgermeister zu de desastriösen Meinung der Gmundnerinnen und Gmundner steht – vor allem, dass sich in den letzten 3 Jahren an der Meinung der Bevölkerung zur Innovationsfähigkeit der Verantwortlichen in Gmunden nicht geändert hat“. Abschließend meinte Gemeinderat Kammerhofer ironisch:

Meine Damen und Herrn, was meinen Sie, soll diese Gmundner Bevölkerung – die solche Meinungen seit drei Jahren noch immer vertritt – nicht doch rasch vor den Wahlen ausgetauscht werden?“

Karl Kammerhofer
(unabhängiger Gemeinderat in Gmunden)

Gmunden, 25.11.2014


 

 

Gmunden wie es leibt und lebt
25. November 2014

Liebe Leserleins!

Unser Stammposter AndyB hat ein bemerkenswertes Posting verfasst, das wir heute hier weiter unten als Gastkommentar bringen, damit es möglichst viele Besucherleins sehen und lesen. Seine Gedanken decken sich über weite Strecken mit dem, was auch wir hier im Team so denken.

Ein kleiner Punkt vielleicht, den wir ein wenig anders sehen. Es stimmt schon, in vielen Chats erkennt man die Leute, wenn sie ihre Nicknames ändern trotzdem. Man sollte das aber nicht überbewerten. Bei solchen Sprachanalysen kann man sich kräftig  verhauen. So wie ein Lokalschurnalist hier mal meinte, mit Sprachvergleichen herauszufinden, wer hier schreiben würde. Ist Quatsch und klappt mitunter nicht, vor allem dann nicht, wenn versucht wird, auf sehr ähnliche Weise zu schreiben, um dem Blog eine „corporate identity“ zu geben. Wer meint, auf Basis der Zeichensetzung da was herauszufinden ist nur eines: Obergescheit. Man kann nämlich auch Satzzeichen als Stilmittel verwenden, gell! Und auch Arumentationslinien sage nicht viel aus. Wenn drei ÖVPler argumentieren, dann wohl ähnlich. Genauso gilt das für SP, Grüne, Blaue etc. Wir sind hier ein Team und diskutieren alles, bevor jemand schreibt. Ja, im Moment schreibt halt nur Ihre Babsy, aber keine Sorge, Bruno putzt schon seine eingestaubte Tastatur und wird bald wieder ins Geschehen eingreifen. Allen Göttinnen seit Dank! Wenn Experten für Schlammanhäufungen im Traunsee meinen, mit solchen Sprach“analysen“ auch nur irgend etwas zu erkennen, dann bitte sehr, mir tun viel Spass wünschen machen tun, gell! Uff, bin aus der Übung und froh, wenn der Bruno wieder da ist, der ist der Expertenexperte für Gmundlianisch! Dieser „Experte“ suggerierte auch noch, das grosse Wissensspektrum weise auf eine  bestimmte Person hin. Logik ist eine Tochter der Zeit, gell. Ein Doktor PhilKhol. ist da verloren gegangen. Weil eh ja, wir sind ein Team und „breit aufgestellt“, wie die Politiker in ihrem Sprach“stil“ sagen. Und wenn wir wo was nicht wissen, dann tunmir Leute fragen, die was sich auskennen machen tun – nicht „Experten“. Darum können wir ein weites Sprektrum abdecken, gell, nicht weil hier eine Person alles weiss. Der letzte Mensch, der angeblich das gesamte Wissen seiner Zeit beherrscht hat, soll der Gottfried Wilhelm Leibniz gewesen sein. Geboren 1646 (Jahreszhal hab ich schnell in der Wiki nachgeschaut, hoffentlich stimmts!), also ein Weilchen lang her, gell! Heute gibts keine Leibnize mehr, nur noch Leibniz-Keks, aber die sind nun wirklich in einer anderen Abteilung, gell!
Bitte auch beachten: nicht hinter jedem ChatAdmin, der durch Gmunden lauft, steckt AndyB! So wie nicht in jedem Strumpf mit Laufmaschen ein Beinchen von Ihrer Babsy Blitzschnell steckt, gell! Und nicht UHU-Käuferin und so weiter …

Morgen gibt es einige Überlegungen zum Ohlsdorfer Sauberdeponiewasser und einer neuen, ziemlich volksverdummenden Aktion der Landes-ÖVP. Bruno, ans Werk!

So, ich kann jetzt endlich mal einen Tag Pause machen. War eine turbulente Woche, die vorige Woche.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

Nachwort: Die Sperre eines bestimmten Posters wurde auch in vielen Mails stürmisch verlangt und jetzt mit grossem Beifall bedacht. Motto der Mail-Schreiberleins: ausführliche Diskussion ja und jederzeit, Nervensägen bitte nicht. Da kann frau nichts mehr hinzufügen, gell!


Gmunden wie es leibt und lebt

Eine Betrachtung von AndyB

Da ich längere Zeit anderweitig beschäftigt war und nichts geschrieben habe, möchte ich die Geschehnisse mal ein wenig zusammenfassen …. natürlich aus meiner Sicht der Dinge …..

Manches habe ich schon einmal geschrieben, aber ich möchte es noch mal in Erinnerung rufen …

Der längst überfällige Rücktritt von Köppl kam jetzt doch überraschend ….. obwohl er eigentlich schon seit ewigen Zeiten überfällig war.

Wenn man die Sache mal genau betrachtet, da wird ja in Gmunden keine “große Politik” gemacht. Das ist ja eigentlich mehr so – um es mit Worten aus dem Fußball zu beschreiben – Regionalliga oder eher Kreisklasse.

In der Kreisklasse gibt es auch einzelne gute Fußballer, aber im Grunde ist es doch halt nur Kreisklasse. Damit meine ich auch die Qualität der Politiker. Da kann man halt nichts Besonderes erwarten.
Einige ragen aus der großen Masse hervor, andere sind halt nur “Mitspieler”.

Dazu kommt noch : viele Mitspieler haben einen begrenzten “Horizont” (dabei meine ich nicht dumm). Eher in Bezug auf einen bestimmten Zeitraum/Projekt/Raum.

Wenn ich halt da die Kommentare von manchen “Spielern” lese, da glaube ich manchmal nicht, was ich da lese. Ok, von vielen hört man ja überhaupt nixx …
Wenn da ein Herr Aigner so Dinge schreibt : “weil ich keinen bloß touristischen, musealen Blick auf die Stadt habe, sondern ständig hier lebe”.
Er lebt ja nicht mal hier … *laut lache* …. sondern hat hier “nur” einen hochdotierten Job. (Bei der Stadt Gmunden, Anm. d. Red.)

Da würde ich dann gerne sagen: na dann gehen sie doch wieder zurück, wo sie hergekommen sind.
Oder wie ein bekannter deutscher Comedian immer sagt : Einfach mal die ….. ääääh …. Dings halten ….

Eine gut bezahlte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für einen Zeitungsmenschen und dann sowas …. unglaublich …… und dazu noch ….. “ein nicht unterm Traunstein geborener …”
Was qualifiziert ihn denn überhaupt für diesen Job? Gute Kontakte?!

Das ist nur ein Beispiel von vielen.

Wo wir grade bei “qualifizieren” sind ….. was qualifiziert denn den neuen Bürgermeister?
Dass er nun die Dinge richten wird und alles anders machen wird, halte ich für nahezu ausgeschlossen. Er wird doch eher eine Marionette der Partei sein ….. andere ziehen die Strippen, und er darf mal ein bisserl plappern, aber nur nicht zu viel.

Sich es mit diesen Leuten nicht verderben, da bloß nicht anstoßen oder anecken, den nicht vergraulen etc.

Aber immerhin ist er ja ein Studierter …. oooooh …. da staunt man. Kein Maurer, Bauer … ein echter “Studierter” ….
In einem meiner Lieblingslieder heißt es : “the photographs and headlines change, the story stays the same” …. (Hier der Link zum Lied: Star Tripper von Harry Chapin)

Herr Amon hat mir ja schon einen großen Teil meines Postings erspart, denn zu einigen Themen wollte ich eigentlich auch noch etwas schreiben.

Diese Verflechtungen und dieses ganze Gemauschel …. unfassbar. Da “besorgt man” Familienmitgliedern Posten oder Zusatzeinnahmen, hat als “Diener der Stadt” noch Posten in Firmen, die ausgerechnet auch noch Aufträge durch Stadt, Land bekommen.

Ich habe mal gehört wie sich zwei Leute aus benachbarten Ländern unterhielten und da meinte einer : “Alles was Du über Politik weißt oder glaubst zu wissen ….. vergiss es hier. Hier ist alles ganz anders. Du wirst es nicht glauben ….”

Würde eine Frau Merkel noch im Vorstand einer Firma sitzen, die Aufträge durch den Staat bekommt ….. sowas wäre undenkbar. Sie könnte sofort zurücktreten und nicht erst nach 10 Jahren.

Ok, das wäre nun ein bissel zu viel Ehre für Herrn Köppl …. ihn mit einer Frau Merkel zu vergleichen …. immerhin hat Herr Köppl ja Wohnungen gebaut und ….. halt anderes gemacht … aber er ist halt keine Frau Merkel. (schon alleine optisch nicht und überhaupt …).

Das Politiker überhaupt in Vorständen von Firmen sitzen dürfen, halte ich schon für mehr als fragwürdig. Sind es dann noch Firmen, die mit dem Amt “verbandelt” sind, dann darf es so etwas nicht geben.

Köppl hat ja eben nicht “alles” falsch gemacht, aber eben vieles. Allein schon seine – nahezu – diktatorischen Entscheidungen, Parteigenossen oder Stadträte nicht über wichtige Geschehnisse zeitnah zu informieren, ist ein absolutes Unding.

Das er eben auch Dinge richtig gemacht hat, bestreitet ja kein Mensch. Am Gschliefgraben hat er den Leuten geholfen, was ja eigentlich “normal” ist. Dass die Anwohner ihm dankbar sind, ist auch “normal”. Deshalb Herrn Köppl grundsätzlich zu glorifizieren, halte ich für arg übertrieben.

Dazu gibt es hier noch ein Phänomen, das ich nicht unerwähnt lassen möchte : eine übertriebene “Obrigkeits- und Titelhörigkeit”. ….aaaah der Herr Magister ……. aaaah Herr Bahnhofsvorsteher ….. oooh ….

Dass dazu noch die Gattin des jeweiligen Titelträgers auch direkt diesen Titel verliehen bekommt, ist schon mehr als putzig. Frau Doktor …. Frau Magister und bestimmt haben eine Menge Leute auch Frau Köppl als “Frau Bürgermeister” betitelt.

Ich hatte letzte Woche ein kleine und hitzige Diskussion um etwas, was in den Augen einer älteren Dame nicht in Ordnung war und aus einer Lächerlichkeit ein riesiges Theater gemacht wurde.

Ich : “Ich denke da im Traum nicht dran.”
Dame : “Das ist aber ‚hier‘ so!”
Ich : “Aaach?!”
Dame : “Danach haben Sie sich zu richtigen!”
Ich : “Stadtrat X macht das doch auch und ich darf es nicht?”
Dame : “aaaah Stadtrat X!!! *verneig – verbeug* Das ist doch was ganz anderes!”
Ich : “Wieso das? Wenn X das macht, dann darf ich das doch auch …”
Dame : “Es ist nicht erlaubt!”
Ich : “Für mich ist es nicht erlaubt? Aber Stadtrat X darf es? Ich dachte, vor dem Gesetz sind wir alle gleich ….”
Dame : “Es ist verboten!”
Ich : “Naja, da haben Sie aber ein seltsames Demokratieverständnis ….”

Wie gesagt, es handelte sich dabei um eine Lächerlichkeit …..

Wie geht es jetzt mit Gmunden weiter?

Kurstadt : wohl kaum oder man müsste schon die “Mini-Industrie” aus der Stadt verbannen, andererseits braucht man Arbeitsplätze.

Ein kleines “Nizza” : wohl kaum, dazu hat man zu viel Raubbau an Neubauten und Altbauten getrieben

Es bleibt halt ein “Mischmasch” aus Mini-Industriestadt mit schöner Lage und Tagestourismus übrig. Mehr ist halt da nicht drin. Qualitätstourismus? ….ääääh … eher nicht. Außerdem sind für diesen “Mischmasch” die Immobilienpreise viel zu hoch.
Wer für so eine Top Lage *hüstel* in der Bahnhofsstraße derartige Summen auf den Tisch legt, dem kann man einfach nicht helfen.
Aber diese “Immobilienblase” wird auch noch platzen ……

Man kann halt nicht alles gleichzeitig wollen oder haben. Hier habe ich eher das Gefühl, alle wollen alles und das ohne Ziel und Plan durchsetzen.

Wenn ich alleine an die 57 Millionen aus dem unseligen Regio-Projekt denke …. was könnte man mit 57 Millionen alles anstellen.
Man könnte 57 “Start-Up Unternehmen” unterstützen und so 57 neue Firmen gründen und evtl. viele neue Arbeitsplätze schaffen, oder man könnte einfach 380 Gmundner Bürgern eine Wohnung schenken ….. ok ….. ok …. das war jetzt etwas unrealistisch … ich geb’s zu …. aber ist eine Regiobahn für 3 bis 6 Leute realistischer?

Zum Abschluss möchte ich noch einmal was zur “Anonymität im Internet” schreiben.

Viele Leute in Chats oder Foren oder sonstigen “sozialen Netzwerken” hebeln praktisch ihre eigene Anonymität aus.

Aus meiner langjährigen Zeit als (ehemaliger) Chat Admin habe ich da einige Erfahrung. (Nein, man muss mich jetzt nicht mit “Herr Chatadmin” anreden und meine Frau, falls ich denn eine habe, als “Frau Chatadmin”)”

Wer z.B. mal mit “echtem Namen” schreibt und dann wieder mit einem Pseudonym …. das geht meistens schief, und das liegt in der Natur der Sache.

Viele Leute können eben gewisse Eigenarten nicht verbergen. Ob es nun die Art und Weise ist wie man schreibt oder sich verhält, ob man “zickig” ist oder wenig “kritikfähig” oder schnell “akresif” (eine Wortkreation aus meiner umfangreichen “Chat-Zitate-Sammlung”) wird oder welche Themen und Dinge man laufend wiederholt oder einfach nur der Schreibstil.

Ich habe zu meinen Chatzeiten die meisten Chatter erkannt, egal mit was für einem “Nick” sie in den Chat kamen.

Die größte Gefahr für seine Anonymität im Internet ist meistens der Schreiber selber ……

Zusammenfassend möchte ich noch sagen : es braucht mehr “Querdenker” (wie Herrn Kammerhofer) und weniger “treue Parteisoldaten”, die alles abnicken. Die “Abnicker” tragen auch eine Mitschuld, denn sie sind in erster Linie dem Bürger, der sie gewählt hat, verantwortlich. Das sollten viele Leute mal bedenken, wenn sie bei der nächsten Wahl ihr Kreuzerl machen (und nicht weil man schon seit Generationen das Kreuzerl an der Stelle gemacht hat oder die Leute aus dem Jagdverein etc. kennt).


 

Zurück zu den Themen
24. November 2014

Liebe Leserleins!

Wir haben in den letzten Tagen hier eine intensive Diskussion mit einem Forum-Poster geführt. Im Team Gmundl gab es diese Woche eine ebenso intensive Debatte über die Frage, ob wir solche Diskussionen überhaupt führen sollen. Damit gekoppelt die Frage, ob man wirklich alle Postings freischalten soll, auch wenn sie offenkundig nicht mehr der Fortführung einer sinnvollen Diskussion dienen.

Bisher haben wir das extrem liberal gehandhabt. Die internen Gespräche und die Ereignisse dieser Woche haben aber gezeigt, dass Diskussionen in bestimmten Fällen nicht nur sinnlos sind, sondern auch diesen Blog und uns selbst lähmen. Möglich, dass das beabsichtigt war. Wir wissen es nicht. Nur eines ist klar: wir wollen hier keinem Vertreter von Firmen- oder Politinteressen über das erträgliche Mass hinaus die Möglichkeit geben, sogar unbestreitbare Fakten zu relativieren und den Blog lahmzulegen sowie unsere Arbeit extrem zu erschweren.
Wir können natürlich im Einzelfall nicht beurteilen, ob jemand unter dem Deckmantel eines „objektiven“ Debattenbeitrages bestimmte Interessen vertritt, sich bloss als Internett-Troll betätigt, vielleicht nur seine Privatprobleme in dieser Form auslebt, oder einfach nur ein Besserwisser und Rechthaber ist.

Wenn von einem solchen Poster dann auch noch merkwürdige Theorien gewälzt werden (wir haben das nicht mehr freigeschalten), die scheinbar nur dazu dienen, die Glaubwürdigkeit dieses Blogs und der hier kommentierenden Poster zu untergraben, dann muss die Notbremse gezogen werden. Was wir hiermit getan haben und bestimmte Postings nicht mehr freischalten werden. Es handelt sich nur um eine einzige betroffene Person, und es ist das erste Mal. Wir hoffen, nie wieder zu so einem Schritt gezwungen zu sein.

Im Sinne der Wirkungskraft dieses Blogs, im Sinne unserer Leserleins und all der anderen Posterleins, die bei aller Vehemenz und Beharrlichkeit sich immer im Rahmen der „Nettiquette“ bewegen, bleibt uns leider keine andere Möglichkeit. Wir werden damit leben können, dass jetzt vielleicht jemand laut „Zensur“ schreit. Wir werden es aushalten. Unsere Leserleins, Posterleins und die Bürgerleins wissen, dass dem nicht so ist: hier wird weiterhin die Möglichkeit bestehen, frei seine Meinung zu sagen. Aber einfach nur argumentationslos in fast autistischer Art herumzutrollen, das können wir nicht akzeptieren. Schon gar nicht wollen wir riskieren, womöglich ein Einfallstor für jene aufzumachen, die wir hier kritisieren. Diese Mächtigen haben genug Möglichkeiten, Ihre Standpunkte anderswo darzubieten. Die meisten lokalen Medien stehen dafür bereitwillig zur Verfügung. Wir bringen gern auch die Stellungnahmen von kritisierten Machthabern und Machthaberern, aber sie werden hier nicht das Sagen haben. Auch nicht auf Umwegen.

Wir bringen hier also zwei Repliken auf bestimmte Postings, eine eventuelle Antwort darauf werden wir nicht mehr freischalten, denn nun ist alles gesagt, was sinnvollerweise gesagt werden kann.
Unser Dank gilt all jenen Posterleins aller Richtungen und Parteien, die sich bemüht haben (und weitgehend mit Erfolg), mit Argumenten zu arbeiten, gerne auch mal mit Ironie unterlegt, das macht die Diskussion farbiger. Auch kleine Fehltritte können vorkommen, unterlaufen auch uns immer wieder mal. Aber wir lassen nicht zu, dass dieser Blog zur Spielwiese für Trolle wird.

Diese Woche werden wir uns also wieder mit den Kernthemen unseres Blogs beschäftigen können. Heia Safari! Natürlich ohne Waffen, nur mit Fotoapparaten sozusagen.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Sonntägliche Postings aus dem Kommentarteil:

Susanne Walcher
Gesendet am 23.11.2014 um 9:08 nachmittags

@geotraunkirchen

Sehr geehrter Herr Dr. B.!
Sie können sich sicher an unser langes Gespräch vor fast einem Jahr erinnern…, ich habe es sehr geschätzt, dass Sie damals auf uns zugekommen sind.

Schon damals haben Sie erklärt, dass Sie den scheidenden Bürgermeister in der Causa Gschliefgraben als einen Menschen kennengelernt haben, der zu seinem Wort steht. Diese Eigenschaft zeichnet die Person Köppl tatsächlich aus, sowohl in ihrer positiven Ausprägung als “Beharrlichkeit” als auch im ihrer negativen als “Sturheit”, “Unbelehrbarkeit”, oder, wie letztens ein ÖVP-Insider zu mir sagte “Beratungsresistenz”. Viele Leute, die die Person Köppl nicht schätzen, und da gehöre ich dazu – einerseits aus persönlichen Gründen, die Sie kennen, andererseits, weil er für mich hauptverantwortlich ist für die Verschandelung unserer Stadt (Stichwort “Verbunkerung” und Abriss historischer Gebäude) und für das völlig vergiftete politische Klima – also, viele Leute, die ihn nicht schätzen, kritisieren seinen politischen Stil des Drüberfahrens und sein geradezu göttliches Sendungsbewusstsein. (Welcher Bürgermeister würde sich trauen, sich einen Privatparkplatz mitten im Halteverbot vor dem Rathaus zu genehmigen, während kleine Bürgerleins dort rigoros abgestraft werden? Sowas nenne ich abgehoben. Ein Zeichen dafür, dass dem Ortskaiser sein politisches Gespür schon längst abhanden gekommen ist. Diese “quod licet Iovi”-Mentalität wird der Bürgermeister-Partei 2015 noch ordentlich auf den Kopf fallen!)
In Ihrem Kommentar vom 18.11. schreiben Sie, dass Sie dem scheidenden Bürgermeister dankbar sind, weil er in einer für Sie potentiell ruinösen Angelegenheit vor Gericht bei der Wahrheit blieb.
Entschuldigen Sie meine vielleicht naive Einstellung, aber ist das nicht Bürgerpflicht und eine Selbstverständlichkeit? Oder ist es wirklich, angesichts der Tatsache, dass unsere Gefängnisse langsam voll sind mit korrupten Politikern, eine derart seltene und einmalige Sache, wenn ein Politiker vor Gericht die Wahrheit sagt, dass man ihm dafür zu ewigem Dank verpflichtet sein muss?
Ihre Dankbarkeit ehrt Sie, aber verstehen Sie auch, dass ein Großteil der Leser dieses Blogs nicht unglücklich ist über den Rücktritt eines Politikers, der seine Bodenhaftung verloren hat.
Wohlgemerkt ist die Situation in Gmunden geradezu typisch für das politische System in Österreich – mit dem kleinen Unterschied, dass diese Machenschaften hier mit einer besonderen Dreistigkeit und völlig offen praktiziert werden, frei nach dem Motto “Frechheit siegt”!

Danke, wir sehen das punkgenau deckungsgleich.
Babsy Blitzschnell f. d. TG


Franz Forster
Gesendet am 23.11.2014 um 12:00 vormittags

Zu unserem demokratischen Selbstverständnis gehört es, auch blitzdumme Postings zu veröffentlichen.???????

Ab sofort nicht mehr! Siehe meinen Blogbeitrag vom Montag.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

Ewig dankbar  
Gesendet am 23.11.2014 um 8:49 vormittags

Nochmals Antwort auf  xxxxxxx
xxxxxxxxxx glaubt, er könne im gmundl ein Forum finden, um seiner leider immer gleichen Leier freien Lauf zu lassen. Noch dazu glaubt er, dass er allein Recht hat. Er hat die Geduld des gmundl genug herausgefordert, immer auf seine Kommentare (über deren Niveau und Qualität möchte ich mich lieber nicht äussern!) zu reagieren. Schön langsam wird es ein Privat hick-hack von geortraunkirchen. Wenn er schon so übermächtig gscheit ist, warum schreibt er nicht in den lokalen Medien? Seine Ansichten würden die sicher gerne berichten, da er auf ihrer Linie liegt. Die lokalen Medien sind sowieso schon langweilig genug, da kommt es auf einen weiteren linientreuen Kommentar mehr oder weniger auch nicht mehr an.

Wir sehen das sehr ähnlich. Wir wollen nicht das Forum für ein privates Hick-Hack abgeben. Ab sofort schalten wir solche Beiträge nicht mehr frei. Das ist leider der einzige Weg, um Trollen im Internet beizukommen: ignorieren. Was hiermit geschieht. Siehe auch meinen Blogbeitrag vom Montag.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

Debatte geht weiter
23. November 2014

Liebe Leserleins!

Die Debatte geht weiter. Ich möchte aber schon darauf hinweisen, dass wir nicht zulassen werden, dass sich hier Internet-Trolle einnisten. Wenn jemand dauernd „nachtarockiert“ wird das irgend wann uninteressant. Wir haben eine sehr grosszügige Praxis des Freischaltens. Aber Trolle werden ab einem bestimmten Punkt in ihrem Aktionsradius im Blog eingeschränkt, gell. Das ist im Interesse des Blogs, der Leserleins und der Diskussion.

Da wir auch einmal eine Pause brauchen, gibt es heute hier „nur“ die Postings von gestern. Es sind aber ein paar sehr interessante Wortmeldungen dabei, und vor allem ein paar interessante Antworten …

Schönen Sonntag auch!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Arbeitslose Kellnerinen und Kellner
Gesendet am 22.11.2014 um 9:14 vormittags

Der neu Bürgermeister dürfte mit dem Alkohol nichts am Hut haben. Können wir nur zum lieben Gott beten, dass er mit der besoffenen Partie die außer vom Weinhaus zum Schwan und wieder zurück ums letzte Achterl oder um an Halbe rennen, keine Beteiligung macht. Andere Part…. haben ja auch ein paar Bsuffa die bei diversen Festen das Bier und den Wein nur so rein schütten in die durch Alkohol roten Politikerköpfe.
Auf alle Fälle braucht der neue Bürgermeister ein Team die dem Alkohol nicht zusprechen und fit für die Politik in Gmunden sind. Wirtshaussuderanten sind sicher nicht fit für eine ordentliche Politik zu brauchen.
Wenn er ein neues Team aufstellt sind wir zuversichtlich, dass es besser wird!
Für die anderen Parteien wird es auch schwerer, weil sie dann auch was leisten müssen, wenn sie politisch überleben wollen.
Bis jetzt war ja jede blöde Aussage besser als das Geleistete.


Ewig dankbar
Gesendet am 22.11.2014 um 8:34 vormittags

@xxxxxxxxxxxxxxxxx:
Sie haben recht, Babsy Blitzschnell, dass Sie aufgeben, xxxxxxxxxxxxxxx etwas zu erklären. Er will oder kann einfach nichts verstehen. Dass er anderer Meinung ist, das kann man ja noch akzeptieren. Aber das Frustrierende ist, dass Sie versucht haben, in einer sehr intellekturellen Weise die Person Jörg Haiders zu analysieren. xxxxxxxxxxxxxxx hat nichts verstanden, wie man aus seiner Rückäusserung entnehmen kann. Aber andere Leser haben diesen intelligenten Kommentar sehr wohl verstanden u. genossen, somit waren Ihre Bemühungen nicht umsonst.

Danke!
Babsy Blitzschnell f. d. TG


 

Rekorde
22. November 2014

Liebe Leserleins!

Es war eine bemerkenswerte Woche. Rücktritt und Rekorde. Die Rekorde bei uns. Die haben aber wahrscheinlich viel mit diesem Rücktritt zu tun.
Wir hatten auch rekordverdächtig viele Reaktionen in Form von Emails – auf den Gastkommentar von Michael Amon. Neben sehr wenig Kritik gab es vor allem Lob und Zustimmung. Dafür bedanken wir uns.

Wir bedanken uns auch für die vielen Besucher hier.
Diese Woche eilten wir von Rekord zu Rekord. Zwei Mal neue Tageshöchstzahlen, und ein neuer Wochenrekord, denn von Montag bis Freitag hatten wir bereits mehr 7.000 Besucherleins. Da werden wohl Samstag und Sonntag noch ein paar dazu kommen.

Aber genug des Jubels. Vor uns liegt eine weitere spannende Woche. Es wird, das steht fest, einen neuen Bürgermeister geben. Mehr Lehrbub als Bürgermeister, wie man annehmen darf und bereits quer durchs Dorf geflüstert wird. Nein, es gibt keine „Schonzeit“ oder „Schonfrist“. Erstens lehnen wir das Wort ab – das wäre eine Übertragung der Sprache der Jäger auf den Menschen. Es geht schliesslich nicht darum, jemanden zu jagen und zu erlegen. Wer sich in ein Amt wählen lässt, muss sich vom ersten Tag an beweisen. Schliesslich fliesst auch die Gage vom ersten Tag an. Man darf also gespannt sein, was da auf uns zu kommt. Die Skepsis in der Bevölkerung ist gross, die Erwartungen niedrig. Das kann ein Vorteil sein, muss aber nicht.

Nach der bleiernen Lähmung der letzten Köppl-Jahre liegt jetzt eine Form von Schockstarre über der Stadt. Alle warten, was denn nun kommen werde. Lassen wir uns überraschen.

Ihre Babsy hat ein Gespräch von Gmundner belauscht, unabsichtlich, aber die haben am Nebentisch so laut geredet, da konnte ich meine Lauscherchen gar verschliessen. Das Gespräch klang etwas anders als die „Umfrage“ in der Krone. Da fragt man sich: haben die von der Krone befragten Leute gelogen, oder waren sie vom Bezirkssekretariat der ÖVP ausgesucht …
Hier also zwei Gmundner Bürger im Gespräch. Nicht frei erfunden! Es war genau so, gell!

1. Gmundner: Jetzt ist er weg, der Köppl.
2. Gmundner: Ja, eh, naja.
1. Gmundner: Ist dir egal?
2. Gmundner: Weg ist er halt. Wenn schon. Mir fehlt er nicht.
1. Gmundner: Mir hat er einmal ein Strafmandat erlassen.
2. Gmundner: Echt?
1. Gmundner: Ja, echt! Übern Köppl lass ich nichts kommen. Bei Strafmandaten war er ok.
2. Gmundner: Aber sonst?
1. Gmundner: Ja sonst, lassen wir das. Du kennst ihn ja, der Köppl halt. Aber mein Strafmandat, das war super.
2. Gmundner: Was sagst zu seinem Nachfolger?
1. Gmundner: Kenn ich net.
2. Gmundner: Ich auch net. Aber ist eh egal. Schlechter kanns nicht mehr werden.
1. Gmundner: Weiss ich net. Wer weiss …
2. Gmundner: Du weisst auch nichts über den Neuen?
1. Gmundner: Net viel. Sportler ist er in der HAK.
2. Gmundner: Sportler? Na bumm. Das wird anstrengend.

Beide lachen und prosten sich zu.

1. Gmundner: Ob der Neue a gute Lösung ist?
2. Gmundner: Es gibt ka gute Lösung.
1. Gmundner: Da hast auch wieder recht.
2. Gmundner: Man sollte den Bürgermeister von Ebensee leasen.

Beide lachen erneut.

1. Gmundner: Was glaubst, täten die Ebensseer verlangen?
2. Gmundner: Kommt darauf an. Aber teurer als ein eigener Bürgermeister kanns net sein.

Beide lachen und prosten sich noch einmal zu.

2. Gmundner: Den Bürgermeister leasen, auf das hätt ich auch schon früher kommen können.
1. Gmundner: Aber ob da die Schwarzn mitspielen?

Beide lachen und trinken aus.

An dieser Stelle hat Ihre Babsy „zahlen bitte“ gerufen und ist gegangen.

Bis Morgen!
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Nachlese: die gestrigen Postings. (In umgekehrter Reihenfolge des Eintreffens)


Ewig dankbar
Gesendet am 21.11.2014 um 7:54 vormittags | Als Antwort auf  xxxxxxxxx .

@xxxxxxxxxxxxxx: also doch ein persönliches Nahverhältnis zu BGM Köppl, man muß ihm immer dankbar sein. Solche Personen, die Köppl einiges zu verdanken haben, gibt es zahlreiche in Gmunden,,angeblich ist auch der künftige Bürgermeister darunter.


 

 

Heftig, kräftig, deftig …
21. November 2014

Liebe Leserleins!

So wie in der Überschrift, so verläuft derzeit hier die Diskussion. Aber bitte, niemand sei gekränkt, wenn er mit den eigenen Argumenten nicht ganz so durchkommt, wie vielleicht erhofft. Das ist nun mal so, wenn Menschen unterschiedlicher Meinung sind.
Für unsere Begriffe hat geotraunkirchen sich ein wenig zu sehr „einbetoniert“. Ihre Babsy versteht schon so Manches, es ist ehrenwert und allzumenschlich, jemanden, der einem ganz persönlich geholfen hat, beizustehen. Das ist in Ordnung. Aber man sollte – Michael Amon hat das sehr ausführlich und sorgsam argumentiert – schon trennen können zwischen persönlich und politisch. Das ist nicht immer ganz ident. Trotzdem finden wir auch solche Meinungen spannend, dafür muss hier Platz sein. Aber man muss halt mit Gegenwind rechnen.

Immerhin hat xxxxxxxxxxxxx mit Begriffen wie „Steinigung“ herumgeworfen. Und das ist, da mache ich jetzt aus meinem Herzen keine Mördergrube, schon ziemlich gar arg. Vor allem in Hinblick auf jene Menschen, die von durchgeknallten Islamisten und Scharia-Fans tatsächlich gesteinigt wurden und leider auch zukünftig noch gesteinigt werden. geotraunkirchen sollte sich mal von einem Pathologen erklären lassen, wie grausam diese Art der Ermordung eines Menschen ist. Amon hat Köppl weder ermordet noch auch nur annähernd „grausam“ kritisiert. Seine Kritik auch nur in die Nähe von „Steinigung“ zu bringen, ist eine ungeheure Entgleisung, ich würde das angesichts der realen Grausamkeit von Steinigungen durchaus blasphemisch nennen, hier einen Bezug zu einer harten, aber inhaltlisch stimmigen und gut argumentierten Kritik herzustellen. Bitte Argumente, und nicht bloss selbst mit Steinbrocken herumwerfen.

Derzeit wird unser Blog gestürmt. Uff, aber das wird sich wieder legen. Kann nicht anders sein. Jetzt verharrt natürlich ganz Gmunden in der Schockstarre und wartet, wie es weitergeht. Mit dieser Frage werden wir uns in der einen oder anderen Weise am Wochenende beschäftigen. Heute aber wieder hier vorn im Blog die Postings von gestern. Viele unserer Leserleins schätzen das, denn da müssen sie nicht mühsam hinten bei den einzelnen Beiträgen die Kommentare suchen. Also machen wir das weiter so, weil es sich bewährt hat.

Erholen Sie sich alle gut von einer doch recht ereignisreichen Woche.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Die Postings in umgekehrter Reihenfolge des Eintreffens.

Gmundens Totenglöckchen
Gesendet am 20.11.2014 um 11:05 nachmittags

Ich glaube vielmehr, dass Vizekanzler, Wirtschaftsminister und ÖVP-Bundesparteiobmann Mitterlehner – ein Oberösterreicher – den Druck erhöhte, um den Führer und Bürgermeister der Schand-ÖVP-Gemeinde Österreichs Gmunden loszuwerden – Hupf Sepp und seine Vasallen hätten das nie geschafft. Sonst wäre Köppl doch nie zu diesem Zeitpunkt zurückgetreten, va, da Adventfeiern vor der Türen stehen und er sich noch ausgiebig von seinen grossteils greisen Jubeltruppen – in Gmunden fallen auch schon 30-jährige in diese Gruppe – feiern lassen hätte können nach Motto: “Köppl ist der Beste”! Man weiß mittlerweile nicht mehr, wer dümmer ist, die Zugezogenen oder die Urgmundner – alle fleissig Köppl zujubelnd, obwohl von einem Desaster zum nächsten fallend dank all der Wahnprojekte. Die Intelligenz wurde offenbar von den Zugezogenen an der Ortstafel abgegeben. Nicht einmal den endgültigen Untergang Gmundens scheint die einfach gestrickte Bevölkerung kapiert zu haben.
Designierter BM Krapf tut mir leid – der steht vor den Trümmern, die sein Vorgänger hinterlassen hat und aus der Nummer könnte auch Herkules nichts Positives mehr machen.
Hätten die Gmundner Hauptwohnsitzler Rückgrat gehabt, wenn sie Köppl schon 2009 wider besseren Wissens wieder wählten und dazu noch der ÖVP die Absolute sicherten, hätten sie Köppl schon in der Causa Hametner – ein weiterer Schandfleck für die Mentalität der Gmundner Bürger – verabschieden müssen als Dienstgeber, einen Präsedenzfall schaffen wie zB Papst Benedikt XVI. Nicht einmal dazu reichte es. Nur brav ducken und verhabert mit Köppl(s) sein – Du Heinz, Du Regina. Das zwischenmenschliche Klima ist völlig abgesandelt.


Hans Heidinger
Gesendet am 20.11.2014 um 5:26 nachmittags

Eine bessere Darstellung der Situation, in der sich Gmunden momentan befindet, wie im Gastkommentar von Michael Amon ” Ein ruhmloser Abgang”, wird es so schnell nicht mehr geben. Eine bessere Charakterisierung der in Gmunden “handelnden” Politiker auch nicht.
Statt diesen Kommentar von M.A. als Ansatz für einen wirklichen “Neustart” in der Politik für Gmunden zu sehen, ergeht sich Herr Dickinger wieder in altbekannten Platitüden.
Soll man einen Politiker, der eine Verlängerung der VorchdorferBahn mit 32m langen Zugsgarnituren durch die historische Altstadt von Gmunden befürwortet und die ästhetisch so gelungene “Neugestaltung” des Klosterplatzes und der Traunsteinstrasse auch für die Innenstadt als “Chance für die Stadtgestaltung” bezeichnet, wirklich die Kompetenz für die Durchführung eines “Neustarts” in der Gmundner Politik zutrauen?


peipino
Gesendet am 20.11.2014 um 12:13 nachmittags

Liebe Gmundl Redaktion !
Sehr geehrter Herr Amon !

Ich möchte Ihnen wieder einmal meine höchste Anerkennung für Ihre Tätigkeit und Arbeit übermitteln !!
Ich kann mir vorstellen , wie zeitaufwendig und arbeitsintensiv das Betreuen des Blogs ist.
Ich möchte aber auch zum hohen Niveau desselben gratulieren !
Die Kommentare heben sich wohltuend von jenen in vielen , sich selbst als seriös einschätzenden “Druckwerken ” , ab.
Ihr könnt aber sicherlich auch mit den Auswirkungen Eurer Tätigkeit zufrieden sein :
Einige ” Entwicklungen ” der letzten Zeit sind ganz bestimmt auf Eure Beharrlich- und Zähigkeit zurück zu führen.

Zu den Kommentaren von Herrn Amon :

Ich lese jeden mit größtem Interesse und kann Ihm zu seinen perfekten Analysen und der geschliffenen Formulierung nur gratulieren !!
Als kleiner Trost an Ihn , für den damit verbundenen enormen Zeitaufwand :
Ich habe begonnen auch seine Bücher zu lesen ( und sie daher auch zu
kaufen !)

Daher die Bitte : Bleibt weiterhin aktiv und helft damit die größten Widrigkeiten
und Missstände in unserem Land und unserer Region zu verhindern oder zumindest zu mildern !!!


Aussensicht

Gesendet am 20.11.2014 um 9:06 vormittags

Applaus für Herrn Amon! Unbedingt weiterschreiben für Gmundl bitte.


 

 

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