Heute:
Babsy Blitzschnell zum Runden Tisch
Gastkommentar von Margareta Enser-de Groot
Umfrage-Kammerhofer-Nachlese
Liebe Leserleins!
Der gestrige Titel war für manche Leserleins ein wenig verwirrend. „Bierdeckel“ – was hat das mit dem Runden Tisch zu tun. Ihre Babsy blieb die Antwort schuldig. Jawohl! Stimmt! Die Antwort kommt erst heute. Also bitte um Verzeihung, dass ich das was vorweggenommen habe. Wird sicher wieder passieren. Grins.
Was soll man zu dem wackligen Runden Tisch nun sagen? Nicht leicht. Zuerst die Auflösung des Bierdeckel-Rätsels. Im guten, alten Wirtshaus verwendet man Bierdeckeln zum unterlegen unter die Tischfüsse, damit der Tisch nicht wackelt. Kann mitunter eine recht kniffelige Arbeit sein. Der Runde Tisch wackelt auch ziemlich über Gebühr. Die Frage ist nur: welche politischen Bierdeckeln könnte man unterlegen, damit aus der Sache was Stabiles wird?
Die Kronenzeitung hat vermeldet, die Parteien hätten sich darauf geeinigt, bis zum Frühjahr Konzepte für das grundsätzlich willkommene Hotel vorzuelgen. Sitzungsteilnehmer haben das anders berichtet. Denn die grundsätzlichen Vorschläge der Parteien lägen auf dem Tisch. Die Konzepte von SPÖ, Grünen und FPÖ seien in hohem Mass kompatibel zueinander. Differenzen gibt es nur in Fragen Finanzierung. Während die FP (und teilweise die Grünen) einen Rückkauf auch der Holzinger-/Putz-Gründe wollen, hält die SPÖ das für keinen realistischen Weg, da die Schulden enorm ansteigen würden und die Bedarfszuweisungen des Landes ausbleiben könnten, wenn die Gemeinde so viel Geld für Grundstücksrückkaufe ausgibt. Der Einwand: man müsste das eben mit dem Land ausverhandeln.
Auch uns scheint der Vorschlag der FP nicht völlig aus der Welt. Es müsste aber sichergestellt werden, dass dann nicht die alte ÖVP-Kamarilla mit den gekauften Grundstücken ebenso herumdilettiert wie mit dem Seebahnhofgelände. Davon sollte man nach der schwachen Performance des neuen Bürgermeisters aber eher nicht ausgehen. Bei einem Rückkauf durch die Gemeinde besteht die Gefahr, die sich ähnliche Probleme wie beim Seebahnhof – nur noch ein wenig potenziert – einzuhandeln. Realistischer der SP-Vorschlag, sich auf dem Weg der Flächenwidmung neue Optionen für die Gemeinde zu schaffen. Die ÖVP aber beharrt auf dem alten, obskuren und längst obsoleten Modell der Seebahnhof-Verbauung mitsamt künstlicher Bucht und Chalets. Wann werden die endlich wach? Ist in der ÖVP wirklich niemand in der Lage, dieses Konzept als das einzustufen, was es ist: unwirtschaftlich! Mit der Wirtschaftskompetenz der ÖVP ist es nicht mehr weit her. Hauptsache, Internet-Schrabacher kämpft eifrig gegen amazon & Co. Das wird die Innenstadt retten. Mitsamt der Wahnsinns-Züge, die demnächst durch die Stadt rattern werden. Man schaue sich das Video in unserem gestrigen Blog an. Da sieht man endlich 1:1, was für ein Ungetüm sich da ab Samstag auf den Klosterplatz wälzt. Wenn man das sieht, fragt man sich tatsächlich: haben die jedes Augenmass verloren? Die lassen die Eisenbahn durchs Dorf fahren. Bin echt gespannt, ob die Bürgerleins das schnallen, was hier geschieht.
Aber zurück zum Runden Tisch. Unsere gestrige, erste Einschätzung kommt ziemlich genau hin. Das Stadtschiff schlingert führungslos vor sich hin. Inzwischen haben wir sowohl die ÖVP-Gemeindezeitung „volldaneben“ (vulgo: mittendrin) als auch die ÖVP-ÖVP-Zeitung erhalten. Jetzt wissen wir also, dass der neue Bgm. drei Kinder hat, vier Jahre in einem bischöflichen Gym unterrichtet hat, sportlich ist, blablabla. Nur: was er politisch will, wissen wir nicht. Nett zu allen sein. Wunderbar. Freut uns. Aber nett sein ist kein politisches Konzept. Das ist eine Frage der guten Manieren. Politisch herrscht totale Flaute. Das Schiff kann keine Fahrt aufnehmen, weil der Kapitän nicht weiss, wohin die Fahrt gehen soll. Das ist das Problem. Derweil hält die alte Mannschaft fest das Steuerruder in der Hand und versucht, ohne Antrieb (=ohne Investoren und Konzepte) die alte Richtung beizubehalten. Prost! – kann da Ihre Babsy nur sagen.
Es wird so kommen, wie hier vorhergesagt: Stillstand bis zu den Wahlen. Freundliche Gestern, ein freundliches Gesicht. Aber keine p0litischen Ansagen und Aussagen. Keine Zielvorgaben. Sicherheitshalber hat sich der neue Bgm. nur bis Ende September 2015 vom Job karenzieren lassen. So ganz sicher, dass er die Wahlen wirklich gewinnt, ist er sich also nicht. Das sehen wir ähnlich. Es wird sich weisen, ob die Leute tatsächlich bereit sind, einen zwar freundlichen aber politisch unbedarften Frühstücksdirektor ernsthaft zum Bürgermeister zu wählen. Da stehen für ambitioniertere und profilierte Kommunalpolitiker doch ein paar Türen sperrangelweit offen. Mal sehen, ob es jemandem gelingt, durch sie hindurch zu gehen.
Ansonsten sollte die Bevölkerung sich bis Herbst auf weitere kuriose Investoren-Festspiele einstellen. Dass die RAIBA/RAIKA sich nicht offen einmischt, ist eigentlich auch kein Wunder. Die haben mit der Sanierung bzw. Verdauung des Asamer-Schuldenberges genug zu tun. Die haben keine Lust, auch noch mit all den Merkwürdigkeiten rund um den Seebahnhof angekleckert zu werden. Auch die Bankmenschen setzen vorerst einmal auf Zeitgewinn.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl
Für Montag hat uns Michael Amon einen Gastkommentar zur Steuerreform versprochen.
Erster Runder Tisch
Fehlinterpretiert!
Eine Korrektur von Karl Kammerhofer
Ein paar liebe Leute haben die Auswertungen der Gmundner Bürger Befragung zwar überflogen aber leider hinsichtlich des Strandbades nicht richtig interpretiert.
Die ÖVP lacht zu früh. Ja, es stimmt: nur 24 % der Gmundner(innen) wollen die Toskana Halbinsel mit dem Strandbad – alles, so wie es derzeit ist.
Aber insgesamt:
81% der Gmundner(innen) wollen weiter das alte Strandbad
aber davon: 57%
auf der Toskana-Halbinsel auch noch eine Sauna mit angeschlossenen kleinen Hallenbad, plus 3/4Stern Hotel und ein erneuertes Konferenzzentrum. Also, das bisherige Strandbad samt einer ordentliche touristische Infrastruktur auf der Toskana Halbinsel. So macht Tourismus und Kongresstourismus für Gmunden auch Sinn.
Diese Zahlen sollten sich manche ÖVPler und die „Kurdirektion“ zu Sinnstiftung über das Betthaupt nageln. Das alles will die Bevölkerung und im Einklang auch alle Oppositionsparteien in Gmunden.
Jetzt wird der neue Bürgermeister als Frühstücksdirektor bezeichnet! Ist es vielleicht voreilig mit solchen Vorurteilen vorzugehen??
Jetzt ist ja der Sumpf in seiner Partei noch da, weil er ja noch keine internen Entscheidungsmöglichkeiten hatte. Sollte man nicht abwarten ob sich der Sumpf selbst zu reinigen,natürlich mit Nachhilfe ,beginnt?
Er will wahrscheinlich mit seinem Zuwarten, selbst feststellen, wer die bösen Buben und Mädchen in seinem Lager sind. Zumindest ist dies eine Vermutung .
Die Grünen werden ja auch nicht leichtfertig einfach ohne jegliche Prüfung für diese Person gestimmt haben?
Die Wahrheit wird sich bei der nächsten Wahl und seinen Mandataren erweisen.
Mit freundlichen Grüßen
Hugo von Wald und See