Spitalsmisere

Liebe Leserleins!

Die Spitals“reform“ entfaltet nun immer mehr ihre schädliche Wirkung. Und jetzt geht es offenbar ans „Eingemachte“. Der Hauptverantwortliche, LH Pühringer, entdeckt jetzt aufeinmal, dass es eine Diskrepanz zwischen den Gehältern der „kleinen“ Spitalsärzte und der Primarii gibt. Na sowas! Da kommt er jetzt erst drauf? Wie ernst darf man solche Erkenntnisse nehmen? Pühringer setzt hier voll auf die Neidgefühle der Leute. Was nicht unbedingt heisst, dass die Gehaltsverteilung in Ordnung ist. Aber dass er gerade jetzt dieses Thema entdeckt, nimmt ihm jede Glaubwürdigkeit in der Sache selbst. Der Mann ist seit Jahrzehnten LH – da wäre Zeit genug gewesen, hier für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Die Debatte über die Spitzengehälter ist ein reines Ablenkungsmanöver, um den Blick der Bürgerleins von den schädlichen Folgen seiner falschen Sparpolitik in den Spitälern auf den anderes Thema zu lenken.

Denn längst häufen sich die Beschwerden über lange Wartezeiten in dringenden Fällen. Auch das Problem der viel zu langen Ärzte-Arbeitszeiten hat man elendiglich lang vor sich hergeschoben. Das da was kommt, war seit Jahren klar. Man hat bis zum letzten Augenblick gewartet, die neuen – und in diesem Fall sinnvollen – Vorschriften der EU umzusetzen. Man hätte schon vor Jahren damit beginnen können, die Arbeitszeiten in Richtung Zielvorgabe zu senken und gleichzeitig einen gleitenden Übergang bei den Gehältern vorzunehmen. Nichts dergleichen ist geschehen.

Dass die Landes-SP dieser Spitalsreform trotz der Proteste aus den eigenen Reihen (auch hier in Gmunden war SP-Sageder diesbezüglich sehr rege und ohne Unterstützung seiner Partei unterwegs) zugestimmt hat, ist eine Schande. Die jetzigen Versuche, den geschaffenen Moloch zu bändigen, muten nur noch lächerlich an.

Das neu geschaffene Salzkammergut-Klinikum ist eine Absurdität ersten Ranges. Bad Ischl, Gmunden, Vöcklabruck – da wird die Leitung dieser Spitäler vor allem zu einer fahrtechnischen Aufgabe. Was geschieht, wenn wirklich einmal in der Nacht ein grösserer Notfall mit mehreren Schwerverletzten eintritt, will man sich ohnedies gar nicht erst ausmalen. Ob das Daumendrücken, es möge nichts geschehen, wirklich eine sinnvolle Spitalspolitik ist, mögen die Bürgerleins selbst beurteilen.
Man fragt sich ja langsam, wofür in diesem Land Geld da ist. Kein Geld für Spitäler, kein Geld für die Schulsanierung, kein Geld für Gerichtsstandorte und Polizeidienststellen. Dafür Schildbürgerstreiche wie die Gmundner RegioTram, in der man sich dieser Tage jetzt so richtig einsam fühlen darf, wenn man in den überdimensionierten Zügen als einziges Fahrgästlein durch die Landschaft zuckelt. Auch sinnlose Prestigebauen wie der Zubau zur Musikschule zeigen, dass die Verantwortlichen das knappe Geld an falscher Stelle investieren. Um nicht missverstanden zu werden: diese Kritik richtet sich nicht gegen die Musikschule an sich. Aber es wären mehr als genug geeignete Objekte in Gmunden vorhanden, die von der Musikschule genutzt werden könnten. Man denke nur an das nahe der Musikschule gelegene und von der Gemeinde angemietete Kapuzinerkloster, dessen derzeitige Nutzung auch nicht gerade von hoher politischer Intelligenz zeugt und für das ein zwingendes Gesamtkonzept völlig fehlt.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

 


 

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