Unglaublich

Beschämend!
Skandalös! Unerhört!

Jetzt setzt bei der RegioTram endgültig der Verstand aus!
oder
Wo der Mensch nichts mehr zählt …

Die Anwohner der Kuferzeile sind mehr als nur geplagt. Seit Jahren wird ihnen Verbesserung der Situation versprochen, bei den Versprechen ist es geblieben. Alle bisherigen Maßnahmen erwiesen sich als wenig bis gar nicht wirksam. Und jetzt kommen noch die neuen, riesigen Garnituren der Regio – schwerer, länger mit entsprechenden neuen, zusätzlichen Belastungen für die Bewohner der Kuferzeile.

Den Verantwortlichen jedoch ist das – so hat es den Anschein – völlig egal. Vor einigen Tagen wurde im Rahmen einer Sitzung des Sitzung des Beirates zur Realisierung des Projekts „stadt.regio.tram“ (ja, sowas gibt es tatsächlich) auch die Kuferzeile diskutiert. Anwesend natürlich jede Menge Leute von Stern & Hafferl inklusive Hrn. Neumann selbst, Bürgermeister Krapf (ja, es gibt ihn noch), StR Sageder und ein Mitarbeiter von Landesrat Entholzer. Dabei gab dieser Mitarbeiter Entholzers, Mag. Held ein Statement ab: „Mag. Held spricht sich jedenfalls gegen eine Verringerung der Geschwindigkeit der Straßenbahn im Bereich der Kuferzeile aus, wenn dadurch die Fahrplansicherheit gefährdet wird.“

Gegenäusserungen sind nicht erfolgt. Weder von Stern & Hafferl noch von einem der anwesenden Stadtpolitiker (Sageder, Krapf, Schneditz, Meingast, oder Neumann selbst, der offenbar sowohl als Gemeinderat als auch als GF von S&H dort hockte – eine interessante Doppelfunktion!)! In diesem Fall gilt Stillschweigen wohl als Zustimmung.

Halten wir also fest: ein enger Mitarbeiter des zuständigen sozialdemokratischen (!) Landesrates hält die „Fahrplansicherheit“ für ein so hohes Gut, dass die konkreten Lebensinteressen der Menschen dem gegenüber zu vernachlässigen sind. Wenn das kein Skandal ist, dann weiss Ihre Babsy nicht mehr, was skandalös ist. Langsam müsste auch den engagiertesten Verfechtern der Idee der Öffis klar werden, dass hier unter dem Deckmantel „öffentlicher Verkehr“ Schindluder ärgster Art getrieben wird. Hier geht es nur noch um die Durchsetzung irgendwelcher bürokratischer Ideen. Bschlossn is bschlossn. Miar sand miar. Die Bürgerleins sollen scheissen gehen. Viel anders kann man das nicht interpretieren.

Ich halte nochmals fest: aus den uns vorliegenden Unterlagen ist nicht erkennbar, dass einer der anwesenden Gemeindepolitiker, die der Bevölkerung verpflichtet sind und nicht irgend welchen Fahrplänen, Bahntrassen oder gar Unternehmensinteressen, hier widersprochen hätte. Der neue Bürgermeister, der zuständige Stadtrat, die anwesenden Gemeinderäte und der zuständige Landesrat halten die Einhaltung der Fahrpläne also für wichtiger als das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bürgerleins. Hauptsache der Fahrplan wird eingehalten. Ich darf an dieser Stelle insbesondere die Sozialdemokraten und Grünen darauf hinweisen, dass der italienische Faschismus unter Mussoloni als „Bewegung für die Pünktlichkeit der Züge“ begonnen hat. Vielleicht gibt wengistens das zu denken!

Dass der Vertreter der Grünen in diesem Gremium bei der Sitzung nicht anwesend war, obwohl er beständig für die Regio trommelt, macht auch einigermassen nachdenklich. Oder billigen auch die Grünen, sonst ja sehr in Sachen Gesundheit unterwegs (bis hin zum Kochbuch des unsäglichen Grünl-Landesrates Anschober), diese Prioritätensetzung?

Wir halten die Tatsache, dass solche Äusserungen völlig unwidersprochen fallen können, für einen ausgemachten Skandal. Andere Schmankerln aus dieser Sitzung berichten wir in den nächsten Tagen. Ärger wird es nicht mehr, nur skurriler. Etwa dass bei den Beiratssitzungen gleich zwei Öffentlichkeitsarbeiter, sprich: Werbeheinis, anwesend sind. Kostet ja nur das Geld der Steuerzahlerleins. Unter welchem Titel das verrechnet wird, ist ein Thema für sich. Auch dazu werden wir berichten. Orwellscher Neusprech zum Wohle der Regio und von S&H ist garantiert …

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

Postings.

Argusauge
Gesendet am 29.01.2015 um 8:54 vormittags

Antwort auf Margund Lössl

In einer Demokratie steht jedem das Recht auf Meinungsfreiheit zu u. natürlich auch den strikten Gegnern von öffentlichen Verkehrsmitteln. Personen wie Sie würden sich ja niemals in ein Öffi setzen mit dem gewöhnlichen Volk. Sie haben sowieso ein Auto. Gedanken über die Umwelt scheinen Sie auch nicht besonders zu beschäftigen.. So gesehen, kann ich Sie ja verstehen ,von Ihrer Sicht.
Es sei aber erwähnt, dass es in Ihrem Interesse sein müsste, den derzeitigen exorbitanten Autoverkehr aus der Innenstadt zu verbannen. Denn Sie haben sicher Ihre Schlaf- und Wohnzimmer in luftiger Höhe, aber Kohlenmonoxyd ist leichter als Luft und steigt natürlich bis in Ihre Schlafgemächer hoch. Die Strassenbahn verursacht aber keine Abgase. Also ein Plus für Ihre Residenz.

Was die Dekoration und Aufmachung Ihres Hauses in einer Altstadt anlangt, naja über Geschmack lässt sich streiten, nicht jedem gefällt das. Mit sehr viel Feingefühl ist man da nicht vorgegangen. Ich würde sagen, diese Aufmachung, besonders die Fassadenwand, passt irgendwie gut zu den Masten der Strassenbahn am Klosterplatz. So passt sich im Leben eben alles wieder an.

Als man den Toskanapark zubetonieren wollte, als man den denkmalgeschützten Seebahnhof in einer Nacht- und Nebelaktion wegriss, als man das Panorama des Ostufers durch ein Inselhotel etc. zerstören wollte, da habe ich Ihre Stimme vermisst. Heute noch muss die Stadt einen Frankenkredit, den sie für so Hirngespinste wie eine Seetunnel-Studie aufgenommen hatte, der mit heutigem Wert ca. 1 Million Euro beträgt, bedienen, wo nichts dabei herausgekommen ist, Geld der Steuerzahler ganz locker beim Fenster hinausgeschmissen wurde.., da hätten die Bürger protestieren müssen.

Ich finde die Schlussfolgerung, die hier als Vorwurf verwendet wird, ein wenig kühn: wer ein Auto hat, “würde sich nie in ein Öffi setzen mit dem gemeinen Volk”. Ich habe auch ein Auto und begebe mich trotzdem unter die Leute, das “gemeine Volk”, weil wir alle doch Teil dieses gemeinen Volks sind. Oder? Ausserdem ist es jeder und jedem freigestellt, an welchen Aktionen man sich beteiligt oder nicht beteiligt. Es ist halt nicht so, dass sich immer die gleichen Leute in gleicher Weise engagieren. Pro und Contra in Fragen Regio gehen – so sehen wir das in den Mails – zum Beispiel quer durch die Reihen der Hotel”gegner”.
Was die Gestaltung des Hauses, in dem die Galerie 422 ist, betrifft, so herrscht da scheinbar ein Irrtum vor. Es muss einem nicht gefallen, aber, und das ist entscheidend: es ist ein Gestaltungswille erkennbar – an einer denkbar ungünstigen Stelle und bei einem Haus, das auch im Ursprungszustand nicht gerade eine Glanzleistung war. Gute Architektur ist zuerst einmal ein erkennbarer Gestaltungswille – über das Gelingen kann man dann streiten. Bei der RegioTram ist von Gestaltungswillen nun wirklich nichts zu erkennen – weder bei den Haltestellen noch bei den Strommasten.
Eine Meinung zu einem Thema wird nicht dadurch entwertet, dass jemand sich bei einem anderen Thema oder bei vielen anderen Themen nicht zu Wort gemeldet hat. Darüber sollten wir eigentlich Konsens herstellen können.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

5 Antworten

  1. Das kommt heraus, wenn die Gmundner Duckmäuser sind und die selbsternannte Elite seit Jahrzehnten den Ton angibt. Ich selbst warnte oft genug bei jedem Wahnprojekt seit 2009. Gäbe es einen Scheiterhaufen oder Pranger am Rathausplatz, eine der ersten, die dort wären, wäre meine Wenigkeit.
    Fact ist: die Gmundner Frauen sind mit Färben des Greisinnenhaarhelms beschäftigt – diese Ausführung gibt es in „Gmundenbraun“ bzw „Gmundenblond“. Es gibt sogar schon Autosondermodelle für Gmundens Greisinnen 20+ – die meisten sind schon als Greis geboren – damit sie ihre gefärbten Einheitshaarhelme plus Narrenhut – mittlerweile DAS Wahrzeichen der Gmundner Hauptwohnsitzler – noch in einem Auto unterbringen können.
    Babsy – wir 2 sollten eine Alchimistenstube einrichten, um aus allen Gmundner Männern endlich einmal einen Brauchbaren zu basteln, der zumindest von jeder 100000-sten Gehirnzelle getroffen wurde – Aussehen wäre zweitrangig, müsste nicht George Clooney oder Hugh Jackmann sein. Ich habe schon viele Anfragen von zugezogenen Gmundnerinnen, die meinten, ihren Mann könnte ich auch zum Einschmelzen haben, ev käme nach 30, 40 Ehejaaren endlich einmal etwas Passables heraus.

  2. Zur Abrundung des Sittenbildes „Politik FÜR Gmundner Bürger“ möchte ich folgenden Brief sehen, den ich gestern, in Unkenntnis der angesprochenen Sitzung, an Herrn Stadtrat Sageder geschrieben habe.

    Sehr geehrter Herr Stadtrat Sageder!
    Lieber Wolfgang!

    Nachdem sich seit der Versammlung mit dem Verkehrsausschuß am 12.8.2014 in dem von mir bewohnten Streckenabschnitt der Kuferzeile (Haus Kuferzeile 20) an der der Verkehrssituation (über dem Geschwindigkeitslimit fahrende Autos; Strassenbahnfahrten mit nicht tolerierbarer Lärmentwicklung) nichts geändert hat, folgende Ersuchen:

    – Wie schaut die am 12.8.14 versprochene Fahrplangestaltung für die Strassenbahn – beginnend ab der Fahrplanänderung am 14.12.14 – tatsächlich aus? Auf welchem Streckenabschnitt müssen zu welcher Zeit die Strassenbahnfahrten mit der reduzierten Geschwindigkeit fahren? Welche Einschränkungen zu diesen Vorgaben gibt es?

    – Momentan ergibt sich folgende Situation: Je nach Lust und Laune bewegen die Strassenbahner ihre Garnituren zu wechselnden Zeiten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf unterschiedlichen Streckenabschnitten. Besonders belastend ist diese Vorgangsweise vor unserem Haus, weil hier „glücklicherweise“ zwei Kurven eingebaut sind, in denen sich die „schlagenden“ Räder anscheinend besonders wohlfühlen und zeitweise eine sehr starke Lärmbelastung hervorrufen. Anzumerken ist, dass bei diesen Fahrten mit „schlagenden Rädern“, sich die Schwingungen bis in den dritten Stock fortsetzen. Das heißt, man kann beobachten, wie sich Getränke im Glas bewegen.

    – Besonders bemerkenswert ist, dass gerade bei Leerfahrten – von diesen gibt es ja genügend – von den Chaffeuren das geringe Gewicht ihrer Garnitur ausgenützt wird, um umso schneller die Kuferzeile zu durchfahren.

    – Leider sind zur Senkung und Verhinderung der Geschwindigkeitsübertretungen in der Kuferzeile noch keine Massnahmen gesetzt worden. Gerade an den unübersichtlichen Punkten ist die Gefährdung durch zu schnell fahrende Autos erheblich. Bitte um Info, wann welche Massnahme gesetzt wird, um die durchschnittlichen(!) Geschwindigkeitsübertretungen in der Kuferzeile von mehr als 30% (laut Messberichten) erfolgreich zu senken.

    Mit der Bitte um eine fundierte Antwort verbleibe ich
    mit freundlichen Grüßen

    Harald Gstöttinger

  3. Gleich vorweg schließe ich mich mit einem „DANKE“ an Sie und Ihr Team dem Posting von Frau Lössl vom 28.01.2015 vollinhaltlich an. In diesem Zusammenhang deklariere ich mich auch gleich als Mitglied des „gewöhlichen Volkes“, als Besitzerin eines PKW und als Befürworterin eines sinnvollen Ausbaues des öffentlichen Verkehrs, aber auch als Kritikerin dieses Bahnprojektes durch Gmunden. Dies sei nur festgehalten, damit „Argusauge“ keinen falschen Eindruck bekommt. Ich sehe auch keinen Grund, Frau Lössl für Währungsspekulationen, missglückten Projekte und falsche politische Entscheidungen der vergangenen Jahre indirekt veranwortlich zu machen. Wo war „Argusauge“ in diesen Jahren? Ich habe von seinem/ihrem Bürgerengagement gegen all dies nichts bemerkt. Sollte es dennoch entsprechende Initiativen seiner/ihrerseits gegeben haben, dann wäre es doch nur logisch auch in diesem Fall Respekt vor dem Engagement der Bahn-Kritiker zu haben, auch wenn man/frau in der Sache anderer Meinung ist. Ich wünsche jedenfalls „Argusauge“, dass vor seiner/ihrer Residenz und Schlafgemächern auch in Zukunft keine Bahn und kein „exorbitanter“ PKW-und LKW Verkehr vorbeirauscht, sondern umweltschonende und geräuschlose E-Busse.

  4. Das Leute für ein beteiligtes privates Unternehmen tätig sind und gleichzeitig ein öffentliches Amt bekleiden, halte ich schon für einen Skandal an sich.

    So etwas darf es nicht geben und müsste grundsätzlich (auch vom Gesetzgeber) verboten sein.

    Genau wie der …. ääääh …. Unglücksschütze *hüstel* …. ein hohes Amt beim S&H Verein Pro Regio inne hatte.

    Private und öffentliche Ämter zu verquicken ist einfach ein absolutes „No-Go“.

  5. @sehr geehrtes argusauge

    der gestaltungswille ist etwas sehr subjektiv empfundenes. soweit es mein eigentum angeht, bin ich- nach meinem empfinden- hierin die höchste instanz und mir durchaus bewusst, dass mein geschmack polarisierend und als fehlgeleitet empfunden werden kann. der betrachter ist, in aller regel, nicht gezwungen sich damit auseinanderzusetzen (der vergleich strommast/ fassade ist übrigens in seiner relevanz überdenkenswert und wirkt daher persönlich motiviert.) .
    anders verhält es sich mit dem öffentlichen verkehr in form einer strassenbahn. grundsätzlich ist der öpnv zu begrüssen und zu fördern. kontraproduktiv ist hingegen, zum individualverkehr noch eine strassenbahn hinzuzuverordnen, denn kein mensch ist bislang aus dem auto und in die strassenbahn gestiegen womit sich also lediglich eine addierung des verkehrs bei gleichzeitiger kostensteigerung ergibt.

    das launige argument des aufsteigenden kohlenstoffmonoxyds bis hin zum schlafzimmer in luftiger höhe? nun, das ist billige polemik. ja, luft ist unwesentlich schwerer (100 zu 96,5 wenn ich mich recht entsinne), aber in der praxis erhöht zigarettenrauch in ungelüfteten räumen den gehalt an CO bei weitem mehr. im ersten stock, also in alles anderem als schwindelerregender höhe, wird sich die ach so hinterlistig aufsteigende giftkonzentration im freien nicht auswirken. in einer diskussion würde ich dieses argument also als schwach bis irrelevant bezeichnen, und selbst als befürworter es gar nicht erst vorbringen.
    als schelm, der ich bin empfehle ich daher eine änderung des nicks (weil ich das argument als kleines, vielleicht internes scherzerl und nicht als auch nur ansatzweise ernstgemeint empfinde), „zwinkernder polyphem“ böte sich an … so unter schelmen halt …;)

    zusammengefasst stellt sich die lage also so dar:
    zusätzlich zum individuellen strassenverkehr installieren wir eine strassenbahn, also ein mehr an bewegtem volumen, lärm und vibrationen. dieses mehr befördert nur eine unwesentliche zahl an fahrgästen und bedingt dafür bauliche massnahmen, die alle anrainer betreffen. dieses mehr wird auswirkungen auf die umliegenden bausubstanzen aufweisen (niemand kann davon ausgehen, dass eine dauerhafte dämpfung von schwingungen in der praxis möglich ist und so weitere kosten in der zukunft generiert werden. meine prognose: in zehn jahren wird saniert, alles herausgerissen und neu gemacht. als grund wird die lobenswerte sparsamkeit bei der errichtung angegeben werden, was sind wir doch gut.).

    bisher hat sich schon die prognose der fahrgastzahlen als sehr … nunja, optimistisch bis realitätsfern erwiesen. man muss wirklich kein prophet sein um ein abnehmen des automobilverkehrs aufgrund der tram schlichtweg in abrede und diesbezügliche hoffnungen als unbegründet in abrede zu stellen.

    die schlussfolgerung hingegen finde ich grossartig: wer in der vergangenheit nicht gegen dieses aufgetreten ist, hat heute auch kein recht gegen jenes zu opponieren. ganz davon abgesehen, dass sich mir die grundlage entzieht, aufgrund derer sich der nicht stattgefunden habende protest beweisen liesse …

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