Archive for Februar 2015

Déjà-vu: Ein Hotelbau
28. Februar 2015

Liebe Leserleins!

Es gibt Dinge, bei denen glaubt man, sie seien einzigartig. Etwa die Hotel-Diskussion in Gmunden. Denkste! Denn dann hat man ein Déjà-vu. Auch wenn die Geschichte sich nicht wiederholt, es gibt manchmal eine bemerkenswerte Duplizität der Ereignisse. Wow, jetzt ist Ihre Babsy ein wenig „geschwollen“ geworden im Ausdruck. Nachsicht! Aber es ist wirklich interessant, wie ähnlich manche Dinge ablaufen, wie ähnlich die angeblichen „Argumente“ von Befürwortern sind (bei allen Unterschieden, die es natürlich auch gibt). Das Déjà-vu: im Allgäu am Alpsee. Der grosse Unterschied: dort hat man die Bürgerleins befragt – sich allerdings eine blutige Nase geholt.
(Wir danken übrigens unserem Leserlein „Schwarzer Student“ für Recherche und Hinweis – was wären wir, ohne die tatkräftige Unterstützung vieler Bürgerleins!):

Dazu hier einmal ein Link zu einem Bericht des Bayrischen Rundfunks:

http://br.de/s/1XtiVJB

Und hier der dazugehörige Artikel des BR im Online-Portal:

Bürgerentscheid zu Hotelbau Immenstadt will kein Hotel am Alpsee

Die einen preisen es als Chance für Region, die anderen als Schandfleck für den Alpsee, das geplante „Natur & Aktiv-Hotel“ in Immenstadt. Bei einem Bürgerentscheid haben die Gegner des Projekts eine deutliche Mehrheit erzielt.

Die Tendenz war schnell klar. Schon nach der Auszählung der ersten beiden Wahlbezirke deutete sich ein Nein der Immenstädter an. Die überwiegende Mehrheit der Immenstädter votierte gegen das Hotel, das Stadt und Region einen Aufschwung bescheren sollte – und die Mehrheiten wechselten im Verlauf des Abends auch nicht mehr. Am Ende stimmten 2.715 Wähler (61,12%) gegen das geplante „Natur & Aktiv-Hotel“, nur 1.727 Wähler (38,88%) dafür. Da das notwendige Quorum erreicht wurde, ist das Ergebnis der Abstimmung bindend. Der Stadtrat muss sich also an die Entscheidung halten.

Freude und Enttäuschung in Immenstadt

Die Vertreter der „Initiative zum Erhalt der Alpseelandschaft“ waren mit dem Ergebnis der Abstimmung mehr als zufrieden. „Das ist natürlich eine Freude und eine Erleichterung nach dem vielen Ärger, nach der vielen Arbeit, die wir gehabt haben“, sagt Rolf Grebenstein, Sprecher der Initative. Für ihn bedeutet das Abstimmungsergebnis, „dass diese Landschaft, dieses Stück Heimat erhalten wird“.

Trotzdem will sich die Bürgerinitiative künftig dafür einsetzen, die Tourismusentwicklung in Bühl mit voranzutreiben. Armin Schaupp, Befürworter des Hotelprojekts und Bürgermeister der Stadt Immenstadt, war dagegen sichtlich enttäuscht: „Der Stadtrat wird die Entscheidung akzeptieren und sich mit den Konsequenzen beschäftigen müssen.“

Für den Bürgermeister wäre das neue Hotel eine Chance gewesen, die Wirtschaftskraft Immenstadts zu stärken. Dieses Feld könne „jetzt nicht beackert werden“. Auf der Wiese am Großen Alpsee werde es aufgrund des Bürgerentscheids über einen langen Zeitraum hin keine Hotelentwicklung geben, so Schaupp. „Unser Potenzial im touristischen Bereich können wir so jetzt nicht ausschöpfen.“

Monatelanger Streit um 200-Betten-Hotel

Monatelang wurde im Oberallgäu über den geplanten Hotelbau gestritten. Die Gegner des Projekts glaubten, dass sich ein großes 200-Betten-Hotel in Immenstadt nicht würde halten können, weil die Konkurrenz an anderen Orten viel zu groß sei.

Sie fürchteten außerdem, dass aus den Hotel-Apartments über kurz oder lang Zweitwohnungen mit Seeblick für Wohlhabende geworden wären, die die meiste Zeit des Jahres leergestanden hätten. Außerdem argumentieren die Hotelgegner, dass der Hotelbau das Alpseeufer verschandelt hätte. Die Zufahrtstraße hätte, so das Argument, zudem wertvolle landwirtschaftliche Flächen zerstört.

Stadt will Urlauber an den Alpsee locken

Die Stadt sah in dem „Natur & Aktiv-Hotel“ dagegen die Chance, einen touristischen Magneten zu schaffen – und die Möglichkeit, nicht nur Tagesausflügler an den Alpsee zu holen. Laut Stadt bringen vor allem Urlauber, die länger bleiben, dringend notwendiges Geld. Bürgermeister Armin Schaupp erhoffte sich Einnahmen von ungefähr 80.000 Euro pro Jahr. Dieses Geld hätte die notorisch klamme Stadt auch gut gebrauchen können.

Fünf Satteldachhäuser am Seeufer geplant

Die Investoren wollten ab Frühjahr 2015 fünf Satteldachhäuser am Ufer des Sees bauen. Die Straße zum Hotel hätte über eine Wiese von Landwirt Michael Bächter geführt. Die hätte er zwar für rund eine Viertel Million Euro als Bauland verkaufen können, doch Bächter sagt, sie sei eine seiner besten Weideflächen, die er für seinen Milchviehbetrieb unbedingt behalten wollte.

Baugenehmigung ausschließlich für Hotelanlage

Bürgermeister Schaupp hatte im Vorfeld des Entscheids betont, die Baugenehmigung solle 20 Jahre lang ausschließlich für ein Hotel gültig sein. Kapitalanleger hätten die 50 einzelnen Appartements unter dieser Bedingung zwar kaufen können, um das Projekt zu finanzieren, nicht aber auf Dauer selbst darin wohnen können. Ein Nutzungsrecht von lediglich acht Wochen im Jahr sollte ihnen zugestanden werden. Dennoch: Bürgermeister und Stadtrat konnten die Immenstädter mit ihrer Argumentation nicht überzeugen.


 

Man sieht: die Ängste der Bürgerleins sind überall sehr ähnlich – und die „Ideen“ der Machthaberer gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Hier in Gmunden kam natürlich noch als Besonderheit dazu, dass eine die Politik beherrschende Firmengruppe mit null Geld in der Kassa den „Investor“ mimte und dabei auch noch ähnlich finanziell potente „Investoren“ namhaft machte. Aber das sind dann schon die Gmundner Spezialgeschichten, wie man sie jetzt auch bei der Regio erleben kann.

Eines wird die Politik (und jener Teil der „Wirtschaft“, der mit ihr eng verwoben ist) lernen müssen: man kann den Bürgerleins nicht mehr jedes Projekt aufs Aug drücken, wie dumm, teuer, sinnlos oder sonstwas immer es sei. Mehr noch: jedes Projekt, das heute angeleiert wird, hat sofort den Schuldverdacht gegen sich. Das Vertrauen der Bürgerleins ist grundlegend zerstört worden. Kein Wunder, wenn man sieht, wie hier sowohl rund um das Lacus Infelix als auch in Sachen Regio agiert worden ist: Halbwahrheiten, Unwahrheiten, Täuschen & Tarnen, die Bürgerleins blöd sterben lassen …

Liebe Leute, all das funktioniert nicht mehr. Klar, damit wird es schwierig und immer schwieriger, Projekte von allgemeinem Interesse durchzusetzen. Da kommt es eben darauf an, die Bürgerleins richtig zu informieren, die richtigen Projekte zu machen – solche die erklärbar sind, deren Sinnhaftigkeit man greifen kann. Aber die Leute mit Marketing-Schmähs und inhaltsleerer Propaganda zu überzeugen, das gelingt nicht mehr. Zum Glück!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Postings.

Arthur Kammerhofer
Gesendet am 27.02.2015 um 9:04 nachmittags

die Facebookseite “Ja zur Straßenbahn in Gmunden” hat mehr likes als jene der Gegenseite und das obwohl sie erst weniger als einer Woche besteht. Der Vergleich von der Unterschriftenliste die jetzt schon etliche monate läuft mit einer so jungen Facebookseite hinkt!

Hinken ist relativ, gell!
Die Zugfrei-Befürworter haben intensiv persönlich gesammelt und weniger Wert auf die Facebook-likes gelegt. Die Pro-Regio-Leute sammeln dafür ausschliesslich auf Facebook. Durchaus vergleichbar, noch dazu, wie ich anmerkte, da das Sammeln im Internet leichter ist. Angesichts der vielen Macht, die in Händen der Regio-Macher liegt, und angesichts der vergleichsweisen Machtlosigkeit der Pro-Zugfrei-Leute ist es schon erstaunlich, wie wenig die Pro-Regio-Leute bisher aufgestellt haben.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


mart
Gesendet am 27.02.2015 um 2:30 nachmittags

wo sind die restlichen 3625 likes auf der Straßenbahnverhindererseite, damit man auf 4000 unterschriften kommt?
wenn schon verglichen wird….

Nicht kapiert, gell? Die Pro-Zugfrei-Menschen sammeln Unterschriften persönlich und nicht über Facebook. Das ist sogar wesentlich mühsamer – trotzdem waren die Pro-Zugfrei-Leute bisher erfolgreicher.
Noch was: das sind keine Verhinderer, übrigens das übliche Propaganda-Wort, wenn man Andersmeinende diffamieren will, sondern das sind Menschen, die sich Sorgen machen. Wenn es denen gelingt, diesen Unfug zu verhindern, dann waren das ERMÖGLICHER.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


mart
Gesendet am 27.02.2015 um 2:29 nachmittags

das foto ist von einer bim der innsbrucker verkehrsbetriebe. von wegen manipulativ!

Danke für den Hinweis! Wir haben es auf der Facebook-Seite der Regio-Befürworter gefunden. Das ist ein Foto, das von den Regio-Befürwortern verwendet wird, nicht von uns, gell! Aber: wir wissen nicht, wo das Bild mit dem Ausschnitt vom Zug gemacht worden ist. Denn die Innsbrucker Bahngarnituren sind im wesentlichen baugleich. Das andere Bild ist ja eindeutig vom Klosterplatz.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

Hier zwei Bilder von der baugleichen Innsbrucker BIM:

straba_innsbr_02

straba_innsbr_01

 

Gmundner RegioZug (rechts):

bim_vergleich

 


AndyB
Gesendet am 27.02.2015 um 2:26 nachmittags

Die Gerüchteküche brodelt wieder ……..

Um die Attraktivität der RegioTram/Bahn/Zug/Ding zu erhöhen will man angeblich einen Schlafwagen und einen Speisewagen zusätzlich anhängen.

Angeblich streiten sich John und McD noch um die Bewirtung des Speisewagens.

Da werden sich die Kinderlein freuen.

Wie immer gilt die Unschuldsvermutung, denn man kann ja nicht alles glauben, was man so hört. Auf der anderen Seite hört man so viele Fakten, die man kaum glauben kann und will ……


 

 

Schulbus oder RegioTram?
27. Februar 2015

Liebe Leserleins!

In Österreich gibt es nichts, was es nicht gibt. Während Schulbusse überfüllt durch das Land kurven, steckt man gut und gern 180 Millionen (57 Mille Bau + ca. 125 Mille Betriebskosten+Leasing für Züge) in eine Zugsverbindung, bei der das Problem einer eventuellen Überfüllung der Züge ziemlich überschaubar ist und gegen null geht. Bei oft nur ein oder zwei bis null Passagieren.

Gleichzeitig gibt es eine zwischen Dummheit und Verantwortungslosigkeit schwankende Bundesregelung, dass in einem Schulbus nur zwei Sitze für drei Kinder bereitgestellt werden müssen. Dumm, weil man hier wieder einmal bei den Kindern spart. Verantwortungslos, weil das zu Lasten der Sicherheit des Nachwuchses geht: keine Anschnallmöglichkeit führt bei Unfällen zu schwersten Folgen. Die Sicherheit, die für Erwachsene zwingend vorgeschrieben wird, wird Kindern vorenthalten.

Die zuständigen Stellen schweigen beharrtlich. Die Volksanwaltschaft weist seit Jahrzehnten auf diesen Missstand hin, hat im Vorjahr sogar ein Verfahren eröffnet. Reaktion der Politik: fast null.
Im Verkehrsministerium erklärt man, es sei Sache der Bundesländer entsprechend mehr Busse zu kaufen.
Gut, dann sollen sie halt. Nein, denn da hat man die Rechnung ohne die Landespolitiker gemacht.

Der zuständige Ländesrat Entholzer (SPÖ) erklärt in bester=schlechtester Bürokratenmanier, man könne doch nicht mehr Busse kaufen, als vom Gesetz vorgeschrieben. Bitte? Hat Ihre Babsy richtig gehört? Das diesbezügliche Bundesgesetz legt nämlich nur fest, wieviele Sitzplätze mindestens(!!!) angeboten werden müssen, also zwei für drei Kinder. In dem Gesetz steht aber keineswegs drin, man dürfte nicht pro Kind je einen Sitzplatz bereitstellen. Herr Entholzer zieht sich auf einen formalen, bürokratischen Standpunkt zurück, der nicht einmal gesetzlich gedeckt ist.
Damit nicht genug, erklärt er dann auch noch, wenn man mehr Sitzplätze anbieten wolle, dann „braucht man auch mehr Mittel“, womit er sagen wollte: Geld ist auch keines da.

Nun, dem Mann kann geholfen werden. Denn Geld ist genug da, leider! Leider Geld, das anderswo vergeudet wird. Für den leer fahrende  RegioZug gibt man in Summe über 180 Mille aus. Allein die Durchbindung durch Gmunden kostet ca. 60 Millionen. Wenn man diese Kosten für eine Zugsverbindung, auf der weitgehend leere Züge verkehren, einsparen würde, hätte man wahrscheinlich das Geld, um die nächsten 50 Jahre die entsprechenden Zusatzkapaziäten zu bezahlen. Vielleicht sollte Herr Entholzer mal nachdenken, ob die gesetzten Prioritäten wirklich den Bedürfnissen und Notwendigkeiten entsprechen. Immerhin ist Wahljahr, vielleicht setzt das zusätzliche Denkkapazitäten frei.

Man kann es eigentlich nur skandalös nennen: brutaler Griff in die Taschen der Steuerzahler für ein völlig sinnloses Projekt, während man gleichzeitig unsere Kinder einen enormen zusätzlichen Sicherheitsrisiko aussetzt, weil dort das Geld dann auf einmal fehlt. Oder liegt es daran, dass ein paar Busse mehr, die unterwegs sind, halt weder gut zum „Eröffnen“ taugen noch sehr viel Geld in eine der ÖVP eng verbundene Unternehmensgruppe spülen? Man fragt sich nur, warum der rote Entholzer und der rote Stadtrat vor Ort nicht endlich bemerken, was hier wirklich gespielt wird? Warum die Roten in Summe so versessen darauf sind, einem ÖVP-nahen Privatunternehmen die Steuergelder in den …. zu schieben, bleibt ein Rätsel.
Wie hat Ihre Babsy gestern schon geschrieben? – Der Wahnsinn hat Methode.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

So manipulieren übrigens die Regio-Befürworter: sie zeigen auf Ihren Seiten (Facebook, Strassenbahnverein) nicht die leeren Züge, die derzeit nur bis zum Klosterplatz rollen, sondern zeigen einen RegioZug inmitten von scheinbaren Menschenmassen. Die Bilder sind von der Eröffnung der neuen Haltestelle Klosterplatz – und hätte man nicht mit einem Teleobjektiv auf der Kamera dafür gesorgt, dass sich alles ein wenig zusammenschiebt (dadurch Dichte simulierend, ein klassischer Fotografentrick!), sähe man auch, dass die damalige Besucherzahl am Klosterplatz auch nicht wirklich berauschend war – von stürmenden Volksmassen konnte ohnehin keine Rede sein. Es hatten sich vorwiegend Politiker und Leute von S&H eingefunden. Wenn ein angebliches Jahrhundert-Bauwerk eröffnet wird, sollten sich schon mehr als ein paar Dutzend Leute einfinden.

Hier das manipulative Bild vom Klosterplatz:

regio_voll_haha

 

Wie es wirklich um die Regio steht, erkennt man an einem anderen Bild, das auf Facebook veröffentlicht worden ist. Offensichtlich hatte man verabsäumt, am Eröffnungstag einen Zug, wenigstens locker gefüllt mit den Eröffnungsgästen, zu fotografieren. Danach hat man nur noch fast leere Züge gehabt, wie jeder Beobachter weiss. Darum musste man für Facebook – wie man hier gut sehen kann – ein Bild nehmen, auf dem man nicht erkennen kann, ob überhaupt Leute in der Garnitur sitzen. So schaut es nämlich in Wirklichkeit aus. Dafür hat man innerhalb einer Woche so wenige „Like“ bzw „Gefällt mir“ erhalten, dass man derzeit bei nicht einmal 10 % der Anzahl jener Menschen angelangt ist, die sich bisher schriftlich gegen das Zugsprojekt quer durch Gmunden ausgesprochen haben. Bescheiden, wenn man bedenkt, dass man sich für ein solches „Gefällt mir“ nicht einmal vom Fleck führen muss, weil man es bequem von zu Hause aus machen könnte.
Hier also das Foto mit einem Zug, der Einblick gibt, wieviele Leute darin (nicht) sitzen:

regio_voll_haha2


 

Tarnen und Täuschen
26. Februar 2015

Liebe Leserleins!

Zuerst nochmals zum Kreuz mit dem Roten Kreuz.
Wie man sieht, kann öffentliche Kritik etwas bewirken. Nachdem LH Pühringer zuerst dem Landesrechnungshof nur eine Anweisung gab, die Blutbank zu prüfen, hat er dies nach heftiger öffentlicher Kritik in der Kronenzeitung wieder geändert. Nun soll die Gesamtgebarung des RK geprüft werden.

Hier auf lokaler Ebene für lokale Probleme sind wir die einzigen, die solche Kritik massiv äussern und wirkungsvoll verbreiten. Dafür werden wir dann von manchen Mini-Metternichs als Hetzer und Aufwiegler bezeichnet. Ihre Babsy Blitzschnell und das Team Gmundl versprechen hier erneut, dass der gmundl-blog nie ein Platz für Duckmäuser werden wird. Mehr noch, dass wir Duckmäusertum bekämpfen, wo wir nur können. Denn wir wollen glückliche Bürgerleins, und glücklich wird man nur mit aufrechtem Gang und geradem Rückgrat. Wir wollen den Machthaberern ein Dorn im Auge sein und bleiben. Dafür stehen wir.

Nun aber noch einige Bemerkungen zum RegioZugBahnTramWahn.
Man wirft uns vor, hier parteiisch gegen die Regio zu schreiben. Wer das behauptet, hat diesen Blog nicht gelesen. Wir waren anfangs äusserst skeptisch gegenüber der Kritik an der Regio. Das hat uns eine Menge Vorwürfe vieler treuer Leserleins eingebracht (und nur wenig Beifall). Je mehr wir uns aber mit der Problematik beschäftigt haben, je mehr Fakten uns zugänglich wurden, umso grösser wurden unsere Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Projekts. Inzwischen sind wir sicher: hier läuft eine grosse Aktion unter dem Titel „Tarnen und Täuschen“. Das begann schon damit, dass man der Bevölkerung lange Zeit vorgekaukelt hat, es handle sich um die alte Nostalgie-Bim, die man bis zum Rathausplatz oder eventuell bis zum Klosterplatz verlängern würde (eine zeitlang war auch die Rede, die Bim im Sommer bis zum Umkehrplatz Unterm Stein zu führen). Keine Rede war davon, dass es sich um einen Zusammenschluss mit der Vorchdorfer Eisenbahn handeln würde, und noch weniger davon, dass dann riesige Züge durch die Altstadt donnern würden. Man hat auch durchaus geschickt ausgenutzt, dass viele Grüne beim Wort „Öffi“ mit Speichelfluss reagieren wie ein Pawlowscher Hund und das Hirn ausschalten, ohne die Frage zu stellen, ob „Öffi“ denn ident sei mit „RegioTram“, oder ob das Wort „Öffi“ nicht auch andere Verkehrsmittel umfasst! (Das gilt natürlich nicht nur für die Grünen! Auch andere Leute lassen sich mit dem Wort „Öffi“ einfangen und verzichten auf kritische Betrachtung der Problematik.)

Hoch interessant ist auch, wie die Finanzierung der Zugsgarnituren bzw. die Bezuschussung des laufenden Betriebs beschlossen worden sind. Die Abdeckung der Leasingraten und der Betriebskosten wurde am zuständigen Ausschuss vorbei als Initiativantrag der Landesregierung direkt in den Landtag eingebracht. Dort findet bekanntermassen kaum noch eine Diskussion statt. Eine Diskussion dieser Finanzierung- und Betriebskosten (die beim vorhergehenden Beschluss zur Finanzierung der Streckenerweiterung noch nicht bekannt waren) konnte daher im Fachausschuss nicht stattfinden, was wohl gewünscht war. Denn da hätten noch einmal kritische Fragen auftauchen können, die das Projekt gefährden hätten können.

Der Beschluss des OÖ Landtages glänzt nämlich durch eine gewisse Unschärfe der Bestimmungen. So steht etwa lapidar zu lesen, es gäbe „Beiträge des Bundes und der Stadtgemeinde Gmunden für Leistungsbestellungen im Ausmaß von insgesamt ca. 1,50 Mio. Euro p. a.“. Da hätten wir schon ganz gern gewusst, wieviel die Stadt Gmunden von diesen 1,5 Millionen pro Jahr (!!!) zu zahlen hat – dafür, dass leere Züge durch die Altstadt brettern. Fehlt immerhin im Stadtbudget – soviel übrigens zur grossen Kostenersparnis, weil das Land die Brücke und die Sanierung der Untereinbauten zahlt. Sieht eher nach einem schlechten Geschäft aus, gell! Bei 25 Raten zu 0,7 Mille (Annahme) kämen da immerhin fast 23 Millionen zusammen (inkl. 5 Millionen Beitrag für die Sanierung). Muss die Stadt 1 Mille zahlen, sind wir schon bei 30 Millionen. Was sich die Stadt da erspart, ist die Frage …
Also bitte: Karten auf den Tisch! Was berappt die Stadt jährlich für diesen Zug-Wahn?

Interessant auch die Tatsache, dass die genaue Taktung der Züge derart ungenau „fest“gelegt ist, dass Stern & Hafferl fast nach Belieben die Züge fahren lassen kann oder auch nicht. Wir zitieren: „Auf der StadtRegioTram-Strecke wird nach Fertigstellung der Durchbindung ein geändertes
Fahrplanangebot gelten. Im Streckenabschnitt Gmunden Hauptbahnhof – Gmunden Engelhof wird
an Tagen während der Woche ein Viertelstundentakt gefahren, der in Zeiten schwächerer
Nachfrage (vormittags, abends) auf einen 20-Minuten-Takt bzw. auf einen 20/40-Minuten-Takt
ausgedünnt wird. Am Wochenende ist auf diesem Streckenabschnitt im Wesentlichen ein 20-Minuten-Takt vorgesehen. Für den Streckenabschnitt Vorchdorf – Gmunden Engelhof wurde an
Wochentagen ein Halbstundentakt geplant, der in der Schwachlastzeit (vormittags, abends) auf
einen Stundentakt ausgedünnt wird. Für Samstag und Sonntag ist ein Stundentakt vorgesehen.“ Hier ist keine wie immer geartete Verpflichtung festgelegt, welche Takte zwingend einzuhalten sind. Worte wie „geplant“, „im Wesentlichen“ und „vorgesehen“  oder „Verdünnung in Zeiten schwächerer Nachfrage“ sprechen Bände.
Nochmals: in einem Privatunternehmen hätten GF/Vorstände, die solche Beschlüsse fassen, nicht nur ein Job-Problem, sondern auch eines der Haftung für die Folgeschäden.

Zudem hat man eine zwingende Ausschreibung nach EU-Recht umgangen, indem man „bestehende Verkehrsdienstverträge“ erweiterte, anstatt eine Neuausschreibung durchzuführen. So mogelt man sich an den EU-Vorschriften vorbei. Ob das rechtens ist, wird zu klären sein. Die bisherige Spruchpraxis der EuGH spricht gegen die Rechtmässigkeit dieses Verfahrens.

Grundsätzlich stellt sich natürlich auch noch die Angemessenheit der Kosten – selbst wenn man das Projekt befürworten würde. Die Erfahrungen mit der Ausgabenfreudigkeit der öffentlichen Hand (wenn es nicht gerade um Bildung oder Gesundheit geht, da wird geknausert) ist ja berüchtigt. Soeben hat der Deutsche Bundesrechnungshof aufgedeckt, dass die von ihm geprüften Public-Privat-Partnerships (nichts anderes ist die Übertragung des Verkehrswesens an eine private Firma wie S&H) zeigen, dass die Kosten im Schnitt um 30 % über jenen liegen, die entstanden wären, wenn die öffentliche Hand ihre Aufgaben selbst wahrgenommen hätte. (Im österreichischen Rechnungshof werden unter der Hand für unser Land ähnliche Zahlen gehandelt!)

Wenn man weiters hört, dass gerade jetzt die Finanzierung des Umbaus des Finanzministeriums, wo eigentlich besonders sparsame Leute sitzen sollten, aus dem Ufer läuft (Verdoppelung der Kosten), dann kann man sich vorstellen, um wieviel das Regio-Projekt überteuert ist – jenseits der Frage der Sinnhaftigkeit als solcher. Eine Frage, über die auch die Befürworter einmal gründlich nachdenken sollten. Obwohl schon die angesetzten Kosten offenbar deutlich überhöht, sprich: zu teuer, sind, werden bereits enorme Kostenüberschreitungen für den Teil Klosterplatz kolportiert.

Wahrlich, der Wahnsinn hat Methode!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

Es ist ein Kreuz …
25. Februar 2015

Heute:
Politik der Vergeudung
Postings

Liebe Leserleins!

Ja, es ist ein Kreuz mit dem Roten Kreuz, das offenbar so rot nicht ist. Eher schwarz bis tiefschwarz. Spielball der Politik geworden ist. Zum Ärger der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, die sich den Arsch aufreissen, während die hohen Herrschaften ihre Spielchen spielen. Und ein weiteres Beispiel für den gedankenlosen und verschwenderischen Umgang der Politik mit fremdem Geld zeugen. Darum hier heute ein paar Zeilen zu diesem Thema, denn es charakterisiert recht gut, wie auch hier in Gmunden von der Politik mit fremdem Geld umgegangen wird.

Man baut um 23,5 Mille eine neue Blutbank, obwohl man weiss, dass sie in dieser Form und Grösse grotesk überdimenstioniert ist. Denn: die modernen, nichtinvasiven Operationstechniken führen zu weniger Blutverlust, folglich zu einem sinkenden Bedarf an Blutkonserven. Rückgang in den letzen Jahren rund 50 %! Aber die Politiker wollen ja „Spaten schwingen“ (wie der Gmundner Autor Michael Amon es so trefflich formuliert und auf den Punkt gebracht hat), Bänder durchschneiden und grosse Bauten eröffnen. Koste es, was es wolle. Auch wenn man bei der Spitalsreform die ausreichende Patientenversorgung in Frage stellt. Dass ein ehemaliger schwarzer Landesrat beim RK das grosse Wort führt, kann man an den Folgen erkennen: sinnlose Ausgabe, Verschwendung wohin man sieht. Verlotterung der Geldspenden vieler kleiner Bürgerleins, die es auch nicht so dick haben, sich ihre Spenden vielleicht vom Mund abgespart haben, weil es für eine gute Sache ist. Aber das ficht den schwarzen Aichinger nicht an. Alles nur dummes Gerede die Kritik! Wobei: die Roten sind da um nichts besser. In diesem Fall hatten sie das Glück, dass ein Roter, der noch ein wenig Bodenhaftung hat, aufgeschrien hat und ausgestiegen ist. Pech für die Schwarzen.

Wie fröhlich Politiker – und hier im Land sind dabei nun einmal die Schwarzen federführend beim Steuergeldraub – mit fremder Leute Geld umgehen, zeigt sich rund um die Blutbank des RK wieder einmal in voller Pracht und Schönheit. Man hat dort etwa eine EDV-Qualitätssicherung geplant, die 2,5 Millionen kosten hätte sollen. Nach dem Auffliegen der Verluste geht es ganz plötzlich, schwuppdiwupp, über Nacht auch um 1,5 Mille. Wahrscheinlich ist das auch noch immer das Doppelte des Notwendigen.

Wenn Aichinger jetzt behauptet, dass kein Spendengeld für die Abdeckung der Verluste verwendet worden ist, dann würde man gern wissen: welches Geld hat man denn dann verwendet? Steuergeld? Oder hat das RK sonstige Einnahmequellen, mit denen es so hohe Gewinne erzielt, dass es Verluste locker abdecken kann? Das wagen wir zu bezweifeln. Vor allem aber: Geld hat kein Mascherl. Wenn aufgrund anderer Einnahmen jenseits der Spenden die Verluste gedeckt werden können, heisst das ja trotzdem: es steht weniger Geld zur Verfügung. Dann müssen eben die Spenden in anderen Bereichen verwendet werden, für die man sonst die Gewinne einsetzen hätte können (denn echte Gewinne darf das RK ja gar nicht machen wegen der Gemeinnützigkeit!). Wie man es dreht und wendet: es kommen letzten Endes auf die eine oder andere Weise immer die Spenderleins und die Steuerzahlerleins zum Handkuss.

Dass LH Pühringer zuerst vollmundig eine Prüfung des RK durch den Landesrechnungshof verspricht, hat uns ohnehin schon stutzig gemacht. Jetzt wissen wir, was von der grossartigen Ankündigung zu halten ist: nichts! Denn: Pühringer hat nur einen PRüfauftrag für die Blutbank erteilt, keineswegs aber eine gründliche Einschau in die Gesamtgebarung des RK, wie er es noch vorige Woche in der Krone lauthals verkündet hat. Kein Wunder also, dass sein Parteifreund Aichinger der Prüfung gelassen entgegen schauen. Denn erst durch eine Gesamtprüfung könnte man nachvollziehen, welche Gelder eingesetzt worden sind und welche Geldströme es gibt. Es muss einen Grund haben, warum man den roten Forstinger im Vorstand des RK dumm sterben hat lassen. Dumm war nur, dass der – wohl zur Überraschung der anderen und entgegen dem landläufigen Brauch – nicht mitgespielt hat. Wofür man ihm danken muss – möge er sich diesen Anstand bewahren!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

In den Postings geht die Debatte leidenschaftlich weiter. Das lieben wir: Leidenschaft ist wichtig, wenn wir gute Ergebnisse erzielen wollen.

mart
Gesendet am 25.02.2015 um 1:52 vormittags

ich hab auf Grund des Titels gedacht, Babsy nimmt Bezug auf die endlose Autoschlange, die sich durch Gmunden wälzt. Gibts eigentlich eine Befragung/Untersuchung, wohin die Leute alle fahren (meist allein im Auto sitzend) ?
Und wieviele davon haben überhaupt IN ERWÄGUNG gezogen, zu Fuß, per Fahrrad oder (oh Schreck) gar per Öffi sich fortzubewegen?
Als in der Großstadt geborener und aufgewachsener empfinde ich die Entfernungen in Gmunden wirklich nicht so wild. Da kann man, selbst wenn man in der Innenstadt wohnt, ruhig mal zu Fuss ins SEP gehn (wenns sein muss).
Bis man beim Auto ist, raufgefahren, Parkplatz gefunden, ist auch schon 1/4 stunde vergangen. Genausolang dauerts zu Fuß.

Stimmt schon, aber: wenn man dann im Merkur einkaufen war und mit den Wocheneinkauf, abgefüllt in drei oder vier Tragsackerln, heimhatschen muss, schaut es schon ein wenig anders aus. Da ist nichts mit zu Fuss oder Fahrrad (gut, Fahrradanhänger, aber da muss man schon ein Fahrradanhänger(=fan) sein.
Wieviele sinnlose Fahrten mit dem Auto getätigt werden, ist eine gute Frage. Warum ist das eine gute Frage? Wenn ein grosser Teil der Fahrten tatsächlich sinnlos sein sollte, dann würden diese Fahrer auch nicht auf die Regio umsteigen. Die Annahme vieler sinnloser Fahrten wäre ein Grund mehr, anzunehmen, dass sich die Regio nicht dichter füllen wird als auch schon jetzt, also lockerer Besatz.
Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Helena
Gesendet am 24.02.2015 um 6:00 nachmittags

Schlagworte

1. Europäischer-Fiskalpakt
1.1 von 80% Verschuldung auf unter 60%

2. 8 Mio. Einwohner und 9 Bundesländer, 2102 Gemeinden mit durchschnittlich 3211 (ohne Wien) Einwohnern (Quelle Wikipedia)

3. Die ALLGEMEINE ÖFFENTLICHE VERWALTUNG (23.345 Mio. Euro von denen 9 Mrd jährlich auf die Staatsschuldentransaktionen entfallen) kostet so viel wie das Gesundheitswesen (25.568 Mio. Euro) und wesentlich mehr als der Bildungsbereich (16.139 Mo. Euro) (Quelle Statistik Austria)

Ich nehme einmal an, dass es Konsens ist, dass im Sozial-, im Bildungs- und im Gesundheitsbereich zu allerletzt gespart werden soll.

Wenn man sich in Zukunft diverse Luxus-Projekte leisten will, kann man eigentlich nur bei der Verwaltung sparen. Daraus folgt -> weniger Bundesländer und weniger Gemeinden. Es ist mir schon klar, dass das ein Langzeitprojekt ist, Ich bezweifle jedoch, dass wir uns in den nächsten 100 Jahre noch den gegenwärtigen Föderalismus leisten können.

Alle Befürworter von Prestigeprojekten (egal welcher Thematik) sollten sich zu erst Gedanken machen in welcher prekären finanziellen Lage sich unser Land befindet und dann entscheiden, ob wirklich alle lebensnotwendig oder sofort umsetzbar seien müssen.


I bin ka Schwanerer – Elektro-Bus(s)i Bussi
Gesendet am 24.02.2015 um 1:04 nachmittags

http://e-bus-lcc.isea.rwth-aachen.de/ebus/
… Auf dieser Seite bietet das ISEA Busbetreibern des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und anderen Interessierten an, eine einfache Kostenvergleichsrechnung für die Systeme „Elektrobus“ und „Dieselbus“ zu machen. Die Berechnungsmethode ist angelehnt an die in Verkehrsbetrieben übliche Praxis: Es werden die Lebenszykluskosten (life cycle costs, LCC) bestehend aus Kapitaldienst (z.B. für Fahrzeug, Batterie, Ladestationen) und laufenden Kosten (Energiekosten, Wartung) errechnet. …

Und siehe Da: bei den Fahrzeugkosten ist ein Preis von NUR 420.000€ hinterlegt. (inkl. Batterien!!!)
Selbst gegenüber Dieselbussen schneiden Elektrobusse in der ganzheitlichen Betrachtung über 15 Jahre deutlich besser ab. Noch viel lustiger wäre ein Vergleich mit einer Straßenbahn…
Als Kontakt für Anfragen ist Herr Werner Rohlfs genannt , der Anfragen gerne beantwortet. werner.rohlfs@isea.rwth-aachen.de


Norbert Hausherr
Gesendet am 24.02.2015 um 11:12 vormittags

Folgendes habe ich Herrn Sperrer von der OÖN auf seinen Artikel geschrieben:

Sehr geehrter Herr Sperrer!

Ich habe am Freitag, den 20.02.2015 ihren Kommentar zur geplanten Regio-Tram in Gmunden gelesen und bin erstaunt über ihr Unwissen und den Versuch, die Gegner dieses absolut unsinnigen Projekts als ewig Gestrige zu verunglimpfen.

Als Fahrschulunternehmer betreibe ich auch ein e-Mobility Center in Regau und wurde vor vielen Monaten von Gegnern der Regio-Tram gefragt, welche Meinung ich zur Durchbindung der Straßenbahn in Gmunden habe. Da ich kein Experte im Bereich des öffentlichen Verkehrs bin, habe ich mir zuerst einschlägige Fachliteratur besorgt, unter anderem das ausgezeichnete Buch „Einführung in die Verkehrsplanung: Grundlagen, Modellbildung, Verkehrsprognose, Verkehrsnetze“. Auch im Internet finden sich zahlreiche Artikel über die sinnvolle Modernisierung des ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr). Ich nehme an, dass Sie viel mehr und bessere Möglichkeiten hätten, sich eingehend zu informieren.

In allen Fachpublikationen, die ich bisher gelesen habe, wird für eine Kleinstadt wie Gmunden, ein Citybus System und nicht eine Straßenbahn empfohlen, da diese nur in größeren Städten ab ca. 50.000 Einwohnern und mindestens 4.000 Fahrgästen pro Tag wirtschaftlich sinnvoll ist. Gerade beim Citybus gibt es hochmoderne, innovative und zum Teil sogar von der EU geförderte Konzepte. Als Beispiel möchte ich den Volvo 7900 Electric Hybrid nennen, der innerorts rein elektrisch fahren kann und an speziellen Haltestellen in acht Sekunden wieder vollgeladen wird.

Dieses oder ein ähnliches System halte ich für Gmunden für wesentlich besser geeignet als die Durchbindung der Straßenbahn. Vor allem spricht folgendes gegen die Regio-Tram:

Zu wenige Fahrgäste:
Es gibt keinen plausiblen Grund, warum bei einer Verlängerung der Geleise vom Klosterplatz zum Rathausplatz wesentlich mehr Fahrgäste von Vorchdorf mit der Regio-Tram kommen sollten. Die einzige Studie in diesem Bereich wurde vom Betreiber selbst in Auftrag gegeben!

Streckenführung schlecht:
Die Regio-Tram hat keine Haltestelle bei Schulen, am Krankenhaus und nicht einmal direkt beim Einkaufszentrum. Auch nach der Durchbindung fährt die Regio-Tram vom Klosterplatz über die neu zu bauende Brücke zum Rathausplatz, vorbei an der Bezirkshauptmannschaft und den Tennisplätzen zum Bahnhof.

Brückenneubau noch nicht notwendig:
Eine Brücke abzureißen, die ohne Regio-Tram noch mindestens 25 Jahre halten würde, halte ich für eine geradezu skandalöse Steuergeldvernichtung. Das Argument, dass bei einem schnellen Neubau die Kosten das Land übernehmen würde, ist ein schlechter Scherz. Egal, ob Gemeinde oder Land zahlt, es bleibt Steuergeld, das man sinnvoller einsetzen könnte.

Umbau schädigt Innenstadt Kaufläute:
18 Monate Bauzeit und damit massive Verkehrsbehinderung würde die Kaufleute der Innenstadt empfindlich treffen und das für einige wenige Fahrgäste

Zug ist zu groß für die schmale Innenstadt:
Die Regio-Tram ist 32 Meter lang und über 60 Tonnen schwer. Vor allem am Rathausplatz ist nicht geklärt, ob die Gebäude, die zum Teil auf uralten Fundamenten stehen, nicht beschädigt würden.

Stromleitungen stören das Stadtbild
Am Klosterplatz sieht man bereits die massive Beeinträchtigung des Stadtbildes durch die Oberleitungen und Säulen, die zusätzlich notwendig sind.

Zu den bereits bekannten Kosten für den Bau (über 60 Millionen Euro) kommen offensichtlich noch enorm hohe jährliche Betriebskosten (genaue Zahlen kann ich ihnen in Kürze übermitteln), die das Landesbudget mit jährlich mit mehr als 5 Millionen Euro belasten würden. Diese Zahlen belegen wiederum die Meinung vieler Experten, dass eine Straßenbahn für eine Kleinstadt weder kundenorientiert noch wirtschaftlich betrieben werden kann.

Dies und noch einiges mehr haben mich motiviert, gemeinsam mit anderen Engagierten, ein sinnvolles Alternativkonzept zu entwickeln. Dieses wird in Kürze fertig sein und der Öffentlichkeit präsentiert. Darüber hinaus stehe ich für Fragen jederzeit zur Verfügung.

Verstehen Sie jetzt, dass die Gegner der Regio-Tram keine dummen Modernitätsverweigerer sind, sondern im Gegenteil bestrebt sind, für Gmunden eine innovative, kundenorientierte und kostenschonende Alternative des öffentlichen Verkehrs zu entwickeln? Hm?

Mit freundlichen Grüßen
Ing. Norbert Hausherr


ckorn
Gesendet am 24.02.2015 um 10:18 vormittags

Einen Blog zu betreiben, bei dem weder Impressum noch anderwärtig zuständige, für den Inhalt verantwortliche Personen, zu finden sind, ist weder rechtlich in Ordnung, noch gesellschaftlich ok. Sich hinter einem Pseudonym zu verstecken und dann noch hasserfüllte Kommentare abzugeben, ist mehr als verwunderlich. Mit welch hetzerischer und aufwiegelnder Sprache wird hier bloß gepostet?! ich habe sicherlich nichts gegen korrekt recherchierten Beiträgen, doch finde ich es mehr als fragwürdig, wenn in derartiger Art und Weise gegen Personen gewettert wird, ohne möglicher Rechtfertigung oder Richtigstellung!

Angesichts der realen Umstände in Gmunden ist es nur zu verständlich, dass viele Menschen lieber in Deckung bleiben und sich nicht laut deklarieren. Man kann das bedauern, aber zuerst müssten sich jene ändern, die für dieses Klima verantwortlich sind.
Von “hetzerischer” und “aufwiegelnder” Sprache können wir hier im Blog nichts entdecken. Der Vorwurf hat allerdings tendenziell selbst durchaus hetzerischen Charakter. Kann es sein, dass Sie noch in den Kategorien der Metternichschen Spitzel- und Zensurgesellschaft denken?
Die Tatsache, dass hier im Ort Kritik noch immer als Majestätsbeleidigung eingestuft wird, oder wie hier von Ihnen als “hetzerisch” und “aufwiegelnd” diffamiert wird, führt eben dazu, dass die Menschen sich lieber nicht offen mit der Obrigkeit anlegen.
Wobei wir noch anfügen möchten: “aufwiegelnd” ist für uns nicht unbedingt negativ, gell. Ja, wir bekennen uns dazu: wir wollen die Bürgerleins aufwiegeln, damit sie sich nicht länger von den Machthaberern auf der Nase herumtanzen lassen, damit sie sich endlich wehren. Vom Objekt der Politik zum Subjekt werden. Wenn das “aufwiegeln” ist, dann bekennen wir uns gern dazu. Den geistigen Nachfahren von Metternich kommt da natürlich und naturgemäss das Grauen.
Was die Möglichkeit zur Richtigstellung betrifft: hier im Blog kann jeder und jede posten, wenn sie anderer Meinung ist. Wir veröffentlichen das selbstverständlich. Leider meiden die Befürworter der Regio die direkte Auseinandersetzung, offenbar weil ihre Argumente nicht besonders überzeugend sind (was sie ebenso offenbar auch selbst spüren).

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

 

 

Gehts noch?
24. Februar 2015

Heute:
Babsy Blitzschnell zur Regio-Diskussion
Jörg Mitterbauer zu einem Kommentar in den OÖN
Kommentare der Leserleins zum gestrigen Blog

Liebe Leserleins!

Ich ärgere mich. Masslos. Leute, die der FP (oft mit gutem Grund) vorwerfen, Vorurteile zu bedienen, machen selbst exakt das: Vorurteile bedienen. Sie führen verächtlich die FP im Mund, um die eigenen Ressentiments zu verbreiten. So gehts nicht, liebe Leute! Wenn man gegen Ressentiments ist, kann man nicht selbst mit solchen herumwerfen, gell! Von den Regio-Befürworten wird versucht, die negative Einstellung vieler Menschen gegenüber der FP im Sinne der Regio-Befürworter zu instrumentalisieren. Das ist politisch eine Sauerei und gefährlich noch dazu. Wer gegen die Instrumentalisierung von Vorurteilen durch die Politik eintritt, muss auch selbst danach handeln. Die Frage der Regio hat nichts mit der ideologischen Ausrichtung der verschiedenen Parteien zu tun – hier geht es um eine Frage der Vernunft (ökologisch und ökonomisch), des Rechenstiftes und der rational nachvollziehbaren Sinnhaftigkeit. Nicht um Vorurteile welcher Art auch immer.

Die Wogen gehen hoch rund um die Diskussion der Regio. In der Online-Diskussion mischen sich jetzt endlich auch die Befürworter ein. Leider mit ziemlich schwächelnden Argumenten. Eigentlich überhaupt nur mit zwei „Argumenten“: die Gegner sind alle FPler und dazu noch uralt.
Liebe Leute, das Letztere ist ein Arschloch-Argument, um es mal klar auszusprechen. Würden jene, die mit diesem „Argument“ hausieren gehen, das in einem Bewerbungsgespräch einem/einer Stellensuchenden sagen, würden sie vor der Gleichbehandlungsanwaltschaft landen. Oder wenn sie das als Grund für eine Kündigung angeben würden. Das ist eine zynische, menschenverachtende Denkweise. Arschlöchrig eben. Auch unter den Befürworten finden wir jede Menge ältere Menschen – das kann nun wirklich nicht ernsthaft in die Diskussion eingebracht werden. Oder dürfen in Hinkunft nur noch Leute unter 40, 25, 30 (wohin das Vorurteil so fällt) mitreden? Die noch dazu nachweisen können, dass ihre direkten Vorfahren schon zu Ötzis Zeiten in Gmunden im Fell herumgelaufen sind? Angesichts vieler geistig frühvergreister Jungmenschen (Ihre Babsy stellt es mit Entsetzen fest, wenn sie sich in ihrer eigenen Alterklasse umsieht!) ist das auch nicht der Weisheit letzter Schluss, gell!

Das Alters“argument“ entlarvt sich von selbst als rassistisch, vorurteilsbeladen und schwer diskriminierend. Da würde man gern ein paar Worte von denen hören, die sonst immer auf die Barrikaden steigen, wenn es darum geht, Diskriminierungen zu Recht zu bekämpfen. Auch die Behauptung, die Bewegung gegen die Regio sei von der FP getragen, ist ein – wenn auch untauglicher – Versuch, die Anliegen der Gegner zu desavouieren. FP=Pfuigack, Gegner der Regio folglich auch pfuigack.
Liebe Leute! So funktioniert Demokratie nicht. Wir haben Meinungen und Standpunkte nach deren Inhalt zu bewerten, und nicht nach Parteizugehörigkeit, Hautfarbe, sexueller Orientierung, Religion, Geschlecht, Haarlänge etc. Liebe Grüne, ich erwarte von euch, dass ihr euch von solchen „Argumenten“ heftig distanziert. Von den Roten sollte man das eigentlich auch erwarten können. Bei den Schwarzen gibt man ohnehin schon jede Hoffnung auf.
Auch der Versuch, die mehr als 4.000 Unterschriften als in Geschäften den Kunden „abgepresst“ darzustellen, ist grenzdeppert. Wenn Kaufleute ihrer Kundschaft solche Unterschriften mit Druck abringen, würden die so erpressten Menschen nie wieder im Geschäft auftauchen.

Ohnedies schrammen manche (zum Glück nicht die Mehrheit) der Befürworter verdammt knapp an der Vermutung entlang, es mit Demokratie und Bürgernähe nicht all zu genau zu nehmen. Es ist traurig, wenn ein SozialDEMOKRAT meint, man werde sicher nicht auf Höchstgerichtsentscheidungen warten. Bei einem so umstrittenen Projekt wäre ein solches Abwarten eine demokratiepolitisch unumgängliche Notwendigkeit. Mehr Besonnenheit bei Wortmeldungen ist hier anzuraten (übrigens durchaus auch im Sinne der Befürworter, flappsige Äusserungen dieser Art schaden dem eigenen Anliegen).
Ausserdem stellt man sich schon die Frage, warum GR Schneditz bei einer Regio-Sitzung von „einer nicht zu untschätzenden zeitlichen Verzögerung des Baubeginns“ gesprochen hat (aus unserer Sicht eine realistische Einschätzung!). GR John (ebenfalls VP) sprach gleich von zwei Jahren. Zusätzlich hat BM Krapf anlässlich eines Vortrags bei Rotary gesagt, dass nicht gebaut werde, solange die Einsprüche nicht abgehandelt sind. Aber vielleicht hat sich das noch nicht bis zu allen Entscheidungsträgern durchgesprochen. Mal sehen, was das Wort des neuen BM gilt, welchen Wert es wirklich hat.

Wie es um das Demokratiebewusstsein eines Teils der Regio-Befürworter steht, sieht man auch daran, dass die nächste Veranstaltung zum Thema RegioZUG wieder nicht öffentlich ist! Mit ein paar handselektierten Personen treffen sich BM Krapf und Stern&Hafferl in einer Klausur. Dahinter steht  wie schon öfter die WKO, die für ihre Mitglieder natürlich den 60/80 Mio Kuchen sichern will. Man hat vor – wie man von Insidern hört – auf Empfehlung von Stern einen Moderator aus Wels einzusetzen. Kosten der Klausur gehen wieder ins Projekt ein, und zahlen darf der ausgesperrte Steuerzahler! Fein, echt, gell!

Noch etwas: während die Initiative für ein zugfreies Gmunden sich ausschliesslich mit privaten Spenden finanziert, schöpfen die Befürworter des Vergeudungszugs aus dem Vollen: die Steuertöpfe müssen für die Finanzierung der Vernebelungspropaganda herhalten.

Dass sich ein Ödbär  als „Gmundl1“ auf den OÖN auf seiten der Befürworter zu Wort meldet, nehmen wir amüsiert zur Kenntnis. Nicht einmal für ein eigenes Pseudonym reicht die Kreativität. Entsprechend schwächeln auch die Beiträge von „Gmundl1“. Kennerinnen und Kenner wissen: das Original ist exklusiv hier in diesem Blog. Aber ein bisserl schämen tun wir uns schon, dass einer unter Diebstahl und Missbrauch unseres Namen so schwächlich „argumentiert“. Ein wenig mehr anstrengen könnte diese Sorte von Zugs-Befürwortern sich schon. Aber gut, die haben natürlich das Geld (Steuergeld!) hinter sich und jenes spezielle Gmundner Familienkapital, das sich zu grossen Teilen aus familiär privatisierten Steuergeldern speist. Eigentlich müsste da so mancher Sozialdemokrat nachdenklich werden und erröten. Waren die Roten nicht früher dagegen, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren? Aber rot ist dort bei einigen schon lang keine Farbe mehr.
Irgendwann wird auch der letzte Befürworter merken, von welcher Seite wir hier verarscht werden. Kann sein, dass es dann aber zu spät ist, den Schaden zu verhindern.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

Jörg Mitterbauer kommentiert OÖN-Sperrer

Sehr geehrter Herr Sperrer,
Ihren Kommentar vom 20.d.M habe ich einige Male lesen müssen, um dessen mangelnde Qualität in ihrer ganzen Tragweite  nachzuvollziehen.
Dass die Idee zum Bau einer Eisenbahn, streckenweise mitten durch die historische Altstadt von Gmunden, von einer geradezu atemberaubenden  Dummheit zeugt, wird langsam Allgemeingut. Noch nicht auf Linie sind einige Politiker und Lohnschreiber, die wahrscheinlich unter Druck stehen oder zumindest glauben, dass sie es sind.
Wenn Sie aber Ihre Argumentation mit der Anmerkung beginnen „keiner von uns Steuerzahlern bekommt auch nur einen Cent rückvergütet, wenn die Regio-Tram nicht realisiert wird“, so meinen sie damit offensichtlich, dass unser Steuergeld, wenn es einmal in der Röhre ist, unbedingt verbraten werden soll, sinnlos verbraten und im konkreten Fall sogar mit sehr negativen Auswirkungen für die Kleinstadt und viele, viele ihrer Bürger.
Sie treiben Ihren Scharfsinn aber noch weiter, indem Sie  prophetisch erkennen, nicht abgeholtes Steuergeld könnte sogar nach Afisl,Prambachkirchen oder Grünbach abfließen oder sonstwo  investiert werden.  Schreck lass nach!
Dass man sinnlos verschleudertes Steuergeld auch für vernünftige Anliegen etwa Bildung, soziale Anliegen, konsumfördernde Massnahmen etc. etc. einsetzten könnte, ist Ihrem Durchblick scheinbar entgangen.
 Erlauben Sie mir noch eine persönliche Bemerkung. Manchmal gehen mir die Kommentare in den SALZBURGER NACHRICHTEN, der PRESSE oder dem STANDARD richtig verquer, aber ich muss zugeben, von  der Treffsicherheit und Qualität der dort tätigen Journalisten kann man lernen.
Mit freundlichen Grüssen
Jörg Mitterbauer
Gmunden


Die Postings.
monika koenig
Gesendet am 23.02.2015 um 5:53 nachmittagsDa das Bernhard Archiv bzw sein plötzliches Verschwinden angesprochen worden ist , hier ein paar Infos dazu:
Statistikat5
Gesendet am 23.02.2015 um 5:59 nachmittagsZum Kommentar von Babsy zum Kommentar von Aniadaamoi:
Die 2 Millionen Fahrgäste, die Babsi erwähnt hat, sind auch bei der illusorischen Berechnung der Betreiber viel zu hoch.
Die von S+H in Auftrag gegebene, irgendwie hochgerechnete, Potenzialanalyse spricht von 3330 Fahrgästen je Tag; an einem Wochentag und Schultag! Mittlerweile ist ja gemeinhin bekannt, dass die Basiszahl (Zählung und S+H Angaben) in unabhängigen Zählungen bei weitem nicht erreicht und die Verdoppelung irgendwie errechnet wurde. Falls man die (falsche) Tageszahl der Potentialanalyse hochrechnet, ergeben sich etwa 800.000 Benutzer pro Jahr.Der Landtag hat im Juni 2014 beschlossen, dass das Land, der Bund und die Stadt Gmunden jährlich an S+H für den Betrieb der StadtRegionalBahn durch Gmunden 5.000.000,- Euro geben; wertgesichert bis zum Jahr 2030. Da werden zwar die Einnahmen der gelösten Fahrkarten abgezogen (geschätzt 700.000,-); wenn’s diese nicht gibt, dann eben nicht. Es kann also ohne einen einzigen Fahrgast gefahren werden; Land, Bund, Stadt zahlen immer und für S+H ist es immer risikolos. Also warum soll dann S+H das ganze einstellen?

Gute Frage! Unter diesen Umständen wird S&H das der Papierform nach wohl nicht machen. Aber das Land könnte sehr wohl aussteigen. Wir halten ein solches Szenario für sehr, sehr realistisch. Einerseits werden die Defizit-Bestimmungen der EU für die Berechnung der Gesamt-Staats-Defizite verschärft. In absehbarer Zeit müssen auch alle ausgelagerten Schulden (in Gmunden: VereinsKG) mit einbezogen werden. Das wird die Überschuldung deutlich erhöhen. Dazu kommt, dass die Länder sich im Rahmen des Schuldenabbaus verpflichtet haben, einen Teil des Abbaus auf Landesebene zu erreichen (auch wenn die Landeshauptleute bereits versuchen, das zu unterlaufen). Es wird also im Budget des Landes sehr, sehr eng. Die Einhaltung des sog. „Budgetpfades“ des Bundes ist ausser Sichtweite (es fehlen die Einnahmen aus den Abmachungen mit der Schweiz und mit Liechtenstein, bei der Hypo-Adria tauchen jeden Tag neue Kosten auf, zuletzt fast eine Milliarde fällige Rückzahlungen im 1. HJ 2015 sowie ein neuer Abschreibungsbedarf von fünf(!) Milliarden). Daher wächst der Druck auf die Politik enorm, bei unsinnigen Projekten die Finanzierung zu stoppen. Auf Bundesebene ist das bereits in Gang (man denke an die neue Museums“lösung“ für das Haus der Geschichte).
Wenn es – was wir annehmen – tatsächlich bei den derzeitigen, extrem niedrigen Auslastungszahlen bleibt bzw. diese nicht deutlich höher werden, wird das Land daher sehr bald nicht umhin können, diese sinnlose Subventionierung in Frage zu stellen. Aus unserer Sicht es es möglich, mittels eines Landtagsbeschlusses die Förderung wieder einzustellen, wenn die Geschäftsgrundlage wegfällt. Allerdings ist tatwsächlich bemerkenswert, dass in dem vorliegenden Beschluss zur Betriebssubventionierung keine Fahrgastzahlen angeführt werden. Würde ein Vorstand/GF einer privaten Firma auf diese Art eine langfristige Verbindlichkeit eingehen, wäre das sowohl ein Entlassungsgrund als auch ein Fall für eine persönliche Haftung. Ein Thema, das von FP-Gemeinderat Colli richtigerweise bereits ins Spiel gebracht worden ist.

Babsy Blitzschnell


Hans Heidinger
Gesendet am 23.02.2015 um 4:41 nachmittags

Antwort auf Aniadaamoi:

Dass der Schienenstrang der Strassenbahn schon 100 Jahre durch die Kuferzeile führt ist unbestritten. Damals, als die Strassenbahn gebaut wurde, war eine Verbindung zwischen Rudolfsbahnhof und dem Stadtzentrum der damaligen Kurstadt Gmunden notwendig. Der Autoverkehr steckte auch noch in den Anfängen.
Heute führt die Strassenbahn auf einer anachronistischen Routenführung am Bedarf vorbei. Die tatsächlichen Benutzerzahlen (und nicht die fälschlicherweise von den Durchbindungsbefürwortern behaupteten) sprechen Bände: 250 Benützer bei täglich 76 Fahrten durch die Kuferzeile! Früher, als noch alle 4 Stunden vielleicht ein Zug vom Rudolfsbahnhof abgefahren ist, war die Frequenz sicher eine andere.
Liebe(r) aniadaamoi: Ein Besuch in der Kuferzeile macht sicher! Spenden Sie eine wertvolle Stunde Ihres Lebens, und checken Sie die Verkehrssituation in der Kuferzeile. Besonders empfehlenswert – das Wartehäuschen in der Mitte. Hier haben Sie wunderbare Quietschgeräusche, Schlagen der Räder, zu schnell fahrende Strassenbahngarnituren, deren Erschütterungen ungedämmt (auf die richtige und zeitgemäße Ausführung des Gleiskörpers wurde leider von den “Profis” von Stadtgemeinde, Stern&Hafferl und Land OÖ bei der “Sanierung” der Kuferzeile im Jahre 2004 vergessen) in die Häuser eindringen.
Dass die Lärmbelastung in der Kuferzeile früher auch schon vorhanden war, ist unbestritten. Könnte es aber nicht zu den Aufgaben der Gemeindevertreter gehören, die Lebensumstände und die Lebensqualität ihrer Bürger zu verbessern? Oder ist alles in Stein gemeißelt?
Wieso “bekommen” die Bürger einen Badeplatz am Seebahnhofgelände?
Wieso “bekommen” die Bürger verkehrsberuhigte Zonen zB. im Gebiet des Rennwegs?
Wieso werden Geschwindigkeitsbegrenzungen im innerstädtischen Bereich eingerichtet?
Alles doch wohl nur zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürger!
Eine Ausnahme: die Kuferzeile! Hier schicken wir in Zukunft einen 32m langen Zug mit 76 Sitzplätzen mit durchschnittlich 3,4 Fahrgästen durch die 5,6m breite Strasse, um dem Schwachsinn Schienenverkehr in einer Kleinstadt Genüge zu tun!
Ein E-Bus mit 20 Sitzen würde das ganze Problem billig, leise, Umwelt und Bewohner schonend, lösen.
Diese, von der Bevölkerung mehrheitlich gewünschte Lösung, geht leider nicht, weil ein paar Berufsjugendliche in Gmunden “Zug spielen” uwollen nd so nebenbei auch die Innenstadt zerstören wollen.


karlheinz könig
Gesendet am 23.02.2015 um 10:48 vormittags

im grunde wäre alles so einfach, der kaiser muss wieder her: der diskutiert nicht …

zum einen empfinde ich den beitrag des herrrn gemeindrat colli als im anliegen legitim und in seiner form bemerkenswert. bemerkenswert deshalb, weil ich als deklarierter (wenn auch aus gutem grund nicht mehr organisierter) sozialdemokrat ebensowenig frei von vorurteilen gegenüber dem mitbewerb bin wie viele andere auch. das soll aber niemanden daran hindern, selektiv mit in groben zügen andersdenkenden übereinzustimmen. daran erinnert zu werden erfüllt mich immer wieder mit dankbarkeit.

was die vermutete vereinnahmung für parteipolitische zwecke angeht, nun, man hat gesehen wie plötzlich der “rettet die eisenbahnbrücke-verein” sozusagen über nacht zur angeblich fp-parteinahen plattform mutierte. was vielleicht auch nur das ergreifen eines strohhalmes seitens der anderen parteien war, hier namenlich die christ- und anderssozialen, willkommen, um sich rechtzeitig wieder aus der überaus lästigen diskussion zurückzuziehen. wer weiss das schon, es ist halt, wie uns orthofers universalparteibuch österreich erklärt, die antwort auf alles- sei es der strassenverkehr oder die politik- lässt sich auf ein wort reduzieren: strudel. und ich fürchte sogar, hier handelt sich um einen mit topfen.

originell ist der ansatz eines flexiblen einsatzes der strassenbahn (grosse und kleine? oder doch lieber mal vier, mal sechs und, wenns ganz dicke kommt acht zugpaare von denen die meiste zeit vier garnituren herumstehen?), hier beträte man, beträte man es denn, neuland. im schlimmsten (also dem mit hoher wahrscheinlichkeit eintretenden) fall findet sich gmunden dann auf anderen websites wieder, als beispiel dafür, wie es danebengehen wird.

auf ein erstarken der kundenfrequenz zu hoffen ist natürlich jedem ausdrücklich erlaubt, der daran glauben möchte. die frage (als nichtgmundner kann ich das nicht aus eigener anschauung verifizieren) ist nun, hat sie bisher stattgefunden? wenn ja: in welchem ausmass und bitte in absoluten zahlen, wenn nein: warum sollte sich das ändern da schon die bisherigen prognosen unzutreffend und offensichtlich nur als manipulatives argument in auftrag gegeben wurden?

es gibt ohne jeden zweifel bessere und preiswertere lösungen. diese ohne parteischeuklappen ernsthaft zu diskuttieren muss der politische auftrag lauten. das sture festhalten an getroffenen entscheidungen an den bürgern und deren fragen vorbei, sollte mit dem langsamen ausscheiden einer so agierenden politikergeneration in den ruhestand überwunden werden können.

und auch das, selbstverständlich, parteiübergreifend.


Siegfried Höller
Gesendet am 23.02.2015 um 9:47 vormittags

Man stelle sich vor , diese „€žPartner“€œ bei einem Hotelprojekt.

ܜbrigens das selbe Theater spielt sich in 4801 ab.

MFG
Höller 


Ein endloser Zug …
23. Februar 2015

Heute:
Offener Brief von FP-Gemeinderat Colli
Aniadaamoi bricht eine Lanze für die Regio

 

Liebe Leserleins!

Hier bin ich wieder, Ihre Babsy. Wir haben einen Tag Pause im Blog eingeschoben, damit wir mal die Berge von Mails so richtig durchwühlen und durchlesen und durcharbeiten können. Aufgrund der diese Woche stattfindenden „Klausur“ zur Bim-Bahn-Zug-Problematik (selten war etwas so geschlossen, wie diese Klausur – sie findet unter Ausschluss der betroffenen Öffentlichkeit statt), geben wir hier also wieder Platz frei für die Diskussion und diverse öffentliche Äusserungen.

Auf eines legen wir Wert: wir führen hier keine Kampagne gegen die Regio, wir zeigen nur die Widersprüchlichkeiten und Widersinnigkeiten auf. Wir wollen eine umfassende Information der Bevölkerung – im Gegensatz zur Propaganda der wirtschaftlich interessierten Betreiberfirma (und der im Schlepptau mitfahrenden Politik). Alle sollen sich ihr eigenes Bild machen können.

Was uns aufgefallen ist: viele Befürworter des Projekts argumentieren fast ausschliesslich mit zwei Argumenten. Diese sind erstens, dass der öffentliche Verkehr Vorrang haben muss. Und zweitens, dass dadurch eine Fussgängerzone ermöglicht wird. Auch wir sind für den Vorrang des öffentlichen Verkehrs, aber das heisst nicht automatisch, dass wir für die RegioTram sind. Angesichts der fehlenden Bevölkerungsdichte in Gmunden sind E-Busse eindeutig vorzuziehen. Heute noch in teure Infrastruktur  für eine leer fahrende Strassenbahn zu investieren, ist kurzsichtig. Der Trend ausserhalb der Ballungsräume geht  längst in Richtung E-Mobilität ohne Schienenbindung. Gmunden ist eindeutig kein Ballungsraum.
Und das mit Begegnungszone bzw. Fußgängerzone ist wirklich Unsinn. Eine Begegnungszone, durch die ein solcher Zug fährt, verdient diesen Namen nicht. Und sollte es zu Begegnungen kommen: die werden schmerzhaft! Und warum man soviel Geld für eine Durchbindung ausgeben muss, wenn man eine Fussgängerzone sehr einfach durch Beschluss einrichten könnte, ist nur mit der Feigheit der Politiker zu erklären: sie haben Angst, die Verantwortung für eine solche Entscheidung übernehmen zu müssen und hoffen, dass dank der Regio dann keine Autos mehr durch die Stadt fahren. So wird es nicht kommen, darauf halte ich jede Wette. Und wenn doch: das hätte man um 60 Mille billiger haben können.

Hier noch zwei Hinweise:
Bim-Gegner finden Möglichkeiten gegen die Bim zu unterschreiben unter

http://www.zugfreiesgmunden.at/
und auf Facebook: http://www.facebook.com/stopdurchbindungstrassenbahningmunden

Des weiteren gibt es jetzt auch eine Plattform der Befürworter auf Facebook:

https://www.facebook.com/pages/Ja-zur-Stra%C3%9Fenbahn-in-Gmunden

Dort können Befürworter ihr „Gefällt mir“ anklicken.

Damit die Diskussion weitergeht bringen wir heute einen offenen Brief des FP-Gemeinderats Colli an den Bürgermeister von Gmunden und einen Gastkommentar eines alten Gmundl-Freundes, der aber in der RegioFrage ganz anderer Meinung ist, als wir vom Team. Leute, so ist das Leben. Man nennt das Demokratie.

Was mich irritiert: Argumente, die in der Hotelfrage galten, gelten jetzt für viele Strassenbahn-Freunde nicht mehr. Da sollte man vielleicht mal ein wenig innehalten und nachdenken. Wie gesagt: Öffi heisst keineswegs RegioTram und eine Fussgängerzone kann man beschliessen, wenn man sie tatsächlich haben will.
Noch etwas fällt mir ein: viele Befürworter sind für die Regio, weil die FP dagegen ist, weil sie nicht gemeinsam mit der FP gegen die Regio sein wollen. Leute, denkt nach: ist das Thema „Regio“ eine ideologische Frage oder eine Frage der Sinnhaftigkeit? Ist die Infragestellung der Durchbindung politisch unanständig? Drückt man mit der jeweiligen Haltung zur Regio die Zugehörigkeit zu irgendeiner Partei oder politischen Gesinnung aus? Sicher nicht. Inzwischen sind so viele Leute gegen die Regio, dass das wohl kaum als eine Aktion der FP zu sehen ist.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


Offener Brief an Bürgermeister Mag. Stefan Krapf

 von FP-Gemeinderat Colli
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Nach unserem ausführlichen Gespräch am 28.01 über Ihr Interview in der Zeitschrift „Tramtastisch“ und meinen Brief als Antwort darauf, hatte ich den Eindruck, dass auch Sie an einer offenen und Aussprache zwischen Befürwortern und Kritikern der SRT interessiert sind. Aber die angekündigte Klausur mit dem Thema „ Erarbeitung gemeinsamer Lösungsvorschläge um zur Zufriedenheit der Gmundner Bevölkerung die Bauphase  II zu optimieren“ kann wohl die von Ihnen angebotene Aussprache nicht sein.
Wenn Sie die Zufriedenheit der Gmundner Bevölkerung erfragen möchten, können Sie das jederzeit in Form einer Befragung der Gmundner machen oder Sie nehmen die  rund 5000 Unterschriften, die gegen die SRT gesammelt wurden, um die Stimmung in der Bevölkerung zu beurteilen.
Tatsache ist, dass die SRT die absolut teuerste aller denkbaren Varianten ist, um den Individualverkehr zu reduzieren. Die teuerste Variante in der Anschaffung, die teuerste bei den notwendigen Bauarbeiten ( Erschütterung –  und Lärmreduzierung) und die teuerste im Betrieb. Sie ist aber auch die Variante mit den dem höchsten Risiko für das Überleben der Innenstadtgeschäfte während der Bauzeit, mit dem höchsten Risiko für die Häuser der Innenstadt und die Variante mit der geringsten Flexibilität, weil eine Straßenbahn halt schienengebunden ist. Sie ist auch die Variante bei der Volksvermögen völlig unnötig verschleudert wird, denn viele Rohrleitungen die im Zuge der Bauarbeiten erneuert werden, haben noch Lebenszeiten von 20-30 Jahren. Dasselbe gilt auch für die Brücke, die ebenfalls noch 20-25 Jahre halten würde.
Und dann die Fahrgastzahlen. Jeder Gmundner weiß, dass die in der Potenzialanalyse angegebenen Zahlen falsch sind, die meiste Zeit ein Geisterzug durch die Gegend fährt, nur der Betreiber S&H, der die beiden Bahnen seit 100 Jahren betreibt, soll die tatsächlichen  Zahlen nicht kennen. Das glaubt außer S&H ja wirklich niemand mehr.
Was wäre aber die Alternative?
In ganz Europa, eigentlich auf der ganzen Welt werden derzeit E – Busse eingeführt und laufend erprobt, zur Zeit gerade welche in Zell am See, in Hamburg Volvo usw. nur in Gmunden ist das einfach kein Thema. Obwohl eine Diskussion immer wieder gefordert wurde und auch der Rechnungshof 2011 ganz klare Forderungen in seinem Einschaubericht  aufgestellt hat.
E – Busse können sofort und ohne jedes Risiko eingeführt werden, kosten einen Bruchteil in der Anschaffung, benötigen keine größeren Infrastrukturmaßnahmen mit jahrelanger Behinderung des Verkehrs in der Innenstadt, gefährden nicht die Existenz der Innenstadtkaufleute, verursachen die halben Kosten  im Betrieb im Vergleich zur Bahn, gefährden nicht die historischen Häuser, sie sind absolut leise und abgasfrei und sie sind flexibel,  Sie können die Menschen aus den Wohnsiedlungen abholen und auch überall hinbringen, wo es gerade sinnvoll ist.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, nur wenn Sie mir schriftlich zusichern, dass ich ( in Vertretung der Frau Stadtrat Beate Enzmann ) zu diesen Thema in dieser aufgezeigten Form sprechen und auf Gegenargumente auch antworten kann, werde ich an dieser Klausur teilnehmen. Wenn es aber nur darum geht die „ Zufriedenheit der Bevölkerung zu optimieren“ bin ich bei dieser Klausur fehl am Platz.
Dann werde ich mir allerdings ernsthaft überlegen, wie die politische, wirtschaftliche und rechtliche Verantwortung eingefordert werden kann.
Die politische, weil jeder Gemeinderat und jeder Landtagsabgeordnete bei seiner Einführung verspricht „ das Wohl der Gemeinde und des Landes nach besten Wissen und Gewissen zu fördern“.
Die wirtschaftliche, weil meiner Meinung nach ohne zwingenden Grund die teuerste und unwirtschaftlichste Lösung gewählt wurde und
rechtlich, weil ich nicht glaube, dass bei der Vergabe und dem Förderansuchen alle Rechtsvorschriften eingehalten wurden.
Erwarte gerne Ihre Antwort und verbleibe mit besten Grüßen Ihr
G. Colli

Pro Kammerhofer – Pro Regio

Gastkommentar von Aniadaamoi

ls jahrelanger, treuer und aufmerksamer Leser eures Blogs melde ich mich erstmals mit meiner (bescheidenen) Meinung.

Den Widerstand gegen Lacus Infelix, Therme, Seetunnel und sonstige spezielle Gmundner Blödheiten konnte ich immer voll unterschreiben.
In Eurem Kreuzzug gegen die RegioTram kann ich Euch leider nicht folgen.

Ich schliesse mich dem Statement von Mag. Kammerhofer (den ich aus Jugendzeiten an der Uni Linz bestens kenne), vollinhaltlich an.
Als gestandener Demokrat anerkenne ich natürlich die Beweggründe kontra RegioTram, kann sie aber für mich nicht nachvollziehen.
Der eklatante Fahrgastrückgang bei der Gmundner Strassenbahn passierte, als man die Endstation Rathausplatz zugunsten des Individualverkehrs auf den Franz-Josefs-Platz verlegte.
Es gab historisch gesehen bereits eine Durchbindung des Schienenstranges zur Zeit der Pferdeeisenbahn über die (hölzerne) Traunbrücke bis in die Theatergasse.
Dass die Vorchdorferbahn auf weiten Strecken auf dieser alten Trasse geführt wird, dürfte auch wenigen bekannt sein.
Dass der alte, historisch wertvolle Seebahnhof geschliffen wurde, fällt für mich unter die typische österreichische Mentalität („weg mit dem alten G´raffel“). Ich hab das Schleifen der Wollzeugfabrik in Linz (einziger damals noch existierender Renaissance-Industriebau der Welt) mit dem Argument „Ratzenburg“ noch live mitbekommen, auch den Abriss der gotischen Schlosskapelle von Schloss Auhof zugunsten der Beton-Mensa der JHK-Uni.
Hat aber nix mit der RegioTram zu tun.
Ich glaube, dass der Schiene gegenüber dem Individualverkehr die Zukunft gehört (wenn ich mir anschaue, was allein in Linz nach der rückgebauten Strassenbahn an neuen, schon einmal vorhandenen Strassenbahnen wiedererrichtet wurde, krieg ich einen dicken Hals).
Dass Bewohner der Kuferzeile die Schienen am liebsten weg hätten, kann ich nachvollziehen, nur laufen dort die Schienen schon mehr als 100 Jahre, und die früheren Fahrzeuge waren durchaus nicht leiser.

Riesen-Autobusse und die unsägliche, Dieselgestank verbreitende „Bimmelbahn“ auf der Traunsee-Esplanade regen mich da sicher mehr auf.
Ich bin in den letzten Jahren meiner Erwerbstätigkeit täglich mit Bim-Bundesbahn-Linzer Bim an meinen Arbeitsplatz gefahren, und ned nur, weil´s umweltfreundlich war, sondern auch bequem. Das Auto hab ich in Gmunden stehen gelassen…
Ich glaube, dass sich der Verkehr auf der fertiggestellten, durchgebundenen Bahn von selbst regulieren wird:
1.) Durchfahrt der Gelenkgarnituren von Vorchdorf zum Bahnhof Gmunden nach Verkehrsaufkommen (morgends, abends), ansonsten
2.) Strassenbahnfahrten vom Bahnhof zum Hauptplatz bzw. Klosterplatz (nach Fahrgastfrequenz).

So, das war´s auch schon.

Aniadaamoi

PS: Dass das Thomas-Bernhard-Archiv aus Gmunden abgesiedelt ist, habt Ihr aber schon registriert, oder?


 

Auf den Gastkommentar von Aniadaamoi möchte Ihre Babsy spontan und sofort antworten.
Auch wenn ich mich wiederhole: das Gegensatzpaar ist nicht Strassenbahn versus Individualverkehr, sondern öffentlicher Verkehr versus Individualverkehr. Für einen Nichtballungsraum wie Gmunden ist eine Strassenbahn ungeeignet. Das zeigen übrigens auch alle Beispiele von Städten, die Strassenbahnen haben. Diese werden nur entlang und durch Ballungsgebiete geführt. Sobald die Siedlungsdichte absinkt/ausdünnt werden Busse (und hier immer mehr E-Busse) eingesetzt. In Montepellier, dem beliebten Beispiel mancher Grüner, werden die 3 bzw. 4 Bim-Linien durch 38 (!) reguläre Buslinien ergänzt. Dazu gibt es noch neun Linien, die nur auf Anfrage mit Kleinbussen befahren werden (Buchung höchstens drei Monate im vorraus, spätestens eine Stunde vor der gewünschten Fahrzeit, können für jede Tageszeit in Anspruch genommen werden). Dazu noch ein Nacht-Minibus, der zwischen den Vororten und dem Zentrum fährt. Hier kann man beim Einsteigen dem Fahrer mitteilen, wo man aussteigen will. Es gibt keine Haltestellen, sondern nur Abfahrts- und Ankunftsstellen mit fixer Linienführen. Allein die Hauptlinie 1 der Bim befördert derzeit täglich über 150.000 Menschen, im Jahr also rund 54 Millionen Passagiere. In Gmunden ist von nicht einmal 2 Millionen die Rede, und das nur auf Basis einer gewagten Schätzung der Betreiberfirma.

Auch in Wien werden derzeit ausserhalb des unmittelbaren Ballungsraumes 107 Buslinien geführt, weil dort Strassenbahnen unökonomisch und unflexibel sind. Ergänzend zu Bim und U-Bahn werden im engeren Stadtgebiet ebenfalls Busse eingesetzt – derzeit auf 141 Linien.
All das zeigt: nur auf den Hauptverkehrsrouten von Ballungszentren ist eine schienengebundene Verkehrslösung sinnvoll.

Ob der Verkehr sich selbst regulieren wird, das wird die Zukunft zeigen. Ich glaube nicht daran und sehe ein ganz anderes Szenario: die Regio ist schwer defizitär, das Passagieraufkommen wird so mies bleiben, wie bisher. Denn der Rückgang der Fahrgäste auf der alten BIM hat meiner Ansicht nach wenig mit dem Kappen der Strecke zum Rathausplatz zu tun, sondern verläuft parallel zum Absacken des Gmundner Fremdenverkehrs. Man wird also in ein paar Jahren, die öffentlichen Kassen sind leer, draufkommen, dass die Subventionierung der Regio in Gmunden blanker Wahnsinn ist. S&H wird sie sicher nicht ohne Verlustabdeckung weiter betreiben wollen. Aufgrund mangelnder Auslastung wird die Förderung wegen der knappen Mittel eingestellt. Detto die Durchbindung. Ende am Klosterplatz, Einstellung der Strecke Bahnhof-Klosterplatz. Stern & Hafferl ist es egal: die haben jetzt von uns Steuerzahlern neue Garnituren und eine neue Remise/Werkstätte bezahlt bekommen, die ausserhalb von Gmunden situiert ist. Die Durchfahrt durch Gmunden braucht S&H nicht mehr. Ende der grossen Story von der tollen RegioTram.

Was die Kuferzeile betrifft, sagen die Anrainer etwas anderes: die Erschütterungen sind wesentlich stärker als früher. Was auch kein Wunder ist, denn die ganz alten Garnituren waren deutlich leichter als die jetzigen Bims. Die alten GM5 brachten 11 Tonnen auf die Waage, die relativ neuen (1983) GM10 wiegen bereits 17 Tonnen. Das Sie das weniger aufregt als der Gestank auf der Promenade, ist nachvollziehbar. Ich nehme an, Sie wohnen nicht in der Kuferzeile, sondern promenieren auf der Promenade. Dass die in der Kuferzeile seit 100 Jahren einen Wirbel haben, macht die Sache nicht unbedingt besser, oder?

Was das Bernhard-Archiv betrifft: ist uns keineswegs entgangen. Was uns wundert, ist die Verwunderung der Politik. Man wusste seit etwa einem Jahr, dass da was im Busch ist. Jetzt tun alle auf erstaunt. Die Gmundner Politik hat sich nicht darum gekümmert, weil ihr solche Fragen – mit Verlaub – in Wahrheit am Arsch vorbeigehen. Schon die depperte und falsche Bezugnahme auf Bernhard bei der Diskussion um die Regio zeigt ja, wie sehr dieser Autor in dieser Stadt gelesen und verstanden wird.
Wir haben uns bei diesem Thema mit Absicht nicht zu Wort gemeldet. Weder vor einem Jahr, als wir das erste Mal etwas davon hörten, noch jetzt, weil die ganze Sache schwer durchschaubar ist. Die Person des Nachlassverwalters Fabian ist mindestens zu schwierig wie die seines verstorbenen Halbbruders. Man schaue sich nur den Eiertanz rund um die testamentarischen Verfügungen an. Im Dreieck desinteressierte Gemeinde, Hauptgeldgeber Bund und Fabian ist schwer auszumachen, wer „schuld“ ist. Ob das Bernhard-Archiv für die Stadt wirklich wichtig war, wollen wir nicht beurteilen. Wir sehen das Problem eher für die germanistische Forschung, die jetzt nicht recht weiß, wo sich das Archiv wirklich befindet, und ob es ordentlich untergebracht ist.

Babsy Blitzschnell


 

 

 

Die Zugs-Strassenbahn
21. Februar 2015

Heute:
Vom Flair der grossen Stadt
und sonstige Hochstapeleien

Ausgabe 21. & 22. 2. 2015

Liebe Leserleins!

Mit der Zeit bekommen wir eine Ahnung davon, wie manche hierorts so ticken. Es ist banale Grossmannssucht, was viele umtreibt. Andere nennen es Hochstaplei. Eine Gmundner Erbkrankheit: manche Leute wollen höher hinaus als die Fusserln sie tragen.

Auf Facebook gibt es folglich eine Bejubelungsseite für die „Strassenbahn“. Soll sein. Jeder darf seine Zeit verschwenden, womit immer er oder sie will. Nur sollte man auch bei Jubelchören das Hirn ein wenig eingeschaltet lassen, oder sich wenigstens kurz überlegen, ob man weiss, wovon man redet bzw. worüber man in welchen Worten jubelt.

Also steht auf der Bejubelungsseite bei einem Bild vom Klosterplatz mit Strassenbahn der erhellende Satz zu lesen: „Endlich Grossstadtflair in Gmunden.“
Liebe Leute, wer sowas schreibt, sollte sich vorher überlegen, ob er weiss, was das überhaupt ist, und ob er vielleicht Attnang-Puchheim für eine Grossstadt hält. Oder Gmunden. Genau das ist nämlich das Problem: Gmunden ist eine kleine Bezirksstadt, mehr nicht. Was ja nichts Schlechtes ist und seinen eigenen Charme haben kann. Aber Grossstadt-Flair, liebe Leute, das kann es in Gmunden naturgemäss gar nicht geben. Dieser wirklich bescheuerte Ausspruch wurde zu folgenden Bildern abgegeben (und stammt vom Fotografen der nächsten drei Bilder):

Vorstadt_25

Vorstadt_26

Vorstadt_27

Liebe Leute! Da ist man nur noch sprachlos. Der gute Mann kann noch nie in einer Grossstadt gewesen sein. Jedenfalls nicht dort, wo sie Metropolenflair hat. Hier wird Grossstadt mit Vorstadt verwechselt. Denn genau so schaut es auf dem Klosterplatz aus: entrische Vorstadt, mehr nicht. Von städtischem oder gar grossstädtischem Flair keine Spur. Zum Beweis ein paar Bilder aus der Wiener Vorstadt, die Ähnlichkeit ist verblüffend:

Vorstadt_05

Vorstadt_08

Linie 26Vom Flair der grossen Stadt kann keine Rede sein – weder in der Wiener Vorstadt noch am Gmundner Klosterplatz, gell!

Hier ein paar Bilder zwecks Herstellung einer kleiner Ahnung davon, was man unter dem Flair einer Metropole verstehen kann (alle Bilder zeigen Wiener Perspektiven):

Vorstadt_16

Vorstadt_17

Vorstadt_18

Vorstadt_19

Vorstadt_21

Vorstadt_23

Also, liebe Mitmenschen, fahrt bitte nach Paris, London oder wenigstens nach Wien, bevor ihr so einen Quatsch behauptet. Denn so wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, gell, so macht eine überdimensionierte Strasseneisenbahn noch keine Grossstadt, gell!

Genau hier liegt leider eines der Gmundner Probleme: man will so gern mondän sein, grosse Stadt spielen, am besten Paris, London, Rom und Barcelona in einem sein, aber man schaffts halt oft nicht einmal bis zur Urbanität von Gschwandt. Es ist diese Grossmannssucht, die uns immer wieder dumme und hypertrophe Projekte beschert. Statt die Vorzüge Gmundens zu erkennen, versucht man, sich grösser zu machen als man ist. Das kostet Geld, viel Geld, vor allem letzten Endes viel verschleudertes Geld. Anstatt sich darauf zu besinnen, wo die eigenen Stärken liegen, äfft man Grossstädte nach. Also muss die Eisenbahn-Bim quer durchs Dorf fahren. Über 30 Meter lang, gut 50 Tonnen schwer. Wegen dem Grossstadtflair.

Wahrscheinlich bauen wir demnächst auch ein neues Rathaus. Eines für mindestens 2.000 Beamte (ein entsprechendes Schätzgutachten über die explosionsartige Entwicklung der Bevölkerungszahlen Gmundens in den nächsten 5.000 Jahren erbringen wir gerne, kein Problem, wir schätzen jeden Betrag, der gewünscht ist, das ist nur eine Frage des Auftragshonorars).
Dazu eine U-Bahn, bei der wir gleich die neue Londoner Linie (45 km, 40 Milliarden Euro) übertreffen werden. Wir bauen 500 Meter um 50 Milliarden, weil wir gleich auch den Rest der Stadt vom Land neu gebaut bekommen werden. Die ideale Begegnungszone weil dauerüberdacht. Man muss halt achtgeben, wenn ein leerer Zug heranbraust.
Des weiteren zehn Brücken über die Traun, ein bisserl eng wirds halt dort werden vor lauter Brücken, aber der Fortschritt verlangt Opfer von uns allen, gell! Es ist halt um des Flairs willen.
Ein mindestens 1.200 Meter hohes Hochhaus gehört auch noch her. Damit wir endlich bis Ebensee sehen und besser kontrollieren können, was die Ureinwohner dort treiben. Dann schauen wir wirklich mal zurecht auf alle anderen von oben herab. Hauptsache das Land zahlt 70 %, den Rest bleiben wir schuldig. Und vom letzten Stock spannen wir ein Tragseil für eine Seilbahn hinüber auf den Traunstein. Ultimative Lösung! Gmunden braucht eine Skyline! First we take Manhattan …
Für den richtigen Flair, den Duft der grossen, weiten Welt, dafür ist nichts zu teuer – wenn man Politiker im Dauerwahlkrampf ist. Zahlen müssens ohnehin die Bürgerleins tun, gell!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

 

Schuldenschnitt für Gmunden?
20. Februar 2015

Liebe Leserleins!

Wir stellen Fragen! Auch wenn der Fasching schon vorbei ist …

Kann es sein, dass in Gmunden ein geheimer Verehrer der griechischen Linkspartei Syriza sitzt? Noch dazu an höchster Stelle? An allerhöchster Stelle? An völlig unvermuteter Stelle?

Müssen wir schon demnächst damit rechnen, dass die EU-Troika in Gmunden einfällt wie ein Heuschreckenschwarm? Der Name „Troika“ ist nämlich irreführend, das sind nicht drei Leute, sondern ein ganzes Beamtenheer mit Dienstwägen, Amtsträgern und ihren Zuträgern. Ein Massenauflauf. Ja, jetzt wissen wir, warum wir ein Hotel gebraucht hätten: zur Unterbrinung der Troika-Meute! Und wozu wir die grossen Strassenbahnzüge benötigen: damit die Troika-Horde schnell und in einem Zug (hähä!) vor der aufgebrachten Bevölkerung Gmundens Richtung Vorchdorf flüchten kann!
Denn: Die EU entschuldet den Asamer-Konzern und die Stadt Gmunden. Wir zahlen nichts mehr! Nie wieder! Jetzt sprechen wir Klartext: Gmundl-Griechisch wird europäische Amtssprache, Gmunden verlässt die Eurozone, der Gmuxit ist da!

Die Troika bringt uns wahre Wohltaten: 30 % der in Gmunden beschäftigten und lebenden Beamtenschaft werden entlassen. Die Löhne und Gehälter werden um 25 % gesenkt, ein Viertel der Bevölkerung fliegt aus der Krankenversicherung. Denn wir müssen sparen, sparen, sparen. Ausser bei den Waffen: die Deutschen werden uns U-Boote für den Traunsee liefern. Auf Kredit, klar! Dann kann man abtauchen, wenn die Russen kommen.
Aber sonst wird eisern gespart. Da nützt auch der Einsatz des Gmundner-Syriza-Vertreters nichts. Aber immerhin: es gibt eine Achse Gmunden-Athen. Wir haben den Beweis! Studieren Sie, liebe Leserleins, das untenstehende Bild. Es wird Ihnen wie Scheuklappen von den Augen fallen!
Wählen Sie, was immer Sie wollen! Die EU hat längst entschieden, dass der hiesige ÖVP-Bürgermeister Krapf, ein getarntes Mitglied der griechischen Linkspartei, der Bevölkerung den strengen Austeritätskurs verabreichen muss. Zur Strafe, damit er es sich merkt: der EU verbotene Subventionen für den Asamer unterjubeln, das ist nun wirklich griechisch! Ausserdem müssen die Ebenseer abgeschreckt werden: die machen sonst glatt noch eine Freie Republik Salzkammergut auf und treten aus dem Euro aus.

Wir vom Team Gmundl bekennen geknickt: wir haben nicht gleich bemerkt, in welches politische Lager Krapf wirklich gehört. Jetzt baden wir alle das aus, obwohl es die im letzten Wahlkampf von Pühringer versprochene Therme bis heute nicht gibt. Jawohl: Krapf ist ein verkappter Linker, ein eminent politischer Kopf, der nicht zögern wird, die RegioTram bis Brüssel verlängern zu lassen, damit die Gmunder Bevölkerung eine Direktverbindung hat und den Eurokraten mal so richtig vor Ort die Meinung sagen kann.
ÖVP-Krapf – die linkslinke Überraschung! Die Fakten sind eindeutig – Bilder lügen nicht! Sehen Sie selbst!

Das Team Gmundl

Der Schal verrät es!
links (!!!): Bürgermeister Krapf (Syriza GM)
rechts (!!!): Finanzminister Varoufakis (Syriza GR)

Schal_1_2


 

Aschermittwoch war gestern
19. Februar 2015

Heute ist schon Donnerstag.

Hier die Postings von gestern. Morgen geht es wieder los bei uns. Wenn wir fertig werden mit dem Blog über neueste Regio-Geschichten. D. h., wenn unsere Babsy fertig wird. Und unser Bildingenieur. Es gibt nämlich eine Fotostrecke zum Thema. Überraschung, Überraschung!

Team Gmundl


Gmundens Totenglöckchen
Gesendet am 18.02.2015 um 10:20 nachmittags

Fasching gibt es in Gmunden ohnehin nicht mehr speziell, sondern seit Jahren nur mehr für Österreich ganzjährig dank DER Bevölkerung und DEN politischen Vertretern. Die Narrensitzungen sind tempi passati. Die einzigen, die noch faschingsmässig etwas zustandebringen, sind alle 3 Jahre die “Hatschataler” mit einem Umzug.
Nachdem die Faschingsgilde pro forma – zu mehr reicht es mittlerweile offenbar nicht mehr – am 11.11. um 11 Uhr 11 das Kommando im “Rathaus” übernahm, dürfte Krapf auch nur ein Faschingsnarr sein, der das Niveau seines BM-Vorgängers nahtlos übernahm. Stimmig ist, dass schon 2 Lehrer vor Krapf BM von Gmunden waren, nur waren die aus einem anderen Holz geschnitzt. Ich sehe ja selber bei Schulfreunden, die “nur” Lehrer in Gmunden sind und trotz Erwartungen, nach max 2 Jahren in städtische Gymnasien oder HAK – ergo zB Salzburg oder Linz – eine Anstellung zu bekommen, aus dem Dorf nicht herauskommen, ihre Berufslaufbahn in Gmunden auch beenden müssen. Einen Gmundner Hinterwäldler kann man nicht in einer Stadt arbeiten lassen, der muss unter seinesgleichen bleiben. Dementsprechend ist auch das zwischenmenschliche Klima zw mir und den Gmundner Schulfreunden der Gattung Provinzlehrer.
Pseiner kappte offenbar auch seine berufliche Laufbahn, um sein Leben als Stadtamtsdirektor in Gmunden zu fristen. Ich kenne den nicht persönlich, sondern nur von Fotos und da sieht der Arme ziemlich blutleer aus, sonst wäre der nie in die beruflichen Niederungen von Gmunden abgestiegen.
Das waren noch Zeiten, als Grellinger, Knopfi-Mayer und Co bei “Narrensitzungen” aktiv, die DAS Highlight des Gmundner Faschings waren bzw Menschen wie Hausherr dessen Niveau hochhielten.
Den “Rot-Weiß-Rot” Ball gibt es auch nicht mehr – früher ein Highlight. Faschingsgschnas, wo die gehobene Gmundner Elite a la mir – von unseren Studienorten bzw Arbeitsstellen kamen wir immer zu den Events – war, sind mittlerweile auch nicht mehr. Komisch, die selbsternannte Gmundner Elite war da nie anzutreffen, da die das Niveau nach unten gezogen hätte.


 In the streets of Gmunden
Gmundens Totenglöckchen
Gesendet am 18.02.2015 um 9:39 nachmittags

ad 1) Die Mitglieder des Gemeinderates will sicher kein Mensch leichtbekleidet sehen. Da wenden sich noch die letzten Touristen von Gmunden ab bei dem Anblick und man bräuchte kein weiteres Hotel. Und selbst die einfach gestrickten Gmundner würden mittlerweile den Kauf dieses Kalenders negieren bei der Performance der Gemeinderatmitglieder seit 2009.
ad 2) Diese Tombola wäre mittlerweile auch nur mehr ein Rohrkrepierer – selbst bei der einfältigen Gmundner Bevölkerung. Die Wahnidee “Stadt-Regio-Tram” – 100 Jahre der Zeit hinterher – ist mittlerweile der Tupfen am I beim Untergangstango von Gmunden. Nicht nur ich warnte zeitgerecht vor Gemeinderatsbeschluss Auge in Auge mit der Gmundner Einfaltspinselbevölkerung vor dieser weiteren Gmundner Schnapsidee. Gäbe es einen Pranger am Rathausplatz, eine der ersten Personen, die zur Belebung von Gmunden dort stünde, wäre ich.
    
Retten wir Gmunden!


AndyB
Gesendet am 17.02.2015 um 12:53 nachmittags

Hier das Video zum Artikel :

https://www.youtube.com/watch?v=1WhhSBgd3KI

Da wir grade beim Fasching sind : In Köln sagt man im Karneval “Dr’ Zoch kütt!” (übersetzt : “Der Zug kommt”) ….

In Gmunden kann man das bald als 15 Minuten sagen und nicht nur im Fasching …….


In the streets of Gmunden
AnaLytiKuss
Gesendet am 17.02.2015 um 8:32 vormittags

Leilei … einfach zum Wiehern … das karnevalensische Gmundner “Kleider machen Leute“ – Beitrag.
Wann´s nicht so bedrückend real zu lesen wäre, dann könnte man den ganzen FaDi d´rüber lachen…
Wollte eigentlich wegen des ohnehin 360 Tage hierorts grassierenden Narrentums den Fasching meiden. Werde aber Euer Posting zum Anlass nehmen und heute mit einer Kamera bewaffnet den Tag damit verbringen, sogenannten Honoratioren (kommt übrigens von Honorar :-), als exemplarische Einzelbilder für ein monumentales Sittenbild der Traunseestadt abzulichten…

P.S.: Honoratioren-Tipp:
Pappnasen aller (Berufs-) Stände – vereinigt Euch am Traunsee.
Es gibt in Gmunden noch immer was zu melken…


 

 

In the streets of Gmunden
17. Februar 2015

 

Dieser Tage, es ist ja Fasching, wurden in den Strassen Gmundens diverse verkleidete Menschen gesichtet. Und wie das so ist bei Verkleidungen: mitunter enthüllen sie mehr als sie verbergen. Also können wir nicht schweigen und sind schon heute wieder im Blog präsent. Die Nachrichtenlage verlangt es einfach!

Wen wir so gesehen haben:

Gottfried „The Internet“ Schrabacher – als, ja klar: verkleidet als „Internet“, was sonst! Motto: „Z’vü Strom und vü z’vü Gfrett – z’wos brauch ma a Internet?“

Stefan Krapf – auf der Heimatseite der Stadt Gmunden steht bei ihm unter Beruf nicht mehr „Lehrer“, sondern „Bürgermeister“, echt wahr! Wir haben ihn tatsächlich auch als solchen erblickt: er geht völlig unverkleidet als der „Kleine Maxi“ durch die Stadt, denn ungefähr so ist auch sein Zugang zur Politik: wie die des kleinen Maxi – und mit der selben Ahnung von Politik wie der kleine Maxi.

Einer von den Asamers wurde als Unschuldsengerl im blütenweissen Kleid gesehen, in einer Hand trug er einen großen Müllsack mit verbotenen Giftstoffen – wohin er den wohl brachte????

Auch Herr Freunschlag ist gesichtet worden (man erinnere sich: der grossartige Hotelinvestor mit den leeren Taschen). Er sass am Gelände des alten Seebahnhofs und baute mit zirka 100 Legosteinen ein kleines, ein sehr kleines und sehr überschaubares Hotel. Dabei wurde er von einem Pfleger vom Cumberland überwacht.

Herr Neumann (Stern & Hafferl-Verkehrsmittel aller Art) und der Gmundner Verkehrsstadtrat Sageder wurden dabei gesichtet, wie sie gemeinsam versuchten, aus der Theatergasse eine Landebahn zu machen und gleichzeitig der Bevölkerung zu erklären, dass es sich nicht um Flugzeuge, sondern um eine Fliegende Strassenbahn handeln werde, die Gmunden zu neuen Höhenflügen verhelfen würde. Des weiteren war zu hören, dass die Flugzeuge im Viertelstunden-Takt am Rathausplatz landen und abfliegen würden. Das wiederum veranlasste den ehemaligen unabhängigen Gemeinderat Kammerhofer zu einer öffentlichen Erklärung: „Die Schwarmintelligenz hat sich durchgesetzt. Sogar der Linzer Flughafen plant jetzt auf Piste 1 eine Begegnungszone.“

Ein Vorstandsmitglied der RLB-OÖ schlich verkleidet als Sherlock Holmes über den Marktplatz und wurde dabei beobachtet, wie er mit einer Lupe in der Hand die verschwundenen Millionen der Asamer-Gruppe suchte.

Auch Heinz Köppl mischte sich ins muntere Treiben. Er war als Wildschwein verkleidet, wohl in der Hoffnung, dadurch nicht von einem Schuss aus seiner Flinte getroffen zu werden.

Stadtrat Schneditz konnte da nicht fern bleiben. Er besuchte das Brandl – verkleidet als Christian Dickinger und damit als Vorsitzender des Rechtsausschusses. Dabei deklamierte er laut: „Der Schneditz kann nix für den Pallawatsch, den die Gemeinde jetzt mit den Hotelverträgen hat.“ Der als Dr. Mizelli verkleidete Rechtsanwalt der Gemeinde, Dr. Mizelli, beteuerte ebenfalls, dass er für nix etwas könne, aber auf sein mickriges Honorar bestehen müsse. Das Brandl leerte sich überraschend schnell.

SP-Vizebürgermeister Christian Dickinger wiederum drückte sich heimlich um die Ecken, als ob er nicht gesehen werden wollte und wirkte ein wenig traurig. Kein Wunder bei einem Faschingsauftritt als „Verschmähte Allianz für Gmunden“.

Den ultimativen Gag liefert Landeshauptmann Pühringer, der zuerst als Zauberkönig auftrat und den grossen Sack mit den Wahlversprechen von 2009 suchte, um ihn möglichst unauffällig verschwinden zu lassen. Dann zog der Tausendsassa sich auch noch um und mimte die Spitalsreform. Als er stolperte und auf die Nase flog, selbige dabei leicht zerdepschte, fand sich dank Spitalsreform keine offene Ambulanz, die ihn versorgt hätte. Der als Spitalsarzt verkleidet mitgereiste Rudi Ratlos Anschober, tat das, was er immer tut: seine Inkompetenz beweisen. Man erkannte ihn übrigens leicht am mitgebrachten Sessel, der fest auf seinem Hinterteil klebte.

Auch der Lokalredaktör der OÖN, Herr Brandner wurde von uns entdeckt: er watschelte als Zeitungsente Richtung See, traute sich aber offenkundig nicht ins kalte Wasser, was man ja auch von seiner Berichterstattung so gewöhnt ist.

Ebensowenig entging uns der Fremdenverkehrsdirektor Murray – trotz seines Hansi-Hinterseer-Kostüms. Er sang zwar genauso schlecht wie das Original, nur mit dem Blondsein und den Moonboots hatte was nicht geklappt. Die wurden wahrscheinlich schon beim „Hos’n owi“-Tagen verklopft. Vielleicht verriet ihn aber auch das von ihm mitgeführte Transparent mit der Aufschrift: „Es wiad ka Hotel sein, und mir wearn a nimmer sein.“

Herr Fabian, der Halbbruder von Thomas Bernhard, belebte als ebensolcher unsere schöne Stadt. Passanten berichten, er habe sich in der Pensionatsstrasse einigen bald maturierenden Mädchen mit aufgeschlagenem Mantelkragen angenähert und ihnen Texte von Thomas Bernhard mit den Worten angedient: „Willst ein unveröffentlichtes Theaterstück aus dem Bernhard-Archiv haben?“ Womit der Verbleib des Archivs geklärt wäre.

Und was könnte das närrische Treiben besser charakterisieren, als der ehemalige Salzkammergut-Zeitungs-Mitarbeiter Josef Aigner, der sich, eingehüllt in seinen Sondervertrag mit der Gemeinde, präsentierte und so tat, als ob er einen Wohnsitz in Gmunden habe.

Des weiteren liefen uns Unmengen von als Investoren kostümierten Gmundnerleins über den Weg. Wir erkannten sie natürlich sofort, da sie in den Lokalen „anschreiben“ lassen wollten.

Ausserdem zählten wir mindestens fünfzig Bürgerleins, die als „Gmundl“ die Stadt unsicher machten und schon leicht unter Dampf in Streit darüber gerieten, wer von ihnen nun der echte Gmundl wäre. Dazu entdeckten wir auch noch etliche Babsy Blitzschnell-Kopien auf unanständig hohen HiHeels. Lasst das Leute, die Babsy ist einmalig und nicht imitierbar!

Was wir sonst noch so erblickt haben – darüber schweigen wir lieber, liebe Leute! Was wir nicht gesehen haben: eine nennenswerte Anzahl von Fahrgästen, die am Klosterplatz die Vorchdorfer Bahn gestürmt haben. Da hilft wohl nicht einmal mehr Freibier und Würsteln für jeden Passagier.

Das Team Gmundl


 

 

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