Es stinkt zum Himmel …

Liebe Leserleins!

Ihre Babsy will Ihnen hier heute nur ein paar Zusatzinfos zu unserem Bericht über die Ohlsdorfer Asamer-Deponie geben.

Grundsätzlich sei angemerkt, dass ein Grossteil der Aufnahmen in der TV-Sendung „Am Schauplatz“ schon vor einigen Wochen, noch im Jahr 2014, gemacht wurde. Daher hat sich in der Zwischenzeit einiges geändert, was nicht ganz uninteressant ist.

Erstens ist der im TV noch auftretende Asamer-Vorstand inzwischen verräumt worden. Er ist per 31. 12. 2014 aus dieser Funktion ausgeschieden. Insider erzählen, dass das Teil der Aufräumaktion von Raiffeisen im Asamer-Konzern ist, in dem ja die Asamers eigentlich nichts mehr zu plauschen haben nach der Totalpleite. Wahrscheinlich wurde der RLB die Mischkulanz aus Politik, Unterschleif, Giftmüll und Pleite einfach zu viel. Jetzt zeigt sich ja auch unsere Einschätzung als richtig (wir haben berichtet), dass auch die Asamer-Bad-Bank (wie von uns vorhergesagt) nicht gerade werthaltig ist, und daher von der RLB in die Liquidation geschickt wurde.

Was aber wirklich interessant ist: der neue Geschäftsführer bei Asamer ist der Sohn der Ohlsdorfer Bürgermeisterin. Zum Zeitpunkt des Interviews im TV wusste sie bereits von dieser Bestellung. Da versteht man auch gleich ihr Herumgestotter viel besser. Wir erleben also auch in Ohlsdorf (beinahe noch extremer) als hier in Gmunden die enge Verzahnung von Asamer und Politik (=ÖVP). Man muss in diesem Zusammenhang auch daran erinnern, dass die Ohlsdorfer ÖVP-Bürgermeisterin ihre Asamer-Affinität bereits beim Aufkommen des Deponieskandals eindrücklich bewiesen hat. Denn im April des Vorjahres, als längst allen klar war, dass die Verschmutzung von der Asamer-Deponie ausgeht, hat die ÖVP- und Asamer-Bürgermeisterin Eisner in einer Bürgerversammlung noch heftig dementiert, dass die Verschmutzung von der Asamer-Deponie ausgehen könnte. Das sei unmöglich, undenkbar und überhaupt. Anscheinend war damals „with a little help of my friends“ angesagt und nicht ehrliche Information der Bürger.

Besonders skurril liest sich das in der Zeitung der Bürgermeisterin vom Apirl 2014, die sogar als „Amtliche Information“ firmiert (das Wort „Information“ ist in diesem Zusammenhang eine besondere Verhöhnung der Bürgerleins):
„Der naturbedingte, unangenehme Einfluss in unserem Wasser, gleicht einem Erdbeben oder Lawinenabgang, auch dagegen kann man nichts tun und keiner kann etwas dafür, dass es geschehen ist. Ich bedanke mich bei Ihnen allen für das Verständnis der Unannehmlichkeiten, die Sie bis zur Umstellung auf unsere neue Versorgung aus Föding, Laakirchen und Gmunden hatten. Nach Aussage der Experten müssen wir jetzt abwarten, bis sich das Problem so erledigt, wie es gekommen ist, nämlich von selbst.
In der selben Zeitung folgen dann auch noch zwei Seiten vernebelnder Berichte von einem Herrn Dr. Johann Wimmer, der zum Schluss kommt: „Die örtlichen geologischen Verhältnisse machen es sehr unwahrscheinlich, dass die Geruchs- und Geschmacksbeeinträchtigungen auf den Eintrag von Stoffen im Bereich der Niederterrasse von Unterthalham (… Baurestmassendeponie …) zurückzuführen sind. … Die
derzeit wahrscheinlichste Erklärung ist, dass die Beeinträchtigungen in direktem oder indirektem  Zusammenhang mit dem Junihochwasser 2013 an der Traun stehen.“
So stellt man sich Information vor. Die Traun ist schuld! Ab mit ihr ins Häfn!
Die Tatsache, dass unübersehbar ein paar Verbrecher (für namentlich in diesem Beitrag genannte Leute gilt natürlich die Unschuldsvermutung) das Grundwasser versaut und sich dabei bereichert haben, wird bei der Asamer-ÖVP-Bürgermeisterin zu einem „naturbedingten Einfluss“. Sie meint vielleicht, dass das in der Natur von Verbrechern liegt, oder? Und natürlich verspricht sie entschlossenes Handeln: „Abwarten, bis sich das Problem von selbst erledigt“, denn es sei ja auch „von selbst gekommen“. Wem es da nicht die Sprache verschlägt, dem ist nicht mehr zu helfen. Zu diesem Zeitpunkt waren der Gemeinde Ohlsdorf, also den Steuerzahlerleins, bereits Kosten von fast 60.000 Euro entstanden, um das Wasserproblem zu beheben. Wenn einer Bürgermeisterin da nicht das Wort „Schadenersatz“ sondern nur „es kam naturbedingt von selbst“ einfällt, sollte sie sich eigentlich selbst aus dem Amt gefeuert haben. Oder demnächst aus dem Amt katapultiert werden.

Hilfe unter Freunden statt Eintreten für die Interessen der Bürgerleins. Manche nennen sowas auch Freunderlwirtschaft. Aber wir wollen tolerant sein, gell, denn Freundschaftsbande können ganz schön eng geflochten sein. Körpersprache und Gestotter der ÖVP-Asamer-Bürgermeisterin Eisner sprachen tatsächlich nicht nur Bände, sondern beinahe schon ganze Bibliotheken. Aber kein Wunder, denn nun, im TV, war es nur noch schwer möglich, das Offensichtliche weiterhin zu verleugnen. Also entwand sie sich unter Krämpfen ein paar verurteilende Worte, ohne Klartext zu reden. Ein Manöver im Wahljahr.

Wenn man noch die Gmundner Situation hinzurechnet ergibt sich ein schauderhaftes Bild. Eine ganze Region in der Geiselhaft einer Unternehmerfamilie, die meinte, nach Gutdünken Schalten und Walten zu können. Die Haberer in der Politik würden es schon richten. Ein Sittenbild, das einer Sau graust. Die ganze Region eine einzige Grauzone. So schaut es leider auch aus. Die lokalen Medien haben brav mitgespielt. Man erinnere sich daran, als die SP in Ohlsdorf das Bürgermeisteramt erkämpfte (vorher hat der Asamer das selbst in eigener Person erledigt). Die „unabhängigen“ örtlichen Blätter haben sofort begonnen, den roten Bürgermeister zu mobben, viel anders kann man die damaligen Vorgänge nicht beschreiben. Denn ein SPler in Asamer-City, das darf nicht wahr sein. Dafür verfährt man mit Frau Eisner-Asamer jetzt recht nachsichtig. Weil ÖVP + Asamer + Ohlsdorf, das passt – wenn man asamerhörig ist.

Leider ist ein Teil der Ohlsdorfer SP damals auf diese Propagandaschmähs hereingefallen. Man hatte das Ziel erreicht: der SP-Bürgermeister Spitzbart war isoliert und traf in der Folge mitunter „einsame“ Entscheidungen (was kein Wunder ist, wenn man politisch vereinsamt wird).

Man kann nur hoffen, dass die Ohlsdorfer Wählerschaft bei der nächsten Wahl in der Mehrzahl eine Entscheidung trifft, die dazu führt, dass die enge Verquickung von persönlichen Interessen, politischen Funktionen und Unternehmensinteressen der Asamers endlich aufgebrochen und geschwächt wird.

Angefangen hat es mit etwas modrigem, schlecht riechendem Wasser. Inzwischen stinkt der Skandal und die politisch-wirtschaftlichen Verquickungen plus Behördenversagen zum Himmel. Mögen die Schleusen des Wählerhimmels sich öffnen und ein mächtiges Gewitter die ganze Partie hinwegschwemmen.

Über die fatalen Folgen für die Steuerzahlerleins berichten wir demnächst.

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

 

Eine Antwort

  1. Einen Blog zu betreiben, bei dem weder Impressum noch anderwärtig zuständige, für den Inhalt verantwortliche Personen, zu finden sind, ist weder rechtlich in Ordnung, noch gesellschaftlich ok. Sich hinter einem Pseudonym zu verstecken und dann noch hasserfüllte Kommentare abzugeben, ist mehr als verwunderlich. Mit welch hetzerischer und aufwiegelnder Sprache wird hier bloß gepostet?! ich habe sicherlich nichts gegen korrekt recherchierten Beiträgen, doch finde ich es mehr als fragwürdig, wenn in derartiger Art und Weise gegen Personen gewettert wird, ohne möglicher Rechtfertigung oder Richtigstellung!


    Angesichts der realen Umstände in Gmunden ist es nur zu verständlich, dass viele Menschen lieber in Deckug bleiben und sich nicht laut deklarieren. Man kann das bedauern, aber zuerst müssten sich jene ändern, die für dieses Klima verantwortlich sind.
    Von „hetzerischer“ und „aufwiegelnder“ Sprache können wir hier im Blog nichts entdecken. Der Vorwurf hat allerdings tendenziell selbst durchaus hetzerischen Charakter. Kann es sein, dass Sie noch in den Kategorien der Metternichschen Spitzel- und Zensurgesellschaft denken?
    Die Tatsache, dass hier im Ort Kritik noch immer als Majestätsbeleidigung eingestuft wird, oder wie hier von Ihnen als „hetzerisch“ und „aufwiegelnd“ diffamiert wird, führt eben dazu, dass die Menschen sich lieber nicht offen mit der Obrigkeit anlegen.
    Wobei wir noch anfügen möchten: „aufwiegelnd“ ist für uns nicht unbedingt negativ, gell. Ja, wir bekennen uns dazu: wir wollen die Bürgerleins aufwiegeln, damit sie sich nicht länger von den Machthaberern auf der Nase herumtanzen lassen, damit sie sich endlich wehren. Vom Objekt der Politik zum Subjekt werden. Wenn das „aufwiegeln“ ist, dann bekennen wir uns gern dazu. Den geistigen Nachfahren von Metternich kommt da natürlich und naturgemäss das Grauen.
    Was die Möglichkeit zur Richtigstellung betrifft: hier im Blog kann jeder und jede posten, wenn sie anderer Meinung ist. Wir veröffentlichen das selbstverständlich. Leider meiden die Befürworter der Regio die direkte Auseinandersetzung, offenbar weil ihre Argumente nicht besonders überzeugend sind (was sie ebenso offenbar auch selbst spüren).

    Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl

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