In the streets of Gmunden

 

Dieser Tage, es ist ja Fasching, wurden in den Strassen Gmundens diverse verkleidete Menschen gesichtet. Und wie das so ist bei Verkleidungen: mitunter enthüllen sie mehr als sie verbergen. Also können wir nicht schweigen und sind schon heute wieder im Blog präsent. Die Nachrichtenlage verlangt es einfach!

Wen wir so gesehen haben:

Gottfried „The Internet“ Schrabacher – als, ja klar: verkleidet als „Internet“, was sonst! Motto: „Z’vü Strom und vü z’vü Gfrett – z’wos brauch ma a Internet?“

Stefan Krapf – auf der Heimatseite der Stadt Gmunden steht bei ihm unter Beruf nicht mehr „Lehrer“, sondern „Bürgermeister“, echt wahr! Wir haben ihn tatsächlich auch als solchen erblickt: er geht völlig unverkleidet als der „Kleine Maxi“ durch die Stadt, denn ungefähr so ist auch sein Zugang zur Politik: wie die des kleinen Maxi – und mit der selben Ahnung von Politik wie der kleine Maxi.

Einer von den Asamers wurde als Unschuldsengerl im blütenweissen Kleid gesehen, in einer Hand trug er einen großen Müllsack mit verbotenen Giftstoffen – wohin er den wohl brachte????

Auch Herr Freunschlag ist gesichtet worden (man erinnere sich: der grossartige Hotelinvestor mit den leeren Taschen). Er sass am Gelände des alten Seebahnhofs und baute mit zirka 100 Legosteinen ein kleines, ein sehr kleines und sehr überschaubares Hotel. Dabei wurde er von einem Pfleger vom Cumberland überwacht.

Herr Neumann (Stern & Hafferl-Verkehrsmittel aller Art) und der Gmundner Verkehrsstadtrat Sageder wurden dabei gesichtet, wie sie gemeinsam versuchten, aus der Theatergasse eine Landebahn zu machen und gleichzeitig der Bevölkerung zu erklären, dass es sich nicht um Flugzeuge, sondern um eine Fliegende Strassenbahn handeln werde, die Gmunden zu neuen Höhenflügen verhelfen würde. Des weiteren war zu hören, dass die Flugzeuge im Viertelstunden-Takt am Rathausplatz landen und abfliegen würden. Das wiederum veranlasste den ehemaligen unabhängigen Gemeinderat Kammerhofer zu einer öffentlichen Erklärung: „Die Schwarmintelligenz hat sich durchgesetzt. Sogar der Linzer Flughafen plant jetzt auf Piste 1 eine Begegnungszone.“

Ein Vorstandsmitglied der RLB-OÖ schlich verkleidet als Sherlock Holmes über den Marktplatz und wurde dabei beobachtet, wie er mit einer Lupe in der Hand die verschwundenen Millionen der Asamer-Gruppe suchte.

Auch Heinz Köppl mischte sich ins muntere Treiben. Er war als Wildschwein verkleidet, wohl in der Hoffnung, dadurch nicht von einem Schuss aus seiner Flinte getroffen zu werden.

Stadtrat Schneditz konnte da nicht fern bleiben. Er besuchte das Brandl – verkleidet als Christian Dickinger und damit als Vorsitzender des Rechtsausschusses. Dabei deklamierte er laut: „Der Schneditz kann nix für den Pallawatsch, den die Gemeinde jetzt mit den Hotelverträgen hat.“ Der als Dr. Mizelli verkleidete Rechtsanwalt der Gemeinde, Dr. Mizelli, beteuerte ebenfalls, dass er für nix etwas könne, aber auf sein mickriges Honorar bestehen müsse. Das Brandl leerte sich überraschend schnell.

SP-Vizebürgermeister Christian Dickinger wiederum drückte sich heimlich um die Ecken, als ob er nicht gesehen werden wollte und wirkte ein wenig traurig. Kein Wunder bei einem Faschingsauftritt als „Verschmähte Allianz für Gmunden“.

Den ultimativen Gag liefert Landeshauptmann Pühringer, der zuerst als Zauberkönig auftrat und den grossen Sack mit den Wahlversprechen von 2009 suchte, um ihn möglichst unauffällig verschwinden zu lassen. Dann zog der Tausendsassa sich auch noch um und mimte die Spitalsreform. Als er stolperte und auf die Nase flog, selbige dabei leicht zerdepschte, fand sich dank Spitalsreform keine offene Ambulanz, die ihn versorgt hätte. Der als Spitalsarzt verkleidet mitgereiste Rudi Ratlos Anschober, tat das, was er immer tut: seine Inkompetenz beweisen. Man erkannte ihn übrigens leicht am mitgebrachten Sessel, der fest auf seinem Hinterteil klebte.

Auch der Lokalredaktör der OÖN, Herr Brandner wurde von uns entdeckt: er watschelte als Zeitungsente Richtung See, traute sich aber offenkundig nicht ins kalte Wasser, was man ja auch von seiner Berichterstattung so gewöhnt ist.

Ebensowenig entging uns der Fremdenverkehrsdirektor Murray – trotz seines Hansi-Hinterseer-Kostüms. Er sang zwar genauso schlecht wie das Original, nur mit dem Blondsein und den Moonboots hatte was nicht geklappt. Die wurden wahrscheinlich schon beim „Hos’n owi“-Tagen verklopft. Vielleicht verriet ihn aber auch das von ihm mitgeführte Transparent mit der Aufschrift: „Es wiad ka Hotel sein, und mir wearn a nimmer sein.“

Herr Fabian, der Halbbruder von Thomas Bernhard, belebte als ebensolcher unsere schöne Stadt. Passanten berichten, er habe sich in der Pensionatsstrasse einigen bald maturierenden Mädchen mit aufgeschlagenem Mantelkragen angenähert und ihnen Texte von Thomas Bernhard mit den Worten angedient: „Willst ein unveröffentlichtes Theaterstück aus dem Bernhard-Archiv haben?“ Womit der Verbleib des Archivs geklärt wäre.

Und was könnte das närrische Treiben besser charakterisieren, als der ehemalige Salzkammergut-Zeitungs-Mitarbeiter Josef Aigner, der sich, eingehüllt in seinen Sondervertrag mit der Gemeinde, präsentierte und so tat, als ob er einen Wohnsitz in Gmunden habe.

Des weiteren liefen uns Unmengen von als Investoren kostümierten Gmundnerleins über den Weg. Wir erkannten sie natürlich sofort, da sie in den Lokalen „anschreiben“ lassen wollten.

Ausserdem zählten wir mindestens fünfzig Bürgerleins, die als „Gmundl“ die Stadt unsicher machten und schon leicht unter Dampf in Streit darüber gerieten, wer von ihnen nun der echte Gmundl wäre. Dazu entdeckten wir auch noch etliche Babsy Blitzschnell-Kopien auf unanständig hohen HiHeels. Lasst das Leute, die Babsy ist einmalig und nicht imitierbar!

Was wir sonst noch so erblickt haben – darüber schweigen wir lieber, liebe Leute! Was wir nicht gesehen haben: eine nennenswerte Anzahl von Fahrgästen, die am Klosterplatz die Vorchdorfer Bahn gestürmt haben. Da hilft wohl nicht einmal mehr Freibier und Würsteln für jeden Passagier.

Das Team Gmundl


 

 

3 Antworten

  1. Fasching gibt es in Gmunden ohnehin nicht mehr speziell, sondern seit Jahren nur mehr für Österreich ganzjährig dank DER Bevölkerung und DEN politischen Vertretern. Die Narrensitzungen sind tempi passati. Die einzigen, die noch faschingsmässig etwas zustandebringen, sind alle 3 Jahre die „Hatschataler“ mit einem Umzug.
    Nachdem die Faschingsgilde pro forma – zu mehr reicht es mittlerweile offenbar nicht mehr – am 11.11. um 11 Uhr 11 das Kommando im „Rathaus“ übernahm, dürfte Krapf auch nur ein Faschingsnarr sein, der das Niveau seines BM-Vorgängers nahtlos übernahm. Stimmig ist, dass schon 2 Lehrer vor Krapf BM von Gmunden waren, nur waren die aus einem anderen Holz geschnitzt. Ich sehe ja selber bei Schulfreunden, die „nur“ Lehrer in Gmunden sind und trotz Erwartungen, nach max 2 Jahren in städtische Gymnasien oder HAK – ergo zB Salzburg oder Linz – eine Anstellung zu bekommen, aus dem Dorf nicht herauskommen, ihre Berufslaufbahn in Gmunden auch beenden müssen. Einen Gmundner Hinterwäldler kann man nicht in einer Stadt arbeiten lassen, der muss unter seinesgleichen bleiben. Dementsprechend ist auch das zwischenmenschliche Klima zw mir und den Gmundner Schulfreunden der Gattung Provinzlehrer.
    Pseiner kappte offenbar auch seine berufliche Laufbahn, um sein Leben als Stadtamtsdirektor in Gmunden zu fristen. Ich kenne den nicht persönlich, sondern nur von Fotos und da sieht der Arme ziemlich blutleer aus, sonst wäre der nie in die beruflichen Niederungen von Gmunden abgestiegen.
    Das waren noch Zeiten, als Grellinger, Knopfi-Mayer und Co bei „Narrensitzungen“ aktiv, die DAS Highlight des Gmundner Faschings waren bzw Menschen wie Hausherr dessen Niveau hochhielten.
    Den „Rot-Weiß-Rot“ Ball gibt es auch nicht mehr – früher ein Highlight. Faschingsgschnas, wo die gehobene Gmundner Elite a la mir – von unseren Studienorten bzw Arbeitsstellen kamen wir immer zu den Events – war, sind mittlerweile auch nicht mehr. Komisch, die selbsternannte Gmundner Elite war da nie anzutreffen, da die das Niveau nach unten gezogen hätte.

  2. Hier das Video zum Artikel :

    Da wir grade beim Fasching sind : In Köln sagt man im Karneval „Dr‘ Zoch kütt!“ (übersetzt : „Der Zug kommt“) ….

    In Gmunden kann man das bald als 15 Minuten sagen und nicht nur beim Fasching …….^^

  3. Leilei … einfach zum Wiehern … das karnevalensische Gmundner “Kleider machen Leute“ – Beitrag.
    Wann´s nicht so bedrückend real zu lesen wäre, dann könnte man den ganzen FaDi d´rüber lachen…
    Wollte eigentlich wegen des ohnehin 360 Tage hierorts grassierenden Narrentums den Fasching meiden. Werde aber Euer Posting zum Anlass nehmen und heute mit einer Kamera bewaffnet den Tag damit verbringen, sogenannten Honoratioren (kommt übrigens von Honorar :-), als exemplarische Einzelbilder für ein monumentales Sittenbild der Traunseestadt abzulichten…

    P.S.: Honoratioren-Tipp:
    Pappnasen aller (Berufs-) Stände – vereinigt Euch am Traunsee.
    Es gibt in Gmunden noch immer was zu melken…

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