Karlsruhe in Gmunden

Heute:
Gastkommentar von Leonardo DV zu Regio & Karlsruhe

 

Liebe Leserleins!

Wir wollten es diese Woche vorwiegend besinnlich machen. Aber unsere Leserleins halten uns auf Trab. Deshalb heute ein erweiternder Kommentar von Leonardo DV zu den Ausführungen Ihrer Babsy bezüglich des neuesten Schmähs rund um die Regio – wir nennen es die Karlsruher Connection, was wir so überhaupt gar nicht ernst meinen, gell! Bitte lesen, ist aufschlussreich. Leonardo kommt in diesem Zusammenhang auch auf die Auflösung des beschrankten Bahnübergangs Bahnhofstrasse-Gmundner Strasse zu sprechen. Wir verstehen auch nicht, was dort wirklich vorgeht. Der Verdacht, Gmunden habe sich einfach ein paar Kröten sparen wollen, liegt nahe.

Wie immer man zum Autoverkehr steht: wenn jetzt 5.000 Leute täglich einen Umweg fahren müssen, angeblich summiert sich das auf 2 Millionen Kilometer pro Jahr, dann kann das nicht der ökologischen Weisheit letzter Schluss sein. Selbst wenn ein paar Leute dabei sind, die nur spazieren fahren, bleibt ein erklecklicher Rest, der jetzt mehr Dreck in die Umwelt blasen muss als davor. Die Leute werden nicht massenhaft aufs Rad umsteigen. Praktisch wird damit Pinsdorf von Gmunden abgeschnitten. Auch umgekehrt gilt das: gar nicht so wenige Gmundnerleins haben ihren Arzt in Pinsdorf. Auch die Gastronomie in Pinsdorf (etwa Steiners Restaurant-Weinbar) wird gern besucht. Das sind keine Spazierfahrten, sondern normaler innerörtlicher Verkehr, denn praktisch gesehen ist das eine zusammengehörende Gegend.

Demnächst gibt es hier ein tolles Video aus dem letzten Wahlkampf der ÖVP. Ein Angriff auf die Lachmuskeln ist garantiert! Realsatire vom Feinsten!

Babsy Blitzschnell f. d. Team Gmundl


 

Über allen Gipeln ist Karlsruhe

Ein Gastkommentar von Leonardo DV

Als Ergänzung zu den Ausführungen von Babsy auf das „Experten-Interview“ in der Tips muss einmal klar festgestellt werden: Das Karlsruher Modell, abgesehen davon, dass es – wie Babsy richtig feststellt – in einem Ballungsraum angelegt ist (Karlsruhe Stadt alleine hat 300.000 Einwohner) -, ist ein Normalspurprojekt! D. h. von all den Linien dieses Modells kommt man in das Streckennetz der Deutschen Bahn sowie in die Herzen der eingebundenen (Groß) Städte Karlruhe, Bruchsal, Pforzheim, Baden-Baden, Heilbronn, Freudenstadt, Wörth, Eppingen, usw. Es werden über 510 km!! normalspurige Schienenstrecke mit Stadtbahnen in einem urbanen Ballungsbereich bedient. Aus dem Gedanken der Nachhaltigkeit bietet dieses Modell auch gegebenenfalls die Möglichkeit des Eisenbahn-Güterverkehrs.

Beim Gmundner Modell, das lediglich auf einer 1000 mm Schmalspurbahn stattfindet „verendet“ das Modell am Bahnhof in Gmunden und am Bahnhof in Vorchdorf. Es ist schienenmäßig kein Übergang in das österreichische normalspurige Schienennetz, damit nicht einmal der schienenmäßige Zugang in den Zentralraum um Linz, möglich. Außerdem bietet Schmalspur im Falle von Problemen im Strassengüterverkehr keine Möglichkeit eines freizügigen Güterverkehrs. Dies verschweigen die „Experten“ und Politiker um ihr Mickymouse-Modell mit dem Karlsruher Modell vergleichen zu können. Nur die Kosten zu Lasten des Steuerzahlers erreichen den Anspruch eines „Karlsruher Modells“.

Außerdem träumt die Stadt Karlsruhe nicht von einer neu zu errichtenden Begegnungszone mit Straßenbahn, sondern will das Zentrum, die Kaiserstrasse, untertunneln und Schritt für Schritt von der Straßenbahn entlasten. Ziel ist in Karlsruhe eine schienenfreie (und seit langem autofreie!) Flaniermeile. Gegen das „Tunnelgrab“ mit jahrelanger Bauzeit gibt es andererseits kräftigen Widerstand in Karlsruhe. Auch das sind Teile des Karlsruher Modells. Aber davon haben viele Gmundner Gemeinderäte und Stadträte wahrscheinlich keine Ahnung …

Bemerkenswert wie immer auch die Aussage von STR Sageder im letzten Mittendrin. Er feiert die Schließung des Bahnüberganges nach Pinsdorf – begründet das in lächerlicher Weise mit dem Sicherheitsaspekt. Gleichzeitig schafft der Mobiliäts-Stadtrat aber mit seinem Stadt-Regio-Zug in unmittelbarer Nähe einen neuen Bahnübergang für diesen. Der neue Bahnübergang ist lediglich mit einer Lichtanlage abgesichert und nicht mit einer Schrankenanlage wie der Pinsdorfer Bahnübergang. Der Herr Stadtrat hat augenscheinlich eine sehr selektive Wahrnehmung. ÖBB Bahnübergang mit Schranken = gefährlich, sein Privathobby „Stern-Stadt-Regiozug“-Bahnübergang nur mit Lichtanlage gesichert = kein Sicherheitsproblem?


 

 

 

 

Eine Antwort

  1. Oder können wir bald sagen „Über allen Gipfeln ist Nordhausen“? Siehe den Artikel vom 22.10.2014 http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Wird-die-Nordhaeuser-Strassenbahn-abgeschafft-250139986
    Übrigens, Nordhausen hat über 44.000 Einwohner.

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