Abkassieren, solange es noch geht …

Heute:
Was Bruno Beinhart so aufgefallen ist
Beate Enzmann „Wir packeln nicht“
Vilosofio über Fähnchen im Wind

Liebe Leserschaft!

Ich beginne mit einer kleinen Anekdote aus dem heimisch-lokalen Schurnalismus.
Die OÖN klopfen sich selbst in einer Headline kräftig auf die Schultern: „TRAUNKIRCHEN. Wie eine Bombe schlug ein OÖN-Exklusivbericht über Hotelier und VP-Gemeinderat Wolfgang Gröller (44) ein.“
Nun, wie die geneigte Leserschaft dieses Blogs weiss, waren wir zwei Tage vor den OÖN mit dieser Meldung online. Wenn etwas einschlug, dann unser Bericht. Aber von einem EXKLUSIV-Bericht der OÖN kann nur wirklich keine Rede sein. Lachhaft. Die OÖN sind unverkennbar auf dem Pfad von Österreich-Herausgeber Wolfgang Fellner: möglichst viel stinken mittels Eigenlob.

Auf diese grosssprecherische Headline folgt dann ein knieweiches Interview von Brandner mit dem verantwortlichen VPler. Das Interview ist derart grenzwertig, dass in den Online-Foren der OÖN entsprechend böse Kommentare gepostet worden sind. Bis hin zu: Brandner möge sich mal die kleine Arbeit machen und ins Firmenbuch gucken. Wie immer erfolgt das Interview ohne erkennbare Recherchen. Ohne den Willen, irgend etwas „Wahres“ herauszufinden. Ohne Anspruch, die Widersprüche in der „Argumentation“ aufzuzeigen. Knieweich eben. ÖVP-Hofberichterstattung eben. Höfling Brantner lässt den VPler ungebremst seine Vernebelungsstrategie durchgehen.

Brandner lässt den VP-Funktionär und Mitgesellschafter (40 %) der nutzniessenden Wohnbaugesellschaft ohne kritische Gegenfrage darüber jammern, dass er an dem Projekt ja gar nichts verdiene. Er mache das, um Traunkirchen Impulse zu geben. Es darf gelacht werden. Denn der Kaufpreis je m2 betrug rund 46 Euro. Normaler Durchschnittspreis in dieser Gegend: 180 Euro. (Kennen wir in Gmunden nicht auch ein paar merkwürdige Billigstpreis für Hotelgrundstücke?)
Ausserdem gibt es eine Bedarfszuweisung des Landes an die Gemeinde für die Errichtung der Infrastruktur (Wasser, Kanal, Strassen) in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Hat natürlich nichts mit der ÖVP zu tun, die wusste nichts davon. Nur der Herr Landeshauptmann. Denn die Bedarfszuweisung erfolgt über das Amt der OÖ Landesregierung.
Da muss man schon ein Vollidiot sein, um kein Geschäft zu machen. Brandner schluckt diese total unglaubwürdige Antwort ohne nach zu fragen und lässt die durchsichtige Ausrede „das sei Parteiengezänk“ durchgehen. Die Leserschaft wird das hoffentlich nicht schlucken und nicht durchgehen lassen. Liebe Wählerschaft! Denken Sie immer daran: die Geldverschwendung hat einen obersten Chef. Den Landeshauptmann, der dafür die Spitäler in eine schwere Finanzkrise gestürzt hat.

Am Feiertag hat der Chefredakteur der Tageszeitung KURIER einen Leitartikel geschrieben. Dort heisst es:
„Die Liste (uusinniger Ausgaben, Anm. d. Red.) liesse sich noch fortsetzen. Mit Beispielen dafür, wie selbst ernannte Eliten jeden Bezug zur Realität verloren haben, wie die Politik noch immer auf Spiele setzt, obwohl manchen Bürgern das Brot zu teuer wird … wie die einen sich in ihrer Machtlosigkeit zurückziehen, und die anderen zulangen, solange es halt noch geht.“
Das hätte auch hier im Blog stehen können. Das ist unser Thema: die entgleisten Mächtigen, die versuchen, noch möglichst viel zu scheffeln, bevor es den Aufstand der Bürgerschaft gibt. Abzukassieren, bevor man von den empörten Bürgern mit nassen Fetzen davongejagt wird. Mit gut gespitzten Bleistiften in der Wahlzelle …

Der Wahlkampf bringt es mit sich. Wir werden natürlich auch Stellungsnahmen und Ideen der Parteien bringen. Damit Sie, die Bürgerschaft, die Möglichkeit haben, sich gut zu informieren. Wir denken, hier ist der Platz, das zu tun. Jede und jeder wird sich hier informieren können. Sich seine eigene Meinung bilden können. Beurteilen können, was gefällt und was nicht gefällt. Sich ein Bild machen, ob die Themen jene sind, die wirklich bewegen. Oder ob die Themen nur Schmähführen sind. Hier werden Sie die Unterlagen und Informationen finden. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung! Hier im Blog bieten wir Ihnen die Möglichkeit. Und die Möglichkeit, Standpunkte zu diskutieren. Wir hoffen, die Parteien nutzen diese Chance. Kritik bietet nämlich auch die Möglichkeit, eigene Standpunkte auszufeilen, zu korrigieren, dem Test der öffentlichen Kritik zu unterziehen. Bürgernäher zu werden.

Heute eine Stellungsnahme von FPÖ-Stadträtin Enzmann, in der sie den Vorwurf zurückweist, die FP würde mit der ÖVP „packeln“. Gleichzeitig ein Gastkommentar von Vilosofio, der unabhängig von Enzmanns Ausführungen bei uns eingetrudelt ist. Vilosofio kannte diesen Beitrag nicht, als  er seine Überlegungen niederschrieb. Sie, liebe Leserschaft, müssen beurteilen, wessen Argumente in diesen sehr divergierenden Aussagen Sie mehr überzeugen.
Das ist gelebte Demokratie.
Das ist der tiefe Sinn einer zivilgesellschaftlichen Diskussion.
Und die bekommen Sie nur hier geboten. Bei aller Bescheidenheit!

Traurig nur, dass ausgerechnet die Machtpartei ÖVP sich dem entzieht. Es wird ihr vielleicht noch leid tun. Denn die Bürgerschaft wacht auf. Informiert sich. Diskutiert und bewertet. Ein Kipferlgeschenk während einiger Tage vor der Wahl wird da zu wenig sein. Da läuft die ÖVP Gefahr, als zu schwer an der Macht, aber zu leicht in Sachen Demokratie befunden zu werden.

Bruno Beinhart f. d. Team Gmundl

Weil ich hier den KURIER zitiert habe, möchte auch noch einen kurzen Kommentar aus dem deutschen Handelsblatt (der EU-Skepsis eher unverdächtig) zitieren:
„Trotz einer Wahlenthaltung von 57 Prozent bei der letzten Europawahl – ein Minus der Wahlbeteiligung von 30 Prozent gegenüber der ersten Europawahl im Jahr 1979 – erhielt Parlamentspräsident Martin Schulz gestern den renommierten Karlspreis. Wofür eigentlich? In Zeiten wachsender Europa-Skepsis – auch in Deutschland und Frankreich – reicht es nicht, ein überzeugter Europäer zu sein. Man muss auch ein überzeugender Europäer sein. Die jährliche Verleihung des Karlspreises an die Spitzen des europäischen Establishments – Schäuble, Trichet, Solana, Giscard d’Estaing, Van Rompuy – wirkt wie ein großes Selbstgespräch.

Auch anderswo geschehen merkwürdige Dinge. Man meint, in Gmunden zu sein. Ein Bericht aus Berlin.
1500 Menschen und 500 Hunde demonstrierten gestern gegen das Hundeverbot am Schlachtensee – das sollte eigentlich heute in Kraft treten. Dabei gibt’s aber ein kleines Problem: Der Verwaltungsakt dazu konnte noch nicht abgeschlossen werden, weil die Verbotsschilder fehlen. Wieso? Ganz einfach: Die Halterungen passen nicht. Schilda schau herunter!


Bei allen Bildern gilt wie immer: Klicken für Originalgrösse!


 

koesselmuehle_plakat_03a_neues_bild


 

Und dieses Bild ist aus Geheimunterlagen des Gmundner Tourismuschefs, die uns zugespielt worden sind: die Lösung aller Hotelprobleme – das schwimmende Kreuzfahrtschiff auf dem Traunsee, fester Ankerplatz: Kösslmühle. Die neue Brücke wird nach Plänen der Londoner Tower-Bridge errichtet. Das ist eben der wahre Flair der Metropolen! Der Duft der Urbanität!

kreuzfahrt_traunsee


 

Wir packeln nicht!

Ein Gastkommentar von Beate Enzmann

Da die FPÖ im „gmundl“ jetzt bereits mehrmals der Packelei mit der ÖVP beschuldigt wurde, stelle ich hiermit klar:
Es war die FPÖ, die als erste Partei bereits im Juni und im September 2013 im Gemeinderat den Antrag auf Wiederkauf der Seebahnhofgrundstücke gestellt hat. StR Grampelhuber hat ihn formuliert und die ganze Freiheitliche Fraktion hat ihn unterstützt. Beide Male wurde unser Antrag mit der absoluten ÖVP-Mehrheit vertagt. Es war klar, die ÖVP konnte den Wiederkauf immer wieder verhindern, solange die Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat sich nicht ändern, was hoffentlich bei der nächsten Wahl der Fall sein wird.
Wir hätten natürlich unseren Antrag immer wieder einbringen können und dasselbe Schauspiel hätte sich jedes Mal wiederholt. Da wir aber nicht an parteipolitischer Show sondern an effektiver Sachpolitik interessiert sind, änderten wir unsere Strategie. Wir brachten uns konstruktiv in die neuen Vertragsverhandlungen mit Asamer ein und konnten tatsächlich wesentliche Verbesserungen für die Stadt Gmunden erreichen, z.B. die Reduktion des Wiederkaufspreises um ein Drittel, also um 500.000 Euro. Wir haben letztendlich auch im Dezember 2014 dem Wiederkauf der Seebahnhof-grundstücke durch die KG zugestimmt.
Auch die Übertragung des Seebahnhofgeländes von der KG an die Stadt Gmunden kann die ÖVP ganz allein immer wieder verhindern. Sie braucht keine Stimmen irgendeiner anderen Partei dazu.  Ein Beharren auf dem Wiederkauf im Gemeinderat bringt also zwar mediale Aufmerksamkeit aber sonst gar nichts, solange nicht die absolute Mehrheit der ÖVP gebrochen ist.
Wir haben deshalb den Antrag eingebracht, dass sich alle Parteien verpflichten sollen, Grundstücke im Eigentum der KG nur mit Zweidrittelmehrheit zu verkaufen. Unser Antrag hat die ÖVP gezwungen, Farbe zu bekennen.  Denn das Argument, dass eine Übertragung unnötige Kosten verursachen würde, war damit vom Tisch. Wenn also die ÖVP nicht aus machtpolitischen sondern aus demokratischen Erwägungen entschieden hätte, hätte sie unserem Antrag zustimmen müssen.
Die FPÖ-Gmunden packelt nicht, weder mit einer anderen Partei noch sonst mit jemandem!
Wir, die FPÖ-Mandatare fühlen uns der Stadt Gmunden und den Gmundner Bürgern verantwortlich und wir treffen unsere Entscheidungen in diesem Sinn.
Mit freundlichen Grüßen
StR Beate Enzmann, Obfrau FPÖ-Gmunden


Wir als Gmundl-Redaktion wollen in diesem Zusammenhang auf eine der FPÖ-Aktivitäten in Sachen Regio hinweisen (Link zu einem FP-Video auf BTV):

http://www.btv.cc/system/web/video.aspx?bezirkonr=0&detailonr=225122036&menuonr=222383999


 

Fähnchen im Wind

Ein Gastkommentar von Vilosofio

Ist wirklich interessant, wie sich im Laufe eines dreiviertel Jahres die Diskussion um den ZUG QUER DURCH GMUNDEN hier auf gmundl.com verändert hat.
War doch der Verfasser dieser Zeilen seinerzeit defakto der erste Schreiber hier, der auf die der Gmundner Stadt drohenden Auswirkungen des ZUGPROJEKTES aufmerksam gemacht hat.

Anfänglich (auch mit Fragezeichen der geschätzten Redaktion…. aus durchaus damals redaktionellem Hintergrund verständlich) versehen, haben sich die Beiträge zu diesem Thema zunehmend schärfer und vor allem der Realität angepasst, entwickelt.

Nur der Ordnung halber:
Die Gmundner FPÖ ist hier auf ganz halbseidenem Faden den Zug definitiv hinter sich her ziehend unterwegs.
Haben doch die „wichtigsten” Proponenten der FPÖ-Gmunden im O-Ton 2014 bei einer Besprechung wie folgt erklärt:
….„Klar sind bei diesem Zug-Projekt jede Menge Ungereimtheiten … aber wir als Freiheitliche in Gmunden wollen – bei allem was wir auch dazu wissen und was aus vielen Grüpnden einfach nicht OK ist – nicht wirklich dazu Stellung nehmen ….., Wollen wir doch nach der nächsten Wahl mit den Kollegen der anderen Fraktionen – (ÖVP voran genannt) … wieder bestens zusammen arbeiten….”
Das nennt man „Fähnchen dreh dich im Wind” …

Es ist eine leider politisch erfolgreiche Taktik, im Rathaus schöne Miene zu machen und den Bürger dann Plakate vor die Haustür zu stellen, auf denen die FPÖ Gmunden sich so darstellt, als wäre sie gegen das ZUG-PROJEKT.
Die Wahrheit ist, dass die FPÖ in Gmunden im Vorfeld eben alles nicht getan hat, damit der ZUG – so wie er jetzt als Projekt des DRÜBERFAHRENS Faktum ist, real werden konnte.

Hinterher so zu tun, als ob die FPÖ Gmunden eh schon immer dagegen gewesen ist, macht den lieben Leuten, die da ohnehin nur um ihr Stadtrats- oder sonstiges Gemeinderatsamterl bangen, auch keine Ehre.

FÄHNCHEN IM WIND. Opportunisten in eigener Sache.
Aber sicher nicht auf der Seite der Bürger, die sich von ÖVP, SPÖ und leider auch den GRÜNEN verschaukelt fühlen.
Das ist die FPÖ Gmunden.


Und erneut ist jemandem etwas eingefallen, worüber man sich bei der Regio total einen abfreuen kann.

ich_freu_mich_traunkirchen

 

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